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61. (Schwäbische Grafen) (von): 1. Fürst zu Fürstenberg als Graf zu Heiligenberg und Werdenberg, 2. Gefürstete Äbtissin zu Buchau, 3. Komtur der Ballei Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund als Komtur zu Altshausen, 4. Fürsten und Grafen zu Oettingen, 5. Österreich wegen der Grafschaft Menthor (Montfort), 6. Kurfürst in Bayern wegen der Grafschaft Helfenstein, 7. Fürst von Schwarzenberg wegen der Landgrafschaft Klettgau und der Grafschaft Sulz, 8. Grafen von Königsegg, 9. Truchsessen von Waldburg, 10. Markgraf von Baden-Baden wegen der Grafschaft Eberstein, 11. Graf von der Leyen wegen Hohengeroldseck, 12. Grafen Fugger, 13. Österreich wegen der Grafschaft Hohenems, 14. Grafen von Traun wegen der Herrschaft Eglofs, 15. Fürst und Abt zu Sankt Blasien wegen der Grafschaft Bonndorf, 16. Graf von Stadion wegen Thannhausen, 17. Fürst von Thurn und Taxis wegen der Herrschaft Eglingen, 18. Grafen von Khevenhüller, Personalisten, 19. Grafen von Kuefstein, 20. Fürst von Colloredo, Personalist, 21. Grafen von Harrach, 22. Grafen von Sternberg, 23. Graf von Neipperg, 24. Grafen von Hohenzollern, (fälschlich aufgenommen) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Albeck (Herrschaft). Seit 1107 ist ein
hochadliges Geschlecht nachweisbar, das sich nach dem „Eck“ am Albrand nördlich
von Ulm nannte. A. wurde Mittelpunkt einer Herrschaft, die um 1250 beim
Erlöschen der Herren bzw. Grafen von A. über die Erbtochter an die Markgrafen
von Burgau, 1293 ebenfalls über die Erbtochter an die Grafen von Werdenberg(-Sargans) fiel. 1381 erwarb die Reichsstadt
Ulm von dem verschuldeten Grafen von Werdenberg-Albeck
die Burg und die Herrschaft diesseits der Lone, 1385 den Rest. Von 1802 bis
1810 kam das Gebiet an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 211; Geschichte von Städtle und Schloss - ein Spaziergang durch die
Zeit, hg. v. d. Stadt Langenau, 1989. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Altstätten (Reichsstadt). A. südlich des Bodensees wurde bereits 1298 von König Adolf von Nassau an die Abtei Sankt Gallen, 1347 von Kaiser Ludwig dem Bayern an die Grafen von Werdenberg, 1415 von Kaiser Sigmund an die Grafen von Nellenburg und 1417 an Lienhard von Jungingen und Frischhans von Bodman, 1424 an den Grafen von Toggenburg und 1430 an Ulrich und Konrad Paier (Peyerer) verpfändet. Später fiel es an den Kanton Sankt Gallen. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bludenz (Herrschaft). Das nach älteren
Vorläufern am Ende des 13. Jahrhunderts durch die Grafen von Werdenberg am Arlbergweg gegründete B. an der Ill
bildete den Mittelpunkt einer Herrschaft, die am 5. 4. 1394 zusammen mit dem
Montafon durch den letzten Grafen an Habsburg verkauft wurde und 1418 anfiel.
S. Vorarlberg.
L.: Wolff 39; Bludenz-Sonderheft, (in) Heimat. Vorarlberger Monatshefte 10
(1929). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Brochenzell (Herrschaft). 861 ist die Zelle
Eigelsweiler am Bodensee erstmals bezeugt. Vor 1274 kam die zugehörige, seit
1274 B. (gebrochene Zelle) benannte Herrschaft mit 8 Weilern an die Grafen von
Heiligenberg, dann an die Grafen von Werdenberg,
vor 1439 an die Grafen von Montfort und von diesen an die Familie Humpiß von
Ravensburg. 1721 wurde die seit 1400 als Reichslehen geltende Herrschaft vom
Kloster Weingarten erworben und gelangte 1803 an Nassau-Oranien, 1804 an
Österreich und 1805 an Württemberg und damit B. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 182; Wallner 686 SchwäbRK 20; Der Kreis Tettnang, 1969.
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Buchhorn (Reichsstadt) (seit 1811
Friedrichshafen). B. am Bodensee wird erstmals 838 erwähnt. Seit 1032/1040
erscheinen als Zweig der sog. Udalrichinger Grafen von B. Nach ihrem Aussterben
1089 fielen ihre Güter an die Welfen, 1189/1191 an die Staufer. Der von diesen
zur Stadt ausgebaute Ort wird 1241 im Reichssteuerverzeichnis genannt und ist
am Ende der staufischen Herrschaft in der Mitte des 13. Jahrhunderts
Reichsstadt (nach 1254, 1275/1299). König Rudolf von Habsburg verpfändete diese
an die Grafen von Werdenberg, doch konnte B.
nach 1323 die Reichsfreiheit wieder erlangen. 1472 erwarb B. vom Hochstift
Konstanz die Herrschaft Baumgarten-Eriskirch. 1802/1803 fiel B. mit rund 40
Quadratkilometern und etwa 1800 Einwohnern an Bayern, 1810 an Württemberg. 1811
entstand aus der Vereinigung von B. und Hofen das nach König Friedrich von Württemberg
benannte Friedrichshafen, das 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 224; Zeumer 555 III b 34; Wallner 690 SchwäbRK 90; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Schroeder 226ff.; Knapp, E., Die
älteste Buchhorner Urkunde, Württemberg. Vjh. für Landesgesch. 19 (1910),
155ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912, 216ff.;
Oberamtsbeschreibung Tettnang, 1915; Hutter, O., Buchhorn-Friedrichshafen,
1939; Messerschmid, M., Buchhorn unter bayerischer Verwaltung, Schr. d. Vereins
f. Gesch. des Bodensees und seiner Umgebung 80 (1962), 52ff.; Der Kreis
Tettnang und die Stadt Friedrichshafen, hg. v. Theiss, K./Baumhauer, M., 1969;
Schmid, K., Buchhorn, LexMA 2 1983, 836.
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Glarus (Kanton). Das ursprünglich
rätisch, seit dem 6. Jahrhundert alemannisch besiedelte Tal der Linth kam
vermutlich im 9. Jahrhundert an das Kloster Säckingen, dessen Schutzpatron, der
heilige Fridolin, es christianisiert haben soll. Im späten 13. Jahrhundert
wurde es durch die den Grafen von Lenzburg (bis 1173), Otto von Burgund und den
Grafen von Kiburg (Kyburg) 1264 folgenden habsburgischen Vögte (Habsburg)
bedroht. Deshalb verband sich die erstmals 1289 fassbare Talschaft 1323 mit
Schwyz und 1352 mit den Eidgenossen der Schweiz und erlangte durch den
eidgenössischen Sieg bei Näfels 1388 die Unabhängigkeit. 1395 kaufte der Ort G.
sämtliche Rechte von Säckingen, 1415 erlangte er vom König die
Reichsunmittelbarkeit sowie den Blutbann. Daneben beteiligte sich G. an der
Eroberung des Aargaus, bekam Anteil an den sog. gemeinen Herrschaften, nahm
1436 zusammen mit Schwyz Toggenburg ins Landrecht auf und sicherte sich die
Pfandschaft über Uznach und Gaster. 1473 wurde G. vollberechtigtes Mitglied der
Eidgenossenschaft. 1517 kaufte es die Herrschaft Werdenberg
und die Herrschaft Wartau (Untertanenlande). 1528 trat es überwiegend zur
Reformation über. 1798 wurde G. mit den gemeinen Herrschaften, den
Untertanenlanden, dem Rheintal und dem Oberen Toggenburg als Kanton Linth Teil
der Helvetischen Republik. 1803/1815 wurde das ehemalige Glarner Gebiet als
Kanton anerkannt. 1836 gab es sich eine am 22. 5. 1887 abgeänderte Verfassung
mit Landsgemeinde, Landrat, Landammann und Obergericht.
