Frotscher, Werner/Pieroth, Bodo, Verfassungsgeschichte, 15. Aufl. Beck, München 2016. XXVII, 418 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.

 

Innerhalb der Rechtsgeschichte gewinnt die Verfassungsgeschichte gegenüber den anderen Rechtsteilgebietsgeschichten weiter an Gewicht, was auch mit der Interdisziplinarität des Fachgebiets zu tun haben dürfte. Dementsprechend ist für die 1997 erstmals aufgelegte Verfassungsgeschichte der beiden Autoren innerhalb von weniger als 20 Jahren bereits die 15. Auflage erforderlich geworden. Sie folgt im Jahresabstand.

 

Die erste Auflage umfasste seinerzeit XX und 354 Seiten. Demgegenüber hat der Umfang der vorliegenden Auflage  erfreulicherweise nur in einem überschaubaren Rahmen zugenommen. Gegenüber der Vorauflage ist er anscheinend sogar fast ganz gleich geblieben (XXVI, 418 S.).

 

Nach dem Vorwort haben die Verfasser die neue Literatur zur Verfassungsgeschichte (wie gewohnt) ausgewertet und besonders auf den Unterschied der völkerrechtlichen Sicht des Wiener Kongresses (Friede) gegenüber der innerdeutschen Sicht (Stillstand) hingewiesen. Den Endpunkt der Menschheitsgeschichte vermögen auch sie einleuchtenderweise nicht vorherzusehen. Immerhin halten sie Demokratie, Rechtsstaat, Sozialstaat und Bundesstaat auch als Grundlagen für supranationale Organisationsformen für zentral, so dass ihr Werk in dem Rahmen der allgemeinen Erwartungen weiter eine blühende Zukunft vor sich haben dürfte.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler