Suchtext: Anhalt-Köthen
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Am 6. 8. 1806 legte der habsburgische Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der nach dem Vorbild Napoleons 1804 für seine Erblande ebenfalls einen (zweiten) Kaisertitel angenommen hatte, auf politischen Druck Napoleons und der mit diesem verbündeten Fürsten des Rheinbunds die Krone des Reiches nieder. Bald stand fest, dass damit die noch bestehenden Reichsglieder selbständige Staaten geworden waren, mit denen Napoleon während der sieben verbleibenden Jahre seiner Machtausübung fast nach Belieben schaltete. Sie entschieden sich allerdings nach der Befreiung von der Herrschaft Napoleons (1813) gegen einen vor allem von liberalen Idealisten geforderten deutschen Nationalstaat und für einen von ihren Fürsten und von den nichtdeutschen Mächten Europas befürworteten, auf der Grundlage des vornapoleonischen Gebietsstandes die Souveränität der Einzelfürsten wahrenden deutschen Bund. Zu diesem 1815 entstandenen, bis 1866 währenden Staatenbund, der 1815 etwa 11495 Quadratmeilen umfasste und rund 32 Millionen Einwohner im Bundesgebiet zählte, gehörten folgende Staaten: Österreich (3480 Quadratmeilen 9765500 Einwohner, Preußen (3307 Quadratmeilen 8730000 Einwohner), Bayern (1499 Quadratmeilen 3630800 Einwohner), Sachsen (278 Quadratmeilen 1386900 Einwohner), Hannover (695 QM 1463700 Einwohner) (bis 1837 in Personalunion mit England bzw. Großbritannien), Württemberg, Baden, Kurhessen (Hessen-Kassel), Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt), Holstein (und Lauenburg) (Dänemark), Luxemburg (Niederlande), Braunschweig, Mecklenburg-Schwerin, Nassau, Sachsen-Weimar(-Eisenach), Sachsen-Gotha (1825 erloschen), Sachsen-Coburg (seit 1826 Sachsen-Coburg-Gotha), Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen (bis 1826), Sachsen-Altenburg (seit 1826), Mecklenburg-Strelitz, (Holstein-)Oldenburg, Anhalt-Dessau (seit 1863 Anhalt), Anhalt-Bernburg (1863 erloschen), Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an Preußen), Liechtenstein (2,45 Quadratmeilen 5800 Einwohner), Waldeck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe (9,75 Quadratmeilen 25500 Einwohner), Lippe(-Detmold), Lübeck, Frankfurt, Bremen, Hamburg, Limburg (seit 1839, Niederlande) sowie Hessen-Homburg (7,84 Quadratmeilen 20400 Einwohner, seit 1817, 1866 erloschen). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt (Grafen, Fürstentum, Herzogtum,
Freistaat, Landesteil). Im 11. Jahrhundert beherrschte das seit etwa 1000
erkennbare Geschlecht der Askanier, das sich zeitweise Grafen von Ballenstedt
nannte, das Gebiet zwischen Harzvorland und Fläming. Dem 1170 verstorbenen
Albrecht dem Bären folgten die Söhne Otto und Bernhard. Von ihnen erlangte
Bernhard nach dem Sturz Heinrichs des Löwen den Titel Herzog von Sachsen sowie
den an der unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen
und gewann dazu das rechtselbische Gebiet um Wittenberg. Bei seinem Tode (1218)
erhielt sein ältester Sohn Heinrich I. (1212-1244) die eigentlichen Hausgüter
zwischen Ostharz (Unterharz) und Mittelelbe (unterer Elbe) (Aschersleben
[(Andersleben], Ballenstedt, Bernburg, Köthen, Dessau). Er nannte sich nach der
vielleicht um 1050 von Esiko von Ballenstedt nach der Umwandlung Ballenstedts
in ein Stift errichteten Burg über dem Selketal und gehörte als einziger Graf
seit 1218 dem Reichsfürstenstand an, wobei der Fürstentitel erstmals 1223
urkundlich erscheint, ohne dass Nachrichten über eine Verleihung vorliegen.
1252 entstanden nach seinem Tod durch Erbteilung im später stets von
Brandenburg-Preußen und Sachsen eingeengten Hause Anhalt die Linien
Anhalt-Aschersleben (bis 1315), Anhalt-Bernburg ältere Linie (bis 1468) und Anhalt-Köthen (später Anhalt-Zerbst ältere Linie).
Ansprüche auf askanisches Erbe in Brandenburg und Wittenberg konnten 1319 bzw.
1422 nicht durchgesetzt werden. Die Linie Aschersleben starb 1315 aus. Ihr
Gebiet fiel 1322, soweit es nicht wie Ascherleben selbst an das Hochstift
Halberstadt (1648 an Brandenburg-Preußen) verloren ging, an die Linie Anhalt-Bernburg.
1307/1319 erwarb die Linie Anhalt-Köthen von den
Grafen von (Arnstein-)Barby die Herrschaft Zerbst (ältere Zerbster Linie). 1396
zerfiel Anhalt-Köthen (bzw. Zerbst, ältere
Linie) in die Siegmundische Linie (rechtes Elbeufer, Zerbst) und die Albrechtsche
Linie (linkes Elbeufer, Köthen). Die Siegmundische Linie erlangte Teilbesitz
der Albrechtschen Linie sowie 1468 mit dem Aussterben der Bernburger Linie
deren Güter. 1474 spaltete sie sich erneut in die ältere Köthener Linie (Anhalt-Köthen) und die ältere Dessauer Linie
(Anhalt-Dessau). Die ältere Köthener Linie erwarb 1508 einen Teil der Zerbster
Lande. Ihre Güter fielen bei ihrem Aussterben 1562 an die Dessauer Linie. Diese
teilte sich 1546 in die Linien Zerbst, Plötzkau und Dessau. Infolge der seit 1526
in Anhalt-Köthen, bis 1534 aber auch in
Anhalt-Dessau eingeführten Reformation konnten die Güter der unter anhaltischer
Vogtei stehenden Klöster Nienburg an der Saale, Gernrode und Hecklingen
erworben werden. 1547 gingen Zerbst und Köthen an Sigismund von Lodron (
Ladrona) verloren, kamen aber nach Veräußerung an Reuß 1552 durch Vertrag
zurück. 1570 vereinigte Fürst Joachim Ernst (1561-1586) aus der älteren
Dessauer Linie infolge verschiedener Erbfälle alle anhaltischen Gebiete mit
einem Umfang von 40,8 Quadratmeilen vorübergehend und erließ für sie 1572 eine
umfassende Landes- und Kirchenordnung. 1603 entstanden nach vorübergehender
gemeinsamer Regierung der 5 Söhne durch Erbteilung die jüngere Linien
Anhalt-Dessau (bis 1918), Anhalt-Bernburg (bis 1863), Anhalt-Köthen
(bis 1665), Anhalt-Zerbst (bis 1793) und Anhalt-Plötzkau (bis 1818/1847). Seit
1635 wurde für gemeinsame Angelegenheiten eine Senioratsverfassung eingeführt,
wonach der jeweils älteste die Mehrheitsbeschlüsse aller durchführte. Alle
Fürsten hatten eine gemeinsame Stimme im Reichsfürstenrat und vertraten
außerdem die Stimme der Reichsabtei Gernrode. Innerhalb der Reichskreise
gehörten sie zum obersächsischen Reichskreis. Von den fünf Linien erlosch Anhalt-Köthen 1665. Die Güter dieser Linie wurden mit
Anhalt-Plötzkau vereinigt, das sich seitdem Anhalt-Köthen
nannte. Anhalt-Zerbst erlangte 1667 durch Erbgang die Herrschaft Jever. Als die
Linie 1793 ausstarb, fielen ihre Güter an Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen. Jever kam an Katharina II. von
Russland, die Schwester des letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst. Von
Anhalt-Bernburg spaltete sich die Linie Anhalt-Bernburg-Harzgerode ab, die bis
1709 bestand. 1707 kam es weiter zur Abteilung der Nebenlinie
Anhalt-Bernburg-Schaumburg, die das Erbe der Grafen von Holzappel und
Schaumburg erhielt. Ihre anhaltischen Landesteile fielen nach ihrem Erlöschen
1812 an Anhalt-Bernburg zurück. Anhalt-Dessau war von 1632 bis 1643 geteilt.