L.: Wolff 523f.; Spälti, H., Geschichte der Stadt Glarus, 1911; Thürer, G.,
Kultur des alten Landes Glarus, 1936; Stucki, F., Beiträge zur Geschichte des
Landes Glarus, 1936; Winteler, J., Geschichte des Landes Glarus, Bd. 1f.
1952ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Glarus, hg. v. Stucki, F., 1984;
Steinmüller, J., Glarus um 1800, 1989; Hauser, W., Die Entwicklung der
Zivilrechtspflege des Kantons Glarus, 1989; Tremp, E., Glarus, LexMA 4 1989,
1476f. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heiligenberg (Grafen, Grafschaft,
Landgrafschaft). Nach der Burg H. bei Überlingen nannten sich die im 10.
Jahrhundert erwähnten Grafen von H., welche die Vogtei über das Hochstift
Konstanz hatten. Die räumlich dem vorangehenden Linzgau entsprechende
Grafschaft kam 1277 durch Verkauf seitens des letzten Grafen an die Grafen von Werdenberg und 1534 im Erbgang an die Grafen von
Fürstenberg. 1664 wurde sie gefürstete Grafschaft. Innerhalb Fürstenbergs
gehörte sie von 1562 bis 1716 zur Linie Heiligenberg, dann zu den Linien
Messkirch und Stühlingen und seit 1744 zur Linie Messkirch. Sie zählte zum
schwäbischen Reichskreis. 1806 fiel sie mit rund 5 Quadratmeilen bzw. 270
Quadratkilometern an Baden. Damit gelangte ihr Gebiet 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 172; Zeumer 553 II b 61, 1; Wallner 687 SchwäbRK 28; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Berenbach, E., 800 Jahre Grafen von
Heiligenberg, 1936; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, hg. v. Schleuning,
H., 1972; Himmelheber, G., Schloss Heiligenberg, 14. A. 1977; Himmelheber, G.,
Schloss Heiligenberg, 5. A. 1986.
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Hohenzollern (Grafen, gefürstete Grafschaft).
1061 erscheinen Burchard und Wezil de Zolorin, seit 1111 Graf Friedrich von
Zollern (Zolre), die sich nach der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg
Zollern (seit 1350 H., aus lat. [mons] solarius?, Sonnenberg) bei Hechingen
nannten und vielleicht von den Burchardingern, die im 10. Jahrhundert das
schwäbische Herzogtum innehatten, abstammten. Graf Burchard eröffnete um 1170
eine 1486 erloschene Linie Hohenzollern-Hohenberg. Graf Friedrich III. erlangte
1191 durch Heirat mit Sophie von Raabs neben Gütern in Österreich die
Burggrafschaft Nürnberg. Seine Söhne teilten um 1204/1227 die Güter. Konrad
erhielt die Burggrafschaft Nürnberg und begründete die fränkische, später
evangelische Linie, Friedrich erhielt die schwäbischen Stammgüter und
begründete die schwäbische, katholisch bleibende Linie (Hechingen, Haigerloch,
Sigmaringen). Innerhalb der fränkischen Linie heiratete Konrad die Erbtochter
der Grafen von Abenberg und erwarb Friedrich III. († 1297) durch Heirat aus dem
Erbe der Herzöge von Andechs-Meranien Bayreuth und Kulmbach. Friedrich IV. (†
1332) kaufte 1331 Ansbach. Friedrich V. wurde 1363 in den Reichsfürstenstand
erhoben. 1364 wurde Schwabach, 1368 Gunzenhausen erworben, um 1400
Wassertrüdingen, Feuchtwangen, Uffenheim, Crailsheim und Erlangen. 1403 wurden
die Güter in die Gebiete auf dem Gebirg um Kulmbach, Bayreuth und Hof mit dem
Vogtland sowie in die Gebiete unter dem Gebirg um Ansbach geteilt, fielen 1420
aber wieder zusammen. 1411/1415/1417 wurde außerdem von König Sigmund das
Kurfürstentum Brandenburg erlangt, womit zugleich der Rückzug aus Nürnberg
begann. Kurfürst Albrecht Achilles bestimmte 1473 durch die sog. dispositio
Achillea die fränkischen Fürstentümer zu einer Sekundogenitur Brandenburgs.
1791 fielen die zwischenzeitlich mehrfach vereinigten und wieder
verselbständigten fränkischen Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth durch
Abtretung seitens Markgraf Alexanders, mit dem die fränkischen Nebenlinien 1806
erloschen, an Preußen. Die schwäbische Linie erwarb 1497 durch Tausch gegen
ihre erheiratete Herrschaft Rhäzüns in Graubünden von Österreich die Herrschaft
Haigerloch, 1534 durch Erbschaft von den Grafen von Werdenberg
Österreichs Lehngrafschaften Sigmaringen und Veringen sowie 1552 die Herrschaft
Wehrstein. 1576 wurden die Güter zwischen den Linien Hohenzollern-Hechingen
(Eitel Friedrich II.) und Hohenzollern-Sigmaringen (Karl II.) geteilt. Eitel
Friedrich IV. erhielt die alte Grafschaft Zollern (bzw. seit Mitte des 16.
Jahrhunderts H.) mit Hechingen und den Klöstern Rangendingen, Sankt Luzen
(Sankt Lutzen) in Hechingen und Stetten (Hohenzollern-Hechingen), Karl II. die
Grafschaft Sigmaringen mit den Klöstern Hedingen und Inzigkofen sowie die
Grafschaft Veringen, zu denen noch die Herrschaft Haigerloch mit Kloster Gruol
und die Herrschaft Wehrstein kamen (Hohenzollern-Sigmaringen). 1623 erlangten
beide Linien die Reichsfürstenwürde, 1653 Sitz und Stimme im
Reichsfürstenkollegium. 1800 umfassten die zum schwäbischen Reichskreis
zählenden Grafschaften ein Gebiet von 4,5 Quadratmeilen mit 12000 Einwohnern.
1803/1806 blieben sie von der Mediatisierung verschont und erlangten ihrerseits
weitere Güter (Hirschlatt, Glatt, Beuron u. a.). Am 7. 12. 1849 dankten die
Fürsten beider Linien zugunsten Preußens, mit dem seit 1695/1707 Erbverträge
bestanden, ab (preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen bzw. hohenzollerische
Lande). Die Linie Hohenzollern-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich
die Linie Hohenzollern-Sigmaringen Fürsten von H. 1926 erhielten die H. als
Enteignungsentschädigung für alle ihre Güter rund 100000 Hektar Land, 15
Millionen Reichsmark und einige Schlösser. 1945 wurde der preußische
Regierungsbezirk Sigmaringen dem Land Württemberg-Hohenzollern zugeteilt.
1951/1952 kamen die Kreise Hechingen und Sigmaringen mit 1142 Quadratkilometern
und 86000 Einwohnern an Baden-Württemberg. S. Ansbach, Bayreuth, Brandenburg,
Nürnberg, Preußen, Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Zeumer 553 II b 47, 554 II b 61,24; Wallner 687 SchwäbRK 30;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Monumenta Zollerana,
hg. v. Graf Stillfried, R./Märcker, T., Bd. 1ff. 1852ff.; Cramer, J., Die
Grafschaft Hohenzollern 1400-1850, 1873; Graf Stillfried, R., Stammtafel des
Gesamthauses Hohenzollern, 1879; Schmid, L., Die älteste Geschichte des Gesamthauses
der Hohenzollern, Bd. 1ff. 1884ff.; Hohenzollersche Forschungen, hg. v. Meyer,
C., Bd. 1ff. 1891ff.; Kessler, H., Beschreibung der Hohenzollernschen Lande,
1893; Quellen und Forschungen zur deutschen, insbesondere hohenzollernschen
Geschichte, 1905ff.; Rogge, B., Fünf Jahrhunderte Hohenzollernherrschaft in
Brandenburg-Preußen, 1915; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A.
1916, Neudruck 1987; Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928;
Schwammberger, A., Die Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg und Franken,
1932; Eisele, K., Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer
Nachbarn, 1956; Kallenberg, F., Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des
alten Reichs, 1962; Bernhardt, W./Seigel, R., Bibliographie der Hohenzollerischen
Geschichte, 1975; Seyboth, R., Die Markgrafentümer Ansbach und Bayreuth unter
der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Schuhmann, G.,
Residenzen der fränkischen Hohenzollern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987) 67ff.; Sauer,
P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Mast, P.,
Die Hohenzollern in Lebensbildern, 1988; Kiel, R., Die Hauschronik der Grafen
Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der Kanzleibibliothek Bayreuth,
1988; Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte der Grafschaft Zollern im
Spätmittelalter, 1990; Massenbach, H. Frhr. v., Die Hohenzollern einst und
jetzt, 1990; Wendehorst, A., Hohenzollern, LexMA 5 1990, 83f.; Stamm-Kuhlmann,
D., Die Hohenzollern, 1995; Hohenzollern, hg. v. Kallenberg, F., 1996;
Neugebauer, W., Die Hohenzollern, Bd. 1ff. 1996ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 112, 117;
Spälter, O., Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur Territorialherrschaft in
Franken, 2005; Schönpflug, D., Die Heiraten der Hohenzollern, 2013.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jungnau (Herrschaft). Um 1230 wird der
neben der Burg Schiltau bei Sigmaringen bestehende Ort erwähnt (Jungnow). Nach
diesem nannte Ritter Burkhard von Jungingen eine zweite Burg, die er auf 1316
von Berthold vom Schiltau erworbenen Gebiet errichtete. 1367 kauften die Herren
von Reischach die Herrschaft, 1418 erwarben die Grafen von Werdenberg Feste und Städtlein. Nach ihrem Aussterben
1534/1535 fiel die aus dem Flecken J. und einigen Dörfern bestehende, zum
schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft an die Grafen von Fürstenberg.
1806 wurde J. mediatisiert und 1840 von Hohenzollern-Sigmaringen erworben. Über
Preußen (1849) kam J. 1945 zu Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 172; Wallner 687 SchwäbRK 28.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Liechtenstein (Fürstentum). Vielleicht
ministerialischer, vielleicht auch hochfreier Herkunft lassen sich im früheren
12. Jahrhundert Ministeriale bzw. Edelherren von L. südlich von Wien
nachweisen. Sie hatten umfangreiche Güter in der Steiermark, in Kärnten und in
Mähren. Die steirische Linie Murau starb 1619 aus. Die mährische Linie
Nikolsburg wurde 1608/1623 in den Reichsfürstenstand erhoben und erwarb 1613
die schlesische Herrschaft Troppau und 1623 das Herzogtum Jägerndorf. 1699/1712
kaufte sie die reichsunmittelbare, bis 1392/1416 den Grafen von Werdenberg, bis 1507/1510 den Freiherren von Brandis
(, die bis etwa 1435 auch die letzten Teile der Herrschaft Schellenberg
erwarben,) bis 1613 den Grafen von Sulz und dann durch Verkauf den Grafen von
Hohenems gehörigen Herrschaften Vaduz (1712, für 290000 Gulden) und
Schellenberg (1699, für 115000 Gulden) und erhielt dafür (gegen ein Darlehen
von 250000 Gulden) 1707 Sitz und Stimme auf der Fürstenbank des schwäbischen
Reichskreises und 1713 (unter dem Obersthofmeister Anton Florian von L., dem
Vertrauten Kaiser Karls VI.) im Reichsfürstenrat. Am 23. 1. 1719 wurden Vaduz
und Schellenberg unter dem Namen L. zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum
erhoben, das 1723 Sitz und Stimme im Reichstag erhielt. 1781 spaltete sich das
Haus in zwei Linien, von denen die ältere das Fürstentum L. mit dem Großteil
der österreichischen und schlesischen Herrschaften und Güter übernahm. 1806
wurde das 3 Quadratmeilen bzw. 160 Quadratkilometer große L. mit 5000
Einwohnern zum Beitritt zum Rheinbund gezwungen und danach souverän. 1815 trat
es dem Deutschen Bund bei. 1862 erlangte es eine Verfassung. 1866 wurde es
gänzlich unabhängig, blieb aber durch eine Zollunion mit Österreich verbunden,
die es 1919 in eine Zollunion mit der Schweiz auswechselte. Nach dem Anschluss
Österreichs an das Deutsche Reich 1938 verlegte der Fürst seinen Wohnsitz von
Wien nach Vaduz. 1945 gingen die Güter in Mähren (Tschechoslowakei) und
Schlesien (Polen) verloren. Das Fürstentum umfasst in der Gegenwart 160
Quadratkilometer mit (1984 26680, 2005) 34600 Einwohnern und (1984) knapp 50000
Gesellschaften.
L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 57; Wallner 687 SchwäbRK 40; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Falke, J. v., Geschichte des
fürstlichen Hauses Liechtenstein, Bd. 1ff. 1868ff.; Biermann, G., Geschichte
der Herrschaften Troppau und Jägerndorf, 1874; Umlauft, F., Das Fürstentum
Liechtenstein, 1891; Kaiser, P., Geschichte von Liechtenstein-Vaduz, 2. A.
1923; Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein bis 1260, hg. v. Helbok, A.,
1925; Flach, W., Landeskunde von Liechtenstein, 1938; Steger, C., Fürst und
Landtag nach Liechtensteinischem Recht, Diss. jur. Freiburg im Üchtland 1950;
Seger, O., Überblick über die liechtensteinische Geschichte, 2. A. 1965; Raton,
P., Liechtenstein. Staat und Geschichte, 1969; Dopsch, H., Der Dichter Ulrich
von Liechtenstein und die Herkunft seiner Familie, (in) FS F. Hausmann, 1977,
93ff.; Liechtenstein - Fürstliches Haus und staatliche Ordnung, 1987; Der
ganzen Welt ein Lob und Spiegel, hg. v. Oberhammer, E., 1990; Csendes, P., Liechtenstein,
LexMA 5 1991, 1968; Geiger, P., Kriegszeit. Lichtenstein 1939 bis 1945, 2010;
Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010; 1712 - Das Werden eines Landes -
Begleitbuch zur Ausstellung, 2012.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lustenau (Reichshof). Das schon 887
Königshof genannte L. am Bodensee kam von König Arnulf an die Grafen von
Linzgau, dann über die Grafen von Bregenz und die Grafen von Pfullendorf um
1180 an die Staufer sowie vor 1323 an die Grafen von Werdenberg
und von diesen 1395 als Pfand, 1526 durch Kauf an die Ritter bzw. Grafen von
Hohenems. 1767 zog Österreich L. an sich, musste es aber 1789 an die mit einem
Grafen von Harrach verheiratete Erbtochter des letzten Grafen herausgeben. 1806
kam L. an Bayern, 1814 in Vorarlberg an Österreich. Bis 1830 behielt es eine
Sonderstellung.
L.: Dacheröden 153; Hugo 454; Vetter, B., Der Reichshof Lustenau, 1935;
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort (Grafen). Nach der um 1200
erbauten Burg M. bei Götzis in Vorarlberg nannte sich seitdem ein schwäbisches,
die um 1160 ausgestorbenen Grafen von Bregenz (Udalrichinger) bzw. Pfalzgrafen
von Tübingen um 1200 (nach 1182) beerbendes Grafengeschlecht. 1258 spalteten
sich die Grafen von Werdenberg (mit Bludenz) ab.
1258/1260 bzw. 1267/1270 teilte sich M. in die Linien Montfort-Feldkirch (bis
1390), Montfort-Bregenz (bis 1338, beerbt von Montfort-Tettnang) und
Montfort-Tettnang, von der 1354 eine jüngere Linie Tettnang (bis 1574) und eine
jüngere Linie Bregenz (bis 1787) ausgingen. Die Grafen zählten 1488 zur
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee, später
wegen Schomburg zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben. Von den umfangreichen Gütern am Bodensee und
Alpenrhein sowie im Voralpengebiet gingen die meisten an die Grafen von
Habsburg (Feldkirch 1375/1379, Bregenz 1451/1523). 1565 wurde Rothenfels an
Königsegg veräußert, 1779/1780 Tettnang an Österreich verkauft. 1787 starben
die Grafen aus. Wegen der Grafschaft M. (Menthor) zählte Österreich am Ende des
18. Jahrhunderts zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. 1816 ernannte der König von Württemberg
seinen Schwiegersohn (Jerôme Bonaparte 1784-1860), dessen Nachkommen in der
Gegenwart in Frankreich leben, zum Fürsten von M.
L.: Wolff 39; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Ruch Anhang 3, 82;
Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg, 1845; Roller, O., Die Stammtafel der
Grafen von Montfort bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts, ZGO 53 (1899);
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff.; Die Montforter, 1982
(Katalog); Burmeister, K., Montfort, LexMA 6 1992, 805; Burmeister, K., Die
Grafen von Montfort, 1997.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheineck (Reichsstadt ?). 1276 erteilte
König Rudolf von Habsburg dem im 13. Jahrhundert von den Grafen von Werdenberg gegründeten R. im Unterrheintal oberhalb
der Mündung des Rheins in den Bodensee die Rechte einer Reichsstadt. 1415 fiel
R. an das Reich. Ab 1489 ging es als Teil der Landvogtei Rheintal und als
Schirmort der Abtei Sankt Gallen an die Eidgenossenschaft der Schweiz über.
Dort wurde es Teil des Kantons Sankt Gallen.
L.: Wolff 527; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige
römische Reich, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Salem, Salmansweiler, Salmannsweiler,
Saalmannsweiler (Abtei, Reichsstift). 1134 wurde vom Kloster Lützel im Elsass
aus im Dorf Salmansweiler bzw. Salmannsweiler im Altsiedelland der Salemer Aach
bei Überlingen das Zisterzienserkloster S. gegründet und durch den Stifter
Guntram von Adelsreute ausgestattet. 1142 übergab der Stifter die Abtei König
Konrad III. Danach übten die Staufer eine Schutzvogtei aus. Rudolf von Habsburg
beauftragte die Landvögte von Oberschwaben mit dem Schutz. 1354 sicherte König
Karl IV. gegenüber den Ansprüchen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg
S. die Stellung als Reichsstift (gefreites Stift). 1487 erhob Kaiser Friedrich
III. S. zur Reichsabtei. Die volle Landeshoheit im Kerngebiet seiner Herrschaft
gewann das zu den schwäbischen Prälaten des Reichstags gehörige S. aber erst
1637 durch einen Vertrag mit den Grafen von Heiligenberg. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfassten die Güter der zum schwäbischen Reichskreis zählenden
Abtei die Oberämter S., Elchingen (Unterelchingen), Ostrach und Schemmerberg,
die Obervogteiämter Münchhöf (Münchhof) und Stetten am kalten Markt, das
Pflegamt Ehingen sowie die Pflegen Frauenberg, Konstanz, Messkirch, Pfullendorf
und Überlingen und die Propstei Birnau, insgesamt ein Gebiet von 6
Quadratmeilen. Bei der Säkularisation von 1802/1803 kam es an die Markgrafen
von Baden, welche die Klostergebäude zum Wohnsitz nahmen. Das Amt Schemmerberg
fiel an Thurn und Taxis. 1951/1952 gelangte S. an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 180; Zeumer 552 II a 36, 1; Wallner 686 SchwäbRK 19; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 38 (1789) C4; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Günter, H., Kloster Salem,
2. A. 1973; Rösener, W., Reichsabtei Salem. Verfassungs- und
Wirtschaftsgeschichte des Zisterzienserklosters von der Gründung bis zur Mitte
des 14. Jahrhunderts, 1974; Salem, hg. v. Schneider, R., 1984; Schmid, H., Die
ehemaligen salemischen Besitzungen Oberriedern und Gebhardsweiler, Freiburger
Diözesan-Archiv 108 (1988); Morimond et son Empire, 1994, 175; Rösener, W., Salem,
LexMA 7 1995, 1293; Das Zisterzienserkloster Salem im Mittelalter, hg. v.
Rösener, W. u. a., 2014.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sankt Gallen (Reichsabtei, Kanton;
Residenz). 612/613 gründete der heilige Gallus eine Niederlassung
iroschottischer Mönche im Steinachtal, die 719/720 in ein Kloster verwandelt
wurde (Neugründung, 747/748 Benediktinerkloster). 818 löste Kaiser Ludwig der
Fromme das Kloster vom Hochstift Konstanz (endgültige Zinsfreiheit 854) und
erhob es unter Verleihung der Immunität zum königlichen Kloster. Dieses wurde
eine der wichtigsten Stätten früher deutscher Kultur (Notker von S., umfassende
Bibliothek), der reiche Güter zuflossen (160000 Morgen Land). Seit 1180 hatte
das Reich die Vogtei. 1206 wurde der Abt zum Reichsfürsten erhoben. In der
Folge gewann die Abtei ein ansehnliches Herrschaftsgebiet mit der Stadt S., dem
sog. Fürstenland und Appenzell (bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts), wozu 1468
durch Kauf noch die Grafschaft Toggenburg kam. 1345/1379 erwarb sie die Vogtei
in den Niedergerichtsbezirken des Klosters. Zwischen 1401 und 1408/1411
errangen die Untertanen in Appenzell mit Unterstützung der Eidgenossen der
Schweiz ihre Unabhängigkeit. 1437 schloss der Abt ein Landrecht mit Schwyz.
1451 wurde der Fürstabt durch Vertrag mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus
zugewandter Ort der Eidgenossenschaft. 1457 verzichtete er auf die Herrschaft
in der Stadt S. 1521 verlegte er seinen Sitz nach Rorschach. In der seit 1524
eindringenden Reformation erwarb die Stadt S. rechtswidrig (von Zürich und
Glarus) alle Klosterrechte und verlor Toggenburg, doch wurde das damit
säkularisierte Kloster 1531/1532 mit Toggenburg wiederhergestellt. 1798 wurde
das Stift, dessen Abt an der Stellung als Reichsfürst festhielt und das wegen
Mooweiler (Untermooweiler, Unter-Mooweiler, Mohweiler) zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
zählte, säkularisiert und zur Helvetischen Republik geschlagen (Kantone Säntis,
Linth). Die Herrschaft Neuravensburg in Oberschwaben, über die das Kloster 1699
den Blutbann erlangt hatte, fiel 1803 als Entschädigung für Tarasp an den
Fürsten Dietrichstein und kam 1806 an Württemberg und das Gebiet damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg. Am 3. 5. 1805 wurde das Kloster vom großen Rat
(Parlament) des 1803(/1815) gebildeten Kantons S. aufgehoben. Der Kanton S.
bestand aus den Herrschaftsgebieten der Abtei S., der Stadt S., den gemeinen
Herrschaften bzw. Landvogteien Uznach und Gaster mit Gams (gemeine Herrschaft
von Schwyz und Glarus seit 1436), Sargans (gemeine Herrschaft von Zürich,
Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1482/1483 sowie von Bern
seit 1712), Werdenberg mit Wartau (Herrschaft
von Glarus seit 1517), Sax (Herrschaft Zürichs seit 1615), Rheintal mit
Rheineck (gemeine Herrschaft von Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug
und Glarus seit 1491 sowie von Appenzell seit 1500 und Bern seit 1712) sowie
der autonomen Stadt Rapperswil, die seit 1464 unter der Schutzherrschaft von Uri,
Schwyz, Unterwalden und Glarus sowie seit 1712 von Glarus, Zürich und Bern
gestanden hatte.
L.: Wolff 532; Ruch Anhang 82; Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, hg. v.
Wartmann, H. u. a., Bd. 1ff. 1863ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Sankt
Gallen, hg. v. Gmür, M. u. a., Bd. 1ff. 1903ff.; Ehrenzeller, W., Sankt Galler
Geschichte, Spätmittelalter und Reformation, Bd. 1f. 1931ff.; Thürer, G., Sankt
Galler Geschichte, Bd. 1f. 1953ff.; Duft, J., Die Stiftsbibliothek Sankt
Gallen, 1961; Chartularium Sangallense, hg. v. d. Herausgeber- und
Verlagsgemeinschaft Chartularium Sangallense, bearb. v. Clavadetscher, O., Bd.
3 1983; Duft, J./Gössi, A., Die Abtei St. Gallen, 1986; Rösener, W., Der
Strukturwandel der St. Galler Grundherrschaft vom 12.-14. Jahrhundert, ZGO 137
(1989); Ziegler, E., Sitte und Moral in früheren Zeiten, 1991; Die Kultur der
Abtei Sankt Gallen, hg. v. Vogler, W., 1993; Robinson, P., Die Fürstabtei St.
Gallen und ihr Territorium 1463-1529, 1995; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7
1995, 1153ff.; Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, hg. v. Ochsenbein, P.,
1999; St. Gallen, hg. v. Wunderlich, W., 1999; Schaab, R., Mönch in Sankt
Gallen, 2003.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 689, 1, 2, 545; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007; Vita sancti Galli
vetustissima, hg. v. d. Stiftsbibliothek, 2012.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sargans (Land). Das ursprünglich
keltisch besiedelte Alpenrheintal wurde 15 v. Chr. römisch. Um 850 entstand die
Pfarrei S. in dem bis ins 13. Jahrhundert romanischsprachigen Gebiet. Von 982
bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts unterstand S., neben dem örtliche
Herrschaften von Freudenberg, Nidberg, Flums, Tscherlach, Walenstadt und Wartau
bestanden, den Grafen von Bregenz, dann den von den Grafen von Montfort
abgespalteten Grafen von Werdenberg-Sargans bzw.
S. 1396, 1406 und 1436 wurde S. an die Herzöge von Österreich verpfändet.
Hiergegen schlossen die Einwohner 1440 ein Landrecht mit Schwyz und Glarus.
1483 wurde S. gemeine Herrschaft der sieben alten Orte der Schweiz (bis 1798).
1803 kam S. zum Kanton Sankt Gallen.
L.: Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas 72 (bis 1797) G2/3; Senti, A.,
Sarganserland, 1962; Bischofberger, H., Sargans, LexMA 7 1995, 1381;
Rigendinger, F., Das Sarganserland im Spätmittelalter, 2007; Marquardt, B., Die
alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 324.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schmalegg (Herrschaft). Nach der 1171
bezeugten Burg S. (Smalunegge) bei Ravensburg nannten sich die seit etwa 1140
bekannten ministerialischen Herren von S., die das Schenkenamt des Herzogtums
Schwaben erlangten. 1293/1294 verkauften sie ihre Stammburg an die Grafen von Werdenberg-Sargans, 1413 die Burg und Herrschaft an
die Reichsstadt Ravensburg, die 1802/1803 an Bayern und 1810 an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Hölzle, Beiwort 89; Dreher, A., Geschichte der Reichsstadt Ravensburg,
1972; Der Kreis Ravensburg, 1976.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sigmaringen (Grafschaft). S. an der oberen
Donau wird 1077 als Burg eines unbekannten, möglicherweise mit den Grafen von
Pfullendorf und Altshausen-Sulmetingen verwandten, 1083 bezeugten
Hochadelsgeschlechts erstmals erwähnt. Die am Fuße der Burg entstehende
Siedlung wurde im 13. Jahrhundert Stadt und erhielt 1362 das Stadtrecht
Pfullendorfs. Über die Grafen von Helfenstein (um 1272) und die Grafen von
Montfort kam S. um 1290 an König Rudolf von Habsburg und vor 1325 (1323?) als
Pfand an die Grafen von Württemberg sowie von dort 1399 als Pfand an die Grafen
von Werdenberg. Seit 1460 galt S. als
reichslehnbare Grafschaft. 1482 erlangte Habsburg einen Anspruch auf S. für den
Fall des Aussterbens der Grafen von Werdenberg.
1534 fiel beim Aussterben der Grafen von Werdenberg
die Grafschaft S. an Habsburg bzw. Österreich und von dort 1535 als Lehen
Österreichs an die schwäbische Linie der Grafen von Hohenzollern (S. und
Veringen) Seitdem nannte sich die Linie Hohenzollern-Sigmaringen. Das Gebiet
kam über Preußen (1849) 1951/1952 an Baden-Württemberg. S.
Hohenzollern-Sigmaringen.
L.: Wolff 46, 168; Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im
16. Jahrhundert, 1959; 900 Jahre Sigmaringen, 1977; Kaufhold, W./Seigel, R.,
Schloss Sigmaringen und das fürstliche Haus Hohenzollern, 2. A. 1978; Richter,
G. u. a., Der Landkreis Sigmaringen. Geschichte und Gestalt, 1981; Schöntag,
W., Sigmaringen im 19. und 20. Jahrhundert, Blätter des Schwäbischen Albvereins
93 (1987); Sigmaringen, hg. v. Kuhn-Rehfus, M., 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 376; Lorenz, S., Sigmaringen,
LexMA 7 1995, 1886f. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sonnenberg (Herrschaft, Grafschaft). Um die
Burg S. bei Nüziders bildete sich eine Herrschaft aus, die von Frastanz bis zum
Arlberg reichte. 1455 kam sie von den Werdenbergern an die Truchsessen von
Waldburg, die 1463 mit Erlaubnis Kaiser Friedrichs III. den Titel Grafen von S.
annahmen. 1473/1474 gewann der Herzog von Tirol im Kampf gegen die durch die
Eidgenossenschaft unterstützten Truchsesse die später zum österreichischen
Reichskreis zählende Herrschaft.
L.: Wolff 39; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Sander, H., Die Erwerbung der
vorarlbergischen Grafschaft Sonnenberg durch Österreich, 1888; Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tettnang (Herrschaft, Grafschaft). T.
nahe dem Bodensee wird 882 erstmals erwähnt. Von der Bregenzer Linie der
Udalrichinger kam der Ort über die Pfalzgrafen von Tübingen an die Grafen von
Montfort. Die um 1250/1260 entstandene Linie Montfort-Tettnang erlosch 1787. 1779/1780
verkauften die überschuldeten Grafen die Herrschaften T., Argen und Schomburg
an Österreich, das sie mit dem seit 1755 zu Österreich gehörigen Wasserburg zur
reichsunmittelbaren, rund 10000 Einwohner zählenden Grafschaft T. mit Sitz und
Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium vereinigte. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die zusammen 6 Quadratmeilen großen Herrschaften T. und
Argen zum schwäbischen Reichskreis. 1805 kam die Grafschaft T. an Bayern, 1810
ohne das bei Bayern verbleibende Wasserburg an Württemberg und damit 1951/1952
an Baden-Württemberg. S. a. Montfort-Tettnang.
L.: Wolff 198; Wallner 686 SchwäbRK 21; Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen
von Montfort und Werdenberg, 1845; Kastner, A.,
Die Grafen von Montfort-Tettnang, 1957; Gönner, E., Die Grafschaft Tettnang,
(in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Frick, A., Tettnang am
Bodensee, 1974. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trochtelfingen (Herrschaft). 1161 erscheint
erstmals T. südlich Reutlingens, das gegen Ende des 13. Jahrhunderts
Mittelpunkt einer Herrschaft wurde. Sie kam nach dem Aussterben der Grafen von
Gammertingen im 13. Jahrhundert an die Pfalzgrafen von Tübingen, dann an die
Grafen von Württemberg und als Aussteuer an die Grafen von Werdenberg, die 1349 eine eigene Linie Werdenberg-Trochtelfingen gründeten, die bis 1534 in
T. saß. 1534/1535 fiel die Herrschaft T. erbweise an die Grafen von
Fürstenberg. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte sie über die Fürsten von
Fürstenberg zum schwäbischen Reichskreis. 1806 kam T. an
Hohenzollern-Sigmaringen, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Wallner 687 SchwäbRK 28; Eisele, F., Zur Geschichte von
Trochtelfingen, Teil 1f. 1903ff. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ulm (Reichsstadt). An einem
wichtigen Donauübergang nahe der Einmündung von Blau und Iller errichtete neben
älteren Besiedlungsspuren vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts
(768-782) das Kloster Reichenau auf von König Karl dem Großen gegebenem
Königsgut einen Stützpunkt, der 854 erstmals als Königspfalz Ulma erwähnt wird.
1096/1098 gelangte U. an die Staufer. 1134 wurde es von den Welfen und vom
König zerstört. Zwischen 1163 und 1181 erhielt es von Kaiser Friedrich I.
Barbarossa Stadtrecht und gab später sein Recht an zahlreiche andere Städte
(Memmingen, Saulgau, Biberach, Meersburg, Langenau, Dinkelsbühl, Leipheim,
Kempten, Schwäbisch Gmünd) weiter. Im 13. Jahrhundert (1258? Aussterben der mit
der Reichsvogtei begabten Grafen von Dillingen, 1274?) wurde U. Reichsstadt. Im
Spätmittelalter gewann es mit Hilfe der im Leinenhandel und Barchenthandel
erzielten Erlöse mit rund 830 Quadratkilometern eines der größten
reichsstädtischen Herrschaftsgebiete, das bis ins obere Filstal reichte
(1377/1385 Herrschaften Langenau und Albeck von den Grafen von Werdenberg, 1396 Geislingen von den Grafen von
Helfenstein und 1453 Leipheim von Württemberg). Zwischen 1357 und 1361 erlosch
die Reichsvogtei. 1397 gewann U. den Blutbann. 1377 begann es mit dem Bau des
Münsters. 1384/1395 kaufte es der Abtei Reichenau ihre alten Pfarrrechte ab.
1530 bekannte die Stadt sich zur Reformation und trat dann dem Schmalkaldischen
Bund bei. U. hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und im schwäbischen
Reichskreis. Seit dem 17. Jahrhundert war es ständiger Tagungsort des
schwäbischen Reichskreises. Am Ende des 18. Jahrhunderts bestanden seine Güter
aus der oberen Herrschaft (Herrschaft Albeck und Teile der Grafschaft
Helfenstein) mit den Oberämtern Albeck, Langenau und Leipheim, den Ämtern
Bermaringen, Böhringen (Unterböhringen), Lonsee, Nellingen, Stötten,
Stubersheim und Süßen und den Orten Lehr und Mähringen. Außerdem hatte U. noch
die Orte Ersingen, Grimmelfingen und Gögglingen, ferner Anteile an den Orten
Markbronn, Ringingen und Wippingen. 1802/1803 fiel U. mit 17 Quadratmeilen bzw.
1260 Quadratkilometern und insgesamt 50000 Einwohnern an Bayern, 1810 mit dem
nördlich der Donau und westlich der Iller gelegenen Teil ihres Gebiets an Württemberg.
Danach wurde es Sitz der württembergischen Landvogtei an der Donau. Über
Württemberg kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 211; Zeumer 555 III b 4; Wallner 685 SchwäbRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Schroeder 203ff.; Die Territorien des Reichs 5, 194; Ulmisches Urkundenbuch,
Bd. 1ff. 1873ff.; Hohenstatt, O., Die Entwicklung des Territoriums der
Reichsstadt Ulm, 1911; Lübke, K., Die Verfassung der freien Reichsstadt Ulm am
Ende des alten Reichs, Diss. jur. Tübingen 1935; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Neusser, G., Das Territorium der
Reichsstadt Ulm im 18. Jahrhundert, 1964; Pee, H., Ulm, 2. A. 1967; Geiger, G.,
Die Reichsstadt Ulm vor der Reformation, 1971; Der Stadt- und Landkreis Ulm,
1972; Schmitt, U., Villa regalis Ulm und Kloster Reichenau, 1974; Schmolz, H.,
Herrschaft und Dorf im Gebiet der Reichsstadt Ulm, (in) Stadt und Umland, hg.
v. Maschke, E./Sydow, J., 1974; Wiegandt, H., Ulm, 1977; Der Stadtkreis Ulm.
Amtliche Kreisbeschreibung, 1977; Specker, H., Ulm. Stadtgeschichte, 1977;
Pfeifer, U., Die Geschichtsschreibung der Reichsstadt Ulm von der Reformation
bis zum Untergang des Alten Reiches, 1981; Göggelmann, H., Das Strafrecht der
Reichsstadt Ulm bis zur Carolina, 1984; Poh, M., Territorialgeschichte des
Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm, 1988; Wiegandt, H., Ulm, 1989; Handbuch
der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 731ff.; Lorenz, S., Ulm,
LexMA 8 1996, 1190ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, Bd.
8, hg. v. Kremmer, S. u. a., 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vaduz (Grafschaft). V. am oberen Rhein
wird 1150 erstmals erwähnt. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts war das Schloss
V. Sitz der Grafen von V. Bis 1392 stand die Grafschaft den Grafen von Werdenberg zu. 1396 erlangte die Grafschaft
Reichsunmittelbarkeit. Bis 1507 kam sie an die Freiherren von Brandis, bis 1613
mit Schellenberg und Blumenegg an die Grafen von Sulz. 1613 fielen Grafschaft
V. und Herrschaft Schellenberg an die Grafen von Hohenems, 1699/1712 an die
Fürsten von Liechtenstein. 1719 wurden V. und Schellenberg unter dem Namen
Liechtenstein zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum erhoben, das 1723 Sitz
und Stimme im Reichstag erhielt.
L.: Wolff 179; Umlauft, F., Das Fürstentum Liechtenstein, 1891; Kaiser, P.,
Geschichte von Liechtenstein-Vaduz, 2. A. 1923; Liechtenstein - Fürstliches
Haus und staatliche Ordnung, 1987; Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel, hg. v.
Oberhammer, E., 1990.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vorarlberg (Landvogtei, Bundesland). Das
Gebiet zwischen Bodensee und Arlberg wurde 15 v. Chr. von den Römern
unterworfen und der Provinz Raetia eingegliedert. Seit 500 wurde es von
Alemannen beherrscht und kam 536 zum fränkischen Reich (um 610
Christianisierung), 843 zu dessen ostfränkischem Teil. Seit 917 war Bregenz
Sitz der mit Grafenrechten begabten Udalrichinger. 1160 ging das Erbe der ausgestorbenen
Udalrichinger an die Grafen von Pfullendorf und Pfalzgrafen von Tübingen über,
deren einer Zweig sich nach der um 1200 erbauten Burg Montfort Grafen von
Montfort nannte. 1258/1260 spaltete er sich in die Linien Montfort und Werdenberg. Sie lösten sich mit Bludenz (Werdenberg), Bregenz und Feldkirch (Montfort) vom
Herzogtum Schwaben. 1363 gewannen die Habsburger die reichsritterschaftliche
Herrschaft Neuburg. 1375/1379/1390 erwarb Herzog Leopold III. von Österreich
die Herrschaft Feldkirch, 1394/1418/1420 die Grafschaft Bludenz mit dem Tal
Montafon, 1473/1474 Erzherzog Sigmund von Tirol von dem Truchsess von Waldburg
die 1463 zur Reichsgrafschaft erhobene Herrschaft Sonnenberg mit Nüziders,
1451/1523 Erzherzog Sigmund von Tirol bzw. Ferdinand I. je eine Hälfte der
Grafschaft Bregenz. Damit war seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert die
Landesbildung weitgehend abgeschlossen. Kaiser Maximilian I. unterstellte diese
Erwerbungen (bis 1752 und nach 1782 [, dazwischen Freiburg im Breisgau]) der
Verwaltung der Regierung in Innsbruck. 1765 erwarb Österreich die Grafschaft
Hohenems der 1560 zu Reichsgrafen aufgestiegenen Ritter von Ems (Hohenems) und
erlangte auch das politische Protektorat über deren 1719 an Liechtenstein
veräußerte reichsunmittelbare Herrschaft Vaduz und Schellenberg. (Erzherzogin)
Maria Theresia fasste sämtliche Herrschaften mit 78000 Einwohnern unter der
neuen Landvogtei V., zu der 1780 noch Tettnang kam, zusammen. 1782 wurde sie
von Vorderösterreich gelöst und Tirol angegliedert. 1804 kam noch die
Herrschaft Blumenegg, welche die Grafen von Montfort an die Grafen von Sulz und
diese an das Kloster Weingarten gegeben hatten, hinzu. Von 1805/1806 bis 1816
fiel V. an Bayern, kam dann aber bis auf die Westallgäuer Teile (jedoch mit
Vils) an Österreich zurück. 1861 erhielt V. einen eigenen Landtag. Nach 1918
verblieb V. bei Österreich, obwohl sich am 11. 5. 1919 80 Prozent der
Bevölkerung für einen Anschluss an die Schweiz aussprachen. Immerhin wurde V.
aber von Tirol gelöst und als Bundesland verselbständigt. Dieses erhielt am 17.
9. 1923 eine Verfassung. Von 1938 bis 1945 war V. ein Teil des Reichsgaues
Tirol.
L.: Wolff 38; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Lechner, K.,
Vorarlberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Quellen zur Geschichte
Vorarlbergs und Liechtensteins, hg. v. Helbok, A., Bd. 1 1920ff.; Helbok, A.,
Geschichte Vorarlbergs, 1925; Schwarz, A., Heimatkunde von Vorarlberg, 1948;
Stolz, O., Verfassungsgeschichte des Landes Vorarlberg, Montfort 78 (1950);
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1-4,1 2. A. 1971ff.; Burmeister, K.,
Grundlinien der Rechtsgeschichte Vorarlbergs, Montfort 39 (1987); Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 2, Bayern, Habsburg, Schweiz - Selbstbehauptung,
1987; Niederstätter, A., Beiträge zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Vorarlbergs (14.-16. Jh.), Montfort 39 (1987); Held, H., Vorarlberg und
Liechtenstein, 1988; Burmeister, K., Geschichte Vorarlbergs, 4. A. 1998;
Burmeister, K., Vorarlberg, LexMA 8 1996, 1846; Die Integration in den modernen
Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007; Nachbaur, U., Vorarlberger
Territorialfragen 1945 bis 1948, 2007; Niederstätter, A., Herrschaftliche
Raumorganisation im nachmaligen Vorarlberg während des Mittelalters (in)
Montfort 61 (2009), 231. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg
(Grafschaft). Nach W. bei Sankt Gallen nannten sich seit 1264 Grafen von W.
