Suchtext: Verpfändung
exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung
Ausgabe: Absatz
47 Ergebnis(se) gefunden
Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte im Mittelalter, 1967 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altenburg (Fürstentum, Residenz). Von 1603 bis
1672 war A. (1146/1147 Burggrafschaft, 1324 Verpfändung
an die Markgrafen von Meißen) bei Leipzig Sitz einer Linie der Ernestiner. S.
Sachsen-Altenburg, Thüringen.
L.: Wolff 398; Roubitscheck, W., Die Altenburger Landesvermessung und die von
ihr abgeleiteten Kartenwerke, Wiss. Zs. der Martin-Luther-Univ.
Halle-Wittenberg Math.-nat. Reihe 7 (1958); Thieme, A., Die Burggrafschaft
Altenburg, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 4.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Aufkirchen (Reichsdorf, Reichsstadt). A. an der
Wörnitz südöstlich Dinkelsbühls erscheint 1188 als burgum Ufkirchen. 1251
hatten die Staufer dort ein Pflegamt und eine Zollstelle. Konrad IV.
verpfändete den Zehnten an die Grafen von Oettingen. 1290 wurde der Ort als
Stadt bezeichnet, doch war das Schultheißenamt an die Burggrafen von Nürnberg
und seit 1295 an die Grafen von Oettingen verpfändet. Die 1334/1367 erneuerte Verpfändung wurde nicht mehr eingelöst. Nach
Einführung der Reformation (1558) wurde A. Sitz eines Oberamtes
Oettingen-Spielberg(s). Mit der Mediatisierung fiel der dörfliche Ort an
Bayern.
L.: Dacheröden 126; Hugo 451; Wolff 177; Festschrift zum Festjahr 800 Jahre
Aufkirchen (1188-1988), 1988.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Barchfeld (Ort, Herrschaft). B. nahe der Werra an
der Kreuzung der Straßen von Nürnberg nach Niederdeutschland und von Frankfurt
nach Erfurt wird 933 erstmals genannt. 1330 kam es von den Frankenstein an die
Grafen von Henneberg, die es nach mehreren Verpfändungen
(1350 an Fulda, dann an die Herren von Stein (Stein-Liebenstein) sowie die
Landgrafen von Hessen) ab 1521 dauernd mit Hessen teilen mussten. 1583 fiel es
ganz an Hessen. Auf der seit 1690 erbauten Burg Wilhelmsburg hatte die Linie
Hessen-(Philippstal-)Barchfeld ihren Sitz. S. Hessen-Barchfeld.
L.: Volkmar, K., Tausend Jahre Barchfeld, 1933.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bellheim (Reichshof). B. bei Germersheim wird 776
in einer Lorscher Urkunde erwähnt. Es gehörte dem Reich und befand sich in der
Mitte des 13. Jahrhunderts als Lehen in der Hand des Ritters Hugo genannt
Havener. In einer Urkunde König Albrechts vom 11. 1. 1303 für das Kloster Hördt
(Herd) wurde es als „villa nostra“ bezeichnet. Später kam es vermutlich durch Verpfändung an die Markgrafen von Baden und von diesen
1363 an die Pfalzgrafen bei Rhein (Pfalz). S. Bayern, Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 463; Biundo, G., Bellheim im Wandel der Zeiten, 1930.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Blankenburg (Burg, Residenz). B. am Rande des
Thüringer Waldes kam vermutlich 1208 durch Verpfändung
seitens König Ottos IV. an die Grafen von Schwarzburg. Dort fiel es 1231 an
Graf Günther VII. und nach Rückkehr zur Hauptlinie (1259) 1274 an
Schwarzburg-Blankenburg. S. Schwarzburg-Blankenburg, Thüringen.
L.: Wolff 412¸ Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2,. 61.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Boppard (Reichsland, Reichsstadt). In Urkunden
des 7. Jahrhunderts erscheint im Raum B. Königsgut, das vermutlich auf
römisches Staatsland zurückgeht und 814 als fiscus bezeichnet wird. Später wird
der relativ geschlossene Güterkomplex zugunsten der Hochstifte Hildesheim und
Bamberg, der Abteien Burtscheid und Sankt Pantaleon in Köln, des Quirinusstifts
in Neuss (Neuß), der Propstei Hirzenach, der Klöster Marienberg und Pedernach
und Verlehnungen an Reichsministeriale aufgesplittert. Die Reste des
Reichsgutes fielen zwischen 1309 und 1354 pfandweise an das Erzstift Trier und
gingen im Kurfürstentum Trier auf. Das an der Stelle des auf eine keltischen
Gründung zurückgehenden römischen Kastells Bodobriga (2. Hälfte 4. Jh.)
liegende B., das im frühen 13. Jahrhundert Reichsstadt wurde, verlor mit der Verpfändung an das Erzstift Trier 1312 die
Reichsfreiheit, da alle Versuche zur Wiedergewinnung misslangen. 1794 geriet B.
unter Verwaltung Frankreichs. 1815 kam es an Preußen. 1946 wurde es Bestandteil
von Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83; Boppard am Rhein. Ein Heimatbuch, 1953; Heyen, F., Reichsgut im
Rheinland. Die Geschichte des königlichen Fiskus Boppard, 1956; Hahn, H.,
Boppard am Rhein, (in) Berichte zur Deutschen Landeskunde 33, 1 (1964); Kaiser,
R., Boppard, LexMA 2 1983, 444; Boppard, hg. v. Missling, H., 1998.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Brandenburg (Mark, Markgrafschaft, Kurfürstentum,
Provinz, Land, Bundesland, Residenz). Das zunächst von Semnonen, Langobarden
und Burgundern bewohnte Gebiet der späteren Mark B. wurde nach dem Abzug der
Germanen in der Völkerwanderung von Slawen (Liutizen, Heveller, Wilzen, Ukrer
(Uker), Obotriten) besetzt. 927 schlug König Heinrich I. die Slawen an der
Elbe, eroberte 928/929 die deutsch Brennaburg bezeichnete slawische Burg an der
Havel, die vielleicht schon auf eine slawische Siedlung des 6. Jahrhunderts
zurückgeht und bildete 931 die Mark Nordsachsen (Nordmark). Im Slawenaufstand
von 983 ging das Gebiet wieder verloren. 1134 belehnte Kaiser Lothar von
Süpplingenburg den Askanier Albrecht den Bären mit den deutsch verbliebenen
Teilen der Altmark. Albrecht eroberte die Prignitz, erbte 1150 das Havelland
hinzu und erscheint erstmals (in einer Urkunde vom 3. Oktober) 1157 in
bewusster Erinnerung an die Markgrafschaft Geros von Nordsachsen als Markgraf
von Brandenburg, das er wegen seiner günstigen Lage am Übergang wichtiger
Fernstraßen über die Havel anstelle von Stendal zum festen Sitz erhob und zum
Vorort dieser neuen Mark ausbaute, wobei der königliche Burggraf auf der
Brandenburger Dominsel rasch ausgeschaltet wurde. Nach dem Tod Albrechts wurde
die Mark B. von den askanischen Stammlanden am Harz getrennt. Albrechts Sohn
Otto I. gewann 1181 die Lehnshoheit über Mecklenburg und Pommern. Johann I.,
der 1252 erstmals als Kurfürst fungierte, und Otto III. († 1266/1267) erwarben
Stargard, die Uckermark, Barnim, Teltow, Lebus und Zehden (Neumark), die Mark
Landsberg und die Oberlausitz (1255) und wehrten Ansprüche des Erzbischofs von
Magdeburg ab. Andererseits wurde das Geschlecht bei ihrem Tod 1267 in zwei
gemeinsam regierende Linien mit Regierungssitzen in Stendal und Salzwedel
gespalten, bis es unter Waldemar wieder vereinigt wurde. Mit seinem Tod erlosch
1319 der brandenburgische Zweig der Askanier, der als Reichskämmerer von der
Ausbildung des Kurfürstenkollegiums an zu den Kurfürsten gezählt hatte. Nach
dem Aussterben der Askanier zog König Ludwig der Bayer aus dem Hause
Wittelsbach die Mark B. 1320 in an den Grenzen verkleinertem Umfang als
erledigtes Lehen ein, übertrug sie 1323 seinem achtjährigen Sohn Ludwig und
ließ durch Beauftragte die wittelsbachischen Formen der Verwaltung einführen. Unter
dieser wenig effektiven Herrschaft wurde 1356 B. als Kurfürstentum anerkannt.
1373 zog allerdings Kaiser Karl IV. nach langjährigen Auseinandersetzungen die
Mark B. im Vertragsweg gegen 200000 Goldgulden an das Haus Luxemburg (Residenz
Tangermünde) und ließ 1375/1376 im Landbuch die verbliebenen Rechte und
Aufgaben registrieren. Nach seinem Tod kam es zur Teilung der Mark (Kurmark d.
h. Altmark und Gebiete zwischen Elbe und Oder an Siegmund, Neumark an den
jüngsten Sohn Johann von Görlitz, 1386 ebenfalls an Siegmund), zu großen
Adelsunruhen und zahlreichen Veräußerungen (1388 Verpfändung,
1397 Veräußerung der Kurmark an Jobst von Mähren, 1402 Veräußerung der Neumark
an den Deutschen Orden). Am 8. 7. 1411 setzte König Sigmund auf Bitten der
brandenburgischen Stände seinen Feldherren und Rat, den Burggrafen Friedrich
VI. von Nürnberg zum Verweser über die nach dem Tod Jobsts wieder angefallene
Mark ein. Am 30. 4. 1413 übertrug er ihm für 400000 Gulden das Kurfürstentum
und am 18. 8. 1417 belehnte er ihn mit der Mark. Als über B., Altmark und Teile
der Uckermark herrschender Kurfürst Friedrich I. brach der Burggraf die Macht
des Adels. Sein Sohn Kurfürst Friedrich II. erzwang die Unterwerfung der Städte
(u. a. Berlin 1447/1448), festigte allmählich die Herrschaft wieder, erlangte
1447 das Besetzungsrecht für die Bistümer B., Havelberg und Lebus, kaufte 1450
Wernigerode und gewann die Uckermark und Prignitz zurück. 1455 wurde die
Neumark zurückgekauft. Außerdem wurden die Herrschaften Cottbus (1445) und
Peitz in der Niederlausitz (1488) erworben. In der sog. dispositio Achillea des
Markgrafen Albrecht Achilles von 1473 wurde die Erbfolge im Sinne der
Unteilbarkeit der märkischen Lande geregelt und die Abtrennung der Mark von den
fränkischen Gütern, die den zweiten und dritten Söhnen zufielen (Ansbach,
Bayreuth), gefördert. 1482 wurden im Glogauer Erbfolgestreit große Teile des
Herzogtums Crossen gewonnen (Crossen, Züllichau, Sommerfeld, Bobersberg).
Kurfürst Johann Cicero, der als erster Hohenzoller ständig in der Mark
residierte, kaufte 1486 die Herrschaft Zossen, gewann die Lehnsherrschaft über
Pommern und unterwarf die altmärkischen Städte. Zwischen 1499 und 1535 wurde
Roppen eingezogen. 1506 wurde die Universität Frankfurt an der Oder gegründet,
1516 das Kammergericht in Berlin eingerichtet. Die sog. Constitutio Joachimica
bildete die Grundlage einer einheitlichen Rechtsprechung in B. 1524 wurde die
Grafschaft Ruppin als erledigtes Lehen eingezogen und 1529 das vertraglich
erworbene Erbfolgerecht in Pommern gesichert, das sich 1637/1648 realisierte.
1535 kam es zur Teilung des Landes in die Kurmark (Joachim II.) und die
Neumark, die bis 1571 an Hans von Küstrin kam. Hiervon bestand die 444
Quadratmeilen umfassende Kurmark aus der Altmark, Mittelmark, Prignitz oder
Vormark und der Uckermark. Die Altmark umfasste ein Gebiet von 82 Quadratmeilen
(die Kreise Stendal, Tangermünde und Arneburg, Seehausen, Arendsee,
Salzwedel-Gardelegen). Die Mittelmark mit einem Flächeninhalt von 250
Quadratmeilen, die bis ins 15. Jahrhundert zunächst Neumark hieß, enthielt die
Landschaft Havelland (mit der Stadt Brandenburg, den Städten und Ämtern
Potsdam, Spandau, Nauen, den Ämtern Königshorst, Fahrland und Fehrbellin, den
Städten Rathenow und Pritzerbe, den Ländchen Rhinow und Friesack), die Kreise
Glien-Löwenberg, Ruppin, Oberbarnim und Niederbarnim, Teltow, Lebus, Zauche,
Beeskow-Storkow (letzterer erst im Jahr 1575 von der Lausitz erworben) und die
Herrschaft Teupitz (Wusterhausen-Teupitz). Die 61 Quadratmeilen große Prignitz
oder Vormark wurde aus den Kreisen Berleberg, Pritzwalk, Wittstock, Kyritz,
Havelberg, Plattenburg und Lenzen gebildet. Die Uckermark, 68 Quadratmeilen
groß, setzte sich aus dem uckermärkischen und dem stolpischen Kreis zusammen.
Die 220 Quadratmeilen große Neumark bestand aus der eigentlichen Neumark
nördlich der Warthe mit den Kreisen (Ämtern) Soldin, Königsberg, Landsberg,
Friedeberg, Arnswalde, Dramburg, dem 30 Quadratmeilen umfassenden Herzogtum
Crossen und den Herrschaften Cottbus und Peitz. Bald nach 1535 begann die
Einführung der Reformation, in deren Gefolge der größte Teil der Kirchengüter
(Havelberg, Lehnin, Chorin) in landesherrliche Domänen umgewandelt und die
Bistümer B., Havelberg und Lebus eingezogen wurden. 1537 konnten folgenreiche
Erbverbrüderungen mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau abgeschlossen
werden. 1569 wurde B. von Polen mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Johann Georg
(1571-1598) gelang es, das gesamte brandenburgische Gebiet wieder zu vereinigen
und die böhmischen Lehen Beeskow und Storkow zu erwerben. 1603 überließ Joachim
Friedrich die gerade angefallenen fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth
seinen Brüdern. In B. schuf er Weihnachten 1604 den Geheimen Rat als oberste
Verwaltungsbehörde. 1614 erfolgte im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit mit
Pfalz-Neuburg der Erwerb von Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein, 1618/1619
der endgültige erbweise Erwerb des Herzogtums Preußen. Friedrich Wilhelm der
große Kurfürst (1640-1688) gewann 1648 Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt
mit Hohnstein und Mansfeld (1680), Kammin (Cammin) und Minden sowie die
Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg (Anfall 1680), erhielt 1657 Lauenburg,
Bütow und Draheim als Lehen Polens, kaufte 1686 Schwiebus, erwarb 1691
Tauroggen und Serrey und begründete den brandenburg-preußischen Staat im
modernen Sinn, der das ältere B. vom neuen Preußen scheidet. Kurfürst Friedrich
III. von B., der 1694 die Universität Halle gründete, führte seit 1701 den
Titel König in Preußen. Das 1800 664 Quadratmeilen große B. (Prignitz,
Uckermark, Mittelmark, mit Niederlausitz und ohne Altmark [zur Provinz Sachsen]
und nordöstliche Teile der Neumark) mit 980000 Einwohnern war von 1815 bis 1945
eine preußische Provinz, aus der 1920 Groß-Berlin ausgesondert wurde. 1938 gelangten
die Kreise Friedeberg und Arnswalde zu Pommern, wofür die Mark B. von der
aufgelösten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen die Kreise Schwerin, Meseritz
und Bomst (teilweise) erhielt. 1945 kam B. westlich der Oder zur sowjetischen
Besatzungszone (Provinz Mark Brandenburg), östlich der Oder unter Polens
Verwaltung. Seit 1947 war B., das nach Wahlen im Jahre 1946 im Jahre 1947 eine
Verfassung erhielt, Land (Mark Brandenburg) in der sowjetischen Besatzungszone,
seit 1949 Gliedstaat der Deutschen Demokratischen Republik. (Am 23. 7.) 1952
bzw. 1958 ging es in den Bezirken Potsdam, Frankfurt an der Oder und Cottbus
der Deutschen Demokratischen Republik auf (str.). Mit dem Beitritt der
Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland entstand das
Land Brandenburg (ohne Berlin) am 3. 10. 1990 (mit der Hauptstadt Potsdam)
wieder (ohne die Kreise Hoyerswerda [Sachsen], Jessen [Sachsen-Anhalt] und
Weißwasser [Sachsen], aber mit den Kreisen Perleberg [Westprignitz], Prenzlau
[Uckermark] und Templin [Uckermark]). Es ist das fünftgrößte Land der
Bundesrepublik und zählt rund 2 600 000 Einwohner. Der Versuch einer
Vereinigung mit Berlin scheiterte am 5. 5. 1996 an einer Volksabstimmung. S.
Berlin.
L.: Wolff 382; Zeumer 552 I 7; Wallner 708 ObersächsRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) G2, II 78 (1450) G3, III 22 (1648)
F2, III 38 (1789) E1; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 34; Mylius, C. O., Corpus constitutionum
Marchicarum Bd. 1ff. Berlin u. Halle 1737ff.; Bekmann, J./Bekmann, L.,
Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, Bd. 1f. 1751ff.,
Neudruck 2004; Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Gercken, P. W., Teil
I-VII 1769; Codex diplomaticus Brandenburgensis continuatus, ed. Raumer, G. W.
v., Teil I, II 1831ff.; (Novus) Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. v.
Riedel, A., 1838ff.; Voigt, E., Historischer Atlas der Mark Brandenburg, 1846;
Fidicin, E., Die Territorien der Mark Brandenburg, Bd. 1ff. 1857ff.; Stölzel,
A., Brandenburg-preußische Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung, Bd. 1f. 1888;
Landeskunde der Provinz Brandenburg, hg. v. Friedel, E./Mielke, R., Bd. 1ff.
1909ff.; Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus dem askanischen Hause, hg.
v. Krabbo, H./Winter, G., 1910ff.; Holtze, F., Geschichte der Mark Brandenburg,
1912; Tümpel, L., Die Entstehung des brandenburg-preußischen Einheitsstaates,
1915; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916; Schulze, B.,
Brandenburgische Landesteilungen 1258-1317, 1928; Historischer Atlas der
Provinz Brandenburg, hg. v. der hist. Kommission für die Provinz Brandenburg
und die Reichshauptstadt Berlin, 1929ff., N. F. 1962ff.; Schulze, B., Die
Reform der Verwaltungsbezirke in Brandenburg und Pommern 1809-1818, 1931;
Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen Kartographie
Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der Friderizianischen Zeit, 1935; Das
Handbuch der Mark Brandenburg, hg. v. Schultze, J., 1940; Atlas östliches
Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959;
Die Mark Brandenburg, hg. v. Schultze, J., Bd. 1ff. 1961, 2. A. 1989, 3. A.
2004, 4. A. 2010; Historischer Handatlas von Brandenburg und Berlin, hg. v.
Quirin, H., 1962ff.; Historisches Ortslexikon für die Mark Brandenburg, bearb.
v. Enders, L., 1962ff., Veröffentl. des Brandenburgischen Landeshauptarchivs,
Teil 11 Orts- und Personenregister, 1995; Schulze, H., Adelsherrschaft und
Landesherrschaft, 1963; Preußens Epochen und Probleme seiner Geschichte, hg. v.
Dietrich, R., 1964ff.; Bratring, F. A., Statistisch-topographische Beschreibung
der gesamten Mark Brandenburg. Neuausgabe bearb. v. Büsch, O./Heinrich, G.,
1968; Berlin und die Provinz Brandenburg im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v.
Herzfeld, H., 1968; Grassmann, A., Preußen und Habsburg im 16. Jahrhundert,
1968; Scharfe, W., Topographische Aufnahmen in Brandenburg 1816-1821, Jb. f.
Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands 18 (1969); Schreckenbach, H., Bibliographie
zur Geschichte der Mark Brandenburg, Bd. 1ff. 1970ff.; Brandenburgische
Jahrhunderte. Festgabe Schultze, J., hg. v. Heinrich G./Vogel, W., 1971;
Scharfe, W., Abriss der Kartographie Brandenburgs 1771-1821, 1972, Veröff. der
Hist. Kommission zu Berlin Bd. 35; Schmidt, E., Die Mark Brandenburg unter den
Askaniern 1134-1320, 1973; Bohm, E., Teltow und Barnim. Untersuchungen zur
Verfassungsgeschichte und Landesgliederung brandenburgischer Landschaften im
Mittelalter, 1978, Mitteldeutsche Forschungen Bd. 83; Neue Forschungen zur
Brandenburg-Preußischen Geschichte, hg. v. Benninghoven, F./Löwenthal-Hensel,
C., 1979; Dralle, L./Ribbe, W., Brandenburg, LexMA 2 1983, 554ff.; Ständetum
und Staatsbildung in Brandenburg-Preußen, hg. v. Baumgart, P., 1983;
Schindling, A., Kurbrandenburg im System des Reiches während der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhundert, (in) Preußen, Europa und das Reich 1987; Mittenzwei, I.,
Brandenburg-Preußen 1648-1789. Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild
1988 (1987); Hansische Stadtgeschichte – Brandenburgische Landesgeschichte, hg.
v. Engel, E., 1989; Ahrens, K., Residenz und Herrschaft, 1990; Brandenburgische
Geschichte, hg. v. Materna, I., 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und
Thüringen im Mittelalter, 1997; 1050 Jahre Brandenburg, hg. v. Domstift, 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Bahl, P., Der Hof des großen Kurfürsten, 2000;
Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Neugebauer, W., Zentralprovinz im
Absolutismus, 2001; Schiller, R., Vom Rittergut zum Großgrundbesitz, 2003; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a.,
2003, 1, 1, 117, 454, 773, 1, 2, 64; Membra unius capitis, hg. v. Kaiser, M. u.
a., 2005; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2005; Brandenburg an der
Havel und Umgebung, hg. v. Kinder, S. u. a., 2006; Partenheimer, L., Die
Entstehung der Mark Brandenburg, 2007; Griesa, S., Die Mark Brandenburg im 14.
Jahrhundert, Jb. f. brandenb. LG. 57 (2006), 32; Wie die Mark entstand, hg. v.
Müller, J. u. a., 2009; Winkelmann, J., Die Mark Brandenburg des 14.
Jahrhunderts, 2011;Heiemann, F., Die Luxemburger in der Mark Brandenburg unter
Kaiser Karl IV. und Sigismund von Luxemburg (1373-1415), 2014.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Braunschweig-Dannenberg (Fürstentum). Nach Dannenberg an der
Jeetzel nannten sich seit 1158/1162 Grafen von Salzwedel, die Heinrich der Löwe
als Lehnsmannen eingesetzt hatte. 1303 fielen ihre Güter an die Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg. Nach Verpfändungen an
Siegfried und Konrad von Saldern (1373-1377) und die Stadt Lüneburg (1382-1487)
kam Dannenberg 1569 im Wege der Erbteilung im mittleren Haus Lüneburg an die
von dem Sohn Heinrich († 1598) Herzog Ernsts des Bekenners begründete
Nebenlinie der Herzöge von Braunschweig-Dannenberg (Herzog Heinrich überließ
seinem Bruder Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg die Landesherrschaft und
übernahm Dannenberg und andere Gebiete). 1598 teilten seine Söhne die 1591 um
Hitzacker, Lüchow und Warpke vermehrten Güter. August der Jüngere residierte
zunächst in Hitzacker, erwarb 1618 das Amt Wustrow und begründete 1635 infolge
des Anfalles des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel das Neue Haus
Braunschweig in Wolfenbüttel, während Julius-Ernst 1636 kinderlos in Dannenberg
starb. 1671 übergab Augusts Sohn Rudolf August das von August wieder
übernommene Dannenberg dem Hause Braunschweig-Lüneburg in Celle (Herzog Georg
Wilhelm von Braunschweig-Celle). Über Hannover kam das Gebiet von B. 1866 an
Preußen und 1946 zu Niedersachsen.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 21 (1618-1648) E2; Meyer-Seedorf, W.,
Geschichte der Grafen von Ratzeburg und Dannenberg, Diss. phil. Berlin 1910;
Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963; Wachter, B., Aus
Dannenberg und seiner Geschichte, 1981; Schriftenreihe des Heimatkundlichen
Arbeitskreises Lüchow-Dannenberg 3; Last, M., Dannenberg, LexMA 3 1984, 544.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Broich (Herren, freie Herrschaft). 1093
erscheinen erstmals Herren/Grafen von B., die sich nach der vielleicht in der
zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts gegründeten Burg B. bei Mülheim nennen.
Beim Aussterben ihrer Linie 1372 gingen ihre Güter an die Grafen von Limburg
über. Landesherren wurden die Grafen und Herzöge von Berg, die 1377 Schloss B.
in ihre Lehnsabhängigkeit brachten. Seit Ende des 14. Jahrhunderts mussten die
Herzöge von Berg das Kirchspiel Mülheim an die Herzöge von Kleve und danach an
das Erzstift Köln verpfänden. Köln gab seinen Pfandbesitz an Wilhelm II. von
Limburg-Broich weiter. Da die Verpfändung nicht
mehr eingelöst wurde, erlangten die Inhaber von Schloss B. im Kirchspiel
Mülheim eine nahezu landesherrschaftliche Stellung. Die Burg B. blieb bis 1508
bei den Grafen von Limburg-Broich. Ihnen folgten die Grafen von
Daun-Falkenstein und 1605 die Grafen von Leiningen-Dagsburg, die den Schutz
Bergs anerkennen mussten. Seit 1766 stand die Unterherrschaft B. unter
Verwaltung Hessen-Darmstadts. 1806 wurde sie dem Großherzogtum Berg
eingegliedert. 1815 kam B. an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Wallner 701 WestfälRK 2; Redlich, O., Mülheim an der Ruhr. Seine
Geschichte von den Anfängen bis zum Übergang an Preußen 1815, 1939; Binding,
G., Die spätkarolingische Burg Broich in Mülheim an der Ruhr, 1968; Binding,
G., Broich, LexMA 2 1983, 710f.; Keller, C., Die bergische Unterherrschaft
Broich, Diss. Bonn 2003.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Deventer (Reichsstadt, Residenz des Bischofs von
Utrecht). D. an der Ijissel erscheint anlässlich einer Kirchengründung Lebuins
kurz vor 776. 952 gab König Otto I. seine von den Karolingern ererbten Güter in
D. an das Mauritiuskloster in Magdeburg, 1046 König Heinrich III. Münzregal und
Grafschaft an den Bischof von Utrecht. 1123 erließ der Kaiser den Bewohnern
Hauszinse an das Lebuinsstift. Später war D. Reichsstadt und Mitglied der
Hanse. 1528 kam es vom Hochstift Utrecht an Kaiser Karl V. 1591 wurde es den
spanischen Habsburgern durch die Generalstaaten der Niederlande entrissen.
L.: Wolff 75; Landwehr, G., Die Verpfändung der
deutschen Reichsstädte im Mittelalter, 1967, 201; Koch, A., Die Anfänge der
Stadt Deventer, WF 10 (1975), 167; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 141.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dexheim (Reichsdorf?). D. (Thechidesheim) links
des Rheins bei Oppenheim wird erstmals 774 anlässlich der Übertragung von
Gütern durch König Karl den Großen an Lorsch und 889 (Dechidestein) anlässlich
der Schenkung der Kirche durch König Arnulf an das Kloster Fulda erwähnt. Als
Reichsgut begegnet es dann wieder 1259. Am 16. 1. 1315 verpfändete König Ludwig
der Bayer D. neben anderen Orten an das Erzstift Mainz, am 25. 12. 1356 Kaiser
Karl IV. zur Hälfte an die Stadt Mainz und am 12. 2. 1375 an den Pfalzgrafen
bei Rhein. Die Könige Wenzel und Ruprecht bestätigten die Verpfändung an die Pfalz. Über Hessen kam der 1689
zerstörte Ort 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 464, 466.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Donauwörth (Reichspflege). Zur staufischen Vogtei
D. gehörte als Reichspflege D. ein mit Hochgerichtsbarkeit verbundener Bezirk
südlich der Donau. Die Pflege kam aus dem Erbe der Staufer an die Herzöge von
Pfalz und Oberbayern, musste aber als Reichsgut an König Rudolf von Habsburg
herausgegeben werden. 1608 vollstreckte Bayern die Reichsacht gegen die
Reichsstadt Donauwörth und erzwang für die Vollstreckungskosten die Verpfändung.
L.: Dacheröden 133; Wolff 136; Wallner 711 BayRK 1; Wöhrl, J., Die Reichspflege
Donauwörth, 1928f; Pfister, D., Donauwörth, 2008.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dortmund (Reichshof, Reichsstadt). Zwischen 881
und 884 wird an einer wichtigen Straßenkreuzung des Rhein und Weser
verbindenden Hellwegs der vielleicht in Anlehnung an einen karolingischen
Königshof und späteren Grafenhof entstandene Ort Throtmanni, Trutmundi, Trutmania,
erwähnt. 990 besaß er Marktrecht. Bereits 1152 war er vielleicht befestigt
(lat. Tremonia). Seit 1226 ist D. als einzige westfälische Reichsstadt bezeugt.
Sie wurde Mitglied der Hanse und unter Überflügelung Soests Vorort des gemeinen
Kaufmanns von Westfalen. Sie erwarb, nachdem die Familie der Grafen von D. 1316
in männlicher Linie erloschen war, 1343 und 1504 jeweils eine Hälfte der
umliegenden Grafschaft mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 77 Quadratkilometern und 80
Dörfern, geriet 1388/1389 aber (nach 1248 wie 1301 erfolgten Verpfändungen an das Erzstift Köln und die Grafen von
der Mark) in Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Köln und den Grafen
von der Mark (Große Dortmunder Fehde), durch die sie wirtschaftlich erheblich
geschwächt wurde. 1514 bestätigte Kaiser Maximilian I. die
Reichsunmittelbarkeit. Von 1523 bis 1570 drang die Reformation ein. 1567 ging
Brackel (Brakel) an Kleve-Mark verloren. 1803 kam das 2,3 Quadratmeilen große
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende D. mit 6.000 Einwohnern
an Nassau bzw. Nassau-Oranien (Nassau-Oranien-Fulda), 1808 zum Großherzogtum
Berg (Sitz des Präfekten des Ruhrdepartements), 1815 zu Preußen (Provinz
Westfalen), das schon lange den Erwerb angestrebt hatte, und damit 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 371; Zeumer 552ff. III a 12; Wallner 704 WestfälRK 38; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Mallinckrodt, A., Versuch über die Verfassung der
kayserlichen und des Heiligen Römischen Reiches freyer Stadt Dortmund, Bd. 1f.
1795; Dortmunder Urkundenbuch, bearb. v. Rübel, K., Geschichte der Grafschaft
und der freien Reichsstadt Dortmund, Bd. 1 1917; Heimatatlas für Dortmund, hg.
v. Frommberger, A., 1961; Winterfeld, L. v., Geschichte der freien Reichs- und
Hansestadt Dortmund, 7. A. 1981; Mämpel, A., Bergbau in Dortmund, 1963;
Dortmund. Westfälische Großstadt im Revier. Bilder aus und über Dortmund,
Westfalen und das Ruhrgebiet 1947-67, bearb. v. Bieber, H./Hüser, F., 2. A.
1968; Dortmund. 1100 Jahre Stadtgeschichte, hg. v. Luntowski, G./Reimann, N.,
1982; Reimann, N., In burgo Tremonia. Pfalz und Reichsstadt Dortmund in der
Stauferzeit, Bll. f. dt. LG. 120 (1984); Thier, D., Melius Hereditati, 1987;
Zeit-Räume, bearb. v. Schilp, T., 1989; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 158; Stadtführer Dortmund im Mittelalter, hg. v. Schilp, T./Welzel,
B., 2. A. 2006; Dortmund und die Hanse, hg. v. Schilp, T. u. a., 2012.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Düsseldorf (Ort, Herrschaft, Residenz des Grafen
von Berg bzw. Markgrafen bzw. Herzogs von Jülich bzw. Kleve bzw.
Pfalz-Neuburg). Zwischen 1135 und 1159 erscheint an der Mündung der Düssel in
den Rhein D., das spätestens 1189 durch Verpfändung
von den Herren von Teveren (Tyvern) an die Grafen von Berg kam. Unter den
Grafen von Jülich wurde es 1384 räumlich wesentlich erweitert. Nach der
Vereinigung von Jülich, Kleve und Berg mit Mark und Ravensberg 1521 wurde es
Hauptstadt dieser Länder und kam 1614 mit Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg,
1806 an das Großherzogtum Berg, danach an Frankreich, 1815 an Preußen und 1946
an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Lau, F., Geschichte der Stadt Düsseldorf, 1921, Neudruck 1980f.;
Weidenhaupt, H., Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, 8. A. 1980; Düsseldorf
vor 100 Jahren, hg. v. Kuntz, A., 1988; Düsseldorf. Geschichte von den
Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert, hg. v. Weidenhaupt, H., Bd. 1 Von der
ersten Besiedlung zur frühneuzeitlichen Stadt (bis 1614), Bd. 2 Von der
Residenzstadt zur Beamtenstadt, 1988; Droste, W., Die Entwicklung der
kommunalen Selbstverwaltung, Diss. jur. Bonn 1999; Brockerhoff, M./Bußkamp, T.,
Düsseldorf, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 156; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 166.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eger (Reichsstadt), tschech. Cheb. Das Gebiet
an der E. (Egerland) kam nach der allmählichen Eindeutschung des nach dem Abzug
der Germanen im Frühmittelalter slawisch besiedelten Raumes vor 1167 an die
Staufer, die neben dem 1061 erstmals erwähnten Dorf E. die Stadt E. gründeten.
1277 wurde E. Reichsstadt. 1322 verpfändete König Ludwig der Bayer nach
mehreren früheren Verpfändungen E. mit dem
Egerland an Böhmen. 1353 übernahm Karl IV. als König von Böhmen das Pfand. Die
Pfandschaft wurde bis 1806 nicht eingelöst. Mit dem Egerland wurde dann E.
Böhmen staatsrechtlich eingegliedert. 1918 kam es an die Tschechoslowakei. S.
Tschechien.
L.: Wolff 465; Schürer, O., Geschichte der Burg und Pfalz Eger, 1934; Sturm,
H., Eger, Geschichte einer Reichsstadt, 1951.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Elsass-Schwaben-Burgund (Ballei des Deutschen Ordens), Elsass
und Burgund. Die Ballei E. (Elsass und Burgund) war eine der 12 Balleien des
Deutschen Ordens im Reich. Zu ihr gehörten die Kommenden Kaysersberg (vor
1295), Straßburg (1278), Mülhausen (1227), Suntheim (1278), Gebweiler (nach
1270) und Andlau (1268), Sumiswald (1225), Köniz bzw. Könitz bei Bern (1226),
Basel (1293), Hitzkirch (1237) und Bern (1226), Beuggen (1226) (Dorf Beuggen
bei Rheinfelden und die Schaffnereien Frick im südlichsten Breisgau und
Rheinfelden), Freiburg im Breisgau (1260/1263) (mit den Dörfern Wasenweiler,
Walddorf, Unterschwandorf und Vollmaringen, Rexingen bzw. Räxingen, Ihlingen
bzw. Illingen, Rohrdorf und Hemmendorf), Mainau (um 1270) (mit der Insel
Mainau, Ämtern in der Stadt Immenstadt und der Reichsstadt Überlingen sowie dem
Amt Blumenfeld mit mehreren Dörfern) sowie Altshausen (1264) (mit dem Schloss
Altshausen und einigen Dörfern), Zur Kommende Altshausen zählten auch die
Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und Waldstetten (mit den Flecken Rohr
bzw. Unterrohr und Waldstetten und dem Dorf Bleichen bzw. Unterbleichen), das
Schloss Arnegg bzw. Arneck, das Kastenamt in der Reichsstadt Ravensburg,
Schloss und Herrschaft Achberg und das Bergschloss Hohenfels mit mehreren
Dörfern. Als Folge der Verpfändung der Ballei
durch den Deutschmeister an den Hochmeister (1394/1396) erlangte die Ballei
weitgehende Selbständigkeit. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte sie zu den
rheinischen Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags.
Zugleich war ihr Komtur zu Altshausen Mitglied der schwäbischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Sitz des Landkomturs war
von 1410 bis 1806 Altshausen bei Saulgau.
L.: Wolff 195 (dort fälschlich die Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und
Waldstetten als eigene Kommende geführt und der reichsritterschaftliche
Marktflecken Herrlingen der Freiherren von Bernhausen im Kanton Donau
aufgenommen); Zeumer 552 II a 37, 3; Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1932;
Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und Deutschordensballeien, 1951; Tumler, L.,
Der deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400, 1954; Müller, K.,
Beschreibung der Kommenden der Deutschordensballei Elsass-Schwaben-Burgund im
Jahre 1393, 1958; Millitzer, K., Die Entstehung der Deutschordensballeien im
Deutschen Reich, 1970; Der Deutsche Orden und die Ballei Elsass-Burgund, hg. v.
Brommer, H., 1996.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Erbach (Herrschaft). E. (1254 Erlbach) an der
Donau war Lehen der Grafen von Berg-Schelklingen, das nach deren Aussterben
1345 an Habsburg fiel. Ortsherren waren die Herren von Ellerbach. Durch Kauf
und Erbschaft kam E. an die Lochen und Stadion, an die Stein zum Rechtenstein
(1348), Schenk (1400), Villenbach und Westernach (1466), von denen es der
Herzog von Bayern-Landshut 1488 kaufte. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg
1503/1505 forderte Kaiser Maximilian das Lehen zurück, das nach mehreren Verpfändungen 1535 an den Augsburger Bürger Hans
Baumgartner (Hans von Baumgarten) den Jüngeren zu Lehen gegeben wurde. Nach dem
Aussterben der Baumgartner (Baumgarten) 1610 zog Österreich das Lehen ein und
gab es zunächst als Pfand, 1622 als Lehen an den in den Reichsfreiherrenstand
erhobenen Reichsvizekanzler Hans Ludwig von Ulm zu Erbach. E. gehörte zur
Markgrafschaft Burgau, als deren Landvögte die Herren von Ulm zu Erbach
(Ulm-Erbach) im 18. Jahrhundert zeitweise in Günzburg residierten. 1805 fiel es
mit Burgau an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Ulm zu E.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Konrad, A. H., Schloss Erbach, 1968.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Erfurt (Reichsstadt). Das Gebiet von E. in
Thüringen war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Um 706 wurde von
Weißenburg im Elsass aus auf dem Petersberg ein Kloster (Peterskloster)
angelegt. 741 errichtete Bonifatius auf dem Domhügel an der Furt der Straße
Frankfurt-Breslau über die Gera (Erpha ?) das Bistum E. (742 Erphesfurt,
Bischof Willibald ?), das 746 oder 752 zugunsten des Erzbistums Mainz
aufgehoben wurde, woraus zugleich eine Verbindung Erfurts zum Erzstift Mainz
erwuchs. 802 erscheint eine Pfalz. Der Zeitpunkt des Übergangs der königlichen
Rechte an den Erzbischof von Mainz ist unklar (vor 1021/1031?). Um 1066 und
1167 wurde der Ort ummauert. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts übernahm der 1217
(consiliarii, 1239 consilium) erstmals genannte Rat Rechte der gemeinsamen
königlichen und mainzischen Vögte (1299 Blutgerichtsbarkeit von den Grafen von
Gleichen, 1315 Verpfändung der Grafschaft an der
schmalen Gera durch Sachsen, 1485 an Sachsen zurück). Seit dem Ende des 13.
Jahrhunderts erwarb E. ein großes, teilweise aus Reichslehen bestehendes
Landgebiet mit rund 900 Quadratkilometern (Kapellendorf, Sömmerda, Tonndorf,
Mühlberg, Vippach bzw. Schlossvippach, Großvargula) und mehr als 80 Dörfern und
Burgen. Der Rat strebte, zeitweise nicht ohne Erfolg, Reichsunmittelbarkeit an
(zwischen 1279 und 1290 quasiautonome Stadt). Am 16. 9. 1379 gestattete Papst
Clemens VII. die Gründung einer 1392 eröffneten Universität (1501 Luther), die
bis 1812 Bestand hatte. 1493 zählte E. 18680 Einwohner. 1592 gab das Erzstift
Mainz seine Rechte an Mühlberg und Tonna an Sachsen. 1664 setzte es sich mit
Gewalt wieder in den Besitz der etwa 13500 Einwohner zählenden Stadt. 1802/1803
wurde E. mit 25 Städten, 3 Flecken und 72 Dörfern sowie 46000 Einwohnern an
Preußen abgetreten, bildete aber vom 16. 10. 1806 bis 1813 eine Napoleon
reservierte Domäne. 1815 fiel E. an Preußen zurück, wobei die Ämter Schloss
Vippach, Azmannsdorf (Atzmannsdorf) und Tonndorf an Sachsen-Weimar abgegeben
wurden. Am 1. 4. 1944 wurde der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung
der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung
des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (und zugleich der Kreis Schmalkalden
der preußischen Provinz Hessen-Nassau einbezogen) (RGBl. 1944 I, 111). Nach der
Kapitulation am 8. 5. 1945 kam E. an Thüringen, das von 1952/1958 bis 1990 in
der Deutschen Demokratischen Republik aufging (str.). Das Bistum E. wurde
1992/1994 Suffragan von Paderborn.
L.: Wolff 80; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, II 78 (1450) G3; Horn,
W., Erfurts Stadtverfassung und Stadtwirtschaft, Bd. 1 1903; Becker, K./Haetge,
E., Die Stadt Erfurt, Bd. 1ff. 1929ff.; Beyer, C./Biereye, J., Geschichte der
Stadt Erfurt, 1935; Schultze, J., Die Stadt E., (Manuskript,) 1948; Beiträge
zur Geschichte der Stadt Erfurt, hg. v. Wiegand, F./Gutsche, W., Bd. 1 1955;
Schlesinger, W., Städtische Frühformen zwischen Rhein und Elbe, (in) Studien zu
den Anfängen des europäischen Städtewesens, 1958, 297ff.; Wiegand, F., Erfurt
1964; Piltz, G./Hege, F., Erfurt. Stadt am Kreuzweg, 1955; Kleineidam, E.,
Universitas studii Erfordensis, 1964, Teil 1 2. A. 1985; Die deutschen
Königspfalzen, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte Bd. 2 1984, 103ff.;
Lorenz, S., Studium generale Erfordense, Habilschr. Stuttgart 1985; Boehm, L.,
Erfurt, LexMA 3 1986, 2131ff.; Weiß, U., Die frommen Bürger von Erfurt, 1988;
Geschichte der Stadt Erfurt, hg. v. Gutsche, W., 1989; Erfurt 742-1992.
Stadtgeschichte, Universitätsgeschichte, hg. v. Weiß, U., 1992; Märker, A.,
Geschichte der Universität Erfurt, 1993; Erfurt – Geschichte und Gegenwart, hg.
v. Weiß, U., 1995; Wolf, S., Erfurt im 13. Jahrhundert, 2005.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ervendorf, Erbendorf (Reichsdorf). Am 8. 9. 1281
verpfändete König Rudolf von Habsburg E.(Erbendorf) für 300 Mark an den
Burggrafen von Nürnberg. Am 15. 5. 1300 bestätigte König Albrecht die Verpfändung. S. Bayern.
L.: Hugo 456.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Freckenfeld (Reichsdorf). Am 22. 1. 1379 verpfändete
König Wenzel dem Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz u. a. das Dorf F. bei
Karlsruhe, das Ruprecht aus der Verpfändung an
Graf Emich von Leiningen eingelöst hatte. Über Bayern kam F. 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 465. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Geldern (Grafschaft, Herzogtum, Residenz). Am
Ende des 11. Jahrhunderts (Gerhard Flamens 1033-1057, Graf Gerhard 1061-1067,
nach Lieven Gerhard I. † nach 1033, Gerhardus Flamens † 1082, Gerhard I. von
Wassenberg-Geldern um 1060-um 1129) erscheinen im Raum des Herzogtums
Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von G. (1085-1118
auch von Wassenberg bei Erkelenz) mit Sitz in der Burg G. (1096 de Gelre) an
der Niers. Sie hatten Vogteien in G., Erkelenz und Roermond sowie Eigengut
östlich der unteren Maas (Obergeldern). Um 1120 erheiratete Graf Gerhard II.
über Irmgard von Zutphen die durch die Grafschaft Kleve hiervon getrennte
Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und die Herrschaft Arnheim. Später
erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247 erzwangen sie
gegenüber König Wilhelm von Holland die Verpfändung
der Reichsvogtei Nimwegen mit der Reichsstadt Nimwegen (Nijmwegen) (sog.
Nimwegener Reich) und Emmerich, so dass die Grafen ein bedeutendes
Herrschaftsgebiet zwischen Maas und Roer bis zur Zuidersee hatten. Nach der im
Kampf um das schwiegerväterliche Herzogtum Limburg gegen Brabant 1288
erlittenen Niederlage von Worringen wurden die Grafen von den Ständen abhängig.
1339 erhielt Graf Reinald II. den Herzogstitel. 1371 starb das Geschlecht im
Mannesstamm aus. Im geldrischen Erbfolgekrieg (1371-1379) fiel G. (1377/1379)
an die durch Heirat verbundenen Grafen bzw. Herzöge von Jülich, wurde nach dem
Erlöschen Jülich-Gelderns im Mannesstamm im Erbwege 1423 unter den von den
Ständen gewählten Grafen von Egmond/Egmont aber wieder selbständig. 1472
verpfändete Arnold von Egmond das Herzogtum an Karl den Kühnen von Burgund, der
es 1473 eroberte, vom Kaiser belehnt wurde und Teile Gelderns an Kleve (u. a.
Goch [1614 Preußen]) gab. Mit Burgund fiel G. nach dem Aussterben der 1492
wieder selbständig gewordenen Grafen von Geldern (1538) mit den vier Quartieren
Arnheim, Roermond, Zutphen und Nimwegen letztlich an Habsburg, das G. 1543 nach
zeitweiliger Lösung (seit 1538 unter Jülich-Kleve-Berg) den habsburgischen
Niederlanden im burgundischen Reichskreis einverleibte und 1548 dem
burgundischen Reichskreis zuteilte. 1578/1579 löste sich unter dem Statthalter
Johann von Nassau der größte Teil Gelderns (Nimwegen, Zutphen, Arnheim) von
Habsburg und schloss sich den Generalstaaten als Provinz Gelderland an
(Utrechter Union). Der südliche Teil (Oberquartier G. südlich von Kleve um G.
und Venlo, Obergeldern) fiel nach dem 1702 erfolgten Aussterben der Prinzen von
Oranien (König Wilhelm III. von England) als Ersatz für Oranien) 1713 im
Frieden von Utrecht an Preußen (G., Straelen, Wachtendonck bzw. Wachtendonk,
Kessel, Kriekenbeck [Kriekenbeek]). 1715 erwarben die Generalstaaten noch Venlo,
Stevensweert und Montfoort (Montfort), 1719 nahm Pfalz-Neuburg Erkelenz, so
dass bei den österreichischen Niederlanden nur Roermond und die Herrschaften
Daelenbroeck (Dalenbroek), Swalmen, Wessem und Elmpt verblieben. Der
österreichische Teil wurde 1801, der preußische Teil 1795/1801 an Frankreich
abgetreten. 1815 kam der österreichische Teil an die Niederlande. Der
preußische Teil ging bis auf einige Stücke, die an die Niederlande fielen
(Kessel, alles Land eine halbe Meile landeinwärts vom Maasufer), 1946 in
Nordrhein-Westfalen auf.
L.: Wolff 66; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 6 (1378)
C2, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) B2; Nettesheim, L., Geschichte von Stadt und
Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A. 1963; Sloet v. de Beele, L., Oorkondenboek
der graafschappen Gelre en Zutfen, Teil 1ff. 1872ff.; Heidrich, P., Der
geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896; Gouda Quint, P./Gouda Quint, S.,
Bibliographie van Gelderland, Bd. 1ff. 1910ff.; Holthausen, H., Verwaltung und
Stände des Herzogtums Geldern preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss.
phil. Bonn 1916; Heimatbuch des Landkreises Geldern, 1964; Ebe-John, E.,
Geldern, eine niederrheinische Festung, 1966; Jappe Alberts, W., Geschiedenis
van Gelderland, 1966; Der Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F., 1967; Nikolay,
W., Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während
des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985; Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter
Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, 1986; Hövelmann, G., Geldern
- Preußens Maasprovinz (1713-1794), Rhein. Vjbll. 50 (1986); Schiffer, P., Die
Grafen von Geldern im Hochmittelalter (1085-1229), 1988; Venner, G., Die
Grafschaft Geldern vor und nach Worringen, Bll. f. dt. LG. 124 (1988), 267ff.;
Herborn, W., Geldern, LexMA 4 1989, 1198 ff; Nijsten, G., Het hof van Gelre,
Diss. phil. Nimwegen 1992; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 130;
Gelre - Geldern - Gelderland, hg. v. Stinner, J. u. a., 2001; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 71, 793, 1, 2, 207; Nijsten, G., In the Shadow of Burgundy, 2004; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 401, 2, 217; Geldern, hg. v.
Landschaftsverband Rheinland, 2006; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008;
Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gersau (freier Ort, zugewandter Ort, Republik).
1064 wird der Hof G. am Vierwaldstätter See als Gut des Klosters Muri erstmals
erwähnt. Die Vogtei hatten zunächst die Grafen von Habsburg, seit Ende des 13.
Jahrhunderts durch Verpfändung Luzerner
Patrizier und seit 1390 durch Kauf G. selbst, das sich bereits 1332/1359 als
zugewandter Ort der Eidgenossenschaft der Schweiz angeschlossen hatte. 1433
erlangte es die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit. 1798 ging es im Kanton
Waldstätte der Helvetischen Republik auf und kam 1817 mit etwa 1000 Einwohnern
und 15 Quadratkilometern Gebiet zum Kanton Schwyz.
L.: Wolff 531; Camenzind, D., Geschichte der Republik Gersau, 1863.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hagenbach (Reichsstadt). H. bei Germersheim wird
erstmals in einer Urkunde König Ludwigs des Deutschen erwähnt. Später stand die
Vogtei über das Reichsgut dem Kloster Weißenburg im Elsass zu. 1281 erteilte
König Rudolf von Habsburg Stadtrechte. 1353 überließ Kaiser Karl IV. Burg,
Stadt, Kellerei und Vogtei der Pfalz. 1358 wurde H. der Landvogtei H.
zugeteilt. Die Vogtei Weißenburgs kam 1361/1384 an die Pfalz. 1768 trat die
Pfalz das 1674 von Frankreich besetzte Amt H. an Zweibrücken ab. Dieses erhielt
1774 von Frankreich zur Sicherung seiner Rechte einen offenen Brief. 1815 kam
H. zu Bayern und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Landwehr, G., Die Verpfändung der
deutschen Reichsstädte, 1967, 101.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kiburg, Kyburg (Grafen). 1027 ist die Burg K.
südlich von Winterthur erstmals bezeugt. Nach 1030 wurde sie vom König
eingezogen. Sie fiel 1065 über die Erbtochter Adelheid von Winterthur aus dem
Geschlecht der Udalrichinger an die Grafen von Dillingen, die sich seit der
Mitte des 12. Jahrhunderts Grafen von K. nannten. 1172/1173 erlangten die
Grafen von K. beim Aussterben der Grafen von Lenzburg die Grafenrechte im
Zürichgau. 1180 wurde in einen schwäbisch-dillingischen und einen
schweizerisch-kiburgischen Zweig (schweizerisch-kyburgischen Zweig) geteilt.
Weitere linksrheinisch gelegene Güter kamen 1218 aus dem Erbe der
verschwägerten Herzöge von Zähringen hinzu. Um 1255 wurde geteilt. Beim
Aussterben der Grafen von K. 1264 fiel das Erbe (u. a. Grafenamt im Thurgau,
Reichsvogteien Glarus und Zürich, nach 1273 [Verheiratung der Erbtochter Anna
mit Eberhard von Habsburg-Laufenburg] Güter im Aargau, Zürichgau und den
späteren Waldstätten) an Graf Rudolf von Habsburg. 1419 starb die Habsburger
Linie Kiburg (Neukiburg [Neukyburg], Kiburg-Burgdorf [Kyburg-Burgdorf]) aus.
1452/1460 ging die Grafschaft K. über eine Verpfändung
an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren.
L.: Wolff 519; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Brun, D.,
Geschichte der Grafen von Kyburg bis 1264, Diss. phil. Zürich 1913;
Dürr-Baumgartner, M., Der Ausgang der Herrschaft Kyburg, 1918/1919; Feldmann,
M., Die Herrschaft der Grafen von Kyburg im Aaregebiet 1218-26, 1926;
Largiadèr, A., Die Kyburg, 1946; Die Grafen von Kyburg, 1981; Rieger, E., Das
Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984, Archiv für Diplomatik
Beiheft 5; Rieger, E., Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg,
hg. v. Härtel, R., 1986; Eberl, I., Kiburg, LexMA 5 1990, 1119; Marquardt, B.,
Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lengsfeld, Stadtlengsfeld
(reichsritterschaftlicher Ort, reichsfreies Gericht). L. westlich von Salzungen
erscheint 1235 als Lehen Fuldas in der Hand der Herren von Frankenstein. 1326
mussten diese Burg und Stadt an Fulda verkaufen. Um 1523 erwarben nach
zahlreichen Verpfändungen die Boyneburg
(Boineburg) die Herrschaft, die zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
zählte und wohl deswegen als reichsfreies Gericht galt. 1806 kam L. zu
Sachsen-Weimar-Eisenach, 1820 zu Sachsen-Weimar (1896 in Stadtlengsfeld
umbenannt), 1920 zu Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 513.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leutkircher Heide (freie Leute). Leutkirch an der
Eschach bei Wangen wird 848 erstmals erwähnt und war im 8./9. Jahrhundert
Gerichtsort, Pfarrei und fränkischer Stützpunkt. Bei Leutkirch liegt die L., zu
der im 14. Jahrhundert Freie genannt werden, denen zusammen mit der Stadt
Leutkirch die L. gehörte. Am 22. 2. 1330 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer dem
Grafen von Bregenz die bereits früher erfolgte Verpfändung
Leutkirchs. Am 3. 6. 1330 verpfändete er erneut Leutkirch, die freien Leute und
was dazu gehört an die Grafen und schlug am 27. 5. 1333 weiteres Geld auf die
Pfandschaft. 1348 ist ein Landgericht für die Freien bezeugt, das spätestens
seit 1421 mit dem 1358 erstmals genannten Pirschgericht (der oberschwäbischen
Reichslandvogtei) mit den Gerichtsstätten Ravensburg, Wangen, Tettnang und
Lindau verschmolzen war. Am 3. 12. 1364 verpfändete Kaiser Karl IV. an Graf
Ulrich von Helfenstein unter anderem die freien Leute auf der L. Die Grafen von
Helfenstein verpfändeten sie von 1382 bis 1396 an die Stadt Ulm. 1415 zog sie
König Sigmund zur Landvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben. Als Wohnorte
von Freien auf L. H. sind nachgewiesen im oberen Amt der Landvogtei Schwaben
Willerazhofen, Ellerazhofen, Lanzenhofen, Grimmelshofen, Nannenbach,
Gebrazhofen, Wolferazhofen, Liezenhofen, Merazhofen, Uttenhofen,
Engelboldshofen, Winterazhofen, Engerazhofen, Toberazhofen, Bettelhofen,
Herlazhofen, Tautenhofen, Weipoldshofen, Heggelbach, Niederhofen, Lauben,
Ottmannshofen, Balterazhofen, Wielazhofen, Adrazhofen, Wuchzenhofen,
Luttolsberg, Allmishofen, Haselburg und Urlau, außerhalb des oberen Amtes in Laidratz
(Laidraz), Matzen, Gottrazhofen, Baldenhofen, Enkenhofen, Gumpeltshofen,
Sommersbach, Schwanden, Aigeltshofen, Beuren, Hedrazhofen, Maggmannshofen, Haid
und Reichenhofen(, während etwa Nachweise für Grünenbach, Kesselbrunn,
Eisenbrechtshofen, Sonthofen, Enzlesmühle oder Sackmühle fehlen). 1802 wurden
sie von Bayern in Besitz genommen und Bayern am 25. 2. 1803 zugeteilt. 1810
wurde das Land mit der Reichsstadt Leutkirch an Württemberg abgetreten und
gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 222, 505; Hugo 453; Roth, R., Geschichte der ehemaligen
Reichsstadt Leutkirch, Bd. 1f. 1873ff.; Gut, M., Das ehemalige kaiserliche
Landgericht auf der Leutkircher Heide und in der Pirs, Diss. jur. Tübingen
1909; De Kegel-Schorer, C., Die Freien auf Leutkircher Heide, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lindau (Reichsstadt). L. am Bodensee erscheint
erstmals 822 als Damenstift, das vermutlich von Graf Adalbert von Rätien aus
der Familie der Burcharde (Burchardinger) im frühen 9. Jahrhundert gegründet
wurde. Um 1079 verlegte das Reichsstift den Markt vom gegenüberliegenden
Festland auf die Bodenseeinsel. Vor 1216 wurde L. Stadt. Bereits um 1240 galt
diese als reich. Infolge der wirtschaftlichen Notlagen des Reichsstifts
verstärkte sich im 13. Jahrhundert die allmähliche Loslösung aus der Herrschaft
des Stiftes. Unter König Rudolf von Habsburg erlangte die Stadt (1264
Ratsherren) die Stellung einer Reichsstadt (1274/1275 Freiheit von fremden
Gerichten, Schutz vor Verpfändung der Vogtei).
In den Auseinandersetzungen mit dem Kloster vermochte sie bis zur Mitte des 14.
Jahrhunderts im Wesentlichen sich durchzusetzen. 1396 erlangte sie den Blutbann
und die Befreiung vom stiftischen Hochgericht. 1430/1648 gewann sie die
Pfandschaft der Reichsvogtei über die Kelhöfe des Stifts. Kurz vor 1530 trat
sie zur Reformation über. 1803 kam die zum schwäbischen Reichskreis zählende
Stadt mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 5000-6000 Einwohnern an die Fürsten von
Bretzenheim (Fürstentum L.), dann an Österreich, 1805 an Bayern. Zwischen 1945
und 1955 nahm L. wegen seiner Zugehörigkeit zur französischen Besatzungszone
einerseits und zu Bayern andererseits eine Sonderstellung ein.
L.: Wolff 217; Zeumer 555 III b 15; Wallner 689 SchwäbRK 71; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Schroeder 427ff.; Wolfart, K.,
Geschichte der Stadt Lindau, 1909, Neudruck 1979; Müller, K., Die
oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Cranach-Sichart, E. v., Lindau, 1929;
Horn, A./Meyer, W., Stadt- und Landkreis Lindau, 1954; Schneiders, T., Lindau
im Bodensee, 4. A. 1965; Rieger, I., Landschaft am Bodensee, 1967; Ott, M.,
Lindau, 1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Eitel, P., Die
oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft. Untersuchungen
zu ihrer politischen und sozialen Struktur unter besonderer Berücksichtigung der
Städte Lindau, Memmingen, Ravensburg und Überlingen, 1970; Dobras, W.,
Bibliographie zur Geschichte der Stadt Lindau, 1972, Neujahrsbl. des
Museumsvereins Lindau 22; Burbach, R., Die Reformation in den freien
Reichsstädten Lindau und Konstanz, 1983; Niederstätter, A., Kaiser Friedrich
III. und Lindau, 1986; Tönsing, M., Lindau, LexMA 5 1991, 1998; Burmeister, K.,
Die Lindauer Stadtrechtsfamilie, Der Geschichtsfreund 152 (1999), 85.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Maastricht (Reichsstadt). M. an der Maas geht auf
das römische Traiectum (Überfahrt) ad Mosam zurück. Seine nach dem ersten, in
M. 384 verstorbenen Bischof von Tongern benannte Servatiuskirche stammt aus dem
sechsten Jahrhundert. Bis zur Verlegung nach Lüttich im frühen 8. Jahrhundert
war M. Sitz des Bischofs von Tongern. Im Vertrag von Meersen (Meerssen) wird
870 ein besonderer districtus Trectis erwähnt. Das 889 dem Erzstift Trier
gegebene Stift nahm Kaiser Otto I. 966 wieder an das Reich zurück. 1174 verpfändete
Kaiser Friedrich I. Barbarossa das dortige Reichsgut an den Bischof von
Lüttich. Später (1284 festgelegt) stand M. unter der gemeinsamen Herrschaft der
Bischöfe von Lüttich und der Herzöge von Brabant, die bis zum Ende des 18.
Jahrhunderts beansprucht wurde. 1632 fiel M. durch Eroberung an die
Niederlande, innerhalb deren es Hauptstadt der Provinz Limburg wurde.
L.: Wolff 54; Landwehr, G., Die Verpfändung der
deutschen Reichsstädte im Mittelalter, 1967; Deeters, J., Servatiusstift und
Stadt Maastricht, 1970; Ubachs, P., Twe heren, twee confessies. De verhouding
van Staat en Kerk te Maastricht, 1975; Nonn, U., Pagus und Comitatus in
Niederlothringen, 1983, 189; Deeters, J., Maastricht, LexMA 6 1992, 53; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 379. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mahlberg (Reichsstadt, Herrschaft). M. bei Lahr
wird erstmals 1215 erwähnt. Es unterstand zunächst Ministerialen der Herzöge
von Zähringen, die zugleich Vögte des Hochstifts Bamberg in der Ortenau waren.
Nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen (1218) zog (Kaiser) Friedrich II.
ihre Güter ein. 1241 wurde M. als Reichsstadt genannt. Seit 1246/1247 besetzten
die Herren von Geroldseck die Stadt und erhoben sie zum Mittelpunkt ihrer Herrschaft
M. Diese kam 1277 an die Linie Lahr-Mahlberg und 1426 über eine Erbtochter
gegen die Ansprüche der Hauptlinie an die Grafen von Moers-Saarwerden. Nach Verpfändung an Baden 1442 erwarb dieses 1497 durch
Kauf eine Hälfte der Herrschaft. Diese kam 1535 an Baden-Baden. Die verbliebene
Moers-Saarwerdener Hälfte (Lahr) fiel 1527 durch Beerbung Moers’ an
Nassau-Saarbrücken. 1629 wurde die zum schwäbischen Reichskreis zählende, bis
dahin ungeteilte Herrschaft real geteilt, wobei Mahlberg zu Baden (Baden-Baden)
und Lahr zu Nassau (Nassau-Saarbrücken) kam. In beiden Teilen wurde 1558 die
Reformation eingeführt. 1803 fiel auch Lahr an Baden und damit das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 165; Wallner 684 SchwäbRK 3; Binz, G., Die Stadt Mahlberg, 1923;
Rieder, H., Die Stadt Mahlberg im Wandel der Zeiten, 1956; Roth, K., Die Stadt
Lahr, 1961. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mainbernheim (Reichsdorf). Am 19. 4. 1172 nahm Kaiser
Friedrich I. Barbarossa das bisher freie, 889 erstmals erwähnte Dorf Bernheim
bei Kitzingen gegen Entrichtung von jährlich 25 Scheffel Weizen in den
Reichsschutz. Später wurde es an die Grafen von Castell verpfändet. König
Rudolf von Habsburg willigte am 9. 2. 1282 in die Verpfändung
durch Graf Heinrich von Castell an Bernhard Kilotho ein, weitere Verpfändungen folgten. 1525 kam es an die Burggrafen
von Nürnberg bzw. Markgrafen von Ansbach. 1628 wurde aus der Pfandschaft
Böhmens ein Lehen. Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Name M. üblich. Mit Ansbach
kam der Ort über Preußen (1791) 1805 an Bayern.
L.: Dacheröden 255; Wolff 108; Hugo 458.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Meyenburg (Herrschaft). Eine Burg der Markgrafen
von Brandenburg bildete den Mittelpunkt einer Herrschaft, die 1319 an
Mecklenburg fiel, 1329 aber an die Markgrafen von Brandenburg zurückkam. Nach
mehrfachen Verpfändungen gelangte sie vor 1364
an die Herren von Rohr. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Seehaus, F., Meyenburger Chronik, 1929. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberweiler (Reichsdorf). Am 18. 10. 1403 bestätigte
König Ruprecht den Herren von Königsegg in Oberschwaben die Verpfändung von Hoßkirch, Niederweiler und O. bei
Saulgau. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hugo 455, 453.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ortenburg (reichsunmittelbare Grafschaft). Die
Familie der Grafen von O. (Ortenberg) bei Vilshofen stammte vielleicht von den Grafen
von Sponheim ab, fasste am Ende des 10. Jahrhunderts in Kärnten Fuß, erweiterte
die Güter durch Heiraten Graf Siegfrieds mit Richgard von Lavant und Engelberts
mit der Schwester des Herzogs von Kärnten, gewann 1090 die Markgrafschaft von
Istrien (1090-1096, 1103-1170), erbaute die Burg O. in Kärnten (1093 von O.,
1141 Grafen von O.) und wurde 1122 zu Herzögen von Kärnten erhoben (1276
Verlust des Herzogtums an König Ottokar von Böhmen bzw. der Güter an die Grafen
von Görz bzw. Habsburg). Außerdem erwarb sie in Bayern Güter von Tirol bis zur
Donau (u. a. der Grafen von Formbach) und stieg nach den Grafen von Andechs und
Wittelsbach zum mächtigsten bayerischen Geschlecht (Herrschaft im Rottgau
(Rottachgau) und Chiemgau) auf. Nördlich der Donau wurde Obermurach bzw. Murach
(Murau) im Oberpfälzer Wald gewonnen. Nach 1190 erfolgte eine Teilung. Die von
Rapoto I. gegründete jüngere Linie gewann das Erbe der Grafen von Frontenhausen
(Markgrafschaft Kraiburg/Inn) und erbaute vor 1190 die Burg O. (Ortenberg) bei
Vilshofen südwestlich von Passau. 1208/1209/1210 wurde das Amt der Pfalzgrafen
von Bayern erworben. In den Erbstreitigkeiten nach Erlöschen der jüngeren Linie
im Mannesstamm (1241/1248) verloren die Grafen alle Güter bis auf die vom Reich
zu Lehen gehende Grafschaft O. an Bayern. 1521 wurde O. in die Reichsmatrikel
aufgenommen. Seit 1530 nannten sich die Grafen von Ortenberg, die 1456
vergeblich das Erbe der Grafen von O. in Kärnten beansprucht hatten, von O.
Ihre Reichsunmittelbarkeit wurde von Bayern erfolglos bestritten und 1573 durch
das Reichskammergericht anerkannt. 1563 wurde die Reformation in O. eingeführt.
1602 erkannte auch Bayern die Reichsunmittelbarkeit an. O. hatte Sitz und
Stimme im bayerischen Reichskreis und gehörte seit 1698 dem wetterauischen
Reichsgrafenkollegium an. 1805 setzte Bayern den Tausch der 2 Quadratmeilen mit
2000 Einwohnern umfassenden Grafschaft O. gegen das ehemals dem Kloster
Langheim gehörige Amt Tambach bei Coburg und das Würzburger Amt Seßlach durch.
1806 wurde Bayern in Tambach durch Mediatisierung der Grafen von
Ortenburg-Tambach Landesherr. 1807 kam Seßlach zum Großherzogtum Würzburg,
1814/1815 ebenfalls zu Bayern. In Kärnten wurden die Ortenburger neben den
Erzbischöfen von Salzburg und den Grafen von Görz zu den mächtigsten Herren in
der ehemaligen Grafschaft Lurn. 1417 wurde die Grafschaft als Reichslehen
anerkannt. 1418/1419 starb das Geschlecht aus. Die Güter fielen an die Grafen
von Cilli, die 1420 vom Kaiser belehnt wurden, nach ihrem Aussterben an
Habsburg/Österreich. Nach mehrfacher Verpfändung
kam die Grafschaft O. 1529 als Mannlehen an König Ferdinands aus Spanien
gekommenen Schatzmeister Gabriel von Salamanca. Nach dem Aussterben der Grafen
von Salamanca-Ortenburg (1639) gingen die Güter als freies Eigen an die Grafen
Widmann, 1622 an die Fürsten von Portia über, die bis 1918 in Spittal an der
Drau residierten.
L.: Wolff 147; Zeumer 553 II b 60, 24; Wallner 712 BayRK 14; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648), III 38 (1789) E3; Tangl, K., Die Grafen
von Ortenburg in Kärnten, 1864ff.; Ortenburg-Tambach, E. Graf zu, Geschichte
des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg, Bd.
1, 2 1931 ff; Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II 2, 1955; Handbuch
der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1 2. A. 1981; Archiv der
Grafen zu Ortenburg, bearb. v. Hausmann, F., Bd. 1 1984; Hausmann, F.,
Wittelsbacher und Ortenburger, (in) FS K. Bosl, Bd. 2 1988; Lackner, C., Zur
Geschichte der Grafen von Ortenburg in Kärnten und Krain, Carinthia 181 (1991),
181ff.; Schmid, A., Der Einbau des Raumes Vilshofen in den Territorialstaat der
frühen Wittelsbacher, Vilshofener Jb. 1992, 15ff.; Störmer, W., Ortenburg,
LexMA 6 1993, 1481; Dopsch, H., Ortenburg, LexMA 6 1993, 1482; Hausmann, F.,
Die Grafen von Ortenburg und ihre Vorfahren, Ostbairische Grenzmarken 36
(1994), 9. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pleißen bzw. Pleißenland (Gau zwischen Weißer
Elster bzw. weißer Elster und Mulde, Reichsland). Aus älterem Reichsgut um die
Reichsburg Altenburg und neu erworbenen Gütern an der Mulde (Leisnig, Colditz,
Laußig [Lausick]) bildete Kaiser Friedrich I. Barbarossa um 1158 ein Reichsland
(terra Plisnensis) zur Stützung des Reiches im Osten, das von Reichsministerialen
unter einem Landrichter verwaltet wurde. 1195 wurde ihm vorübergehend die als
erledigtes Reichslehen eingezogene Mark Meißen zugeschlagen. Nach 1198
verselbständigten sich verschiedene kleine Herrschaften. Versuche Kaiser
Friedrichs II. und später König Rudolfs von Habsburg, das Reichsland zu
reorganisieren, scheiterten. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die
Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin Pfandrechte am Reichsland P. (1243 Verpfändung für die Mitgift der mit Heinrich von
Meißen vermählten Tochter Friedrichs II., 1252). Im 14. Jahrhundert gliederten
sie es größtenteils (Altenburg, Chemnitz, Zwickau) ihrer Herrschaft ein
(Belehnung 1310, endgültiger Übergang 1372/1373). Eigene Herrschaftsgebiete
schufen sich die Herren von Schönburg und einzelne Linien der Vögte von Weida
(Reuß). Damit endete das Reichsland P. S. Schönburg, Reuß, Sachsen, Thüringen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Plisina,
Plisni, Gau zwischen Elster und Mulde, Zehma, Boderitz bzw. Böderitz, Drescha,
Großröda, Gödissa, Altenburg); Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische
Geschichte, Bd. 1 1935; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in)
Forschungen zur Geschichte Böhmens und Sachsens, hg. v. Kötzschke, R., 1937;
Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Bd. 1f. 1950f.;
Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, 1954; Hessler,
W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Plisni
(Altenburg, Altkirchen, Boderitz, Drescha, Gödissa, Kauritz, Leesen, Monstab,
Nobitz, Großröda, Schmölln, Zehma); Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 50; Rübsamen, D.,
Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, 1987; Blaschke, K., Geschichte
Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Pleißenland, LexMA 7 1994, 18;
Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Remagen (Reichsstadt). An der Stelle älterer
Siedlungen errichteten die Römer am Rhein in Rigomagus ein Kastell, das wohl um
406 zugrundeging. Später hatten dort 893 Prüm, 1002 Deutz sowie Siegburg und
Stifter und Klöster Kölns Rechte. Danach kam R. an das Reich, doch fielen die
Reichsrechte seit dem 13. Jahrhundert durch Verleihung und Verpfändung an andere Herren. 1357 bestätigte Kaiser
Karl IV. den Grafen von Berg R. als Reichspfand. Seit dem 16. Jahrhundert blieb
R. beim Herzogtum Jülich. Über Preußen kam es dann 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 322; Landwehr, G., Die Verpfändung der
deutschen Reichsstädte im Mittelalter, 1967, 101; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 504.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rodheim (Reichsdorf). Am 6. 12. 1360 erlaubte
Kaiser Karl IV. dem Gottfried von Stockheim das Dorf R. zwischen Friedberg (in
Hessen) und Bad Homburg aus der Verpfändung
einzulösen. Später kam es an Hanau-Münzenberg und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 270; Hugo 462. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rothenburg, Rothenburg ob der Tauber (Reichsstadt).
Auf der Bergnase oberhalb des 970 von den Grafen von Comburg (Komburg) mit
einer Kirche versehenen Dorfes Detwang (Dettwang) im Taubertal errichteten die
Grafen von Comburg (Komburg) die rothe Burg, nach der sie sich im 11.
Jahrhundert ebenfalls benannten. Beim Aussterben der Grafen von
Rothenburg-Comburg (Rothenburg-Komburg) 1116 fiel sie zusammen mit dem
Herzogtum Franken und der Grafschaft im Kochergau an die Staufer, als deren Gut
sie 1144 erstmals genannt wird (Reichsburg nach 1142?). Vor 1241 erhielt der
sich anschließende Ort Stadtrecht (1172?). 1273 zog König Rudolf von Habsburg
ihn an das Reich. Ab 1274 war er Reichsstadt und löste sich von der
Reichslandvogtei. R. gewann trotz zeitweiliger Verpfändung
an die Herren von Hohenlohe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ein ansehnliches,
auf drei Seiten eingezäuntes und befestigtes Landgebiet (Landhege), wurde aber
wegen des Widerstands des Patriziats nie Fernhandelsstadt. 1355 gab Kaiser Karl
IV. das Privileg der Unverpfändbarkeit. 1544 wurde die Reformation eingeführt.
Die Herrschaft der mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsstädtekollegiums
des Reichstags und im fränkischen Reichskreis vertretenen Stadt umfasste am
Ende des 18. Jahrhunderts die Landvogtei im Gau rechts der Tauber und die
kleine Landvogtei links der Tauber (Teile von Gebsattel, Herrschaft Nordenberg
mit Reichsamt Detwang [Dettwang] und der Hinterburg, Bannerschaft Endsee,
Burgen Gammesfeld [Gammersfeld] und Insingen [Inzingen] mit Zubehör, Burg und
Herrschaft Lichtel [Liental], Burg und Vogtei Seldeneck, Burg und Herrschaft
Gailnau mit Vogtei Wettringen und Gericht zu Brettheim, Oberstetten, Oestheim,
Teile von Archshofen, Burg Diebach und das Deutschordenshaus Rothenburg mit
Gütern). Mit Teilen von Pfahlenheim war R. im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. 1802/1803 kam es mit 5 Quadratmeilen bzw. 370
Quadratkilometern Gebiet, 180 Ortschaften und 24000 Einwohnern an Bayern, 1810
der westliche Teil des Landgebiets an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 128; Zeumer 555 III b 8; Wallner 693 FränkRK 18; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Winkelmann-Holzapfel 160; Riedenauer 129; Schroeder 241ff.; Bensen, W.,
Beschreibung und Geschichte der Stadt Rothenburg, 1856; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Bosl, K., Rothenburg im
Stauferstaat, 1947; Holstein, K., Rothenburger Stadtgeschichte, 1953;
Woltering, W., Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft
über die Landwehr, Bd. 1 1965, Bd. 2 1971; Schnelbögl, F., Die fränkischen
Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968); Schnurrer, L., Rothenburg im
schwäbischen Städtebund, 1969, Esslinger Studien 15; Ziegler, P., Die
Dorfordnungen im Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, Diss. jur. Würzburg, 1977;
Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987, 187; Borchardt, K., Die
geistlichen Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem
zugehörigen Landgebiet von den Anfängen bis zur Reformation, 1988; Wendehorst,
A., Rothenburg, LexMA 7 1995, 1050.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als
Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an
die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die
Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Truchsessen von
Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von
Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15. Jahrhundert die Gerichtshoheit, das
Ammannsamt und die Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an Habsburg, das die
Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386 an
die Truchsessen von Waldburg verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen
und Waldsee (Donaustädte) kaufte sich das zum österreichischen Reichskreis
zählende S. 1680 an Österreich zurück. 1806 kam es an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955; Vorderösterreich, hg. v.
Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg. v. Steuer, W./Theiss, K.,
1971. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweinfurt (Reichsstadt). Eine an einer Mainfurt
vermutlich im 7. Jahrhundert entstandene Siedlung erscheint 791 als Suinvurde.
Im 10./11. Jahrhundert tritt eine Burg S. auf, nach der sich wohl mit den
älteren Babenbergern verwandte, reich begüterte (Ammerthal, Creußen, Kronach)
Markgrafen von S. benannten, die 1057 ausstarben und ihre Güter vor allem
(1100) dem Erzstift Magdeburg und (1112) dem Hochstift Eichstätt (sowie etwa
den 1108 und 1149 nachweisbaren Herren von Wonsees) hinterließen. Die danach
auf Reichsboden entstandene Siedlung unterhalb der Burg war am Anfang des 13.
Jahrhunderts Stadt und wurde spätestens 1254 Reichsstadt. Nach einer Zerstörung
wurde sie 1259 neu erbaut und von den Grafen von Henneberg und dem Hochstift
Würzburg in Besitz genommen. Allerdings konnte sie sich allmählich dem Zugriff
des Hochstifts Würzburg und auch der Hochstiftsvögte (Grafen von Henneberg)
entziehen. 1282 befreite König Rudolf von Habsburg sie von fremder
Gerichtsbarkeit. 1361 und 1386 löste sie sich aus der 1354 nach mehreren
früheren Verpfändungen erfolgten Verpfändung an Würzburg. 1362 erhielt sie das Recht
der freien Ammannwahl (Reichsvogtswahl), 1443 den Blutbann. 1542 schloss sie
sich der Reformation an. 1554 wurde die Stadt, die Sitz und Stimme im
fränkischen Reichskreis hatte und im schwäbischen Reichsstädtekollegium des
Reichstags vertreten war, völlig zerstört. 1802/1803 kam sie mit 2
Quadratmeilen Gebiet und 6000 Einwohnern an Bayern, von 1810 bis 1814 zum
Großherzogtum Würzburg, 1814 wieder an Bayern.