1702 fiel Fürst Leopold, dem „alten Dessauer“, von seiner oranischen Mutter
eine reiche Erbschaft an. Von 1726 bis 1823 bestand die aus einer heimlichen
standeswidrigen Ehe hervorgegangene Linie der Grafen von Anhalt. 1806 wurde
Anhalt-Bernburg, 1807 auch Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen
(-Plötzkau), das 1808 den Code Napoléon einführte, mit dem Eintritt in den
Rheinbund Herzogtum. 1815 traten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen
und Anhalt-Dessau, die zusammen um 1800 ein Gebiet von 48 Quadratmeilen mit
118000 Einwohnern umfassten, als souveräne Staaten dem Deutschen Bund bei. 1847
fiel Anhalt-Köthen an Anhalt-Dessau. 1849
erhielt ganz Anhalt eine Verfassung. 1863 kam auch Anhalt-Bernburg an
Anhalt-Dessau, so dass nunmehr alle sich auf mehrere Landesteile an mittlerer
Elbe, unterer Saale und im Unterharz erstreckenden anhaltischen Lande vereinigt
waren. Am 12. 11. 1918 dankte der Herzog von Anhalt ab. Der neue Freistaat
Anhalt umfasste 2326 Quadratkilometer mit 432000 Einwohnern (1939) und erhielt
am 18. 7. 1919 eine Verfassung. Hauptstadt war Dessau. 1933 wurde A. mit Braunschweig
einem gemeinsamen Reichsstatthalter unterstellt. Am 9. 7. 1945 wurde A.
innerhalb der sowjetischen Besatzungszone mit den aus der Provinz Sachsen am 1.
7. 1944 gebildeten Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg Preußens vereinigt
und 1947 dem Land Sachsen-Anhalt eingegliedert, das am 23. 7. 1952/8. 12. 1958
aufgelöst wurde (str.). Der größere Teil kam zum Bezirk Halle, der kleinere zum
Bezirk Magdeburg. Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur
Bundesrepublik Deutschland entstand das Land Sachsen-Anhalt am 3.10.1990
wieder.
L.: Wolff 406; Zeumer 553 II b 38; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 88;
Heinemann, O. v., Codex diplomaticus Anhaltinus, 1867ff.; Weyhe, E.,
Landeskunde des Herzogtums Anhalt-Dessau, Bd. 1f. 1907; Wäschke, H.,
Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.; Schröder, A., Grundzüge der
Territorialentwicklung der anhaltinischen Lande, Anhalt. Geschichtsbll. 2
(1926), Diss. phil. Berlin 1927; Specht, A., Bibliographie zur Geschichte von
Anhalt, 1930, Nachtrag 1935; Wütschke, J., Zur Territorialentwicklung Anhalts,
(in) Anhalt. Geschichtsbll. 13 (1937), 90; Handbuch der historischen Stätten
Deutschlands, Bd. 11 Provinz Sachsen/Anhalt, hg. v. Schwineköper, B., 1977;
Klein, T., Anhalt, 1981; Schlenker, G./Lehmann, G./Wille, M., Geschichte in
Daten, 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter,
1997; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Die Fürsten von Anhalt, hg. v.
Freitag, W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 742; 800 Jahre Anhalt, hg. v. Anhaltischen Heimatbund,
2012. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Bernburg (Grafen, Fürstentum, Herzogtum). Nach
dem erstmals 1138 als Burg erwähnten Bernburg an der unteren Saale nannten sich
verschiedene Linien des Hauses Anhalt. Die ältere Linie entstand 1252 und
wurde, nachdem sie 1315/1322 einen Teil der Güter der Linie Anhalt-Aschersleben
geerbt hatte, 1468 von der Siegmundischen Linie Anhalt-Köthens
beerbt. Die jüngere Linie entstand 1603 . Sie erhielt unter anderen die Ämter
Ballenstedt, Hecklingen, Plötzkau, Hoym, Gernrode, Harzgerode und Bernburg.
Hiervon spaltete sich 1630 die Linie Anhalt-Bernburg-Harzgerode ab, deren Güter
1709 beim Aussterben zurückkamen. 1707 kam es zur Abtrennung von
Anhalt-Bernburg-Schaumburg(-Hoym) (bis 1812). 1793 wurden aus dem Erbe von
Anhalt-Zerbst die östlichen Ämter Coswig und Mühlingen erworben. 1863 fiel A.,
das 1806 zum Herzogtum erhoben wurde, 1807 dem Rheinbund und 1815 dem Deutschen
Bund als Land beitrat, beim Aussterben des Hauses an Anhalt-Dessau.
L.: Wolff 407f.; Bauer 1, 137; Wäschke, H., Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff.
1912f.; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 101ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Dessau (Grafen, Fürstentum, Herzogtum). Die
nach dem 1213 erstmals erwähnten Dessau nahe der Mündung der Mulde in die Elbe
benannte (ältere) Linie A. des Hauses Anhalt entstand 1474 durch Teilung der
Siegmundischen Linie Anhalt-Köthens. Sie erwarb
1562 die Güter der älteren Linie Anhalt-Köthen
und bis 1570 auch die übrigen anhaltischen Güter, nachdem sie sich selbst 1546
in die Linien Zerbst, Plötzkau und Dessau gespalten hatte. Die jüngere, mit dem
ältesten Sohn Joachim Ernsts 1603 entstandene, 1632-1643 geteilte, 1702 (Fürst
Leopold, der alte Dessauer) eine reiche Erbschaft von der oranischen Mutter
erlangende, im 18. Jahrhundert kulturell sehr bedeutsame, 1808 die Herzogswürde
gewinnende Dessauer Linie mit Gütern um Dessau (Dessau, Ämter Wörlitz,
Radegast, Gröbzig [Gröbzigk], Sandersleben, Freckleben und Großalsleben) vereinigte
bis 1863 erneut alle anhaltischen Güter (1793 nördliche Teile Anhalt-Zerbsts
mit Zerbst, 1847 Anteil an Anhalt-Köthen, 1863
Anhalt-Bernburg), dankte aber am 12. 11. 1918 ab, womit aus dem Herzogtum
Anhalt der Freistaat Anhalt entstand.
L.: Wolff 407; Wäschke, H., Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.¸;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 101ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Köthen (Fürstentum, Herzogtum). Die nach dem
1115 erstmals erwähnten slawischen Orte Köthen, an dem die Askanier eine Burg
erbauten, benannte ältere Linie A. entstand 1252. 1307/1319 erwarb sie die
Herrschaft Zerbst von den Grafen von Arnstein-Barby (Barby). 1396 zerfiel sie
in die Siegmundische Linie mit Zerbst und die Albrechtsche Linie mit Köthen.
Nach der Vereinigung der anhaltischen Lande (1570) entstand unter dem jüngsten
Sohn Joachim Ernsts 1603 die jüngere Linie A. Das Gebiet der Linie umfasste die
Städte und Ämter Köthen und Nienburg, das Amt Wulfen und die Grafschaft
Warmsdorf. Sie wurde mit ihrem Aussterben 1665 von Anhalt-Plötzkau beerbt, das
sich nun seinerseits A. nannte. 1793 erbte (dieses) A. beim Aussterben von
Anhalt-Zerbst dessen mittleren Teil um Roßlau. 1795 spaltete es eine Nebenlinie
in Pless ab. 1807 wurde A. Herzogtum und trat dem Rheinbund bei. 1810 führte A.
den Code Napoléon als Gesetzbuch ein und erließ 1811 eine 1812 wieder
beseitigte Verfassung. 1815 trat es dem Deutschen Bund bei. Unter der zur
Regierung gelangten Nebenlinie Pless trat es 1828 dem preußischen Zollsystem
bei. 1846 verkaufte es Pless. Nach dem Tod des letzten Fürsten 1847 kam A.
unter die gemeinsame Verwaltung von Anhalt-Bernburg und Anhalt-Dessau, 1863 mit
Anhalt-Bernburg ganz an Anhalt-Dessau.
