Suchtext: Bregenz
exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung
Ausgabe: Absatz
40 Ergebnis(se) gefunden
Die Bundesrepublik Deutschland (357092 Quadratkilometer, 82,4 Millionen Einwohner, davon mehr als ein Zehntel Ausländer) setzt sich aus den Bundesländern Baden-Württemberg (Stuttgart), Bayern (München), Brandenburg (Potsdam), Bremen (Bremen), Hamburg (Hamburg), Hessen (Wiesbaden), Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Niedersachsen (Hannover), Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), Rheinland-Pfalz (Mainz), Saarland (Saarbrücken), Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Schleswig-Holstein (Kiel), Thüringen (Erfurt) sowie Berlin zusammen. Österreich (83871 Quadratkilometer, 8,26 Millionen Einwohner) besteht aus den 9 Bundesländern Niederösterreich (seit 1986 Sankt Pölten), Steiermark (Graz), Tirol (Innsbruck), Oberösterreich (Linz), Kärnten (Klagenfurt), Salzburg (Salzburg), Burgenland (Eisenstadt), Vorarlberg (Bregenz) und Wien (Wien). Die zu rund 75 % deutschsprachige Schweiz (41285 Quadratkilometer, 7,48 Millionen Einwohner) gliedert sich in die (bis 1999 23, seitdem) 26 Kantone (davon 6 Halbkantone) Aargau (Aarau), Appenzell-Außerrhoden (Herisau), Appenzell-Innerrhoden (Appenzell), Basel-Stadt (Basel), Basel-Land bzw. Basel-Landschaft (Liestal), Bern (Bern), Freiburg (Freiburg), Genf (Genf), Glarus (Glarus), Graubünden (Chur), Jura (seit 1979) (Delsberg/Delémont), Luzern (Luzern), Neuenburg (Neuenburg), Sankt Gallen (Sankt Gallen), Schaffhausen (Schaffhausen), Schwyz (Schwyz), Solothurn (Solothurn), Tessin (Bellinzona), Thurgau (Frauenfeld), Unterwalden nid dem Wald bzw. Unterwalden-Nidwalden (Stans), Unterwalden ob dem Wald bzw. Unterwalden-Obwalden (Sarnen), Uri (Altdorf), Waadt (Lausanne), Wallis (Sitten), Zug (Zug) und Zürich (Zürich). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altdorf (Reichsdorf). A. bei Ravensburg wird
erstmals am Ende des 11. Jahrhunderts erwähnt. 1330 verpfändete Ludwig der
Bayer die Reichssteuern zu A. und 1332 das Reichsdorf A. an den Grafen Hugo von
Bregenz. Im Wege erbrechtlicher Nachfolge kam es
von dort an die Grafen von Montfort. 1415 verpfändete König Sigismund den Ort,
dem er 1414 die Rechte bestätigt hatte, an den Reichserbtruchsess Johann von
Waldburg. S. Baden-Württemberg
L.: Dacheröden 120; Hugo 450; Wolff 44.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Blumenegg (Herrschaft). 1510 kauften die
Landgrafen von Klettgau aus dem Hause der Grafen von Sulz die Herrschaft B. am
Oberrhein bei Bludenz. S. Vorarlberg.
L.: Wolff 182; Wallner 686 SchwäbRK 20; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) D4, III 39 C4; Grabherr, J., Die reichsunmittelbare Herrschaft
Blumenegg, Bregenz 1907.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bregenz (Grafschaft, Grafen). Nach älteren
Siedlungen errichteten die vindelikischen Brigantier im Mündungsdelta des
Rheines in den Bodensee ihren Vorort. Den keltischen Namen Brigantion übernahm
eine nachfolgende römische Siedlung (Brigantium). Am Ende des fünften
Jahrhunderts war Brigantium in den Händen der Alemannen. In der Mitte des 11.
Jahrhunderts wurde Bregenz Sitz der rings um den
Bodensee reich begüterten Grafen von B. (1043 Uodalricus Prigantinus,
Udalrichinger). Von ihnen kamen die Güter über die Grafen von Pfullendorf und
die Pfalzgrafen von Tübingen (B.) an die Grafen von Montfort, die B. 1451/1523
an Habsburg bzw. Österreich verkauften. Unter Österreich zählte die Grafschaft
zum österreichischen Reichskreis. Innerhalb Österreichs wurde es
Landeshauptstadt Vorarlbergs. S. Montfort-Bregenz.
L.: Wolff 39; Wallner 711 ÖsterreichRK 1; Helbok, A., Bevölkerungsgeschichte
der Stadt Bregenz vom 14. bis zum Beginn des 18.
Jahrhunderts, 1912; Schmid, K., Bregenz, LexMA 2
1983, 599; Niederstätter, A., Quellen zur Geschichte der Stadt Bregenz 1330-1663, 1985; Klagian, T., Die Entwicklung
von Bregenz, Montfort 51 (1999), 155.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bussen (Herrschaft), Buss, Buß. Der 805
erstmals genannte B. zwischen Donau und Federsee wurde wohl vom letzten
Angehörigen der Bertholde dem Kloster Reichenau übergeben. Im 12. Jahrhundert
war er Mittelpunkt einer Herrschaft vermutlich der 1143 ausgestorbenen Grafen
von Bregenz. Im 13. Jahrhundert könnte die
Herrschaft in der Hand ritterlicher Reichsministerialen gewesen sein. 1314
verpfändete Habsburg die Herrschaft an die Grafen von Hohenberg, nach 1352 an
die Ellerbach und 1387 an die Truchsessen von Waldburg, welche die Herrschaft
1786 an die Fürsten von Thurn und Taxis verkauften. Über Friedberg-Scheer der
Fürsten von Thurn und Taxis und Österreich gehörte die Herrschaft zum
österreichischen und schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg gelangte B.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46, 180; Wallner 714 ÖsterreichRK 1, Wallner 688 SchwäbRK 44; Buck,
M. R., Der Bussen und seine Umgebung, 1868; Der Kreis Saulgau, 1971.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dornbirn (freie Leute). D. westlich des
Einflusses des Rheines in den Bodensee erscheint 895 erstmals (Torrinpuirron).
Begütert waren dort Sankt Gallen, Weingarten, Mehrerau, das Stift Lindau, die
Herren von Hohenems (Ems) und das Reich. 1343 verpfändete Kaiser Ludwig der
Bayer unter anderem die reichsfreien Leute zu D. bei Bregenz
für 1200 Mark Silber an Ulrich von Hohenems. Später wurde die Pfandschaft in
einen Verkauf umgewandelt. 1765/1771 kam die Grafschaft Hohenems an Österreich,
das schon 1375/1359 die Herrschaft Feldkirch gekauft hatte. S. Vorarlberg.
L.: Dacheröden 134; Hugo 475.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ems bzw. Hohenems (Reichsdorf). 1343
verpfändete Ludwig der Bayer Hohenems (Ems) bei Bregenz
an Ulrich von E. für 1200 Mark Silber. S. Hohenems, Vorarlberg.
L.: Hugo 475; Wolff 206.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenegg (Herrschaft), Hoheneck. Die Burg H. bei
Lindau war Mittelpunkt der Herrschaft H. im westlichen Allgäu. 1359 fiel sie
von den Herren von H., die 1300 Vils (1327 Stadt) von der Abtei Kempten zu
Lehen erhielten, an die Grafen von Montfort-Bregenz,
1451 an Habsburg. 1805 kam H. an Bayern.
L.: Wolff 39. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leutkirch (Reichsstadt). L. an der Eschach bei
Wangen wird 848 erstmals erwähnt und war im 8./9. Jahrhundert Gerichtsort,
Pfarrei und fränkischer Stützpunkt. Mit der Grafschaft Zeil kam es von der Bregenzer Linie der Udalrichinger an die Grafen von
Montfort, die es 1291 an das Reich verkauften. 1293 erhielt es das Stadtrecht
von Lindau. 1397 wurde es durch Erwerb des Ammannamtes und des Blutbannes
reichsunmittelbar und erlangte Sitz und Stimme im Reichstag und im schwäbischen
Reichskreis. 1546 wurde die Reformation eingeführt. 1802 kam es mit 0,5
Quadratmeilen und 1300 Einwohnern an Bayern, 1810 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 222; Zeumer 555 III b 28; Wallner 690 SchwäbRK 88; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4, III 39 (1803) D3;
Schroeder 231ff.; Roth, R., Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Leutkirch,
Bd. 1f. 1873ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Gehring,
H., Buchau, Leutkirch und Wangen im Allgäu am Ende des Alten Reiches, Diss.
phil. Tübingen 1954; Der Kreis Wangen, 1962; Thierer, M., Die Städte im
württembergischen Allgäu, 1973.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Leutkircher Heide (freie Leute). Leutkirch an der
Eschach bei Wangen wird 848 erstmals erwähnt und war im 8./9. Jahrhundert
Gerichtsort, Pfarrei und fränkischer Stützpunkt. Bei Leutkirch liegt die L., zu
der im 14. Jahrhundert Freie genannt werden, denen zusammen mit der Stadt
Leutkirch die L. gehörte. Am 22. 2. 1330 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer dem
Grafen von Bregenz die bereits früher erfolgte
Verpfändung Leutkirchs. Am 3. 6. 1330 verpfändete er erneut Leutkirch, die
freien Leute und was dazu gehört an die Grafen und schlug am 27. 5. 1333
weiteres Geld auf die Pfandschaft. 1348 ist ein Landgericht für die Freien
bezeugt, das spätestens seit 1421 mit dem 1358 erstmals genannten Pirschgericht
(der oberschwäbischen Reichslandvogtei) mit den Gerichtsstätten Ravensburg,
Wangen, Tettnang und Lindau verschmolzen war. Am 3. 12. 1364 verpfändete Kaiser
Karl IV. an Graf Ulrich von Helfenstein unter anderem die freien Leute auf der
L. Die Grafen von Helfenstein verpfändeten sie von 1382 bis 1396 an die Stadt
Ulm. 1415 zog sie König Sigmund zur Landvogtei in Oberschwaben und
Niederschwaben. Als Wohnorte von Freien auf L. H. sind nachgewiesen im oberen
Amt der Landvogtei Schwaben Willerazhofen, Ellerazhofen, Lanzenhofen,
Grimmelshofen, Nannenbach, Gebrazhofen, Wolferazhofen, Liezenhofen, Merazhofen,
Uttenhofen, Engelboldshofen, Winterazhofen, Engerazhofen, Toberazhofen,
Bettelhofen, Herlazhofen, Tautenhofen, Weipoldshofen, Heggelbach, Niederhofen,
Lauben, Ottmannshofen, Balterazhofen, Wielazhofen, Adrazhofen, Wuchzenhofen,
Luttolsberg, Allmishofen, Haselburg und Urlau, außerhalb des oberen Amtes in
Laidratz (Laidraz), Matzen, Gottrazhofen, Baldenhofen, Enkenhofen,
Gumpeltshofen, Sommersbach, Schwanden, Aigeltshofen, Beuren, Hedrazhofen,
Maggmannshofen, Haid und Reichenhofen(, während etwa Nachweise für Grünenbach,
Kesselbrunn, Eisenbrechtshofen, Sonthofen, Enzlesmühle oder Sackmühle fehlen).
1802 wurden sie von Bayern in Besitz genommen und Bayern am 25. 2. 1803
zugeteilt. 1810 wurde das Land mit der Reichsstadt Leutkirch an Württemberg
abgetreten und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 222, 505; Hugo 453; Roth, R., Geschichte der ehemaligen
Reichsstadt Leutkirch, Bd. 1f. 1873ff.; Gut, M., Das ehemalige kaiserliche
Landgericht auf der Leutkircher Heide und in der Pirs, Diss. jur. Tübingen
1909; De Kegel-Schorer, C., Die Freien auf Leutkircher Heide, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lustenau (Reichshof). Das schon 887 Königshof
genannte L. am Bodensee kam von König Arnulf an die Grafen von Linzgau, dann
über die Grafen von Bregenz und die Grafen von
Pfullendorf um 1180 an die Staufer sowie vor 1323 an die Grafen von Werdenberg
und von diesen 1395 als Pfand, 1526 durch Kauf an die Ritter bzw. Grafen von
Hohenems. 1767 zog Österreich L. an sich, musste es aber 1789 an die mit einem
Grafen von Harrach verheiratete Erbtochter des letzten Grafen herausgeben. 1806
kam L. an Bayern, 1814 in Vorarlberg an Österreich. Bis 1830 behielt es eine
Sonderstellung.
