Suchtext: Stadtkommune

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SKom = Stadtkommune (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Acqui (Stadtkommune). Das dem römischen Aquae Statiellae folgende Acqui Terme an der Bormida gehörte im 12. Jahrhundert dem Bund der lombardischen Städte (lombardischen Städtebund) an. Von 1260 bis 1708 unterstand es mit Unterbrechungen den Markgrafen von Montferrat. Danach fiel es an Savoyen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Asti (Stadtkommune). Dem antiken Hasta folgte A. am Tanaro, das seit dem 10. Jahrhundert vom Bischof von A. beherrscht wurde, danach sich aber von dieser Herrschaft löste (bürgerliche Magistratur 1095 bezeugt). Im 13. Jahrhundert konnte A. seine Macht vergrößern. 1312 unterwarf es sich Robert von Anjou. Nach mehrfachem Herrschaftswechsel kam es 1387 an die Herzöge von Orléans, danach an Frankreich, 1529 an Spanien (Karl V.) und 1575 an Savoyen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Vergano, L., Storia di Asti, Bd. 1ff. Asti 1951ff.; Bordone, R., Asti, LexMA 1 1980, 1129f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Bellinzona, mal. Bellenz (Herrschaft). B. am Tessin geht vermutlich auf ein römisches Kastell des 4. Jahrhunderts zurück. Über Ostgoten, Langobarden, Franken und die Könige von Italien kam es an die Bischöfe von Como. 1192 wurde B. von den Staufern der Stadtkommune Como unterstellt. 1350 fiel es an Mailand. 1419 wurde es an Uri verkauft, 1422 von den Herzögen von Mailand erobert. 1503 musste es nach kampfloser Besetzung (1501) an Uri, Schwyz und Nidwalden abgetreten werden, die dort eine Landvogtei einrichteten und 1798 B. bzw. 1803 Tessin die Selbständigkeit zugestanden.
L.: Wolff 530; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F4; Bonzanigo, A., Squarci di storia bellinzonese dagli inizi dell'indipendenza cantonale, Bellinzona 1967; Meyer, W., Bellinzona, LexMA 1 1980, 1849. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Carpi (Stadtkommune). C. in der Poebene nördlich von Modena fiel 1115 von Mathilde von Tuszien an den Papst. 1530 kam es durch Kaiser Karl V. an die Este und wurde 1535 zum Fürstentum erhoben. Mit dem Herzogtum Modena der Este ging es 1797 in der zisalpinischen Republik und 1805 im napoleonischen Königreich Italien Frankreichs auf. 1814 kam es an Franz IV. von Österreich-Este. 1860 fiel es an Sardinien (1861 Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Carrara (Stadtkommune). Obwohl bereits in römischer Zeit die Marmorsteinbrüche von C. in der Toskana bekannt waren, dürfte die Stadt C. in ihren Anfängen nur bis in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts zurückgehen. Am 19. 5. 963 gab Kaiser Otto I. einen Hof in C. an den Bischof von Luni. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts löste sich die Stadt von der Herrschaft des Bischofs. Danach gelangte sie unter die Herrschaft Pisas sowie zeitweise der Visconti.. S. Italien.
L.: Repetti, E., Compendio storico di Carrara, 1821; Lupo Gentile, M., L'origine del comune di Carrara, 1910; Polica, S., Carrara, LexMA 2 1983, 1525. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Chiavenna (Stadtkommune), mhd. Cleven. Das bereits in römischer Zeit vorhandene (Clavenna), seit dem 10. Jahrhundert von den Bischöfen von Como beherrschte C. an der Mera und am Treffpunkt des Bergell (Majolapass) und der Val San Giacomo (Splügenpass) wurde am Ende des 11. Jahrhunderts freie Kommune. 1335 fiel es an die Visconti (Herzogtum Mailand). 1512 wurde es von Graubünden erobert. 1797 schloss es sich mit dem Veltlin der zisalpinischen Republik an. 1815 kam es an Österreich, 1859 an Italien.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) G4; Heinemeyer, W., Chiavenna, LexMA 2 1983, 1809; Becker, C., Die Kommune Chiavenna, 1995. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Como (Stadtkommune). Das antike C. wurde 196 v. Chr. römisch. In fränkischer Zeit wurde es Mittelpunkt einer Grafschaft. 1127 wurde es von Mailand zerstört, 1159 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa als staufischer Stützpunkt wieder aufgebaut. 1335, endgültig 1451, fiel es an Mailand (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) C1; Cantù, C., Storia della città e della diocesi di Como, Bd. 1f. 3. A. 1899f.; Beretta, A., Como, 1935; Rovelli, L., Storia di Como, Bd. 1ff. 1962f.; Fasola, L., Como, LexMA 3 1986, 95f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Cortona (Stadtkommune). C. am Ostrand des Chianatals nahe dem Trasimenischen See war eine der ältesten etruskischen Städte, die seit 310 v. Chr. mit Rom verbündet war. Um 1300 gehörte die im 13. Jahrhundert zwischen Arezzo und Perugia umstrittene Stadt zum Reich. Im 14. Jahrhundert kam sie unter die Herrschaft der Casali und wurde 1411 von Ladislaus von Anjou-Durazzo bzw. Neapel, dem die von den Casali beherrschten Einwohner 1409 die Stadt geöffnet hatten, an Florenz verkauft.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) E3; Uccelli, P., Storia di Cortona, 1835; Mancini, G., Cortona nel medioevo, 1897; Cardini, F., Cortona, LexMA 3 1984, 294; Pérol, C., Cortona, 2004. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Crema (Stadtkommune, Stadtstaat). Vermutlich bereits in der Spätantike wurde C. am Serio nördlich von Cremona gegründet. Im elften Jahrhundert unterstand das castrum C. den Grafen von Bergamo. Seit 1098 war C. den Bischöfen von Cremona unterstellt. 1160 zerstörte Kaiser Friedrich I. Barbarossa die mit Mailand verbündete Stadt, doch erlangte sie wenig später die Anerkennung eigener Konsuln. 1338 kam C. an Mailand, wurde 1403 aber wieder autonom. 1423 fiel es erneut an Mailand, 1449 an Venedig, bei dem es bis 1797 blieb. S. Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II (1300) 48 C2; Albini, G., Crema, LexMA 3 1984, 339. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Cremona (Stadtkommune). C. am Po kam 218 v. Chr. von den gallischen Cenomanen an Rom. 451 war es bereits Sitz eines Bischofs. 603 wurde es von den Langobarden erobert, geriet danach aber unter die Herrschaft der Bischöfe. Im 12. Jahrhundert war es freie Kommune (1112-1166 consules). Im Kampf gegen Mailand war es mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbündet. 1334/1344 wurde es von den Visconti (Mailand) unterworfen und gelangte 1441 an die Sforza. Mit dem Herzogtum Mailand kam es 1797 unter die Herrschaft Frankreichs. 1815 fiel es an Österreich, 1859 an Sardinien (1861 Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2; Signori, E., Cremona, 1928; Montorsi, W., Cremona. Dalla cittá quadrata alla città nova, 1981; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Storia di Cremona, hg. v. Andenna, G., 2004; Il codice diplomatico della cattedrale di Cremona, hg. v. Leoni, V., 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Feltre (Stadtkommune). Das auf das antike Feltria zurückgehende F. an einem Nebenfluss des Piave wurde vom 10. bis 13. Jahrhundert von seinen Bischöfen beherrscht. 1440 fiel es an Venedig, 1797 an Österreich, 1805 an das napoleonische Königreich Italien, 1814 wieder an Österreich und 1859/1860 schließlich an Sardinien (1861 Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 E2; Silvestri, G., Feltre, (in) Le Vie d'Italia 60 (1954). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Ferrara (Stadtkommune, Herzogtum). Das vielleicht im frühen 7. Jahrhundert gegründete, 757 erstmals erwähnte F. am Po di Volano wurde gegen Ende des 10. Jahrhunderts vom Papst an die Markgrafen der Toskana gegeben. Im 12. Jahrhundert war es freie Stadt. 1208 kam F. an die Familie Este. 1240 entstand in F. unter den Este die erste städtische Signorie. 1471 wurde F. Herzogtum. 1597/1598 wurde es vom Papst eingezogen.
L.: Raccolta ferrarese, 1869; Fontana, B., Documenti vaticani di un plebiscito in Ferrara sul principio del secolo XIV, 1887; Facchini, G., La storia di Ferrara, 1933; Visconti, A., La Storia dell'Università di Ferrara 1391-1950, 1950; Castagnetti, A., Società e politica a Ferrara, 1985; Bocchi, F., Ferrara, LexMA 4 1989, 385ff.; Emich, B., Territoriale Integration in der frühen Neuzeit, 2005. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Florenz (Stadt, Stadtkommune, Herzogtum), ital. Firenze. Nach prähistorischen und etruskischen Vorläufern entstand vermutlich im zweiten vorchristlichen Jahrhundert das römische Florentia am Arno, das um 200 n. Chr. vielleicht 10000 Einwohner hatte. Im 4. Jahrhundert wurde es Sitz eines Bischofs, in langobardischer Zeit Sitz eines Herzogs und unter den Ottonen Sitz eines Grafen. Noch vor 1115 setzte der Kampf um die Selbständigkeit ein. 1125 unterwarf F. Fiesole. 1138 sind consules (Konsuln) nachweisbar. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Stadt mit ihrer bedeutenden Tuchherstellung führende Macht im mittleren Italien und zählte 1348 etwa 120000 Einwohner. Ihre Währung (Florentiner) gewann als Gulden (abgekürzt fl.) Bedeutung weit über Florenz hinaus. 1406 wurde Pisa erobert, 1421 Livorno erworben. 1434 kam die Familie Medici an die Macht, die 1531 von Kaiser Karl V. zu Herzögen erhoben wurde. 1737 fiel das Herzogtum an Österreich, 1801 als Hauptstadt an das Königreich Etrurien Frankreichs, von 1808 bis 1814 an Frankreich, von 1814 bis 1859 an Österreich und schließlich an Sardinien bzw. 1861 an das Königreich Italien, dessen Hauptstadt es von 1865 bis 1879 war.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D3, II 78 (1450) G5; Davidsohn, R., Geschichte von Florenz, Bd. 1ff. 1896ff., Neudruck 1969; Caggese, R., Firenze dalla decadenza di Roma al Risorgimento, Bd. 1ff. 1912ff.; Panella, A., Storia di Firenze, 1949; Nardi, J., Istorie della città di Firenze, 1958; Lopes Pegna, M., Firenze dalle origini al medioevo, 1962; Bargellini, P., La splendida storia di Firenze, 1966; Grote, A., Florenz, Gestalt und Geschichte eines Gemeinwesens, 2. A. 1968; Raith, W., Florenz vor der Renaissance. Der Weg einer Stadt aus dem Mittelalter, 1976; Hale, J., Die Medici und Florenz, 1979; Brucker, G., Firenze 1138-1737, 1983; Firenze e la Toscana dei Medici nell’Europa, hg. v. Garfagnini, G., 1983; Panella, A., Storia di Firenze, 1984; Luzzati, M., Firenze e la Toscana nel Medievo, 1986; Cardini, F., Florenz, LexMA 4 1989, 554ff.; Bouboullé, G., Florenz, 1989; Brucker, G., Florenz in der Renaissance, 1990; Reinhardt, V., Florenz zur Zeit der Renaissance, 1990; Cohn, S., Creating the Florentine State, 1999; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; La Roncière, C., Firenze e le sue campagne nel Trecento, 2005; Najemy, J., A History of Florence 1200-1575, 2006; Klapisch-Zuber, C., Retour à la cité. Les magnats de Florence 1340-1440, 2006; Ciapelli, G., Fisco e società a Firenze nel Rinascimento, 2009; Gualtieri, P., Il Commune die Firenze tra Due e Trecento, 2009. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Genua (Stadtkommune, Republik). G. am südlichen Steilabfall der ligurischen Alpen war schon im Altertum ein bedeutendes Handelszentrum. Seit 218 v. Chr. stand es unter römischem Einfluss und behielt die zu unbestimmtem Zeitpunkt erlangte römische Munizipalverfassung bis zur Völkerwanderungszeit bei. Über Ostgoten, Byzantiner (554) und Langobarden (641) kam es an die Franken, die es zum Mittelpunkt einer Grafschaft erhoben. Seit dem 10. Jahrhundert erlangte G. (958 Privileg für die habitatores in civitate Ianuensi) eine eigene, seit etwa 1100 von drei oder mehr Konsuln als Compagna ausgeübte Verwaltung, die Friedrich I. Barbarossa beließ. Zusammen mit Pisa gewann die durch Handel reich gewordene Stadt Sardinien und Korsika und setzte sich 1284 auch gegen Pisa und 1298 gegen Venedig durch. Gleichzeitig wurde G. durch heftige innere Auseinandersetzungen der Familien der Doria, Fieschi, Grimaldi und Spinola erschüttert. 