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RFreiH = Reichsfreiherr(en) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Adelmann von Adelmannsfelden (Reichsritter, Reichsfreiherren, Reichsgrafen). Adelmannsfelden
westlich von Ellwangen wird erstmals 1113 genannt. Seit dem zweiten Jahrzehnt
des 12. Jahrhunderts sind Herren (später Reichsministeriale) von
Adelmannsfelden nachgewiesen. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts gaben sie die
namengebende Burg auf und ließen sich seit 1385/1407 in Neubronn nieder. Später
wurden sie mit dem 1530 erworbenen Hohenstadt, dem im 15. Jahrhundert erlangten
Schechingen und den 1657 an die Lang verkauften Gütern Dewangen, Reichenbach,
Faulherrnhof und Rodamsdörfle Mitglied im Kanton Kocher der schwäbischen
Reichsritterschaft. 1680 wurden sie in den Reichsfreiherrenstand,
1790 in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Kollmer 375; Schulz
257. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Auersperg (Reichsfreiherren,
Reichsgrafen, Reichsfürsten). Nach A. nannte sich ein seit 1220 als
Ministeriale der Herzöge von Kärnten bezeugtes Geschlecht in Krain. In der
Mitte des 15. Jahrhunderts teilte es sich in zwei Hauptlinien. 1530 wurde es in
den Reichsfreiherrenstand, 1630 in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1653 erhielt der jüngere Zweig der älteren Linie den
Reichsfürstenrang und 1654 für die erworbenen schlesischen Herrschaften Münsterberg
und Frankenstein den Titel Herzog von Münsterberg. Die Herrschaft Tengen wurde
1664 zur gefürsteten Reichsgrafschaft erhoben, die zwar vorderösterreichischer
Landstand war, zugleich aber Sitz und Stimme im schwäbischen Reichskreis
gewährte. 1791 wurden die Güter in Schlesien an Preußen verkauft. Danach
erhielten alle Mitglieder der Familie vom Kaiser den Reichsfürstenrang, der
jeweilige älteste aber den Titel eines Herzogs von Gottschee, das 1604 erworben
worden war.
L.: Zeumer 553 II b 53; Zöllner, E., Geschichte Österreichs, 8. A. 1990.
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Bentzel zu Sternau (Freiherren, Reichsritter,
Reichsgrafen). Das angeblich schwedische, nach dem Dreißigjährigen Krieg in die
Dienste des Erzstifts Mainz getretene katholische Adelsgeschlecht der B. wurde
1732 in den rittermäßigen Adelsstand aufgenommen und 1746 mit dem Beinamen
Sternau in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Seit 1743 war die Familie dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein
inkorporiert. 1790 gewann sie den Reichsgrafenstand. 1793 wurde Johann Baptist
Graf B. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben, 1797 sein Vetter Christian Joseph Graf B. Beide waren
noch 1805 als Personalisten Kantonsmitglieder.
L.: Hellstern 201.
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Bodman, Bodmann (reichsritterschaftlicher Ort,
reichsritterschaftliche Herrschaft, Freiherren, Reichsritter). Die Familie der
Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am Bodensee war, ist seit dem 15.
Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman, Espasingen, Wahlwies, Kargegg,
Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der Herrschaft Schlatt, davon
Bodman, Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die Linie B. zu Kargegg) und die
Linie B. zu Möggingen (1752 mit Möggingen, Liggeringen, Güttingen und Wiechs,
Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen, B. zu Möggingen, B. zu Wiechs).geteilt.
Der Ort Bodman und die Familie B. zählten zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee
(Hegau) des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das
sie 1810 an Baden abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg
gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2,
592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild
in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur ältesten Geschichte der Herren von
Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner, W., Studien zur Sozialgeschichte
einer Reichsritterschaft in den Jahren der Mediatisierung. Entwicklung der
politischen und wirtschaftlichen Stellung der Reichsfreiherren
von und zu Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973), 91ff.; Bodman.
Dorf, Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2 1985; Gräflich
von Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001.
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Crailsheim (Freiherren, Reichsritter). C. an einer
Jagstfurt ist wohl im 6. Jahrhundert von Franken gegründet worden. Nach ihm
nannten sich die Herren von C. Von den Anfängen der Reichsritterschaft bis zum
Ende des Heiligen Römischen Reiches zählten die Freiherren von C. zum
Ritterkreis Franken. Mit Teilen von Hornberg, der Herrschaft Morstein, Teilen
von Hengstfeld und Teilen von Gaggstatt (Gaggstadt), Dünsbach und
Windischbrachbach (Brachbach) waren sie im Kanton Odenwald, mit Fröhstockheim,
Walsdorf, Altenschönbach und Teilen von Rödelsee im Kanton Steigerwald und mit
Teilen der Herrschaft Rügland und Sommersdorf, Thann und Rosenberg sowie
Neuhaus im Kanton Altmühl immatrikuliert. Hornberg und Hengstfeld fielen 1806
an Bayern und 1810 an Württemberg, Morstein und Dünsbach an Württemberg, so
dass sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangten.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55,
56, 58; Winkelmann-Holzapfel 144; Pfeiffer 197, 198, 210, 213; Stetten 10, 32,
35, 183f.; Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 39; Neumaier 72,
149, 152; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren
von Crailsheim, 1905.
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Dalberg (Herren, Reichsritter, Freiherren,
Herrschaft). Seit 1132 ist in D. bei Kreuznach eine begüterte Edelherrenfamilie
(von Stein, von Weierbach) nachweisbar. Sie übertrug ihre um die etwa 1170
erbaute Burg errichtete reichsunmittelbare Herrschaft (mit D., Wallhausen,
Sommerloch, Spabrücken, Schlierschied [wüst] Aschborn [Eschborn], Oberhub, Unterhub,
Münchwald und Wald-Erbach [Walderbach]) mit ihrem Namen 1315/1318/1325 erbweise
an die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbaren verwandten Kämmerer von Worms.
1367 erlangten die Pfalzgrafen durch die Öffnung der D. Einfluss auf die mit
Lehnsrechten des Hochstifts Speyer belastete Herrschaft. Die D. gehörten zum
Ritterkreis Rhein der Reichsritterschaft und wurden 1653/1654 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Familie zerfiel in
zahlreiche Zweige (Dalberg zu Dalberg bzw. Dalberg-Dalberg bis 1848, Dalberg zu
Herrnsheim bzw. Dalberg-Herrnsheim bis 1833). Um 1790 waren die D. zu D. mit
Aschborner Hof bzw. Aschborn, D., Münchwald, Oberhub, Schlierschied (wüst),
Sommerloch, Spabrücken, Unterhub, Wallhausen und der Hälfte von Wald-Erbach
(Walderbach) Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein
sowie außerdem im Kanton Rhön-Werra (von etwa 1650 bis 1806) und im Kanton
Baunach (von etwa 1700 bis 1806) des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Die
D. zu Herrnsheim zählten mit Mandel zum Kanton Niederrheinstrom und mit
Essingen, Herrnsheim samt Abenheim und Kropsburg zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Die D. zu Heßloch (Haßloch) rechneten um 1790 mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim,
Gabsheim und Heßloch (Haßloch) samt Hospitalhof ebenfalls zum Kanton
Oberrheinstrom. Die Linie Dalberg-Heßloch (Dalberg-Haßloch) war seit 1810 als
Grafen von Ostein in Böhmen begütert. Karl Theodor von Dalberg (8. 2. 1744-10.
2. 1817) war seit Juli 1802 der letzte Kurfürst von Mainz (1803 Fürstentum
Regensburg mit Fürstentum Aschaffenburg und Wetzlar) und von Juni 1810 bis 1813
Großherzog von Frankfurt (ohne Regensburg, aber mit Fulda und Hanau).