L.: Wolff 408; Wäschke, H., Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 101ff. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Köthen-Pless (Fürstentum). 1765 spaltete Anhalt-Köthen die Nebenlinie Pless (A.) ab. Nachdem diese zur Regierung gekommen war, trat Anhalt-Köthen 1828 dem preußischen Zollsystem bei. 1846/1847 wurde Pless an die Grafen von Hochberg und Freiherren zu Fürstenstein verkauft. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Plötzkau (Anhalt-Köthen[-Plötzkau]) (Fürsten). Nach dem 1049 als Burg erstmals erwähnten, 1435 an Anhalt gekommenen Plötzkau bei Bernburg nannte sich die 1603 entstandene Linie der Fürsten von Anhalt. Sie erlangte 1665 durch Erbfall die Güter der Linie Anhalt-Köthen und nannte sich seitdem Anhalt-Köthen. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Zerbst (Fürsten). Zerbst an der Nuthe zwischen
Elbe und Fläming wird 948 erstmals als slawische Siedlung erwähnt. Nach der
später angelegten Burg, die 1307/1319 an die Linie Anhalt-Köthen
fiel, nannte sich die ältere Linie A. (Anhalt-Köthen).
Nach der Vereinigung aller anhaltischen Lande 1570 entstand 1603 unter dem
vierten Sohn Joachim Ernsts die jüngere Linie A., die 1667 erbweise die
Herrschaft Jever erwarb und deren Güter (Stadt und Amt Zerbst, Walternienburg,
Dornburg, Roßlau und Coswig [Koswig] und das Amt Mühlingen) 1793 an
Anhalt-Dessau (nördlicher Teil mit Zerbst), Anhalt-Bernburg (östlicher Teil mit
Coswig und Mühlingen), Anhalt-Köthen (mittlerer
Teil mit Roßlau) sowie über Katharina II. an Russland (Jever) fielen.
L.: Wolff 408; Wäschke, H., Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 101ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Deutscher Bund (Staatenbund). Zum Deutschen Bund
(8. 6. 1815-23./24. 8. 1866) zählten folgende (zunächst 38) überwiegend mit dem
Untergang des Heiligen römischen Reiches am 6. 8. 1806 selbständig gewordene
deutsche Staaten: Kaiserreich: Österreich (mit den zuvor zum Heiligen römischen
Reich gehörigen Gebieten); Königreiche: Preußen (mit den zuvor zum Heiligen
römischen Reich gehörigen Gebieten), Bayern, Sachsen, Hannover (bis 1837 in
Personalunion mit Großbritannien), Württemberg; Kurfürstentum: Hessen(-Kassel);
Großherzogtümer: Baden, Hessen(-Darmstadt), Mecklenburg-Schwerin,
Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar(-Eisenach), Luxemburg (in
Personalunion mit Niederlande); Herzogtümer: Holstein und Lauenburg (bis 1864
in Personalunion mit Dänemark), Nassau, Braunschweig, Sachsen-Gotha (bzw.
Sachsen-Gotha-Altenburg, 1825 erloschen), Sachsen-Coburg (bzw.
