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Aerschot (Herzogtum), Aarschot. Das 1612 aus dem
Erbgut der Herzöge von Croy an Arenberg gekommene Herzogtum A. in Brabant
gehörte zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 54; Wallner 700 BurgRK 1; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 14. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Antwerpen (Mark, Markgrafschaft), frz. Anvers. Das
schon römisch besiedelte A. an der Schelde wird 726 erstmals erwähnt.
Spätestens 1008 wurde es Sitz eines Markgrafen. Am Ende des 11. Jahrhunderts
kam es an Brabant, 1357/1430 an das Herzogtum Burgund. Teile der Markgrafschaft
gehörten über Brabant und Burgund/Spanien dem burgundischen Reichskreis an.
L.: Wolff 54; Wallner 700 BurgRK 1; Curs, O.,
Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, M., Toponymisch Woordenboek,
1960, 61; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 7, 19
(Antwerpa, Antwerpha, Antwerf, Ansguers); Moreau, J., .Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 16 Anversois; Voet, L./Verhulst, A., De stad
Antwerpen, 1978; Andriessen, J., Antwerpen, hg. v. Becker, K. v., 1986; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 28.
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Berghes (Fürstentum), Grimbergen. Das Fürstentum
B. gehörte über Brabant und Burgund zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 54; Wallner 700 BurgRK 1.
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Bournonville (Fürstentum). Das Fürstentum B. gehörte
über das Herzogtum Brabant und das Herzogtum Burgund zum burgundischen
Reichskreis.
L.: Wallner 700 BurgRK 1.
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Brabant (Großgau, Herzogtum). Der am Ende des 7.
Jahrhunderts erstmals belegte fränkische Gau Bracbantum fiel 870 mit
Lotharingien an das ostfränkische Reich und gehörte seit 959 zum Herzogtum
Niederlothringen. Im 11. Jahrhundert erwarben die Grafen von Löwen die
Grafschaft Brüssel und entrissen 1013 dem Bischof von Lüttich die
Lehnsgrafschaft Brunengeruuz bzw. Bruningerode. 1106 verlieh ihnen Heinrich V.
die Würde des Herzogtums Lothringen und die kaiserliche Mark Antwerpen. Danach
gelang der Erwerb Toxandriens, so dass sie insgesamt die Herrschaft über das
Gebiet der belgischen Provinzen Antwerpen und B. und der holländischen Provinz
Nordbrabant erlangt hatten. Seitdem nannten sie sich Herzöge von B. (1188 dux
Brabantiae) und wurden zu den Reichsfürsten gerechnet. In ihrem Gebiet verlor
der Kaiser seit dem frühen 13. Jahrhundert fast jede Obergewalt. Nachdem schon
1204 die Maas (Maastricht) erreicht worden war, gewann Herzog Johann I. 1288
durch den Sieg bei Worringen über die Grafen von Geldern und den Erzbischof von
Köln auch das Herzogtum Limburg zwischen Aachen und Maastricht und die
Herrschaft Herzogenrath sowie die Burgen Wassenberg und Kerpen (zwischen Köln
und Düren). 1371 wurden die Herzöge von den Herzögen von Jülich und Geldern
vernichtend geschlagen. Die mit dem Luxemburger Wenzel vermählte Erbtochter
Johanna Johanns III. († 1355) übertrug B., Limburg und Luxemburg 1390/1400/1430
unter Ausschaltung der Luxemburger an die Herzöge von Burgund. 1477/1482 kam B.
über Maria von Burgund an Habsburg. Brüssel wurde Residenz. Im Achtzigjährigen
Krieg eroberten die holländischen Generalstaaten Nordbrabant und verwalteten es
seit 1648 als Generalitätslande, während Südbrabant (Löwen, Brüssel, Antwerpen,
Mecheln) bei den spanischen, seit 1713/1714 österreichischen Niederlanden
verblieb. Von 1794/1801 bis 1814 gehörte das um 600 Quadratmeilen große B. mit
den übrigen Niederlanden zu Frankreich und wurde in drei Departements
eingeteilt. 1815 wurde es Teil der Niederlande, 1830 nach einem Aufstand
Kernland des neuen Königreichs Belgien, dessen Thronerbe seit 1840 den Titel
Herzog von B. führt. Nordbrabant verblieb bei den Niederlanden.
L.: Wolff 53; Wallner 700 BurgRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) E3, II 66 (1378) C3, II 78 (1450) E3;
Pirenne, H., Geschichte Belgiens (bis 1648), Bd. 1ff. 1899ff.; Vanderkindere,
L., La formation territoriale des principautés belges au moyen-âge, Bd. 1ff.
1902; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 ([Breibant,
Bragbantinse, Brabantinse, Brachbant, Bracbantus], Lennik bzw. Lennick, Zellik
bzw. Zellick, Krombrugge bzw. Crumbrugge); Knetsch, K., Das Haus Brabant.
Genealogie der Herzöge von Brabant und Landgrafen von Hessen, Bd. 1-13 1918ff.;
Ganshof, F., Brabant, Rheinland und Reich im 12., 13. und 14. Jahrhundert,
1938 ; Martens, M., L’administration du domaine ducal en Brabant,
1954 ; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 179 ; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 75, 77, 96, III, 31, 32, 33
Brakbant I; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 60;
Uytterbrouck, A., Le gouvernement du duché de Brabant au bas Moyen Age, 1975 ;
Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1ff. 1974ff.; Thomas,
H./Houtte, J. van, Brabant, LexMA 2 1983, 529ff.; Nonn, U., Pagus und Comitatus
in Niederlothringen, 1983, 110; Nikolay, W., Die Ausbildung der ständischen
Verfassung in Geldern und Brabant während des 13. und 14. Jahrhunderts,
1985 ; Godding, P., Le Conseil de Brabant sous le règne de Philippe le Bon
(1430-1467), 1999 ; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 45, 764; Weller, T., Die Heiratspolitik,
2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 437; Tigelaar, J.,
Brabants historie ontvouwd, 2006.
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Dalhem (Grafschaft). 1801 gehörte die
Grafschaft D. über das Herzogtum Limburg und den Herzog von Burgund bzw.
Österreich zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK 1.
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Enghien (Herzogtum). 1801 gehörte das Herzogtum
E. über die Reichsgrafschaft Hennegau zum burgundischen Reichskreis
Österreichs.
L.: Wolff 62; Wallner 701 BurgRK 1.
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Flandern (Grafschaft). Der im frühen 8.
Jahrhundert erstmals belegte Name F. (Flachland) bezeichnete vom 9. Jahrhundert
an eine Grafschaft zwischen Schelde, Canche und Nordsee. 843 kam das Gebiet zum
westfränkischen Reich. Die Grafschaft war französisches Lehen der Familie der
Balduine (Kronflandern bzw. Kron-Flandern), von denen Balduin I. Schwiegersohn
Karls des Kahlen war, und reichte im Osten bis Gent und Kortrijk, an der
Nordseeküste bis Boulogne. Unter Arnulf I. (918-965) kam Artois hinzu. 1056
belehnte Kaiser Heinrich III. Graf Balduin V. mit dem nördlichen Land der vier
Ambachten und der Landschaft Aalst östlich der Schelde (Reichsflandern bzw.
Reichs-Flandern), wovon das Mündungsgebiet der Schelde und die Mark Antwerpen
behauptet wurden. 1107 gewannen die Grafen die Schutzherrschaft über das
Hochstift Cambrai. 1191 ging F. über die Erbtochter an einen Grafen des
Hennegaus über. Der Versuch des französischen Königs, F. nach 1214 fester an
sich zu binden, scheiterte 1302 (Niederlage von Kortrijk). 1262 erlangten die
Grafen von F. die Grafschaft Namur. 1384/1385 kam F. mit Artois nach dem
Aussterben der hennegauischen Grafen bzw. des seit 1278 regierenden Hauses
Dampierre über die Erbtochter an das Herzogtum Burgund und 1477 mit Burgund
über Maria von Burgund an Habsburg, wobei Artois zwischen Habsburg und
Frankreich umstritten blieb. 1556 wurde F. der spanischen Linie Habsburgs
zugeteilt. Der Norden fiel 1648 an die Republik der Vereinigten Niederlande
(Generalstaaten, (Staatsflandern: Das freie Land von Sluis mit den Städten
Sluis, Aardenburg und Oostburg (Dostburg), dem Amt Aardenburg, einem Teil der
Grafschaft Middelburg und dem Amt Oostburg (Dostburg), der Insel Cadzand
(Razand), Stadt und Amt Ysendyk (Ijzendijke) und der Stadt Biervliet und das
Hulsteramt). Artois und andere flandrische Gebiete kamen 1659/1668/1678 an
Frankreich (das Quartier des Freilandes mit den Städten und Kastellaneien
Grevelingen [Gravelingen], Bourbourg und Bergues, das Quartier Cassel mit der
Stadt und Kastellanei Cassel und der Kastellanei Bailleul und das Quartier oder
Land l'Isle oder Lille mit der Stadt und Kastellanei Lille und den Ämtern
Orchies und Douai [Donay]). 1714 gelangte das verbliebene F. mit einem Teil der
spanischen Erbschaft an Österreich, 1794 an Frankreich, 1814 an die Niederlande
und 1830 überwiegend an Belgien.
L.: Wolff 58f.; Wallner 701 BurgRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3; Vanderkindere, L., La formation
territoriale des principautés belges, Bd. 1f. 2. A. 1902; Curs, O.,
Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Veltem); Sproemberg, H., Die
Entstehung der Grafschaft Flandern, 1935, Neudruck 1965; Geschiedenis van
Vlaanderen, hg. v. Roosbroeck, R. van, Bd. 1ff. 1936ff.; Flandria nostra,
redigiert v. Broeckx, J. u. a. Bd. 1ff. 1957ff.; Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1,
3, 27, Flandrun, Flamingun, Bevölkerungsname; Domke, H., Flandern, das
burgundische Erbe, 1964; Roosbroeck, R. van, Geschichte Flanderns, 1968;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 117; Allgemene
Geschiedenis der Nederlanden (neue Ausgabe), Bd. 1ff. 1980ff.; Berings, G.,
Flandern, LexMA 4 1989, 514ff.; Nicholas, D., Medieval Flanders, 1992; Mohr,
W., Die Vorgeschichte der Grafschaft Flandern, 1994.
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Freies Land (das freie Land) an der
flandrischen Küste. 1792 gehörte das Freie Land an der flandrischen Küste zum
burgundischen Reichskreis Österreichs.
L.: Wolff 60; Wallner 701 BurgRK.