L.: Wolff 515; Seyler 358; Hölzle, Beiwort 58; Winkelmann-Holzapfel 144;
Riedenauer 123; Rahrbach 41, 43; Fabricius, N., Die Herrschaften des unteren
Nahegebietes, 1914; Bilz, B., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, 1968;
Battenberg, F., Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von Worms
gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165-1823, Bd. 1ff. 1981ff.;
Färber, K., Der Übergang des Dalbergischen Fürstentums Regensburg an das
Königreich Bayern - zum 175jährigen Jubiläum, 1985, Verh. d. hist. Vereins f.
Oberpfalz und Regensburg 125; Carl von Dalberg, hg. v. Spies, H., 1994; Carl
von Dalberg, hg. v. Hausberger, K., 1995.
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Degenfeld (Herren, Freiherren, Reichsritter). Die
nach der auf altrechbergischem Gut liegenden Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd
benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte zur Dienstmannenschaft der Herren
von Rechberg, hatte im 14. Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an
Württemberg, 1791 zur rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit
Württembergs) und erwarb unter anderem 1456 Eybach und am Ende des 16.
Jahrhunderts Neuhaus im Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die Linien Eybach
und Neuhaus. 1625 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand,
1716 in der Linie Eybach in den Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte
1719 die deutschen Güter des mit einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und
Marie Susanne Luises von D. (seit 1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs
Meinhard von Schomburg (Schonburg) und nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg
(Degenfeld-Schonburg). Die Freiherren von D. zählten seit etwa 1700 mit
Rothenberg (Rotenberg) und dem 1797 an den Grafen Erbach-Fürstenau verkauften
Finkenbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, dem der Graf D. als
Personalist angehörte. Außerdem waren sie zur gleichen Zeit wegen Vollmerz mit
Ramholz und Steckelberg im Kanton Rhön-Werra, mit dem 1684 an Bayern
verkauften, 1711/1771 wieder erworbenen Dürnau, und Gammelshausen, mit den 1696
von den von Wöllwarth-Lauterburg erworbenen Teilen von Essingen, Eybach (seit
1456), den 1776 von den von Welden erworbenen Teilen von Eislingen
(Großeislingen), Rechberghausen (seit 1789) und Staufeneck samt Salach (seit
1665) seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben sowie mit Altdorf
samt Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
Degenfeld-Schonberg (Ramholz 1677, Rothenberg 1792).
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Ebersberg genannt von Weyhers (Reichsritter,
Freiherren, Herrschaft), Ebersberg. Das 944 erstmals erwähnte Gersfeld in der
Rhön war fuldaisches Lehen der Herren von Schneeberg, das nach der Eroberung
durch Würzburg 1402/1428 an die schon im 12. Jahrhundert nachweisbaren Herren
E. kam. Die unterhalb der Wasserkuppe in der Rhön in staufischer Zeit
errichtete Burg Ebersberg wurde 1271 vom Abt von Fulda zerstört, 1396 als
Ganerbenburg unter Lehnshoheit Fuldas wieder aufgebaut. 1435 entstand im
Anschluss daran die reichsunmittelbare Herrschaft der Herren von E. 1460 wurde
die Burg erneut von Fulda erobert. Seit dem 16. Jahrhundert zählte die in 3
Linien geteilte Familie der E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
(im 17. und 18. Jahrhundert mit der Herrschaft Gersfeld, Bodenhof, Dammelhof,
Diesgraben, Dörrenhof, Dresselhof, Holenbrunn [Hohlenbrunn], Kippelbach,
Maiersbach, Mosbach, Obernhausen, Rengersfeld, Rodenbach, Rommers, Sandberg und
Schachen). Im frühen 17. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Baunach an.
Ernst Friedrich von E. erlangte 1732 einen Anteil an den Ganerbschaften
Bechtolsheim und Mommenheim (bis 1790) und wurde 1733 unter Hinzufügung des
Namens und Wappens seines Schwiegervaters Hans Eberhard Freiherr von Leyen in
den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die
Freiherren E. waren bis zum 1790 erfolgten Verkauf von einem Zehntel der
Ganerbschaft Bechtolsheim und einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim an den
Freiherren von Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) Mitglied des
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1785 heiratete die letzte, in
Gersfeld lebende Erbin den Grafen Johann Wilhelm von Froberg-Montjoie
(Montjoye). Gersfeld kam 1816 an Bayern, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S.
Weyhers.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 546; Seyler 360; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 146f.; Zimmermann 66; Riedenauer 123; Rahrbach 48; Abel,
A., Der Kreis Gersfeld nach seiner erdkundlichen und geschichtlichen Seite,
1924; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 355 (Gersfeld bis 1785).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Erbach (Herrschaft). E. (1254 Erlbach) an der
Donau war Lehen der Grafen von Berg-Schelklingen, das nach deren Aussterben
1345 an Habsburg fiel. Ortsherren waren die Herren von Ellerbach. Durch Kauf
und Erbschaft kam E. an die Lochen und Stadion, an die Stein zum Rechtenstein
(1348), Schenk (1400), Villenbach und Westernach (1466), von denen es der
Herzog von Bayern-Landshut 1488 kaufte. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg
1503/1505 forderte Kaiser Maximilian das Lehen zurück, das nach mehreren
Verpfändungen 1535 an den Augsburger Bürger Hans Baumgartner (Hans von
Baumgarten) den Jüngeren zu Lehen gegeben wurde. Nach dem Aussterben der
Baumgartner (Baumgarten) 1610 zog Österreich das Lehen ein und gab es zunächst
als Pfand, 1622 als Lehen an den in den Reichsfreiherrenstand
erhobenen Reichsvizekanzler Hans Ludwig von Ulm zu Erbach. E. gehörte zur
Markgrafschaft Burgau, als deren Landvögte die Herren von Ulm zu Erbach
(Ulm-Erbach) im 18. Jahrhundert zeitweise in Günzburg residierten. 1805 fiel es
mit Burgau an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Ulm zu E.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Konrad, A. H., Schloss Erbach, 1968.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gagern (Reichsritter). Das Adelsgeschlecht G.
mit dem Sitz Gawern auf Rügen wird erstmals 1290 erwähnt. 1731 wurde eine Linie
als Reichsfreiherren in den Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein aufgenommen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gailing von Altheim, Gailing, Gayling, Gayling
von Altheim (Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1720 gehörten die G. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (Geyling). Im 18. Jahrhundert zählten die G.
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben und zum Ritterkreis Unterelsass (Reichsfreiherren). Die G. erloschen männlicherseits 1940 und
weiblicherseits 1987.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 123; Stetten 32;
Neumaier 73, 150; Zander, P., Das Freiherrlich Gayling von Altheim'sche
Gesamtarchiv, (in) Barockschloss Ebnet bei Freiburg i. Br., 1989; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 356 (Gayling von Altenheim) abgezogen. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gemen, Gehmen (Herrschaft). Mit dem Königshof
bei G. nahe Borken stattete Königin Mathilde (in Engern um 895-Quedlinburg 968)
das Stift Nordhausen aus. Edelherren von G. werden 1092 erstmals genannt. Um
ihre um 1250 dem Herzog von Kleve aufgetragene Burg entstand eine kleine
Herrschaft. 1492 starb das Geschlecht, das als Lehen Kleves auch die Vogtei
über das Stift Vreden innegehabt hatte und weitere zwischenzeitlich erworbene
Güter (Bredevoort, Pfandschaft an Recklinghausen) nicht hatte halten können,
aus. Es folgten in weiblicher Linie die Grafen von Holstein-Schaumburg, nach
1635 die Grafen von Limburg-Styrum. Ihnen gelang vor allem gegen das Hochstift
Münster die Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit (1700) und die Aufnahme in
das westfälische Reichsgrafenkollegium. 1733 erbten sie die südlich gelegene
Herrschaft Raesfeld. 1784 umfasste die 1560 protestantisch gewordene Herrschaft
Burg und Ort G. sowie zwei Bauerschaften mit insgesamt 0,5 Quadratmeilen. Sie
gehörte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, ihre Inhaber zu den
westfälischen Reichsgrafen. 1801 kam sie an die Reichsfreiherren
von Boyneburg-Bömelberg. Am 12. 7. 1806 fiel sie mediatisiert an die Fürsten
von Salm-Kyrburg. Am 13. 12. 1810 erfolgte der Anschluss an Frankreich, 1815 an
Preußen. 1822 wurde G. von der Familie Landsberg-Velen erworben. 1946 kam G. zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 364; Zeumer 554 II b 63, 23; Wallner 705 WestfälRK 54; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Landsberg-Velen, F. Graf v.,
Geschichte der Herrschaft Gemen, 1884; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G., 1980, 171.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gemmingen (Herren, Reichsritter). G. (Gemmincheim)
bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich einer Gabe an Lorsch erstmals
erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275 erscheinen (wohl mit Allodialgut)
Herren von G., die sich später mit den Grafen von Neipperg in die Herrschaft
über G. teilten. Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später weitverzweigten
Hauptstämme Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß Beginn des 15.
Jh.s, später Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg) geteilte Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Zeitweise bestanden in G. drei Schlösser. Das später der Reichsritterschaft
Schwaben und Franken aufgeschworene Geschlecht bildete die Linien (Steineck
bzw.) Steinegg, G., Mühlhausen, Presteneck, Horneck, Tiefenbronn und Hamberg
(Homberg) aus. Zu ihren Gütern zählten innerhalb des Ritterkreises Schwaben im
Kanton Neckar Hamberg (Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457),
Hohenwart (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Lehningen (Lehen Badens, v.
G. zu Mühlhausen), Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu Mühlhausen),
Neuhausen im Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), Schellbronn (Lehen
Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg,
1407), Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton Kocher
Ganerbschaft Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise (seit
1675), Filseck (1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779), Talheim
teilweise, im Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit Rauhof,
Bonfeld mit (dem 1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt, Fürfeld,
Rappenau, Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit Kälbertshausen,
Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie von den Anfängen bis 1806 immatrikuliert
waren, drei Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), Bierbach, Eberbach, Erlau,
Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach, Hof Rodenstein (17. Jh.) mit
Rodensteinschen Waldungen, Altenberg (Schloss und Gut mit Niedersteinach 1622),
Hoffenheim (1771), Teile von Sachsenflur, Unterheimbach mit Oberheimbach, Bürg
(1334), Ilgenberg, Leibenstadt, Lobenbacherhof, Neckarzimmern mit Schloss
Hornberg (1612), Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn), Teile von Widdern (15.
Jh.), Kochendorf teilweise (1749), Herrschaft Maienfels und Neuhütten (16. Jh.,
gemeinschaftlich mit den Weiler) sowie Schloss Presteneck teilweise. 1520 wurde
in G. die Reformation eingeführt. Um 1790 waren die G. auch im Kanton Baunach
immatrikuliert. 1806 kam G. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
(Am Beginn des 21. Jh.s sind noch rund 200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64;
Winkelmann-Holzapfel 150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123;
Stetten 32, 36; Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die
Mediatisierung der Reichsfreiherrn von Gemmingen
beim Übergang in die badischen Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972;
Andermann, K., In Angelegenheiten der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die
Urkunden des Freiherrlich von Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über
dem Neckar, 1990; Andermann, K., .Die Urkunden der Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011;
Archive der Freiherren von Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt -
Urkundenregesten 1439-1902, bearb. v. Burkhardt, M., 2013; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 356 (Fränkisch Crumbach 1792). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Giech (Reichsritter, Reichsgrafen). Seit 1125
erscheint die Burg G. bei Bamberg, nach der sich seit 1137 eine
ministerialische Adelsfamilie G. aus dem Hause der Grafen von Wertheim
benannte, die in den Diensten der Grafen von Andechs und der Bischöfe von
Bamberg stand. Sie erwarb Güter um Bamberg und Würzburg, in der Oberpfalz und
in Böhmen. Um 1350 teilte sie sich in die bald ausgestorbene Linie Oberbrunn
(Brunn) und in die Linie Ellern-Kröttendorf. Die G. waren zunächst fränkische
Reichsritter (Kanton Gebirg „Thurnau, Buchau“, im frühen 16. Jahrhundert auch
Kanton Steigerwald, außerdem im frühen 16. und späten 18. Jahrhundert Kanton
Baunach), seit 1680 Reichsfreiherren und seit
1695 Reichsgrafen. Von 1564/1731 bis 1796 hatten sie die Herrschaft Thurnau der
Ministerialenfamilie Förtsch von Thurnau. 1726 erlangten sie Sitz und Stimme im
fränkischen Reichsgrafenkollegium und im fränkischen Reichskreis. 1740 beerbten
sie zusammen mit Hohenlohe-Kirchberg die Grafen von Wolfstein. 1796 wurden sie
von Preußen gewaltsam mediatisiert, behielten aber ihr Stimmrecht im
Reichsgrafenkollegium und im Reichskreis. Von 1806 bis 1810 stand G. mit
Bayreuth unter der Herrschaft Frankreichs, 1810 fiel G. mit Bayreuth an Bayern.
Die Burg G. kam schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch Heirat an die
Grafen von Andechs, bei deren Aussterben 1248 an die Truhendingen und die
Burggrafen von Nürnberg, 1390 durch Kauf von den Truhendingen an das Hochstift
Bamberg.
L.: Wolff 98; Zeumer 554 II b 62, 8, 62, 15; Pfeiffer 196, 208, 214; Riedenauer
123; Bechtolsheim 2; Rahrbach 96; Guttenberg, E., Die Territorienbildung am
Obermain, 1927, Neudruck 1966; Pezolt, U. v., Die Herrschaft Thurnau im 18.
Jahrhundert, 1968; Pezold, U. v., Adelige Standesherrschaft im Vormärz, 2003.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Guttenberg (Freiherren, Reichsritter). Kurz vor
1320 wurde die Burg G. am Obermain errichtet, nach der sich ein
Ministerialengeschlecht der Herzöge von Andechs-Meranien nannte, das seit 1149
als von Plassenburg greifbar ist. Es war Lehnsträger für die Burggrafen von
Nürnberg sowie die Hochstifte Würzburg und Bamberg. Innerhalb der
Reichsritterschaft gehörte es den Kantonen Rhön-Werra (1650-1801/1802 mit
Kleinbardorf), Baunach (spätes 16. Jahrhundert, 1750-1806 mit Kirchlauter),
Steigerwald (1700, 1790), Odenwald (17. Jahrhundert) und Gebirg (frühes 16.
Jahrhundert bis 1805/1806) des Ritterkreises Franken an. Die Linie
Steinenhausen hatte seit 1691 erblich das Amt des Obermarschalls des Hochstifts
Würzburg inne. 1700 stieg es in den Reichsfreiherrenstand
auf. 1802 wurden die Güter von Bayern besetzt und 1804 an Preußen übertragen.
Später kamen sie an Bayern zurück.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Seyler 367; Pfeiffer 196, 208; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 124; Rahrbach
113; Neumaier 119, 183; Guttenberg, E. Frhr. v., Die Territorienbildung am
Obermain, 1927, Neudruck 1966; Bischoff, J., Genealogie der Ministerialen von
Blassenberg und der Freiherren von und zu Guttenberg, 1966; Rupprecht, K.,
Ritterschaftliche Herrschaftswahrung in Franken, 1994.
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Haldenstein (Herrschaft eines zugewandten Ortes). H.
am Vorderrhein bei Chur war seit 1524 Sitz des Botschafters Frankreichs bei den
gemeinen drei Bünden. Die Inhaber (von Schauenstein) wurden 1611 Reichsfreiherren. 1701 fiel H. an die von Salins. Es
unterstand der Herrschaft der gemeinen drei Bünde, die der Eidgenossenschaft
der Schweiz zugewandt waren und in Graubünden aufgingen.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) H3; Marquardt,
B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 318.