1380 unterlag es bei Chioggia gegen Venedig. Von 1396 bis 1409 stand es unter der Herrschaft Frankreichs, von 1421 bis 1436 unter der Herrschaft Mailands und von 1458 bis 1461 wieder unter der Herrschaft Frankreichs. Nach dem Fall Konstantinopels 1453 gingen alle östlichen Niederlassungen verloren (1471 Trapezunt, 1475 Kaffa [Caffa], 1566 Chios). Mehrfach geriet die Stadt unter die Herrschaft Mailands und Frankreichs. 1768 trat Genua Korsika an Frankreich ab. Am 6. 6. 1797 wurde Genua von Frankreich als Ligurische Republik eingerichtet, 1805 nach einem Volksentscheid von Frankreich annektiert. 1815 wurde G. mit dem Königreich Sardinien vereint, das 1861 im Königreich Italien aufging.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (um 1300) C2; Storia di Genova dalle origini al tempo nostro, Bd. 1ff. 1941f.; Cozzani, E., Genova, 1961; Le ville genovosi, hg. v. De Negri, E. u. a., 1967; Costantini, C., La repubblica di Genova nell'età moderna, 1978; Piergiovanni, V., Lezioni di storia giuridica genovese, 1983; Petti Balbi, G., Genua, LexMA 4 1989, 1251ff.; Kurowski, F., Genua aber war mächtiger, 1990; Schweppenstette, F., Die Politik der Erinnerung, 2003. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Guastalla (Stadtkommune, Stadtstaat, Signorie, Grafschaft, Herzogtum). G. am Po wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt (864 curtis Wardistalla). Seit Anfang des 11. Jahrhunderts unterstand es den Canossa. Danach wurde es Streitobjekt verschiedener Stadtstaaten (Cremona, Piacenza). Seit 1307 stand es den Correggio und seit 1335 den Visconti zu. 1406 wurde es mit dem umliegenden Gebiet als Lehen der Visconti Signorie der Torelli und 1428 Grafschaft. 1539 kam es durch Verkauf an die Familie Gonzaga. 1621 wurde G. Herzogtum. 1729 wurde es nach dem Aussterben der Herrscherfamilie eingezogen. 1746 fiel es an Österreich und wurde 1748 dem gegen Neapel und Sizilien an Österreich gelangten und an Karls III. Bruder Philipp überlassenen Herzogtum Parma und Piacenza einverleibt. 1805 wurde es an Napoleons Schwester Pauline Borghese gegeben, fiel aber wenig später an das Königreich Italien bzw. Parma. 1815 kam es mit Parma und Piacenza an die Gemahlin Napoleons, 1848 an das Herzogtum Modena und 1860 an das Königreich Sardinien bzw. 1861 Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas III, 12 D2; Aff'ò, J., Istoria della città e ducato di Guastalla, o. J. (1785ff.); Il tempo dei Gonzaga, 1985; Bocchi, F., Guastalla, LexMA 4 1989, 1761f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Lodi (Stadtkommune). L. an der Adda, das in römischer Zeit Laus Pompeia hieß, war seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. In den Kämpfen des späteren 12. Jahrhunderts stand das 1158 neugegründete L. auf Seiten Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. Später fiel es unter die Herrschaft der Visconti.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (um 1300) C2; Codice Diplomatico Laudense, hg. v. Vignati, C., 1879ff.; Albini, G., Lodi, LexMA 5 1991, 2068. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Lombardei (Landschaft). Das Gebiet der nordwestlichen Poebene war ursprünglich von Kelten besiedelt, die seit 222 v. Chr. allmählich in das römische Reich eingegliedert wurden. Nach dessen Zerfall wurden Norditalien und Mittelitalien (einschließlich der nordwestlichen Poebene) von den Langobarden erobert und erstmals 629 als Langobardia im geographischen Sinn bezeichnet. 774 fiel das Gebiet der Langobarden an die Franken. Am Ende des 11. Jahrhunderts erlangten die Städte der nordwestlichen Poebene wie Pavia, Mailand, Como oder Cremona Selbständigkeit. In Städtebünden wandten sie sich gegen die Staufer. Nach langen Kämpfen traten Signorien an die Stelle der Städte. Die Vormachtstellung gewann Mailand. Den Osten erlangte Venedig. 1535 kam das 1395 zum Herzogtum erhobene Mailand als Reichslehen an Spanien. 1714 fiel die L. nach dem spanischen Erbfolgekrieg an Österreich. 1797 wurde sie von Frankreich besetzt (Teil der Zisalpinischen Republik, seit 1805 des napoleonischen Königreiches Italien). 1815 wurde das Gebiet mit Venetien zum Lombardisch-Venezianischen Königreich (Lombardo-Venetien) Österreichs vereinigt. 1859 verlor Österreich die Lombardei an Sardinien, 1866 Venetien an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Rota, E., L'Austria in Lombardia, 1911; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Arbinger, N., Komitat, Adel und städtische Kommune in der Lombardei während des 11. und 12. Jahrhunderts, Diss. phil. Wien 1967; Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Margaroli, P., Lombardei, LexMA 5 1991, 2094; Mazohl-Wallnig, B., Österreichischer Verwaltungsstaat, 1993; Longobardia e longobardi nell’Italia meridionale, hg. v. Andenna, G. u. a., 1996. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Lucca (Stadtkommune, Herzogtum, Fürstentum). Einer etruskischen Siedlung folgte das römische Luca (89 v. Chr. municipium). Über Langobarden und Franken (774) fiel L. an die Markgrafen von Tuszien. 1119 wurde es freie Stadt. 1314 kam es unter die Herrschaft Pisas. 1316 schwang sich Castruccio Castracane zum Stadtherrn auf, der 1327 von König Ludwig dem Bayern zum Herzog ernannt wurde. 1369/1370 wurde L. mit Hilfe Kaiser Karls IV. wieder freie Stadt. 1805 gab Napoleon L. an seine Schwester Elisa Bacciocchi. 1815 kam es als Herzogtum an Maria Luise von Etrurien. Ihr Sohn Karl II. von Parma trat es 1847 an (die) Toskana ab. S. Italien (1861).
L.: Niccolò Machiavelli, Das Leben Castruccio Castracanis aus Luca, hg. v. Hoeges, D., 1998; Bini, T., Su i Lucchesi a Venezia. Memorie dei secoli 13 e 14, 1855; Mancini, A., Storia di Lucca, 1950; Schwarzmaier, H., Lucca und das Reich bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, 1971; Manselli, R., La repubblica di Lucca, 1987; Lucca e l‘Europa degli affari, secolo XV-XVII, hg. v. Mazzei, R./Fanfani, T., 1990; Luzzati, M., Lucca, LexMA 5 1991, 2156; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 188. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Mailand (Stadtkommune, Stadtstaat, Herzogtum). Kaiser Diokletian († 313) erhob das vielleicht schon etruskische, danach auf einer Gründung der Insubrer beruhende, seit 222 v. Chr. römische Mediolanum in der Poebene, das schon in der Spätantike einen Bischof (erster sicher belegter Bischof um 200) bzw. Erzbischof beherbergte, 286 zur Residenzstadt. 489 geriet es unter die Herrschaft der Goten, nach schweren Zerstörungen (493, 539) 569 der Langobarden, unter denen es hinter Pavia zurücktrat, gleichwohl aber Sitz eines Herzogtums wurde. Nach Unterwerfung des langobardischen Reiches durch König Karl den Großen 774 wurde M. Teil des fränkischen Reiches und Sitz eines Grafen. 951 kam es unter König Otto dem Großen mit dem Königreich Italien erneut an das Reich und überflügelte allmählich Pavia, dessen Königspfalz 1024 zerstört wurde. Um 1050 kam es zu einer (ersten) Pataria, 1120/1130 zu Ausläufern (einer zweiten Pataria). Im 12. Jahrhundert wurde es mit seinen im Jahre 1097 nachweisbaren consules, die im 12. Jahrhundert die Grafschaftsrechte an sich zogen, Führer der gegen den Kaiser gerichteten lombardischen Städtebewegung, so dass es Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1162 vollkommen zerstören ließ. 1167 begann der Wiederaufbau. 1183 musste der Kaiser nach der Niederlage von Legnano die städtische Selbstregierung unter der Oberhoheit des Reiches anerkennen. 1225 entstand ein Liber statutorum. 1240 kam die guelfische Familia della Torre an die Macht, ging 1259 zur Signorie über und erhielt 1274 von König Rudolf von Habsburg das Reichsvikariat. 1277 wurde sie von der ghibellinischen Familie Visconti gestürzt, die 1294 das Reichsvikariat bestätigt bekam. Sie erlangte allmählich die Herrschaft in ganz Mittelitalien und Oberitalien (Verona, Vicenza, Padua, Perugia, Assisi, Siena, Pisa, Bologna), 1380 das Reichsvikariat der Lombardei und 1395 durch Kauf die Erhebung der Herrschaft zum Herzogtum M. Im 15. Jahrhundert gingen große Teile verloren (Verona, Parma, Piacenza), die zum Teil an Venedig fielen, zum Teil selbständig wurden. 1447/1450 gelangte die Herrschaft nach dem Aussterben der Visconti (1447) über die Erbtochter an die Sforza. 1494 verlieh König Maximilian I. das Herzogtum an Lodovico il Moro. 1499 wurde M. von Frankreich, das Erbansprüche nach den Visconti geltend machte, erobert, das 1505 mit ihm belehnt wurde. 1512 wurde es ihm mit dem Tessin, Bormio, Veltlin und Chiavenna von der Schweiz entrissen, die nach dem Sieg Frankreichs 1515 aber nur den Tessin halten konnte. 1521 und erneut 1525 kam es an Kaiser Karl V., dann an die Sforza, 1529 wieder an Frankreich und 1535 nach dem Aussterben der Sforza als erledigtes Lehen wieder an das Reich, das es an Karls V. Sohn Philipp II. und damit an die spanischen Habsburger (Spanien) ausgab. 1713/1714 fiel M. nach dem spanischen Erbfolgekrieg mit den Grafschaften Pavia und Angleria sowie den Markgrafschaften Castro und Malgrate an die deutschen Habsburger in Österreich. 1735 und 1748 mussten verschiedene Teile (Novara, Tortona) an Savoyen abgetreten werden, doch blühte M. infolge aufgeklärter Reformen rasch auf. 1797/1801 kam M. an Frankreich (Zisalpinische Republik, 1805 Königreich Italien), womit die Zugehörigkeit zum Reich erlosch. 1815 wurde es mit Venedig als Lombardo-Venetianisches Königreich (Lombardo-Venezianisches Königreich) Österreich zugeteilt. 1848 erhob sich M. vergeblich gegen Österreich. 1859 musste Österreich nach der Niederlage von Magenta M. aufgeben. M. kam zu Sardinien (Sardinien-Piemont) und damit zu Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E6, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D6; Cusani, F., Storia di Milano, Bd. 1ff. 1861f.; Anemüller, E., Geschichte der Verfassung Mailands in den Jahren 1075-1117, 1881; Ady, C., History of Milano under the Sforza, 1907; Muir, D., History of Milano under the Visconti, 1924; Visconti, A., Storia di Milano, 1937, Neudruck 1979; Cazzamini-Mussi, F., Milano durante la dominazione spagnola, 1947; Bosisio, A., Storia di Milano, 1958; Verri, P., Storia di Milano, Bd. 1ff. 1962; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Apennin (!), 1964; Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Ferria, A., I terribili Sforza, 1970; Keller, H., Senioren und Vasallen. Untersuchungen über die Führungsschicht in den lombardischen Städten des 9.-12. Jahrhunderts, unter besonderer Berücksichtigung Mailands, 1972; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien, 9.-12. Jh., 1979; Castellaneta, C., Storia di Milano, 2. A. 1976; Visconti, A., Storia di Milano, 1979; Blastenbrei, P., Die Sforza und ihr Heer, 1987; Ambrosiani, A./Chittolini, G., Mailand, LexMA 6 1992, 106; Hermes, R., Totius libertatis patrona, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 191; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Grillo, P., Milano in età comunale (1183-1276), 2001; I notai della curia arcivescovile di Milano, hg. v. Belloni, C. u. a., 2004. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Mantua (Stadtkommune, Reichsvikariat, Markgrafschaft, Herzogtum). M. am Mincio wurde vermutlich von den Etruskern gegründet und kam nach der gotischen und langobardischen Zeit (603) 774 an das fränkische Reich. Hier war es Sitz eines Bistums und einer Grafschaft (819), die im 10. Jahrhundert (977) an das Haus Canossa (Markgrafen von Tuszien) fiel. Nach dessen Ende (1115) erlangte M. Selbständigkeit und trat 1167 dem Bund der lombardischen Städte bei. 1236 eroberte Kaiser Friedrich II. die danach bald wieder unabhängige Stadt. 1263 entstand unter den Bonaccolsi eine Signorie. 1311 bestätigte König Heinrich VII. den in den Kämpfen der großen Geschlechter der Stadt siegreichen Rinaldo Bonaccolsi-Passerino als Reichsvikar. 1329 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Luigi Gonzaga das Reichsvikariat über M., das dieser zu einer umfassenden Herrschaft ausbaute. Kaiser Sigmund erhob 1432 Gianfrancesco Gonzaga zum Markgrafen, Kaiser Karl V. 1530 Frederigo II. zum Herzog von M. Dieser gewann 1536/1559 die 1574 zum Herzogtum erhobene Markgrafschaft Montferrat hinzu. Nach dem Aussterben der italienischen Hauptlinie der Gonzaga 1627 versuchte der Kaiser, die Länder M. und Montferrat als erledigte Reichslehen einzuziehen und an Spanien auszugeben, doch fiel das Herzogtum nach dem mantuanischen Erbfolgekrieg 1630/1631 an den Duc de Nevers (eine jüngere Linie der Gonzaga), der einen Teil Montferrats an Savoyen abtreten musste, das seinerseits Pinerolo (Pignerolo) an Frankreich verlor. Im spanischen Erbfolgekrieg zog Kaiser Leopold I. M. wegen des Übertritts des letzten Nevers zu Frankreich als erledigtes Reichslehen ein und vereinigte es bis auf das 1703 an Savoyen gegebene restliche Montferrat 1745 mit dem bereits früher an Habsburg/Österreich gefallenen Herzogtum Mailand. 1801 erhob Napoleon nach der Eroberung Mantuas dieses zur Hauptstadt der Zisalpinischen Republik (1805 Königreich Italien), doch kam es nach den Befreiungskriegen (1810 Erschießung Andreas Hofers) 1814 zum Lombardo-Venetischen Königreich Österreichs zurück (Festungsviereck M., Verona, Peschiera, Legnago). 1859 wurde es mit Venetien vereinigt und kam 1866 an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2, II 78 (1450) G4, III 12 (16./17. Jh.) D2, III 22 (1648) E6; Schneider, B., Der mantuanische Erbfolgestreit, 1905; Quazza, R., La guerra per la successione di Mantua, Bd. 1f. 1925f.; Brinton, S., The Gonzaga lords of Mantua, 1927; Mantova, hg. v. Coniglio, G./Faccioli, E./Paccagnini, G., La storia, Bd. 1ff. 1958ff.; Colorni, V., Il territorio mantovano nel Sacro Romano Impero (800-1274), 1959; Mardi, B., Mantuanitas vergiliana, 1963; Schmid, E., Mantua, Cremona, Lodi, 1964; Pescasio, L., Parnasco mantovano, 1969-1971; Mozzarelli, C., Lo stato gonzaghesco. Mantua dal 1328 al 1707, (in) Storia d’Italia, hg. v. Galasso, G., 17 1979, 359; Vaini, M., Dal Comune alla Signoria, 1986; Lazzarini, I., Mantua, LexMA 6 1992, 206; Lazzarini, I., Fra un principe e altri stati, 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 192. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Modena (Stadtkommune, Herzogtum). M. geht auf das römische Mutina zurück, das seinerseits einer ligurischen und keltischen Siedlung folgte. In der Mitte des 4. Jahrhunderts wurde es Sitz eines Bischofs. In langobardischer und fränkischer Zeit war es Sitz eines Grafen. 961 unterstand es dem Haus Canossa. Danach erlangte es Selbständigkeit (1135 Konsuln). Von 1288 bis 1306 und von 1335/1336 bis 1796 stand es unter der Herrschaft der Este, die 1471 vom Papst auch mit Ferrara belehnt wurden. 1452 wurde es durch Kaiser Friedrich III. zusammen mit Reggio nell’Emilia zum Herzogtum erhoben. Beim Erlöschen der Hauptlinie zog der Papst 1597 Ferrara ein. 1628/1631 konnte Correggio erworben werden, 1711 Mirandola und 1728/1737 Novellara. Nach der Besetzung durch Frankreich wurde am 16. 10. 1796 in M. die Vereinigung des Herzogtums mit Bologna, Ferrara und Reggio zur Zispadanischen Republik beschlossen, die 1797 in der Zisalpinischen Republik und 1805 im Königreich Italien Frankreichs aufging. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 gelangten Breisgau und Ortenau als Entschädigung an den Herzog von M. (Modena-Breisgau) bzw. das verschwägerte Haus Österreich-Este, fielen aber 1805/1806 an Baden. 1814 kam das Herzogtum M. an Österreich-Este (zurück). 1859/1860 wurde es mit dem Königreich Italien (1861) vereinigt. Das Haus Österreich-Este starb 1875 aus.
L.: Collana di storiografia modenese, 1964ff.; Barbieri, A., Modena ieri e oggi, 1965; Santini, G., Lo stato estense tra riforme e rivoluzione, 1983; Storia illustrata di Modena, hg. v. Golinelli, P./Muzzioli, G., 1990f.; Golinelli, P., Modena, LexMA 6 1992, 708; Rölker, R., Adel und Kommune in Modena, 1994; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 193. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Mondovi (Stadtkommune). M. westlich von Genua stand um 1390 unter der Herrschaft der Visconti. S. Mailand, Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) B2. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Novara (Stadtkommune). Das aus einer ligurisch-keltischen Siedlung hervorgegangene antike N. in der westlichen Poebene wurde unter Cäsar römisches Munizipium und im vierten nachchristlichen Jahrhundert Bischofssitz. Im 11. Jahrhundert gewann es Selbständigkeit, wurde aber 1110 von Kaiser Heinrich V. zerstört. Im 14. Jahrhundert (1322) fiel es an die Visconti. Mit dem Herzogtum Mailand kam es von 1500 bis 1524 an Frankreich, 1535 an Spanien, 1714 an Österreich, 1735 an Sardinien und damit 1861 an Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Novara e il suo territorio, 1952; Cognasso, F., Storia di Novara, 1971; Andenna, G., Novara, LexMA 6 1993, 1300; Behrmann, T., Domkapitel und Schriftlichkeit in Novara, 1994. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Padua (Stadtkommune). P. am Bacchiglione in der nördlichen Poebene, dem das 601 von den Langobarden zerstörte römische, 301 v. Chr. erstmals erwähnte Patavium (um 200 n. Chr. 50000 Einwohner) voranging, wurde in der Mitte des 4. Jahrhunderts Sitz eines Bischofs und im 10. Jahrhundert Mittelpunkt einer von Otto I. eingerichteten Grafschaft. 1164 erlangte es Selbständigkeit. An die Stelle der 1137 erstmals genannten Konsuln traten im 13. Jahrhundert als Leitungsorgan(e) Podestà. 1222 erhielt es eine Universität. Im 13. und 14. Jahrhundert (1318-1405 unter der Herrschaft der Carrara, 30000 Einwohner, 63000 Bewohner außerhalb der Mauern) erlangte es die Herrschaft über Vicenza, Bassano und Feltre. 1405/1406 geriet es selbst unter die Herrschaft Venedigs. 1797 fiel es mit Venetien an Österreich, 1815 an das Lombardo-Venetianische Königreich (Lombardo-Venezianisches Königreich) Österreichs, das 1866 an das neue Königreich Italien (1861) abgetreten werden musste.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2; Cappelletti, G., Storia di Padova, Bd. 1f. 1874ff.; Zorzi, E., Il territorio padovano nel periodo di traspasso da comitato a comune, 1930; Gasparotto, C., Padua, 1973; Castagnetti, A., I conti di Vincenza e di Padova dall’età ottoniana al Comune, 1981; Collodo, S., Una società in trasformazione, Padova tra XI e XV secolo, 1990; Gaffuri, L., Padua, LexMA 6 1993, 1617; Tilatti, A., Istituzioni e culto dei santi a Padova, 1997; Kohl, G., Padua unter den Carrara, 1998; Rippe, G., Padoue et son contado, 2003. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Parma (Stadtkommune). Die etruskische Gründung P. am Nordfuß des Apennins wurde 183 v. Chr. römisch. Seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. geriet P. zunehmend unter die Herrschaft seiner Bischöfe, die in fränkischer Zeit Grafschaftsrechte gewannen. Im 12. Jahrhundert erlangte es eine gewisse Selbständigkeit (1140 Konsuln). Seit 1322 gehörte es rechtlich zum Kirchenstaat des Papstes, stand aber tatsächlich vielfach unter der Herrschaft Mailands (1346-1447, 1449-1500) und Frankreichs (1500-1512, 1515-21). 1545 wurde es durch Papst Paul III. Teil des Herzogtums Parma und Piacenza, das 1860 Sardinien bzw. 1861 dem neuen Königreich Italien eingegliedert wurde. S. Parma und Piacenza.
L.: Bazzi, T./Benassi, U., Storia di Parma, Bd. 1ff. 1899ff.; Drei, G., Le carte degli archivi parmensi, Bd. 1ff. 1924ff.; Cortellini, L., Storia di Parma, 1953; Pighini, G., Storia di Parma e i suoi personaggi più illustri, 1965; Schuhmann, R., Authority and the Commune: Parma 833-1133, 1973; Fumagalli, V., Terra e società nell’Italia padana. I secoli IX e X, 1976; Chittolini, G., La formazione dello stato regionale e le istituzioni del contado. Secoli XIV e XV, 1979; Greci, R., Parma medievale, 1992; Greci, R., Parma, LexMA 6 1993, 1735. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Pavia (Stadtkommune). Die römische Gründung Ticinum (49 v. Chr.) am unteren Tessin wurde vermutlich im 4. Jahrhundert Sitz eines Bischofs und im ausgehenden 5. Jahrhundert (nach 493) eine der Residenzen Theoderichs des Großen. 572 fiel sie an die Langobarden, die P. zur Hauptstadt erhoben, 774 aber an die Franken verloren, unter denen P. bis 1024 Krönungsstadt für die Krönung zum König der Langobarden blieb. Bereits am Ende des 11. Jahrhunderts war es freie Kommune (1112 Konsuln). 1359 fiel es an Mailand. 1361 errichtete Kaiser Karl IV. auf der Grundlage der älteren Rechtsschule die Universität. 1713/1714 gelangte P. mit der Lombardei an Österreich. 1859 kam P. mit der Lombardei (Mailand) an Sardinien und damit 1861 an das neue Königreich Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Hoff, E., Pavia und seine Bischöfe im Mittelalter, 1943; Vaccari, P., Pavia nell’alto medioevo e nell’età comunale, 1956; Schmid, E., Pavia und Umgebung, 1958; Storia di Pavia, Bd. 2 L’alto Medioevo, 1987, Bd. 3 Dal libero comune alla fine del principato indipendente, 1992; Soldi Rondini, G., Pavia, LexMA 6 1993, 1831; Majocchi, P., Pavia città regia, 2008. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Piacenza (Stadtkommune). P. nahe dem mittleren Po wurde 218 v. Chr. am nördlichen Endpunkt der römischen Via Aemilia als Colonia Placentina, Placentia, gegründet. Seit dem 4. Jahrhundert war es Sitz eines Bischofs. Im 6. Jahrhundert fiel es an die Langobarden, 724 an die Franken. 996/997 verlieh Kaiser Otto III. den Ort dem Bischof. Am Ende des 11. Jahrhunderts wurde P. Stadtkommune (Konsuln 1126). Im 12. und 13. Jahrhundert gehörte P. dem lombardischen Städtebund an. 1313/1336 kam es an die Visconti von Mailand, erlangte aber mehrfach zeitweise republikanische Selbständigkeit. 1512 fiel es an den Kirchenstaat, unter dem es 1545 dem Herzogtum Parma und Piacenza zugeteilt wurde. 1860 kam es an Sardinien, 1861 an Italien. S. Parma und Piacenza.
L.: Cerri, L., Piacenza ne’suoi monumenti, 1908; Ottolenghi, E., Storia di Piacenza dalle origini sono all’anno 1918, 1947; Panorami di Piacenza, hg. v. Nasalli Rocca, E., 1955; Storia di Piacenza, Bd. 1f. 1984ff.; Il registrum Magnum, hg. v. Falconi, E. u. a., Bd. 1ff. 1984ff.; Racine, P., Piacenza, LexMA 6 1993, 2123; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Storia della diocesi di Piacenza, hg. v. Ceriotti, L. u. a., 2004. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Pisa (Stadtkommune, Stadtstaat). Das aus einer (ligurischen?) vielleicht schon griechischen, im Übrigen etruskischen Siedlung hervorgegangene P. am Arno kam 180 v. Chr. an Rom. Seit dem 4. Jahrhundert war es Sitz eines Bischofs (1092 Erzbischofs). Durch Sarazeneneinfälle veranlasst, begann es den Aufbau einer bedeutenden Flotte, mit deren Hilfe im 11. Jahrhundert Sardinien und Korsika erobert werden konnten. Im 12. Jahrhundert wurde P. (1155 etwa 50000 Einwohner, 1156-1160 Constitutum usus, 1165-1167 Constitutum legis) freie Kommune (1080/1085 erstmals Konsuln). Nach der Niederlage von Meliora (1284) ging (1299) Korsika an Genua und wenig später (1323/1326) Sardinien an die Könige von Aragon (Aragonien) verloren. 1399 unterstellte sich P. den Visconti (Mailand). 1406 fiel P. an Florenz, unter dessen Herrschaft es mit Ausnahme der Jahre 1494 bis 1509 verblieb, bis es an das neue Königreich Italien (1861) kam.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D3; Borchardt, R., Pisa, 1938; Benvenuti, G., Storia della repubblica di Pisa, Bd. 1f. 2. A. 1962; Sardo, R., Cronaca di Pisa, 1963; Masetti, A. R., Pisa. Storia urbana, 1964; Guerra, G. del, Pisa attraverso i secoli, 1967; Benvenuti, G., Storia della repubblica di Pisa, 1968; Bragadin, M., Le repubbliche marinare, 1974; Banti, G., Breve storia di Pisa, 1989; Garzella, G., Pisa com’era, 1990; Redi, F., Pisa com’era, 1991; Tolaini, E., Pisa, 1992; Luzzati, M., Pisa, LexMA 6 1993, 2177; Storti Storchi, C., Intorno ai costituti pisani delle legge e dell’uso, 1998; Ceccarelli Lemut, M. u. a., I vescovi di Pisa, Rivista di storia della chiesa in Italia 58 (2004), 3; Mitterauer, M./Morrissey, J., Pisa, 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Pistoia (Stadtkommune). P. am Südfuß des etruskischen Apennins hieß in römischer Zeit Pistoria. Im 5. Jahrhundert war es Sitz eines zunächst exemten, 1420 Florenz unterstellten Bischofs, seit 1115 freie Kommune. 1329 geriet es unter den Einfluss, 1401 unter die Herrschaft von Florenz.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D3; Chiti, A., Pistoia, 2. A. 1956; Paolini, P., Pistoia e il suo territorio nel corso dei secoli, 1962; Savino, G., Breve storia di Pistoia, 1965; Herlihy, D., Pistoia nel Medioevo e nel Rinascimento (1200-1430), 1972; Luzzati, M., Pistoia, LexMA 6 1993, 2187; Liber hominum et personarum comitatus Pistorii (1293-1294), hg. v. Francesconi, G., 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Siena (Stadtkommune). Auf den Hügeln der Wasserscheide zwischen den Flüssen Elsa und Ombrone bestand schon eine etruskische Siedlung, die danach unter dem lateinischen Namen Sena (1. Jahrhundert v. Chr. Kolonie) hervortrat. Spätestens seit dem Anfang des 8. Jahrhunderts war S. Sitz eines Bischofs. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts drängten Konsuln der Stadtkommune die Rechte des Bischofs zurück. Die meist ghibellinische mittelalterliche Stadt, die 1357 von Kaiser Karl IV. das Privileg einer Universitätsgründung erhielt, stand in starkem Gegensatz zu Florenz. Nach der endgültigen Niederlage gegen Florenz 1555 verlor sie ihre frühere hervorragende Bedeutung. Im 18. Jahrhundert beanspruchte Österreich das Generalvikariat S. als Reichslehen.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 374; Richter, L., Siena, 1915; Kirschstein, M., Siena, 1923; Siena e il suo territorio, hg. v. Ascheri, M. u. a., 1986; L’università di Siena, 1991; Redon, O., L’espace d’une cité, 1994; Luzzati, M., Siena, LexMA 7 1995, 1878; Nardi, P., L’insegnamento superiore, 1996; Villa, G., Siena medievale, 2004; Cammarosano, P., Siena, 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Tortona (Stadtkommune). Das antike Dertona an der Scrivia kam um 120 v. Chr. von den Ligurern an die Römer und am Anfang des 7. Jahrhunderts an die Langobarden. Die mittelalterliche Stadt T. (Konsuln 1122) wurde 1155 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Kampf gegen den Städtebund der Lombardei zerstört. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts (1347) gehörte sie zum Herrschaftsbereich der Visconti von Mailand. 1738 fiel T. an Sardinien und kam damit 1861 an das neue Königreich Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Sisto, A., I feudi imperiali del Tortonese, 1956; Goggi, C., Notizie per la storia di Tortona, 2. A. 1963; Goggi, C., Storia dei comuni e delle parrocchie della diocesi di Tortona, 2. A. 1966; Rozzo, U., Tortona, 1971; Oppl, F., Stadt und Reich, 1986; Bordone, R., Tortona, LexMA 8 1996, 883f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Treviso (Stadtkommune). Nördlich von T. bestand seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. das alte Tarvisium. Es ist seit 396 als Sitz eines Bischofs bezeugt und war spätestens 602 Mittelpunkt eines langobardischen Herzogtums, spätestens seit 829 einer fränkischen Grafschaft. Seit dem 12. Jahrhundert war T. freie, seit 1167 dem Städtebund der Lombardei angeschlossene Kommune (1162 Konsuln). 1339 fiel es an Venedig, 1797 mit diesem an Österreich und 1866 an das 1861 neu entstandene Italien. S. Verona.
L.: Michieli, A., Storia di Treviso, 2. A. 1958; Furlanetto, A., Guido di Treviso e la Marca Trevigiana, 1963; Castagnetti, A., La Marca veronese-trevigniana, 1986; Sommerlechner, A., Stadt, Partei und Fürst, 1988; Del Torre, G., Il Trevigiano, 1990; Storia di Treviso, hg. v. Rando, D. u. a., 1991; Varanini,G., Treviso, LexMA 8 1996, 981f.; Gli acta comunitatis Tarvisii del secolo XIII, hg. v. Michielin, A., 1998; Treviso e la sua civiltà nell’Italia dei Comuni, 2010. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Vercelli (Stadtkommune). Bei dem von den Ligurern an die Römer gelangten V. (Vercellae) an der Sesia wurden 101 v. Chr. die Kimbern von den Römern geschlagen. Seit etwa 340 war der Ort Sitz eines Bischofs, später Mittelpunkt eines Herzogtums der Langobarden und einer fränkischen Grafschaft. Seit dem 12. Jahrhundert (1141) sind consules in der durch Handel reich werdenden Stadt bezeugt. Nach inneren Parteikämpfen fiel V. 1335 an die Visconti bzw. Mailand, 1427 an Savoyen und kam über Sardinien mit diesem zum Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Maragnoni, G., Vercelli, 1931; Brizio, A. M., Vercelli, 1935; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien, 1979; Ordano, R., Storia di Vercelli, 1982; Andenna, G., Vercelli, LexMA 8 1996, 1495ff.; Libro delle investiture del comune di Vercelli, hg. v. Degrandi, A., 2005; I Libri iurium duecenteschi del comune di Vercelli, hg. v. Fissore, G., 2 1-2, 2009 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Verona (Markgrafschaft, Stadtkommune, Stadtstaat). V. an der mittleren Etsch kam vielleicht von den Rätern 89 v. Chr. an die Römer. Wahrscheinlich war es seit dem 3. Jahrhundert Sitz eines Bischofs. Nach dem Sieg über Odoaker 489 errichtete in dem deutsch Bern genannten Ort Theoderich der Große (Dietrich von Bern) seine Residenz. Unter den Langobarden war Verona Sitz des Königs Alboin, ab 572 eines langobardischen Herzogs, ab 774 eines fränkischen Grafen. 952 trennte König Otto I. zur Sicherung des Brennerübergangs das Gebiet an der Etsch als Mark Verona vom Reich Berengars von Ivrea ab und belehnte damit den Herzog von Bayern. 976 kam diese Mark zum neuen Herzogtum Kärnten, war aber seit dem Aussterben der Eppenstein (Eppensteiner) 1122 nur noch durch Personalunion mit ihm verbunden, wurde später als Mark Treviso bezeichnet und verlor im Interregnum (1254-1273) ihre sachliche Bedeutung. Am Anfang des 12. Jahrhunderts erlangte die Stadt Selbständigkeit (1136 Konsuln). 1164/1167 war sie maßgeblich an der Gründung des lombardischen Städtebunds beteiligt. 1193 erwarb sie Garda und erweiterte damit ihr Herrschaftsgebiet erheblich. Nach einer Blütezeit unter Ezzelino da Romano (1222-1259, 1254 rund 30000 Einwohner) und den della Scala (Scaliger 1262-1387, 1263 Signorie) fiel V. 1387/1389 an die Visconti von Mailand und 1405 an Venedig. Mit Venetien kam es 1797 an Österreich, 1805 zum Königreich Italien Frankreichs, 1814 wieder an Österreich und 1866 mit Venetien an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 18 (919-1056) G4, 66 (1378) F6; Cipolla, C., La storia politica di Verona, Verona 1954; Verona e il suo territorio, hg. v. Istituto per gli studi storici veronesi, 1960ff.; Mor, C. G., Verona e il suo territorio, 1964; Cipolla, C., Compendio della storia politica di Verona, 1976; Castagnetti, A., La Marca veronese-trevigniana, 1986; Varanini, G., Verona, LexMA 8 1996, 1546ff. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Vicenza (Stadtkommune). V. am Bacchiglione wurde 49 n. Chr. römisches Munizipium (Vicetia). Im 6. Jahrhundert wurde es Sitz eines Bischofs und eines langobardischen Herzogs (568/569), nach 774 eines fränkischen Grafen. Seit 952 gehörte es der Mark Verona an. Stadtherr wurde der Bischof. Im 12. Jahrhundert entwickelte sich V. zur freien Gemeinde (1147 consules). 1167 schloss es sich dem Städtebund der Lombardei (Lombardenbund) an. 1236 und 1311 wurde es von Verona erobert und kam dann 1404 mit Verona zu Venedig, 1797 an Österreich, 1805 an das Königreich Italien Frankreichs, 1814 wieder an Österreich und 1866 mit Venetien zum neuen Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2; Rumor, S., Bibliografica storia della città e provincia di Vicenza, Bd. 1f. 1916ff.; Mori, C., Vicenza e la sua provincia, 1932; Bognetti, G. u. a., Vicenza nell'alto Medio Evo, 1959; Storia di Vicenza, hg. v. Cracco, G., Bd. 2 1988; Varanini, G., Vicenza, LexMA 8 1996, 1624f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)

 

Volterra (Stadtkommune). Im 7./6. Jh. v. Chr. entstand das etruskische Velathri, das später zum römischen Volaterrae wurde. Seit der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts hatte dort ein Bischof seinen Sitz. Nach 774 n. Chr. wurde es Sitz eines Grafen. Im 11. und 12. Jahrhundert erhielt V. zahlreiche kaiserliche Privilegien und erlangte im 13. Jahrhundert die Freiheit von der Stadtherrschaft des Bischofs. 1361, endgültig 1472, fiel es an Florenz, das als Herzogtum 1737 an Österreich, 1801 zum Königreich Etrurien Frankreichs, 1808 zu Frankreich, 1814 an Österreich und schließlich 1859 zu Sardinien bzw. (1861) zu Italien kam.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (um 1300) D3; Fiumi, E., Statuti di Volterra, 1951; Ferrini, P., Volterra, 1954; Volpe, G., Toscana medievale, 1964; Luzzati, M., Volterra, LexMA 8 1996, 1844. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)