Die Angehörigen der Religionsgemeinschaft Judentum zerstreuten sich seit der blutigen Niederschlagung von Aufständen durch die Römer, unter deren Herrschaft Jerusalem 63 v. Chr. gelangt war, in weite Teile der damals bekannten Welt. In der Folge werden unter Kaiser Konstatin in dem Jahre 321 n. Chr. Juden in Köln genannt. Seitdem finden sie sich dann an vielen Orten des späteren fränkischen und deutschen Reiches.
Für ihre Geschichte haben israelische und deutsche Historiker und Archivare seit 1963 eine umfangreiche Dokumentation vorgelegt, welche die gesamte Spanne von den ältesten Zeiten bis zu dem Ausgang des Mittelalters erfasst. In der Konzeption folgt sie dem deutschen Städtebuch. Band 1 reicht bis 1238, Band 2 (1968) bis zu der Mitte des 14. Jahrhunderts, Band 3 (1987ff.) von 1350 bis 1519, während Teil vier, Band 2 (2009) die Landgrafschaft Hessen-Marburg zwischen 1520 und 1650 betrifft.
Seit dem ersten Erscheinen des zweiten Teiles oder Bandes sind viele Jahre vergangen. Deswegen bietet sich eine unveränderte Neuausgabe des mit Unterstützung der Conference on Jewish Material Claims against Germany, New York, und der Memorial Foundation for Jewish Culture veröffentlichen Werkes an. Auf diese Weise wird das bereits in dem Winter des Jahres 1903 von der ein Jahr zuvor gegründeten Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums beschlossene alphabetische Verzeichnis aller Ortschaften des deutschen Reiches, an denen von den ältesten Zeiten bis zu den Wiener Verträgen jüdische Ansiedlungen bestanden – darunter auf dem Außentitel Maastrich und in der Innentitelei Maastricht -, auch der Gegenwart als wichtiges Hilfsmittel verfügbar gehalten.
Innsbruck Gerhard Köbler