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Harrach (Reichsfreiherren,
Reichsgrafen). Das in Böhmen und Oberösterreich begüterte Adelsgeschlecht H.
wird 1195 erstmals erwähnt. Zunächst erwarb es Güter in Kärnten und in der
Steiermark, 1524 die Herrschaft Rohrau in Niederösterreich. 1550 wurde es in
den Stand der Reichsfreiherren erhoben, 1627 in
den Stand der Reichsgrafen. 1620 erhielt es aus der böhmischen
Konfiskationsmasse reiche Güter. Im Reichsfürstenrat wurde die Familie zu den
schwäbischen Grafen gerechnet.
L.: Zeumer 554 II b 61, 21.
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Hohenstadt (reichsritterschaftlicher Ort). Um 1147
erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von Ellwangen. Am Ende
des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die es von 1361 bis
1367 den Herren von Westerstetten und von 1376 bis 1407 den Wöllwarth zu Lehen
gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann aus Schwäbisch Hall bzw. Adelmannsfelden.
Er gab 1407 die Hälfte an seine Tochter als Mitgift und veräußerte 1408 die
andere Hälfte an seinen Schwiegersohn Georg Schenk von und zu Schenkenstein
(Schenk von Schenkenstein). 1530 kaufte Hieronymus Adelmann von Adelmannsfelden
Burg und Dorf. 1680 wurde die Familie, die auch Schechingen und Rechberghausen
hatte, zu Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen
erhoben. Der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806
an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken
Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953.
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Hohenwaldeck (Reichsherrschaft). Nach Waldeck am
Ostende des Schliersees nannte sich ein Freisinger Ministerialengeschlecht, das
seit dem 13. Jahrhundert auf der Grundlage der zu Erbrecht gehaltenen Vogtei
über Freisings Güter an Schlierach, Mangfall und Leitzach eine Herrschaft
aufbaute, die der Gerichtsbarkeit der Herzöge von Bayern weitgehend entzogen
werden konnte. 1476 erkannte Kaiser Friedrich III. die Reichsunmittelbarkeit
dieser Herrschaft (mit dem Hauptort Miesbach) an. Über die Höhenrain (1483) und
Sandizeller (1487) kam H. durch Kauf an die Herren (seit 1548 Reichsfreiherren) von Maxlrain, denen 1523 die
Ablösung der Lehnsherrlichkeit des Hochstifts Freising gelang. Die Einführung
der Reformation wurde von Bayern vertraglich (1559) und militärisch (1583)
verhindert. Beim Aussterben der Reichsfreiherren
von Maxlrain, die 1636 vom Kaiser zu Grafen von H. erhoben worden waren, in
männlicher Linie fiel die zum bayerischen Reichskreis zählende, nur einige
Dörfer umfassende Herrschaft 1734 an Bayern.
L.: Wolff 150; Wallner 712 BayRK 12; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E5; Riezler, S., Zur Geschichte der Herrschaft Hohenwaldeck, SB d. bay.
Ak. d. Wiss. 1890; Knappe, W., Wolf Dietrich von Maxlrain und die Regulierung
in der Herrschaft Hohenwaldeck, 1920; Vogel, H., Schliersee, seine
Grundherrschaft und Vogtei, Diss. phil. München 1939; Andrelang, F.,
Landgericht Aibling und Reichsgrafschaft Hohenwaldeck, 1967.
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Leyen (Reichsritter, Freiherren, Grafen,
Fürsten [von der Leyen]). 1158 erscheint an der Mosel ein edelfreies
Adelsgeschlecht, das sich nach Gondorf (Cunthereve) benennt, seit 1300/1375
aber als von der L. (mhd. lei, Fels) auftritt. Seine Angehörigen waren
Erbtruchsessen des Erzstifts Trier. Am Ende des Mittelalters erheiratet Georg
I. Güter der Ministerialen Mauchenheimer in Zweibrücken. 1653 wurden die Ritter
Reichsfreiherren und erwarben zu verstreuten
reichsritterschaftlichen Gütern 1667 vom Erzstift Trier die Herrschaften
Blieskastel und Bürresheim/Burrweiler (Burresheim/Burrweiler), wobei sie um
1760 Blieskastel zur Residenz ausbauten. Dazu kamen Adendorf bei Bonn, die
Herrschaft Leiningen auf dem Hunsrück, die Herrschaft Arenfels nordwestlich von
Neuwied und Sankt Ingbert. 1697/1705 erhielten sie als Lehen Österreichs die
seit 1504 österreichische, zum schwäbischen Reichskreis steuernde, 170
Quadratkilometer umfassende Grafschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) bei Lahr.
1711 wurden sie Reichsgrafen (schwäbische Bank), erwarben in Nassau, Schwaben
und Bayern insgesamt 450 Quadratkilometer Güter und wurden wegen ihrer
vorteilhaften verwandtschaftlichen Beziehungen zu Karl Theodor von Dalberg und
Josephine Napoleon mit dem Beitritt zum Reichsbund 1806 Fürsten mit
Souveränität über Geroldseck (Hohengeroldseck). Mit Nievern, Fachbach,
Hohenmalberg, Hühnerberg (Hünerberg), Lindenbach, Miellen und den vier
Potaschhöfen Büchelborn, Dachsborn, Erlenborn und Neuborn waren die Grafen
Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom, mit Otterbach Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom und mit Burrweiler und Modenbacherhof des Kantons
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Das Fürstentum wurde 1815 unter
Österreich und 1819 unter Baden mediatisiert.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3;
Zimmermann 76; Winkelmann-Holzapfel 155; Kleinschmidt, A., Geschichte von
Arenberg, Salm und Leyen 1789 bis 1815, 1912; Krämer, W., Beiträge zur
Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu
Hohengeroldseck, 1964; Inventar der mittelalterlichen Urkunden des Archivs der
Fürsten von der Leyen im Landeshauptarchiv Koblenz, bearb. v. Ostrowitzki, A.,
2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Kettenbach 1550).
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Lobkowitz (Freiherren, Reichsfürsten). Nach der
Burg L. bei Prag nannte sich seit 1410 ein böhmisches Adelsgeschlecht der
Ujezd, das 1459 in den Reichsfreiherrenstand und
1624 (Linie Chlumez [Chlumetz] in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Seine
Güter wurden wiederholt geteilt (1440 Linien Popel - mit den Nebenlinien Bilin
und Chlumez [Chlumetz] - und Hassenstein). Eine Linie nahm nach dem Verkauf des
1646 erworbenen schlesischen Herzogtums Sagan 1786 den Titel eines Herzogs zu
Raudnitz an. Die durch Heirat erlangte Herrschaft Neustadt an der Waldnaab
wurde 1641 zur gefürsteten Grafschaft Sternstein (Störnstein) erhoben und 1653
in die Reichsfürstenbank aufgenommen. 1722 erlosch die ältere Linie
Popel-Bilin, an deren Stelle die neue fürstliche Linie Hořin (Horcin)
trat. Die jüngere Linie Popel-Chlumez (Popel-Chlumetz) spaltete sich 1715 in
eine ältere und eine jüngere Linie, die beide seit 1807 den Titel Herzog von
Raudnitz und Fürst von L. führten. 1789 starb die Linie Hassenstein aus. (Die
Grafschaft Sternstein fiel 1807 an Bayern.)
L.: Zeumer 553 II b 48.
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Lütetsburg (Herrlichkeit). L. in Ostfriesland ist
nach dem friesischen Häuptling Lütet Manninga benannt. Lütet III. war mit einer
Schwester Ulrich Cirksenas verheiratet. 1589 heiratete die einzige Tochter
Unico Manningas Wilhelm zu Inhausen (Innhausen) und Kniphausen. Dieser wurde
1600 vom Kaiser in den Reichsfreiherrenstand,
später in den Grafenstand und Fürstenstand erhoben. 1813 kam L. an Oldenburg,
1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 339; Alvensleben, U. v., Die Lütetsburger Chronik, 1955.
