Suchtext: Westerwald
exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung
Ausgabe: Absatz
52 Ergebnis(se) gefunden
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 1958, 2. A. 1987 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altenkirchen (Amt). A. im Westerwald
an der Trennung der Straßen Köln-Frankfurt und Köln-Leipzig wurde wohl in
fränkischer Zeit gegründet und erscheint 1131 anlässlich einer Gabe an das
Kassiusstift in Bonn erstmals. Im 12. Jahrhundert ist es in den Händen der
Grafen von Sayn. Seit dem 15. Jahrhundert war es gelegentlich Amtssitz, seit
1662 Sitz der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, die 1741 den Herzögen von
Sachsen-Eisenach, dann bis 1791 den Markgrafen von Ansbach, bis 1802 Preußen,
bis 1815 Nassau (Nassau-Usingen)und dann Preußen gehörte. 1946 kam A. zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Rausch, J., Geschichte des Kreises Altenkirchen, 1921; Beiträge
zur Wirtschafts-, Sozial- und Zeitgeschichte des Kreises Altenkirchen, hg. v.
d. Kreisverwaltung Altenkirchen, 1980; Hanke, E., Altenkirchen/Westerwald, 1988.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Arenberg, Aremberg (Herren, Grafen, Herzöge).
Wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand im Ahrgau bei
Antweiler die Burg A. an der Ahr, nach der sich die 1117-1129 erschließbare,
erstmals 1166 erwähnte edelfreie Familie von A. (Heinrich von A.) nannte, die
an der oberen Ahr, an Erft, Sieg und im Westerwald
reich begütert war und zeitweilig das Amt des Burggrafen von Köln ausübte (1279
Verkauf an den Erzbischof). Von ihr spaltete sich in der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts das Geschlecht Wildenburg (Wildenfels) im Rheinland ab. Die
Hauptlinie erlosch im Mannesstamm um 1280 (vor 1281). Ihre später
reichsunmittelbaren Güter kamen durch Heirat der Erbtochter Mechthild (1299) an
die Grafen von der Mark, welche die zweite Linie der Herren von A. begründeten.
Sie erwarb Güter in Belgien, den Niederlanden und in Lothringen, verzweigte
sich aber in mehrere Linien (Neufchateau, Rochefort, Herzöge von Bouillon).
Nach dem Aussterben der Hauptlinie im Jahre 1547 kamen Burg und Herrschaft A.
durch Heirat der Schwester des letzten Grafen von der Mark an die Linie
Barbançon der 1480 Barbançon erbenden Ligne, die 1549 den Namen A. annahm und
in den Reichsgrafenstand sowie 1576 in den Reichsfürstenstand (gefürstete
Grafschaft) erhoben wurde. 1606 gewann diese Linie von Frankreich die
Herrschaft Enghien und 1612 aus Erbgut der Herzöge von Croy das Herzogtum
Aarschot (Aerschot) in Brabant. Dazu kamen weitere Güter. 1644 erhielt diese
dritte Linie für Treue zum Haus Habsburg den Herzogstitel. 1801 verlor sie das
südwestlich von Bonn gelegene, dem kurrheinischen Reichskreis angehörige
Herzogtum mit 4 Quadratmeilen und 2.900 Einwohnern an Frankreich. 1803 wurde sie
für den Verlust ihrer - linksrheinischen - Güter mit Recklinghausen (aus dem
Erzstift Köln) und dem Amt Meppen an der mittleren Ems (aus dem Hochstift
Münster) entschädigt (660 Quadratkilometer mit 76.000 Einwohnern), aus denen
das neue Herzogtum A. (Arenberg-Meppen) gebildet wurde, das 1806 dem Rheinbund
beitrat und dabei die Souveränität auch über das Herzogtum Croy erlangte.
Recklinghausen kam 1810 zum Großherzogtum Berg und 1815 zu Preußen. Meppen
wurde 1810 von Frankreich annektiert und 1815 Hannover zugewiesen. 1826 erhielt
das standesherrliche Gebiet Meppen innerhalb Hannovers die Bezeichnung
Herzogtum Arenberg-Meppen. 1866 fiel es mit Hannover an Preußen, das 1875 die
standesherrlichen Rechte ablöste. S. Niedersachsen.
L.: Wolff 91; Zeumer 553 II b 46; Wallner 700 KurrheinRK 6; Großer Historischer
Weltatlas 38 (1789) B2; Bödiker, A., Das herzogliche Haus Arenberg, 1904;
Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912; Neu,
H., Das Herzogtum Arenberg, 2. A. 1940; Neu, H., Die Anfänge des herzoglichen
Hauses Arenberg, 1942; Gauß‘sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen
Gebiete, bearb. v. Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte des
Herzogtums Arenberg-Meppen 1850-1860, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt 1977
ff.; Die Arenberger in der Eifel, hg. v. Heyen, F., 1987; Heyen, F., Die
Arenberger im Emsland und in Westfalen, 1989; Neu, P., Die Arenberger und das
Arenberger Land, 1989; Inventar des herzoglich arenbergischen Archivs in
Edingen/Enghien (Belgien) bearb. v. Renger, C., 1990ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Beilstein (Herrschaft). Im 11. Jahrhundert wurde
die Burg B. im Westerwald in die Verwaltung des
Reichs übernommen und in der Mitte des 12. Jahrhunderts an die Landgrafen von
Thüringen und von diesen an die Grafen von Nassau verliehen, die nach 1226 die
vom Hochstift Worms berechtigten Herren von B. verdrängten. Seit 1341 nannte
sich eine Linie des Hauses Nassau nach B. 1561 kam B. an Nassau-Dillenburg.
1607 wurde es erneut Residenz einer Nebenlinie Nassau-Beilstein, die 1620
Nassau-Dillenburg erbte und bei ihrem Aussterben 1739 von Nassau(-Diez)-Oranien
beerbt wurde. Die Herrschaft bestand aus den Ämtern B. mit der gleichnamigen
Stadt und Marienberg und umfasste etwa 5 Quadratmeilen. Sie gehörte über
Nassau(-Diez)-Oranien dem kurrheinischen Reichskreis an. S. Nassau-Beilstein.
L.: Wolff 94; Wallner 700 KurrheinRK 5; Sauer, W., Die Herren von Beilstein und
Greifenstein, Nassauische Annalen 28/29 (1896/97). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Diez (Grafschaft). Grafen von D. (790
Theodissa [Altendiez?], später Didesse, 933 Dissermark) an der Lahn, die sich
gelegentlich auch Grafen von Weilnau nannten und vielleicht ursprünglich Grafen
des Niederlahngebiets (Niederlahngaus) waren, erscheinen etwa 100 Jahre nach
Aussterben der Konradiner (seit 1044/1073) und werden kurz nach 1150 als solche
genannt. Unter den Staufern nahmen sie wichtige Stellungen ein. 1302 teilten
sie ihre Herrschaft in Altweilnau und Neuweilnau südwestlich von Usingen. Ihre
sog. Goldene Grafschaft lag um Diez, Kirberg an der Lahn, um Camberg und
Wehrheim, um Hasselbach und Salz. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts
waren umfängliche Güter verpfändet. 1355 kamen ansehnliche Teile an
Nassau-Merenberg, 1362 ein Viertel der Grafschaft und 1376 Kirberg an das
Erzstift Trier. Bei ihrem Aussterben fiel die Goldene Grafschaft 1376/1384 über
die Erbtochter an die Grafen von Nassau-Dillenburg sowie an Trier (Pfand, Lehnsheimfall),
Katzenelnbogen (1453 Kauf) und (1420 über Jutta von Nassau-Dillenburg an)
Eppstein, 1564 nach Auflösung der Gemeinschaft zwischen Trier (ein Viertel) und
Nassau-Dillenburg (drei Viertel) an Nassau allein, wofür Trier die Kirchspiele
Hundsangen, Nentershausen, Salz, Meudt und Lindenholzhausen erhielt. 1530 hatte
Nassau den Eppstein verbliebenen Anteil (ein Achtel) erworben, aber nicht
vermocht, ihn gegen Trier zu halten. 1557 hatte Nassau dafür einen Anteil
Hessens (ein Viertel) gewonnen, den dieses von Katzenelnbogen ererbt hatte.
Seit 1607 benannte sich eine Linie der Grafen von Nassau nach D.
(Nassau-[Dillenburg-]Diez). 18061815 fiel das um 15 Quadratmeilen große D. an
das Herzogtum Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Nassau-Diez.
L.: Wolff 337; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt der
Herrschaften Limburg, Schaumburg und Holzappel, Diss. phil. Marburg 1943; Heck,
H., Die Goldene Grafschaft, 1956; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J.,
Territorialgeschichte des Kreises Usingen, 1971; Storto, F./Stein, H., 650
Jahre Stadt Diez. 1329-1979, 1979; Schwind, F., Diez, LexMA 3 1986, 1039;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 147.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ehrenstein (Herren). Um 1330 erbauten die
edelfreien Herren von Ütgenbach bzw. Uetgenbach, die als Zeugen in saynischen
Urkunden und als Prümer sowie Schwarz-Rheindorfer (Schwarzrheindorfer) Vögte
erscheinen, die Burg E. bei Neuwied, nach der sich seit 1331 Herren von E.
nennen. 1449 verkauften sie die Herrschaft E. den verschwägerten Herren von
Nesselrode. 1524 kam sie über die Erbtochter an die Rennenberg, die 1526 von
Köln damit belehnt wurden. Später fiel sie an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987, 202ff., 319f.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gemünden (Reichsstift). Das vom Grafen des
Niederlahngaus 845 in Kettenbach gegründete und bald darauf nach G. im Westerwald verlegte Stift kam vermutlich noch im 10.
Jahrhundert von den Konradinern an das Reich. Die Vogtei gelangte von den
Konradinern vermutlich über die Grafen von Gleiberg an die Grafen von
Leiningen, vor 1221 an Runkel-Westerburg und dann an die Herren von Westerburg
und die Herren von Runkel, wobei die Bindung an das Reich seit 1336 verloren
ging. Den Herren von Westerburg folgten die Grafen von Leiningen-Westerburg,
unter denen das Stift 1566/1568 die Reformation annahm und die 1599 auch den
Anteil der Grafen von Wied-Runkel erwarben. 1806 fiel G. mit Westerburg an
Berg, 1815 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 282.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Grenzau (Burg). Kurz vor 1213 erbaute Heinrich
von Isenburg auf einem von dem Abt von Laach (Maria Laach), der Abtei Siegburg
und dem Marienstift Utrecht erworbenen Berg im Brextal im Westerwald die Burg Gransioie. Sie wurde Mittelpunkt
einer Herrschaft, die nach einer zwischen 1304 und 1310 erfolgten Abteilung von
Gütern an Isenburg-Arenfels über Isenburg-Büdingen 1342 an die mittlere Linie
Isenburg-Grenzau kam. Von 1439 bis 1446 waren die Grafen von Nassau-Beilstein
an der Herrschaft beteiligt. Beim Aussterben der Grafen von Isenburg-Grenzau
fiel G. als heimgefallenes Lehen an das Erzstift Trier, 1803 an Nassau-Weilburg
(Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Isenburg-Grenzau.
L.: Wolff 95. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hachenburg (Grafschaft). Vermutlich am Ende des 12.
Jahrhunderts errichteten die Grafen von Sayn an der späteren Straße von Köln
nach Leipzig die 1222 zuerst genannte Burg H. im Westerwald.
Über eine Erbtochter kam H. 1606 an Sayn-Wittgenstein-Sayn (Sayn-Wittgenstein).
Die Grafschaft H. fiel 1632/1649/1652 beim Aussterben der Linie
Sayn-Wittgenstein-Sayn über Sayn-Hachenburg und Manderscheid-Blankenheim bis
1714 an die Burggrafen von Kirchberg, 1799 an Nassau-Weilburg. Über Nassau und
Preußen (1866) kam H. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Söhngen, W., Geschichte der Stadt Hachenburg, 1914; 650 Jahre
Stadt Hachenburg, 1964; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 241.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hammerstein (Burggrafen, Herrschaft). Im 10.
Jahrhundert erbauten die Konradiner die Burg H. bei Neuwied. 1020 wurde sie als
Folge der kirchlich verbotenen Ehe des Engersgaugrafen Otto von H. mit seiner
Verwandten Irmingard von Kaiser Heinrich II. erobert. Als Reichsburg war sie
Sitz der Herrschaft H. 1374 fiel die Lehnshoheit an das Erzstift Trier, das
nach dem Erlöschen der beiden Linien der Burggrafen von H. 1405/1419 die Güter
als heimgefallenes Lehen einzog. 1803 kam H. an Nassau-Weilburg, 1815 an
Preußen und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hatzfeld, Hatzfeldt (Herren, Reichsgrafen,
Reichsfürsten, Reichsritter). Nach der 1282 erwähnten Burg H. an der oberen
Eder benannte sich eine seit 1138/1145 nachweisbare edelfreie Familie
(Hepisvelt). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts teilte sie sich in zwei
Hauptlinien. Sie musste 1311 ihre Burg an Hessen zu Lehen auftragen, erwarb
aber um 1380/1430 die reichsunmittelbare Herrschaft Wildenburg bei Altenkirchen
sowie 1387 Bringhausen und 1503 Eifa. Die Herrschaft H. kam nach dem Aussterben
einer Linie 1570, 1588 und 1772 an die Landgrafen von Hessen. 1635/1640 wurde
die Familie H. in den Reichsgrafenstand erhoben. 1641 erlangte sie aus der
Konfiskationsmasse des Grafen Schaffgotsch die freie Standesherrschaft
Trachenberg (Drachenberg) in Niederschlesien(, die 1741 Fürstentum wurde). Dazu
kamen weitere Güter (1639 Belehnung mit den Teilen Mainz‘ der Grafschaft
Gleichen [1794 an Mainz zurück], 1641 Herrschaften Haltenbergstetten [vom
Hochstift Würzburg, 1794 dorthin zurück], Rosenberg, Waldmannshofen, Pfand der
Herrschaft Laudenbach bei Weikersheim). Außerdem gehörte zu den Ländereien der
Fürsten die niedere Herrschaft Kranichfeld und die Herrschaft Blankenhain im
obersächsischen Reichskreis. Mit Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen,
Eulenhof, Neubronn, Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental,
Wermutshausen und dem 1637 erworbenen, 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg
fallenden Waldmannshofen zählten die H. im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (außerdem um 1700 zum Kanton Rhön-Werra),
mit dem Kirchspiel Friesenhagen und mit den Schlössern Wildenburg und Krottorf
(bei Friesenhagen)sowie Wissen rechts der Sieg, Schönstein und Merten in der
Linie Hatzfeld-Wildenburg (Hatzfeld-Wildenberg) zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Durch König Friedrich den Großen von Preußen wurde der
Linie Hatzfeld-Trachenberg der Fürstenstand verliehen. Bei ihrem Aussterben
(1794) wurde sie von Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein beerbt,
dem 1803 der preußische Fürstenstand bestätigt wurde. Die von ihm begründete
Linie Hatzfeld-Trachenberg erhielt 1900 den Titel eines Herzogs von
Trachenberg. Der Linie Hatzfeld-Wildenburg wurde 1870 die preußische
Fürstenwürde verliehen.
L.: Wolff 398ff.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Roth von
Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten
183; Riedenauer 124; Neumaier 149, 173; Genealogischer Kalender 1753, 547;
Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser, Bd. 1 1951, 485ff.;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987; Kloft, J., Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeld,
1975; Friedhoff, J., Die Familie von Hatzfeldt, 2004.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hatzfeld-Wildenburg (Herren, Reichsgrafen, Reichsfürsten).
Die Familie H. ist eine nach der 1380 erworbenen reichsunmittelbaren Herrschaft
Wildenburg benannte Linie der Familie Hatzfeld. Sie zählte zum Kanton
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heimbach, (Heimbach-Weis) (Freiheimgericht). H.
im Westerwald gehörte ursprünglich zum Reichsgut
um Engers. Am 16. 5. 1343 belehnte Kaiser Ludwig der Bayer den Grafen Wilhelm
von Wied mit dem Freiheimgericht in H., Weis und Gladbach im Westerwald als Reichsmannlehen, nachdem er am 30. 5.
1336 den Grafen von Isenburg die Einsetzung von Schultheiß und Schöffen und die
Ausübung des Blutbannes gestattet hatte. Faktisch entwickelte sich das Gebiet
zu einem Kirchspiel ohne Herren. Dieses wurde im September 1545 auf Grund
kaiserlicher Belehnung von Friedrich von Reifenberg zu Sayn in Besitz genommen,
diesem aber ein Jahr später bereits wieder auf Grund einer Intervention des
Erzstifts Trier, dem der Abt von Rommersdorf seine Rechte abgetreten hatte, entzogen.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Kirchspiel ganz in das Erzstift Trier
einbezogen. Über Nassau gelangte H. 1866 zu Preußen (Provinz Hessen-Nassau).
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987; Leicher, H., Heimbach-Weiser Heimatbuch, 1961.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Helfenstein (Herren).
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenburg, Ysenburg (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Zunächst nach Rommersdorf, dann nach der 1103 erstmals erwähnten
Burg I. bei Neuwied nannten sich die seit 1098 bezeugten Grafen von I. (Rembold
I. † 1121), die vermutlich zu einem seit dem 9./10. Jahrhundert auftretenden
edelfreien mittelrheinischen Geschlecht gehören. Sie waren Vögte der
Reichsabtei Fulda und Grafen im Gau Einrich links der unteren Lahn sowie Grafen
von Arnstein, von 1232 bis 1414 Grafen von Limburg und von 1326 bis 1462 Grafen
von Wied. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts teilten sie sich in (die Linien
Kobern an der unteren Mosel [bis 1301], Grenzau [mit den Abspaltungen Limburg
vor 1249, Büdingen und Arenfels vom Ende 13. Jahrhundert bis 1373] und
Braunsberg [seit 1340 Grafen von Wied] bzw.) den gerlachschen und den
remboldschen Stamm und erbauten bis zum Ende des 12. Jahrhunderts in vier
Linien die vier Häuser der Burg (Runkeler Haus 1373 an Wied, Wiedisches Haus,
Kobernhaus 1344 an salentinische Linie, viertes Haus im 16. Jahrhundert an
Isenburg-Neumagen). Der gerlachsche Stamm (Niederisenburg) erlosch 1664 mit der
Linie Niederisenburg (Isenburg-Grenzau), die Lehen teils des Erzstifts Trier,
teils des Erzstifts Köln hatte. Beim Aussterben zog Trier die Lehen ein. Die
Grafen von Wied beanspruchten das Erbe, erlangten aber zusammen mit den
Freiherren von Walderdorff (Walderdorf), die sich vom letzten Grafen eine
Anwartschaft auf die Lehen hatten erteilen lassen, nur Isenburg, Großmaischeid
(Großmeyscheid) und Meud, während Grenzau und Hersbach (Herschbach) bei Trier
blieben und 1803 an Nassau-Weilburg kamen. Dieses erhielt 1806 auch die
wiedschen Teile und gab das ehemals niederisenburgische Gut 1815 überwiegend an
Preußen (Regierungsbezirk Koblenz) ab. Herschbach (Hersbach) kam 1866 mit
Nassau an Preußen. Der remboldsche Stamm (Oberisenburg) beerbte um 1213/1245
(vor 1247) mit anderen (Eberhard von Breuberg, Konrad von Hohenlohe-Brauneck,
Rosemann von Kempenich und Albert von Trimberg) die Herren/Grafen von Büdingen
zwischen Nidder, Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft Büdingen [1324 fünf
Achtel], Grafschaft Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen eine Herrschaft
auf. Sie wurde seit 1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486 auf Offenbach
ausgedehnt. 1442 wurde wegen Büdingen von der Linie Isenburg-Birstein der
Reichsgrafenstand erworben. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Übertritt zum
Calvinismus und eine Aufspaltung in zahlreiche Linien (1517 Linien
Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von 1601 bis 1628 wurde das Haus
nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625 Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es
sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a. Isenburg-Offenbach bis 1718,
Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis 1920). 1635 kam es zur
vorübergehenden Sequestrierung der Grafschaft an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt.
Seit 1684 bestanden die Hauptlinien Isenburg-Büdingen und Isenburg-Birstein.
Isenburg-Birstein wurde 1744 in den Reichsfürstenstand erhoben. Im 18.
Jahrhundert zählte die Fürstin von I., geborene Gräfin von Parkstein, wegen
Altenbamberg, (Altenbaumburg) Alte Baumburg und Steigerhof zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Durch § 19 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von I. für
die Abtretung des Dorfes Okriftel das Dorf Geinsheim (Gainsheim) am Rhein mit
gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg (Jakobsburg) auf der rechten
Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach, die Fürstin zu I., Gräfin von
Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft Reipoltskirchen und anderen
Herrschaften am linken Rheinufer eine Rente von 23000 Gulden. 1806 trat
Isenburg-Birstein dem Rheinbund bei, erlangte die Güter von
Isenburg-Philippseich und die Hälfte der Herrschaft der Grafen
Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über die gräflich gebliebenen
Linien (u. a. Isenburg-Büdingen, Isenburg-Wächtersbach, Isenburg-Meerholz) und
vereinigte so alle isenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa
58000 Einwohnern. 1815 wurde es aber mediatisiert und kam zunächst an
Österreich und 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit
1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. a. Niederisenburg, Oberisenburg.
L.: Wolff 94f., 276f.; Wallner 697ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Winkelmann-Holzapfel
154; Fischer, C. v., Isenburg. Geschlechts-Register der uralten deutschen
Reichsständischen Häuser Isenburg, Wied und Runkel samt einer Nachricht von
deren theils ehehin besessenen, theils noch besitzenden Landen und der
Erbfolge-Ordnung aus Urkunden und Geschichtsschreibern, 1775; Simon, G.,
Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff. 1864f.;
Isenburg, Prinz W. v., Meine Ahnen, 1925; Isenburg, Prinz W. v.,
Isenburg-Ysenburg, Stammtafeln, 1941; Philippi, H., Territorialgeschichte der
Grafschaft Büdingen, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Isenburger Urkundenregesten
947-1500, bearb. v. Battenberg, F., 1976; Decker, K., Isenburg, LexMA 5 1990,
673f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Isenburg-Grenzau (Herren, Grafen). Die kurz vor 1213 von den Herren von Isenburg errichtete Burg Grenzau östlich von Neuwied im Westerwald wurde Sitz einer kleinen Herrschaft, von der nach einer Erbteilung zwischen 1304 und 1310 Teile an Isenburg-Büdingen kamen. Sie spaltete die Linie I. ab. Vorübergehend waren von 1439 bis 1446 die Grafen von Nassau-Beilstein an Burg und Herrschaft Grenzau beteiligt, doch fiel sie dann ganz an die salentinische Linie Isenburgs. 1664 zog das Erzstift Trier die Herrschaft nach dem Aussterben Isenburgs (Niederisenburgs) als heimgefallenes Lehen ein. 1803 kam Grenzau an Nassau und damit 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Grenzau, Niederisenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Katzenelnbogen (Grafschaft). Um 1095 wurde südwestlich
von Limburg an der Lahn auf Bleidenstädter Vogteigut die Burg K. (1102
Cazeneleboge, sichere Deutung fehlt) erbaut. Nach ihr nannten sich
möglicherweise im Zusammenhang mit dem Kraichgau südlich des Neckars seit 1138
die Grafen von K., die vielleicht aus dem Erzstift Köln stammen (Diether 1066),
zunächst als nobiles oder liberi bezeichnet wurden (Edelfreie) und um 1130 in
verwandtschaftliche Beziehung zu den Staufern traten. Sie hatten anfangs die
Vogteien der Klöster Prüm, Siegburg und Bleidenstadt sowie des Erzbistums Mainz
im Gebiet südlich der Lahnmündung. Die Grafschaft im Kraichgau verloren sie,
erwarben aber um 1160 mit den Grafen von Nassau die Grafschaft auf dem Einrich,
um 1185 St. Goar mit dem Rheinzoll sowie seit dem 12. Jahrhundert Lehen
Würzburgs um Darmstadt und Groß-Gerau bzw. Großgerau. Sie eigneten sich im
Interregnum umfangreiches Reichsgut (1249 bei Trebur, nach 1255 Dreieich) an.
Danach erstreckte sich ihr seit etwa 1260 an auf zwei Linien verteiltes, 1402
aber wieder vereinigtes Herrschaftsgebiet vom Odenwald bis zur unteren Lahn. Es
bestand aus der Niedergrafschaft am Nordhang des Taunus um Rheinfels (Braubach,
Sankt Goar, Bad Schwalbach, Burgschwalbach) und der Obergrafschaft um Darmstadt
(Rüsselsheim, Groß-Gerau bzw. Großgerau, Darmstadt, Zwingenberg), die durch
Mainzer und Nassauer Gebiet von einander getrennt waren, sowie verstreuten
Gütern in der Wetterau, im östlichen Taunus, auf dem Westerwald,
an der unteren Lahn und zahlreichen Rheinzöllen vom Oberrhein bis Holland.
Hiervon waren nur geringe Güter allodial, doch gelang auch auf der Grundlage
der durch Pfandrecht und Lehnrecht gebotenen rechtlichen Möglichkeiten die
Entstehung von Landesherrschaft. Die wachsenden Gegensätze zu den Grafen von
Nassau führten um 1400 zu einem Bündnis mit den Landgrafen von Hessen und 1457
zur Heirat der Erbtochter Anna mit Landgraf Heinrich III. 1479 fiel beim
Aussterben der Familie in männlicher Linie das später zum oberrheinischen
Reichskreis zählende Gut an Hessen (nach langem Streit mit Jülich-Berg [bis
1520] und Nassau [, das den hessischen Anteil an der Grafschaft Diez und 450000
Gulden erhielt,] endgültig 1557). 1567 kam die Obergrafschaft, zu der die Ämter
Darmstadt, Kelsterbach, Rüsselsheim, Dornberg, Jägersburg, Zwingenberg und
Lichtenberg, die Gemeinschaft Umstadt, der hessen-darmstädtische Anteil an der
Herrschaft Eppstein, das Amt Braubach und das eigentlich zur niederen
Grafschaft gehörige, aber von Hessen-Darmstadt erworbene und zur oberen
Grafschaft geschlagene Kirchspiel K. gehörten, an Hessen-Darmstadt. Die
Niedergrafschaft, welche die Ämter Rheinfels, Reichenberg und Hohenstein, das
Amt oder die Vogtei Pfalzfeld auf dem linken Rheinufer mit acht Dörfern und die
Hälfte des so genannten Vierherrischen umfasste, wurde Teil von
Hessen-Rheinfels und fiel bei Aussterben des Hauses 1583 an Hessen-Kassel. 1648
wurde dessen Nebenlinie Hessen-Rotenburg mit ihr ausgestattet. 1815 kam die
Niedergrafschaft an das Herzogtum Nassau und fiel 1866 mit Nassau an Preußen
und 1945 an Hessen. S. Nassau-Katzenelnbogen.
L.: Wolff 255; Wallner 694 OberrheinRK 1, 2; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D3, III 38 (1789) B2; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Landrecht der oberen Grafschaft Katzenelnbogen
(von 1591), o. J. (1795, Verlag Stahl-Caselmann); Selchow, C. v., Magazin für
die deutschen Rechte und Geschichte, Bd. 1 (1779) 475ff. (Erstdruck des
Landrechts); Meinardus, O., Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit, 1899ff.;
Sponheimer, M., Landesgeschichte der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, 1932;
Demandt, K., Die Anfänge des Katzenelnbogener Grafenhauses und die
reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges, Nassauische Annalen 63
(1952), 17; Demandt, K., Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486, Bd.
1ff. 1953ff.; Demandt, K., Die letzten Katzenelnbogener und der Kampf um ihr
Erbe, Nassauische Annalen 66 (1955), 98ff.; Demandt, K., Die Grafschaft
Katzenelnbogen und ihre Bedeutung für die Landgrafschaft Hessen, Rhein. Vjbll.