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Geldern (Grafschaft, Herzogtum, Residenz). Am
Ende des 11. Jahrhunderts (Gerhard Flamens 1033-1057, Graf Gerhard 1061-1067,
nach Lieven Gerhard I. † nach 1033, Gerhardus Flamens † 1082, Gerhard I. von
Wassenberg-Geldern um 1060-um 1129) erscheinen im Raum des Herzogtums
Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von G. (1085-1118
auch von Wassenberg bei Erkelenz) mit Sitz in der Burg G. (1096 de Gelre) an
der Niers. Sie hatten Vogteien in G., Erkelenz und Roermond sowie Eigengut
östlich der unteren Maas (Obergeldern). Um 1120 erheiratete Graf Gerhard II.
über Irmgard von Zutphen die durch die Grafschaft Kleve hiervon getrennte
Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und die Herrschaft Arnheim. Später
erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247 erzwangen sie
gegenüber König Wilhelm von Holland die Verpfändung der Reichsvogtei Nimwegen
mit der Reichsstadt Nimwegen (Nijmwegen) (sog. Nimwegener Reich) und Emmerich,
so dass die Grafen ein bedeutendes Herrschaftsgebiet zwischen Maas und Roer bis
zur Zuidersee hatten. Nach der im Kampf um das schwiegerväterliche Herzogtum
Limburg gegen Brabant 1288 erlittenen Niederlage von Worringen wurden die
Grafen von den Ständen abhängig. 1339 erhielt Graf Reinald II. den
Herzogstitel. 1371 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus. Im geldrischen
Erbfolgekrieg (1371-1379) fiel G. (1377/1379) an die durch Heirat verbundenen
Grafen bzw. Herzöge von Jülich, wurde nach dem Erlöschen Jülich-Gelderns im
Mannesstamm im Erbwege 1423 unter den von den Ständen gewählten Grafen von
Egmond/Egmont aber wieder selbständig. 1472 verpfändete Arnold von Egmond das
Herzogtum an Karl den Kühnen von Burgund, der es 1473 eroberte, vom Kaiser
belehnt wurde und Teile Gelderns an Kleve (u. a. Goch [1614 Preußen]) gab. Mit
Burgund fiel G. nach dem Aussterben der 1492 wieder selbständig gewordenen
Grafen von Geldern (1538) mit den vier Quartieren Arnheim, Roermond, Zutphen
und Nimwegen letztlich an Habsburg, das G. 1543 nach zeitweiliger Lösung (seit
1538 unter Jülich-Kleve-Berg) den habsburgischen Niederlanden im burgundischen
Reichskreis einverleibte und 1548 dem burgundischen Reichskreis zuteilte.
1578/1579 löste sich unter dem Statthalter Johann von Nassau der größte Teil
Gelderns (Nimwegen, Zutphen, Arnheim) von Habsburg und schloss sich den
Generalstaaten als Provinz Gelderland an (Utrechter Union). Der südliche Teil
(Oberquartier G. südlich von Kleve um G. und Venlo, Obergeldern) fiel nach dem
1702 erfolgten Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von
England) als Ersatz für Oranien) 1713 im Frieden von Utrecht an Preußen (G.,
Straelen, Wachtendonck bzw. Wachtendonk, Kessel, Kriekenbeck [Kriekenbeek]).
1715 erwarben die Generalstaaten noch Venlo, Stevensweert und Montfoort
(Montfort), 1719 nahm Pfalz-Neuburg Erkelenz, so dass bei den österreichischen
Niederlanden nur Roermond und die Herrschaften Daelenbroeck (Dalenbroek),
Swalmen, Wessem und Elmpt verblieben. Der österreichische Teil wurde 1801, der
preußische Teil 1795/1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kam der
österreichische Teil an die Niederlande. Der preußische Teil ging bis auf
einige Stücke, die an die Niederlande fielen (Kessel, alles Land eine halbe
Meile landeinwärts vom Maasufer), 1946 in Nordrhein-Westfalen auf.
L.: Wolff 66; Wallner 701 BurgRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 6 (1378) C2, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) B2;
Nettesheim, L., Geschichte von Stadt und Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A.
1963; Sloet v. de Beele, L., Oorkondenboek der graafschappen Gelre en Zutfen,
Teil 1ff. 1872ff.; Heidrich, P., Der geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896;
Gouda Quint, P./Gouda Quint, S., Bibliographie van Gelderland, Bd. 1ff.
1910ff.; Holthausen, H., Verwaltung und Stände des Herzogtums Geldern
preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss. phil. Bonn 1916; Heimatbuch des
Landkreises Geldern, 1964; Ebe-John, E., Geldern, eine niederrheinische
Festung, 1966; Jappe Alberts, W., Geschiedenis van Gelderland, 1966; Der
Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F., 1967; Nikolay, W., Die Ausbildung der ständischen
Verfassung in Geldern und Brabant während des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985;
Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter Geldern, Goch und Straelen im späten
Mittelalter, 1986; Hövelmann, G., Geldern - Preußens Maasprovinz (1713-1794),
Rhein. Vjbll. 50 (1986); Schiffer, P., Die Grafen von Geldern im
Hochmittelalter (1085-1229), 1988; Venner, G., Die Grafschaft Geldern vor und
nach Worringen, Bll. f. dt. LG. 124 (1988), 267ff.; Herborn, W., Geldern, LexMA
4 1989, 1198 ff; Nijsten, G., Het hof van Gelre, Diss. phil. Nimwegen 1992;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 130; Gelre - Geldern -
Gelderland, hg. v. Stinner, J. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 71, 793,
1, 2, 207; Nijsten, G., In the Shadow of Burgundy, 2004; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 401, 2, 217; Geldern, hg. v. Landschaftsverband
Rheinland, 2006; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008; Verortete
Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gent (Burggrafschaft). G. am Zusammenfluss
von Schelde und Leie, dessen aus dem Keltischen kommender Name Ganda Mündung
bedeutet, wird schon im 8. Jahrhundert genannt (Abteien Sint Baafs, Sint
Pieters). Bereits im 12. Jahrhundert erlangten die dort seit dem 10.