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Maienfeld (Land). Das Land M. am Einfluss der
Landquart in den oberen Rhein war zugewandter Ort bzw. Herrschaft eines
zugewandten Ortes der Eidgenossenschaft der Schweiz. Es geht auf eine römische
Station Magia zurück, die in karolingischer Zeit Königsgut war. Die Stadt M.
wurde vermutlich von den Freiherren von Vaz errichtet. 1509 verkaufte der
letzte Reichsfreiherr von Brandis zu Vaduz seine
Herrschaft M. für 20000 Gulden an die gemeinen drei Bünde. Später kam M. zu
Graubünden.
L.: Wolff 534; Die Kunstdenkmäler der Schweiz 9 (1957); Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 327.
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Maxlrain (Herrschaft). M. (813 Mahsminreini) bei
Bad Aibling war vermutlich altes Königsgut, das zumindest teilweise an das
Hochstift Freising kam. Die Familie, die sich seit 1080 nach M. nannte, erwarb
im 16. Jahrhundert die reichsfreie Herrschaft Hohenwaldeck und wurde 1548 zu Reichsfreiherren erhoben. Nach dem Aussterben der
Familie 1734 gelangte M., das die Reichsmatrikel von 1776 im bayerischen
Reichskreis aufführt, an die Sazenhofen bzw. Satzenhofen, Lamberg,
Reinstein-Tattenbach (Rheinstein-Tattenbach), Arco-Valley, Lodron, Radali,
Leyden, Arco-Zinneberg, Hohenthal und Bergen. Die Lehnshoheit Freisings wurde
1523 im Tausch gegen Wallenburg erneuert, im 18. Jahrhundert aber abgelöst.
L.: Gumpelzhaimer 50; Demmel, K., Die Hofmark Maxlrain. Ihre rechtliche und
wirtschaftliche Entwicklung, 1941.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münch (Reichsfreiherr,
Reichsritter). Bankier von M. stammte aus alten Patriziergeschlechtern der
Reichsstädte Augsburg, Frankfurt, Ulm und Memmingen und wurde 1788 von Kaiser
Joseph II. in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Nach dem Erwerb der Herrschaft Mühringen (Hohenmühringen), Egelstal,
Wiesenstetten und einem Teil von Mühlen war er von 1790 bis 1805 Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit
dem 1748 von den Leutrum von Ertingen erworbenen Filseck gehörte er auch dem
Kanton Kocher an.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Hellstern 209, 218f.; Kollmer 378.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nesselrode (Grafen). Seit dem 11. Jahrhundert ist
ein niederrheinisches Adelsgeschlecht bezeugt, das sich nach der Stammburg N.
an der Wupper bei Solingen benannte. Dessen ältere Linie
Nesselrode-Reichenstein (Nesselrode-Reichenstein-Landskron) wurde 1652 in den Reichsfreiherrenstand und 1710 in den
Reichsgrafenstand erhoben, die jüngere Linie Nesselrode-Ehreshoven 1705 in den
Reichsgrafenstand. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Grafen von N.
wegen der Herrschaft Reichenstein zu den westfälischen Grafen der weltlichen
Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Graf von
Nesselrode-Reichenstein für Burgfrey (Burgfrei) und Mechernich eine Rente von
260 Gulden.
L.: Zeumer 554 II b 63, 27.
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Nostitz (Grafen). Das wettinische, aus der
Oberlausitz stammende Adelsgeschlecht wird 1280 erstmals erwähnt. Im 15.
Jahrhundert verzweigte es sich nach Schlesien, Böhmen und Polen. Eine Linie
wurde 1708 in den Reichsfreiherrenstand, drei
Linien von 1641 bis 1708 in den Reichsgrafenstand erhoben. Die böhmischen
Grafen von N. zu Falkenau gehörten 1792 wegen des 1673 vom Erzstift Mainz
käuflich erworbenen Teils der Grafschaft Rieneck den fränkischen Grafen des
Reichsfürstenrates des Reichstags an. 1803 ging die reichsständische Grafschaft
Rieneck käuflich an die Grafen Colloredo-Mansfeld über und wurde 1806 durch die
Rheinbundakte unter Karl Theodor von Dalberg mediatisiert. (1814/1815 kam
Rieneck an Bayern.)
L.: Zeumer 552ff. II b 62, 6; Schecher, O., Die Grafen von Rieneck, Diss. phil.
Würzburg 1963.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberstadion (Herrschaft). O. südlich von Ehingen an
der Donau wird 1270 erstmals erwähnt (Walter de Stadegun). Nach ihm nannten
sich die zur Reichsritterschaft steuernden Herren von Stadion, die sich im 14.
und 18. Jahrhundert teilten und 1686 in den Reichsfreiherrenstand
und 1711 in den Grafenstand erhoben wurden. Zuletzt gehörte O. der Linie
Stadion-Thannhausen. Über Württemberg kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 53; Lamp, H., Die Kirche in Oberstadion, Diss. phil.
Tübingen 1940.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Osterberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von O. bei Illertissen mit dem 1647
erworbenen Bühl und dem 1679/1680 erworbenen O. mit Weiler zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Sie waren am 2. 3. 1712 zu Reichsfreiherren
erhoben worden (zuvor Mayer von Röfingen auf Bühl). Das Schloss O. gelangte
1816 als Teil eines Familienfideikommisses an den Freiherren von Ponickau und
wurde 1995 verkauft. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
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Palm (Grafen, Fürsten, Reichsritter). Die dem
Patriziat der Reichsstadt Esslingen entstammende Familie P. wurde 1711
(Reichsritterstand) geadelt. Eine katholisch gewordene Linie erwarb unter
anderem die Herrschaften Illereichen (1771, von den Grafen Limburg-Styrum, 1788
Verkauf) und Hohengundelfingen (1774, von den Reichsfreiherren
von Landsee) in Schwaben und wurde 1729 in den Reichsfreiherrenstand,
1750 in den Grafenstand und am 24. 7. 1783 (Carl Josef II., gegen hohe
finanzielle Leistungen) in den Fürstenstand erhoben. Die evangelisch gebliebenen
Linien gehörten mit dem 1728 erworbenen Mühlhausen/Neckar, dem 1740 erlangten
Bodelshofen und dem 1744 erworbenen Rittergut Steinbach von 1722 bis 1805 zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Klein 180; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 363, 375, 379; Schulz 268.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pückler (Reichsfreiherren,
Grafen). Das schlesische Adelsgeschlecht P. erscheint erstmals 1306. 1655 wurde
es in den Reichsfreiherrenstand und 1690 in den
Reichsgrafenstand erhoben. Im 17. Jahrhundert spaltete es eine (seit 1676 in
Franken ansässige,) fränkische Linie ab. Diese erwarb 1737/1764 durch Heiraten
Anteile an der Grafschaft Limpurg. 1740 wurde sie in das fränkische
Reichsgrafenkollegium aufgenommen (Grafen Pückler-Limpurg, Grafen von P. und
Limpurg) 1792 gehörten die Grafen von P. als Personalisten den fränkischen
Grafen in der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags an. Wegen
Burgfarrnbach, Brunn und Tanzenhaid (Tantzenheid) zählten die Grafen P. seit
dem frühen 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Die
betreffenden Güter gelangten bei der Mediatisierung zu Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Zeumer 554 II b 62, 17; Riedenauer 126.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pückler-Limpurg (Grafen). Ein seit 1676 in Franken ansässiger Zweig der Reichsfreiherren von Pückler erwarb nach der 1690 erfolgten Erhebung in den Reichsgrafenstand 1437/1464 durch Einheiraten in Familien der Limpurgschen Allodialerben Anteile an der Grafschaft Limpurg. Seit 1740 gehörten die P. dem fränkischen Reichsgrafenkollegium an. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ranis (Herren, Herrschaft). Vermutlich kam R.
bei Pössneck, das 1085 unter Wiprecht von Groitzsch erscheint, als Teil des
Orlalandes vom Erzstift Köln an Friedrich I. Barbarossa. 1198 gab König Otto
IV. das Gebiet an Köln zurück. 1199 belehnte König Philipp den Landgrafen von
Thüringen mit dem Gebiet Orla und der Reichsburg R., nach der sich bereits 1194
Herren nannten. Im 13. und 14. Jahrhundert erscheint sie wiederholt in
Landesteilungen der Grafen von Schwarzburg. 1418 ging sie vermutlich durch Kauf
als Reichslehen auf Sachsen über, das R. 1465 den verschwägerten Herren (1495 Reichsfreiherren) von Brandenstein gab, die R. 1571
den Breitenbauch (seit 1902 Breitenbuch) verkaufte (obersächsischer
Reichskreis). 1815 fiel R. an Preußen (Provinz Sachsen), und wurde am 1. 4.
