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Die reichste Beute in dieser Wanderungsbewegung errangen dabei die 258 n. Chr. erstmals am Niederrhein bezeugten Franken. Ihr sie gewaltsam einender König Chlodwig ([* um 466] 481-511) aus der Familie der Merowinger schlug 486 den römischen Statthalter Syagrius in Nordgallien, 496 die Alemannen am oberen Rhein und an der oberen Donau sowie 507 die Westgoten in Südgallien (Aquitanien). Seine Nachfolger brachten 531 die Thüringer, 532/534 die Burgunder und wenig später die um 550 erstmals genannten Bayern im nördlichen Voralpengebiet unter ihre Abhängigkeit. 732 gelang dem fränkischen König durch den arnulfingischen Hausmeier Karl Martell bei Tours und Poitiers die dauerhafte Abwehr des Ansturms der von Nordafrika nach Spanien vorgedrungenen Araber. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
8. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis: Hochstift Münster, Herzogtum Kleve nebst den Grafschaften Mark und Ravensberg (1614 an Brandenburg), Herzogtümer Jülich und Berg (1614 an Pfalz-Neuburg), Hochstift Paderborn, Hochstift Lüttich, Hochstift Osnabrück, Fürstentum Minden, Fürstentum Verden, gefürstete Abtei Corvey, gefürstete Abteien Stablo und Malmedy, Abtei Werden, Abtei Kornelimünster, gefürstete Abtei Essen, Frauenstift Thorn, Frauenstift Herford, Lande der Fürsten zu Nassau-Diez, Fürstentum Ostfriesland, Fürstentum Moers, Grafschaft Wied, Grafschaft Sayn, Grafschaft Schaumburg (teils zu Hessen-Kassel, teils zu Lippe gehörig), Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, Grafschaft Lippe, Grafschaft Bentheim, Grafschaft Steinfurt, Grafschaften Tecklenburg und Lingen, Grafschaft Hoya, Grafschaft Virneburg, Grafschaft Diepholz, Grafschaft Spiegelberg, Grafschaft Rietberg, Grafschaft Pyrmont, Grafschaft Gronsveld (bzw. Gronsfeld), Grafschaft Reckheim, Herrschaft Anholt, Herrschaften Winneburg und Beilstein, Grafschaft Holzappel, Herrschaft Wittem, Grafschaften Blankenheim und Gerolstein, Herrschaft Gemen, Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, Herrschaft Wickrath, Herrschaft Millendonk (bzw. Myllendonk), Herrschaft Reichenstein, Grafschaft Kerpen und Lommersum (bzw. Kerpen-Lommersum), Grafschaft Schleiden, Grafschaft Hallermunt, Reichsstadt Köln, Reichsstadt Aachen, Reichsstadt Dortmund. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
NdRh. = Niederrhein (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niedersächsischer Städteatlas, 1933-1935, 1935Niessen, J., Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein. Mittel- und Niederrhein, 1950, Neubearbeitung des geschichtlichen Handatlas der Rheinprovinz, hg. v. Aubin, H./Niessen, J., 1926 (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Adendorf (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Das vermutlich aus Reichsgut stammende A. südlich von Bonn wird erstmals 893
unter den Gütern des Klosters Prüm erwähnt. Dessen Rechte nahmen später vor
allem die Grafen von Hochstaden war. Im 12. Jahrhundert hatte das Domkapitel zu
Trier den Hof Cumbe in A. inne. Lehnsträger waren zunächst die von A., 1215 die
von Tomburg. 1246 übertrug der letzte Graf von Hochstaden seine Rechte an das
Erzstift Köln. 1336 trugen die von Hüchelhoven den Hof Cumbe von Trier zu
Lehen. 1413 belehnte Trier Johann von Kempenich als Nachfolger der Hüchelhoven,
1420 die Birgel (Bürgel), 1453 die Schöneck, danach die Orsbeck. Bald nach 1453
ging das Lehnsrecht des Hofes Cumbe an die Abtei Siegburg über. Im 16.
Jahrhundert saßen die Freiherren von der Leyen in A. Nach dem Anfall der
Grafschaft Neuenahr an Jülich 1546 wurde A. Gericht innerhalb Jülichs, doch
tauschte der Kurfürst von der Pfalz als Herzog von Jülich 1659 das Gericht A.
gegen den Anteil der von der Leyen an Landskron (Landskrone) ein. Kaiser
Leopold I. erhob A., das zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein steuerte, zur reichsunmittelbaren Herrschaft. 1815 kam
A. zu Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 515.
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Ahrental (reichsritterschaftliche Herrschaft),
Ahrenthal. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichteten die Herren von Sinzig auf
Reichsgut die Burg A. südwestlich von Sinzig, nach der sie sich benannten. Im
16. Jahrhundert gingen die Reichslehnrechte verloren. Die Herrschaft kam im
Erbgang an die Herren Wildberg (Wiltberg), an die Effern, an die Freiherren von
Meerscheid genannt Hillesheim und schließlich an die Grafen von Spee (Spe).
1702 wurde die Herrschaft reichsritterschaftlich (Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein). S.
Rheinland-Pfalz.
L.: Bruchhäuser, K., Heimatbuch der Stadt Sinzig, 1953.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Arenfels, Ahrenfels (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die Burg A. am rechten Rheinufer gegenüber von Sinzig wurde
1258/1259 Sitz der Linie Isenburg-Arenfels in der Vogtei Hönningen. Nach dem
Aussterben der Linie (1371) erwarb das Erzstift Trier als Lehnsherr Burg und
Herrschaft von den beiden Schwiegersöhnen des letzten Herren (Graf Wilhelm von
Wied und Salentin von Isenburg). 1504 kamen Burg und Herrschaft wieder an
Isenburg (Isenburg-Grenzau). 1664 zog Trier A. nach dem Aussterben der Grafen
von Isenburg-Grenzau als heimgefallenes Lehen ein und gab es 1670 an die von
der Leyen als Unterherrschaft aus. A. steuerte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1815 kam A.
zu Preußen, 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515.
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Baden (Markgrafschaft, Kurfürstentum,
Großherzogtum, Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae Aureliae
(220/221 Civitas Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört. Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum
Stammesherzogtum Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B. wird
erkennbar mit Markgraf Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I. von
Zähringen und einem Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben, eines nahen
Verwandten der Salier. Seine Güter im Nordschwarzwald hat er offenbar als Erbe
der Grafen von Calw erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich von der Mark
Verona des Herzogtums Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als Markgraf
erscheint. Nach der von Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B. (Baden-Baden)
nannte sich erstmals 1112 unter Fortführung des Markgrafentitels Hermanns
gleichnamiger Sohn Hermann II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im Breisgau
und in der Ortenau inne und erlangte durch Heirat Güter um Backnang (um 1100).
Sein Sohn Hermann III. war vermutlich mit einer Tochter König Konrads III.
verheiratet und erlangte 1153 das ehemalige Königsgut Besigheim. Hermann V.
erbte 1219 Pforzheim und erwarb Durlach und Ettlingen sowie Pfandschaften über
Lauffen, Sinsheim und Eppingen. Mit dem Aussterben der Staufer (um 1254) rückte
die Familie im heutigen Mittelbaden in deren Stellung ein, die auf Lehnsgut des
Klosters Weißenburg im Elsass beruhte. Die Güter der 1190 von der Hauptlinie
der Markgrafen von B. (mit der Ortenau um Offenburg) abgespalteten Linie der
Markgrafen von Hachberg (Hochberg im Breisgau) und ihrer 1297 gebildeten Nebenlinie
Sausenberg kamen 1415 durch Kauf (Hachberg) bzw. 1503 durch Erbrecht
(Sausenberg) wieder an die Hauptlinie zurück, die zudem im 14. und 15.
Jahrhundert weitere Güter gewann (Sponheim, Lahr und Mahlberg [Lahr-Mahlberg]
zur Hälfte, 1387 die Grafschaft Eberstein zur Hälfte), im Raum um Stuttgart (u.
a. 1504/1595 Besigheim, Mundelsheim) aber den Grafen von Württemberg weichen
musste, so dass B. ein fast ausschließlich oberrheinisches Herrschaftsgebiet
wurde, das hinter Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515 erhielt Bernhard
III. von B. die luxemburgischen und sponheimischen Güter (Baden-Baden), Ernst
die breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg, Sausenberg, Rötteln,
Badenweiler, sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und Philipp die restlichen
Güter. Dazu kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und Schloss Baden, das
Gebiet südlich des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und die Vogtei über
Herrenalb und Frauenalb für Bernhard III. sowie Pforzheim, Durlach, Altensteig,
Liebenzell und das Gebiet nördlich der Alb für Ernst, so dass sich (von
1515/1535 bis 1771) eine obere Markgrafschaft Baden-Baden und eine untere
Markgrafschaft Baden-Durlach (Residenz in Pforzheim, seit 1724 in Karlsruhe)
gegenüberstanden. Baden-Durlach wurde 1556 evangelisch, Baden-Baden nach 1555
(später aber rekatholisiert). Von 1594 bis 1622 besetzte Baden-Durlach
Baden-Baden. Baden-Durlach trat zwecks Aufbringung der bei der Besetzung
entstandenen Kosten Besigheim, Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell an
Württemberg ab, erwarb aber Malsch und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648 kam
Baden-Durlach vorübergehend an Baden-Baden. 1654 erließ Baden-Durlach ein
Landrecht und eine Landesordnung. 1666/1667 erwarb Baden-Baden Teile der
Grafschaft Eberstein. 1771 beerbte Baden-Durlach, das sich zum Musterstaat des
aufgeklärten Absolutismus entwickelt hatte, Baden-Baden. Um 1785 umfasste B. -
das um 1780 mit Argenschwang und einem Teil Weilers auch Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und außerdem
des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer
mit etwa 174000/190000 Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen
Gebiete an Frankreich (Amt Rhodt bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft
Beinheim im Unterelsass, Amt Gräfenstein bei Pirmasens, Herrschaften
Hesperingen und Rodemachern in Luxemburg und Teile der Grafschaft Sponheim im
Hunsrück). Um 1800 umfasste B. ein Gebiet von 27 Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803
wurde B. durch § 5 des Reichsdeputationshauptschlusses zum Kurfürstentum
erhoben und durch die rechtsrheinischen Teile der Pfalz (Heidelberg, Mannheim,
Ladenburg, Bretten) und die Hochstifte Konstanz, Basel (teilweise), Straßburg
(teilweise), Speyer (teilweise), die hanau-lichtenbergischen bzw.
hessen-darmstädtischen Ämter Lichtenau und Willstätt, die nassau-usingische
Herrschaft Lahr, die Reichsabteien Petershausen, Gengenbach, Odenheim und Salem
(ohne Ostrach), die Reichsstädte Offenburg, Pfullendorf, Gengenbach, Biberach
(1806 an Württemberg), Zell am Harmersbach, Überlingen, Wimpfen (später an
Hessen), das Reichstal Harmersbach und die Klöster Schwarzach, Frauenalb,
Allerheiligen, Lichtental, Ettenheimmünster, Öhningen und Reichenau sowie
kleinere Güter entschädigt, wodurch sich sein Umfang auf 7200 Quadratkilometer
mit 445000 Einwohnern vermehrte (Februar-Mai 1803 13 Organisationsedikte Johann
Niklas Friedrich Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog von Modena/Österreich den
größten Teil des Breisgaues, die Ortenau, die Baar mit Villingen, die Stadt
Konstanz und die Kommende Mainau des Deutschen Ordens mit insgesamt 2530
Quadratkilometern und 160000 Einwohnern. Durch den Beitritt zum Rheinbund 1806
wurde es Großherzogtum und erhielt die Fürstentümer Fürstenberg, Leiningen,
Krautheim (Salm-Krautheim), die Landgrafschaft Klettgau, die Reichsgrafschaft
Bonndorf, das Johanniterpriorat Heitersheim, die südlich des Mains gelegenen
Teile der Fürstentümer Wertheim und die eingeschlossenen Güter der
Reichsritterschaft. 1806 wurden einige Gebietsänderungen mit Württemberg
vereinbart. 1810 erhielt B. die seit 1805 württembergische Landgrafschaft
Nellenburg und obere Grafschaft Hohenberg gegen Randgebiete im Schwarzwald (an
Württemberg) und Amorbach (an Hessen-Darmstadt). Damit umfasste es etwa 15000
Quadratkilometer mit ungefähr 975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810 übernahm B. den
Code Napoléon in der Form des Badischen Landrechts, der die Geltung des
baden-badischen Landrechts von 1588, des baden-durlachischen Landrechts von
1654, des kurpfälzischen Landrechts von 1610, der Solmser Gerichts- und
Landesordnung von 1571, des Mainzer Landrechts von 1755, zahlreicher
vorderösterreichischer Verordnungen und der Statuten Gengenbachs, Offenburgs,
Pfullendorfs, Überlingens und Zells am Harmersbach auf seinem Gebiet beendete.
1818 erhielt es eine Verfassung (konstitutionelle Monarchie). Zugleich musste
es an Bayern das Amt Steinfeld (bis 1810 Rothenfels [Rotenfels]) im Mainkreis
und Tauberkreis und Teile Leiningens abtreten, erhielt aber von Österreich das
Fürstentum von der Leyen. 1819 konnte es die Herrschaft Geroldseck
(Hohengeroldseck) erwerben. 1830 wurde der Abkömmling Leopold des Großherzogs
Karl Friedrich von B. mit Luise Geyer von Geyersberg (seit 1796 Reichsgräfin
von Hochberg) Großherzog in B., das allmählich zum liberalen „Musterländle“
wurde. 1870 trat B. in den Norddeutschen Bund bzw. das Deutsche Reich ein. Am
22. 11. 1918 dankte Großherzog Friedrich II. ab. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. 1945 wurde B. in das amerikanisch besetzte
Nordbaden (wie Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens) mit Stuttgart als
Hauptstadt und das französisch besetzte Südbaden (B.) mit Freiburg als
Hauptstadt geteilt, 1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg auf.
L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des
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Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat
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u. a, 2003; Andermann, K., Die Markgrafen von Baden und der Adel im südlichen
Ufgau und in der nördlichen Ortenau, ZGO 151 (2003), 93; Höfe und Residenzen im
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Engehausen, F., Kleine Geschichte des Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005;
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Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v.
Schindling, A. u. a., 2007; Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von Baden im
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Kulturgütern aus der Zeit der Monarchie, 2008; Weber, R., Kleine Geschichte der
Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008; Regierunsakten dies
Kurfürstentums und Großherzogtums Baden 1803-1815, bearb. v. Schimke, M., 2012.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Berg (Grafen, Herzöge, Grafschaft, Herzogtum,
Großherzogtum). In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erscheint am Niederrhein ein Geschlecht mit den Leitnamen Adolf,
Eberhard und Engelbert, das sich nach dem Stammsitz B. an der Dhün (Altenberg,
vor 1152 als Zisterzienserabtei gestiftet) benannte, um 1150 ansehnliche Güter
(Allod, Vogtei über die Klöster Werden, Deutz, Siegburg) zwischen Sieg und Lippe
innehatte und in enger Verbindung zum Erzstift Köln stand. Um 1100 erwarb es
Güter aus dem Erbe der Grafen von Werl. Seit 1101 führte es den Grafentitel.
Von 1133 bis 1288 war der Hauptsitz B. (= Burg an der Wupper), das bis zum
Anfang des 16. Jahrhunderts Residenz blieb. 1160/1161/1163 teilten sich die
Grafen von B. in eine rheinische (B.) und eine westfälische Linie
(Berg-Altena[-Mark], Altena), diese sich am Ende des 12. Jahrhunderts in einen
märkischen und einen isenbergischen Zweig, von denen Isenberg rasch
bedeutungslos wurde, die Grafen von Mark dagegen erhebliches Gewicht gewannen.
Die Grafen von B., die 1176 Güter um Hilden und Haan und vielleicht um Duisburg
und 1189 um Düsseldorf erwarben und mehrfach den Kölner Erzbischofsstuhl
besetzten, starben 1225 in der Hauptlinie (rheinische Linie) aus. Sie wurden
über Irmgard von B. von dem Haus Limburg beerbt, dessen Angehörige Güter um
Duisburg, Mettmann und Remagen gewannen (Hauptort war seit 1280 Düsseldorf).
Diese wurden 1348 über die Schwestertochter Margarete von B. und Ravensberg von
dem Haus Jülich beerbt, das die letzten fremden Exklaven beseitigte (1355
Hardenberg, 1359 Solingen). Seit 1380 war B. Herzogtum. Ihm wurde die von
Margarete von B. vom Vater ererbte Grafschaft Ravensberg angegliedert. 1423
vereinigte sich B. durch Erbfall mit dem Herzogtum Jülich. 1427 wurde Elberfeld
gewonnen. 1511 starb das Haus Jülich (Jülich-Hengebach) aus und wurde durch die
Grafen von der Mark beerbt, die seit 1368 auch in Kleve (Herzöge von Kleve)
herrschten (Vereinigung von Jülich-Berg-Ravensberg mit dem Herzogtum
Kleve-Mark). 1609 erlosch der märkische Zweig (Kleve-Mark) des alten bergischen
Grafenhauses. Nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit kam 1614 (endgültig
1666) das katholisch gebliebene B. (mit den Städten Düsseldorf, Lennep,
Wipperfürth, Ratingen,Radevormwald [Rade vor dem Wald], Solingen, Gerresheim,
Blankenberg und Elberfeld, den Ämtern Düsseldorf, Angermund und Landsberg,
Mettmann, Elberfeld, Barmen und Beyenburg, Solingen und Burg, Schöller, Hilden
und Haan [Hahn], Bornefeld und Hückeswagen, Monheim, Mieseloh [Meiseloh], Porz
und Mülheim [Mühlheim], Odenthal [Odendahl], Scheiderhöh [Scheidenhöh],
Lülsdorf [Lüstorf], Steinbach, Löwenburg bzw. Löwenberg [Leuenberg], den freien
Herrschaften Hardenberg und Broich [Bruck] und der Herrschaft Schöller) mit
Jülich an Pfalz-Neuburg, 1685 an Kurpfalz, womit B. Nebenland wurde, und 1777
mit der Pfalz an Bayern. 1805/1806 an Napoléon I. abgetreten wurde B. unter
dessen Schwager Joachim Murat zusammen mit nassauischen und preußischen
Gebieten Großherzogtum (mit Herzogtum Münster, Grafschaft Mark, Tecklenburg,
Lingen, Reichsabtei Essen, Elten und Werden, insgesamt 315 Quadratmeilen mit
878000 Einwohnern). Dieses wurde in die vier Departements Rhein, Sieg, Ruhr und
Ems eingeteilt und erhielt Verfassung und Verwaltung nach dem Muster des
napoleonischen Frankreich. Auch der Code Napoléon wurde in Kraft gesetzt. 1809
wurde B. praktisch ein Teil Frankreichs, an das am 10. 12. 1810 Münster,
Bentheim, Tecklenburg und Rheda mit insgesamt 87 Quadratmeilen ganz abgetreten
werden mussten. 1813/1814 wurden die französischen Einrichtungen aufgehoben.
1815 kam B. an Preußen (Rheinprovinz), 1946 das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 323ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3; Die Territorien des Reichs 3, 86;
Goecke, R., Das Großherzogtum Berg 1806-13, 1877; Hengstenberg, H., Das
ehemalige Herzogtum Berg und seine nächste Umgebung, 2. A. 1897; Ilgen, T., Die
ältesten Grafen von Berg und deren Abkömmlinge, die Grafen von Altena
(Isenberg-Limburg und Mark), Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 36 (1903), 14ff.;
Schönneshofer, B., Geschichte des Bergischen Landes, 2. A. 1912; Melchers, B.,
Die ältesten Grafen von Berg bis zu ihrem Aussterben, Zs. d. Berg.
Geschichtsvereins 45 (1912), 5ff.; Somya, J., Die Entstehung der Landeshoheit
in der Grafschaft Berg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1926; Lülsdorff, J.
v., Zur Entwicklung der Landeshoheit in den einzelnen Teilen des Herzogtums
Berg, Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 70 (1949), 255ff.; Hömberg, A., Geschichte
der Comitate des Werler Grafenhauses, WZ 100 (1950), 9ff.; Hashagen, J. u. a.,
Bergische Geschichte, 1958; Wisplinghoff, E./Dahn, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Schmale, F., Die Anfänge der Grafen von Berg, FS
Bosl, K., 1974; Kraus, T., Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von
Berg bis zum Jahre 1225, 1981; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer
Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Regierungsakte des Großherzogtums Berg, hg. v.
Rob, K., 1992; Lohausen, H., Die obersten Zivilgerichte im Großherzogtum, 1995;
Engelbrecht, J., Das Herzogtum Berg, 1996; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schmidt, C., Das
Großherzogtum Berg, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 162;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 814 (Jülich und Berg); Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
422; Severin-Barboutie, B., Französische Herrschaftspolitik und Modernisierung,
2008; Geschichte des Bergischen Landes, hg. v. Gorißen, S. u. a., 2014.
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Blieskastel, Castel (Herrschaft, Grafen). Nach der
1098 erwähnten Burg B. (castellum ad Blesam, Castel) an der unteren Blies im
Saarland nannte sich eine gegen Ende des 11. Jahrhunderts von den Grafen von
Metz-Lunéville abgespaltete lothringische Adelsfamilie, die ihrerseits im 12.
Jahrhundert die Linien der Grafen von Homburg, Lützelstein (1172-1460) und
Saarwerden abspaltete und von der Blies bis zur Mosel mit Allod (Achtelsbach,
Bubenhausen, Reichweiler [Reichsweiler], Ormesheimer Berg, B.) sowie Lehen der
Erzbischöfe von Trier (Hunolstein, Bernkastel) und der Bischöfe von Metz und
Verdun (Schamburg [Schaumberg]) begütert war. Nach dem Tod des letzten Grafen
von B. (1237) behielt seine älteste Tochter Elisabeth, die in zweiter Ehe mit
Rainald von Lothringen-Bitsch verheiratet war, die Güter. Nach ihrem Tod kam es
zum Blieskasteler Erbfolgekrieg (1276-1291) zwischen denen von Salm, Limburg,
Blankenberg, Zweibrücken und Sponheim sowie dem Bischof von Metz einerseits und
den Herzögen von Lothringen und Grafen von Saarbrücken andererseits, der nach
vorübergehendem Gewinn Blieskastels, Liebenbergs, Püttlingens, Bernkastels und
Hunolsteins durch die Grafen von Salm (1278) mit der Aufteilung des Erbes
zwischen dem Herzog von Lothringen (Grafschaft Schaumburg), dem Bischof von
Metz (1284 B., ohne Hunolstein, Schaumburg und Püttlingen) und dem Grafen von
Salm (Püttlingen) endete. Die Burg B. verkaufte der Bischof von Metz 1337 an
das Erzstift Trier, das bereits 1280 Bernkastel erworben hatte. 1456/1660
erwarben die Grafen von Leyen B. und verlegten 1773 ihre Residenz dorthin. B.
zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1798/1802 kam es an Frankreich, 1815 an Preußen, 1816 an
Bayern, 1919/1920 und 1945/1946 an das Saargebiet und damit 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 515; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Pöhlmann, C.,
Der Bliescasteler Erbfolgekrieg, Z. f. bay. LG. 8 (1935), 450ff.; Herrmann, H.,
Die Grafen von Blieskastel, (in) Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes 2
(1977), 254ff.; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, 3 1979, 102ff.;
Herrmann, W., Blieskastel, LexMA 2 1983, 278.
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Boos von Waldeck (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit Hundsbach samt Lauschied und Teilen von
Kappeln zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Winkelmann-Holzapfel 143; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355 (im Rheingau).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Boos von Waldeck und Montfort (Freiherren,
Grafen, Reichsritter). Die Freiherren, seit 1790 Grafen, B. zählten um 1790 mit
Wasenbach zum Kanton Mittelrheinstrom und mit Hüffelsheim zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 143.
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Breidbach, Breitbach (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von B. mit dem vom späten 15.
Jahrhundert bis 1679 allmählich erworbenen Bürresheim am Einfluss des
Nitzbaches in das Nettetal zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Um 1760 gehörten B. auch zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Riedenauer 122; Bornheim, W. gen.
Schilling, Zur Geschichte der von Bürresheim im Mittelalter, Niederrhein. Annalen 158 (1956). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bretzenheim (Herrschaft, Grafen, Reichsritterschaft,
Fürsten). Die Reichsherrschaft B. mit Winzenheim an der unteren Nahe war
kölnisches Lehen der Grafen von Daun (Dhaun) und Falkenstein, von denen sie
1662 Graf Alexander von Velen/Vehlen erwarb. Er erhielt 1664 von Kaiser Leopold
I. die Reichsunmittelbarkeit. B. wurde Mitglied des westfälischen
Reichsgrafenkollegiums. 1733 nach dem Aussterben der Grafen zog das Erzstift
Köln das Lehen ein, gab es aber 1734 an den Grafen von Virmond/Virmont und 1747
an den Freiherrn von Roll (zu Bernau). 1772/1773 wurde B. von Kurfürst Karl
Theodor von Pfalz-Bayern (Pfalz/Bayern) für seinen nichtehelichen, von der
Schauspielerin Seyffert (später Gräfin Heideck) geborenen Sohn Karl August
erworben, der sich seitdem Graf von B. nannte. Dazu kamen weitere
zusammengekaufte kleinere Herrschaften an der unteren Nahe. Mit der halben
Ganerbschaft Burglayen (Burg Layen), dem 1786 von den Freiherren von Dalberg zu
Herrnsheim gekauften Mandel und drei Vierteln Rümmelsheim zählten die Grafen
zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein, mit dem 1791 von der Abtei Sankt Jakobsberg bei Mainz erlangten Planig
zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1790 erhielt der Graf von B.
von Joseph II. den Fürstentitel verliehen. Das Fürstentum gehörte zum
oberrheinischen Reichskreis und zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. 1801
fiel B. mit 1,5 Quadratmeilen und 3000 Einwohnern an Frankreich. 1802/1803
erhielt der Fürst durch § 22 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 für B. und Winzenheim die Reichsstadt Lindau und das gefürstete Damenstift
Lindau. Sie vertauschte er 1804 gegen ungarische Güter um Regez an Österreich,
das Lindau 1805 an Bayern verlor. B. kam 1815/1816 zu Preußen und 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 288f.; Wallner 699 OberrheinRK 49; Bechtolsheimer, H. u. a., Beiträge
zur rheinhessischen Geschichte, 1916; Winkelmann-Holzapfel 143; Klein 190.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Burgfriede (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Der aus den Dörfern Kronweiler, Dorweiler und Mannebach bei Simmern im Hunsrück
bestehende sog. Burgfriede Waldeck zählte zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. S. Waldeck reichsritterschaftliche Herrschaft.
L.: Wolff 515.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bürresheim (Herrschaft, Ganerbschaft,
Reichsritterschaft). Im 12. Jahrhundert entstand auf vielleicht ursprünglich
gräflichem Gut am Einfluss des Nitzbaches in das Nettetal die 1157 genannte
Burg B. (Burchenesem). Im 14. Jahrhundert war das Erzstift Köln infolge Kaufs
alleiniger Lehnsherr. Zu den Ganerben der Burg zählten die Leutesdorf,
Schöneck, Bell, Plieck von Lichtenberg und Kempenich. Vom 15. Jahrhundert bis
1679 erlangten nach Einheirat allmählich die Breidbach (Breitbach) das Schloss
und die dem Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein angehörige Herrschaft B.
L.: Wolff 515; Bornheim gen. Schilling, W., Zur Geschichte der von Bürresheim
im Mittelalter, Niederrhein. Annalen 158 (1956);
Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Clodt zu Ehrenberg (Freiherren, Reichsritter).
Bis zum Tod ihres letzten Familienmitgliedes 1789 gehörten die Freiherren C.
mit Teilen der Herrschaft Ehrenburg (Ehrenberg), nämlich Karbach samt Hirzenach
(Oberhirzenach), zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Ihre Güter fielen 1789 an die Freiherren vom Stein an der
Lahn zu Nassau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Winkelmann-Holzapfel 144.
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Dalberg (Herren, Reichsritter, Freiherren,
Herrschaft). Seit 1132 ist in D. bei Kreuznach eine begüterte Edelherrenfamilie
(von Stein, von Weierbach) nachweisbar. Sie übertrug ihre um die etwa 1170
erbaute Burg errichtete reichsunmittelbare Herrschaft (mit D., Wallhausen,
Sommerloch, Spabrücken, Schlierschied [wüst] Aschborn [Eschborn], Oberhub,
Unterhub, Münchwald und Wald-Erbach [Walderbach]) mit ihrem Namen
1315/1318/1325 erbweise an die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbaren
verwandten Kämmerer von Worms. 1367 erlangten die Pfalzgrafen durch die Öffnung
der D. Einfluss auf die mit Lehnsrechten des Hochstifts Speyer belastete
Herrschaft. Die D. gehörten zum Ritterkreis Rhein der Reichsritterschaft und
wurden 1653/1654 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Familie zerfiel in
zahlreiche Zweige (Dalberg zu Dalberg bzw. Dalberg-Dalberg bis 1848, Dalberg zu
Herrnsheim bzw. Dalberg-Herrnsheim bis 1833). Um 1790 waren die D. zu D. mit
Aschborner Hof bzw. Aschborn, D., Münchwald, Oberhub, Schlierschied (wüst),
Sommerloch, Spabrücken, Unterhub, Wallhausen und der Hälfte von Wald-Erbach
(Walderbach) Mitglied des Kantons Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein sowie außerdem im Kanton Rhön-Werra (von etwa 1650 bis
1806) und im Kanton Baunach (von etwa 1700 bis 1806) des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Die D. zu Herrnsheim zählten mit Mandel zum Kanton Niederrheinstrom und mit Essingen, Herrnsheim samt
Abenheim und Kropsburg zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Die
D. zu Heßloch (Haßloch) rechneten um 1790 mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim, Gabsheim und Heßloch
(Haßloch) samt Hospitalhof ebenfalls zum Kanton Oberrheinstrom. Die Linie
Dalberg-Heßloch (Dalberg-Haßloch) war seit 1810 als Grafen von Ostein in Böhmen
begütert. Karl Theodor von Dalberg (8. 2. 1744-10. 2. 1817) war seit Juli 1802
der letzte Kurfürst von Mainz (1803 Fürstentum Regensburg mit Fürstentum
Aschaffenburg und Wetzlar) und von Juni 1810 bis 1813 Großherzog von Frankfurt
(ohne Regensburg, aber mit Fulda und Hanau).
L.: Wolff 515; Seyler 358; Hölzle, Beiwort 58; Winkelmann-Holzapfel 144;
Riedenauer 123; Rahrbach 41, 43; Fabricius, N., Die Herrschaften des unteren
Nahegebietes, 1914; Bilz, B., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, 1968;
Battenberg, F., Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von
Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165-1823, Bd. 1ff.
1981ff.; Färber, K., Der Übergang des Dalbergischen Fürstentums Regensburg an
das Königreich Bayern - zum 175jährigen Jubiläum, 1985, Verh. d. hist. Vereins
f. Oberpfalz und Regensburg 125; Carl von Dalberg, hg. v. Spies, H., 1994; Carl
von Dalberg, hg. v. Hausberger, K., 1995.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Diepholz (Herren, Grafschaft). Edelfreie Herren
von D., die aus dem Land Hadeln stammen, sind erstmals 1085 belegt. Sie
erbauten zwischen 1120 und 1160 an der oberen Hunte eine 1160 erstmals bezeugte
Burg, die zum Vorort ihrer von Mooren geschützten, zwischen den Hochstiften von
Minden, Osnabrück und Münster gelegenen Herrschaft zwischen Wildeshausen und
Bassum bzw. Levern und Rahden wurde. Wichtige Rechte gingen um 1300 von den
Welfen bzw. den Askaniern sowie den Grafen von Ravensberg zu Lehen. Weitere
Rechte bestanden im friesischen Küstenraum (Midlum), doch blieb das Herrschaftsgebiet
insgesamt bescheiden. 1512 nahmen die Herren zum Schutz gegen Minden die
Lehnshoheit des Reiches, 1531 der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg an. 1521
trugen sie das Amt Auburg im Südwesten den Landgrafen von Hessen als Mannlehen
auf. 1531 erwarben sie (wohl zusammen mit der Reichslehnbarkeit) den
Grafenrang. 1585 starb das Geschlecht aus. Die Grafschaft fiel auf Grund einer
Anwartschaft von 1517 an Braunschweig-Lüneburg (bis 1665 Braunschweig-Celle,
dann Calenberg), Auburg (trotz eines 1606 vor dem Reichskammergericht
angestrengten, zweihundert Jahre währenden Rechtsstreits mit den Welfen) an
Hessen. 1593 wurden die Welfen vom Kaiser belehnt. Die Grafschaft gehörte dem
westfälischen Reichsgrafenkollegium an. 1685/1723 ging sie, um 9 (bzw. 11,5) Quadratmeilen
groß, mit den Ämtern D. (mit den Vogteien Barnstorf und Drebber) und Lemförde
(mit dem Flecken Lemförde und acht Dörfern) in Hannover auf (1823 zusammen mit
der Grafschaft Hoya Landdrostei Hannover). 1816 kam nach Abfindung der
Freiherren von Cornberg auch Auburg an Hannover. Über Hannover fiel D. 1866 an
Preußen und 1946 an Niedersachsen. S. Niederrheinisch-westfälischer
Reichskreis.
L.: Wolff 356; Zeumer 554 II b 63, 11; Wallner 703 WestfälRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F.,
Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Moormeyer, W., Die
Grafschaft Diepholz, 1938; Guttzeit, E., Geschichte der Stadt Diepholz, Teil 1
1982; Dienwiebel, H., Geschichtliches Ortsverzeichnis der Grafschaften Hoya und
Diepholz, A-K, 1989; Die Grafschaften Bruchhausen, Diepholz, Hoya und Wölpe,
2000. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Diersfordt (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit D. bei
Wesel am Niederrhein gehörte zum Herzogtum Kleve
(weselscher landrätlicher Kreis).
L.: Wolff 317.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ehrenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde am Ehrbach bei Brodenbach
die E. erbaut, die das Erzstift Mainz den Pfalzgrafen bei Rhein zu Lehen gab.