Jahrhundert siedelnden Kaufleute besondere Rechte gegenüber den Grafen von
Flandern. Im 13. Jahrhundert erwarb G. als Stadt der Tuchmacher europäische
Geltung. Im 14. Jahrhundert erhob sich die mehr als 56000 Einwohner zählende
Stadt, deren wirtschaftliche Bedeutung unter der wachsenden englischen
Konkurrenz litt, gegen die Grafen von Flandern, verlor aber 1540 alle
besonderen Rechte. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Burggrafschaft G.
über die Grafschaft Flandern und das Herzogtum Burgund zum burgundischen
Reichskreis.
L.: Wolff 60; Wallner 701 BurgRK 1; Fris, V.,
Histoire de Gand depuis les origines jusqu'en 1913, 2. A. 1930; Werveke, H.
van, Kritische Studien betreffende de oudste geschiedenis van de stad Gent,
1933; Dumont, M., Gent. Een stedenaardrijkskundige studie, Bd. 1, 2 1951;
(Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 32, IV, 20,
pagus Gandensis, zum Ortsnamen Gent;) Verhulst, A./Ryckaert, M. u. a., Gent,
LexMA 4 1989, 1237ff.; Vleeschouwers, C., De oorkonden van de Sint-Baafs-abdij,
Bd. 1f. 1990f.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Havré (Herzogtum). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte das Herzogtum H. über die Grafschaft Hennegau zum
burgundischen Reichskreis. S. Hennegau, Niederlande, Belgien.
L.: Wolff 62; Wallner 701 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hennegau (Gau bzw. Grafschaft), frz. Hainaut. Der
erstmals 750 (Hainoavio) genannte, karolingische, nach dem Flüsschen Haine
benannte, den Süden des damaligen Bistums Cambrai östlich der oberen und
mittleren Schelde umfassende Gau H. fiel mit den Reichsteilungen des 9.
Jahrhunderts an Lothringen. In spätkarolingischer Zeit war der H. eine
Grafschaft um Mons, welche die in weiblicher Linie von Kaiser Lothar I.
abstammenden Reginare innehatten, die von 911 bis 939/944 Herzöge von
Niederlothringen waren und sich nach 998 in Bergen (Mons) eine Residenz
schufen. 1051 fiel der H. nach dem Aussterben der Reginare (1030) über die
Gräfin Richilde an die Grafen von Flandern und wurde von 1070 bis 1191 von
einer Nebenlinie der Balduine beherrscht. 1188 belehnte Kaiser Friedrich I.
Barbarossa die Grafen mit der Grafschaft Namur. 1191 wurde die Grafschaft durch
die Heirat Graf Balduins V. von H. mit Margarete von Flandern, der Schwester
Philipps von Elsass, wieder mit Flandern verbunden. Nach dem Tode der Töchter
Johanna (1205-1244) und Margarethe von Flandern (1244-1280) kam es zu
Erbstreitigkeiten zwischen den Häusern Avesnes (Graf Johann von Avesnes war
illegitimer Enkel Margarethes) und Dampierre. H. fiel an Avesnes, das 1299 auch
die Grafschaft Holland erhielt und 1323 Seeland besetzte. Über Kaiser Ludwig
des Bayern Gemahlin und Johann von Avesnes' Enkelin Margarethe fielen die
Grafschaft H. und Holland 1346 an das Haus Wittelsbach (Bayern) und von diesem
durch Verzicht der Urenkelin Ludwigs des Bayern 1433 an die Herzöge von Burgund.
Seit 1477 gehörten sie auf Grund der Heirat des Habsburgers Maximilian mit
Maria von Burgund zu Habsburg, dessen spanische Linie (Spanien) von 1555 bis
1701/1713 und dessen österreichische Linie (Österreich) von 1713 bis 1792/1794
herrschte. 1678 wurde allerdings der südliche Teil an Frankreich abgetreten.
Vergrößert um Teile der Provinzen Brabant und Lüttich sowie um Stadt und Land
Tournai wurde der übrige Teil 1794 zum französisch beherrschten Département
Jemappes, das als H. 1815 an das Königreich der Vereinigten Niederlande und
1830 an Belgien kam.
L.: Wolff 61; Wallner 701 BurgRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3, II 78 (1450) E3; Gislebert von Mons:
Chronicon Hanoniense (1068-1195), hg. v. Arndt, W. 1869, hg. v. Vanderkindere,
L., 1904; Vanderkindere, L., Histoire de la formation territoriale des
principautés belges au moyen-âge, Bd. 1f. 1902f.; Curs, O., Deutschlands Gaue
im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Haginao, Heinia, Heinau, Gau um Valenciennes,
Wambaix, Douchy-les-Mines bzw. Douchy, Buvrinnes, Haine-Saint-Pierre bzw.
Hayna); Dony, E., Histoire du Hainaut de 1433 á nos jours, 1925; Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 436 Hainaut; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 17, 21, 22, 24, 41, 45, 47, III, 32, Hainau,
Heinegouwe, Heinia, Haginao, pagus Hainensis, pagus Hainoensis, Hennegau;
Hainaut d'hier et d'aujourd'hui, l 1962; Bruwier, M., Le passé économique du
Hainaut, (in) Le Hainaut français et belge, 1969, 71ff.; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 139 Hainaut; Mohr, W., Geschichte
des Herzogtums Lothringen, Bd. 1ff. 1974ff.; Cauchies, J., La législation
princière pour le comté de Hainaut (1427-1506), 1982; Nonn, U., Pagus und
Comitatus in Niederlothringen, 1983, 121; Cauchies, J., Hennegau, LexMA 4 1989,
2131ff. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hertogenrade (Herrschaft, Herzogenrath). Die
Herrschaft H. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Limburg
dem burgundischen Reichskreis an. S. Herzogenrath.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK 1(; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 265). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Herzogenrath (Herrschaft, Hertogenrade). Die
Herrschaft H. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Limburg
dem burgundischen Reichskreis an.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK 1(; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 265).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hoogstraten, Hoogstraaten (Herzogtum). Das Herzogtum
H. gehörte über das Herzogtum Brabant zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 54; Wallner 701 BurgRK 1(; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 268).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hornes (Fürstentum) s. . Hoorn, Horn.
L.: Wallner 700 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Iseghem, Izegem (Fürstentum). Das Fürstentum I.
gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Grafschaft Flandern zum
burgundischen Reichskreis. S. Izegem.
L.: Wallner 701 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Izegem (Fürstentum, Iseghem). Das Fürstentum I.
gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Grafschaft Flandern zum
burgundischen Reichskreis. S. Iseghem.
L.: Wallner 701 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ligne (Reichsgrafen, Reichsfürsten). 1047
erscheint erstmals die nach L. bei Tournai benannte Hennegauer Adelsfamilie L.
Sie wurde 1545 in den Reichsgrafenstand, 1601 in den Reichsfürstenstand erhoben
und gehörte dem burgundischen Reichskreis an. 1788 erlangte sie Sitz und Stimme
im Kollegium der westfälischen Grafen des Reichstags. 1803/1804 hatte sie auf
Grund des § 11 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 als
Entschädigung für verlorene linksrheinische Gebiete (Fagnolles [Fagnolle]) das
schwäbische Reichsstift Edelstetten unter dem Namen einer Grafschaft inne. (Die
Grafschaft Edelstetten fiel später an Bayern.)
L.: Wolff 62; Wallner 710 BurgRK 1.
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Limburg (Herzogtum, Provinz). Die um (1020?
oder) 1064 auf durch Heirat mit einer Tochter des Herzogs von Niederlothringen
gewonnenem Gut (Baelen) erbaute Burg L. im Vesdretal bei Eupen südwestlich von
Aachen war die Stammburg der von den Ardennengrafen abstammenden Grafen, später
Herzöge von L. (Herzogstitel auf Grund kurzzeitiger Verleihung [1101-1106] des
Herzogtums Niederlothringen durch Kaiser Heinrich IV., Anerkennung 1165), die
östlich der Maas zwischen Maastricht-Lüttich und Aachen begütert waren. Sie fiel
über die Erbtochter (Judith) 1065 an die Grafen von Arlon (bzw. Limburg [und
Arlon]). 1113 wurde durch Heirat Wassenberg, wenig später (1136) Herzogenrath
gewonnen. 1214 gelang durch Heirat der Erwerb der Gebiete von Namur und
Luxemburg, 1225/1226 durch eine Nebenlinie der Gewinn der ostrheinischen
Grafschaft Berg. Arlon kam 1214 an Luxemburg. Nach 1247 wurde in Berg und L.
geteilt. 1280 starb die Familie im Mannesstamm aus. 1283 starb die mit dem
Grafen von Geldern vermählte Erbtochter (Ermengarde). Das Herzogtum L. fiel
1288 im anschließenden Erbfolgekrieg durch den Sieg bei Worringen an die
Herzöge von Brabant, über die es 1430 an Burgund und damit infolge der Ehe
Marias von Burgund mit Maximilian von Habsburg (1477) 1493 an Habsburg kam, so
dass es zum burgundischen Reichskreis zählte. Im Westfälischen Frieden von 1648
wurde es zwischen Spanien bzw. Habsburg und den Generalstaaten der Niederlande
geteilt. 1815 übernahm man auf dem Wiener Kongress den Namen L. für eine
Provinz des Königreiches der Vereinigten Niederlande. Diese wurde nach der
Unabhängigkeitserklärung Belgiens (1830) von diesem beansprucht und 1839
geteilt in die östlich der Maas gelegene niederländische Provinz L. mit
Maastricht, die von 1839 bis 1866 im Ausgleich für das an Belgien gelangte
Luxemburg als Herzogtum L. zum Deutschen Bund gehörte, und die westlich der
Maas gelegene belgische Provinz L. mit Hasselt.
L.: Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) C3; Ernst, H., Histoire du Limburg (- 1447), Bd. 1ff.
1837ff.; Coenen, J., Limburgische oorkunden, Bd. 1ff. 1932ff.; Schrijen, G.,
Das Werden des neuen Süd-Limburg, 1937; Grochtmann, H., Die niederländische
Provinz Limburg im Deutschen Bund, 1937; Klingenberg, E., Die Entstehung der
deutsch-niederländischen Grenze 1813-15, 1940; Niessen, J., Limburg, Geschichte
einer deutsch-niederländischen Grenzlandschaft, (in) Zwischen Rhein und Maas,
1942; Limburgs verleden, hg. v. Batta, E. u. a., 1960ff.; Erkens, F., Zur
verfassungsrechtlichen Stellung der Herzöge von Limburg im 12. und 13.
Jahrhundert, Rhein. Vjbll. 43 (1973), 169ff.; Munier, W., Historische Atlas van
Limburg en aangrenzende Gebieden, 1976ff.; Munier, W., Ein Atlas zur Geschichte
der niederländischen Provinz Limburg, 1976; Weistümer und Rechtstexte im Bereich
des Herzogtums Limburg, hg. v. Wintgens, L., 1988; Kupper, J., Limburg, LexMA 5
1991, 1986; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 39; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004.
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Luxemburg (Grafschaft, Herzogtum, Großherzogtum,
Residenz). Der nacheinander keltisch, römisch und fränkisch besiedelte Raum an
der Mosel kam 843 zum Reich Kaiser Lothars I. und 959 zum Herzogtum
(Ober-)Lothringen. 963 erwarb Graf Siegfried I. († 997/998) aus dem an der
Mittelmosel beheimateten Adelsgeschlecht der Herzöge von Lothringen (vielleicht
Vater der Kaiserin Kunigunde) von der Trierer Abtei Sankt Maximin die
Lucilinburhuc, nach der sich die Familie (1060/)1083 (Konrad I.) als Grafen von
L. (bis ins 19. Jahrhundert Lützelburg) benannte. 1019 spaltete dieses
Geschlecht die Linien Gleiberg (im 12. Jahrhundert erloschen) und Salm ab. 1136
erloschen die Grafen im Mannesstamm. Ihre Güter kamen an den verwandten Grafen
Heinrich von Namur († 1196). Luxemburg, La Roche, Durbuy und die Vogteien über
Echternach und Stablo fielen an seine spätgeborene Tochter Ermensinde, die 1214
Theobald von Bar und 1226 Walram III. von Limburg heiratete. Durch die Ehe
Ermensindes von Luxemburg gelangten Ort und Markgrafschaft Arlon (Arel) als
Mitgift an Luxemburg. Wenig später kam durch Heirat die Grafschaft Ligny hinzu.
1270 wurde Sankt Vith gekauft. Als im Erbfolgestreit um das Herzogtum Limburg
1288 Heinrich VI. bei Worringen fiel, ging Limburg an Brabant und mussten sich
die Grafen auf L. und Arlon beschränken. Gleichwohl wurde Heinrich VII. 1308
König und 1312 Kaiser. 1310 trat er die Grafschaft an seinen Sohn Johann den
Blinden ab, der gleichzeitig durch Heirat das Königreich Böhmen erwarb. Sein
Sohn, Karl IV., verpfändete sein Stammland 1349 an Trier, übertrug die
Grafschaft L. 1353 seinem Bruder Wenzel und erhob sie 1354 zum Herzogtum. 1355
vereinigte Wenzel L. durch Heirat mit Brabant, Limburg und der Markgrafschaft
Antwerpen, erwarb 1364 durch Kauf die Grafschaft Chiny und löste die
verpfändeten Gebiete wieder ein. Nach seinem Tod 1388 wurden Brabant, Limburg
und Antwerpen wieder von L. getrennt. Als Herzog in L. folgte König Wenzel, der
L. 1388 an seinen Vetter Jobst von Mähren verpfändete, über den das Pfandrecht
an Elisabeth von Görlitz und Herzog Anton von Brabant und Limburg kam, die es
aus Geldnot 1443 an Philipp von Burgund verkauften, wobei es als Reichslehen im
Reich verblieb. Die Familie der Grafen bzw. Herzöge von L. starb 1437 im
Mannesstamm aus. Es folgte der mit König Sigmunds Tochter Elisabeth
verheiratete Habsburger Albrecht (V. bzw.) II., der 1437 König von Ungarn und
Böhmen und 1438 König des Heiligen Römischen Reichs wurde. 1477/1493 kam L.
über die Heirat Marias von Burgund mit Maximilian von Habsburg mit Burgund an
Habsburg bzw. Österreich, 1555 an die spanischen Habsburger, blieb aber als
Teil des burgundischen Reichskreises beim Reich. 1659 fiel Südluxemburg von
Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich, das 1684 auch das restliche Gebiet
besetzte. Dieses kam 1714 wieder an Österreich, 1795/1797 aber erneut an
Frankreich. 1814 wurde das Gebiet östlich von Mosel, Sauer und Our Preußen
zugeteilt (Bitburg, Sankt Vith). 1815 wurde L. Großherzogtum und Mitglied des
Deutschen Bundes, blieb jedoch bis 1890 als Entschädigung für den Verlust der
nassauischen Erblande mit dem Königreich der Niederlande in Personalunion
verbunden und wurde trotz seiner Souveränität wie eine niederländische Provinz
regiert. Mit L. wurden Teile des früheren Hochstifts Lüttich und 1821 das Herzogtum
Bouillon vereinigt. 1830/1839 wurde im Gefolge der belgischen Revolution, der
sich L. anschloss, der westliche größere (wallonische) Teil Luxemburgs mit Arel
bzw. Arlon an Belgien abgetreten, das östliche deutschsprachige Gebiet im
Vertrag von London als Großherzogtum wiederhergestellt. 1841 erhielt L. eine
landständische, am 9. 7. 1848 eine 1856 und 1868 revidierte demokratische
Verfassung. 1866 schied L., das von 1842 bis 1919 dem Deutschen Zollverein
angehörte, aus dem Deutschen Bund aus. 1867 wurde L. unter Zustimmung der
europäischen Mächte gänzlich unabhängiger Staat. 1890 starb die ottonische
Linie des Hauses Nassau-Oranien aus. Es folgte Großherzog Adolf aus der 1866 in
Nassau entthronten walramischen Linie Nassau-Weilburg, womit die Personalunion
mit den Niederlanden beendet war. 1912 erlosch auch die walramische Linie im
Mannesstamm, doch hatte ein Hausgesetz von 1907 bereits die weibliche Erbfolge
eröffnet (Großherzogin Maria Adelheid, Großherzogin Charlotte verheiratet mit
Prinz Felix von Bourbon-Parma). Seit 1918 verstärkte sich der Einfluss
Frankreichs zusehends.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK1; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) F3, II 66 (1378) C/D 3/4, II 78 (1450) F3,
III 38 (1789) A/B3; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Vekene, E. van der, Les Cartes géographiques du Duché de
Luxembourg, o. J.; Schötter, J., Geschichte des Luxemburger Landes, 1882ff.;
Hansen, J., Carte historique du Luxembourg, Paris 1930; Urkunden- und
Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur
burgundischen Zeit, hg. v. Wampach, C., Bd. 1-10 Luxemburg 1935ff.; Renn, H.,
Das erste Luxemburger Grafenhaus 963-1136, 1941; Weber, P., Geschichte des
Luxemburger Landes, 3. A. 1948; Schoos, J., Le développement politique et
territorial du pays de Luxembourg dans la premiére moitiè du 13e siècle, 1950;
Meyers, J., Geschichte Luxemburgs, Luxemburg 1952; Uhlirz, M., Die ersten
Grafen von Luxemburg, Deutsches Archiv 12 (1956); Gerlich, A., Habsburg - Luxemburg
- Wittelsbach im Kampf um die deutsche Königskrone, 1960; Weber, P., Histoire
du Grand-Duché de Luxembourg, 1961; Goedert, J., La formation territoriale du
pays de Luxembourg, 1963; Atlas du Luxembourg, hg. v. Nationalen
Erziehungsministerium, 1971; Ternes, C., Das römische Luxemburg, 1974; Dostert,
P., Luxemburg zwischen Selbstbehauptung und nationaler Selbstaufgabe, 1985;
Festschrift Balduin von Luxemburg, 1985; Hamer, P., Überlegungen zu einigen
Aspekten der Geschichte Luxemburgs, 1986; Calmes, C., Die Geschichte des
Großherzogtums Luxemburg, 1989; Pauly, M., Luxemburg im späten Mittelalter,
Diss. phil. Trier 1990; Twellenkamp, M., Das Haus der Luxemburger, (in) Die
Salier, Bd. 1 1991, 475ff.; Margue, M., Luxemburg, LexMA 6 1992, 28; Pauly, M.,
Luxemburg im späten Mittelalter, 1992ff.; Reichert, W., Landesherrschaft
zwischen Reich und Frankreich, 1993; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 151; Hoensch, J., Die Luxemburger, 2000; Franz, N., Die Stadtgemeinde
Luxemburg, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 154, 839, 1, 2, 351; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 453, 2, 373; Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von
Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mecheln (Herrschaft), niederl. Mechelen. Im
Jahre 870 wird Malinas als Standort einer Abtei erstmals erwähnt. Es kam mit
der umliegenden Grundherrschaft an das Hochstift Lüttich und nach dem
Aussterben der die tatsächliche Herrschaft für den Bischof von Lüttich
ausübenden Berthout (1331) nicht an Brabant, sondern 1357 an Flandern und von
dort 1369 an Burgund. 1559 wurde in M. ein von Cambrai verselbständigtes Bistum
errichtet. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte die Herrschaft M. zum
burgundischen Reichskreis. 1830 kam M. an Belgien.
L.: Wolff 55; Wallner 701 BurgRK 1; Laenen, J.,
Geschiedenis van Mechelen, 2. A. 1934; Mechelen de Heerlijke, hg. v. Foncke,
R., 1938f.; Aerts, J./Raymackers, R., Het arrondissement Mechelen, 1961; De
Geschiedenis van Mechelen, hg. v. Uytven, R. van, 1991; Uytven, R. van,
Mecheln, LexMA 6 1992, 436.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Namur (Gau, Grafschaft, Markgrafschaft), fläm.
Namen. Im Gebiet der Mündung der Sambre in die Maas lag wahrscheinlich schon im
ersten vorchristlichen Jahrhundert das oppidum Aduatucorum bzw. Aduaticorum. Im
7. Jahrhundert erscheint hier die Münzstätte N. Um die Burg entwickelten sich
Stadt und Grafschaft (832 Gau Namucensis). Die um 930 den Grafen von Lomme (um
1150 Heinrich der Blinde Graf von Namur, Laroche, Durbuy, Longwy und Luxemburg,
Vogt von Stablo, Sankt Maximin und Echternach) und 1188 den verwandten Grafen
bzw. Markgrafen von Hennegau (und Flandern) zustehende Grafschaft fiel 1213 an
die Courtenay und durch Verkauf 1263 an die Grafen von Flandern, 1421/1429
durch Verkauf seitens des erbenlosen Grafen Johann III. an Philipp von Burgund.
Mit Burgund kam sie 1477/1493 an Habsburg und zählte zum burgundischen Reichskreis.
1692 wurde N. von Ludwig XIV. von Frankreich, 1695 von Wilhelm von Oranien
erobert. Von 1715 bis 1781 gehörte N. zu den Barrierefestungen der
(österreichischen) Niederlande. 1815 fiel es an die Niederlande. 1830/1831 kam
es bei der Lösung Belgiens vom Königreich der Niederlande an Belgien.
L.: Wolff 63; Wallner 701 BurgRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) C3, II 78 (1450) E3; Curs, O., Deutschlands
Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 Namucensis (Brogne); Vanderkindere, L.,
La formation territoriale des principautés belges, Bd. 1f. 1909; Actes des
comtes de Namur, hg. v. Rousseau, 1936f.; Brouette, E., Introduction aux études
historiques, archéologiques et folkloriques du Namurois, 1947; Balon, J., La
maison de Namur sur la scène de la grande histoire, 1950; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, pagus Namurensis,
pagus Namucensis; Genicot, L., Le Namurois politique, 1964; Genicot, L., Études
sur les principautés lotharingiennes, 1975; Bovesse, J., La maison comtale
namuroise (Xe s.-1429), 1979; Nonn, U., Pagus und comitatus in
Niederlothringen, 1983, 147, 205 ?; Namur. Le site, les hommes. De
l’époque romaine au XVIIIe siècle, 1988; Genicot, L., Namur, LexMA 6 1992,
1011; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 53; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 452, 2, 448.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rubempré-Everbergh (Fürstentum). Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte das Fürstentum R. über das Herzogtum Brabant zum
burgundischen Reichskreis.
L.: Wallner 700 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steenhuize s. Steenhuysen (Fürstentum).
L.: Wallner 701 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steenhuysen, Steenhuize (Fürstentum). Am Ende des
18. Jahrhunderts zählte das Fürstentum S. über die Grafschaft Flandern zum
burgundischen Reichskreis.
L.: Wallner 701 BurgRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei
Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach
Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des
erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel Wäschenbeuren)
kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft Eglingen. Im kurrheinischen
Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines Darlehens von
80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787 gefürsteten
Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank des
schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten,
erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental), Frankenhofen
und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen mit
insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als Reichsfürstentum
Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten Bayerns,
Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt jedoch 1815
durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am 1. 7. 1867
musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an Preußen
abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth und
Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte
eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273;
Lohner, B., Geschichte und Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und
Taxis, 1895; Ohmann, F., Die Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold,
F., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f.
württemberg. LG. 13 (1954); Thurn und Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M.,
1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren, 2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und
Taxis 1517-1867, Archiv für dt. Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen
zur Geschichte des europäischen Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche
Haus Thurn und Taxis, 1980; Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T.,
Taxis, LexMA 8 1996, 515f.; Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R.,
Die fürstlich Thurn und Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R.,
Gloria von Thurn und Taxis, 2003.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tournai (Herrschaft), fläm. Doornik. Im 2. Jahrhundert
n. Chr. wird das durch die Römer von den Kelten übernommene Turris Nerviorum an
der Schelde erwähnt. Nach dem Vordringen der Franken um 430 wurde es bis 486
Vorort eines salischen Reiches und zu Beginn des 6. Jahrhunderts Bischofssitz
(626/638-1146 Personalunion mit Noyon). Seit dem 9. Jahrhundert gehörte es mit
seinem Umland zur Grafschaft Flandern. 1188 konnte sich die Stadt von ihrem
bischöflichen Stadtherrn befreien und damit zur freien Stadt aufsteigen. 1477
kam sie wie Burgund an Habsburg und wurde 1521 den habsburgischen, seit 1526
spanischen Niederlanden angeschlossen. 1667 wurde sie von Frankreich erobert
und bis 1709 besetzt, kam 1714 aber wieder zu Österreich. 1794 wurde sie wieder
von Frankreich besetzt, gehörte aber noch zum burgundischen Reichskreis
Österreichs. 1814 fiel sie an die Vereinigten Niederlande und gelangte 1830 an
Belgien.
L.: Wolff 60 ; Wallner 701 BurgRK 1;
Hymans, H., Gent und Tournai, 1902; Rolland, P., Les origines de la commune de
Tournai, 1931; Vercauteren, F., Etude sur les civitates de la Belgique Seconde,
1934; Rolland, P., Histoire de Tournai, 1956; Deschamps, H., Tournai. Renaissance d’une ville, 1963;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 272 Tournaisis ;
Tournai, hg. v. Thomas, F. u. a., 1995; Nazet, J. Tournai, LexMA 8 1996, 917ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Turnhout (Herzogtum). Das Herzogtum T. (Turnhout
im Kempenland erstmals 1021 erwähnt) gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über
das Herzogtum Brabant Österreichs zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 54; Wallner 710 BurgRK 1; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 624.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)