1944 mit dem Regierungsbezirk Erfurt zum 1. 7. 1944 dem Reichsstatthalter von
Thüringen unterstellt. Nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 gelangte es zu
Thüringen und mit diesem 1949 zur Deutschen Demokratischen Republik. 1952 kam
es zum Bezirk Gera. Bei der Wiederherstellung (str.) der Länder Sachsen-Anhalt und
Thüringen blieb R. bei Thüringen.
L.: Reichsmatrikel 1521; Gumpelzhaimer, 176; Wolff 380; Schache, K., Burg
Ranis, 1989.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Riedesel (zu Eisenbach) (Reichsfreiherren,
Reichsritter). Die hessische Adelsfamilie R. wurde 1437 zu hessischen
Erbmarschällen und 1680 zu Reichsfreiherren
erhoben. Sie bildete im 15. Jahrhundert auf fuldischen, hersfeldischen und
pfälzischen Lehen um Lauterbach und Schloss Eisenbach im nordöstlichen
Vogelsberg eine Herrschaft aus (Junkernland). Durch Verträge mit Fulda 1684 und
Hessen-Darmstadt 1713 gewann sie eine nahezu landesherrliche Stellung. Vom 16.
bis zum 19. Jahrhundert zählten die R. mit Altenschlirf, Bannerod, Heisters,
Nösberts, Schafhof, Schlechtenwegen, Steinfurt, Vaitshain, Weidmoos,
Wünschen-Moos (Wünschenmoos), Zahmen, Freiensteinau, Fleschenbach, Holzmühl,
Radmühl, Reichlos, Salz, Landenhausen, Lauterbach, Moos, Grunzenau, Metzlos,
Metzlos-Gehaag bzw. Metzlos-Gehag, Niedermoos (Nieder-Moos), Obermoos (Ober-Moos)
Stockhausen, Rixfeld, Rudlos, Schadges, Vietmes und Wernges zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, außerdem zum Ritterkreis Rhein. 1806 fiel
das Gebiet durch Mediatisierung an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 514; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 378f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 159f.; Riedenauer 126; Rahrbach 189; Becker, E. u. a., Die
Riedesel zu Eisenbach, Bd. 1ff. 1923ff.; Zschaeck, F., Die Riedesel zu
Eisenbach, 1957; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 „Junkernland“.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rosenberg (Grafen). Die in Kärnten ansässigen
Herren Ursin oder Orsini von R. wurden 1634 Reichsfreiherren
und 1648 Reichsgrafen. Am 31. 7. 1683 wurden sie als Personalisten in die
fränkischen Reichsgrafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des
Reichstags aufgenommen. Am 9. 10. 1790 erhielten sie die Reichsfürstenwürde und
zählten damit zu den neufürstlichen, nach 1582 gefürsteten Häusern.
L.: Zeumer 554 II b 62, 12; Klein 182.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rügland (reichsritterschaftlicher Ort). Der im
12. Jahrhundert in einer Urkunde des Stiftes Sankt Gumbert in Ansbach erstmals
genannte Ort gehörte später den Herren von Vestenberg. 1584 kam das zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken zählende und dessen Kanzlei beherbergende
Dorf durch Kauf an die Herren von Crailsheim, 1806 an Bayern.
L.: Wolff 513; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren
von Crailsheim, Bd. 1 1905.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sandizell (Herren, Reichsfreiherren,
Reichsgrafen). S. südlich von Neuburg an der Donau wird 1007 erstmals erwähnt.
Seit Ende des 11. Jahrhunderts war es Sitz der Herren von S. Diese wurden 1640 Reichsfreiherren und 1780 Reichsgrafen. S. kam zu
Bayern.
L.: Schmidbauer, M., Sandizell aus Vergangenheit und Gegenwart, 1926; Reischl,
G., Haus Sandizell 948-1948, 1948. L.: Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schauen (Reichsherrschaft). Das Dorf S. am Harz
wurde 1530 von dem Kloster Walkenried an die Grafen von Stolberg-Wernigerode
verkauft und später wiederholt verpfändet. 1616 fiel es an das Domkapitel
Halberstadt, 1648 als unmittelbares Reichslehen an die Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg und 1665/1672 an Waldeck. 1689 erwarb es der
hannoverische Kammerpräsident O. Grote, der im gleichen Jahre zum Reichsfreiherren erhoben wurde. Die nicht einem
Reichskreis zugeteilte Reichsherrschaft gelangte 1808 an das Königreich
Westphalen und 1815 an Preußen. S. kam mit der Provinz Sachsen Preußens von
1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 501; Reinecke, A., Geschichte der freien Reichsherrschaft Schauen,
1889. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schauenburg (Freiherren, Reichsritter). Die wohl der
Dienstmannenschaft der Herzöge von Zähringen entstammenden von S. saßen
mindestens seit dem 12. Jahrhundert auf dem Schloss S. oberhalb Gaisbachs
(Oberkirch). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Gaisbach samt
Sohlberg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben (1802 Franz Joseph Wilhelm Eusebius S., Karl S.,
Johann Wilhelm Jakob S.). 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680
angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten S. zum
Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Schauenburg, R. Frhr.
v., Familiengeschichte der Reichsfreiherren von
Schauenburg, 1954; Archiv der Freiherren von Schauenburg, Oberkirch –
Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v. Fischer, M., 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schlitz genannt von Görtz (Herren, Reichsfreiherren, Reichsritter, Reichsgrafen). Schlitz
im Nordosten des Vogelsberges erscheint anlässlich der Weihe der Kirche im
Jahre 812. Nach Schlitz nannten sich die 1116 erstmals bezeugten
ministerialischen Herren von S., die in Lehnsabhängigkeit von der Abtei Fulda
um Schlitz eine Herrschaft aufbauten. Seit 1218 führten sie den Namen S., seit
1408 in einer Linie S. genannt von Görtz (Gerisrode?). Als Anhänger der
Reformation (1563) lösten sie sich vor allem seit dem Dreißigjährigen Krieg aus
der Landesherrschaft Fuldas, zu dessen Erbmarschällen sie 1490 erhoben worden
waren. Nach 1612 setzten sie die Aufnahme ihrer Herrschaft (mit Bernshausen,
Nieder-Stoll (Niederstoll), Ützhausen, Hutzdorf, Fraurombach, Queck, Rimbach,
Sandlofs, Sassen, Wehnerts, Pfordt, Hartershausen, Hemmen, Üllershausen,
Schlitz, Hallenburg, Wegfurth, Berngerod, Ober-Wegfurth (Oberwegfurth),
Richthof, Unter-Schwarz (Unterschwarz), Unter-Wegfurth (Unterwegfurth) und
Willofs) in den Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken und damit die
Befreiung von der Landstandschaft Fuldas durch. 1677 wurden sie Reichsfreiherren, 1726 Reichsgrafen. 1804 erreichten
sie nach dem Wegfall der Oberlehnsherrschaft Fuldas die Aufnahme in das
wetterauische Reichsgrafenkollegium des Reichstags. Bei der Mediatisierung fiel
ihr Gebiet (mit Schlitz, den Gerichten Hutzdorf, Pfordt, Bernshausen und der
Herrschaft Wegfurth) 1806 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: (Wolff 514;) Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 382f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 161; Riedenauer 127(; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte,
1912; Schlitz genannt von Görtz, E., Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land,
1936) ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 „Schlitzerland“.