29 (1964) 73ff.; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen,
1969; Maulhardt, H., Die wirtschaftlichen Grundlagen der Grafschaft
Katzenelnbogen im 14. und 15. Jahrhundert, 1980; Reichert, W., Finanzpolitik
und Landesherrschaft. Zur Entwicklung der Grafschaft Katzenelnbogen vom 12. bis
14. Jahrhundert, 1985; Demandt, K., Katzenelnbogener Urkunden, 1989; Gerlich,
A., Katzenelnbogen, LexMA 5 1990, 1080; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 481; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 128.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köln (Erzstift, Kurfürstentum, Residenz). In
K., das 50/38 v. Chr. als oppidum Ubiorum und 50 n. Chr. als Colonia Claudia
Ara Agrippinensium erscheint, ist erstmals 313/314 ein Bischof (Maternus)
bezeugt. Nach der Eroberung Kölns durch die Franken 459 n. Chr. wurde das
Bistum 794/795 zum Erzbistum (Erzbischof Hildebold) erhoben. Ihm gehörten die
Bistümer Utrecht (bis 1559), Lüttich, Münster, Osnabrück, Minden und
(Hamburg-)Bremen (bis 834/843/864) an. 953 übertrug König Otto der Große seinem
Bruder Brun das Erzbistum (mit der Stadt) sowie das Herzogtum Lothringen, von
dem ein schmaler 100 Kilometer langer und 25 Kilometer breiter linksrheinischer
Streifen von Rheinberg bis Rolandseck (Andernach 1167 aus Reichsgut erhalten,
dazu Deutz, Linz, Altenwied, Godesberg) die Grundlage weltlicher Herrschaft des
Erzstifts K. bildete. 1028 erhielt der Erzbischof das Recht der Salbung und
Krönung des deutschen Königs in Aachen, 1031 die Würde des Reichskanzleramtes
in Italien. 1180 erwarb Erzbischof Philipp von Heinsberg, der sich auf
vielleicht 2000 hofrechtlich und dienstrechtlich verpflichtete Ministeriale
stützen konnte, im Zusammenhang mit dem Sturz Heinrichs des Löwen als Lohn für
seine Kaisertreue das Herzogtum Westfalen (und Engern), dessen Mittelpunkt
später die erworbene Grafschaft Arnsberg und dessen Vorort im 15. Jahrhundert
Brilon wurde. Erzbischof Heinrich I. (1225-1238) gewann das Vest Recklinghausen
aus der Erbschaft der dortigen Grafen. Wenig später kamen Güter um Altenahr,
Nürburg und Hardt von Seiten Konrad von Hochstadens hinzu. Im 13. Jahrhundert
wurde der Erzbischof einer der Kurfürsten (Kurköln). 1288 verlor allerdings
Siegfried von Westerburg im limburgischen Erbfolgestreit mit Jülich und Brabant
durch die Niederlage von Worringen die Herrschaft über die Stadt K. Obwohl dann
im 14. Jahrhundert außer der Grafschaft Arnsberg (1368) die Grafschaft
Hülchrath und das Land Linn mit Uerdingen hinzukamen, brachte doch die Soester
Fehde (1444-1449) mit Kleve den weiteren Verlust von Soest und Xanten sowie
tiefgreifende wirtschaftliche Zerrüttung. Die Bemühungen, in der Reformation
das Erzstift in ein protestantisches weltliches Herrschaftsgebiet umzuwandeln,
blieben erfolglos. Seit 1525 wurde Bonn Hauptstadt des Erzstifts (1663
Gymnasium, 1786 Universität). Unter wittelsbachischen Erzbischöfen (1583-1761)
schloss sich das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift der
antihabsburgischen, frankreichfreundlichen Haltung Bayerns an. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste das in das südlich von K. gelegene Oberstift, das
nördlich von K. gelegene Unterstift und das Herzogtum Westfalen geteilte
Erzstift 130 Quadratmeilen mit 230000 Einwohnern. 1801 annektierte Frankreich
den linksrheinischen Teil des Erzstifts und schuf hierfür kirchenrechtlich das
Bistum Aachen. Der rechtsrheinische Teil wurde 1803 säkularisiert und an Wied-Runkel
(Altenwied, Neuerburg [Neuenburg]), Nassau-Usingen, Arenberg (Recklinghausen)
und Hessen-Darmstadt (Westfalen) aufgeteilt. 1806 musste Nassau Teile an das
Großherzogtum Berg abgeben, das auch 1810 von Arenberg das Vest Recklinghausen
erhielt. 1814 kam das Gebiet ohne die nassauischen Teile an Preußen (Provinz
Westfalen), 1946 an Nordrhein-Westfalen bzw. Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 84; Zeumer 552 I 3; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C4, III 38
(1789) D2; Wisplinghoff, E./Dahm, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 58; Walter, F., Das alte
Erzstift und die Reichsstadt Köln, 1886; Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter
(313-1332), bearb. v. Knipping, R./Kisky, W./Oediger, F., Bd. 1ff. 1901ff.;
Fabricius, W., Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinzen, Bd.
1 1909; Braubach, M., Kurköln, 1949; Geschichtlicher Handatlas der deutschen
Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Niessen, J., 1950; Droege,
G., Verfassung und Wirtschaft in Kurköln unter Dietrich v. Moers 1414-1436,
1957; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987; Handbuch des Erzbistums Köln, hg. v. Erzbischöflichen
Generalvikariat Köln, Bd. 1f. 26. A. 1966; Geschichte des Erzbistums Köln (bis
1189), hg. v. Neuss, W./Oediger, F., Bd. 1 2. A. 1972, Neudruck 1991; Picot,
S., Kurkölnische Territorialpolitik am Rhein unter Friedrich von Saarwerden,
1977; Hegel, E., Das Erzbistum Köln zwischen Barock und Aufklärung (1688-1814),
1979; Janssen, W., Die mensa episcopalis der Kölner Erzbischöfe im
Spätmittelalter, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter Bd. 1, hg. v.
Patze, H., 1983; Winterling, A., Der Hof des Kurfürsten von Köln 1688-1794,
1986; Tewes, L., Die Amts- und Pfandpolitik der Erzbischöfe von Köln im
Spätmittelalter, 1987; Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter, S., 1991 2,
1ff., 267ff.; Seibert, H., Köln, LexMA 5 1991, 1261ff.; Ritzerfeld, U., Das Kölner
Erzstift im 12. Jahrhundert, 1994; Höroldt, U., Studien zur politischen
Stellung des Kölner Domkapitels, 1994; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im
späten Mittelalter, 1995ff.; Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, hg. v.
Deeters, J. u. a., Bd. 2ff. 1996ff. ; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Prössler, R., Das
Erzstift Köln, 1997; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997;
Fuhrmann, H., Das Urkundenwesen der Erzbischöfe von Köln im 13. Jahrhundert,
2000; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191-1515, 2003;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 300; Weise, W., Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser
Friedrich Barbarossas, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
411, 2, 316; Werres, C., Der Landkreis Köln um 1825, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Langenau (Herrschaft, Ganerbschaft). Die Burg L.
an der Lahn wird erstmals 1243 genannt. Vermutlich über Mechthild von Sayn kam
sie an das Erzstift Köln, von dem sie die L. zu Lehen hatten. Neben vielen
ihrer verschiedenen Linien hatten in weiblicher Erbfolge auch andere Familien
als Ganerben Anteile. Im Spätmittelalter erwarben die Ganerben für den engsten
Bereich ihrer Burg Landeshoheit. 1693 vereinigten die Eltz-Langenau alle
Anteile und vererbten sie an die Eltz-Rübenach, die sie 1635 an die
Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff genannt Metternich von Gracht) verkauften.
Diese veräußerten sie 1696 an die Marioth aus Lüttich. 1946 kam L. an
Rheinland-Pfalz. S. Marioth zu L.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987, 327.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Liebenscheid (Burg). 1341/1343 fiel das Haus L. bei Haiger im Westerwald innerhalb Nassaus an Nassau-Beilstein. Zeitweise war die Burg Sitz einer Nebenlinie (Nassau-Liebenscheid) der Grafen von Nassau-Beilstein. Über Preußen (Provinz Hessen-Nassau) gelangte L. 1945 zu Hessen. S. Nassau-Liebenscheid. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Meudt (Herrschaft). 1097 gab Pfalzgräfin
Adelheid als Erbin der Konradiner und der Grafen von Luxemburg-Gleiberg Güter
in M. im Westerwald an das Stift Sankt Georg zu
Limburg. Mit Limburg kam M. an die Herren von Isenburg, bis 1664 an die Grafen
von Isenburg und bis 1774 an die Grafen von Wied. Landesherren waren die Grafen
von Diez. 1564 fiel das zum kurrheinischen Reichskreis zählende M. von Diez an
das Erzstift Trier, 1806 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 95; Wallner 700 KurrheinRK 8.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Molsberg (Herrschaft). Die Burg M. im Westerwald an der Straße von Köln nach Frankfurt wird
1116 erstmals genannt. Sie gehörte Edelherren, die bereits vor 1048 die Vogtei
von Sankt Maximin zu Trier um Niederbrechen innehatten. 1273 trugen sie ihren
ausgedehnten Streubesitz dem Erzstift Trier zu Lehen auf. 1364 verpfändeten und
1365 verkauften sie die Güter an Trier, das 1657 den Walderdorff die Güter als
trierische Unterherrschaft überließ. Über Nassau-Weilburg (Nassau) (1803) und
Preußen (1866) kam M. 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mühlenbach (Herrschaft). 868 gab König Ludwig der
Deutsche M., Arenberg und Immendorf bei Koblenz an das Kloster Herford. 1226
erwarben die Herren von Helfenstein das Erbmeieramt. Sie entwickelten aus der
Vogtei und dem Meieramt die Herrschaft M. 1579 erbten die Rollshausen
(Rolshagen), die von Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), die Vogt (bzw. Vögte)
von Hunolstein und die Wrede die Herrschaft. Seit 1715 hatten die Wrede allein
die Herrschaft. Das Schutzrecht übte seit 1465/1470/1692 das Erzstift Trier
aus. 1946 kam M. zu Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987, 326. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach der um
1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert (1079-1089) und dessen Sohn Graf
Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals sicher bezeugt), 1122/1124 den
Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und nach 1124 Vogt des Hochstifts Worms
in Weilburg wurde. Durch gezielte Erwerbspolitik gewann es zwischen Main,
Mittelrhein, Sieg und Wetterau ein schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen
mit den Grafen von Katzenelnbogen von den Grafen von Isenburg die ursprünglich
den Grafen von Arnstein zustehende Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark,
Kalenberger Zent, Westerwald, Lipporn, Miehlen,
Marienfels, Idstein, Bleidenstadt, Ems, Wiesbaden um 1200) mit den Erzstiften
Mainz und Trier sowie den Landgrafen von Hessen als Nachbarn. Am 16. 12. 1255
teilten die Grafen von N. die Güter längs der Lahn in die nördlich der Lahn
gelegenen, wertvolleren Gebiete mit Siegen, Herborn und Dillenburg sowie den
Vogteien Dietkirchen und Ems (ottonische [jüngere] Linie) und in die südlich
der Lahn gelegenen Gebiete mit den Herrschaften Wiesbaden und Idstein sowie den
Vogteien Weilburg und Bleidenstadt (walramische [ältere] Linie). Gemeinsam
blieben die Burg N., der Einrich zwischen unterer Lahn und Taunus, die
Laurenburg, die Pfandschaften und die Lehen. ----- Die jüngere ottonische
Linie, die unter Heinrich († 1343) die Vogteien und Gerichte Dernbach,
Eibelshausen (Eibelsberg, Haiger und Ewersbach [Ebersbach]) hinzuerwarb,
spaltete sich 1303 in die Linien Nassau-Hadamar (ältere Linie, bis 1394),
Nassau-Siegen und Nassau-Dillenburg. Nassau-Dillenburg fiel 1328 an
Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort. Die Linie teilte sich 1343 in
Nassau-Dillenburg und Nassau-Beilstein (ältere Linie bis 1561).
Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte 1394 Nassau-Hadamar und gewann durch
Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft Diez, 1403/1404 Polanen, Leck, Breda
und weitere Güter im Gebiet der heutigen Niederlande sowie 1416/1420 die
gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg.
Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert mehrfach geteilt (1416 vier Linien,
1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez [bis 1443], Nassau-Haiger-Siegen [bis
1429] und Nassau-Herborn-Breda), doch waren die nassau-dillenburgischen Güter
von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516 wieder vereinigt. Seit 1507 nannte sich
die Linie wegen ihrer vergeblich geltend gemachten Erbansprüche auf
Katzenelnbogen auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen der Heirat mit der
Erbtochter des Prinzen/Fürsten von Chalon und Oranien am Unterlauf der Rhone
(1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Etwa gleichzeitig wurde die
Reformation (zunächst das Luthertum, dann der Calvinismus) eingeführt. 1559
erfolgte eine erneute Teilung in die linksrheinischen (Nassau-Oranien) und die
rechtsrheinischen (Nassau-Dillenburg) Güter. 1561 beerbte Nassau-Dillenburg
Nassau-Beilstein. 1601/1607 erfolgte eine Teilung in die Linien
Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein, Nassau-Siegen (1652 in den
Reichsfürstenstand erhoben) und Nassau-Diez. Nassau-Dillenburg mit Dillenburg,
Haiger und Herborn wurde 1620 von Nassau-Beilstein beerbt, das sich seitdem
nach Dillenburg Nassau-Dillenburg nannte (1652 in den Reichsfürstenstand
erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den Reichsfürstenstand erhoben) mit Hadamar
und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez. 1739 fiel Nassau-Dillenburg mit der
Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez. Nassau-Siegen gelangte 1742/1743 an
Nassau-Diez, das damit alle rechtsrheinischen Güter der nassau-ottonischen
Linie in sich vereinigte. Weil Nassau-Diez außerdem 1702 die linksrheinischen
Güter der Linie Nassau-Oranien erlangt hatte, nannte sich die Linie Fürsten von
Nassau-Oranien. 1747 verlegte sie ihre Residenz nach Den Haag und regierte das
Stammland über das deutsche Kabinett in Dillenburg. 1795/1797/1801 verlor sie
alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erhielt hierfür das Hochstift
Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei Östrich-Winkel), Corvey und
Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt Gerold (in Vorarlberg), Hofen (bei
Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in Liechtenstein) als neues
Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). 1806
verlor es durch die Rheinbundakte auch die rechtsrheinischen Güter, vor allem
das Fürstentum Diez an das Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg. Nach
dem Ende der französischen Vorherrschaft ergriff der Prinz von Nassau-Oranien
am 20. 12. 1813 von seinen Ländern wieder Besitz. Am 14. 7. 1814 gab das
Herzogtum Nassau an Nassau-Oranien das Fürstentum Diez und weitere Güter zurück.
Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat der Fürst von Nassau-Oranien, der 1815 König
der Niederlande geworden war, alle deutschen Gebiete an Preußen als
Gegenleistung für das ihm durch den Wiener Kongress zugesprochene Großherzogtum
Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen Teil der Gebiete (Fürstentum Diez,
Hadamar, Dillenburg) an das Herzogtum Nassau (1806-1866) weiter. 1890 erlosch
mit König Wilhelm III. von den Niederlanden die ottonische Linie im
Mannesstamm.-----Die ältere walramische Linie, aus der König Adolf von N.
(1292-1298) stammte, gewann 1328/1333 die Herrschaft (Reichsgrafschaft)
Merenberg, die Herrschaft Lichtenstein und weitere Güter (pfandweise
Neuweilnau, Burg und Stadt Katzenelnbogen, Altenkirchen, Dietenhausen
[Diedenshausen]). 1355 teilte sie sich in die Linien Nassau-Idstein (mit
Idstein und Wiesbaden) und Nassau-Weilburg (1366 gefürstete Grafen) mit
Weilburg und Bleidenstadt. 1381 erlangte die Linie Nassau-Weilburg infolge
Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf,
1405 Neuweilnau (Kauf), Bingenheim, Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von
Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg bzw. Kleeberg und Mensfelden. 1429/1442
teilte sie sich in die Linien Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie
Nassau-Weilburg, wobei die Linie Nassau-Saarbrücken die meisten
linksrheinischen Güter erhielt. Sie erwarb außerdem 1527 die Grafschaft
Saarwerden und das Oberamt Lahr und Mahlberg. Nach ihrem Aussterben (1574)
kamen ihre Güter an die 1561 in Nassau-Weilburg und Nassau-Weilnau geteilte
neue Linie Nassau-Weilburg. Nassau-Weilnau wurde 1602 von Nassau-Weilburg
beerbt. 1605 kam es durch Aussterben der Linie Nassau-Idstein zur
Wiedervereinigung aller nassau-walramischen Güter in der Linie Nassau-Weilburg.
Diese wurde 1629/1651 aufgeteilt in Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden und
Lahr, Nassau-Weilburg mit Weilburg, Merenberg und Kirchheim und
Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie, 1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken,
Saarwerden und Usingen). 1688/1737 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben.
Von den verschiedenen Linien starb Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die
Güter an Nassau-Usingen (Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723
Nassau-Saarbrücken (Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die
Regierung nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen
Güter, von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt
dafür aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am
unteren Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg), aus dem Erzstift
Köln (u. a. Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil an der
Niedergrafschaft Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und
verschiedenen Klöstern und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.-----
Am 30. 8. 1806 schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung
zu Herzögen beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das
1816 ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten
Herzogtum N. zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft
Wied-Neuwied, das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft
Solms-Braunfels und andere Güter (Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft
Schaumburg, Herrschaft Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der
Reichsritterschaft), mussten aber die ehemals kölnischen Gebiete an das
Großherzogtum Berg sowie Kastel (Mainz-Kastel) und Kostheim an Frankreich
abtreten (Gesamtgebiet 103 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern). 1813 mussten
sie Güter an Nassau-Oranien zurückgeben. Am 1./2. 9. 1814 erhielt das
Herzogtum, um den Widerspruch verschiedener mediatisierter Familien (Ostein,
Schönborn, Waldbott von Bassenheim [Waldbott-Bassenheim], von der Leyen) und
des Freiherren vom Stein zu beseitigen, vor allen anderen deutschen Staaten
eine landständische Verfassung. 1815 tauschte das Herzogtum N. mit Preußen
umfangreiche Gebiete (ehemals hessen-kasselische Niedergrafschaft
Katzenelnbogen, Diez, Dillenburg, Hadamar [gegen die späteren Kreise Neuwied,
Altenkirchen, Wetzlar und den rechtsrheinischen Teil des Kreises Koblenz]).
Seit 1815 war das Herzogtum Mitglied des Deutschen Bundes. Seit 1816 regierte
Nassau-Weilburg allein. 1836 trat N. dem Deutschen Zollverein bei. Am 28. 12.
1849 wurde eine liberale Verfassung erlassen, die im November 1851 aber wieder
aufgehoben wurde. Am 8. 10. 1866 wurde N. wegen seiner Unterstützung
Österreichs von Preußen (in die Provinz Hessen-Nassau) einverleibt und durch
8,5 Millionen Taler und die Schlösser Weilburg und Biebrich
(Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf von Nassau (aus der walramischen
Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg. 1912 starb das Haus N. aus. 1945
kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen
Raum, 1937; May, K., Territorialgeschichte des Oberlahnkreises, 1939;
Fritzemeyer, J., Die Ausbildung einer zentralen Behördenorganisation der Grafen
bzw. Fürsten von Nassau, Diss. phil. Frankfurt am Main 1943; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980;
Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen
Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K., Schrifttum zur
Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965f.; Sante,
G. W., Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen Raumes: Nassau,
(in) Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau: 1806-1866.
Politik, Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und der
Landeshauptstadt Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in
politischen Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof
Gerlach (1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O.,
Nassauische Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte
der Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum
Nassau um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im
Zivilprozessverfahren, 1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991;
Gerlich, A., Nassau, LexMA 6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und
Reformpolitik, 1993; Nassauische Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum
Nassau 1806-1866, 2006; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 3 (mit Übersichtskarte Nassau im 18. Jh.).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederisenburg (Grafschaft). Der gerlachsche Stamm der
Grafen von Isenburg erlosch 1664 mit der Linie N. (Isenburg-Grenzau), die teils
Lehen des Erzstifts Trier, teils Lehen des Erzstifts Köln hatte. Beim
Aussterben des Stammes zog Trier die Lehen ein. Die Grafen von Wied
beanspruchten zwar das Erbe, erlangten aber zusammen mit den Freiherren von
Walderdorff, die sich von dem letzten Grafen eine Anwartschaft auf die Lehen erteilen
hatten lassen, nur Isenburg, Großmaischeid und Meudt, während Grenzau und
Herschbach bei Trier blieben und 1803 an Nassau-Weilburg kamen. Die Grafschaft
N. zählte zum kurrheinischen Reichskreis. 1806 erhielt Nassau auch die
wiedschen Teile. 1815 gab es das ehemals niederisenburgische Gut (gegen
Luxemburg) überwiegend an Preußen ab (Regierungsbezirk Koblenz). Herschbach kam
1866 mit Nassau an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Isenburg.
L.: Wolff 94, 344; Wallner 700 KurrheinRK 7, 8; Großer Historischer Weltatlas
III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nievern (Herrschaft). In der Sponheimer Vogtei
N. bei Ems (Bad Ems) an der Lahn am Westerwald
setzten die von der Arken und ihre Ganerben zu Ende des 14. Jahrhunderts
Landeshoheit durch. Später kam das zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein zählende N. an Nassau und damit 1866 an Preußen
(Hessen-Nassau) und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987, 327.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichenstein (Herrschaft). 1698 wurde aus der
Obergrafschaft Wied nominell die von den 1511/1529 ausgestorbenen Walpoden von
der Neuerburg/Herren von R., die 1331 ihre soeben erbaute Burg R. den Grafen zu
Wied zu Lehen hatten auftragen müssen, 1527/1528 erworbene Burgruine R. zwischen
Isenburg und Altenkirchen im Westerwald als
reichsunmittelbares Allod an Franz Freiherrn von Nesselrode(-Trachenfels bzw.
Nesselrode-Drachenfels) verkauft. Dieser wurde 1698 in den Reichsgrafenstand
erhoben. Danach wurde er in den niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und
das westfälische Grafenkollegium (1698) aufgenommen. 1805 kam die Herrschaft an
Nassau, 1815 an Preußen, 1946 R. an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 367; Zeumer 5524 II b 63, 27; Wallner 705 WestfälRK 56; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987,
233, 318. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rennenberg (Herrschaft). Seit 1217 war die 1250
über Mechthild von Sayn an das Erzstift Köln gelangte Burg R. im Westerwald Sitz eines nach ihr benannten
Edelherrengeschlechts. Um 1560 kam die zugehörige kleine Herrschaft durch die
Erbtochter an die Laleing. Sie nannten sich Grafen von R. (und Grafen von
Hoogstraten [Hochstraten]). 1765 erbten die Grafen von Salm/Fürsten von Salm-Kyrburg
R. 1946 kam dieses an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987, 320.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Runkel (Herrschaft). Die Burg R. an einer
vermutlich schon früher befestigten Furt über die Lahn wurde wahrscheinlich vor
1159 von den edelfreien Herren von R. auf Geheiß des Königs erbaut und ist seit
1159 bezeugt. Sie war Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft, die noch im 12.
Jahrhundert durch die Herrschaften zum Westerwald
und Westerburg erweitert wurde. Im 13. Jahrhundert spaltete sich das Haus R.
ab. Die Linie R. erbte 1454/1462 durch Heirat die Grafschaft Wied, die 1244 von
den älteren, im Mannesstamm erloschenen Grafen von Wied in weiblicher Erbfolge
an Graf Bruno von Isenburg und das von ihm begründete neue Haus Wied gelangt
war. Die Linie Westerburg erbte 1468 die Grafschaft Leiningen. R. kam über
Nassau 1866 an Preußen (Hessen-Nassau) und 1945 zu Hessen. S. Wied-Runkel.
L.: Wolff 344; Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck
1980; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 110.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn (Grafen, Grafschaft). Nach der im 10./11.
Jahrhundert erbauten Burg S. bei Bendorf nannten sich aus dem Auelgau
erwachsene, seit 1139 belegte Grafen von S. Von S. aus erwarb die Familie Güter
im Westerwald, an der Sieg (Herrschaft
Freusberg) und am Niederrhein (spätestens 1174 Vogtei über Bonn). Nach dem
Aussterben der älteren Grafen von S. (1246) kamen die meisten Güter über
Adelheid von S. 1247 an die Grafen von Sponheim, die sie teilten. Dabei
erhielten die jüngeren Grafen von S. vor allem Güter im Westerwald und im bergischen Land (Homburg). 1294 wurde weiter
geteilt. Eine Linie (Engelbertlinie) beerbte infolge Heirat 1357/1358/1361 die
Grafschaft Wittgenstein an der oberen Lahn (Sayn-Wittgenstein). 1605/1607
teilte sich das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Haus
Sayn-Wittgenstein in die drei Hauptlinien Sayn-Wittgenstein-Berleburg,
Sayn-Wittgenstein-Sayn und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
(Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein). 1606 beerbte die Engelbertlinie auch die
andere Linie (Johannlinie) des Hauses S.
L.: Wolff 345ff.; Zeumer 554 II b 60, 14, 15; Wallner 703 WestfälRK 28 a, b;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789)
B2; Dahlhoff, M., Geschichte der Grafschaft Sayn, 1874, Neudruck 1972; Wrede,
G., Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein, 1927; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Sayn-Wittgenstein-Sayn, A., Fürst zu, Sayn, 1979; Spies, H., Sayn, LexMA 7
1995, 1423f.; Halbekann, J., Die älteren Grafen von Sayn, 1997; Bohn, T.,
Gräfin Mechthild von Sayn (1200/03-1285), 2002; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 478.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Altenkirchen (Grafschaft, Reichsgrafschaft). Seit dem
12. Jahrhundert gehörte Altenkirchen im Westerwald
zu der aus der Grafschaft im Auelgau entstandenen Grafschaft Sayn. Seit dem
frühen 17. Jahrhundert war es Amtssitz. 1662 musste Graf Christian von
Sayn-Wittgenstein-Sayn (Sayn-Wittgenstein), der Altenkirchen 1642 besetzt
hatte, dieses den Erbtöchtern Sayns (Sayn-Wittgenstein-Sayns) zurückgeben.
Seitdem war es Sitz der zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum
westfälischen Reichsgrafenkollegium zählenden Grafschaft S., die von 1662 bis
1741 den Herzögen von Sachsen-Eisenach, bis 1791 den Markgrafen von Ansbach
(Ansbach-Bayreuth), bis 1802 Preußen, bis 1815 Nassau (Nassau-Usingen) und bis
1918/1946 Preußen zugehörte. Um 1800 umfasste das Gebiet der Grafschaft
zusammen mit Sayn-Hachenburg 5 Quadratmeilen und hatte 12000 Einwohner. Das
Gebiet von S. enthielt die Städte und Ämter Altenkirchen und Friedewald und die
Ämter Freusburg und Bendorf. Altenkirchen kam 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Zeumer 554 II b 63, 1; Wallner 703 WestfälRK 28a; Rausch, J.,
Geschichte des Kreises Altenkirchen, 1921; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Hachenburg ([Grafen,] Grafschaft). Vermutlich am
Ende des 12. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Sayn zum Schutz einer
alten Handelsstraße die 1222 erstmals genannte Burg Hachenburg im Westerwald. Sie war bald Verwaltungsmittelpunkt der
Grafschaft. Nach dem Erlöschen der älteren Linie der Grafen 1606 kam Hachenburg
über eine Erbtochter an die stammverwandten Grafen von Sayn-Wittgenstein-Sayn.
Bei deren Aussterben im Mannesstamm 1636 fiel es nach langem Streit mit dem
Erzstift Köln 1649/1652 über eine Erbtochter an die Grafen von
Manderscheid-Blankenheim, von dort über eine Erbtochter 1714 an die Burggrafen
von Kirchberg und 1799 über eine Erbtochter an Nassau-Weilburg. Um 1800
umfasste die zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum
westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft S. zusammen mit
Sayn-Altenkirchen ein Gebiet von 5 Quadratmeilen und hatte 12000 Einwohner. Das
Gebiet von S. enthielt die Stadt Hachenburg, die Vogtei Roßbach (Rossbach,
Rosbach), die Kirchspiele Alpenrod, Kirburg, Altstadt, Birnbach, Kroppach,
Flammersfeld, Hamm, Höchstenbach, Schöneberg, den sogenannten Bann Maxsain
(Maxsayn), den mit Nassau-Siegen gemeinschaftlichen Grund Burbach (Freier
Grund, Hickengrund) und die Zisterzienserabtei Marienstatt. Über Nassau kam
Hachenburg 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346f.; Zeumer 554 II b 63, 2; Wallner 703 WestfälRK 28 b; Söhngen,
W., Geschichte der Stadt Hachenburg, 1914; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; 650 Jahre Stadt Hachenburg,
Festschrift 1964; Müller, M., Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft
Sayn-Hachenburg 1652-1799, 2005. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Vallendar (Herren). 1052 gab Kaiser Heinrich III.
seinen Königshof im 836 bereits erwähnten Vallendar bei Koblenz an das Stift
Sankt Simon und Judas in Goslar. 1232 erlangte Graf Heinrich von Sayn
Gerichtsbarkeit und Hoheit im Dorf Vallendar. Bei der Teilung der Saynschen
Güter 1294 kam die Herrschaft Vallendar an Graf Engelbert. Dessen Enkel erhielt
durch Heirat (vor 1345) der Erbtochter der Grafen von Wittgenstein diese
Grafschaft. 1374 übertrug Graf Johann von Sayn die Lehnsrechte über Vallendar
an das Erzstift Trier, das 1392 drei Viertel der Herrschaft käuflich erwarb,
1441 aber ein Viertel wieder zurückverkaufte. 1681 gewann das Erzstift Trier in
einem Vergleich nach langwierigem Prozess vor dem Reichskammergericht die
Landeshoheit über die ganze Herrschaft und belehnte die Grafen mit der Hälfte
der Herrschaft, die es 1767 aber käuflich wieder erwarb. Über Nassau und
Preußen (1866) kam Vallendar 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweighausen (Herrschaft). Seit 1427 waren die vom
Stein vom Gesamthaus Nassau mit Landeshoheit und Grundherrschaft zu S. im
Taunus belehnt. Über Nassau (1806) kam S. 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987, 327.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sporkenburg (Herrschaft). 1332 wurde Hermann von
Helfenstein von Trier mit der S. im Westerwald
belehnt. 1518 verkaufte Johann von S. Schloss und Herrschaft S. an Quirin und
Johann von Nassau.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2.A. 1987, 327. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trier (Erzstift, Kurfürstentum, Residenz des
Erzbischofs). 16-13 v. Chr. gründete Augustus an wichtigen Straßen im Gebiet
der keltisch-germanischen Treverer an der mittleren Mosel die Stadt Augusta
Treverorum. Sie blühte rasch auf und wurde Hauptort der Provinz Belgica. 275 n.
Chr. wurde sie durch die Franken zerstört, wurde aber danach vor allem von
Kaiser Konstantin zur mit 60000-70000 Einwohnern größten römischen Stadt
nördlich der Alpen wiederaufgebaut (Sitz der Praefectura Galliarum) und in der
zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Sitz eines Bistums (314 Bischof Agricius).
475 wurde sie von den Franken erobert, die den römischen Palast zur Pfalz
umwandelten. 843 kam sie zum Reich Kaiser Lothars, 870/879 zum ostfränkischen
Reich. 897 wurde T. vom König mit dem Bannforst im Hunsrück ausgestattet. 902
erlangte der im 6. Jahrhundert und kurz vor 800 zum Erzbischof (Suffragane
Metz, Toul, Verdun) erhobene Bischof die Herrschaft über die 882/892 von
Normannen verwüstete Stadt, 936 das Recht der Königskrönung. 973 gewann er
einen Bannforst in der Eifel. 1018 erhielt er den Königshof Koblenz und Güter
im Westerwald, 1139 die Reichsabtei Sankt
Maximin vor T. 1197 verzichtete der Pfalzgraf zugunsten des Erzbischofs auf die
Hochstiftsvogtei. Im 13. Jahrhundert wurde der Erzbischof in die Gruppe der
Kurfürsten aufgenommen. Am Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts gelang
es, eine Landverbindung zwischen den Gütern an der mittleren Mosel um Trier und
dem mittleren Rhein um Koblenz herzustellen und die Reichspfandschaften Boppard
und Oberwesel zu gewinnen. 1427 wurden Teile der Reichsgrafschaft Daun, 1452
Manderscheid, 1545 die Grafschaft Virneburg und 1576 Prüm (Personalunion)
erlangt. 1473 gründete der Erzbischof eine bis 1798 bestehende Universität in
T. 1669 wurde ein Landrecht erlassen. Zuletzt umfasste das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende Hochstift 151 Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern.
1794/1801 fielen die linksrheinischen Güter an Frankreich, 1803 wurden die rechtsrheinischen
Güter säkularisiert und an Nassau-Weilburg gegeben. 1806 kam hiervon einiges an
das Großherzogtum Berg. Das Erzbistum wurde 1801 Mecheln, 1815 Köln
unterstellt. Die meisten Trierer Güter kamen 1815 unmittelbar oder 1866 über
Nassau an Preußen, das Koblenz zum Verwaltungsmittelpunkt erhob, und damit 1946
an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 82ff.; Zeumer 552 I 2; Wallner 700 KurrheinRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38
(1789) B2; Die Territorien des Reichs 5, 50; Hontheim, J. v., Historia
Trevirensis diplomatica, Bd. 1ff. 1750; Marx, J., Geschichte des Erzbistums
Trier, Bd. 1ff. 1858ff.; Goerz, A., Regesten der Erzbischöfe zu Trier 814-1503,
Bd. 1f. 1859ff., Neudruck 1969; Knetsch, G., Die landständische Verfassung und
reichsritterschaftliche Bewegung im Kurstaat Trier, 1909; Just, L., Das
Erzbistum Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von Philipp II. bis Joseph
II., 1931; Michel, F., Handbuch des Bistums Trier, bearb. v. Bistums-Archiv 1952;
Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer
Erzbischöfe im Mittelalter, 1953; Ewig, E., Trier im Merowingerreich, 1954;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987; Geschichte des Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., Bd. 1 (bis 925),
1964; Pauly, F., Aus der Geschichte des Bistums Trier, Teil 1: Von der
spätrömischen Zeit bis zum 12. Jahrhundert, 1968; Weber, H., Frankreich,
Kurtrier, der Rhein und das Reich 1623-1635, 1969; Laufner, R., Die Ausbildung
des Territorialstaates der Kurfürsten von Trier, (in) Vortr. und Forsch. 14
1970; Sperling, W., Der Trierer Raum in der voramtlichen topographischen
Kartographie, Mitteilungsblatt des dt. Vereins für Vermessungswesen.
Landesverein Rheinland-Pfalz 21 (1971); Holbach, R., Stiftsgeistlichkeit im
Spannungsfeld von Kirche und Welt, 1982; Janck, D., Das Erzbistum Trier während
des großen abendländischen Schismas (1378-1417), 1983; Janssen, F. R., Kurtrier
in seinen Ämtern, vornehmlich im 16. Jahrhundert, 1985; Aufklärung und
Tradition, Kurfürstentum und Stadt Trier im 18. Jh., hg. v. Franz, G., 1988;
Bodsch, J., Burg und Herrschaft. Zur Territorial- und Burgenpolitik der
Erzbischöfe von Trier im Hochmittelalter bis zum Tod Dieters von Nassau (†
1307), 1989; Kerber, D., Herrschaftsmittelpunkte im Erzstift Trier, 1995;
Schieffer, C., Trier, LexMA 8 1996, 997ff.; Repertorium der Policeyordnungen
der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Pundt, M., Metz
und Trier, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 421, 1, 2, 588; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 474; Brommer, P., Kurtrier am Ende des alten Reichs, 2008; Regesten
der Bischöfe und Erzbischöfe von Trier, hg. v. Anton, H., 2015ff. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vallendar (Herrschaft). V. am unteren Mittelrhein
gegenüber von Koblenz wird anlässlich der Kirchenweihe 836 erstmals genannt.
1052 gab Kaiser Heinrich III. seinen Königshof zu V. an das Stift Sankt Simon
und Judas in Goslar. Am Ende des 13. Jahrhunderts war der Hof in den Händen der
Herren von Tomburg, im 15. Jahrhundert kam er durch Heirat an die Burggrafen
von Rheineck und die Waldbott von Bassenheim. Im Dorf V. erlangte 1232 der Graf
von Sayn die Herrschaft. Bei der Teilung Sayns 1294 fiel die Herrschaft V. an Graf
Engelbert, dessen Enkel durch Heirat vor 1345 die Grafschaft Wittgenstein
erbte. Durch Verkauf und Rückkauf 1392/1441 kam es zur gemeinsamen Herrschaft
von Sayn-Wittgenstein mit dem Erzstift Trier. In dem daraus erwachsenden
Rechtsstreit erlangte Trier 1681 durch Vergleich die Landeshoheit über die
gesamte Herrschaft und belehnte die Grafen von Sayn mit der Hälfte, die es 1767
durch Kauf aber wieder erwarb. Über Trier gehörte V. zum kurrheinischen
Reichskreis. Über Nassau und Preußen kam es 1946 an Rheinland-Pfalz. S. a.
Sayn-Vallendar.
L.: Wolff 83, 285; Graafen, R., Vallendar, (in) Berichte zur Deutschen
Landeskunde 33/1 (1964); Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 629. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weltersburg (Herrschaft). Die Burg W. im Westerwald wird 1220 erstmals genannt. Sie gehörte
gemeinsam den Herren von Isenburg und den Grafen von Sayn. Der Anteil Sayns kam
1356 durch Heirat an die Grafen von Wied. 1488 erlangten die Grafen von
Leiningen-Westerburg den Anteil der Grafen Wied. Mit der Herrschaft Westerburg
kam die Herrschaft W., die am Ende des 18. Jahrhunderts über die Grafen von
Leiningen-Westerburg zum oberrheinischen Reichskreis zählte, 1806 an das
Großherzogtum Berg, 1815 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wallner 698 OberrheinRK 40 a; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westerburg (Herrschaft). 1209 wird W. im Westerwald erstmals genannt. Es war Stammburg der
Herren von W. und bereits im 12. Jahrhundert Sitz der Vögte des Stiftes
Gemünden. Durch Heirat einer Gräfin von Leiningen erlangte Siegfried von Runkel
W. und die Vogtei Gemünden. Eine aus der Stammburg Runkel im 13. Jahrhundert
verdrängte Linie, der 1288 W. bestätigt wurde, nannte sich fortan W. Zur
Herrschaft W., die im 14. und 15. Jahrhundert durch das Hochstift Trier und die
Grafen von Nassau und Katzenelnbogen bedrängt wurde, kam 1467 über eine
Erbtochter die Grafschaft Leiningen. Von der Herrschaft W. hatten am Ende des
18. Jahrhunderts die gräflichen Linien Leiningen-Westerburg-Altleiningen und
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen gemeinsam die Stadt W. und die Herrschaften
Schadeck und Weltersburg. Innerhalb Westerburg-Leiningens zählte W. zum
oberrheinischen Reichskreis. W. kam 1806 an das Großherzogtum Berg, 1813/1815
an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S.
Leiningen-Westerburg.
L.: Wolff 282; Zeumer 552ff. II b 60, 20, 60, 21; Wallner 698 OberrheinRK 40 a,
b; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987; Wagner, E., Westerburg, (in) Berichte zur deutsche Landeskunde 33,
1 (1964), 134; Mehr, W., Kleine Stadtgeschichte, 1985; Gensicke, H.,
Westerburg, Nassauische Annalen 99 (1988).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wied (Grafschaft, Fürstentum). Vor 1129
gründete Graf Meffried die 1129 erstmals genannte Burg (Alt-)W. nördlich von
Koblenz im Engersgau. Sie wurde Mittelpunkt einer nördlich der Lahn wie links
des Rheins begüterten Herrschaft aus Reichsgut. 1244 starb das nach W. benannte
Grafengeschlecht aus. Ein Teil der Güter fiel über die Erbtochter an die Grafen
von Isenburg (Isenburg-Braunsberg), der andere Teil an die Herren von Eppstein
(1306 an die Grafen von Virneburg, dann an die Grafen von Jülich). Die Grafen
von Isenburg (Wilhelm von Braunsberg) vereinigten 1338 die gesamte Grafschaft
W. erneut und nannten sich seitdem Grafen von W. 1462 erlosch auch dieses Haus
W. Die Grafschaft fiel in weiblicher Erbfolge an eine Linie der im Lahngau
begüterten Herren von Runkel, die sich danach Grafen von W. nannten und in der
Linie Westerburg 1468 die Grafschaft Leiningen erbten. 1595 wurde das seit 1581
unter Erben umstrittene Gebiet geteilt. Die obere Grafschaft W. mit Runkel und
der Residenz in Dierdorf blieb nach neuen Erbstreitigkeiten seit 1698 bei der
älteren Linie Wied-Runkel. Die untere Grafschaft W. mit W. und der Residenz in
Neuwied (1648/1653) fiel an die jüngere Linie Wied-Neuwied. Wied-Neuwied wurde
1785, Wied-Runkel 1791 in den Reichsfürstenstand erhoben. Um 1800 umfassten die
obere und untere Grafschaft, die beide zum westfälischen Reichsgrafenkollegium
und zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörten, zusammen ein Gebiet
von 6 Quadratmeilen. Wied-Runkel erhielt 1803 die kölnischen Ämter Altenwied
und Neuerburg sowie die trierische Kellerei Villmar. 1806 kamen beide
Grafschaften an Nassau, 1815 an die Rheinprovinz Preußens. 1824 erlosch die
Linie Wied-Runkel und wurde von Wied-Neuwied beerbt. 1945/1946 kam das Gebiet
der alten Grafschaften zu Rheinland-Pfalz, Runkel zu Hessen.
L.: Wolff 343ff.; Zeumer 554 II b 63, 4(, 5); Wallner 703 WestfälRK 25 a, b;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Klein 185;
Wirtz, L., Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65; Gensicke,
H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987; Holbach, R., Wied, LexMA 9 1998, 78.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wied-Neuwied (Grafschaft). W. ist die jüngere Linie
des Hauses Wied. Ihr unterstand die untere Grafschaft Wied mit der Residenz in
Neuwied. Sie zählte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum
westfälischen Reichsgrafenkollegium. 1784 wurde sie in den Reichsfürstenstand
erhoben. Ihre Güter, die außer der Stadt Neuwied den Distrikt mit den
Kirchspielen Heddesdorf, Feldkirchen, Bieber (Niederbieber), Altwied (Wied),
Rengsdorf, Honnefeld (Niederhonnefeld) und Anhausen, den Distrikt mit den
Kirchspielen Rückeroth, Dreifelden und Nordhofen und den Distrikt mit den
Kirchspielen Grenzhausen und Alsbach enthielt, fielen 1806 an Nassau und 1815
an Preußen. Beim Aussterben der Linie Wied-Runkel (1824) trat W. deren Erbe an.
L.: Wolff 345; Zeumer 554 II b 63, 5; Wallner 703 WestfälRK 25 b; Klein 185;
Wirtz, L., Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65; Gensicke,
H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987; Troßbach, W., ”Im Kleinen ein ganz wohl eingerichteter Staat”.
Aufgeklärter Absolutismus in der Grafschaft Wied-Neuwied, (in) Journal für
Geschichte, 1985, H. 5; Troßbach, W., Der Schatten der Aufklärung, 1991.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wied-Runkel (Grafschaft, Fürstentum). W. ist die
ältere Linie des Hauses Wied. Ihr unterstand seit 1698 die obere Grafschaft
Wied mit der Residenz Dierdorf und der Herrschaft Runkel. Sie zählte zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen Reichsgrafenkollegium.
1791 wurde sie in den Reichsfürstenstand erhoben. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von W. für
die Grafschaft Kriechingen (Créhange) von Köln die Ämter Neuerburg und
Altenwied (Altwied) und von Trier die Kellerei Villmar. 1806 kam die Grafschaft
an Nassau, 1815 an Preußen. 1824 wurde die Linie von Wied-Neuwied beerbt.
L.: Wolff 344; Zeumer 554 II b 63, 4; Wallner 703 WestfälRK 25 a; Wirtz, L.,
Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 114.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wildenburg, Wildenberg (reichsunmittelbare,
Herrschaft). Nach der Burg W. bei Siegen (bzw. im Kreis Altenkirchen) nannten
sich seit 1239 Herren von W., die von den Herren von Arenberg abstammten, die
Vögte der Abtei Werden waren. Ihre innerhalb der Reichsritterschaft als reichsunmittelbar
geltende, zwischen Westfalen, Siegen, Sayn und Berg gelegene Herrschaft kam bei
ihrem Aussterben 1418 über eine Erbtochter an die Grafen von Hatzfeld. 1792
gehörte die Herrschaft W. mit Schloss W. und einigen Dörfern zu den nicht
eingekreisten Reichsteilen und zu dem Kanton Mittelrheinstrom des Rheinischen
Ritterkreises bzw. des Ritterkreises Rhein. 1806 kam sie an das Großherzogtum
Berg (Departement Sieg), 1813/1815 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 347, 503; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes,
2. A. 1987. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wittgenstein (Grafen, Grafschaft, Fürsten). 1174
erscheint die Burg Widechinstein bei Laasphe an der oberen Lahn. Nach ihr
nannten sich die Grafen von W., denen ab 1258 teilweise, ab 1322 gänzlich auch
Berleburg gehörte. 1234/1238 erwarb das Erzstift Mainz die Hälfte der Güter der
kurz zuvor abgeteilten Linie Battenberg, die es aber 1461/1463 an Hessen
verlor. Die Linie W. unterstellte sich 1295 der Lehnshoheit des Erzbischofs von
Köln. Nach dem Erlöschen der Hauptlinie im Mannesstamm 1357 fiel der größte
Teil der Grafschaft mit der Burg W. an die Grafen von Sponheim, die sich Grafen
von Sayn und seitdem Grafen von Sayn-Wittgenstein (Sayn und W.) nannten. Sie
mussten ihre Güter den Grafen von Nassau-Dillenburg zu Lehen auftragen und
schlossen deshalb 1436 eine Erbverbrüderung mit den Landgrafen von Hessen,
denen sie 1439 ihre Güter zu Lehen auftrugen. Schon früh wurde die Reformation
eingeführt und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in das reformierte
Bekenntnis überführt. 1603 wurde die zum oberrheinischen Reichskreis und zum
wetterauischen Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft in das nördliche
Sayn-Wittgenstein-Berleburg (zwei Fünftel der Grafschaft W. mit Berleburg, der
unter Oberhoheit Triers stehenden Herrschaft Neumagen und der Herrschaft
Homburg) und das südliche Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (drei Fünftel der
Grafschaft W. mit Schloss W., Stadt Laasphe, drei Vierteln Banfe, Feudingen,
Arfeld und Elsoff sowie der unter Oberhoheit Triers stehenden Herrschaft
Vallendar) geteilt. 1792 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben. 1806
fielen beide Fürstentümer an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt, 1816 an
Preußen (Provinz Westfalen) und damit ihr Gebiet 1946 überwiegend an
Nordrhein-Westfalen (Neumagen und Vallendar an Rheinland-Pfalz). S.
Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein,
Sayn-Wittgenstein-Sayn.
L.: Wolff 284; Wallner 697f. OberrheinRK 27, 36; Großer Historischer Weltatlas
III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C2; Wrede, G., Territorialgeschichte der
Grafschaft Wittgenstein, 1927; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Hartnack, W., Das
Wittgensteiner Landrecht, 1960; Wittgenstein, hg. v. Krämer, F., Bd. 1-2, 1965;
Pfau, D., Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein, Früh- und Hochmittelalter
750-1250, 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 466. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altenkirchen* (Westerwald) (Amt) Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Arnstein* (bei Seelbach im Westerwald) (Kl) Isenburg, Nassau, Nassau-Weilburg, Winden (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gemünden* (im Westerwaldkreis) (Reichsstift) Westerburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nentershausen (im Westerwaldkreis) Diez (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Neunkirchen (im Westerwaldkreis) Merenberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Roßbach, Rossbach (im Westerwaldkreis) Sayn-Hachenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Salz (im Westerwaldkreis) Diez (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westerwald Heimbach, Nassau, Sayn, Trier (EStift) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)