Sachsen-Coburg-Saalfeld, seit 1826 Sachsen-Coburg und Gotha
[Sachsen-Coburg-Gotha]), Sachsen-Meiningen (seit 1826 mit Saalfeld und
Hildburghausen), Sachsen-Hildburghausen (bis 1826), Sachsen-Altenburg (seit
1826, aus Sachsen-Hildburghausen), Anhalt-Dessau (seit 1863 Anhalt), Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Anhalt-Bernburg (1863
erloschen), Limburg (1839 aufgenommen, in Personalunion mit Niederlande);
Landgrafschaft: Hessen-Homburg (1817 aufgenommen); Fürstentümer: Waldeck,
Lippe(-Detmold), Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt,
Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie,
Hohenzollern-Hechingen (1849 an Preußen), Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an
Preußen), Liechtenstein; Freie Städte: Lübeck, Bremen, Hamburg, Frankfurt. 1817
wurde die Landgrafschaft Hessen-Homburg als 39. Mitglied aufgenommen. 1825
starb Sachsen-Gotha-Altenburg aus, wobei 1826 Sachsen-Gotha an
Sachsen-Coburg-Saalfeld kam, das Saalfeld an Sachsen-Meiningen abgab und zu
Sachsen-Coburg-Gotha wurde, und Altenburg an Hildburghausen gelangte, das zu
Sachsen-Altenburg wurde und Hildburghausen an Sachsen-Meiningen abgab. 1839
wurde das in Personalunion mit Niederlande stehende Herzogtum Limburg zum
Ausgleich für wallonische, nach der belgischen Revolution in Belgien
eingegliederte Teile Luxemburgs aufgenommen, wobei das Großherzogtum Luxemburg
im Deutschen Bund verblieb. 1847 fiel Anhalt-Köthen
als Erbe an Anhalt-Dessau und Anhalt-Bernburg. Von 1848 bis 1851 wurde das
ganze Gebiet Preußens (mit Ostpreußen, Westpreußen und Posen) vorübergehend
Teil des Deutschen Bundes. 1849 kamen Hohenzollern-Hechingen und
Hohenzollern-Sigmaringen durch Abdankung zu Preußen. 1863 fiel Anhalt-Bernburg
als Erbe an Anhalt-Dessau (Anhalt): 1864 kam Schleswig (aus Dänemark) in den
Deutschen Bund, wobei Schleswig-Holstein von Preußen und Österreich gemeinsam
verwaltet wurde.
L.: Deutscher Bund und deutsche Frage, hg. v. Rumpler, H., 1990; Müller, J.,
Deutscher Bund und deutsche Nation 1848-1866, 2005.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köthen (Burg, Herrschaft, Residenz). Nach dem
1115 erstmals erwähnten slawischen Ort K. am Rande der Leipziger Bucht benannte
sich seit 1252 eine ältere und seit 1603 eine jüngere Linie Anhalt-Köthen. Nach dem Tod des letzten Fürsten 1847
kam Anhalt-Köthen an Anhalt-Bernburg und
Anhalt-Dessau, 1863 mit Anhalt-Bernburg an Anhalt-Dessau. Von 1949 bis 1990
gehörte Anhalt innerhalb Sachsen-Anhalts (1945) zur Deutschen Demokratischen
Republik. S. Anhalt-Köthen, Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 408; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 310.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pless, Pleß (Herrschaft, Fürstentum). 1517
wurde die Herrschaft P. in Schlesien aus dem Herzogtum Teschen ausgegliedert
und von Bischof Johann Thurzo von Breslau käuflich erworben. 1542/1548 kam sie
an die Freiherren von Promnitz, 1742 unter die Landeshoheit Preußens, 1765 mit
einem Gebiet von 18 Quadratmeilen an eine Nebenlinie der Fürsten von Anhalt-Köthen und 1846 durch Verkauf an die Grafen von
Hochberg zu Fürstenstein, die 1850 preußische Fürsten von P. wurden. 1918/1922
fiel der größte Teil der Herrschaft an Polen.
L.: Wolff 481; Zivier, E., Geschichte des Fürstentums Pleß, 1906; Musiol, L.,
Pszczyna, 1936; Musiol, L., Bilder aus der Geschichte, 1941; Vier
oberschlesische Urbare des 16. Jahrhunderts, hg. v. Kuhn, W., 1973; Skibicki,
K., Industrie im oberschlesischen Fürstentum Pless, 2002.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheinbund (Länderbund, Konföderation). Am 12. 7.
