Du Bois, Christine, M., The Story of Soy. Reaktion Books, London 2018. 304 S., Abb. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Auf der Erde wachsen seit der allmählichen Abkühlung der Erdkruste und der langsamen Entstehung des Lebens zahllose verschiedene kleinere und größere Pflanzen. Einige von ihnen haben sich für den Menschen als sehr interessant erwiesen, weshalb er sie sucht und verwertet, alle anderen kann er nicht für seine Zwecke gebrauchen, weshalb er sie allgemein als Unkraut einordnet und dort, wo sie ihn stören, mit allen möglichen Mitteln vertilgt. Die innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler zu der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler zählende Sojabohne hat sich in dem Laufe der Zeit als eine für den Menschen besonders wertvolle Pflanze erwiesen.

 

Mit ihrer Geschichte beschäftigt sich das vorliegende Werk der 1962 geborenen und 2004 mit der Untersuchung über Images of West Indian immigrants in mass media sowie 2008 als Mitherausgeberin des Sammelbands The world of soy hervorgetretenen Verfasserin. Dabei kann sie zeigen dass die Sojapflanze wohl in Nordostasien vor rund 5000 erstmals von Menschen angebaut wurde. Grund dafür war der sehr hohe Anteil von Öl und Eiweiß in der Frucht.

 

Während des zweiten Weltkriegs erwies sich die Sojapflanze, die vor allem in der Mandschurei angebaut wurde, für die meisten Beteiligten als besonders wichtig für die Ernährung der Bevölkerung und der Soldaten. Nach der Rückkehr zu normalen wirtschaftlichen Verhältnissen litt die Sojabohne, für die bereits 1942 die Vereinigten Staaten von Amerika erfolgreichster Produzent geworden waren, zunächst unter ihrer geringen geschmacklichen Attraktivität, bis es gelang, Sojamehl zu einem Tierfutter zu verarbeiten. In der Gegenwart ist die seitdem entstandene Sojaindustrie von den vier weitgehend unbekannten Konzernen ADM, Bunge, Cargill und Louis Dreyfus Commodities beherrscht, wobei hinsichtlich des inzwischen weltweit international am stärksten gehandelten landwirtschaftlichen Erzeugnisses Vorzügen und Vorteilen für Hersteller und Verbraucher durchaus Nachteile und Gefahren für Arbeitnehmer und Umwelt gegenüberstehen.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler