Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern (1314-1347), nach Archiven und Bibliotheken geordnet hg. v. Menzel, Michael. Heft 11 Die Urkunden aus den Archiven und Bibliotheken Berlins, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsens, Sachsen-Anhalts, Thüringens, bearb. v. Bulach, Doris. Böhlau, Wien 2018. XLIII, 418 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Für die den rund 3600 Regesten Johann Friedrich Böhmers (1839-1865) folgende modernisierte Regestierung Ludwigs des Bayern liegen bereits zehn Hefte vor, die Württemberg, Baden, das bayerische Hauptstaatsarchiv und die bayerische Staatsbibliothek in München, das Elsass, Schwaben, die Schweiz, Oberbayern und Niederbayern, Österreich, die Oberpfalz und Tschechien sowie Mittelfanken und Oberfranken umfassen. Dem fügt der vorliegende Band die Urkunden aus den Archiven und Bibliotheken der fünf neuen Bundesländer und Berlins an. Ihre Zahl beträgt 515 aus 43 von 390 konsultierten Archiven und Bibliotheken.
Davon schöpfen 257 Nummern aus Originalen. Gegenüber Böhmer kann das vorliegende Regestenwerk den Bestand um 29 Prozent vermehren. Im Detail beschreibt die umfangreiche sachkundige Einleitung den historischen Raum, die Überlieferungsorte und die Überlieferungslage sowie die Beständeaufarbeitung sehr sorgfältig und wertet sie für die Urkundenbetreffe und die Politik Ludwigs hilfreich aus, um dann die äußeren und inneren Merkmale sowie die Kanzlei zu durchleuchten und den Forschungsertrag festzuhalten und Archive und Bibliotheken, Abkürzungen und Siglen sowie Digitalisate (nur Digitalisat LASA – Standort Magdeburg – 48, 79) aufzuführen.
Dem Abdruck der Regesten (S. 3ff., 1314 Dezember 2, Köln-1328 Januar 17-1347 Oktober 11) schließen sich Quellen und Literatur, Empfängergruppen und Empfängerliste sowie ein Register der Ortsnamen, Personennamen und der damit eindeutig zu verbindenden Amtsbezeichnungen, Funktionsbezeichnungen und Sachbezeichnungen. Damit ist die Aufarbeitung der Überlieferung Ludwigs des Bayern erfreulicherweise wieder ein erhebliches weiteres Stück vorangebracht. Möge in überschaubarer Zeit zusätzlicher Erfassungsfortschritt gelingen.
Innsbruck Gerhard Köbler