Leopold Franzens Universität Innsbruck, hg. v. Märk, Tillmann. Innsbruck University Press, Innsbruck 2016. 208 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Wie der Mensch, so bestehen auch seine einzelnen Einrichtungen in der Zeit, indem sie irgendwann beginnen und wahrscheinlich irgendwann auch wieder enden. Wohl um den Wechsel von dem 11. Jahrhundert zu dem 12. Jahrhundert sind dabei in Italien die Universitäten geschaffen worden, die sich bis zur Gegenwart zu den wichtigsten menschlichen Bildungsstätten aufgeschwungen haben. Zu ihnen zählt auch die in Innsbruck während der Gegenreformation 1669 eröffnete Universität, die im Laufe der späteren Zeit den Namen des Habsburgers Leopold Franz in ihre Bezeichnung aufgenommen hat.

 

Für sie hat bei Gelegenheit der Wiederbestellung der amtierende Rektor einen bunten Sammelband vorgelegt. Nach einem Vorwort gliedert es sich leicht lesbar in dreizehn chronologisch geordnete Abschnitte. Sie reichen von dem Anfang, an dem in Innsbruck das Salz war und die Jesuiten die Lehre prägten, über das josephinische Lyzeum und den Wechsel von Juristen zu Staatsbeamten, das Revolutionsjahr 1848, den Aufbruch vor dem Zusammenbruch, die deutsche Alpenuniversität, vielfältige persönliche Verstrickungen, kleine Revolutionen, große Reformen, sowie Vernetzung, Transfer, Begegnungsplattformen von Israel bis New Orleans  und von Kuba bis Kasan bis zur Autonomie in Verantwortung und beweiskräftigen Zahlen.

 

Viele Bilder veranschaulichen dabei hilfreich das bunte Geschehen seit der Gründung in der heutigen Herrengasse und der Geburtsstunde auch der Universitätsbibliothek. Namentlich bereits im Inhaltsverzeichnis werden dabei genannt Karl Kraus und der archäologische Sensationsfund Ötzi, doch erscheinen im Text etwa als drei Jahrhundertpersönlichkeiten auch Josef Andreas Jungmann (SJ), Hugo Rahner (SJ) und Karl Rahner (SJ) sowie zahlreiche Nobelpreisträger und viele herausragende Forscher und Lehrer. Für die Juristen werden Franz Gschnitzer, Eduard Reut-Nicolussi, Nikolaus Grass, Friedrich Nowakowski und Hans R. Klecatsky sowie zuletzt die 2008 im Alter von 32 Jahren auf einen Lehrstuhl berufene Anna Gamper als erste Professorin der Fakultät besonders erwähnt, so dass auf der Grundlage zahlreicher wichtiger Entwicklungen und Entdeckungen insgesamt ein vielfältiger, empfehlenswerter Bildband mit zahlreichen Geschichten und Anekdoten der Allgemeinheit als hilfreiche Dokumentation und Erinnerung zur Verfügung gestellt ist.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler