Die Rolle des Juristen im Widerstand gegen Hitler – Festschrift für Friedrich Justus Perels, hg. v. Stiftung Adam von Trott Imshausen e. V. Nomos, Baden-Baden 2017. 231 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Der Name Perels begegnet in den Annalen der Rechtsgeschichte bereits mit dem in Berlin 1836 in einer jüdischen Familie geborenen Ferdinand Perels, der nach dem Studium der Rechtswissenschaft in dem Justizdienst Preußens und der Marine des Norddeutschen Bundes zu einem Lehrer für Völkerrecht, Seerecht und Militärrecht an der Marineakademie Kiel und zu einem stellvertretenden Bevollmächtigten Preußens zu dem Bundesrat des Deutschen Reiches aufstieg, dem die Universität Berlin 1900 eine Honorarprofessur verlieh. Der in Berlin 1878 geborene, von Karl Zeumer beeinflusste Kurt Perels wurde 1903 Privatdozent in Kiel, 1908 außerordentlicher Professor in Greifswald sowie 1909 ordentlicher Professor in Hamburg, nahm sich aber dort an dem 10. September 1933 das Leben. Der in Berlin an dem 13. November 1910 geborene Friedrich Justus Perels wurde nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und der ersten Staatsprüfung in dem Jahre 1933 gemeinsam mit Hermann Ehlers Berater des Pfarrernotbunds und der bekennenden Kirche und danach als Mitglied des Widerstands gegen Adolf Hitler 1945 verhaftet und an dem 23. April 1945 hingerichtet.
Ihm ist die vorliegende schlanke Festschrift gewidmet. Sie hat bei ihrem Erscheinen unmittelbar das Interesse eines besonders sachkundigen Rezensenten erweckt. Deswegen genügt es an dieser Stelle, vorweg auf das Werk als solches hinzuweisen.
Nach einem kurzen Vorwort gliedert sich das dem Gedenken an einen todesmutigen Juristen gewidmete Werk in drei Teile. Sie betreffen die Erinnerung an Rechtsdenken und Rechtspraxis im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Juristen im Widerstand (Friedrich Weißler, Friedrich Justus Perels, Josef Wirmer, Adam von Trott zu Solz, Richard Schmid) und das Erbe des Rechtsdenkens des Widerstands heute. In insgesamt zehn Studien einer Erinnerungstagung, von denen zwei aus der Feder Joachim Perels‘ (Berlin 31. 3. 1942, Vater Friedrich Justus Perels, Großvater Ernst Perels) stammen, werden Menschen und Probleme gedankenreich und eindrucksvoll erörtert, um Unrecht auch der Gegenwart und Zukunft nachhaltig vor Augen zu stellen.
Innsbruck Gerhard Köbler.