Nach der E. nannten sich seit 1189 Ritter von E., die Lehnsleute der Pfalz
waren. Um 1399 zog die Pfalz die Herrschaft als erledigtes Lehen ein, teilte
aber 1413 mit Schönenburg und Pyrmont. 1426 erbte Pyrmont den Anteil
Schönenburgs. 1545 kamen die Güter durch Erbfolge von Pyrmont-Ehrenburg an
Eltz-Pyrmont, 1561 an Quadt von Landskron, 1668 an die Freiherren Clodt zu
Ehrenberg (E.) und 1789 an den Freiherren vom Stein. Die aus den Dörfern
Brodenbach und Karbach und der Vogtei Hirzenach (Oberhirzenach) bestehende
Herrschaft zählte zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Über Preußen gelangten die Gebiete 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515; Skiba, W., Die Burg in Deutschland. Aufzeichnung und Analyse der
Ehrenburg auf dem Hunsrück, Darmstadt 1962 (masch. schr.).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Elten (Stift, Damenstift, Frauenstift,
Reichsstift, Residenz). 967 gründete Graf Wichmann von Hamaland auf den
Eltenberg bei E. am Niederrhein, auf dem 944
erstmals eine Burg erwähnt wird, ein adliges Damenstift. Dieses wurde 968 von
Kaiser Otto I. bestätigt und erhielt 973 von Kaiser Otto II. königlichen
Schutz. Bald ging es an das Reich über. 1473 überließ der Herzog von Burgund
den Herzögen von Kleve die Vogtei über E. und seine umfangreichen Güter (1469
Hektar). 1802 wurde E. von Preußen in Besitz genommen. 1806/1807 kam es an das
Großherzogtum Berg, 1815 erneut an Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Am 23.
4. 1949 wurde es mit etwa 20 weiteren deutschen Gemeinden (rund 70
Quadratkilometer mit etwa 10000 Bewohnern) bis zu einer endgültigen
Friedensregelung mit dem Deutschen Reich vorläufig dem Hoheitsgebiet der
Niederlande zugeschlagen, am 1. 8. 1963 aber wieder zurückgeführt. Der Ort E.
wurde 1975 in Emmerich eingemeindet.
L.: Wolff 494f.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Gies, L.,
Elten, 1958; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen
(1815-1945), FS Schmelzeisen, G., 1980, 177; Binding, G., Hochelten, LexMA 5
1990, 57; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 706, 1, 2, 176.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eltz (Herrschaft, Herren, Grafen,
Reichsritter). Nach der im 12. Jahrhundert kurz vor dem Einfluss der Elz in die
Mosel entstandenen Burg E. nannten sich seit 1150/1157 Herren von E. Durch
allmähliche Aufspaltung des Geschlechts in mehrere Linien wurde die Burg
Ganerbenburg. 1331/1336 erzwang der Erzbischof von Trier die Übergabe. Die
Herren von E. wurden Lehnsleute des Erzstifts Trier. Die Burg war Mittelpunkt
einer kleinen Herrschaft der später in den Reichsgrafenstand erhobenen Familie.
Im 18. Jahrhundert waren die Grafen zu E. mit einem Drittel Burg-Gräfenrode
(Burggräfenrode) im Kanton Mittelrheinstrom, mit einem Viertel der Ganerbschaft
Burglayen (Burg Leyen) und einem Viertel Rümmelsheim im Kanton Niederrheinstrom und mit Vendersheim im Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert. Ab etwa 1760 gehörten E.
auch zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. 1815 kam Eltz zu Preußen,
1946 an Rheinland-Pfalz. S. Faust von Stromberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Zimmermann 66f.; Winkelmann-Holzapfel 147; Riedenauer 123; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 355 (Hohlenfels, Gräfenrode 1792).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eyß (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von E. waren mit Rheinstein und dem zur Herrschaft Faitzberg
gehörigen Lendershof um 1790 Mitglied des Kantons Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 148; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355 (Rheinstein 1792).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Fürstenwärther (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von F. waren wegen dem halben Duchroth mit dem halben Oberhausen und
einem Viertel der Ganerbschaft Burglayen (Burg Layen) Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 148.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hattuarien (Gau bzw. Großgau in Niederlothringen
links und rechts des Niederrheins) (terra
Hattuariorum 715)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 Hatteri
(Mündelheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 455; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 26, II, 21, III, 11, 18, 19, 26,
Hetterun, Hattuarias, pagus Hattuariensis; Nonn, U., Pagus und Comitatus in
Niederlothringen, 1983, 74, 204; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000
(Esserden, Uedem, Mündelheim, Styrum, Herbede).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heddesdorf, Heddersdorf, Hedersdorf, Hettersdorf
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die auch in den Kantonen
Rhön-Werra und Baunach immatrikulierten H. mit dem 1808 an Aschaffenburg
gefallenen Bessenbach (Besenbach) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken, mit Lörzweiler zum Kanton Oberrheinstrom sowie mit Teilen von
Horchheim und Arzheim zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. 1805 war Christoph von H. als Personalist Mitglied des
Kantons Odenwald.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 153; Pfeiffer 211; Riedenauer 124, 188; Stetten 32, 38,
39; Rahrbach 123; Neumaier 66, 73.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hees (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu der H. mit Holdinghausen
(Holdingshausen) zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 von der Hees
(Lindheim). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hörstgen (Herrlichkeit, Herrschaft). Die kleine
Herrschaft H. am Niederrhein bei Kamp-Lintfort
war Lehen der Grafschaft Moers. Mit ihr war als Lehen Gelderns der Rittersitz
Frohnenbruch (Frohnenburg) verbunden. Aus der Erbschaft von Drachenfels kam H.
an die Mirlar zu Myllendonk (Millendonk) und 1754 an die Freiherren von
Knesebeck. H. zählte zu den nicht eingekreisten reichsunmittelbaren
Reichsteilen, doch war die Reichsunmittelbarkeit durch Moers und das Erzstift
Köln bestritten. 1794 wurde die 418 Hektar umfassende Herrschaft von Frankreich
besetzt. 1815 fiel H. an Preußen und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 494.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hüttersdorf (Reichsherrschaft). H. an der Prims im
Saarland war bis zur französischen Revolution Sitz einer kleinen, zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein zählenden
Reichsherrschaft. 1815 fiel es an Preußen (Saargebiet).
L.: Wolff 516.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Illingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). I.
südwestlich von Ottweiler gehörte zunächst den Grafen von Saarwerden, dann den
Grafen von Moers-Saarwerden und schließlich den Grafen von Nassau-Saarbrücken
als Lehnsherren. Seit dem 14. Jahrhundert war die Herrschaft in den Händen der
Herren von Kerpen, die von den Herren von Manderscheid abstammten. Die
reichsritterschaftliche Herrschaft zählte zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein und umfasste 1789 Wemmetsweiler, Gennweiler, I. und
Merchweiler. 1815 kam I. zu Preußen und 1919 bzw. 1945 zum Saargebiet und damit
1957 zum Saarland.
L.: Wolff 516. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn
(Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von I. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Steigerwald (um 1800) des
Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert gehörten die Grafen zu I. zum
Ritterkreis Rhein und zwar wegen Schöneberg (Schönberg), Dörrebach mit Ruine
Gollenfels, Hergenfeld, Schweppenhausen, Seibersbach und Waldhilbersheim zum
Kanton Niederrheinstrom und wegen Gaulsheim zum
Kanton Oberrheinstrom. Außerdem waren sie mit Unterhausen und Teilen von
Würzberg Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Unterhausen
fiel 1808 an Aschaffenburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543, 545; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
595; Seyler 370; Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124;
Stetten 36, 39; Rahrbach 136; ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Holzhausen 18.
Jh.). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jülich (Grafschaft, Markgrafschaft, Herzogtum[,
Residenz?]). J. bei Düren ist im Anschluss an die römische Zivilsiedlung
Juliacum an einer wichtigen Straßenkreuzung entstanden. Im 9. Jahrhundert kam
der Ort an das Erzstift Köln. Als dessen Vögte wirkten die Grafen des schon in
fränkischer Zeit J. umgebenden Jülichgaus. Seit dem frühen 11. Jahrhundert
erscheinen Grafen mit dem Leitnamen Gerhard, die sich bald nach J. benannten
(1081 comes de Julicho). Sie erwarben am Ende des 12. Jahrhunderts durch Heirat
(1177) die Waldgrafschaft am Nordrand der Eifel und die Grafschaft Nörvenich.
Sie starben 1207 aus und wurden über die Schwester des letzten Grafen von den
in der Nordeifel begüterten Herren von Heimbach (Hengebach) beerbt, die sich
nunmehr nach J. benannten. Sie gewannen die Belehnung mit der Vogtei über
Aachen, die Reichsabtei Kornelimünster und die linksrheinischen Güter Essens.
Zusammen mit Berg, Kleve und Brabant besiegten sie 1288 bei Worringen den
Erzbischof von Köln und brachen die Vorherrschaft des Erzstifts Köln am Niederrhein. 1304/1307 wurden Teile der Grafschaft
Kessel (Kassel) mit Grevenbroich, Gladbach (Mönchengladbach) und Brüggen
gekauft. 1312 kam das Amt Münstereifel von einer Nebenlinie zurück. 1336 wurden
die Grafen von J., die 1346 durch Heirat Ravensberg und 1348 auch Berg, das bis
1423 einer Jülicher Nebenlinie zugeteilt wurde, sowie 1335 die Vogtei über
Aachen gewannen, zu Markgrafen, 1356 zu Herzögen erhoben. Für kurze Zeit wurde
auch Geldern gewonnen (bis 1423). Weiter erwarben die Herzöge Monschau (1435),
Euskirchen und Heinsberg sowie Geilenkirchen, Millen, Wassenberg und Löwenburg.
Residenz wurde Düsseldorf. 1511 wurden beim Aussterben des Geschlechts im
Mannesstamm die zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählenden
Herzogtümer Jülich-Berg-Ravensberg und Kleve-Mark durch Heirat in Personalunion
vereinigt. 1538 konnte Geldern erworben werden, ging aber 1543 wieder verloren.
1614 fielen J. und Berg im jülich-klevischen Erbfolgestreit (1614/1666) an
Pfalz-Neuburg (Wittelsbach). Seit 1777 war J. (mit Berg) durch Pfalz-Sulzbach
in Personalunion mit Bayern vereinigt. Zu dieser Zeit umfasste es 75 bzw. 129
Quadratmeilen mit 400000 Einwohnern und war in 19 bzw. 33 bzw. 44 Ämter
aufgeteilt. Von 1794 bis 1814 war es bei Abfindung Bayerns durch Ansbach (1806)
und Bayreuth (1810) von Frankreich, das es 1801 vertraglich erlangte, besetzt.
1814 wurde seine Aufteilung auf Preußen und die Niederlande vorgesehen. 1815
kam es an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 321ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Die Territorien
des Reichs 3, 86; Mirbach, W. v., Zur Territorialgeschichte des Herzogtums Jülich,
1874ff.; Kuhl, J., Geschichte der Stadt Jülich, Bd. 1ff. 1891ff.; Landtagsakten
von Jülich-Berg 1400-1610, hg. v. Below, G. v., Bd. 1f. 1895ff.; Redlich, O.
R., Jülich-Bergische Kirchenpolitik am Ausgang des Mittelalters, Bd. 1f.
1904ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T. u. a., Bd. 1f.
1922; Güthling, O., Jülich-Bergische Landesaufnahmen im 18. Jahrhundert,
Düsseldorfer Jb. 1938; Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein,
Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Nießen, J.,
1950; Theunert, F., Kreis und Stadt Jülich, 1951ff.; Corsten, S., Die Grafen
von Jülich unter den Ottonen und Saliern, Beiträge zur Jülicher Geschichte 45
(1978), 3ff.; Walz, J., Stände und frühmoderner Staat: Die Landstände von
Jülich-Berg im 16. und 17. Jahrhundert, 1982; Land im Mittelpunkt der Mächte.
Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Jülich und das Jülicher Land
im Bild, hg. v. Mainz, A. (o. J.); Kraus, T., Jülich, Aachen und das Reich,
1987; Bers, G., Studien zur Jülicher Stadtgeschichte, 1989; Herborn, W.,
Jülich, LexMA 5 1990, 803ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 115; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 134, 814 (Jülich und Berg), 1, 2, 286;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 407, 2, 286.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kerpen (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren von K. mit Würzweiler und Fürfeld samt Biedenthalerhof
(Biedenthaler Hof) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit
Illingen, Lixingen und Ruhlingen (Rollingen) waren sie im Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 545; Roth v. Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 154.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kesselstatt, Kesselstadt (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von K. zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Roth von Schreckenstein 2, 595.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kleve (Grafschaft, Herzogtum, Residenz).
Wahrscheinlich im 9. Jahrhundert wurde auf einer beherrschenden Anhöhe im
niederrheinischen Tiefland die Burg K. (Clive, Kliff) errichtet. Sie war
infolge der Gründung einer Grafschaft am linken Rheinufer durch Kaiser Heinrich
II. (um 1020) ab der Mitte des 11. Jahrhunderts Sitz der Grafen von K., deren
älteste Grafen zugleich auch Grafen von Teisterbant, das im 11. Jahrhundert an
Utrecht fiel, gewesen sein sollen. Als erster der Grafen ist (nach Rutger I. †
1051 und Rutger II. von Tomburg 1051-1075) 1092 ein comes Thiedericus de Cleve
(Dietrich I. von Tomburg-Kleve bis1118 urkundlich) belegt. Die Grafen
erweiterten den im südlichen Teil des Nimwegener Reichswaldes gelegenen Kern
der ursprünglichen Grafschaft (K., Kalkar, [Monreberg] Monterberg) auf Kosten
des Reiches und des Erzstifts Köln. Spätestens im 13. Jahrhundert griffen sie
auf das rechte Rheinufer über (Wesel [1233], Duisburg, Herrschaft Dinslaken),
im 14. Jahrhundert nach Emmerich. Zugleich betrieben sie mit großem Eifer die
Binnensiedlung. Nach dem Aussterben der Grafen 1368 setzte sich Graf Adolf III.
von der Mark, der die Nichte des letzten Grafen geheiratet hatte, durch. Er
gewann 1392 Rees und Aspel, verlor aber Linn bei Krefeld an Köln. 1398 wurde
die Herrschaft über K. und Mark sowie Ravensberg und Ravenstein in einer Hand
vereinigt. 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Teilen getrennt verwaltete
K. zum Herzogtum erhoben. 1424 wurde Gennep, 1429 Emmerich und der östliche
Teil des Reichswaldes gewonnen. Die enge Verbindung mit Burgund im 15.
Jahrhundert ermöglichte Gebietsgewinne auf Kosten Gelderns (1473 Goch,
Aspenden, Weeze, Wachtendonk, Düffel, Vogtei über Elten). In der Soester Fehde
erwarb K. Soest und Xanten (1444-1449) vom Erzstift Köln. 1521 wurden die
Herzogtümer K. (Mark) und Jülich(-Berg-Ravensberg) infolge der 1496 erfolgten
Heirat Johanns III. mit der Erbin von Jülich(-Berg-Ravensberg) in Personalunion
vereinigt. Kleves Landstände gingen früh zum Luthertum und später teilweise zum
Calvinismus über. 1609 starb das Grafenhaus aus. 1614 fielen K. und Mark im
Jülicher Erbfolgestreit an das calvinistische Brandenburg. Im 18. Jahrhundert
umfasste K. etwa 40 Quadratmeilen mit rund 100000 Einwohnern. Das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Herzogtum enthielt den so
genannten steuerrätlichen Städtekreis und den landrätlichen Kreis. Ersterer
bestand aus dem Städtekreis westseits des Rheines unterwärts mit den Städten
K., Emmerich, Kranenburg (Cranenburg), Zevenaar, Huissen, Gennep, Griethausen
und Goch, dem Städtekreis westseits des Rheines oberwärts mit den Städten
Xanten, Orsoy, Kalkar, Sonsbeck, Uedem, Büderich, Kervenheim und Grieth und dem
Städtekreis ostwärts des Rheines mit den Städten Wesel, Duisburg, Rees,
Dinslaken, Ruhrort, Schermbeck, Holten und Isselburg. Letzterer umfasste den
klevisch landrätlichen Kreis (die Richterämter K., Kleverhamm [Kleverham,
Kleveham], Kalkar, Grieth, Goch, Asperden, Gennep, Kranenburg [Cranenburg],
Düffel [Duiffeld], Uedem, Sonsbeck, Schravelen, die Jurisdiktionen Huisberden,
Halt, Hoennepel [Hönnepel, Hennepel], Niedermörmter, Moyland, Till, Heyen,
Mook, Kessel, Mörmter und die adligen Herrlichkeiten Appeldorn, Weeze [Wees],
Zyfflich-Wyler und Wissen), den weselschen landrätlichen Kreis (Richterämter
Wesel, Brünen, Bislich, Büderich, Wallach, Xanten, Winnenthal, Dinslaken,
Götterswickerhamm [Götterwickerhamm, Gotteswickerham], Spellen, Holten, Beeck,
Schermbeck und die adligen Herrlichkeiten Hamminkeln, Meiderich, Diersfordt
[Diersfort], Gahlen, Bühl, Hünxe [Hünke], Voerde, Haffen, Mehr, Borth, Veen mit
der Freiheit Winnenthal) und den emmerichschen landrätlichen Kreis (Ämter
Emmerich, Lobith, Rees, Hetter, Grietherbusch [Grieterbusch], Lymers bzw.
