Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bundestag, 16.
Wahlperiode, 103. Auflage, Stand 1. September 2006, hg. v. Holzapfel,
Klaus-J., red. v. Holzapfel, Andreas. Neue Darmstädter Verlagsanstalt,
Rheinbreitbach 2006. 316 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Abgeordneten des Bundestags der Bundesrepublik
Deutschland sind die Vertreter des ganzen deutschen Volkes. Ihre Tätigkeit wird
aus den vom Steuerzahler an den Staat abgeführten Mitteln vergütet. Allein
schon deswegen besteht ein allgemeines Interesse an den Daten der Abgeordneten.
Im Vorwort weist der Verlag stolz daraufhin, dass seine
Leserinnen und Leser seit mehr als 100 Jahren diesen Kürschner kennen, der die
Arbeit des Bundestags seit mehr als 50 Jahren begleitet. Da ist viel Erfahrung
und Routine gesammelt. Den Bundestag wird es wahrscheinlich auch noch länger
geben, so dass es sich lohnt, in diesem Geschäft Erfahrung mit Fortschritt zu
verbinden.
Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung ist die
Grundlage aller Daten naheliegenderweise die direkte Abfrage bei den
Abgeordneten, von denen 614 in das Parlament gewählt wurden und 16 ein
Überhangmandat erlangt haben. Davon sind mehr als 160 Abgeordnete neu in den
Bundestag eingezogen, wobei 141 erstmals einen Sitz im Bundestag errungen
haben. Nach den Geleitsworten des Bundestagspräsidenten ist überhaupt nur jeder
zweite Mandatsträger länger als zwei Wahlperioden im Parlament, was freilich
nicht besonders auffällt, weil der durch die Altersversorgung mitbestimmte Wechsel
hauptsächlich auf den hinteren Bänken stattfindet.
Zur Einführung beschreibt der Parlamentskorrespondent Sönke
Petersen den deutschen Bundestag. Im Mittelpunkt steht der biographische Teil,
der von Jens Ackermann (FDP) bis Brigitte Zypries (SPD) die Abgeordneten mit
Bild auf je einer Drittelseite darstellt. Zahlreiche Statistiken runden das
Werk ab.
Neu an dieser Ausgabe sind Angaben über
Fremdsprachenkenntnisse. Fast die Hälfte der Abgeordneten hat solche angegeben.
Wer sich darüber und vieles andere mehr schnell und einfach unterrichten will,
dem kann das preiswerte Buch als wahrscheinlich trotz der elektronischen
Datenverarbeitung nach rund sechs Wochen in der einen oder anderen Einzelheit leider
bereits wieder überholtes Mittel ohne Einschränkung empfohlen werden.
Innsbruck Gerhard Köbler