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Schulenburg (Freiherren, Grafen). Das 1237 in der
Altmark erstmals erwähnte, seit 1304 vielfach verzweigte, 1373 im
Erbküchenmeisteramt der Mark Brandenburg bestätigte, in Brandenburg, Sachsen
und den welfischen Landen in vielen Linien begüterte Geschlecht wurde 1563 in
den Reichsfreiherrenstand und 1728/1790 in zwei
Linien in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Danneil, J., Das Geschlecht der von der Schulenburg, 1847; Schmidt, G., Das
Geschlecht von der Schulenburg, 1897ff.
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Seckendorff (Herren, Reichsritter, Freiherren). Bis
zur Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich die in Franken begüterte Familie
zurückverfolgen. Sie teilte sich früh in die Zweige Aberdar, Gutend (Gudent)
und Rinhofen. Von etwa 1402 bis um das Jahr 1800 gehörten die S. mit Teilen der
Herrschaft Erkenbrechtshausen, neun Zehnteln Gröningen, Schainbach, Teilen von
Burleswagen (Burleswangen), Teilen von Satteldorf, Elpershofen, Heinkenbusch
(Hinkenbusch) und Oßhalden (Osthalten) zu den bedeutenden fränkischen Rittern
bzw. zum Kanton Odenwald (18. Jahrhundert) des Ritterkreises Franken. Mit
Teilen von Hüttenheim, den Rittergütern Sugenheim, Weingartsgreuth und
Rockenbach waren sie außerdem noch im Kanton Steigerwald (16. bis 19. Jahrhundert)
immatrikuliert. Mit Teilen der Herrschaft Obernzenn (Oberzenn), Unternzenn
(Unterzenn) und Empel waren sie Mitglied im Kanton Altmühl. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten sie auch noch dem Kanton Baunach (ab etwa 1760) an.
Weitere ritterschaftliche Güter waren Oberaltenbernheim, Unteraltenbernheim,
Egenhausen, Trautskirchen, Urphetshofen (Urphetshof) und Ermetzhofen. Vielfach
standen sie im Dienst der Hohenzollern, an die sie auch Güter abgaben. 1530
führten sie die Reformation ein. 1706 wurde die Linie Aberdar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihre Güter im Kanton
Odenwald fielen außer Gröningen, Schainbach und Burleswagen (Burleswangen) 1808
an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 540, 541; Stieber; Roth
von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55, 57; Winkelmann-Holzapfel 163;
Pfeiffer 196, 197, 198, 212; Bechtolsheim 12, 18, 63; Stetten 11, 22, 37, 183;
Riedenauer 127;Neumaier 83, 102, 160, 191, 192, 194, 199, 239; Meyer, J., Die
Seckendorffer, 1907; Richter, G., Die Seckendorff, Bd. 1ff. 1987ff.
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Seinsheim, Saunsheim (Herrschaft, Freiherren,
Grafen). S. bei Kitzingen wird 1155 (Sovensheim) erstmals erwähnt. Es war Sitz
der seit 1172 bezeugten ministerialischen, westlich Ochsenfurts begüterten
Herren von S., die von den Hochstiften Bamberg und Würzburg Lehen hielten und
den Herren von Hohenlohe sowie den Grafen von Castell dienten. 1420 erwarb
Erkinger von S. die Burg Schwarzenberg bei Scheinfeld, trug sie 1428 dem Reich
zu Lehen auf und wurde 1429 in den Reichsfreiherrenstand
erhoben. Ein Zweig sind die späteren Fürsten zu Schwarzenberg, denen Freiherr
Ludwig von S. die Güter 1655 überlassen hatte, nachdem die 1573 gekaufte,
innerhalb Bayerns landsässige Herrschaft Sünching an der Großen Laaber neuer
Stammsitz geworden war. Die S. gehörten im frühen 16. Jahrhundert mit Seehaus,
Hohenkottenheim, Erlach, Schwarzenberg, Hohenlandsberg und Marktbreit dem
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken an. Weiter waren sie im 18.
Jahrhundert zeitweise in den Kantonen Odenwald und Gebirg immatrikuliert. Sie
zählten seit 1590 zur Grafenbank des fränkischen Reichskreises und seit 1598
zum fränkischen Reichsgrafenkollegium, doch gingen diese Rechte bis 1655 durch
Verkauf an die Schwarzenberg über. Ohne Reichsstandschaft wurden die Freiherren
von S. 1705 in den Reichsgrafenstand erhoben. Um 1800 umfasste die Herrschaft
S. ein Gebiet von 3 Quadratmeilen (Verwalterämter Wässerndorf und Gnötzheim und
Vogtamt Hüttenheim). 1912 starb die Familie aus. S. Bayern.
L.: Stieber; Wolff 125; Zeumer 554 II b 62, 7; Wallner 693 FränkRK 20; Pfeiffer
198, 213; Bechtolsheim 2, 14; Riedenauer 127; Neumaier 48, 51, 54, 69, 96, 98,
100, 102, 107, 160, 192, 194, 195, 199, 202; Fugger, E. v., Die Seinsheims und
ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg, K. Fürst zu, Geschichte des reichsständischen
Hauses Schwarzenberg, 1963; Wendehorst, A., Seinsheim, LexMA 7 1995, 1721;
Rahrbach 237.
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Stadion (Herren, Freiherren, Grafen). Nach
Oberstadion (Stadegun) bei Ehingen nannten sich die aus der
Reichsministerialität hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau) stammenden
schwäbischen Herren von S., die 1197 erstmals erscheinen (1270 Walter von S.)
und deren Stammsitz 1352 zerstört wurde. 1392 entstanden durch Teilung eine
schwäbische und eine elsässische Linie, die um 1700 die Güter vereinigte. 1488
waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S. wegen Magolsheim
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Sie wurden 1686 in
den Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1700 erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei
Biberach. Wegen der 1708 erworbenen reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen
zählten sie zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18. Jahrhundert teilte sich die wegen
Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen weiterer Güter zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, im Übrigen zum Ritterkreis Schwaben zählende
Familie. Die ältere fridericianische Linie Warthausen verkaufte ihre 1806 von
Württemberg annektierten Güter an Württemberg, starb 1890 aus und wurde von der
jüngeren philippinischen Linie Thannhausen beerbt, die 1908 ausstarb und von
den Grafen von Schönborn-Buchheim beerbt wurde, die damit die Standesherrschaft
Thannhausen in Bayern, Oberstadion, Moosbeuren, Alberweiler und Emerkingen in
Württemberg (etwa 8000 Einwohner) und große Gebiete in Böhmen um Kauth bei Taus
erhielten. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Winkelmann-Holzapfel 164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127;
Rössler, H., Graf Johann Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966.
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Stetten (Freiherren, Reichsritter). Von etwa
1550 bis etwa 1800 zählten die Freiherren von S. mit der Herrschaft
Kocherstetten, Berndshofen, Bodenhof, Buchenbach, Buchenmühle (Buchenmühl),
Heimhausen (Heimbach), Laßbach, Mäusdorf, Morsbach, Rappoldsweiler Hof
(Rappoldsweilerhof) und Schlothof, Schloss S., Vogelsberg und Zottishofen zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Kocherstetten und Buchenbach fielen
1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 164; Pfeiffer 210; Riedenauer 127; Stetten 33, 37, 185;
Rahrbach 253; Neumaier 73, 90, 149f.; Beschreibung des Oberamts Künzelsau, hg.
v. d. kgl. statist.-topograph. Bureau, Bd. 1f. 1883, Neudruck 1968; Herrmann,
M., Geschichte von Dorf und Schloss Stetten, 1931; Der Kreis Künzelsau, hg. v.
Theiss, K./Baumhauer, H., 1965; Rauser, J., Die Mediatisierung des Baronats
Stetten, 1968; Rauser, J., Die Reichsfreiherrschaft
Stetten in der Endphase ihrer Unmittelbarkeit 1794-1809, 1969.
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Sulzbürg (Reichsherrschaft). Nach S. bei Neumarkt
in der Oberpfalz nannte sich seit 1217 ein Reichsministerialengeschlecht, das
vielleicht auf den in der Umgebung König Konrads III. erscheinenden Gottfried
von Wettenhofen zurückgeht, sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts nach den
von ihnen beerbten, schon um 1120 bezeugten Edelfreien von Wolfstein nannte und
das Kloster Seligenporten gründete. Niedersulzbürg kam vor 1291 an die
verschwägerten Reichsministerialen von Stein (Hilpoltstein), später an die
Gundelfingen und Hohenfels, 1403/1404 zusammen mit dem 1397 verliehenen
Hochgericht an die (S. bzw.) Wolfstein. Obersulzbürg fiel Ende des 13.
Jahrhunderts an die Grafen von Hirschberg, danach an Bayern und 1330 als Lehen
an die Herren von Dürnwang und wurde um 1350 von den Wolfstein gekauft. Das um
1130 urkundlich fassbare Reichsgut Pyrbaum gelangte vor 1346 von den
verschwägerten Reichsministerialen Rindsmaul an die von Wolfstein. 1353 wurde
die Reichsunmittelbarkeit des um S. und Pyrbaum liegenden Gebiets ausdrücklich
anerkannt. 1354 wurden die Wolfstein vom kaiserlichen Landgericht befreit. 1361
belehnte Kaiser Karl IV. die Sulzbürger Wolfsteiner. 1496 nahmen sie
Niedersulzbürg zu Lehen. 1523 wurden sie in den Reichsfreiherrenstand,
1673 in den Reichsgrafenstand erhoben. S., das aus dem Bergschloss und Markt
Obersulzbürg und einer Anzahl Dörfer bestand, und Pyrbaum mit Schloss und Markt
Pyrbaum bildeten zunächst eine einzige Herrschaft, doch wurde seit 1480 Pyrbaum
in den kaiserlichen Lehnsbriefen als einzelne Herrschaft angesehen. 1561 wurde
die Reformation eingeführt. 1740 kamen die zum bayerischen Reichskreis
zählenden Herrschaften (mit 78 meist durch Kauf erworbenen Höfen und Dörfern)
nach Aussterben der Wolfstein (mit Graf Christian Albrecht, der nur die mit
Grafen von Kirchberg und von Giech auf Thurnau verheirateten Töchter Charlotte
Amalie und Henriette hinterließ), die seit 1668 Mitglieder des fränkischen
Reichsgrafenkollegiums waren, auf Grund einer Lehnsanwartschaft von 1562
zunächst zur Verwaltung und 1768 nach Zahlung von 362000 Gulden endgültig an
Bayern. Nach dem Tod Herzog Maximilians III. Josef, der 1769 auch die Allode
der Wolfstein erlangt hatte, fielen S. und Pyrbaum mit 2 Quadratmeilen an das
Reich, das sie 1779 der Regierung Bayerns unterstellte. S. Wolfstein zu S.
L.: Wolff 150; Wallner 712 BayRK 15; Böhm, J., Die ehemalige Wolfsteinische
Reichsgrafschaft Sulzbürg-Pyrbaum, (in) Das Bayerland 8 (1897), 280; Wappler,
K., Das Sulzbürger Landl, 1957; Heinloth, B., Neumarkt, 1967, (in) Historischer
Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Tausendpfund, A., Der Übergang der Herrschaft
Sulzbürg an Bayern (in) Beiträge zur Eichstätter Geschichte Sonderdruck (aus)
Sammelblatt 92/93 (Eichstätt 1999/2000).
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Thüngen, Tüngen (Reichsritter, Freiherren,
Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda. Seit 1100 bzw.
1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut Ritter von T.
und zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem Hochstift Würzburg trugen
sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten Brandenburg zu Lehen auf. Die in
mehrere Linie aufgespaltete Familie nahm in der fränkischen Reichsritterschaft
eine bedeutsame Stellung ein. Vom Ende des 15. bis ins 18. Jahrhundert zählte
sie mit Burgsinn, Dittlofsroda, der Hälfte von Gräfendorf, Hessdorf mit
Höllrich, drei Vierteln T. mit einem Viertel Hesslar, der Hälfte von
Völkersleier, Weißenbach mit Detter, Eckarts, Heiligkreuz, Rossbach, Rupboden,
Trübenbrunn und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem war sie im 16. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im frühen 19.
Jahrhundert im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Mehrere
Angehörige wurden zu Reichsfreiherren und
Reichsgrafen erhoben. Von 1697 bis 1709 zählte Hans Karl von T., der 1708 die
Reichsgrafenwürde gewann, wegen des 1696 erworbenen Freudental zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.;
Winkelmann-Holzapfel 165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127;
Schulz 272; Rahrbach 265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche
Geschlecht der Freiherren von Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr.
v., Das Haus Thüngen 788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince,
2000; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Ürzell, Steckelberg).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei
Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach
Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand,
1624 in den Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben
(Virilstimme 1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden
und siedelte 1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats
beim Reichstag nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten
(1647 wegen des erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg]
vererbten Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel
Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft Eglingen. Im
kurrheinischen Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines
Darlehens von 80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787
gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank
des schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten,
erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental),
Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen
mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als
Reichsfürstentum Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten
Bayerns, Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt
jedoch 1815 durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am
1. 7. 1867 musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an
Preußen abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth
und Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte
eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten
am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus Thurn und
Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Thurn und
Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren,
2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt.
Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Walderdorff, Walderdorf, Waldendorf, Walderndorf,
Wallendorf, Wallerdorf (Reichsritter). Bis ins frühe 18. Jahrhundert zählten
die 1211 erstmals erwähnten, 1660 mit dem Reichsfreiherrenstand
und 1767 mit dem Reichsgrafenstand begabten W. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 128; Neumaier 66, 149, 151f.; Gensicke, H., Die von Walderdorff,
Nassauische Annalen 106 (1995), 241; Die von Walderdorff, hg. v. Jürgensmeier,
F., 1998; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 358 (ein Hof in Bensheim).
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Wiesentheid (reichsunmittelbare Herrschaft). Das 892
erstmals erwähnte W. bei Kitzingen war Mittelpunkt einer Herrschaft. Sie unterstand
seit 1452 den Fuchs von Dornheim. Valentin Fuchs kaufte 1547 das Schloss mit
Zubehör von den Grafen von Castell als Erblehen. Durch Heirat der Witwe des
Georg Adolf Fuchs von Dornheim mit Johann Otto von Dernbach (1678) kam die zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft an die Herren
von Dernbach. 1675 wurden die Inhaber in den Reichsfreiherrenstand,
1678 in den Reichsgrafenstand erhoben. 1681 erlangte der Graf Sitz und Stimme
beim fränkischen Reichskreis und beim fränkischen Reichsgrafenkollegium. 1692
gab der Ritterkreis die Herrschaft frei. 1701/1704 fiel sie durch Heirat an die
Grafen von Schönborn (W., Atzhausen, Geesdorf [Goesdorf], Wald von
Obersambach), während Järkendorf, Abtswind, Schwarzenau und Kirchschönbach durch
Abtretung an Würzburg und Heimfall verlorengingen. Um 1800 umfasste die
Herrschaft mit 9 Dörfern ein Gebiet von einer Quadratmeile mit etwa 1300
Bauern. 1806 fiel sie zunächst an Bayern, das sie 1810 an das Großherzogtum
Würzburg abtrat und sie mit diesem 1814/1815 zurückerhielt.
L.: Wolff 126; Zeumer 554 II b 62, 10; Wallner 693 FränkRK 24; Domarus, M.,
Wiesentheid. Seine Bedeutung und seine Geschichte, 1953; Domarus, M.,
Territorium Wiesentheid, 1956.
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