L.: Dacheröden 153; Hugo 454; Vetter, B., Der Reichshof Lustenau, 1935;
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort (Grafen). Nach der um 1200 erbauten Burg
M. bei Götzis in Vorarlberg nannte sich seitdem ein schwäbisches, die um 1160
ausgestorbenen Grafen von Bregenz
(Udalrichinger) bzw. Pfalzgrafen von Tübingen um 1200 (nach 1182) beerbendes
Grafengeschlecht. 1258 spalteten sich die Grafen von Werdenberg (mit Bludenz)
ab. 1258/1260 bzw. 1267/1270 teilte sich M. in die Linien Montfort-Feldkirch
(bis 1390), Montfort-Bregenz (bis 1338, beerbt
von Montfort-Tettnang) und Montfort-Tettnang, von der 1354 eine jüngere Linie Tettnang
(bis 1574) und eine jüngere Linie Bregenz (bis
1787) ausgingen. Die Grafen zählten 1488 zur Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee, später wegen Schomburg zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Von den umfangreichen Gütern am Bodensee und Alpenrhein sowie im
Voralpengebiet gingen die meisten an die Grafen von Habsburg (Feldkirch
1375/1379, Bregenz 1451/1523). 1565 wurde
Rothenfels an Königsegg veräußert, 1779/1780 Tettnang an Österreich verkauft.
1787 starben die Grafen aus. Wegen der Grafschaft M. (Menthor) zählte
Österreich am Ende des 18. Jahrhunderts zu den schwäbischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. 1816 ernannte der König
von Württemberg seinen Schwiegersohn (Jerôme Bonaparte 1784-1860), dessen
Nachkommen in der Gegenwart in Frankreich leben, zum Fürsten von M.
L.: Wolff 39; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Ruch Anhang 3, 82;
Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg, 1845;
Roller, O., Die Stammtafel der Grafen von Montfort bis zum Anfang des 15.
Jahrhunderts, ZGO 53 (1899); Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff.
1971ff.; Die Montforter, 1982 (Katalog); Burmeister, K., Montfort, LexMA 6
1992, 805; Burmeister, K., Die Grafen von Montfort, 1997.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort-Bregenz
(Grafen). Die Grafen von M. entstanden 1260 als Linie der Grafen von Montfort.
Sie starben 1338 aus. Bei einer erneuten Teilung 1354 entstand eine jüngere
Linie M. Sie erwarb 1359 die Herrschaft Hoheneck bzw. Hohenegg, zählte zum
österreichischen Reichskreis und erlosch 1787.
L.: Wallner 713 ÖsterreichRK 1.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort-Tettnang (Grafen). Die Grafen von M. entstanden
1260 als Linie der Grafen von Montfort. Sie hatte von 1332 bis 1565 die Herrschaft
bzw. seit 1471 Grafschaft Rothenfels im Allgäu inne, die 1565 an die Grafen von
Königsegg kam. 1354 erfolgte eine zweite Teilung in eine jüngere Linie M. und
eine jüngere Linie Montfort-Bregenz. 1574
erlosch die Linie M., 1787 auch der Bregenzer
Zweig.
L.: Kastner, A., Die Grafen von Montfort-Tettnang, 1957.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik).
Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha)
wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5.
Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise
von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die
Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach
dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö.
(zwischen Enns und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark
Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die
karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt
(907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970
erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den Babenbergern
gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das Hochstift
Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name für ein um
Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“,
Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya
und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde
zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem
welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer
Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der
Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben
könne, und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen
Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten
Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater
Heinrich den Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht
abfinden wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, 1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste
aber im seit dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom
Herzogtum Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten
Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die
grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die
karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger
Handfeste) von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an
die Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer
Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten
sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa
dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der
Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur
Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam,
obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und
weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang
Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain,
nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine Personalunion zwischen
Ö. und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278
belehnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö., das während des 13.
Jahrhunderts zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und Krain, von denen
Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain
sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum
Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch
Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an
diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als
Fälschung herstellen ließen und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335
Kärnten, Teile Krains und der Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien
und weitere Teile Krains sowie 1500 schließlich die vordere und hintere
Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der Breisgau mit Freiburg sowie die
Reichslandvogtei in Schwaben und die Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375
Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch, Bregenz),
1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese Gebiete
zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, außer
Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder
Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die
leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für
Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die
schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438]
Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter
und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des
gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam
das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im
Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien
und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien
vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften
(einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in
”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol,
Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534)
und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen
1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei
unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau
und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische
Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex
dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512
geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an
Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix
Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem
Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern
sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am Ende
des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700) geführten
spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht auf
Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den
Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien,
das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738
wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen
Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum
Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte,
gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811).
1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in
beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an
Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und
Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch
konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden
eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob
der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande,
Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die
Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen
Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im
Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848
eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am
31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder
aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4.
3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern: Erzherzogtum
Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum Steiermark,
Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft
Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem
Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen,
Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien),
(Königreich Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator
und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien,
Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke,
lombardisch-venetianisches Königreich (lombardo-venezianisches Königreich),
wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen
und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien
und Frankreich die Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde
erneut eine wenig eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage
gegen Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene
Italien. Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der
Begründung des Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich
Ungarn besondere Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien,
seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte,
führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von
1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von
den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden
Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich durch
die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus
dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in
den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand
(Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der militärischen
Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung Zisleithaniens in
einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der Kaiser von Ö. am 11.
11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich
nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn,
Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10.
1918 auch die deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische
Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich),
in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden
sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile
Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der auf Druck der
nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und
den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine
Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch
das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer
Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten,
von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen deutschen Reichskanzler
Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss an das Deutsche Reich, dem in
einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher zustimmten. Durch
das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die sieben Reichsgaue
Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol
gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö. wiederhergestellt
und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945 am 19. 12. 1945
die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete mit dem Abschluss
eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten Siegermächten gegen
Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit. Wirtschaftlich an Deutschland
orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität zum 1. 1. 1995 der
Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94,
IV, 5, Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra
australis; Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962;
Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land
und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs
im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum
Staatsvertrag. Österreich 1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte
Österreichs seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener
Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre
1918, hg. v. Neck, R., 1968; Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte
im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die
Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin,
M., Das österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der Verfassungsentwicklung,
(in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen, P., 1977, 381ff.;
Sturmberger, H., Land ob der Enns und Österreich, 1979; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Autriche
(Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction bibliographique à
l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v. Gilissen, J., D/4;
Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Simon, W.,
Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der Städte
Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und
Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im Herzogtum
Österreich, 1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg. v. Plaschke,
R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte Österreichs, 1985;
Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10. A. 2004; Dieman,
K., Geschichten vom ”Haus Österreich”, 1986; Good, D., Der wirtschaftliche
Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914, 1986; Glatz, F./Melville, R.,
Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der Habsburgermonarchie, 1830-1918,
1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Zöllner, E., Der
Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und Österreich 1273-1493, 1988;
Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989; Dienst, H.,
Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs,
1990; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am
Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A.,
1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der
erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter, G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520;
Österreichische Geschichte in 10 Bänden, hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner,
K., Österreichiche Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern,
Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische
Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P.
u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999;
Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W.,
Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000;
Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846; Kulenkampff,
A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte Österreichs,
2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfullendorf (Reichsstadt). P. im Linzgau bei
Überlingen wird 1152 erstmals erwähnt. Vor 1180 kam es als Erbe der von den
udalrichingischen Grafen von Bregenz
abgespalteten Grafen von P. durch Erbeinsetzung (nach 1167) an das Reich.
Kaiser Friedrich II. gab dem Ort um 1220 Stadtrecht. Seit dem Interregnum,
spätestens seit 1363 war die Stadt Reichsstadt und gehörte zur Städtebank des
schwäbischen Reichskreises. 1803 fiel sie mit Illmensee, Stadelhofen,
Waldbeuren und Zell, insgesamt 2 Quadratmeilen Gebiet, an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 223; Zeumer 555 III b 26; Wallner 688 SchwäbRK 60; Schroeder 292ff.;
Walchner, K., Geschichte der Stadt Pfullendorf, 1825; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Schmid, K., Graf Rudolf von
Pfullendorf und Kaiser Friedrich I., 1954; Sachse, J./Ruck, H./Schupp, J., Die
ehemals freie Stadt Pfullendorf und ihre Geschlechter, 1964; Schupp, J., Denkwürdigkeiten
der Stadt Pfullendorf, 1967; 750 Jahre Stadt Pfullendorf, 1970; Groner, J., Die
Chroniken der Stadt Pfullendorf, 1982; Eberl, I., Pfullendorf, LexMA 6 1993,
2050. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rohrau (Herrschaft). R. bei Bruck an der Leitha
in Niederösterreich gehörte im 12. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich der
Markgrafen von Cham. Um 1230 erscheinen Herren von R. (Rorav) aus der Familie
Liechtenstein (Lichtenstein), die 1278 über ihre Erbtochter die zugehörige
Herrschaft an die Stadeck gaben. Bei deren Aussterben bis 1400 fielen die Güter
bis auf die Feste R. an die Herzöge von Österreich. Die Feste wurde als
Reichslehen an die Grafen von Cilli übertragen, denen 1404 die Grafen von
Montfort-Bregenz folgten. 1524 kam R. als Lehen
Österreichs an die Familie Harrach, die 1627 zu Reichsgrafen erhoben wurde.
L.: Harrach, O. Graf, Geschichtsskizze der Grafschaft, Bd. 1 1906.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sargans (Land). Das ursprünglich keltisch
besiedelte Alpenrheintal wurde 15 v. Chr. römisch. Um 850 entstand die Pfarrei
S. in dem bis ins 13. Jahrhundert romanischsprachigen Gebiet. Von 982 bis zur
Mitte des 12. Jahrhunderts unterstand S., neben dem örtliche Herrschaften von
Freudenberg, Nidberg, Flums, Tscherlach, Walenstadt und Wartau bestanden, den
Grafen von Bregenz, dann den von den Grafen von
Montfort abgespalteten Grafen von Werdenberg-Sargans bzw. S. 1396, 1406 und
1436 wurde S. an die Herzöge von Österreich verpfändet. Hiergegen schlossen die
Einwohner 1440 ein Landrecht mit Schwyz und Glarus. 1483 wurde S. gemeine
Herrschaft der sieben alten Orte der Schweiz (bis 1798). 1803 kam S. zum Kanton
Sankt Gallen.
L.: Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas 72 (bis 1797) G2/3; Senti, A.,
Sarganserland, 1962; Bischofberger, H., Sargans, LexMA 7 1995, 1381;
Rigendinger, F., Das Sarganserland im Spätmittelalter, 2007; Marquardt, B., Die
alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 324.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tettnang (Herrschaft, Grafschaft). T. nahe dem
Bodensee wird 882 erstmals erwähnt. Von der Bregenzer
Linie der Udalrichinger kam der Ort über die Pfalzgrafen von Tübingen an die
Grafen von Montfort. Die um 1250/1260 entstandene Linie Montfort-Tettnang
erlosch 1787. 1779/1780 verkauften die überschuldeten Grafen die Herrschaften
T., Argen und Schomburg an Österreich, das sie mit dem seit 1755 zu Österreich
gehörigen Wasserburg zur reichsunmittelbaren, rund 10000 Einwohner zählenden
Grafschaft T. mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium
vereinigte. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die zusammen 6 Quadratmeilen
großen Herrschaften T. und Argen zum schwäbischen Reichskreis. 1805 kam die
Grafschaft T. an Bayern, 1810 ohne das bei Bayern verbleibende Wasserburg an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. a. Montfort-Tettnang.
L.: Wolff 198; Wallner 686 SchwäbRK 21; Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen
von Montfort und Werdenberg, 1845; Kastner, A., Die Grafen von
Montfort-Tettnang, 1957; Gönner, E., Die Grafschaft Tettnang, (in)
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Frick, A., Tettnang am Bodensee,
1974. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz des
Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand an
der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit
Pfarrkirche. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia
genannte Burg errichtet, nach der sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am
Ende des 11. Jahrhunderts Grafen von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau
und um Blaubeuren begütert. Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle
der Grafen von Dillingen Pfalzgrafen von Schwaben. Um 1150/1167 beerbten sie
die Grafen von Bregenz (Bregenzer
Linie der Udalrichinger), von denen sie die Grafschaften Bregenz (überwiegend) und Churrätien (bis 1167?)
erlangten, die aber am Beginn des 13. Jahrhunderts durch die Teilung in eine
pfalzgräfliche Linie und eine Linie Montfort wieder getrennt wurden. Zu ihren
weiteren Gütern zählten außer T. Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen sowie der
alte Reichsforst Schönbuch, die Vogtei über Blaubeuren (bis 1277) und außerdem
auf Grund weiblicher Erbfolge Gießen, das 1265 an die Landgrafen von Hessen
verkauft wurde. Mit weiteren Teilungen nach 1219 (Linien Horb bis 1293 [um
1294], Herrenberg bis um 1391 bzw. 1667, Asperg bis nach 1357, Böblingen bis
1377) kamen diese Güter an das Kloster Bebenhausen und vor allem an die Grafen
von Württemberg (Asperg 1308, Beilstein 1340). 1342 fiel T. durch Kauf für
20000 Pfund Heller an Württemberg, das 1477 die Eberhard-Karls-Universität in
T. gründete. 1381 wurde die letzte der alten Herrschaften (Herrenberg)
veräußert. 1634 starb die letzte Linie auf der in der Mitte des 14.
Jahrhunderts erheirateten Burg Lichteneck im Breisgau aus. Von 1945 bis 1952
war T. Hauptstadt des Landes Württemberg-Hohenzollern, mit dem es 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L.,
Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts
Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J.,
Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen.
Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und
Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und
Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968;
Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und
Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff.
1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.;
Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477-1977, hg. v.
Decker-Hauff, H. u. a., Bd. 1ff. 1977ff.; Sydow, J., Bilder zur Geschichte der
Stadt Tübingen, 1980; Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik,
Pfalzgrafenamt, Adelsherrschaft im Breisgau, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a.,
1981; Tübingen 1995; Eberl, I., Tübingen, LexMA 8 1996, 1075ff.; Das älteste
Tübinger Ehebuch (1553-1614), hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
592. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Überlingen (Reichsstadt). Vielleicht schon am
Anfang des siebten Jahrhunderts, jedenfalls aber 770 erscheint Ü. (Iburingia)
am Nordrand des Bodensees im Linzgau als Sitz eines alemannischen Großen aus
dem Geschlecht der Udalrichinger. 918 fiel es an das Herzogtum Schwaben. Um
1200 wurde Ü., das wohl von den Grafen von Bregenz
in der Mitte des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Pfullendorf und um 1180 von
den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa kam, zur Stadt
erhoben. 1241/1268 war es Reichsstadt und gehörte später zur schwäbischen
Städtebank des Reichstags und zum schwäbischen Reichskreis. Bis zum Ende des
Mittelalters erwarb Ü. Güter in nahezu 100 Orten. Im späten 14. und frühen 15.
Jahrhundert erlangte Ü. pfandweise das Ammannamt und lehnweise den Blutbann
sowie Münze und Zoll. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste sein etwa 4,6
Quadratmeilen großes Gebiet die städtischen Vogteien Hohenbodman und Ramsberg,
die spitalischen Ämter Bambergen, Deisendorf, Denkingen, Ebratsweiler,
Ernatsreute, Rickenbach und Sohl, Bonndorf mit Mahlspüren, Nesselwangen,
Seelfingen und Sernatingen. 1803 fiel Ü. an Baden und kam damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 214; Zeumer 555 III b 11; Wallner 687 SchwäbRK 31; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4;
Schroeder 288ff.; Staiger, X., Die Stadt Überlingen, 1859; Schäfer, F.,
Wirtschafts- und Finanzgeschichte der Stadt Überlingen am Bodensee, 1893;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Semler, A.,
Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt, 1949; Ginter, H.,
Überlingen am Bodensee, 1950; Semler, A., Abriss der Geschichte der Stadt
Überlingen, 1953; Harzendorf, F., Überlinger Einwohnerbuch 1444-1800, Bd. 1ff.
1954ff.; Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der
Zunftherrschaft, 1970; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, 1972; Zotz, T.,
Überlingen, LexMA 8 1996, 1147.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Udalrichinger (Geschlecht). Die nach dem Leitnamen
Udalrich benannten, mit Karl dem Großen verschwägerten U. waren seit
karolingischer Zeit Grafen in Gauen am Bodensee (Linzgau, Argengau, Hegau,
Thurgau), im Breisgau, im Alpgau und im Nibelgau sowie nach 926 auch in
Churrätien (bis 1167?). Vor 1043 (um 1040) teilten sie sich in die Linien
Buchhorn (bis 1089), Bregenz (bis vor 1152) und
Pfullendorf (bis um 1180). Die Güter der Linie Buchhorn fielen größtenteils an
die Welfen, die der Bregenzer Linie an die
Grafen von Pfullendorf und die Pfalzgrafen von Tübingen, die sich am Beginn des
13. Jahrhunderts in eine pfalzgräfliche Linie und eine Linie Montfort teilten.
L.: Knapp, E., Die Ulriche, ein frühmittelalterliches Grafengeschlecht am
Bodensee, Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 36 (1907);
Borgolte, M., Die Grafen Alemanniens, 1986; Seibert, H., Udalrichinger, LexMA 8
1996, 1174f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vorarlberg (Landvogtei, Bundesland). Das Gebiet
zwischen Bodensee und Arlberg wurde 15 v. Chr. von den Römern unterworfen und
der Provinz Raetia eingegliedert. Seit 500 wurde es von Alemannen beherrscht
und kam 536 zum fränkischen Reich (um 610 Christianisierung), 843 zu dessen
ostfränkischem Teil. Seit 917 war Bregenz Sitz
der mit Grafenrechten begabten Udalrichinger. 1160 ging das Erbe der
ausgestorbenen Udalrichinger an die Grafen von Pfullendorf und Pfalzgrafen von
Tübingen über, deren einer Zweig sich nach der um 1200 erbauten Burg Montfort
Grafen von Montfort nannte. 1258/1260 spaltete er sich in die Linien Montfort
und Werdenberg. Sie lösten sich mit Bludenz (Werdenberg), Bregenz und Feldkirch (Montfort) vom Herzogtum Schwaben.
1363 gewannen die Habsburger die reichsritterschaftliche Herrschaft Neuburg.
1375/1379/1390 erwarb Herzog Leopold III. von Österreich die Herrschaft
Feldkirch, 1394/1418/1420 die Grafschaft Bludenz mit dem Tal Montafon,
1473/1474 Erzherzog Sigmund von Tirol von dem Truchsess von Waldburg die 1463
zur Reichsgrafschaft erhobene Herrschaft Sonnenberg mit Nüziders, 1451/1523
Erzherzog Sigmund von Tirol bzw. Ferdinand I. je eine Hälfte der Grafschaft Bregenz. Damit war seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert
die Landesbildung weitgehend abgeschlossen. Kaiser Maximilian I. unterstellte
diese Erwerbungen (bis 1752 und nach 1782 [, dazwischen Freiburg im Breisgau])
der Verwaltung der Regierung in Innsbruck. 1765 erwarb Österreich die
Grafschaft Hohenems der 1560 zu Reichsgrafen aufgestiegenen Ritter von Ems
(Hohenems) und erlangte auch das politische Protektorat über deren 1719 an
Liechtenstein veräußerte reichsunmittelbare Herrschaft Vaduz und Schellenberg.
(Erzherzogin) Maria Theresia fasste sämtliche Herrschaften mit 78000 Einwohnern
unter der neuen Landvogtei V., zu der 1780 noch Tettnang kam, zusammen. 1782
wurde sie von Vorderösterreich gelöst und Tirol angegliedert. 1804 kam noch die
Herrschaft Blumenegg, welche die Grafen von Montfort an die Grafen von Sulz und
diese an das Kloster Weingarten gegeben hatten, hinzu. Von 1805/1806 bis 1816
fiel V. an Bayern, kam dann aber bis auf die Westallgäuer Teile (jedoch mit
Vils) an Österreich zurück. 1861 erhielt V. einen eigenen Landtag. Nach 1918
verblieb V. bei Österreich, obwohl sich am 11. 5. 1919 80 Prozent der
Bevölkerung für einen Anschluss an die Schweiz aussprachen. Immerhin wurde V.
aber von Tirol gelöst und als Bundesland verselbständigt. Dieses erhielt am 17.
9. 1923 eine Verfassung. Von 1938 bis 1945 war V. ein Teil des Reichsgaues
Tirol.
L.: Wolff 38; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Lechner, K.,
Vorarlberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Quellen zur Geschichte
Vorarlbergs und Liechtensteins, hg. v. Helbok, A., Bd. 1 1920ff.; Helbok, A.,
Geschichte Vorarlbergs, 1925; Schwarz, A., Heimatkunde von Vorarlberg, 1948;
Stolz, O., Verfassungsgeschichte des Landes Vorarlberg, Montfort 78 (1950);
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1-4,1 2. A. 1971ff.; Burmeister, K.,
Grundlinien der Rechtsgeschichte Vorarlbergs, Montfort 39 (1987); Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 2, Bayern, Habsburg, Schweiz - Selbstbehauptung,
1987; Niederstätter, A., Beiträge zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Vorarlbergs (14.-16. Jh.), Montfort 39 (1987); Held, H., Vorarlberg und
Liechtenstein, 1988; Burmeister, K., Geschichte Vorarlbergs, 4. A. 1998;
Burmeister, K., Vorarlberg, LexMA 8 1996, 1846; Die Integration in den modernen
Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007; Nachbaur, U., Vorarlberger
Territorialfragen 1945 bis 1948, 2007; Niederstätter, A., Herrschaftliche
Raumorganisation im nachmaligen Vorarlberg während des Mittelalters (in)
Montfort 61 (2009), 231.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vorderösterreich (Herrschaftsgruppe, Güterkomplex). Zu
dem ursprünglichen Hausgut der Grafen von Habsburg (in der Schweiz und) im
Elsass erwarben die Habsburger, von denen sich schon (König) Rudolf I. um eine
Erneuerung des 1268 erloschenen Herzogtums Schwaben bemüht hatte, 1368 Freiburg
im Breisgau und die Landgrafschaft Breisgau, 1381 die Landvogtei in Schwaben
und die Gebiete der Grafen von Hohenberg, 1398 Sargans, 1403 von
Habsburg-Laufenburg Laufenburg und Säckingen, 1504/1505 die Landvogtei Hagenau
im Elsass (1551/1556/1771) und die Ortenau (1551/1556) sowie verschiedene 1369
an Wittelsbach verlorene Gebiete. 1379 fielen diese Güter an die leopoldinische
Linie Habsburgs (bis 1490). Seit dem 15. Jahrhundert (1444) kam für sie der
Name vordere Lande (vor dem Arlberg) auf, später die Bezeichnung V. Bis 1499
gingen die südwestlichen Güter an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren.
Seit 1536 wurden aus dem Elsass die Landgrafschaft Oberelsass mit Sitz in
Ensisheim und die Reichslandvogtei im Elsass mit der Schutzvogtei über 40
Reichsdörfer und die elsässischen Reichsstädte außer Straßburg, aus dem
Breisgau die Grafschaft Hauenstein und Herrschaft Laufenburg sowie die
Herrschaften Kastelberg und Schwarzenberg, Kürnberg (Kirnberg), Rheinfelden und
Triberg, aus Schwäbisch-Österreich die Markgrafschaft Burgau, die
Reichsgrafschaft Hohenberg, die Landgrafschaft Nellenburg (Stockach) und die
Landvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben, die Stadt Konstanz (1548), aus
Vorarlberg die Herrschaft Hohenems (1765) und die Grafschaft Feldkirch sowie
von sonstigen Gütern die Landvogtei Ortenau (Offenburg), die Reichsgrafschaft
Tettnang (1780) mit der Herrschaft Argen und Wasserburg und die
Reichsgrafschaft Falkenstein in der Pfalz (1745/1765) sowie Lindau (1804) und
Rothenfels (1804) als V. bezeichnet. Dieses gehörte größtenteils dem
österreichischen Reichskreis an. Von 1564 bis 1665 standen die Güter innerhalb
Habsburgs der Tiroler Linie zu. 1648 gingen das Gebiet im Elsass und Breisach
an Frankreich über, 1679 auch Freiburg im Breisgau. 1697 kamen Breisach und
Freiburg im Breisgau zurück. Zuletzt umfasste V. 9000 bzw. 25000
Quadratkilometer mit 400000 bzw. 670000 Einwohnern und 161000 Gulden
Einkünften. Die Verwaltung erfolgte zunächst in Innsbruck und für Elsass und
Breisgau in Ensisheim (seit 1651 Freiburg im Breisgau), seit 1752/1759 in
Freiburg im Breisgau, seit 1782 aber wieder (für Vorarlberg) in Innsbruck. 1803
musste der Breisgau an den Herzog von Modena abgetreten werden. 1804 kam er,
verkleinert um das an die Schweiz gefallene Fricktal, an seinen Schwiegersohn
Ferdinand von Österreich-Este. 1805 fielen Breisgau und Ortenau an Baden, die
übrigen Teile Vorderösterreichs an Württemberg (, Hohenzollern) und Bayern, die
auch die 1804 erworbenen Gebiete von Lindau und die Reichsgrafschaft
Königsegg-Rothenfels erhielten. 1810 tauschten Baden, Württemberg und Bayern
untereinander Gebiete aus. 1814/1816 fiel Vorarlberg außer einigen Teilen der
Reichsgrafschaft Bregenz und Hohenems an
Österreich zurück.
L.: Wolff 40; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Haselier, G., Die
Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien
des Reichs 4, 256; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober- und
vorderösterreichischen Länder, 1943; Feine, H., Die Territorialbildung der
Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA 67 (1950); Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 1959, 3. A. 1978, 4. A. 2000;
Vorderösterreich in der frühen Neuzeit, hg. v. Maier, H./Press, V., 1989;
Speck, D., Die vorderösterreichischen Landstände im 15. und 16. Jahrhundert,
1989; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Scheibelreiter, G.,
Vorderösterreich, LexMA 8 1996, 1848; Vorderösterreichische Regierung und
Kammer 1753-1805, Bd. 1ff. 1998ff.; Die Habsburger im deutschen Südwesten, hg.
v. Quarthal, F. u. a., 1999; Vorderösterreich am oberen Neckar und oberer
Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a. 2002; Vorderösterreichisches Appellationsgericht
und vorderösterreichische Landrechte, bearb. v. Steuer, P. u. a., 2012.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldburg-Zeil (Grafen, Truchsessen, Fürsten). Die Burg
Zeil bei Leutkirch war 1123 ein Sitz der Grafen von Bregenz,
im 13. Jahrhundert Reichsburg. 1337 fiel sie an die Truchsessen von Waldburg
und kam 1595 an die Linie W. Wegen Altmannshofen und Vogelsang zählte sie zum
Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. 1792 gehörten
die Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Zeil-Zeil und zu Waldburg-Zeil-Wurzach
zum schwäbischen Reichskreis. 1803 wurden die Truchsessen von Waldburg in den
Fürstenstand erhoben, 1806 mediatisiert.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des
fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Welfen (Geschlecht). Die W. sind ein
fränkisches (bayerisches, Wurzeln am Lech aufweisendes?, schwäbisches?), in
karolingischer Zeit um Maas und Mosel bzw. Metz begütertes, seit dem 12.
Jahrhundert als W. bezeichnetes Adelsgeschlecht, das seit der Mitte des 8.
Jahrhunderts nördlich des Bodensees um Altdorf/Weingarten Güter erlangte. Mit
Graf Welf I. († 820/825) beginnt die gesicherte Stammreihe des bald in
verschiedene (westfränkische [bis 887/888], burgundische, alemannische) Linien
aufgeteilten Geschlechts. Seine Tochter Judith († 843) war mit Kaiser Ludwig
dem Frommen, seine Tochter Emma († 876) mit König Ludwig dem Deutschen
verheiratet. Von seinem Sohn Konrad († 863) stammen über Konrad den Jüngeren
die burgundische, 1032 ausgestorbene Linie der Rudolfinger, die 888 die
Herrschaft über das Königreich Burgund (Hochburgund) erlangte, und über Welf
II. die schwäbische Linie ab, die seit König Konrad I. umfangreiche
Allodialgüter und Lehnsgüter in Schwaben, Rätien und Bayern (u. a. der Grafen
von Bregenz) erlangte. Sie erlosch mit Welf
III., 1047 Herzog von Kärnten, 1055 im Mannesstamm. Das Erbe ging über auf den
Sohn seiner (nach Italien verheirateten) Schwester Kunigunde (Kunizza) und des
aus langobardisch-oberitalienischem Haus stammenden Markgrafen Albrecht (Azzo)
II. von Este, Welf IV. (1030/1040-1107), denen Heinrich IV. 1070 mit dem
Herzogtum Bayern (Welf I.) belehnte. Sein Sohn Heinrich der Schwarze (um
1074-1126) heiratete Wulfhild, eine der beiden Erbtöchter des 1106
ausgestorbenen sächsischen Herzogshauses der Billunger. 1137 erlangten die W.
unter Heinrich X. dem Stolzen (um 1100-1139), der Gertrud, die Tochter Kaiser
Lothars III., ehelichte, auch die Würde des Herzogs von Sachsen. 1180 verlor
deren mit Mathilde von England verheirateter Sohn Heinrich der Löwe (1129-1191)
die Herzogtümer Bayern und Sachsen, nicht aber das Eigengut
Braunschweig-Lüneburg, das – nach dem glücklosen Zwischenspiel Ottos IV. als
deutscher König und Kaiser - 1235 zum Herzogtum (Ottos des Kinds) erhoben
wurde, aber durch zahlreiche Erbteilungen seit 1267 zersplitterte (Grubenhagen,
Wolfenbüttel, Göttingen, Calenberg, Lüneburg, Dannenberg). Der Linie Calenberg
des Neuen Hauses Lüneburg gelang 1692 der Aufstieg zum Kurfürstentum Hannover
(1714-1837 Personalunion mit England), das 1866 von Preußen einverleibt wurde.
1918 verlor das älteste noch bestehende europäische Adelsgeschlecht auch
Braunschweig.
L.: Krüger, E., Der Ursprung des Welfenhauses und seiner Verzweigungen in
Süddeutschland, 1898; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938; Bader, K., Der
deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A.
1978; Fleckenstein, J., Die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in
Süddeutschland, (in) Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen
und frühdeutschen Adels, hg. v. Tellenbach, G., 1957; Schnath, G., Das Welfenhaus
als europäische Dynastie, (in) Schnath, G., Streifzüge durch Niedersachsens
Vergangenheit, 1968; Schmid, K., Welfisches Selbstverständnis, (in) FS G.
Tellenbach, 1968; Zillmann, S., Die welfische Territorialpolitik im 13.
Jahrhundert, 1975; Geschichte der Welfen, hg. v. Heine, A., 1986; Pischke, G.,
Die Landesteilungen der Welfen, 1987; Heinrich der Löwe und seine Zeit, hg. v.
Luckhardt, J. u. a., Bd. 1ff. 1995; Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof, hg.
v. Schneidmüller, B., 1995; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996;
Schneidmüller, B., Welfen, LexMA 8 1996, 2147ff.; Seibert, H., Heinrich der
Löwe und die Welfen, HZ 268 (1998), 375; Die Welfen, hg. v. Ay, K. u. a., 1998;
Schneidmüller, B., Die Welfen, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 204; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Welf IV., hg. v. Bauer, D. u. a., 2004; Pfannkuche, G.,
Patrimonium - feudum - territorium, 2011.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg (Grafschaft). Nach W. bei Sankt Gallen
nannten sich seit 1264 Grafen von W. Ihre Burg stammt bereits aus dem 12.
Jahrhundert. Sie beerbten als (um 1258 entstandener) Zweig der Grafen von
Montfort über die Pfalzgrafen von Tübingen die Grafen von Bregenz (Bregenzer
Linie der Udalrichinger) und hatten Güter um den Alpenrhein und im südlichen
Teil des späteren Vorarlberg. 1277 erwarben sie die Grafschaft Heiligenberg und
begründeten die Linie Werdenberg-Heiligenberg (bis 1428), die 1394 Bludenz an
Habsburg verkaufte und 1404 W. an Montfort verpfändete. Daneben entstand die
Linie Werdenberg-Sargans, die sich später in Werdenberg-Sargans-Vaduz (bis
1416), Werdenberg-Sargans-Vaz (bis 1504) und Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen
teilte. Diese erhielt 1399 von Württemberg die Grafschaft Sigmaringen mit den
Herrschaften Trochtelfingen, Jungnau und Veringen, beerbte 1434
Werdenberg-Heiligenberg und starb 1534 aus. Die Eigengüter und Heiligenberg
kamen an Fürstenberg, Sigmaringen als erledigtes Reichslehen an das Reich und
von dort an die Grafen von Hohenzollern. Bereits 1396/1398 waren Blumenegg und
Vaduz von Werdenberg-Sargans an die Herren von Brandis verpfändet und 1455
Sonnenberg an Waldburg und 1482 Sargans an die Eidgenossen der Schweiz verkauft
worden. 1792 war der Fürst zu Fürstenberg als Graf zu Heiligenberg und W.
Mitglied der schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des
Reichstags.
L.: Wolff 172, 524; Zeumer 553 II b 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, II 72 b (bis 1797) G2; Krüger, F., Die Grafen von
Werdenberg-Heiligenberg und von Werdenberg-Sargans, Mitt. zur vaterländ.
Gesch., hg. v. hist. Ver. Sankt Gallen 21 (1887); Beusch, H., Rechtsgeschichte
der Grafschaft Werdenberg, 1918; Litscher, M., Die Alpkorporationen des
Bezirkes Werdenberg, 1919; Broder, L., Schloss und Städtchen Werdenberg, 1957;
Schindler, D., Werdenberg als Glarner Landvogtei, 1986; Eberl, I., Werdenberg,
LexMA 8 1996, 2197; Burmeister, K., Die Grafen von Werdenberg, Montfort 58
(2006), 121ff.; Rigendinger, F., Das Sarganserland im Spätmittelalter, 2007;
Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007,
328. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zeil (Herrschaft, Grafschaft). Als Teil der
Grafschaft Nibelgau kam die Herrschaft Z. mit der späteren Reichsstadt
Leutkirch von den Udalrichingern in der Linie Bregenz
an die Grafen von Montfort. Diese veräußerten die Güter um 1291 an das Reich.
Die Grafschaft Z. wurde 1337 als Pfand von den Truchsessen von Waldburg
erworben. 1526 wurde sie in ein Reichslehen der georgischen (Zeiler) Linie des
Hauses Waldburg umgewandelt und 1628 zur Reichsgrafschaft erhoben. 1806 fiel
sie von der Linie Waldburg-Zeil-Zeil (und Trauchburg) mit rund 3000 Einwohnern
an Württemberg. Damit kam Z. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 199; Hölzle, Beiwort 54.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bregenz* (G) Altdorf (RDorf), Bussen, Leutkircher Heide, Lustenau, Montfort, Montfort-Tettnang, Österreich, Pfullendorf, Sargans, Tettnang, Tübingen, Überlingen, Udalrichinger, Vorarlberg, Waldburg-Zeil, Welfen, Werdenberg, Zeil (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenegg* (bei Grünenbach) (Ht) Montfort-Bregenz (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lochen (bei Bregenz) Boitzenburg, Erbach (Ht) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort* (bei Götzis in Vorarlberg) (G) Altdorf (RDorf), Bregenz, Breitenegg, Brochenzell, Feldkirch, Friedberg-Scheer, (Geldern,) Hirschlatt, Immenstadt, Irsee, Leutkirch, Scheer, Sigmaringen, Tettnang, Toggenburg, Tübingen (G), Udalrichinger, Vorarlberg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Wangen, Wasserburg, Werdenberg, Zeil (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort-Bregenz* (G) Bregenz, Hohenegg bzw. Hoheneck (Ht), Montfort, Montfort-Tettnang, Rohrau (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreichischer Reichskreis* Bisein, Bregenz, Caldonatz, Castua, Elsass, Etsch (BaDO bzw. DOBa), Feldkirch, Görz (Gt), Gradisca bzw. Gradiska, Gutenstein, Habsburg-Laufenburg, Hausen (Ht), Hohenberg, Kallenberg, Kirchberg (Gt), Krain, Laufenburg, Mengen, Mitterburg, Montfort-Bregenz, Munderkingen, Nellenburg, Niederösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oettingen, Österreich (BaDO bzw. DOBa), Österreich (Mk), Persen (Pergen), Reichskreise, Rheinfelden, Riedlingen, Saulgau, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Seifriedsberg, Sonnenberg, Tarasp (Trafft), Tirol, (Trafft,) Traungau, Vorderösterreich, Warthausen, Weißenborn, Werenwag (Wehrwag), Wiblingen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pfullendorf* (RS) Baden, Bregenz, Hegau (LGt), Lustenau, Salem, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Sigmaringen, Staufer, Überlingen, Udalrichinger, Vorarlberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tübingen* (G, PfG, Residenz, RRi) Asperg, Babenhausen (Ht), Baden-Württemberg, Bebenhausen, Blaubeuren, Bregenz, Calw, Dillingen, Gärtringen, Gleiberg, Hessen, Marchtal, Montfort, Nagold, Neckar, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Tettnang, Trochtelfingen, Udalrichinger, Vorarlberg, Werdenberg, Württemberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Udalrichinger* (Geschlecht) Bregenz, Buchhorn, Eglofs, Kiburg bzw. Kyburg, Leutkirch, Nellenburg, Tettnang, Tübingen, Vorarlberg, Werdenberg, Zeil (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vorarlberg* (LV, BundesL) Bayern, Bludenz, Blumenegg, Bregenz, Chur (Hochstift), Deutschösterreich, Dornbirn, (Ems bzw.) Hohenems), Lustenau, Montfort-Feldkirch, Nassau-Dillenburg, Österreich, Österreich-Ungarn, Sankt Gerold, Tirol, Vorderösterreich, Zisleithanien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)