1806 schlossen sich Bayern, Württemberg, der Kurerzkanzler (aus dem früheren
Erzstift Mainz), Baden, Berg und Kleve, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen,
Nassau-Weilburg, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Salm-Salm,
Salm-Kyrburg, Isenburg-Birstein, Arenberg, Liechtenstein und von der Leyen
unter Vergrößerung ihrer Gebiete durch Mediatisierungen und unter Lossagung vom
Reich zu einer etwa ein Drittel des Reiches umfassenden Konföderation unter dem
Protektorat Frankreichs zusammen. Mit Ausnahme Österreichs, Preußens, Pommerns
(Schweden) und Holsteins (Dänemark) traten ihm bis 1808 alle verbliebenen
deutschen Einzelstaaten bei, nämlich am 25. 9. 1806 das Großherzogtum Würzburg,
am 11. 12. 1806 das Königreich Sachsen, am 15. 12. 1806 Sachsen-Weimar,
Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, am
18. 4. 1807 Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen,
Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Lippe-Detmold,
Schaumburg-Lippe und vier Linien Reuß, am 15. 11./7. 12. 1807 das Königreich
Westphalen, am 10. 2./22. 3. 1808 die Herzogtümer Mecklenburg-Strelitz und
Mecklenburg-Schwerin und am 14. 10. 1808 Oldenburg. Damit zählte der R. 39
Einzelstaaten mit 325800 Quadratkilometern und 14,61 Millionen Einwohnern. Am
Ende des Jahres 1810 annektierte Frankreich Hamburg, Lübeck, Bremen, Lauenburg,
Oldenburg, Arenberg, Salm-Salm, Salm-Kyrburg und die nördlichen Teile von
Westphalen und Berg. 1813 zerfiel der R.
L.: Joachim, E., Die Entwicklung des Rheinbundes, 1886; Bitterauf, T.,
Geschichte des Rheinbundes, Bd. 1 1905; Huber, E., Deutsche
Verfassungsgeschichte, Bd. 1 2. A. 1967.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Bernburg* (G) Anhalt, Anhalt-Bernburg-Harzgerode, Anhalt-Bernburg-Schaumburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst, Bärenfeld, Bernburg, Holzappel, Köthen, Rheinbund, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Dessau* (G, Ftm, Hztm) Anhalt, Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst, Bärenfeld, Dessau, Deutscher Bund, Köthen, Rheinbund (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Köthen* (Ftm, Hztm) Anhalt, Deutscher Bund, Köthen, Pless, Rheinbund (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Anhalt-Köthen-Pless* (Ftm) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Askanier* (Gt) Allstedt (Altstadt), Altmark, Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Köthen, Bayern, Brandenburg, Cottbus, Dannenberg, Diepholz, Friesack, Gernrode, Görlitz, Landsberg, Lauenburg, Lindau, Nordmark, Oberlausitz, Orlamünde, Prignitz, Ruppin, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Wittenberg, Wettiner, Wittenberg, Zerbst (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Barby* (G) Anhalt, Anhalt-Köthen, Arnstein bzw. Arnstein-Barby, Mainberg, Obersächsischer Reichskreis, Preußen, Sachsen, Sachsen (Prov), Westphalen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Deutscher Bund* Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Auschwitz, Bayern, Braunschweig-Lüneburg, Bremen, Hamburg, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Liechtenstein, Lippe, Luxemburg, Niederlande, Norddeutscher Bund, Posen, Preußen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Schaumburg-Lippe, Schleswig, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Württemberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hochberg zu Fürstenstein Anhalt-Köthen-Pless (Anhalt-Köthen-Pleß), Neuschloss, Pless (Pleß) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Köthen* (Bg, Residenz) Anhalt, Anhalt-Köthen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nienburg (an der Saale) Anhalt-Bernburg-Harzgerode, Anhalt-Köthen, Arnstein-Barby, (Arnstein-)Barby, Magdeburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pless* (in Oberschlesien)(Ht) Anhalt-Köthen, (Anhalt-Köthen-Pless), Oberschlesien, Oppeln, Schlesien, Schwarzwasser, Zator (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheinbund* Anhalt, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Arenberg, Baden, Bayern, Berg, Bremen, (Dalbergstaat, )Hamburg, Hessen-Darmstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Isenburg-Birstein, Kleve, Kurerzkanzler, Lauenburg, Leyen, Liechtenstein, Lippe-Detmold, Lübeck, Mainz (EStift), Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Oldenburg, Reuß, Sachsen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Salm-Kyrburg, Salm-Salm, Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Westphalen, Württemberg, Würzburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rosslau Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Warmsdorf* (Gt) Anhalt-Köthen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wulfen Anhalt-Köthen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)