L.: Wolff 130; Zeumer 555 III b 19; Wallner 693 FränkRK 23; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F3, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Schroeder 245ff.; Stein, F., Monumenta Suinfurtensia, 1875; Dirian, H., Das
Schweinfurter Stadtregiment während der Reichsstadtzeit, 1954; 700 Jahre Stadt
Schweinfurt 1254-1954, 1954; Holzner, L., Schweinfurt am Main, 1964; Fuchs, A.,
Schweinfurt. Die Entwicklung einer fränkischen villula zur Reichsstadt
Schweinfurt, 1972; Reichsstädte in Franken, hg. v. Müller, R., 1987; Bundschuh,
J., Beschreibung der Reichsstadt Schweinfurt, 1989; Schweinfurt im 19.
Jahrhundert, 1991; Fahlbusch, F., Schweinfurt, LexMA 7 1995, 1640; Vor 1000
Jahren. Die Schweinfurter Fehde und die Landschaft am Obermain, hg. v.
Schneider, E. u. a., 2004. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sinzig (Reichsstadt). S. im Mündungsgebiet der
Aar erscheint nach älteren Siedlungen 762 als palatium Sentiacum (nachweisbare
Königsaufenthalte 762, 842, 876, 1152, 1158, 1174, 1180, 1192, 1193). Die
Königspfalz gab Kaiser Lothar 855 an das Marienstift Aachen, den Ort 1065 König
Heinrich IV. an das Erzstift Bremen. Gleichwohl blieb S. Reichsgut. Seit dem
13. Jahrhundert war es zwischen dem Erzstift Köln und der Grafschaft Jülich
umstritten und verlor im Streit infolge zahlreicher Verpfändungen
die Reichsunmittelbarkeit. In der Mitte des 16. Jahrhunderts kam es an Jülich
und über Preußen 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 322; Bruchhäuser, K., Heimatbuch der Stadt Sinzig, 1953; Helbach, U.,
Das Reichsgut Sinzig, 1989; Schewe, D., Geschichte Sinzigs, 2004; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 564.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steinweiler (Reichsdorf). Am 25. 10. 1361 erweiterte
Kaiser Karl IV. die unter anderem S. bei Germersheim umfassende Verpfändung an die Pfalzgrafen. Später kam S. über die
Pfalz an Bayern und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Hugo 469, 463. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldsee (Herrschaft, Grafschaft). Schon im 9.
Jahrhundert war in W. das Kloster Weißenburg begütert. Seit 1171 erscheinen die
ministerialischen Herren von W., die 1331 ihre Herrschaft an Habsburg
verkauften. Nach früheren Verpfändungen an die
Grafen von Hohenberg (1352-1375) und die Grafen von Lupfen wurde die Herrschaft
W. mit der Stadt W. 1384/1386 von Habsburg an die Truchsessen von Waldburg
verpfändet. Als Grafschaft der Linie Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörte sie dem
schwäbischen Reichskreis an. W. kam über Württemberg 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Wallsee.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wangen (Reichsstadt). W. im Allgäu ist 815 in
einer Gabe an Sankt Gallen erstmals bezeugt. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert
gründete das Kloster Sankt Gallen am Schnittpunkt zweier Fernstraßen hier einen
Markt. Vermutlich 1216/1217 wurde W. durch Kaiser Friedrich II. als Vogt Sankt
Gallens zur Stadt erhoben. 1273 zog König Rudolf von Habsburg Wangen, dessen
Vogtei nach 1251 mehrfach verpfändet wurde, an sich und verlieh ihm 1286 das
Stadtrecht Überlingens. Aus erneuten Verpfändungen
an Sankt Gallen (1298) und die Grafen von Montfort (1330) löste sich die zu
dieser Zeit auf 700 Einwohner geschätzte Stadt (1347). 1394 erwarb sie das
Ammannamt und 1402 den Blutbann und war damit trotz bis 1608 bestehender
grundherrlicher Rechte Sankt Gallens Reichsstadt. Diese hatte Sitz und Stimme
auf dem Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis. Die Stadt war Sitz der
Kanzlei des Kantons Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1802/1803 fiel sie mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 50 Quadratkilometern (Deuchelried
mit Haldenberg und Oflings, Wohmbrechts-Thann, Niederwangen, Eglofs
[1516-1582], Neuravensburg [1586-1608]) und 4500 Einwohnern an Bayern, 1810 mit
einem Teil des Gebiets an Württemberg, wo sie Sitz eines Oberamts wurde, und
gelangte so 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 24; Wallner 689 SchwäbRK 72; Schroeder 233ff.;
Scheurle, A., Wangen im Allgäu. Das Werden und Wachsen der Stadt, 2. A. 1975;
Walchner, K., Alt Wangener Erinnerungen, 1955, 1960; Der Kreis Wangen 1962;
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995; Lorenz, S.,
Wangen, LexMA 8 1996, 2030.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wildeshausen (Stift, Herrschaft). W. an der Hunte
südöstlich Oldenburgs wird anlässlich der Gründung des Alexanderstifts W. durch
Graf Waltpert, einen Enkel Herzog Wídukinds von Sachsen, erstmals erwähnt
(Wigaldinghus). 855 gewährte König Ludwig der Deutsche Immunität und
königlichen Schutz. 872 gab Graf Waltpert den Ort W. an das Stift. Im 11.
Jahrhundert unterstand der Ort den Billungern, die um 1100 die Vogteirechte
einem Zweig der Grafen von Oldenburg übertrugen, während die Welfen dem
Domkapitel von Bremen das Propsteigut überließen. Um 1150 erbaute Graf Heinrich
von Oldenburg die Burg W. Eine Linie der Grafen von Oldenburg wurde in W.
ansässig (Oldenburg-Wildeshausen9 und verband mit ihrem Amt vorübergehend die
Grafschaften Vlotho und Tecklenburg. 1270 kam W. beim Aussterben der Grafen als
erledigtes Lehen an das Erzstift Bremen, während andere Güter an die Grafen von
Hoya fielen. Um 1500 gelangte W. infolge mehrfacher Verpfändungen
(1429-1465 Münster, 1493 Wilhelm von dem Bussche bzw. Wilhelm von dem Busche)
unter den Einfluss des Hochstifts Münster, (im niedersächsischen Reichskreis)
1634 an Schweden, 1649 zum Herzogtum Bremen und Verden Schwedens, 1675 an das
Hochstift Münster, 1699 nach Ablösung erneut an Schweden, 1700 als Pfand und
1714 zu Eigentum an Hannover sowie 1803 vorübergehend, 1813/1826 endgültig an
Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen. S. Oldenburg-Wildeshausen.
L.: Wolff 431; Wallner 706 NiedersächsRK 25; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) C1; Haase, C., Mittelalterliche Rechtsquellen der Stadt Wildeshausen,
1953; Lübbing, H./Jäkel, W., Geschichte der Stadt Wildeshausen, 1970;
1270-1970. 700 Jahre Stadt Wildeshausen, hg. v. Boning, H., 1970; Streich, G.,
Klöster, Stifte und Kommenden, 1986; Eckhardt, A., Beiträge zur Geschichte der
Stadt Wildeshausen, 1995; Schindler, R., Wildeshausen, LexMA 9 1998, 115;
Eckhardt, W., Wildeshausen, 1999. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Windsheim(, Bad Windsheim) (Reichsstadt). W. bei
Uffenheim kam 791 (Kopie des 12. Jahrhunderts, Winedesheim) von König Karl dem
Großen an den Bischof von Würzburg. Die um 1200 planmäßig angelegte
Marktsiedlung fiel um 1235 (1235/1237) an das Reich zurück und wurde um 1280
Stadt. Trotz wiederholter Verpfändungen an
Würzburg und an die Hohenzollern erlangte W. 1295 die Befreiung von den
benachbarten Landgerichten, 1433 die Bestätigung der Gerichtshoheit, 1464 die
Bestätigung des Blutbannes und 1496 die Anerkennung der vollen Gerichtsbarkeit
des Rates innerhalb der Mauern. Damit war sie vom 15. Jahrhundert bis 1802
Reichsstadt. Am Ende des 14. Jahrhunderts hatte sie zwischen 2500 und 3000 Einwohner.
Von 1521 bis 1555 wurde die Reformation in der Stadt eingeführt. Sie zählte zum
fränkischen Reichskreis und gehörte um 1800 den Kantonen Odenwald und
Steigerwald des Ritterkreises Franken an. 1796 unterstellte sie sich
vorübergehend dem Schutz Preußens. Danach fiel sie mit 1 Quadratmeile Gebiet
und 4000 Einwohnern 1802 an Bayern, 1804 an Preußen, 1806 an das von Frankreich
besetzte Bayreuth und 1810 endgültig an Bayern. Seit 1961 trägt W. den Namen
Bad Windsheim.
L.: Wolff 129; Zeumer 555 III b 21; Wallner 693 FränkRK 26; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Schroeder 248ff.; Pastorius, M., Kurze Beschreibung der Reichsstadt Windsheim
1692, 1692, Neudruck 1980; Schultheiß, W., Die Entwicklung Windsheims vom Markt
des Hochstifts zur Reichsstadt im 13. Jahrhundert, Jb. d. hist. Ver. f.
Mittelfranken 73 (1953), 17; Hofmann, H., Neustadt-Windsheim, 1953, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken R I 2; Rößler, H., Die Reichsstadt
Windsheim von der Reformation bis zum Übergang an Bayern, Zs. f. bay. LG. 19
(1956); Schultheiß, W., Urkundenbuch der Reichsstadt Windsheim 741-1400, 1963;
Estermann, A., Bad Windsheim. Geschichte einer Stadt in Bildern, 1967;
Schnelbögl, F., Die fränkischen Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968), 421;
Korndörfer, W., Studien zur Geschichte der Reichsstadt Windsheim vornehmlich im
17. Jahrhundert, Diss. phil. Erlangen-Nürnberg, 1971; Rabiger, S., Bad
Windsheim. Geschichte - Zeugnisse - Informationen, 1983; Reichsstädte in
Franken, hg. v. Müller, R., Bd. 1ff. 1987; Fahlbusch, F., Windsheim, LexMA 9
1998, 235. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wolfstein (Reichsstadt). Wahrscheinlich unter
Kaiser Friedrich I. Barbarossa entstand zur Sicherung des Reichslands bei
Kaiserslautern die Burg Altwolfstein bei Kassel. Daneben gründete König Rudolf
von Habsburg 1275 auf Reichsgut die reichsunmittelbare Stadt W. Nach
verschiedenen Verpfändungen kam sie an die Pfalz
und von 1605 bis 1673 an Pfalz-Simmern. 1815 gelangte W. zu Bayern, 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 245; Jung, O., Das alte Wolfstein (1275-1950), (1950).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)