Cahiers de Recherches Médiévales (XIIIe–XVe siècles) Bd. 8 (2001) La protection spirituelle au Moyen Age. Orléans 2001. 297 S.

 

Aus dem achten Band der „Cahiers de Recherches Médiévales“ sind für den Rechtshistoriker zwei Beiträge interessant, da neue Erkenntnisse erbringend. Cécile Treffort („Les lanternes des morts: une lumière protectrice?“) beleuchtet, ausgehend von einer Passage von „De miraculis“ des Petrus Venerabilis (Mitte des 12. Jahrhunderts), die Rolle der sogenannten Totenlaternen, die auf Friedhöfen im Poitou, der Saintonge und dem Limousin noch bis heutzutage zu finden sind. Diese Laternen hatten neben ihrer geistlichen Bedeutung auch Respektfunktion für die Verstorbenen auf den Friedhöfen, deren Schutz insbesondere den Autoren der Gottesfrieden, die gerade im 11. Jahrhundert in den vorgenannten Gebieten sehr zahlreich verkündet worden waren, am Herzen lag. Das reiche und regional divergierende Schutzvokabular dieser Frieden in Frankreich und Katalonien zeigt sodann Thomas Gergens Beitrag auf, der sich vor allem den Dreißig-Schritt-Zonen um katalanische Kirchen zuwendet; diese Zonen können als praktische Ausprägung der Friedensbestimmungen qualifiziert werden („Droit canonique et protection des ,cercles de paix’“).

 

Saarbrücken                                                                                                  Thomas Gergen