Lijmers, Huissen und Malburgen [Malburg], Jurisdiktionen Millingen und Hurl,
Sonsfeld, Haldern [Halderen], Offenberg, Bienen, Wehl [Weel], Hüllhausen bzw.
Hulhuizen und Groin). 1795 verzichtete Preußen im Frieden von Basel zugunsten
Frankreichs auf das linksrheinische K., 1805 verlor es den Rest an Frankreich,
welches das Gebiet mit dem Großherzogtum Berg vereinigte und Wesel zu
Frankreich schlug. 1815 erhielt Preußen den größten Teil zurück (Provinz
Jülich-Kleve-Berg 1816-1821, 1822 Rheinprovinz), während Zevenaar, Huissen und
Malburgen (Malburg) an die Niederlande kamen. Von Preußen gelangten die Güter
1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 314ff.; Wallner 710 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 78
(1450) F3; Die Territorien des Reichs 3, 86; Char, Geschichte des Herzogtums
Cleve, 1845; Schottmüller, K., Die Organisation der Zentralverwaltung in
Cleve-Mark vor der brandenburgischen Besitzergreifung 1609, 1897; Beiträge zur
Geschichte des Herzogtums Kleve, hg. v. Herrmann, A., 1909; Quellen zur inneren
Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, hg. v. Ilgen, T., Bd.
1ff. 1921ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T., Bd. 1f.
1922; Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Niessen, J., 1950; Oediger, F.,
Die ältesten Grafen von Cleve, Ann. d. hist. Vereins f. d. Nied.Rhein 153/154
(1953); Rheinischer Städteatlas I, H. 1 Kleve, 1952-1956; Kastner, D., Die
Territorialpolitik der Grafen von Kleve, 1972; Flink, K., Kleve im 17.
Jahrhundert. Studien und Quellen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 176; Glezerman,
A./Harsgor, M., Cleve - ein unerfülltes Schicksal. Aufstieg, Rückzug und
Verfall eines Territorialstaates, (o. J.); Kraus, T., Studien zur
Frühgeschichte der Grafen von Kleve und die Entstehung der klevischen
Landesherrschaft, Rhein. Vbjll. 46 (1982), 1ff.; Land im Mittelpunkt der
Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Schleidgen, W., Das
Kopiar der Grafen von Kleve, 1986; Aymans, G., Das Clevische Kataster der Jahre
1731-1738, 1986; Klevische Städteprivilegien (1241-1609), hg. v. Flink, K.,
1989; Die klevischen Hofordnungen, hg. v. Flink, C., 1997; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2
1998; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 168; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 820 (Kleve und
Mark), 1, 2, 297; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 405, 2, 308;
Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008; Verortete Herrschaft, hg. v.
Lieven, J., 2014, 289.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köln (Erzstift, Kurfürstentum, Residenz). In
K., das 50/38 v. Chr. als oppidum Ubiorum und 50 n. Chr. als Colonia Claudia
Ara Agrippinensium erscheint, ist erstmals 313/314 ein Bischof (Maternus)
bezeugt. Nach der Eroberung Kölns durch die Franken 459 n. Chr. wurde das
Bistum 794/795 zum Erzbistum (Erzbischof Hildebold) erhoben. Ihm gehörten die
Bistümer Utrecht (bis 1559), Lüttich, Münster, Osnabrück, Minden und
(Hamburg-)Bremen (bis 834/843/864) an. 953 übertrug König Otto der Große seinem
Bruder Brun das Erzbistum (mit der Stadt) sowie das Herzogtum Lothringen, von
dem ein schmaler 100 Kilometer langer und 25 Kilometer breiter linksrheinischer
Streifen von Rheinberg bis Rolandseck (Andernach 1167 aus Reichsgut erhalten,
dazu Deutz, Linz, Altenwied, Godesberg) die Grundlage weltlicher Herrschaft des
Erzstifts K. bildete. 1028 erhielt der Erzbischof das Recht der Salbung und
Krönung des deutschen Königs in Aachen, 1031 die Würde des Reichskanzleramtes
in Italien. 1180 erwarb Erzbischof Philipp von Heinsberg, der sich auf
vielleicht 2000 hofrechtlich und dienstrechtlich verpflichtete Ministeriale
stützen konnte, im Zusammenhang mit dem Sturz Heinrichs des Löwen als Lohn für
seine Kaisertreue das Herzogtum Westfalen (und Engern), dessen Mittelpunkt
später die erworbene Grafschaft Arnsberg und dessen Vorort im 15. Jahrhundert
Brilon wurde. Erzbischof Heinrich I. (1225-1238) gewann das Vest Recklinghausen
aus der Erbschaft der dortigen Grafen. Wenig später kamen Güter um Altenahr,
Nürburg und Hardt von Seiten Konrad von Hochstadens hinzu. Im 13. Jahrhundert
wurde der Erzbischof einer der Kurfürsten (Kurköln). 1288 verlor allerdings
Siegfried von Westerburg im limburgischen Erbfolgestreit mit Jülich und Brabant
durch die Niederlage von Worringen die Herrschaft über die Stadt K. Obwohl dann
im 14. Jahrhundert außer der Grafschaft Arnsberg (1368) die Grafschaft
Hülchrath und das Land Linn mit Uerdingen hinzukamen, brachte doch die Soester
Fehde (1444-1449) mit Kleve den weiteren Verlust von Soest und Xanten sowie
tiefgreifende wirtschaftliche Zerrüttung. Die Bemühungen, in der Reformation
das Erzstift in ein protestantisches weltliches Herrschaftsgebiet umzuwandeln,
blieben erfolglos. Seit 1525 wurde Bonn Hauptstadt des Erzstifts (1663
Gymnasium, 1786 Universität). Unter wittelsbachischen Erzbischöfen (1583-1761)
schloss sich das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift der
antihabsburgischen, frankreichfreundlichen Haltung Bayerns an. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste das in das südlich von K. gelegene Oberstift, das
nördlich von K. gelegene Unterstift und das Herzogtum Westfalen geteilte
Erzstift 130 Quadratmeilen mit 230000 Einwohnern. 1801 annektierte Frankreich
den linksrheinischen Teil des Erzstifts und schuf hierfür kirchenrechtlich das
Bistum Aachen. Der rechtsrheinische Teil wurde 1803 säkularisiert und an
Wied-Runkel (Altenwied, Neuerburg [Neuenburg]), Nassau-Usingen, Arenberg (Recklinghausen)
und Hessen-Darmstadt (Westfalen) aufgeteilt. 1806 musste Nassau Teile an das
Großherzogtum Berg abgeben, das auch 1810 von Arenberg das Vest Recklinghausen
erhielt. 1814 kam das Gebiet ohne die nassauischen Teile an Preußen (Provinz
Westfalen), 1946 an Nordrhein-Westfalen bzw. Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 84; Zeumer 552 I 3; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C4, III 38
(1789) D2; Wisplinghoff, E./Dahm, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 58; Walter, F., Das alte
Erzstift und die Reichsstadt Köln, 1886; Regesten der Erzbischöfe von Köln im
Mittelalter (313-1332), bearb. v. Knipping, R./Kisky, W./Oediger, F., Bd. 1ff.
1901ff.; Fabricius, W., Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der
Rheinprovinzen, Bd. 1 1909; Braubach, M., Kurköln, 1949; Geschichtlicher
Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein,
bearb. v. Niessen, J., 1950; Droege, G., Verfassung und Wirtschaft in Kurköln
unter Dietrich v. Moers 1414-1436, 1957; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987; Handbuch des Erzbistums Köln, hg. v. Erzbischöflichen
Generalvikariat Köln, Bd. 1f. 26. A. 1966; Geschichte des Erzbistums Köln (bis
1189), hg. v. Neuss, W./Oediger, F., Bd. 1 2. A. 1972, Neudruck 1991; Picot,
S., Kurkölnische Territorialpolitik am Rhein unter Friedrich von Saarwerden,
1977; Hegel, E., Das Erzbistum Köln zwischen Barock und Aufklärung (1688-1814),
1979; Janssen, W., Die mensa episcopalis der Kölner Erzbischöfe im
Spätmittelalter, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter Bd. 1, hg. v.
Patze, H., 1983; Winterling, A., Der Hof des Kurfürsten von Köln 1688-1794,
1986; Tewes, L., Die Amts- und Pfandpolitik der Erzbischöfe von Köln im
Spätmittelalter, 1987; Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter, S., 1991 2,
1ff., 267ff.; Seibert, H., Köln, LexMA 5 1991, 1261ff.; Ritzerfeld, U., Das
Kölner Erzstift im 12. Jahrhundert, 1994; Höroldt, U., Studien zur politischen
Stellung des Kölner Domkapitels, 1994; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im
späten Mittelalter, 1995ff.; Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, hg. v.
Deeters, J. u. a., Bd. 2ff. 1996ff. ; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Prössler, R., Das
Erzstift Köln, 1997; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997;
Fuhrmann, H., Das Urkundenwesen der Erzbischöfe von Köln im 13. Jahrhundert,
2000; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191-1515, 2003;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 300; Weise, W., Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser
Friedrich Barbarossas, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411,
2, 316; Werres, C., Der Landkreis Köln um 1825, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leyen (Reichsritter, Freiherren, Grafen,
Fürsten [von der Leyen]). 1158 erscheint an der Mosel ein edelfreies
Adelsgeschlecht, das sich nach Gondorf (Cunthereve) benennt, seit 1300/1375
aber als von der L. (mhd. lei, Fels) auftritt. Seine Angehörigen waren
Erbtruchsessen des Erzstifts Trier. Am Ende des Mittelalters erheiratet Georg
I. Güter der Ministerialen Mauchenheimer in Zweibrücken. 1653 wurden die Ritter
Reichsfreiherren und erwarben zu verstreuten reichsritterschaftlichen Gütern
1667 vom Erzstift Trier die Herrschaften Blieskastel und Bürresheim/Burrweiler
(Burresheim/Burrweiler), wobei sie um 1760 Blieskastel zur Residenz ausbauten.
Dazu kamen Adendorf bei Bonn, die Herrschaft Leiningen auf dem Hunsrück, die
Herrschaft Arenfels nordwestlich von Neuwied und Sankt Ingbert. 1697/1705
erhielten sie als Lehen Österreichs die seit 1504 österreichische, zum
schwäbischen Reichskreis steuernde, 170 Quadratkilometer umfassende Grafschaft
Geroldseck (Hohengeroldseck) bei Lahr. 1711 wurden sie Reichsgrafen
(schwäbische Bank), erwarben in Nassau, Schwaben und Bayern insgesamt 450
Quadratkilometer Güter und wurden wegen ihrer vorteilhaften verwandtschaftlichen
Beziehungen zu Karl Theodor von Dalberg und Josephine Napoleon mit dem Beitritt
zum Reichsbund 1806 Fürsten mit Souveränität über Geroldseck (Hohengeroldseck).
Mit Nievern, Fachbach, Hohenmalberg, Hühnerberg (Hünerberg), Lindenbach, Miellen
und den vier Potaschhöfen Büchelborn, Dachsborn, Erlenborn und Neuborn waren
die Grafen Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom, mit Otterbach Mitglied des
Kantons Niederrheinstrom und mit Burrweiler und
Modenbacherhof des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Das
Fürstentum wurde 1815 unter Österreich und 1819 unter Baden mediatisiert.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3;
Zimmermann 76; Winkelmann-Holzapfel 155; Kleinschmidt, A., Geschichte von
Arenberg, Salm und Leyen 1789 bis 1815, 1912; Krämer, W., Beiträge zur
Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu
Hohengeroldseck, 1964; Inventar der mittelalterlichen Urkunden des Archivs der
Fürsten von der Leyen im Landeshauptarchiv Koblenz, bearb. v. Ostrowitzki, A.,
2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Kettenbach 1550).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lösenich, Lösnich (Herrschaft). 1789 beantragten
die Kesselstatt (Kesselstadt) die Aufnahme von L. in das westfälische
Reichsgrafenkollegium. Fälschlich wurde die Herrschaft zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein gezählt.
L.: Wolff 515; Arndt 220. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lothringen (Herzogtum). Bei der Aufteilung des
karolingischen Frankenreiches 843 erhielt Lothar, der älteste Sohn Ludwigs des
Frommen, ein die Moselgegend mit den Bistümern Metz, Toul und Verdun
umfassendes Länderband zwischen Nordsee und Mittelitalien als eigenes Reich
(Francia media). Dieses beim Übergang auf Lothar II. 855 auf den Raum zwischen
Schweizer Jura, Nordsee, Rhein, Maas und Schelde begrenzte Gebiet (ohne Elsass
und Worms, Speyer, Mainz) wurde als Lothari(i) regnum bezeichnet. Bei seiner
Aufteilung 870 kamen Metz und Diedenhofen an das Ostreich, Toul und Verdun an
das Westreich (Westfranzien, Frankreich), 879/880 aber ebenfalls an das
Ostreich. Im Jahre 900 endete das eigenständige, 895 nochmals begründete
lotharingische Königtum. 911, bestätigt 921, brachte es Graf Reginar an das
Westreich, seit 925 war es Lehen des deutschen Reiches (Ostreichs). König
Heinrich I. belehnte 929 seinen Schwiegersohn mit dem Herzogtum L., König Otto I.
gab es zunächst an seinen Schwager, 944 an seinen Schwiegersohn (bis 953), dann
an seinen Bruder, der zur Vorbeugung gegen eine mögliche Königsfeindlichkeit
das Herzogtum 959 in Oberlothringen an der Mosel, das den Namen L. fortführte,
und Niederlothringen, das sich bald aufgliederte, teilte. Niederlothringen (Niederrheingebiet und Maasgebiet) kam an die Herzöge
von Limburg und Brabant, Oberlothringen (Mosellanien) als Herzogtum und
Markgrafentum L. an einen bei Bar-le-Duc begüterten Großen. Nach dem Aussterben
dieser Dynastie 1033 belehnte Kaiser Konrad II. den Herzog (von
Niederlothringen) und Grafen von Verdun mit (Ober-)L., so dass von 1033 bis
1044 die beiden L. nochmals vereinigt waren. 1048 kam das Land zwischen
Andernach, Prüm, oberer Mosel und Maas nach Absetzung dieser Familie kurz an
Adalbert von Metz und dann an Gerhard von Elsass, der Begründer der im Nordgau,
Bliesgau und Saargau erheblich begüterten und früh in Nancy (Nanzig)
residierenden, bis 1736 bestimmenden Dynastie wurde. Neben sie traten sowohl
die Grafen von Vaudémont (1070) und die Grafen von Bar-Mousson wie auch die
Hochstifte Metz, Toul und Verdun, die vom König als Gegengewicht gefördert
wurden. Seit 1190 war die Herzogswürde in Niederlothringen lediglich ein von
den Herzögen von Brabant fortgeführter Titel. Nach Kaiser Friedrich II. schwand
der Einfluss des Reiches, während Frankreich an Bedeutung gewann. 1301 mussten
die Grafen von Bar den französischen König als Lehnsherr der westlich der Maas
gelegenen Güter anerkennen, wenig später Toul und Verdun Schutzverträge mit
Frankreich abschließen. 1354 wurden die Grafen von Bar durch die Errichtung der
Markgrafschaft Pont-à-Mousson (Mussenbrück) lehnsrechtlich an das Reich
gebunden. Sie erhielten den Titel Herzog und waren Reichsfürsten. 1361 wurde
dem Herzog von L. von Kaiser Karl IV. die Lehnspflicht wegen des Herzogtums
erlassen. Nach dem Aussterben der Herzöge von L. in der männlichen Linie (1431)
kam das Herzogtum L. über die Erbtochter Isabella an die Herzöge von Bar (René
d'Anjou), nach deren Aussterben in männlicher Linie unter René II. (1473-1509)
an die Grafen von Vaudémont. In der folgenden Auseinandersetzung zwischen
Frankreich und dem deutschen Reich wurde L. 1542 zum freien Herzogtum erklärt,
das weder an das Reich noch an Frankreich fallen sollte. Lehnsabhängig war der
Herzog lediglich für die 1354 errichtete Markgrafschaft Pont-à-Mousson sowie
für kleinere Grafschaften und Herrschaften, auf denen seine Reichsstandschaft
beruhte. 1567 erfolgte die Errichtung der Markgrafschaft Nomeny und
Hattonchâtel, unter der die Herzöge von L. von nun an Sitz und Stimme im
Reichsfürstenrat hatten. Schon 1552 allerdings hatte Frankreich Metz, Toul und
Verdun durch Truppen besetzt und begonnen, sie ungeachtet ihrer formell
fortdauernden Eigenschaft als Reichsstädte in die französische Monarchie
einzugliedern. 1633 besetzte Frankreich das gesamte Herzogtum L. Während Metz,
Toul und Verdun dann 1648 auch rechtlich zu Frankreich kamen, erhielt der
Herzog von L. 1661 das Herzogtum zurück. 1662 trat er es an Frankreich ab,
kündigte 1670 aber den Vertrag, woraufhin Frankreich das Land besetzte. 1697
wurde das Herzogtum wiederhergestellt. Von 1702 bis 1714 wurde es erneut von
französischen Truppen besetzt. 1735 erhielt der von seinem Schwiegersohn, dem
König von Frankreich unterstützte König von Polen, Stanislaus Leszczynski, für
seinen Verzicht auf Polen L. und Bar, der Herzog Franz Stephan, seit 1736
Gemahl der Kaisertochter Maria Theresia, für seinen Verzicht auf Lothringen das
frei gewordene Großherzogtum Toskana. Damit schied L. aus dem Reich aus und kam
1738 tatsächlich, nach dem Tode Stanislaus Leczczynskis (1766) auch formell zu
Frankreich, behielt aber - unter Nomeny - bis 1766 weiter Sitz und Stimme im
oberrheinischen Reichskreis und bis 1801 im Reichsfürstenrat. 1801 gelangte L.
auch völkerrechtlich an Frankreich. 1870/1871 fiel sein nördlicher Teil mit
Metz zusammen mit Elsass an das Deutsche Reich (Elsass-Lothringen), 1919 aber
wieder an Frankreich zurück.
L.: Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378)
D4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C4; Die Territorien des Reichs 5, 96;
Calmet, A., Histoire ecclésiastique et civile de la Lorraine, 1728, 2. A. 1745;
Warnkönig, L./Warnkönig, T./Stein, L., Französische Staats- und
Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1875, Neudruck 1968; Derichsweiler, H., Geschichte
Lothringens, Bd. 1-2, 1901; Derichsweiler, H., Geschichte Lothringens, 1905;
Fitte, S., Das staatsrechtliche Verhältnis des Herzogtums Lothringen seit dem
Jahr 1542, 1891; Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande
vom 1. Jan. 1648, Teil 1 (in) Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen
Heft 28 (1898); Parisot, R., Histoire de Lorraine, Bd. 1ff. 1915ff., Bd. 1 2.
A. 1926; Hübinger, P., Oberlothringen, Rhein und Reich im Hochmittelalter,
Rhein. Vjbll. 7 (1937); Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am
Rhein, Mittel- und Niederrhein, hg. v. Niessen,
J., 1950; Opel, H., Die Rechtsstellung der mit dem Anschluss Lothringens zum
Deutschen Reich gekommenen Franzosen, Diss. jur. Göttingen 1954; Aimond, C.,
Histoire des Lorrains, 1960; Schneider, J., Histoire de la Lorraine, 1967;
Hlawitschka, F., Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, 1969; Thomas, H.,
Zwischen Regnum und Imperium. Die Fürstentümer Bar und Lothringen zur Zeit
Kaiser Karls IV., 1973; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1
1974; Parisse, M., Les Ducs et le duché de Lorraine au XIIe siècle 1048-1206,
Bll. f. dt. LG. 111 (1975), 86ff.; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen,
1983; Lothringen - Geschichte eines Grenzlandes, hg. v. Parisse, M. u. a.,
deutsche Ausgabe hg. v. Herrmann, H., 1984; Geiben, K., Verfassung und
Verwaltung des Herzogtums Lothringen unter seinem letzten Herzog und einstigen
König der Polen Stanislaus Leszczynski, 1989; Babel, R., Zwischen Habsburg und
Bourbon, 1989; Parisse, M., Austrasie, Lotharingie, Lorraine, 1990; Barth, R.,
Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert, 1990; Parisse, M., Lotharingien,
LexMA 5 1991, 2128; Parisse, M., Lothringen, LexMA 5 1991, 2134; Werner, M.,
Der Herzog von Lothringen in salischer Zeit, (in) Die Salier und das Reich, hg.
v. Weinfurter, S., Bd. 1 1991; Despy, G., Niederlothringen, LexMA 6 1993, 1142;
Lotharingia, hg. v. Herrmann, H. u. a., 1995; Barth, R., Lotharingien im
10.-12. Jahrhundert, 1996; Le pouvoir et les libertés en Lotharingie, hg. v.
Trauffler, H., 1997; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 146, 832; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 461; Schneider, J., Auf der Suche nach dem verlorenen
Reich, 2009.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Marienberg (Kloster). Das adlige Frauenkloster M.
bei Boppard war wegen Ehr mit Mermicherhof und Teilen Siebenborns Mitglied des
Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 156.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160 (1161?)
spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im westlichen
Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete Linie ab,
die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte. Seit 1202
wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie Isenberg-Limburg
die 1198 erworbene Burg M. bei Hamm namengebend. Diese Grafen von der M.
schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (Vogtei über Essen [1288] und
Werden, 1243 Königshof Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit dem
Erzstift Köln (1288 Schlacht von Worringen) ein geschlossenes Herrschaftsgebiet
von Lippe und Emscher bis zum Ebbegebirge und Rothaargebirge (1318 Herrschaft
Ardey), wobei sich das 1226/1227 gegründete Hamm allmählich zum Vorort
entwickelte (bis 1809). 1368 misslang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg. 1392
kam es zur durch Heirat Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt des Kölner
Erzbischofs aufgab, ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein. 1444 schloss sich in der Soester Fehde
Soest mit der Soester Börde der Grafschaft an. Andererseits verlor die
Grafschaft die Herrschaft Bilstein und Fredeburg an Köln. Seit 1461 wurden M.
und Kleve gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch Heirat in Personalunion
mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden. Im nach Aussterben der Grafen 1609
ausbrechenden jülich-klevischen Erbfolgestreit (1609-1614) wurden diese Länder
wieder getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50 Quadratmeilen und den Kreisen Hamm,
Altena, Hörde und Wetter sowie der Stadt Soest, der Reichsgrafschaft Limburg
und der Hälfte von Lippstadt) an Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630
die 1614 erlangte Herrschaft Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg. Seit
1705 beantragte Preußen wegen M. die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die Grafschaft M. mit rund 100000 Einwohnern
und einer seit 1750 stark geförderten Industrie an Frankreich abgegeben und
1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen, 1813 aber wieder von Preußen besetzt.
1815 bezog Preußen M. in die Provinz Westfalen ein. 1946 kam das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von der Mark erhielten zwei Nachkommen
Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr., Stammtafeln der Grafen von
der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister, A., Bd. 1f.
1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft Mark, 1913; Frisch, M., Die
Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere Gliederung, 1937; Zeittafel der
Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung des
Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob, H., Westfälische Beiträge zum
Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6;
Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die geistlichen Territorien der Kölner
Kirchenprovinz (1313-1368), 1973; Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden
1223-1368, 1983; Timm, W., Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag
bei Worringen, hg. v. Janssen, W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J.,
Mark, LexMA 6 1992, 297; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der
Mark, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft
Mark im Mittelalter, hg. v. Pätzold, S., 2009. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Martinstein (Ganerbschaft). In M. an der Nahe
errichtete das Erzstift Mainz 1340 eine Burg, die mehrfach an Ritter verpfändet
und verliehen wurde. 1716 kauften die Markgrafen von Baden die zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein zählende
Herrschaft. 1815 kam M. an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516; Lunkenheimer-Salden, E., Besitzungen des Erzstiftes Mainz im
Naheraum, Diss. phil. Mainz 1949; Geschichtlicher Atlas von Hessen,
Inhaltsübersicht 33.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Medelsheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). M.
östlich von Saargemünd gehörte um 1150 zur Herrschaft Bitsch in Lothringen, im
14. Jahrhundert den Grafen von Zweibrücken und danach Kurpfalz. Als Mannlehen
Österreichs geltend fiel M. 1576 an die Bollweiler, 1620 in weiblicher Erbfolge
an die Fugger (Fugger-Kirchberg [Fugger zu Kirchberg]) und 1656 an die von der
Leyen. M. zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1815 kam es zu Bayern (Provinz Rheinpfalz bzw. Pfalz),
1919 und 1945/1946 zum Saargebiet und 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 516; Kampfmann, L., Heimatkunde des Bezirksamts Zweibrücken, 1912.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Moers, Mörs (Grafen, Fürstentum). M. am Niederrhein wird erstmals im 9. Jahrhundert in
Heberegistern der Abtei Werden genannt. Am Ende des 12. Jahrhunderts (1186)
erscheinen Herren von M., die sich seit 1228 auch und seit etwa 1375 nur noch
Grafen nannten. Sie hatten um M. und Krefeld ein Herrschaftsgebiet, das sie
gegen Kleve, das Erzstift Köln sowie Geldern erhalten konnten. Allerdings ging
die Grafschaft seit 1250 von Kleve zu Lehen. 1376/1397 erheirateten die Grafen
die Grafschaft Saarwerden, 1417 teilten sie in Moers und Moers-Saarwerden. Im
Kampf gegen Burgund verlor M. im späten 15. Jahrhundert fast alle Güter. 1493
fiel M. an Wied-Runkel und 1519 an die Grafen von Neuenahr. Sie führten die
Reformation ein und vererbten die Güter 1600 testamentarisch an das Haus
Oranien (Nassau-Oranien). 1702 nahm (Brandenburg bzw.) Preußen M. im Zuge des
nach dem Erlöschen der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England)
entstehenden Erbfolgestreits als Erbe und als Herzog von Kleve in Besitz.
Zwischen 1705 und 1707 beantragte Preußen die Aufnahme von M. in das
westfälische Reichsgrafenkollegium. 1707 wurde M. vom Kaiser in ein Fürstentum
umgewandelt. Seit 1723 war M. Sitz einer Regierung. Um 1800 hatte es 39000
Einwohner bei 6 Quadratmeilen Gebiet und zählte zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Von 1801 bis 1814 gehörte es zu
Frankreich, danach zur Rheinprovinz Preußens und kam damit 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 340f.; Wallner 703 WestfälRK 24; Henrichs, L., Geschichte der
Grafschaft Moers, 1914; Ottsen, O., Die Geschichte der Stadt Moers, 1950;
Roewer, H., Linksrheinische städtische Siedlungen, 1954; Der Landkreis Moers,
hg. v. Brües, O., 1963; Barkhausen, M., Die Grafen von Moers als Typus
kleinerer Territorialherren des späteren Mittelalters, (in) Barkhausen, M., Aus
Territorial- und Wirtschaftsgeschichte, 1963, 56ff.; Hübner, W., Der Landkreis
Moers. Geschichte, Landwirtschaft, Wirtschaft, 1965; Paravicini, W., Croy und
Burgund, AHVN 179 (1977), 7ff.; Janssen, W., Moers, LexMA 6 1992, 714; Moers,
hg. v. Wensky, M., 2000.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münchweiler (Herrschaft). M. an der Glan westlich
von Kaiserslautern zählte mit etwa 10 Dörfern zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Später kam
es zu Bayern und 1945 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrhein (Großherzogtum). 1815 wurde nach dem
Übergang des Rheinlandes an Preußen ein Großherzogtum N. mit Sitz in Koblenz
geschaffen, das 1822 in der Rheinprovinz aufging.
L.: Becker, N., Das Land am unteren Niederrhein,
1992; Der Kulturraum Niederrhein, 1996;
Opitz-von Bardeleben, P., Das Generalgouvernement Niederrhein,
2013. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, westfälischer Reichskreis.
Der häufig nur westfälischer Reichskreis genannte, 1500 geschaffene
niederrheinisch-westfälische Reichskreis umfasste die Gebiete zwischen Weser
und späterer Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des zum
kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Kreisstände waren
nach der 1548 vertragsweise erfolgten Ausgliederung Utrechts, Gelderns und
Zütphens Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster, Paderborn,
Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo und Malmédy,
Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften und
Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg,
Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim, Steinfurt, Tecklenburg, Hoya,
Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg, Pyrmont, Gronsfeld (Gronsveld),
Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten, Blankenheim und Gerolstein,
Gemen, Gimborn-Neustadt, Wickrath, Millendonk (Myllendonk), Reichenstein,
Kerpen-Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die Reichsstädte Köln, Aachen und
Dortmund. Kreisausschreibender Reichsstand (seit dem 17. Jahrhundert
Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit dem Anfang des 17.
Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem jülich-klevischen
Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen musste. Im 18.
Jahrhundert wurde der niederrheinisch-westfälische Reichskreis, dessen wenige
Kreistage in Köln stattgefunden hatten und dessen Kreisarchiv in Düsseldorf
lag, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.
L.: Gumpelzhaimer 145; Wolff 310; Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische
Reichskreis, 1934, (in) Der Raum Westfalen 2, 2; Hastenrath, W., Das Ende des Niederrheinisch-westfälischen Reichskreises, 1949; Der
Kulturraum Niederrhein, 1996.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinisch-westfälisches Reichsgrafenkollegium s. Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinstrom (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton N. ist eine
Untergliederung des Ritterkreises Rhein. Er hatte seine Kanzlei in Koblenz.
L.: Wolff 515. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nimwegen (Reichsstadt), niederl. Nijmegen. Nach
älteren keltischen und germanischen Siedlungen errichteten die Römer 69/70 am
südlichen Waalufer die Siedlung Batavodurum. Sie erhielt etwa 104 n. Chr. den
Namen (Ulpia) Noviomagus (Neumarkt). Karl der Große erbaute in Niumaga eine
Pfalz, der ein umfangreicher Reichswald zugeteilt war. 1230 wurde der Ort
Reichsstadt. 1247/1248 wurde N. von König Wilhelm von Holland an die Grafen von
Geldern verpfändet und verlor mangels Auslösung nach und nach die
Reichsstandschaft. Mit Geldern kam es 1577 an die Niederlande.
L.: Wolff 68; Blok, P., Geschichte der Niederlande, Bd. 1ff. 1902ff.; Waele, F.
de, Noviomagus Batavorum, 1931; Seveke, I., Nimwegen, 1955; Nimwegen
(Stede-atlas van Nijmegen), bearb. v. Gorissen, F., (in) Niederrheinischer Städteatlas, hg. v. Kallen, G., 2,
1, 1956; Leupen, P., Nijmegen en het Rijk, Klever Archiv 4 (1983), 57ff.;
Sarfatij, H., De vroege topografie van middeleeuws Nijmegen, FS D. Blok, 1990,
321ff., Leupen, P., Nijmegen, LexMA 6 1993, 1149; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 464; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 53.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein,
Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz,
untere Pfalz) entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10.
Jahrhundert entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom Niederrhein (Aachen, Köln, mit Gütern bei Bacharach
und Vogteirechten über Trier und Jülich) über die Mosel zum Mittelrhein und
Oberrhein. 1093 wird Heinrich von Laach, der dritte Gatte der Witwe (Adelheid
von Orlamünde) des letzten lothringischen Pfalzgrafen aus dem Haus der
Hezeliniden (Hermann), nach kaiserlicher Übertragung des Pfalzgrafenamtes
(1085) als comes palatinus Rheni (Pfalzgrafschaft bei Rhein) erstmals genannt.
Mit dieser an wechselnde Familien gelangten Pfalzgrafschaft belehnte 1155/1156
Kaiser Friedrich I. Barbarossa seinen Stiefbruder Konrad von Staufen und erhob
ihn zum Reichsfürsten. Zur Pfalzgrafschaft kamen Hausgut, Lehnsrechte und
Vogteirechte über Speyer, Worms und Lorsch sowie zunächst auch Trier. 1195 fiel
die P. über Konrads Tochter Agnes vorübergehend an die Welfen. 1214 übertrug
sie König Friedrich II. nach dem kinderlosen Tod des Welfen Heinrich des
Jüngeren (1213) an Ludwig I. von Bayern, dessen Sohn (Otto II.) über die
welfische Erbtochter Agnes auch die Eigengüter der Pfalzgrafen erwarb. (Pforzheim
gelangte über eine weitere Erbtochter an Baden.) Schwerpunkte des Gutes waren
Bacharach (12./13. Jahrhundert) und Alzey (1214 vom König erhalten). Vom
Bischof von Speyer nahm der Pfalzgraf Neustadt, vom Bischof von Worms
Heidelberg (1225) zu Lehen. Weiter erlangte er die Herrschaft über die Klöster
Schönau und Otterberg. Andere Güter wurden nach der Aufhebung Lorschs (1232)
1247/1344 gewonnen. 1255 kamen durch Teilung Oberbayern (westliche Teile mit
München) und die P. an Herzog Ludwig von Bayern, während Niederbayern mit
Landshut an Heinrich XIII. fiel. 1266/1268 wurden die staufischen Güter um
Sulzbach, 1277/1289 Kaub mit dem dortigen Rheinzoll erworben. Ludwig II. war
somit angesehenster Reichsfürst und wirkte bereits 1257 als Kurfürst mit. 1329
bestimmte der wittelsbachische Hausvertrag von Pavia die Trennung der (unteren)
P. und der oberen P. im bayerischen Nordgau (Oberpfalz) zwischen Regensburg und
Fichtelgebirge, die der älteren pfälzischen Linie zugesprochen wurden, von
Bayern, das an die jüngere bayerische Hauptlinie kam, wobei die Kurwürde
zwischen P. und Bayern wechseln sollte, was die Goldene Bulle 1356 zugunsten
der P. aufhob. Unter Kurfürst Ruprecht I. gewann die Pfalz, die 1329 die
Pfandschaft der Stadt Mosbach (1330 Mosbach, Eberbach, Sinsheim, Neckargemünd,
Germersheim, Annweiler, Trifels) erlangt hatte, unter anderem 1349 Bretten,
1354 Simmern, 1375 Ingelheim, Kaiserslautern, Odernheim, Nierstein und
Oppenheim sowie 1385 die Grafschaft Zweibrücken mit Bergzabern, gab aber 1355
Teile der Oberpfalz für einige Zeit an Böhmen (Neuböhmen). 1386 wurde die
Universität Heidelberg gegründet. Ruprecht II. strebte in der sog.
Rupertinischen Konstitution die Unteilbarkeit der Pfalz an. Nach dem Tod des
1400 zum König gewählten Ruprecht III. (1410), der die an Böhmen gegebenen
Teile der Oberpfalz zurückgewann und die Grafschaften Kirchberg am Hunsrück
sowie (die Vordere Grafschaft) Sponheim (zu einem Fünftel) und die Reichsvogtei
im Elsass (1408) erlangte, wurde die P. in die vier Linien Kurpfalz (Heidelberg,
Amberg, Nabburg), Pfalz-Neumarkt (restliche Oberpfalz), Pfalz-Simmern (bzw.
Pfalz-Zweibrücken-Simmern) (bis 1685) mit der Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken (bis
1731) und Pfalz-Mosbach geteilt. Von diesen Linien starb die Linie
Pfalz-Neumarkt (Oberpfalz) 1443 aus und wurde von Pfalz-Mosbach und
Pfalz-Simmern beerbt. 1499 erlosch die Linie Pfalz-Mosbach und wurde von der
Kurpfalz beerbt. Unter Friedrich I. (1449-1476) wurde die Vormacht der P. am
Oberrhein (Erwerb der Reichsgrafschaft Lützelstein [1492] und Rappolstein, der
Reichslandvogtei Hagenau, von Bischweiler, Selz, Kleeburg und Gebieten an Nahe
und Bergstraße [1462], der Grafschaft Löwenstein [1461/1464]) begründet und die
Kurpfalz modern organisiert. 1503 gingen im bayerischen Erbfolgekrieg die Güter
im Elsass an Habsburg, die Grafschaft Löwenstein an Württemberg und Lauf,
Hersbruck und Altdorf an Nürnberg verloren, doch wurde die neue Linie
Pfalz-Neuburg 1508 noch mit Gütern Bayern-Landshuts ausgestattet. 1556 führte
Otto Heinrich (Ottheinrich) die Reformation in seinem sehr zersplitterten
Herrschaftsgebiet ein. 1559 starb mit Ottheinrich von Pfalz-Neuburg die alte
Linie Kurpfalz aus und wurde (1556) in Pfalz-Neuburg von Pfalz-Zweibrücken
(Wolfgang) und in den Kurlanden von Pfalz-Simmern (Friedrich III.) als
mittlerer Kurlinie beerbt. Der neue Kurfürst führte dort sofort den Calvinismus
ein. Infolge der Wahl zum König des aufständischen Böhmen (1619) verlor
Friedrich V. Land und Kurwürde 1623 an Herzog Maximilian von Bayern, wobei
weitere Güter an Habsburg und Hessen-Darmstadt kamen. Friedrichs Sohn erhielt
1648 die P. und eine neue achte Kurwürde, während die Oberpfalz und die alte
Kurwürde bei Bayern verblieben. 1685 erlosch die Linie Pfalz-Simmern. Ihr
folgte die aus Pfalz-Zweibrücken hervorgegangene katholische Linie
Pfalz-Neuburg. Da auch König Ludwig XIV. von Frankreich für die Frau seines
Bruders, Liselotte von der P., Erbansprüche auf Simmern, Kaiserslautern,
Germersheim und Sponheim erhob, kam es zum pfälzischen Erbfolgekrieg
(1688/1697) und der Verwüstung der Pfalz (1697) durch Frankreich, das Straßburg
und Saarlouis behielt, Lothringen aber verlor. Pfalz-Neuburg vermochte sich -
mit Ausnahme Germersheims - zu behaupten. Vorübergehend wurden die alten
Kurrechte und die Oberpfalz zurückgewonnen. Zeitweise gehörte die P. dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an. 1720 wurde die Residenz von Heidelberg
nach Mannheim verlegt und zwischen 1743 und 1748 eine Sommerresidenz in dem
1200 erlangten Schwetzingen eingerichtet. 1742 erlosch die Linie Pfalz-Neuburg.
Sie wurde von Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach beerbt, der durch
Tausch die Herrschaften Zwingenberg und Ebernburg erlangte und zur Finanzierung
seiner Hofhaltung die Industrie förderte. Wegen Udenheim gehörte unter ihm die
P. seit 1788 zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1777 fiel ihm
Bayern an. Als Folge hiervon wurde der Hof von Mannheim 1778 nach München
verlegt. Der Versuch, Bayern gegen die habsburgischen Niederlande an Österreich
abzugeben, scheiterte 1778/1779 und 1784/1785 an dem Widerstand Preußens. Am
Ende seines Bestehens umfasste das niemals geschlossene, in bunter Gemengelage
mit anderen Herrschaften liegende, von Germersheim bis Bacharach und von
Kaiserslautern bis Mosbach reichende Gebiet der zum kurrheinischen Reichskreis
zählenden P. 8200 Quadratkilometer (bzw. 76 Quadratmeilen) mit rund 300000
Einwohnern. 1801 musste Maximilian I. Joseph aus der 1799 erbenden Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld die Abtretung der linksrheinischen, seit 1792
besetzten Gebiete an Frankreich (Departement Donnersberg) anerkennen. Das
rechtsrheinische Gebiet wurde 1803 an Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen
(Nassau) und Leiningen verteilt. 1815 kamen die linksrheinischen Teile von
Frankreich zurück und fielen 1816 weitgehend und um Gebiete Sickingens,
Nassaus, von der Leyens, Leiningens usw. erweitert als Ersatz für Salzburg,
Innviertel und Hausruckviertel an Bayern, im Übrigen an Hessen und Preußen. Der
bayerische Teil bildete zunächst die königlich bayerischen Lande am Rhein, seit
1836 den bayerischen, von Speyer aus verwalteten Regierungsbezirk P. (seit 1838
Rheinpfalz). Von Dezember 1918 bis Juni 1930 war die Pfalz von Frankreich
besetzt. (1919 bzw.) 1920 gelangten Teile der Westpfalz (Homburg, Sankt
Ingbert, Blieskastel, insgesamt 418 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern) zum
Saargebiet. Bereits 1940 wurde die P. aus der Verwaltung Bayerns gelöst und kam
nicht mehr zurück. 1945 gehörte die P. zur französischen Besatzungszone und
wurde 1946 wie Rheinhessen und Koblenz-Trier Teil des Landes Rheinland-Pfalz,
wobei sie bis 1968 eigener Regierungsbezirk war (seit 1968 Rheinhessen-Pfalz).
L.: Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127,
140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der
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geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine,
1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen
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D., Pfälzische Bibliographie, Bd. 1ff. 1907ff.; Schreibmüller, H., Bayern und
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Vogt, W., Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Kreuznach und der
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und Politik Friedrich Barbarossas im Raume des heutigen Pfälzer Waldes, 1962;
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Entwicklung der Kurpfalz von 1156-1792); Cohn, H., The Government of the Rhine
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Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur Bildung des Landes, Statistik von
Rheinland-Pfalz 172 (1967); Haas, R., Die Pfalz am Rhein, 1967, 2. A. 1968;
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Veröffentlichung des danach gefertigten topographischen Kartenwerks aus den
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Aufnahme pfälzischer Gebiete durch Offiziere des kgl. bayerischen Generalstabes
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Rhein vom Jahr 1401, 1981; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984;
Moersch, K., Geschichte der Pfalz, 1987; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz,
Bd. 1f. (Mittelalter) 1988ff.; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die
Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214 bis 1803, 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm.f. gesch. Landeskunde in
Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Maier, F., Die baierische Unterpfalz,
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A., 1997; Ausgewählte Urkunden zur Territorialgeschichte der Kurpfalz
1156-1505, hg. v. Schaab, M., 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Die Pfalz im 20.
Jahrhundert, hg. v. Schwarzmüller, T. u. a., 1999; … so geht hervor’ ein neue
Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 440; Kohnle, A.,
Kleine Geschichte der Kurpfalz, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 497; Reinhardt, C., Fürstliche Autorität versus städtische Autonomie,
2012; Peltzer, J., Der Rang der Pfalzgrafen bei Rhein, 2013; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 156. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Preußen (Herzogtum, Königreich, Land). Im 10.
Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bzw.
Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel und
Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen, Samland,
Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich Herzog
Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die
Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser
Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu
erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des
Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der
Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden
sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P.
bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der
Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466
musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das
Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing,
Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils,
Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer
Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte
der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach mit
seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14. 11.
1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig
erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen
Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende
Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P.
mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden Westteil
[Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres Westpreußen]), für
das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter führte er die
Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien und Samland
seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter (1594)
1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich
von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes Land der
Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau abgaben. Am
18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von Brandenburg
(1688-1713), der 1694 die Universität Halle gegründet hatte, mit Zustimmung des
Kaisers, den er im spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte, in Königsberg
zum König in P., womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten von Sachsen
durch die Krönung zum König von Polen und die Anwartschaft des Kurfürsten von
Hannover auf die Königskrone in England ausgeglichen werden sollten. Mit der
auf die anderen brandenburgischen Länder übertragenen Königswürde ging zugleich
der Name des Herzogtums P. auf den brandenburg-preußischen Gesamtstaat über,
von dem das Land P. nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit
dem Edikt von Potsdam (1685) allmählich einströmende französische Hugenotten
brachten zahlreiche bis dahin unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das
Land. 1702 erbte Friedrich III. (I.) nach dem Aussterben der Prinzen von
Oranien (König Wilhelm III. von England) die Grafschaft Lingen und das
Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft
Valangin. 1707/1729 kaufte er die Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei
über Nordhausen und Quedlinburg. Sein sparsamer und als Amtmann Gottes
pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm I. erhielt 1713 am Ende des spanischen
Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien einen Teil des Herzogtums Geldern
(Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2 Millionen Taler von Schweden Vorpommern
bis zur Peene mit Stettin, Usedom und Wollin. Im Inneren baute er als
Soldatenkönig eine straffe Finanzverwaltung und Heeresverwaltung (mit
Generaloberfinanz-, -kriegs- und -domänendirektorium) auf, wobei er
Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung und
Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen Beamtentums erhob. Mit
der relativ größten und absolut besten Armee Europas und in krassem Gegensatz
zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn Friedrich
der Große, der sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser Karls VI.
1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu Österreich
gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen Kriegen (1740/1742,
1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund einer
Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich der
Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den Netzedistrikt, so
dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten, mit dem Stammland
Brandenburg durch eine Landverbindung angeschlossenen ursprünglichen
Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000 Quadratkilometer maß, in denen rund
5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen Staat, als dessen erster Diener sich
der König sah, verwirklichte er die schon 1713 in Angriff genommene Rechtsvereinheitlichung
auf der Grundlage aufgeklärter, naturrechtlich beeinflusster Vorstellungen, die
in der Inkraftsetzung des Allgemeinen Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand.
1791 erwarb P. durch Kauf die hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach)
und Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es
dem durch die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich seine gesamten
linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und dritten Teilung
Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch)
sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen Verluste an
Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen, Malburgen
[Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000
Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch § 3 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und
Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen
[Olphen], Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel
[Heddingschel], Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff
[Huschhofen], Hohenholte [Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock
[Uttenbrock], Gimbte [Grimmel], Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort
an der Ems bis zum Einfluss der Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift
Mainz das Eichsfeld, Erfurt und Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen,
Quedlinburg, Elten, Werden, Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen,
Nordhausen und Goslar mit 9543 Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr
als einer halben Million (600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung
Ansbachs (an Bayern) und Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die
geographische Vereinigung der preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen
Römischen Reiches kam es zur Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der
Niederlage von Jena und Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im
Frieden von Tilsit 1807 alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des
Gewinns aus den Teilungen Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets.
In dieser wegen der Kontributionen und der Kontinentalsperre auch
wirtschaftlich äußerst schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg
aufgeklärt-liberale innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt
(Bauernbefreiung 1807/1811, Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin
1810, Gewerbefreiheit 1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage
Frankreichs in Russland 1812 und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo
(1815) bildeten dann die Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815
trotz gewisser Verluste in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a.
Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein,
Mansfeld, Norhausen, Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf
278000 Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte
(Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung
Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs -
erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds -
erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -,
Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims - unter
Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach und
Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland],
Westfalen, Sachsen [Kurkreis mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von
Merseburg und Naumburg bzw. Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld,
Stolberg, Barby, Walternienburg, Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen
Provinzen außer Posen, Ostpreußen und Westpreußen trat P. dann dem Deutschen
Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst konservativ. Statt der vom König 1810,
1815 und 1820 versprochenen Verfassung kam es 1823 nur zu der befohlenen
Errichtung von Provinzialständen und Provinziallandtagen, die vom
grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb Preußens wurden 1824
personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und Westpreußen zur Provinz P.
vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei Birkenfeld von Sachsen-Coburg
gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern (1850 Regierungsbezirk
Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857 endgültig auf Neuenburg
und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren Straßenkämpfen zunächst
einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der Pressezensur, Berufung eines
liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der Gegenbewegung aber die gewählte
Nationalversammlung aufgelöst und eine Verfassung erlassen (oktroyiert), nach
welcher der fortan verfassungsmäßig beschränkte König seine exekutiven Rechte
unter Mitwirkung verantwortlicher Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt
gemeinschaftlich mit dem Landtag hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus
erblichen oder vom König ernannten Mitgliedern zusammensetzte und die
Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem Dreiklassenwahlrecht, das die
vermögenden Bevölkerungsgruppen bevorzugte, gewählt wurden. 1862 wurde Fürst
Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten berufen. Im Verfassungskonflikt über
die Finanzierung des Heeres regierte er gegen und ohne das Parlament. 1866 kam
es bei der Verwaltung des 1864 von Dänemark gewonnenen Landes
Schleswig-Holstein zur Konfrontation mit Österreich, die zur Exekution des
Deutschen Bundes gegen P. führte. Die militärische Niederlage des Deutschen
Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge. P. annektierte Hannover,
Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt und gewann damit
erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren östlichen und seinen seit 1614
im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen norddeutschen Ländern
bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg über Frankreich im
deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1. 1871 in Versailles
zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des neugegründeten Deutschen
Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten war, aber etwa zwei
Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten Ruhrgebiet, Oberschlesien,
Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des Reiches ausmachte und
damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg die Zahl seiner
Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und Westpreußen auf
zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. am 9. 11.
1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb erhalten, musste
aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P. übernahmen die
Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei. Am
30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch die es
demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss sich
Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die
Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch
den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring
zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das
Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934
wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden
Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem
Gebietsaustausch mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung
Lübecks. 1939 umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen
Einwohnern. 1945 wurde P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr.
46 des Alliierten Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf.
Seine Gebiete verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen,
Südpreußen, Westpreußen, Polen, Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des
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1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v.
d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des
Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen,
J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.;
Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf
die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen
Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff.
2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A.
1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica,
Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß.
Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen
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Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903;
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1990; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Dollinger, H.,
Preußen. Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten, 1991; Handbuch der
preußischen Geschichte, hg. v. Büsch, O., Bd. 1ff. 1992ff.; Die Anfänge der
ständischen Vertretungen in Preußen und seinen Nachbarländern, hg. v.
Boockmann, H., 1992; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas.
Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Boockmann, H., Preußen, LexMA 7 1994, 194;
Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck,
R., 1995; Salmonowicz, S., Preußen, 1995; Bömelburg, H., Zwischen polnischer
Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat, 1995; Handbuch der
Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd. 3 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten
von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz,
1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J.,
2000; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Vondenhoff, C.,
Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die
politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Neugebauer, W., Geschichte
Preußens, 2002; Päsler, R., Deutschsprachige Sachliteratur im Preußenland bis
1500, 2003; Walter, D., Preußische Heeresreformen, 2003; Kittstein, L., Politik
im Zeitalter der Revolution, 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens 2004;
Dorna, M., Bracia zakonu krzyzackiego w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder
des Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309), 2004; Kulturgeschichte Preußens
königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die
Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim
etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Jarzebowski,
M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E.,
Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichskreise. Nach bereits im späten 14. Jahrhundert
(1389) beginnenden Versuchen, Frieden, Gericht, Verteidigung und Steuern im
Reich gebietsweise zu organisieren, wurden 1500 sechs Kreise als
Herkunftsbezirke der sechs ritterlichen bzw. gelehrten Mitglieder des zwanzigköpfigen
Regiments des 1495 geschaffenen Reichskammergerichts eingerichtet (Franken,
Bayern, Schwaben, Oberrhein, Niederrhein-Westfalen,
Niedersachsen). 1512 kamen vier weitere derartige R. hinzu (österreichischer,
burgundischer, kurrheinischer und obersächsischer Kreis). S. Einzelartikel
Bayerischer Reichskreis, Burgundischer Reichskreis, Fränkischer Reichskreis,
Kurrheinischer Reichskreis, Niederrheinisch-westfälischer
Reichskreis, Niedersächsischer Reichskreis, Oberrheinischer Reichskreis,
Obersächsischer Reichskreis, Österreichischer Reichskreis, Schwäbischer
Reichskreis.
L.: Dotzauer, W., Die deutschen Reichskreise in der Verfassung des Alten
Reiches und ihr Eigenleben (1500-1806), 1989; Heinig, P., Reichskreise, LexMA 7
1994, 629; Hartmann, P., Zur Bedeutung der Reichskreise, FS Gerlich, A., 1995,
305. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reifenberg, Reiffenberg (Herrschaft, Freiherren,
Reichsritter). Nach der vermutlich im 12. Jahrhundert errichteten Burg R. am
Feldberg im Taunus nannten sich die seit 1234 bekannten Herren von R. Sie
zerfielen bald in verschiedene Linien. 1384 gehörte die Burg einem
Ganerbenverband aus den R., Hatzfeld, Cleeberg/Kleeberg, Kronberg, Stockheim,
den Burggrafen von Friedberg und anderen. 1665 erlosch die Wäller Linie, 1686
die Wetterauer Linie, 1745 die Linie Horchheim. Das Erbe der Wetterauer Linie
fiel trotz mainzischer Besetzung an die Grafen Waldbott von Bassenheim (von
Bassenheim) und kam 1802/1803 an Nassau und damit 1866 an Preußen bzw. 1945 an
Hessen. Um 1790 waren die Erben der Freiherren von R. mit Teilen von Siebenborn
Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 Reiffenberg (Reiffenberg,
Langenbach 1550).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Requilé (Reichsritter). Um 1790 zählten die R.
mit der Hälfte von Wald-Erbach (Walderbach) zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rhein, Rheinstrom, am Rheinstrom, rheinischer
Ritterkreis (Ritterkreis). Der Ritterkreis R. (rheinischer Ritterkreis) war wie
der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) und der Ritterkreis Franken
(fränkischer Ritterkreis) eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Er
setzte sich aus den Kantonen Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom
(Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz)
zusammen. Seine Verfassung stammte von 1652. Er umfasste etwa 360 Gebiete mit
90000 Einwohnern und 60 Ritterfamilien. 1801 kamen die linksrheinischen Güter
an Frankreich. 1805/1806 gingen die übrigen Güter in den umgebenden Ländern
auf. Damit endete der Ritterkreis.
L.: Wolff 515.
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Rheinprovinz (Provinz). 1815 wurde nach dem Übergang
des Rheinlandes (Jülich, Berg, Erzstift Köln, Erzstift Trier, Teile von
Luxemburg und Limburg, Arenberg, Manderscheid, Schleiden, Malmedy,
Kornelimünster, Köln, Aachen, weitere Güter der Pfalz, der Rheingrafen und
Mainzs zwischen Kleve und Saarbrücken, Wetzlar) an Preußen dieses in die
Provinzen Jülich-Kleve-Berg (Köln) und Großherzogtum Niederrhein
(Koblenz) geteilt. 1822 wurden von den sechs Regierungsbezirken Kleve,
Düsseldorf, Aachen, Köln, Koblenz und Trier der Regierungsbezirk Kleve mit
Düsseldorf vereinigt und dann beide Provinzen zur R. mit Sitz des
Oberpräsidenten in Koblenz zusammengeschlossen. Ausgeklammert waren Birkenfeld
(bis 1937) und die Gebiete des 1819 geschaffenen Fürstentums Lichtenberg (bis
zum Verkauf an Preußen am 31. 5. 1834). 1866 kam das Oberamt Meisenheim von
Hessen hinzu. 1945 fielen die Regierungsbezirke Koblenz und Trier unter die
Besatzungshoheit Frankreichs und gingen 1946 im Land Rheinland-Pfalz auf. Im
Übrigen kam die Rheinprovinz an Nordrhein-Westfalen.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 48 (1815-66) D3; Bär, M., Die
Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, 1919; Romeyk, H., Die leitenden
staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten, 1994; Zusammenschlüsse und
Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar,
R. u. a., 2013, 51ff. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ribuarien (Großgau am Niederrhein
Jülichgau, Zülpichgau, Eifelgau, Bonngau und Kölngau umfassend, Riphera)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1972, 847 Ripuarien); Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, 21, III, 11, 18, 22, 26, 29,
Riboarii, Ribuaria, Riphera, Volksname Ripuarii, Riboarii, Landname Ribuaria,
zu lat. ripa Ufer; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983,
164; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Menden, Heisingen,
Fischlaken, Harnscheidt, Pöttringsgut, Werden, Oefte, Laupendahl.
Hetterscheidt, Büttgen, Wehl, Hemmerden, Gereonsweiler, Prummern, Übach,
Blerichen, Rödingen, Güsten, Wissersheim, Düren, Bachem, Berg vor Floisdorf,
Oberelvenich, Niederelvenich, Flamersheim, Rheinbach, Eckendorf, Bonn,
Kessenich, Lannesdorf, Mehlem, Werthhoven, Fritzdorf, Remagen, Golbach?, Bad
Münstereifel, Hospelt). S. Riphera.
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Sayn (Grafen, Grafschaft). Nach der im
10./11. Jahrhundert erbauten Burg S. bei Bendorf nannten sich aus dem Auelgau
erwachsene, seit 1139 belegte Grafen von S. Von S. aus erwarb die Familie Güter
im Westerwald, an der Sieg (Herrschaft Freusberg) und am Niederrhein (spätestens 1174 Vogtei über Bonn). Nach
dem Aussterben der älteren Grafen von S. (1246) kamen die meisten Güter über
Adelheid von S. 1247 an die Grafen von Sponheim, die sie teilten. Dabei
erhielten die jüngeren Grafen von S. vor allem Güter im Westerwald und im
bergischen Land (Homburg). 1294 wurde weiter geteilt. Eine Linie
(Engelbertlinie) beerbte infolge Heirat 1357/1358/1361 die Grafschaft
Wittgenstein an der oberen Lahn (Sayn-Wittgenstein). 1605/1607 teilte sich das
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Haus Sayn-Wittgenstein
in die drei Hauptlinien Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Sayn und
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein). 1606 beerbte die
Engelbertlinie auch die andere Linie (Johannlinie) des Hauses S.
L.: Wolff 345ff.; Zeumer 554 II b 60, 14, 15; Wallner 703 WestfälRK 28 a, b;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789)
B2; Dahlhoff, M., Geschichte der Grafschaft Sayn, 1874, Neudruck 1972; Wrede,
G., Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein, 1927; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Sayn-Wittgenstein-Sayn, A.,
Fürst zu, Sayn, 1979; Spies, H., Sayn, LexMA 7 1995, 1423f.; Halbekann, J., Die
älteren Grafen von Sayn, 1997; Bohn, T., Gräfin Mechthild von Sayn
(1200/03-1285), 2002; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 478.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Scharfeneck (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Die Herrschaft S. westlich Landaus zählte zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Zu ihr gehörten ein Drittel Albersweiler (1065
Albrehteswilre), Sankt Johann (früher Kanskirchen) sowie Maudach (insgesamt 8
Dörfer bzw. Dorfanteile mit einer Fläche von einer Quadratmeile und 3000
Einwohnern). Über Löwenstein-Wertheim und Bayern kam S. 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516; Biundo, G., Gefällbuch, 1940; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schmidtburg zu Weiler (Freiherren, Reichsritter). Um
1790 waren die Freiherren von S. mit Teilen von Weiler Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schorrenburg (Freiherren, Reichsritter). Um 1790
zählten die zwischen 1717 und 1731 aufgenommenen Freiherren von S. wegen
Dörrmoschel mit Teschenmoschel (nördlich Kaiserslauterns) zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161; Böhn, G., Inventar des Archivs der
niederrheinischen Reichsritterschaft, 1971, 276.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweppenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Die aus mehreren Dörfern bestehende Herrschaft S. nördlich von Bad Kreuznach
zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Über die Rheinprovinz Preußens kam S. 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sickingen (Herren, Reichsritter). Nach S. bei
Karlsruhe nannten sich Herren von S. Von ihnen trat besonders der Reichsritter
Franz von S. (1481-1523) hervor, der durch Fehden und Kriegszüge ansehnliche
Güter am Mittelrhein erwarb und die Hoffnung der Reichsritterschaft auf eine
eigenständige Stellung im Reich neben Reichsfürsten und Reichsstädten
verkörperte. Seine wichtigsten Burgen waren Landstuhl und Ebernburg. Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken,
im 18. Jahrhundert mit S. zum Kanton Kraichgau, zum Kanton Rhön-Werra, mit
Sauerburg, Hof Oders (Aders) und Sauerthal (Sauertal) zum Kanton
Mittelrheinstrom, mit Köngernheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein und (die Sickingen-Schallodenbach) mit Schallodenbach, Heimkirchen,
Schneckenhausen und Wörsbach zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein sowie mit einem Viertel von Obenheim zum Ritterkreis
Unterelsass. S. selbst kam 1368 an die Pfalz (Kurpfalz), 1806 an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 384; Hölzle, Beiwort 63; Zimmermann 78;
Winkelmann-Holzapfel 163; Stetten 23; Riedenauer 127; Neumaier 150;
Langbrandtner, H., Die sickingische Herrschaft Landstuhl, 1991; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 358 (Oberkainsbach 1550).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sickingen-Schallodenbach (Freiherren, Reichsritter). Um 1790
waren die Freiherren von S. mit Schallodenbach, Heimkirchen, Schneckenhausen
und Wörsbach Mitglied des Kantons Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. S. Sickingen.
L.: Winkelmann-Holzapfel 163.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steinkallenfels (Reichsritter). Die im Hahnenbachtal bei
Kirn an der Nahe gelegenen Burgen Stein und Kallenfels erscheinen erstmals
1211. Im 14. Jahrhundert gehörten sie zusammen mit der Burg Stock
ritterschaftlichen Ganerben. Im 18. Jahrhundert zählte die nach S. benannte
Familie wegen Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Der letzte Freiherr von
und zu S. starb 1778.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Ohlmann, M., Die Ganerbenburg
Steinkallenfels, 1930, Beiträge zur Geschichte des Nahegaues Nr. 2. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Teisterbant (Gau zwischen Niederrhein
und Waal, Testerbant) (Testerventis 709)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Testerbant,]
Testrebantensis, Testerbantia, Gau zwischen Niederrhein
und Waal, Zaltbommel bzw. Bommel, Tiel); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 957 Testerbant; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 21, 75, 76, 77, III, 30, 31, Testarbant, Testrebenti,
pagus Testrebatensis, Destarbenzon; Moreau, J., Dictionnaire de géographie
historique, 1972, 267 Testerbant; Nonn, U., Pagus und comitatus in
Niederlothringen, 1983, 59.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Testerbant (Gau zwischen Niederrhein
und Waal, Teisterbant) (Testerventis 709). S. Teisterbant
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Testerbant,]
Testrebantensis, Testerbantia, Gau zwischen Niederrhein
und Waal, Zaltbommel bzw. Bommel, Tiel); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 957 Testerbant; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 21. 75, 76, 77, III, 30, 31, Testarbant, Testrebenti,
pagus Testrebatensis, Destarbenzon; Moreau, J., Dictionnaire de géographie
historique, 1972, 267 Testerbant; Nonn, U., Pagus und comitatus in
Niederlothringen, 1983, 59.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein
genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). Der V. ist 1239
erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gewonnenen
Güter um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den Grafen von Salm, Sponheim und
der Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos, Teilen von Staudernheim,
Merxheim und Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack und
Nieder-Wiesen (Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom immatrikuliert.
Außerdem gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldeck (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Der aus den Dörfern Korweiler, Dorweiler und Mannebach bei Simmern bestehende
sog. Burgfriede W. (der Freiherren Boos von Waldeck) im Hunsrück zählte zum
Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Wolff 515; Hoppstädter, K., Burg und Schloss Waldeck im Hunsrück, 1957;
Böhn, G., Inventar des Archivs der niederrheinischen Reichsritterschaft, 1971,
110. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Warsberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit W. und Wartenstein (Wartelstein)
zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wartenstein (Herrschaft). Um 1357 erbaute Tilmann
aus dem Ganerbengeschlecht der Ritter von Stein und Kallenfels/Steinkallenfels
bei Hennweiler die Burg W. und trug sie dem Erzstift Trier zu Lehen auf. Später
kam die Herrschaft W. mit Weiden, Hahnenbach, Herborn und Anteilen an
Niederhosenbach (alle an bzw. bei der Nahe) durch Vererbung, Kauf und
Übertragung an die Löwenstein, Manderscheid, Nassau-Saarbrücken, Flach von
Schwarzenberg, Daun-Falkenstein-Oberstein (Dhaun-Falkenstein-Oberstein) u. a.
1583 musste das Erzstift Trier Johann von Warsberg, den Schwiegersohn Ludwig
Flachs von Schwarzenberg (Ludwigs von Schwarzenberg), der den letzten Anteil
gehalten hatte, mit der gesamten zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein zählenden Herrschaft belehnen. 1946 kamen die Güter an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westfälischer Reichskreis s. Niederrheinisch-westfälischer
Reichskreis.
L.: Wolff 310. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wildenberg (Freiherren, Reichsritter, Wildberg,
Wiltberg). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit Lütz, Ulmen,
Hasborn (Hassborn) und Faitzberg zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. S. Wiltberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wiltberg (Freiherren, Reichsritter, Wildberg,
Wildenberg). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit Lütz, Ulmen,
Hasborn (Hassborn) und Faitzberg zum Kanton Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wollmerath (Herrschaft). Die Herrschaft W. bei
Cochem zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Wolff 516.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zandt von Merl (zu Weiskirchen)
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Z. mit Münchweiler und
Weiskirchen zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 171.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Aachen* (RS) Eschweiler, Jülich, Jülich-Kleve-Berg, Köln, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Nivelles, Nordrhein-Westfalen, Pfalz, Rheinprovinz (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anholt* (ruHt) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Salm, Salm-Anholt, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bentheim* (Gt) Bentheim-Steinfurt, Bentheim-Tecklenburg, Berg, Emlichheim (Emblikheim), Gronau, Hannover, Isenberg-Limburg, Limburg (Gt), Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Osnabrück, Rheda, Sachsen, Steinfurt, Steinfurt-Bentheim, Tecklenburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Blankenheim* (im Kreis Euskirchen) (Gt, RGt) Bettingen, Daun, Dollendorf, Erp (Erb), Gerolstein, Heistart, Jünkerath, Kyll, Manderscheid-Blankenheim, Mechernich, Meerfeld, Neuerburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Schleiden, Schüller, Sponheim, Sternberg-Manderscheid, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Corvey* (gfRAbtei, Btm, Ftm, Residenz) Gardelegen, Hannover, Herford, Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Meppen, Nassau, Nassau-Diez, (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Northeim, Osnabrück, Schwalenberg, Starkenburg, Westphalen, Zutphen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Delmenhorst* (Gt) Lübeck, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oldenburg, Schleswig-Holstein, Varel, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Diepholz* (H, Gt) Auburg, Braunschweig-Lüneburg, Hannover, Lüneburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Osnabrück, Sachsen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dortmund* (RHof, RS, G) Brackel, Elmenhorst, Huckarde-Dorstfeld, Nassau, (Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg,), Nassau-Oranien, Niederrheinisch-westfälischer-Reichskreis, Westfalen, Westhofen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Düsseldorf* (Ort, Ht, Residenz, S) Berg, Jülich, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Nordrhein-Westfalen, Pfalz-Neuburg, Rheinprovinz (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Essen* (RAbtei, gfA, Residenz, RS) Berg, Fronhausen, Huckarde-Dorstfeld, Isenberg, Jülich, Mark, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Preußen, Rheinisches Reichsprälatenkollegium, Thorn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Geldern* (Gt, Hztm, Residenz) Anholt, Borculo bzw. Borkulo, Brabant, Burgundischer Reichskreis, Doornwaard, Drente, Frankreich, Generalstaaten, Groningen, Hamb, Hoevelaken, Hörstgen, Jülich, Kleve, Limburg, Lüttich, Millendonk bzw. Myllendonk, Moers, Niederlande, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Nimwegen, Oranien, Overijssel, Preußen, Rozendaal, Scherpenzeel, Tecklenburg, Utrecht, Veluwe, Wickrath, Zutphen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gemen*, (Gehmen) (bei Borken im Kreis Borken) (Ht) Anholt, Limburg, Limburg-Styrum, Münster, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Recklinghausen, Salm, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gerolstein* (Ht, Gt) Bettingen, Blankenheim, Daun, Dollendorf, Erb bzw. Erp, Heistart, Jünkerath, Koßweiler, Kronenburg, Kyll, Manderscheid, Meerfeld, Neuerburg, Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis, Schüller, Sternberg-Manderscheid, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gimborn-Neustadt* (ruHt) Mark, Neustadt, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Wallmoden, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gronsfeld*, Gronsveld (ruHt, Gt) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Richold, Törring, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hallermunt*(, Hallermund) (G) Hannover, Lüneburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Platen,Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herford* (Frauenstift, Residenz, RS) Mühlenbach, Niederrheinisch-westfälischer-Reichskreis, Osnabrück, Preußen, Ravensberg, Rheinisches Reichsprälatenkollegium, Sternberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Holzappel* (RGt) Anhalt, Anhalt-Bernburg-Schaumburg, Esterau, Nassau, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Schaumburg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hoya* (Gt) Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Bruchhausen, Burgundischer Reichskreis, Calenberg, Diepholz, Hannover, Lüneburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oldenburg, Oldenburg-Wildeshausen, Roden, Sachsen, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wildeshausen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jülich-Berg* (Hztm) Herford, Jülich, Katzenelnbogen, Kerpen (Ht, RGt), Neuburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kerpen-Lommersum* (RGt) Kerpen, Lommersum, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Schaesberg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kleve-Mark-Ravensberg Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Koblenz Niederrhein, Niederrheinstrom, Rhein (RiKreis), Rheinprovinz, Trier (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köln* (EStift, Residenz, freie RS) Adendorf, Anholt, Arenberg, Arnsberg, Bassenheim, Bedburg, Beilstein, Berg, Bonn, Brabant, Bretzenheim, Broich, Brühl, Bürresheim, Dassel, Dortmund, Ehrenstein, Elmenhorst, Eschweiler, Fredeburg, Fürstenberg, Godesberg, Gürzenich, Gymnich, Heimbach, Herford, Hessen, Hochstaden, Hörde, Hörstgen, Hülchrath, Isenberg, Jülich, Jülich-Kleve-Berg, Kaiserswerth, Katzenelnbogen, Kerpen (Ht, RGt), Kleve, Königswinter, Kurfürstenkollegium, (Kurlande,) Kurrheinischer Reichskreis, Langenau, Lichtel, Lommersum, Mark, Minden, Moers, Münster, Nassau, Nassau-Siegen, Niederisenburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Nordrhein-Westfalen, Nürburg, Olbrück, Osnabrück, Padberg, Paderborn, Pfalz, Poppelsdorf, Pyrmont, Ranis, Recklinghausen, Remagen, Rennenberg, Rheineck, Rheinprovinz, Saalfeld, Sachsen, Sachsen-Saalfeld, Saffenburg, Sayn-Hachenburg, Siegen, Sinzig, Soest, Steinfeld, Sternberg, Tecklenburg, Trier, Utrecht, Volmarstein, Waldeck, Werl, Westfalen, Wittgenstein, Wolkenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kornelimünster* (ruAbtei, Residenz) Eilendorf, Jülich, Jülich-Kleve-Berg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rheinisches Reichsprälatenkollegium, Rheinprovinz, Sooneck (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lippe* (Gt, Ftm) Alverdissen, Ameiden, Biesterfeld, Detmold, Deutscher Bund, Freckenhorst, Hessen, Lemgo, Lippe-Alverdissen, Meinerzhagen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Norddeutscher Bund, Paderborn, Pyrmont, Rheda, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schwalenberg, Spiegelberg, Sternberg (Gt), Thorn, Vianen, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lommersum* (Ht) Kerpen (Ht), Niederrheinisch-westfälischer-Reichskreis, Schaesberg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lüttich* (Hochstift, Residenz) Belgien, Bouillon, Brabant, Dagsburg, Franchimont, Hasbain, Hennegau, Herstal, Horn bzw. Hoorn, Köln (EStift), Langenau, Looz, Looz-Corswarem, Luxemburg, Maastricht, Mecheln, Niederlande, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Osnabrück (Hochstift), Reckheim (Reckenheim), Stein, Utrecht (Hochstift) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Millendonk* bzw. Myllendonk (RRi, ruHt) Bedburg, Buxheim, Frohnenbruch, Hörstgen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Ostein, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Minden* (in Westfalen) (Hochstift, FBtm, Ftm, Residenz) Brandenburg, Diepholz, Hallermunt, Köln (EStift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Paderborn, Petershagen, Ravensberg, Westfalen, Westphalen, Wölpe, Wunstorf (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Moers* (G, Ftm) Bolchen, Frohnenbruch, Hörstgen, Kyrburg, Mahlberg, Nassau-Oranien, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oranien, Preußen, Rheingrafen, Saarbrücken, Saarwerden (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münster* (Hochstift, Residenz) Ahaus, Anholt, Arenberg, Berg, Borken, Cloppenburg, Diepholz, Dülmen, Emsland, Fresenburg, Gemen, Gronau, Horstmar, Köln (EStift), Laer, Lembeck, Looz-Corswarem, Lüdinghausen, Meppen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Nothaft, Oldenburg, Osnabrück (Hochstift), Papenburg, Preußen, Ravensberg, Rheina-Wolbeck, Sachsen, Salm, Saterland, Steinfurt, Stromberg, Tecklenburg, Vechta, Velen, (Weerdt,) Werth, Westfalen, Wildeshausen, Wolbeck (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Diez* (G) Camberg, Diez, Nassau, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oranien, Schleiden, Stein (ruHt) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrhein* (GroßHztm) Preußen, Rheinprovinz (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis* Aachen, Amblise, Anholt, Aspremont, Blankenheim, Breisig, Cambrai, Diepholz, Dortmund, Echternach, Elsenz, Emblikheim (Emblicheim), Esens, Fagnolle bzw. Fagnolles, Franchimont, Gelsdorf, Gemen, Gerolstein, Gronsveld (Gronsfeld), Hadamar, Hallermunt, Hannover, Hardenberg, Harlingerland, Hasbanien (Hasbain), Herford (FrauenStift), Hoorn (Horn), Hoya, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Köln, Kornelimünster, Lippe, Lommersum, Lüttich, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Münster (Hochstift), Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen, Neuenahr, Odenthal, Osnabrück (Hochstift), Ostfriesland, Paderborn, Pyrmont, Ravensberg, Recklinghausen, Reichenstein, Reichskreise, Reifferscheid, Rietberg, Rotenburg (Ht), (Salm,) Sayn, Sayn-Hachenburg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Stablo (Stablo und Malmedy), Stedesdorf, Steinfurt, Tecklenburg, Thorn, Varel, Verden, Sayn-Altenkirchen, Vlotho, Weerdt (Werth), Werden, Werth, Wickrath, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem, Wittmund (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinisch-westfälisches-Reichsgrafenkollegium s. Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederrheinstrom* (Ka bzw. RiKa) Adendorf, Ahrental, Arenfels, Baden, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Breidbach, Bretzenheim, Bürresheim, Clodt zu Ehrenberg (Ehrenburg), (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Ehrenburg, Eltz, Eyß, Fürstenwärther, (Hedersdorf) Heddesdorf, Hees, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Kerpen (FreiH), Kesselstadt (Kesselstatt), Leyen, Lösenich, Marienberg, Martinstein, Medelsheim, Münchweiler, Reiffenberg (Reifenberg), Requilé, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Scharfeneck, Schmidtburg zu Weiler, Schorrenburg (Schnorrenberg) (und Steinkallenfels), Schweppenhausen, Sickingen (Sickingen-Schallodenbach), Vogt von Hunolstein (Vogt zu Hunoltstein genannt von Steinkallenfels), Waldeck, Warsberg, Wartenstein, Wiltberg, Wollmerath, Zandt von Merl (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oldenburg* (Gt, GroßHztm) Ahrensbök, Aldenburg, Bentinck, Birkenfeld, Bremen (freie RS), Bruchhausen, Cloppenburg, Delmenhorst, Deutscher Bund, Dinklage, Eutin, Frankreich, Holstein, Holstein-Rendsburg, Holzappel, Inhausen (Innhausen,) Jever, Kniphausen, Lübeck (Hochstift, Ftm), Lübeck (RS), Lütetsburg, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Niedersachsen, Norddeutscher Bund, Oldenburg-Wildeshausen, Preußen, Rheinbund, Rüstringen, Saargebiet, Sachsen, Saterland, Schaumburg (Gt), Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Stedingen, Varel, Vechta, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wildeshausen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Osnabrück* (Hochstift, Residenz, fast reichsunmittelbare S) Diepholz, Fürstenau, Hannover, Iburg, Köln (EStift), Minden, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Sachsen, Tecklenburg, Westfalen, Westphalen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ostfriesland* (RGt, Ftm) Aurich, Dornum, Emden, Esens, Friesland, Gödens, Groningen, Hannover, Harlingerland, Inhausen (Innhausen), Jennelt, Jever, Kriechingen, Lingen, Neufürstliche Häuser, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oldenburg, Petkum, Preußen, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wittmund (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Paderborn* (Hochstift, FStift, Residenz) Brakel, Büren, Fulda, Helmarshausen, Mainz (EStift), Neuenheerse, Neuhaus (Schloss Neuhaus), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Plesse, Preußen, Ravensberg, Schwalenberg, Sternberg, Waldeck, Warburg, Werl, Westfalen, Westphalen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfalz-Neuburg* (Ftm, Hztm) Bayerischer Reichskreis, Bayern, Bensberg, Berg (G), (Bleistein,) Brandenburg, Breiteneck, Dischingen, Düren, Düsseldorf, Eglingen, Ehrenfels, Frechen, Geldern, Hambach, Heideck, Heinsberg, Hilpoltstein, Höchstädt, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Laaber, Lauingen, Lommersum, Neuburg, Nideggen, (Niederbayern,) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oberpfalz, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pleystein (Bleistein), Ravensberg, Sulzbach (G) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pyrmont* (Bad Pyrmont) (Ht, Gt) Hannover, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Schwalenberg, Waldeck, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reckheim* (Reckum) (Ht, Gt) Amblise, Aspremont, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichenstein* (bei Puderbach) (Ht) Nesselrode, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Reichskreise* Bayerischer Reichskreis, Burgundischer Reichskreis, Fränkischer Reichskreis, Kurrheinischer Reichskreis, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Niedersächsischer Reichskreis, Oberrheinischer Reichskreis, Obersächsischer Reichskreis, Österreichischer Reichskreis, Schwäbischer Reichskreis (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rhein* (RiKreis) (Rheinischer Ritterkreis) Adendorf, Ahrental, Angeloch, Arenfels, Arnstein, Auwach, Baden, Beckers zu Westerstetten, Beier von Boppard, Bellersheim, Bentzel zu Sternau, (Bernhold) Bernhold von Eschau, Bettendorf, Bicken, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Botzheim, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidbach, Brendel von Homburg, Bretzenheim, Brömser von Rüdesheim, Burscheid, Bürresheim, Burrweiler, Buseck bzw. Buseckertal, Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Clodt zu Ehrenberg, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch (Hassloch), Degenfeld, Dernbach, Diede zum Fürstenstein, Dienheim, Dürckheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, (Eckbrecht von Dürckheim,) Ehrenburg, Eibingen, Elkerhausen (Elkershausen), Eltz, Ernberg, Eyß, Faust von Stromberg, Flersheim (Flörsheim), Forster (FreiH, RRi), Forstmeister von Gelnhausen, Franken (RiKreis bzw. Fränkischer Ritterkreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Frentz, Fürstenberg (RRi), Fürstenwärther, Gagern, Galen, Gans von Otzberg, Geispitzheim, Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Günderode, Hallberg, Handschuhsheim, Hanstein, Hattstein, Hatzfeld, Hatzfeld-Wildenburg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Hees, (Hessen,) Hessen-Kassel, Heusenstamm, Hilchen von Lorch, Hohenfeld, Horneck von Weinheim (Horneck zu Weinheim), Horxheim, Hund von Saulheim, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (G, RRi), Isenburg, Isenburg-Birstein, Jett von Münzenberg, (Kämmerer von Worms), Kerpen (FreiH, RRi), Kesselstatt (Kesselstadt), Knebel von Katzenelnbogen, Kolb von Wartenberg, Köth von Wanscheid, Kratz von Scharfenstein, Kronberg (RRi), Landeck, Landenberg, Landsberg (RRi), Landschad von Steinach, Landskron, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Lerch von Dirmstein, Leyen, Linden, Lösnich, Löw von Steinfurth (Löw von und zu Steinfurt), Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mainz (EStift), Mainz (Dompropstei), Mansbach (RRi), Marienberg, Marioth zu Langenau, Martinstein, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Medelsheim, Metternich, Mittelrheinstrom, Molsberg, Münchweiler, Nassau-Usingen, Niederrheinstrom, Nievern, Oberrheinstrom, Oberstein, Ostein, Pallant, Partenheim, Pfalz, Preuschen, Quadt (Quadt-Wickrath), Rau von Holzhausen, Reck, Reichsritterschaft, Reifenberg (Reiffenberg), Requilé, Riaucour, Riedesel, Ritter zu Grünstein, Rolshausen, Roth von Burgschwalbach, Rumrodt, Sankt Jakobsberg, Scharfeneck, Schelm von Bergen, (Schenk zu Schmidtburg,) Schenk von Schmidtburg, Schilling von Lahnstein, Schmidtburg zu Weiler, Schmitz-Grollenburg, Schönberg auf Wesel, Schönborn, Schorrenburg, Schulers, Schütz von Holzhausen, Schutzbar genannt Milchling, Schwaben (RiKreis) (Schwäbischer Ritterkreis), Schweppenhausen, Sickingen, Sickingen-Schallodenbach, Sirk, Soetern, Specht von Bubenheim, Stein (ruHt), Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), Sturmfeder (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Ulner von Dieburg, Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein bzw. Hunolstein), Waldbott-Bassenheim bzw. Waldbott von Bassenheim), Waldeck (rriHt), Waldecker zu Kaimt (Keimpt), Waldenburg genannt Schenkern, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warsberg, Wartenstein, Weiß von Fauerbach, Wetzel genannt von Carben (Wetzel genannt von Karben), Wildenburg, Wiltberg (Wildenberg,) Wollmerath, Wrede, Zandt von Merl, Zeiskam, Züllenhard, Zweifel (Zweiffel) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheinland* (Gebiet) Jülich-Kleve-Berg, Niederrhein, Nivelles, Preußen, Rheinprovinz (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheinprovinz* (Prov) Birkenfeld, Dagstuhl, Dollendorf, Hünxe, Jülich-Kleve-Berg, Jünkerath, Kinderbeuern, Kleve, Knechtsteden, Kyll, Lichtenberg, Manderscheid-Blankenheim, Merxheim, Nassau-Saarbrücken, Neuerburg, Niederrhein, Nordrhein-Westfalen, Prüm, Reil, Rheinland, Rümmelsheim, Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Saffenburg, Schleiden, Schönau, Schweppenhausen, Trier, Wetzlar, Wied, Winnenthal, Zyfflich-Weiler (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rietberg* (Gt) Arnsberg, Esens, Harlingerland, Hessen, Horstmar, Kaunitz, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westfalen, Westphalen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn* (Abtei, G, Gt) Altenkirchen, (Assenheim,) Bedburg, Bonn, Freusburg, Hachenburg, (Heimbach,) Homburg Ht, RHt, Hülchrath, Langenau, Nassau-Usingen, Neufürstliche Häuser, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rennenberg, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Solms-Assenheim, Sponheim, Vallendar, Virneburg, Weltersburg, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Winden, Wittgenstein, Wolkenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schaumburg* (bei Rinteln) (Gt, Ht) Hannover, Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Nassau, Holstein, Lippe-Alverdissen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Pinneberg, Recklinghausen, Sachsen, Schleswig, Sternberg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westfalen, Westphalen, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, s. a. Schauenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schleiden* (H, Gt) Bettingen, Manderscheid, Manderscheid-Schleiden, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rheinprovinz, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Spiegelberg* (bei Salzhemmendorf) (Gt) Hannover, Homburg (Ht), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Pyrmont (Ht), Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Stablo* (FAbtei, Residenz) Belgien, Logne, Malmédy, Namur(, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis,) Stablo und Malmedy (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Stablo-Malmedy* (Stablo und Malmedy) (FAbtei) Belgien, Logne, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steinfurt* (Ht, Gt) Bentheim, Bentheim-Steinfurt, Gronau, Laer, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Staden, Steinfurt-Bentheim, Westfalen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tecklenburg* (Gt) Bentheim, Berg, Bruchhausen, Emsland, Freckenhorst, Horstmar, Lingen, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oldenburg, Oldenburg-Wildeshausen, Osnabrück, Preußen, Rheda, Saterland, Schwerin, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wildeshausen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Thorn* (in der Provinz Limburg der Niederlande) (Abtei) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rheinisches Reichsprälatenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Utrecht* (Ht, Niederstift, Hochstift, Residenz) Anholt, Bentheim, Deutscher Orden, Deventer, Drente, Geldern, Groningen, Holland, Köln (EStift), Lorsch, Niederlande, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oranien, Overijssel, Stoutenburg, Ter Horst, Vollenhove, Wijk-bij-Duurstede, Zutphen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Verden* (Hochstift, Ftm, Hztm, Residenz, RS) Bremen (EStift), Hannover, Lüneburg, Mainz (EStift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rotenburg, Schweden (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Virneburg* (G, Gt) Falkenstein (Ht, Gt), Kronenburg, Löwenstein-Wertheim, Manderscheid, Manderscheid-Schleiden, Neuenahr, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Saffenburg, Schleiden, Trier (EStift), Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetzlar, Wied (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werden* (RAbtei, Residenz) Berg (G), Dülmen, Helmstedt, Lüdinghausen, Mark, Moers, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Preußen, Rheinisches Reichsprälatenkollegium, Werl, Wildenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Westfälischer Reichskreis* (Amblise, Auburg, Brisich, Cambrai, Eiß, Esens, Franchimont, Gelsdorf bzw. Gelstorf, Gemen, Gerolstein, Hoorn, Lommersum, Schleiden, Schöller, Schwanenberg, Spiegelberg, Stedesdorf, Werth bzw. Weerdt,) s. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wickrath* (bei Mönchengladbach) (Ht, freie RHt) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Quadt, (Quadt-Wickrath,) Schwanenberg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wied* (Gt, Ftm) Arenfels, Bassenheim, Heimbach, Isenburg, Jülich, Meudt, Neufürstliche Häuser, Neuwied, Niederisenburg, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Olbrück, Reichenstein, Runkel, Weltersburg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Virneburg, Wetterau, Wied-Neuwied (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Winneburg* (ruHt) Beilstein, Metternich, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Ochsenhausen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Witten* (Ht) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zutphen*( Zütphen) (Gt) Burgund, Geldern, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Ravensberg, Tecklenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)