Biographisches Handbuch des geistigen Eigentums, hg. v. Apel, Simon/Pahlow, Louis/Wießner, Matthias. Mohr Siebeck, Tübingen 2017. XV, 292  S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Schon die Sache ist verhältnismäßig vielschichtig, weswegen sie in dem Recht Deutschlands als körperlicher Gegenstand eng bestimmt werden kann und in Österreich als alles, was von der Person verschieden ist und dem Gebrauch der Menschen oder Personen dient, eher weit. Dementsprechend lässt sich auch das Eigentum eng verstehen als das umfassende Vollrecht an einer Sache oder als Herrschaft über ganz vielfältige Gegebenheiten. In der Folge wird spätestens seit dem 18. Jahrhundert in Naturrecht und Rechtsphilosophie die Auffassung des eigentumsgleichen Erfinderrechts vertreten, die in dem Titel des vorliegenden Sammelwerks der 1984, 1970 und 1966 geborenen und in Mannheim, Frankfurt am Main sowie Leipzig tätigen Herausgeber zum Ausdruck kommt.

 

Dieses ist nach dem kurzen Vorwort ein spätes Produkt des in Bayreuth 2006 eröffneten Graduiertenkollegs Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das 2015 abgeschlossen wurde. Als 2010 nach einer Tagung in Helsinki der geplante Rückflug wegen der  Folgen eines Ausbruchs des Vulkans Eyjafjallajökull in eine Schiffsreise umgewandelt werden musste, kam den Herausgebern dort der Gedanke dieses Projekts. Seine Verwirklichung konnte am Ende des Monats Mai 2016 im Manuskript abgeschlossen werden.

 

Da das Ergebnis unmittelbar nach seiner Ankündigung das Interesse zweier sachkundiger Rezensenten erweckte, genügt es an dieser Stelle, wenn der Herausgeber auf die wichtigste äußerliche Gegebenheit aufmerksam macht. Sie besteht darin, dass nach einer Einführung in die Geschichte des geistigen Eigentums (als eines Klammerbegriffs für den gewerblichen Rechtsschutz und das Urheberrecht einschließlich der Bezüge zu dem Wettbewerbsschutz und Persönlichkeitsschutz) aus der Perspektive seiner Akteure 25 Autoren sachkundige Artikel zu Person und Werk zu 73 in der Vergangenheit führenden Patentrechtlern, Markenrechtlern und Urheberschutzrechtlern (Emanuel Adler, Philipp Allfeld, Julius Bachem, Alfred Baum, Adolf Baumbach, Rudolf Zacharias Becker, Friedrich-Karl Beier, Georg Benkard, Justus Henning Böhmer 1674-1749, Rudolf Busse, Kurt Werner Heinrich Louis Bußmann, Rudolf Callmann, Johann Jakob Cella, Otto Wilhelm Rudolf Dammbach, Karl Johann Felix Damme, Hans Otto de Boor, Paul Dienstag, Martin Ehlers, Alexander Nikolaus Elster, Margarethe von Erffa, Gustav Peter Ermecke, Johannes Eylau, Johann Georg Heinrich Feder, Christian Finger, Ludwig Fuld, Otto-Friedrich Freiherr von Gamm, Johann Friedrich Ferdinand Ganz, Karl Gareis, Wenzel Goldbaum, Ernst Martin Gräff, Nicolaus Hieronymus Gundling 1671-1729, Kurt Werner Haertel, Wolfgang Hefermehl, Ernst Heymann, Julius Eduard Hitzig, Willy Oskar Bruno Hoffmann, Heinrich Hubmann, Hermann Isay, Wilhelm Kisch, Gustav Edgar Georg Emil Klauer, Eduard Hermann Rudolf Klostermann, Josef Kohler, Julius Kopsch, Christian Siegmund Krause, Gerda Krüger-Nieland, Josef Landgraf, Fritz Heinrich Karl Paul Lindenmaier, Adolf Lobe, Julius Magnus, Gustav von Mandry, Bruno Marwitz, Philipp Möhring, Otto Opet, Walter Oppenhoff, Albert Osterrieth, Albert Pinner, Paul Emil Rudolf Werner Pinzger, John Prince-Smith, Johann Stephan Pütter 1725-1809, Johann Abert Heinrich Reimarus, Eduard Reimer, Wilhelm Reuling, Erwin Riezler, Georg Roeber, Benvenuto Samson, Albert Eberhard Friedrich Schäffle, Winfried Schulz, Arnold Seligsohn, Siegfried Fritz Smoschewer, Johann Rudolf Thurneysen, Eugen Ulmer, Martin Wassermann und Freda Wuesthoff) der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Ein Sachregister von AIPPI bis Zweckübertragungslehre  und ein Personenregister erschließen das neuartige, hilfreiche Werk, das mit der an Börsen ablesbaren weiter wachsenden Bedeutung des Wertes unkörperlicher Gegenstände wahrscheinlich an Gewicht und Umfang noch erheblich zunehmen wird.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler