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Carrara (Stadtkommune). Obwohl bereits in
römischer Zeit die Marmorsteinbrüche von C. in der Toskana bekannt waren,
dürfte die Stadt C. in ihren Anfängen nur bis in die zweite Hälfte des 10.
Jahrhunderts zurückgehen. Am 19. 5. 963 gab Kaiser Otto I. einen Hof in C. an
den Bischof von Luni. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts löste sich die
Stadt von der Herrschaft des Bischofs. Danach gelangte sie unter die Herrschaft
Pisas sowie zeitweise der Visconti.. S. Italien.
L.: Repetti, E., Compendio storico di Carrara, 1821; Lupo Gentile, M.,
L'origine del comune di Carrara, 1910; Polica, S., Carrara, LexMA 2 1983, 1525.
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Ceva (Markgrafschaft). Die Markgrafschaft C.
westlich von Genua stand um 1390 unter der Herrschaft der Visconti (1395 Herzöge von Mailand).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48a (1300) B/C2.
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Chiavenna (Stadtkommune), mhd. Cleven. Das bereits
in römischer Zeit vorhandene (Clavenna), seit dem 10. Jahrhundert von den
Bischöfen von Como beherrschte C. an der Mera und am Treffpunkt des Bergell
(Majolapass) und der Val San Giacomo (Splügenpass) wurde am Ende des 11.
Jahrhunderts freie Kommune. 1335 fiel es an die Visconti
(Herzogtum Mailand). 1512 wurde es von Graubünden erobert. 1797 schloss es sich
mit dem Veltlin der zisalpinischen Republik an. 1815 kam es an Österreich, 1859
an Italien.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) G4; Heinemeyer,
W., Chiavenna, LexMA 2 1983, 1809; Becker, C., Die Kommune Chiavenna, 1995.
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Chiusi (Stadtstaat). C. am Südrand des
Chianatals geht auf das etruskische Chamars und das antike Clusium zurück.
Unter den Langobarden war es Hauptstadt eines eigenen Herzogtums, im 9. und 10.
Jahrhundert Mittelpunkt einer Grafschaft. Später geriet das zugehörige Gebiet
teilweise an die Visconti (Mailand). Die Stadt
kam im 12. Jahrhundert an Orvieto, 1283 an Siena und 1566 an Florenz und damit
1861 an Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II (1300) D3; Bersotti, G., Chiusi, 1974;
Pauler, R., Chiusi, LexMA 2 1983, 1861.
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Cremona (Stadtkommune). C. am Po kam 218 v. Chr.
von den gallischen Cenomanen an Rom. 451 war es bereits Sitz eines Bischofs.
603 wurde es von den Langobarden erobert, geriet danach aber unter die
Herrschaft der Bischöfe. Im 12. Jahrhundert war es freie Kommune (1112-1166 consules).
Im Kampf gegen Mailand war es mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbündet.
1334/1344 wurde es von den Visconti (Mailand)
unterworfen und gelangte 1441 an die Sforza. Mit dem Herzogtum Mailand kam es
1797 unter die Herrschaft Frankreichs. 1815 fiel es an Österreich, 1859 an
Sardinien (1861 Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2; Signori, E., Cremona, 1928;
Montorsi, W., Cremona. Dalla cittá quadrata alla città nova, 1981; Zumhagen,
O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Storia di Cremona, hg.
v. Andenna, G., 2004; Il codice diplomatico della cattedrale di Cremona, hg. v.
Leoni, V., 2010.
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Ferrara (Stadtkommune, Herzogtum). Das
vielleicht im frühen 7. Jahrhundert gegründete, 757 erstmals erwähnte F. am Po
di Volano wurde gegen Ende des 10. Jahrhunderts vom Papst an die Markgrafen der
Toskana gegeben. Im 12. Jahrhundert war es freie Stadt. 1208 kam F. an die
Familie Este. 1240 entstand in F. unter den Este die erste städtische Signorie.
1471 wurde F. Herzogtum. 1597/1598 wurde es vom Papst eingezogen.
L.: Raccolta ferrarese, 1869; Fontana, B., Documenti vaticani di un plebiscito
in Ferrara sul principio del secolo XIV, 1887; Facchini, G., La storia di
Ferrara, 1933; Visconti, A., La Storia
dell'Università di Ferrara 1391-1950, 1950; Castagnetti, A., Società e politica
a Ferrara, 1985; Bocchi, F., Ferrara, LexMA 4 1989, 385ff.; Emich, B.,
Territoriale Integration in der frühen Neuzeit, 2005. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Guastalla (Stadtkommune, Stadtstaat, Signorie,
Grafschaft, Herzogtum). G. am Po wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt (864
curtis Wardistalla). Seit Anfang des 11. Jahrhunderts unterstand es den Canossa.
Danach wurde es Streitobjekt verschiedener Stadtstaaten (Cremona, Piacenza).
Seit 1307 stand es den Correggio und seit 1335 den Visconti
zu. 1406 wurde es mit dem umliegenden Gebiet als Lehen der Visconti Signorie der Torelli und 1428 Grafschaft. 1539
kam es durch Verkauf an die Familie Gonzaga. 1621 wurde G. Herzogtum. 1729
wurde es nach dem Aussterben der Herrscherfamilie eingezogen. 1746 fiel es an
Österreich und wurde 1748 dem gegen Neapel und Sizilien an Österreich gelangten
und an Karls III. Bruder Philipp überlassenen Herzogtum Parma und Piacenza
einverleibt. 1805 wurde es an Napoleons Schwester Pauline Borghese gegeben,
fiel aber wenig später an das Königreich Italien bzw. Parma. 1815 kam es mit
Parma und Piacenza an die Gemahlin Napoleons, 1848 an das Herzogtum Modena und
1860 an das Königreich Sardinien bzw. 1861 Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas III, 12 D2; Aff'ò, J., Istoria della città e
ducato di Guastalla, o. J. (1785ff.); Il tempo dei Gonzaga, 1985; Bocchi, F.,
Guastalla, LexMA 4 1989, 1761f.
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Italien (Halbinsel, Königreich). Der 768 von
König Karl dem Großen den Langobarden abgewonnene Teil Italiens, den König bzw.
Kaiser Otto der Große 951/962 wieder an das deutsche Reich zog und in dem sich
seit dem 11. Jahrhundert nach Selbständigkeit strebende Kommunen entwickelten,
zerfiel seit dem hohen Mittelalter in zahlreiche Reichslehen (10 größere
Herzogtümer und 250 kleine Lehen). Nach dem Scheitern der Idee eines einheitlichen
Imperiums unter der Herrschaft der Staufer stand I. für drei Jahrhunderte im
Zeichen verhältnismäßig selbständiger Mittelstaaten mit teils fürstlicher oder
quasifürstlicher Spitze (Visconti, Este,
Gonzaga), teils republikanischer Gestaltung (Venedig, Genua, Lucca, Siena),
denen der Kirchenstaat und das Königreich (beider) Sizilien (mit Neapel) im
Süden gegenüberstanden. Als dem Heiligen Römischen Reich angehörige Teile
Italiens galten vor allem: Fürstentum Carrara, Fürstentum Castiglione, Fürstentum
Comacchio, Fürstentum Correggio, Fürstentum Doria, Herzogtum Ferrara, Herzogtum
Finale, Herzogtum Florenz (Toscana), Herzogtum Genua (leugnete
Reichszugehörigkeit wurde aber zu Reichssteuern herangezogen), Herzogtum
Guastalla, Lucca (leugnete die Reichszugehörigkeit, wurde aber zu Reichssteuern
herangezogen), Herzogtum Mailand (Modena-Reggio), Herzogtum Mantua, Herzogtum
Massa, Herzogtum Mirandola, Herzogtum Modena, Herzogtum Monaco, Herzogtum
Montferrat, Neapel, Herzogtum Novellara, Herzogtum Parma, Herzogtum Piacenza,
Savoyen (Savoyen-Piemont, Reichsstand, der nicht mehr zu den Reichstagen
erschien, weil er sich für souverän hielt), Sizilien, Soramo, Herzogtum
Spinola, Toscana/Toskana sowie Venedig. Mit dem Zug Frankreichs gegen die auf
die Anjou gefolgte aragonesische Seitenlinie in Neapel (1494) wurde I., in dem
es in der Neuzeit 137 Bistümer gab, zum Streitobjekt zwischen Frankreich und
Spanien/Habsburg, in dem Spanien/Habsburg die Vorherrschaft gewann. Nach dem
Aussterben der spanischen Habsburger (1700) erhielt nach dem spanischen
Erbfolgestreit (1701-1713/1714) die spanische Linie der französischen Bourbonen
den Süden (Neapel, Sizilien), Österreich den Norden (Mailand). Infolge des
Aussterbens einheimischer Dynastien fielen Toskana und Mantua an Österreich,
Parma-Piacenza dagegen an Frankreich. Die verbleibenden Herzöge von
Savoyen-Piemont gewannen 1713 den Königstitel mit Sizilien, das sie 1720 gegen
Sardinien tauschten (Königreich Sardinien). 1731 bestanden 13 lombardische
Reichslehen (u. a. Mailand, Mantua, Montferrat, Mirandola, Gonzagische
Fürstentümer), 19 ligurische Reichslehen (u. a. Gebiete der Doria), 20
bononesische Reichslehen (u. a. Modena, Ferrara, Gebiete der Spinola und der
Doria), 10 toskanische Reichslehen (u. a. Florenz, Piombino, Soramo, Comacchio)
und 11 tirnisanische Reichslehen (u. a. Fürsten von Massa, Malaspina). Zwischen
1734 und 1737 brach die Reichsitalienpolitik zusammen (vgl. Calice, Veppo,
Avulla, Spigno, Novi, Gavi, Palladio, Val di Taro, Albano (bzw. Albanum), Pavia,
Angleria, Castro, Malgrate, Siena). Seit 1796 drang wiederum Frankreich in I.
ein und errichtete verschiedene Republiken, die später teils Frankreich
eingegliedert wurden (Doria, Ferrara, Finale, Lucca, Mirandola, Neapel,
Novellara, Spinola, Soramo), teils in französisch beherrschte Königreiche
umgewandelt wurden. 1815 wurden Österreich (Lombardo-Venetien, Toskana, Modena)
und die Bourbonen (Neapel-Sizilien, Lucca, 1847 Parma-Piacenza) wieder nach I.
zurückgeführt. Piemont-Savoyen gewann Genua. Als Folge des erwachenden
Nationalgefühls und des sog. risorgimento kam es 1859 zum
sardinisch-piemontesisch-französischen Feldzug gegen Österreich, das 1859 die
Lombardei räumen musste. 1860 wurden Toskana, Modena, Parma und die Romagna an
Sardinien (Sardinien-Piemont, Piemont) angeschlossen, das seinerseits Savoyen
an Frankreich abgeben musste. Danach wurden die Bourbonen aus Neapel-Sizilien
vertrieben. Auch die Marken und Umbrien wurden Sardinien (Sardinien-Piemont,
Piemont) angegliedert. Viktor Emanuel II. nahm 1861 den Titel eines Königs von
I. an. 1866 wurde Venetien (Österreichs) gewonnen und 1860/1870 der
Kirchenstaat bis auf geringe Reste eingezogen. Am 23. Mai 1915 erklärte I.
seinem Verbündeten Österreich-Ungarn den Krieg und gewann danach Südtirol. S.
a. Lombardei.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 92ff.; Punti essenziali toccanti la Commissione
Imperiale in Italia im Akt Plenipotenz 3 des Haus-, Hof- und Staatsarchivs
Wien; Moser, J., Compendium juris publici moderni imperii Romani oder Grundriß
der heutigen Staatsverfassung des Römischen Kayserthums, 1729; Overmann, A.,
Die Besitzungen der Großgräfin Mathilde von Tuscien nebst Regesten ihrer
Urkunden, 1892 (Diss.); Croce, B., Storia dell‘età barocca in Italia, 1929;
Goez, W., Italien im Mittelalter, Bd. 1f. 1942; Pieri, P., Il Rinascimento e la
crisi militare italiana, 1952; Landogna, F., Storia d‘Italia, 1957; Waley, D.,
Die italienischen Stadtstaaten, 1960; Storia d‘Italia, ed. Valeri, N. F., 2. A.
Bd. 1ff. 1965ff.; Kramer H., Geschichte Italiens, Bd. 1f. 1968; Volpe, Storia
d‘Italia, Bd. 1f. 1968ff.; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in
Reichsitalien, 1970f.; Storia d'Italia, Bd. 1ff. 197ff.; Keller, H.,
Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien (9.-12.
Jahrhundert), 1979; Schumann, R., Geschichte Italiens, 1983; Goez, W.,
Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, 1984;
Fellner, F., Die österreichische Geschichtsforschung über Italien, 1985;
Italien-Ploetz. Italienische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v.
Schwarzkopf, J., 1986; Haverkamp, A., Italien im hohen und späten Mittelalter,
1056-1454, Handbuch der europäischen Geschichte, 2. A. 1987; Lill, R.,
Geschichte Italiens in der Neuzeit, 4. A. 1988; Seidlmayer, M., Geschichte
Italiens, 2. A. 1989; Haverkamp, A., Italien, LexMA 5 1990, 705ff.; Die großen
Familien Italiens, hg. v. Reinhardt, V., 1992; Indice biografico italiano, hg.
v. Nappo, T., Bd. 2ff. 1993; Chielloni, C. u. a., Italien, 3. A. 1995;
Italien-Lexikon, hg. v. Brütting, R., 1995; Die deutsche und italienische
Rechtskultur, hg. v. Mazzacane, A. u. a., 1995; Chittolini, G., Città, comunità
e feudi regali, 1996; Pauler, R., Die deutschen Könige und Italien, 1997;
Jones, P., The Italian city-State, 1997; Reinhardt, V., Geschichte Italiens,
2003; Italy in the Central Middle Ages 1000-1300, hg. v. Abulafia, D., 2004;
Weber, C., Episcopus et princeps- italienische Bischöfe als Fürsten, Grafen und
Barone vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, 2010.
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Locarno (Reichsstadt), mhd. Luggarus. L. am
Nordende des Lago Maggiore im Tessin war im Frühmittelalter (866) Königshof.
1186 erhielt die Stadt von Kaiser Friedrich I. Barbarossa vorübergehend die
Reichsfreiheit. Von 1315 bis 1342 bildete L. ein selbständiges Gemeinwesen, kam
dann aber an die Visconti bzw. Mailand. Nach
mehrfachem Herrschaftswechsel wurde es 1513/1516 von den Eidgenossen der
Schweiz besetzt und als gemeine Herrschaft eingegliedert.
L.: Wolff 531; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F4; Hardmeyer,
J., Locarno und seine Täler, 5. A. 1923; Hudig-Frey, M., Locarno, 1966;
Wielich, G., Das Locarnese im Altertum und Mittelalter, 1970; Deplazes, L.,
Locarno, LexMA 5 1991, 1063. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lodi (Stadtkommune). L. an der Adda, das in
römischer Zeit Laus Pompeia hieß, war seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. In
den Kämpfen des späteren 12. Jahrhunderts stand das 1158 neugegründete L. auf
Seiten Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. Später fiel es unter die Herrschaft der
Visconti.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (um 1300) C2; Codice Diplomatico
Laudense, hg. v. Vignati, C., 1879ff.; Albini, G., Lodi, LexMA 5 1991, 2068.
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Lugano (Stadt, Herrschaft), mhd. Lauis. L. am
Luganer See wird im 6. Jahrhundert als befestigter Ort erwähnt. Im 10.
Jahrhundert (901) kam es als wichtiger Markt vom westfränkischen König an das
Hochstift Como. 1303/1335 fiel es an die Visconti
bzw. Mailand. 1512 wurde es von den Eidgenosssen der Schweiz erobert. Dort
gelangte es 1798 zum Kanton Tessin.
L.: Großer
Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F4; Pometta, E./Chiesa, V., Storia di
Lugano, 1942; Trezzini, C., Le diocèse de Lugano dans son origine historique et
sa condition juridique: Discours rectoral, 1948; Vismara, G./Cavanna,
A./Vismara, P., Ticino medievale, 2. A.
1990; Margaroli, P., Lugano, LexMA 5 1991, 2204.
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Mailand (Stadtkommune, Stadtstaat, Herzogtum).
Kaiser Diokletian († 313) erhob das vielleicht schon etruskische, danach auf
einer Gründung der Insubrer beruhende, seit 222 v. Chr. römische Mediolanum in
der Poebene, das schon in der Spätantike einen Bischof (erster sicher belegter
Bischof um 200) bzw. Erzbischof beherbergte, 286 zur Residenzstadt. 489 geriet
es unter die Herrschaft der Goten, nach schweren Zerstörungen (493, 539) 569
der Langobarden, unter denen es hinter Pavia zurücktrat, gleichwohl aber Sitz
eines Herzogtums wurde. Nach Unterwerfung des langobardischen Reiches durch
König Karl den Großen 774 wurde M. Teil des fränkischen Reiches und Sitz eines
Grafen. 951 kam es unter König Otto dem Großen mit dem Königreich Italien
erneut an das Reich und überflügelte allmählich Pavia, dessen Königspfalz 1024
zerstört wurde. Um 1050 kam es zu einer (ersten) Pataria, 1120/1130 zu
Ausläufern (einer zweiten Pataria). Im 12. Jahrhundert wurde es mit seinen im
Jahre 1097 nachweisbaren consules, die im 12. Jahrhundert die Grafschaftsrechte
an sich zogen, Führer der gegen den Kaiser gerichteten lombardischen
Städtebewegung, so dass es Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1162 vollkommen
zerstören ließ. 1167 begann der Wiederaufbau. 1183 musste der Kaiser nach der Niederlage
von Legnano die städtische Selbstregierung unter der Oberhoheit des Reiches
anerkennen. 1225 entstand ein Liber statutorum. 1240 kam die guelfische Familia
della Torre an die Macht, ging 1259 zur Signorie über und erhielt 1274 von
König Rudolf von Habsburg das Reichsvikariat. 1277 wurde sie von der
ghibellinischen Familie Visconti gestürzt, die
1294 das Reichsvikariat bestätigt bekam. Sie erlangte allmählich die Herrschaft
in ganz Mittelitalien und Oberitalien (Verona, Vicenza, Padua, Perugia, Assisi,
Siena, Pisa, Bologna), 1380 das Reichsvikariat der Lombardei und 1395 durch
Kauf die Erhebung der Herrschaft zum Herzogtum M. Im 15. Jahrhundert gingen
große Teile verloren (Verona, Parma, Piacenza), die zum Teil an Venedig fielen,
zum Teil selbständig wurden. 1447/1450 gelangte die Herrschaft nach dem
Aussterben der Visconti (1447) über die
Erbtochter an die Sforza. 1494 verlieh König Maximilian I. das Herzogtum an
Lodovico il Moro. 1499 wurde M. von Frankreich, das Erbansprüche nach den Visconti geltend machte, erobert, das 1505 mit ihm
belehnt wurde. 1512 wurde es ihm mit dem Tessin, Bormio, Veltlin und Chiavenna
von der Schweiz entrissen, die nach dem Sieg Frankreichs 1515 aber nur den
Tessin halten konnte. 1521 und erneut 1525 kam es an Kaiser Karl V., dann an
die Sforza, 1529 wieder an Frankreich und 1535 nach dem Aussterben der Sforza
als erledigtes Lehen wieder an das Reich, das es an Karls V. Sohn Philipp II.
und damit an die spanischen Habsburger (Spanien) ausgab. 1713/1714 fiel M. nach
dem spanischen Erbfolgekrieg mit den Grafschaften Pavia und Angleria sowie den
Markgrafschaften Castro und Malgrate an die deutschen Habsburger in Österreich.
1735 und 1748 mussten verschiedene Teile (Novara, Tortona) an Savoyen
abgetreten werden, doch blühte M. infolge aufgeklärter Reformen rasch auf.
1797/1801 kam M. an Frankreich (Zisalpinische Republik, 1805 Königreich
Italien), womit die Zugehörigkeit zum Reich erlosch. 1815 wurde es mit Venedig
als Lombardo-Venetianisches Königreich (Lombardo-Venezianisches Königreich)
Österreich zugeteilt. 1848 erhob sich M. vergeblich gegen Österreich. 1859
musste Österreich nach der Niederlage von Magenta M. aufgeben. M. kam zu
Sardinien (Sardinien-Piemont) und damit zu Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E6, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D6; Cusani, F., Storia di Milano, Bd. 1ff. 1861f.; Anemüller, E., Geschichte der
Verfassung Mailands in den Jahren 1075-1117, 1881; Ady, C., History of Milano
under the Sforza, 1907; Muir, D., History of Milano under the Visconti, 1924; Visconti,
A., Storia di Milano, 1937, Neudruck 1979; Cazzamini-Mussi, F., Milano durante
la dominazione spagnola, 1947; Bosisio, A., Storia di Milano, 1958; Verri, P.,
Storia di Milano, Bd. 1ff. 1962;
Benedikt, H., Kaiseradler über dem Apennin (!), 1964; Dilcher, G., Die
Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Ferria, A., I terribili
Sforza, 1970; Keller, H., Senioren und Vasallen. Untersuchungen über die
Führungsschicht in den lombardischen Städten des 9.-12. Jahrhunderts, unter
besonderer Berücksichtigung Mailands, 1972; Keller, H., Adelsherrschaft und
städtische Gesellschaft in Oberitalien, 9.-12. Jh., 1979; Castellaneta, C.,
Storia di Milano, 2. A. 1976; Visconti, A.,
Storia di Milano, 1979; Blastenbrei, P., Die Sforza und ihr Heer, 1987;
Ambrosiani, A./Chittolini, G., Mailand, LexMA 6 1992, 106; Hermes, R., Totius
libertatis patrona, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 191;
Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Grillo, P.,
Milano in età comunale (1183-1276), 2001; I notai della curia arcivescovile di
Milano, hg. v. Belloni, C. u. a., 2004.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mondovi (Stadtkommune). M. westlich von Genua
stand um 1390 unter der Herrschaft der Visconti.
S. Mailand, Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) B2.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Novara (Stadtkommune). Das aus einer
ligurisch-keltischen Siedlung hervorgegangene antike N. in der westlichen
Poebene wurde unter Cäsar römisches Munizipium und im vierten nachchristlichen
Jahrhundert Bischofssitz. Im 11. Jahrhundert gewann es Selbständigkeit, wurde
aber 1110 von Kaiser Heinrich V. zerstört. Im 14. Jahrhundert (1322) fiel es an
die Visconti. Mit dem Herzogtum Mailand kam es
von 1500 bis 1524 an Frankreich, 1535 an Spanien, 1714 an Österreich, 1735 an
Sardinien und damit 1861 an Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Novara e il suo territorio,
1952; Cognasso, F., Storia di Novara, 1971; Andenna, G., Novara, LexMA 6 1993,
1300; Behrmann, T., Domkapitel und Schriftlichkeit in Novara, 1994.
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Piacenza (Stadtkommune). P. nahe dem mittleren Po
wurde 218 v. Chr. am nördlichen Endpunkt der römischen Via Aemilia als Colonia
Placentina, Placentia, gegründet. Seit dem 4. Jahrhundert war es Sitz eines
Bischofs. Im 6. Jahrhundert fiel es an die Langobarden, 724 an die Franken.
996/997 verlieh Kaiser Otto III. den Ort dem Bischof. Am Ende des 11.
Jahrhunderts wurde P. Stadtkommune (Konsuln 1126). Im 12. und 13. Jahrhundert
gehörte P. dem lombardischen Städtebund an. 1313/1336 kam es an die Visconti von Mailand, erlangte aber mehrfach zeitweise
republikanische Selbständigkeit. 1512 fiel es an den Kirchenstaat, unter dem es
1545 dem Herzogtum Parma und Piacenza zugeteilt wurde. 1860 kam es an
Sardinien, 1861 an Italien. S. Parma und Piacenza.
L.: Cerri, L., Piacenza ne’suoi monumenti, 1908; Ottolenghi, E., Storia di
Piacenza dalle origini sono all’anno 1918, 1947; Panorami di Piacenza, hg. v.
Nasalli Rocca, E., 1955; Storia di Piacenza, Bd. 1f. 1984ff.; Il registrum
Magnum, hg. v. Falconi, E. u. a., Bd. 1ff. 1984ff.; Racine, P., Piacenza, LexMA
6 1993, 2123; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung,
2001; Storia della diocesi di Piacenza, hg. v. Ceriotti, L. u. a., 2004.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Piemont (Fürstentum). Das Gebiet der westlichen
Poebene und der Westalpen kam unter Kaiser Augustus zum römischen Reich
(Transpadana, Liguria). Nach der Herrschaft der Ostgoten, Byzantiner,
Langobarden und Franken (ab 773/774) fiel es, im 10. Jahrhundert in die Marken
von Ivrea, Turin und Ligurien gegliedert, um 1046 durch Heirat mit der
Erbtochter der Markgrafschaft Turin an die Grafen (ab 1416 Herzöge) von
Savoyen, unter denen es ein Fürstentum bildete. Der Name P. (mlat. Pedemontium,
Bergfuß) ist für einen Teil (Gebiet zwischen Alpen, Po und Sangone) des
heutigen P. (Savoyen-Achaia, Montferrat, Saluzzo, Canavese, Alba, Asti, Acqui,
Mortara, Novara, Vercelli) seit 1240 belegt. Zur Herrschaft der Grafen von
Savoyen, neben denen vor allem die Markgrafen von Saluzzo, die Markgrafen von
Montferrat und Mailand (Visconti) begütert
waren, gehörten die Alpenpässe, das Waadtland (Moudon 1207, Nyon 1293), Cuneo
(1382), die Grafschaft Nizza (1388), die Grafschaft Genf (1401) und seit 1418
das übrige P. sowie bald darauf Vercelli. 1526 ging Genf, 1536 das Waadtland
verloren. Außerdem wurde das Herzogtum bis 1559 von Frankreich besetzt. 1587
konnte die Markgrafschaft Saluzzo, 1630/1631 ein Teil des Herzogtums Montferrat
gewonnen werden. 1713/1714 erlangte Savoyen Sizilien, das es 1717/1719/1720
gegen Sardinien an Österreich geben musste. Seitdem hieß P. Königreich
Sardinien. Von 1797/1801 bis 1814 gehörte P. zu Frankreich. 1815 wurde das
Königreich Sardinien mit P. wiederhergestellt. In der Folge wurde es zum
Kristallisationskern des 1861 entstandenen neuen Königreiches Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 78/79 a (1450) F4/5, III 12 (16./17. Jh.)
B2/3; Gribaudi, D., Piemonte e Val d’Aosta, 1960; Storia del Piemonte, hg. v.
Gribaudi, D. u. a., Bd. 1ff. 1960; Zürcher, R., Piemont und das Aosta-Tal,
1976; Beltrutti, G., Storia del Piemonte, 1976; Tabacco, G., Piemonte
medievale, 1985 (Aufsatzsammlung); Nada Patrone, A., Il medioevo in Piemonte,
1986; Il Piemonte e la sua storia, hg. v. Bordone, R. u. a., 1991 (Katalog);
Provero, L., Dai marchesi del Vasto ai primi marchesi di Saluzzo, 1992; Sergi, G.,
Piemont, LexMA 6 1993, 2134.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Piombino (Fürstentum). P. gegenüber von Elba
wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gegründet und ist
als Kastell seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts bezeugt. Seit 1115/1135 war es
von Pisa abhängig. 1399 wurde es bei der Unterstellung Pisas unter die Visconti (Mailand) mit Elba in den Händen der Familie
Appiano vereinigt. 1594 wurde es zu einem besonderen Fürstentum erhoben, das
mehrfach den Inhaber wechselte (18. Jahrhundert Reichslehen). 1801 kam es zu
Frankreich, 1815 an Toskana, 1861 zu Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) G5; Aretin, Das alte Reich 2,
370ff.; Cappelletti, L., Storia della città e stato di Piombino. Dalle origine fino all’anno
1814, 1897, Neudruck 1969; Rodriguez, E., Piombino, 1955; Ceccarelli Lemut, M.,
Piombino, LexMA 6 1993, 2165. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pisa (Stadtkommune, Stadtstaat). Das aus einer
(ligurischen?) vielleicht schon griechischen, im Übrigen etruskischen Siedlung
hervorgegangene P. am Arno kam 180 v. Chr. an Rom. Seit dem 4. Jahrhundert war
es Sitz eines Bischofs (1092 Erzbischofs). Durch Sarazeneneinfälle veranlasst,
begann es den Aufbau einer bedeutenden Flotte, mit deren Hilfe im 11.
Jahrhundert Sardinien und Korsika erobert werden konnten. Im 12. Jahrhundert
wurde P. (1155 etwa 50000 Einwohner, 1156-1160 Constitutum usus, 1165-1167
Constitutum legis) freie Kommune (1080/1085 erstmals Konsuln). Nach der
Niederlage von Meliora (1284) ging (1299) Korsika an Genua und wenig später
(1323/1326) Sardinien an die Könige von Aragon (Aragonien) verloren. 1399
unterstellte sich P. den Visconti (Mailand).
1406 fiel P. an Florenz, unter dessen Herrschaft es mit Ausnahme der Jahre 1494
bis 1509 verblieb, bis es an das neue Königreich Italien (1861) kam.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D3; Borchardt, R., Pisa, 1938;
Benvenuti, G., Storia della repubblica di Pisa, Bd. 1f. 2. A. 1962; Sardo, R., Cronaca
di Pisa, 1963; Masetti, A. R., Pisa. Storia urbana, 1964; Guerra, G. del, Pisa
attraverso i secoli, 1967; Benvenuti, G., Storia della repubblica di Pisa,
1968; Bragadin, M., Le repubbliche marinare, 1974; Banti, G., Breve storia di
Pisa, 1989; Garzella, G., Pisa com’era, 1990; Redi, F., Pisa com’era, 1991;
Tolaini, E., Pisa, 1992; Luzzati, M., Pisa, LexMA 6 1993, 2177; Storti Storchi,
C., Intorno ai costituti pisani delle legge e dell’uso, 1998; Ceccarelli Lemut,
M. u. a., I vescovi di Pisa, Rivista di storia della chiesa in Italia 58
(2004), 3; Mitterauer, M./Morrissey, J., Pisa, 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am
Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de
Tassis aus Cornello bei Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer
Botenlinie von Innsbruck nach Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von
Taxis 1500 maitre der Posten Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich
(1478-1506, 1481 Regent Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann
Baptista von Taxis 1518 von König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt
hatte und Leonhard von Taxis 1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters
bekommen hatte und die 1615 mit dem erblichen Reichspostgeneralat betraut
worden war, erhielt von König Philipp IV. von Spanien 1635 das Recht der
Führung des Titels und Wappens der Grafen de la Tour et Valsassina und 1649 in
Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung zur Führung des Doppelnamens T.
1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie erblichen Adel. 1597 wurde die von
ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal erklärt. 1608 wurde sie in den
Reichsfreiherrenstand, 1624 in den Reichsgrafenstand und 1695 in den
Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme 1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in
den spanischen Niederlanden und siedelte 1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt
des Prinzipalkommissariats beim Reichstag nach Regensburg (1748). Neben
reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des erheirateten und später an
die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die
reichsständische Herrschaft Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie
seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern.
1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787 gefürsteten Reichsgrafschaft
Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank des schwäbischen
Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber
am 25. 2. 1803 durch § 13 des Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt
Buchau, die Reichsabteien Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu
Salem gehörige Amt Ostrach mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern
Tiefenhülen (Tiefental), Frankenhofen und Stetten und die
Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen mit insgesamt 530
Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als Reichsfürstentum Buchau mit
Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten Bayerns, Württembergs
und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt jedoch 1815 durch die
Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie
die gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899
erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz
der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von
Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Thurn
und Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die
Standesherren, 2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für
dt. Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tortona (Stadtkommune). Das antike Dertona an
der Scrivia kam um 120 v. Chr. von den Ligurern an die Römer und am Anfang des
7. Jahrhunderts an die Langobarden. Die mittelalterliche Stadt T. (Konsuln
1122) wurde 1155 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Kampf gegen den
Städtebund der Lombardei zerstört. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts (1347)
gehörte sie zum Herrschaftsbereich der Visconti
von Mailand. 1738 fiel T. an Sardinien und kam damit 1861 an das neue
Königreich Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Sisto, A., I feudi imperiali
del Tortonese, 1956; Goggi, C., Notizie per la storia di Tortona, 2. A. 1963;
Goggi, C., Storia dei comuni e delle parrocchie della diocesi di Tortona, 2. A.
1966; Rozzo, U., Tortona, 1971; Oppl, F., Stadt und Reich, 1986; Bordone, R.,
Tortona, LexMA 8 1996, 883f.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Veltlin (Tal, Landschaft, Untertanenland), ital.
Valtellina. Das Tal der oberen Adda war nach königlichen Übertragungen im 10.
und 11. Jahrhundert zum großen Teil in den Händen der Bischöfe von Como, Pavia
und Chur. Im Streit zwischen Como und Mailand geriet es im 14. Jahrhundert
unter die Herrschaft der Visconti bzw. Mailands.
1500 fiel es an Frankreich und 1512 infolge Eroberung als Untertanenland an
Graubünden. Reformationsversuche wurden 1620 unterdrückt. 1799 wurde das V.
Teil der Zisalpinischen Republik. 1814/1815 kam es mit der Lombardei an
Österreich, 1859 an Sardinien und damit an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) H4; Camenisch,
E., Geschichte der Reformation und Gegenreformation in den italienischen
Südtälern Graubündens und den ehemaligen Untertanenländern Chiavenna, Veltlin
und Bormio, 1950; Besta, E., Storia della Valtellina e della Val Chiavenna, Bd.
1, 2 Mailand 1955/1964. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vercelli (Stadtkommune). Bei dem von den Ligurern
an die Römer gelangten V. (Vercellae) an der Sesia wurden 101 v. Chr. die
Kimbern von den Römern geschlagen. Seit etwa 340 war der Ort Sitz eines
Bischofs, später Mittelpunkt eines Herzogtums der Langobarden und einer
fränkischen Grafschaft. Seit dem 12. Jahrhundert (1141) sind consules in der
durch Handel reich werdenden Stadt bezeugt. Nach inneren Parteikämpfen fiel V.
1335 an die Visconti bzw. Mailand, 1427 an
Savoyen und kam über Sardinien mit diesem zum Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Maragnoni, G., Vercelli,
1931; Brizio, A. M., Vercelli, 1935; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische
Gesellschaft in Oberitalien, 1979; Ordano, R., Storia di Vercelli, 1982;
Andenna, G., Vercelli, LexMA 8 1996, 1495ff.; Libro delle investiture del
comune di Vercelli, hg. v. Degrandi, A., 2005; I Libri iurium duecenteschi del
comune di Vercelli, hg. v. Fissore, G., 2 1-2, 2009
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Verona (Markgrafschaft, Stadtkommune,
Stadtstaat). V. an der mittleren Etsch kam vielleicht von den Rätern 89 v. Chr.
an die Römer. Wahrscheinlich war es seit dem 3. Jahrhundert Sitz eines
Bischofs. Nach dem Sieg über Odoaker 489 errichtete in dem deutsch Bern
genannten Ort Theoderich der Große (Dietrich von Bern) seine Residenz. Unter
den Langobarden war Verona Sitz des Königs Alboin, ab 572 eines langobardischen
Herzogs, ab 774 eines fränkischen Grafen. 952 trennte König Otto I. zur
Sicherung des Brennerübergangs das Gebiet an der Etsch als Mark Verona vom
Reich Berengars von Ivrea ab und belehnte damit den Herzog von Bayern. 976 kam
diese Mark zum neuen Herzogtum Kärnten, war aber seit dem Aussterben der
Eppenstein (Eppensteiner) 1122 nur noch durch Personalunion mit ihm verbunden,
wurde später als Mark Treviso bezeichnet und verlor im Interregnum (1254-1273)
ihre sachliche Bedeutung. Am Anfang des 12. Jahrhunderts erlangte die Stadt
Selbständigkeit (1136 Konsuln). 1164/1167 war sie maßgeblich an der Gründung
des lombardischen Städtebunds beteiligt. 1193 erwarb sie Garda und erweiterte
damit ihr Herrschaftsgebiet erheblich. Nach einer Blütezeit unter Ezzelino da
Romano (1222-1259, 1254 rund 30000 Einwohner) und den della Scala (Scaliger
1262-1387, 1263 Signorie) fiel V. 1387/1389 an die Visconti
von Mailand und 1405 an Venedig. Mit Venetien kam es 1797 an Österreich, 1805
zum Königreich Italien Frankreichs, 1814 wieder an Österreich und 1866 mit
Venetien an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 18 (919-1056) G4, 66 (1378) F6; Cipolla,
C., La storia politica di Verona, Verona 1954; Verona e il suo territorio, hg.
v. Istituto per gli studi storici veronesi, 1960ff.; Mor, C. G., Verona e il suo
territorio, 1964; Cipolla, C., Compendio della storia politica di Verona, 1976;
Castagnetti, A., La Marca veronese-trevigniana, 1986; Varanini, G., Verona,
LexMA 8 1996, 1546ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Visconti Carrara, Ceva, Chiavenna, Chiusi, Cremona, Guastalla, Italien, Locarno, Lodi, Lugano, Mailand, Mondovi, Novara, Piacenza, Piemont, Piombino, Pisa, Thurn und Taxis, Tortona, Veltlin, Vercelli, Verona (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)