Ihre Burg stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert. Sie beerbten als (um 1258
entstandener) Zweig der Grafen von Montfort über die Pfalzgrafen von Tübingen
die Grafen von Bregenz (Bregenzer Linie der Udalrichinger) und hatten Güter um
den Alpenrhein und im südlichen Teil des späteren Vorarlberg. 1277 erwarben sie
die Grafschaft Heiligenberg und begründeten die Linie Werdenberg-Heiligenberg
(bis 1428), die 1394 Bludenz an Habsburg verkaufte und 1404 W. an Montfort
verpfändete. Daneben entstand die Linie Werdenberg-Sargans,
die sich später in Werdenberg-Sargans-Vaduz (bis
1416), Werdenberg-Sargans-Vaz (bis 1504) und Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen teilte. Diese
erhielt 1399 von Württemberg die Grafschaft Sigmaringen mit den Herrschaften
Trochtelfingen, Jungnau und Veringen, beerbte 1434 Werdenberg-Heiligenberg
und starb 1534 aus. Die Eigengüter und Heiligenberg kamen an Fürstenberg,
Sigmaringen als erledigtes Reichslehen an das Reich und von dort an die Grafen
von Hohenzollern. Bereits 1396/1398 waren Blumenegg und Vaduz von Werdenberg-Sargans an die Herren von Brandis
verpfändet und 1455 Sonnenberg an Waldburg und 1482 Sargans an die Eidgenossen
der Schweiz verkauft worden. 1792 war der Fürst zu Fürstenberg als Graf zu
Heiligenberg und W. Mitglied der schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags.
L.: Wolff 172, 524; Zeumer 553 II b 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, II 72 b (bis 1797) G2; Krüger, F., Die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und von Werdenberg-Sargans, Mitt. zur vaterländ. Gesch., hg.
v. hist. Ver. Sankt Gallen 21 (1887); Beusch, H., Rechtsgeschichte der
Grafschaft Werdenberg, 1918; Litscher, M., Die
Alpkorporationen des Bezirkes Werdenberg, 1919;
Broder, L., Schloss und Städtchen Werdenberg,
1957; Schindler, D., Werdenberg als Glarner
Landvogtei, 1986; Eberl, I., Werdenberg, LexMA 8
1996, 2197; Burmeister, K., Die Grafen von Werdenberg,
Montfort 58 (2006), 121ff.; Rigendinger, F., Das Sarganserland im
Spätmittelalter, 2007; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007, 328.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bludenz* (Ht) Montfort, Vorarlberg, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Blumenegg* (Ht) Sankt Gerold, Sulz, Vaduz, Vorarlberg, Weingarten, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Brandis* (Ht) (Brandeis) Liechtenstein, Toggenburg, Vaduz, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bregenz* (G) Altdorf (RDorf), Bussen, Leutkircher Heide, Lustenau, Montfort, Montfort-Tettnang, Österreich, Pfullendorf, Sargans, Tettnang, Tübingen, Überlingen, Udalrichinger, Vorarlberg, Waldburg-Zeil, Welfen, Werdenberg, Zeil (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eidgenossen Echallens, Konstanz, Muri, Riviera, Sankt Gallen, Tessin, Thurgau, Wallis, Werdenberg, s. Eidgenossenschaft, Schweiz (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Fürstenberg (bei Hüfingen) * (G, F, Ftm) Aulfingen, Baar, Baden, Blumberg, Dornstetten, Engen, Fürstenberg-Haslach, Fürstenberg-Weitra, Geisingen, Glött, Gundelfingen, Harmersbach, Haslach, Heiligenberg, Helfenstein, Hewen, Hohenzollern-Sigmaringen, Jungnau, Kinzigtal, Kreuzlingen, Lenzkirch, Lupfen, Messkirch, Möhringen, Neufürstliche Häuser, Oberkirch, Offenburg, Prechtal, Romberg, Schenkenzell, Schlatt am Randen, Schwäbischer Reichskreis, Stühlingen, Triberg, Trochtelfingen, Urach, Urach-Freiburg, Waldsberg, Wartenberg, Werdenberg, Wiesensteig, Wolfach, Zähringen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heiligenberg* (G, Gt, LGt) Brochenzell, Fürstenberg, Salem, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwäbischer Reichskreis, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenzollern* (G, gfGt) Baden-Württemberg, Bayreuth, Beuthen, Disentis, Haigerloch, Hohenberg, Lichtenberg, Neufürstliche Häuser, Nürnberg, Prignitz, Raabs, Schwäbischer Reichskreis, Sechsämterland, Sigmaringen, Veringen, Wehrstein, Werdenberg, Windsheim, Württemberg-Hohenzollern (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Jungnau* (Ht) Fürstenberg, Hohenzollern-Sigmaringen, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Montfort* (bei Götzis in Vorarlberg) (G) Altdorf (RDorf), Bregenz, Breitenegg, Brochenzell, Feldkirch, Friedberg-Scheer, (Geldern,) Hirschlatt, Immenstadt, Irsee, Leutkirch, Scheer, Sigmaringen, Tettnang, Toggenburg, Tübingen (G), Udalrichinger, Vorarlberg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Wangen, Wasserburg, Werdenberg, Zeil (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweiz* (L) Appenzell, Baden, Basel, Bern, Biel, Blenio, (Bollenz, )Breisgau, Burgund, Chur, Echallens, (Eidgenossenschaft,) Engelberg, Eschental, Ettenheimmünster, Freiburg im Üchtland, Fricktal, Gams, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Gersau, Glarus, Graubünden, Greyerz, Habsburg, Haldenstein, Haslital, Jura, Kiburg (Kyburg), Klettgau, Konstanz, Konzenberg, Kreuzlingen, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Liechtenstein (Ftm), Leventina (Livinen), Locarno, Lötschental, Lugano, Luzern, (Maggia) (Maeintal), Maienfeld, Maiental, Mailand, Mendrisio, Moutier, Mülhausen, Murbach. Muri, Neuenstadt (Neuveville), Neuenburg (Ka), Neuveville, Österreich, Pfäfers, Rheineck (RS), Rheinfelden, Rheintal, Riviera, Rottweil, Sankt Gallen (RAbtei), Sankt Gallen (RS), Sargans, Sax, Schaffhausen (RS), Sitten, Solothurn, Tarasp, Tessin (Ka), Thurgau, Toggenburg, Unterwalden, Unterwallis, Uri, Urseren, Valangin, Valle Maggia, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waadt, Waldstädte, Waldstätte, Wallis, Werdenberg, Wettingen, Zähringen, Zug, Zugewandte Orte, Zürich (Ka), Zürich (RS) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sigmaringen* (Gt) Hohenzollern, Hohenzollern-Haigerloch, Pfullendorf, Preußen, Werdenberg, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sonnenberg* (Bad Sonnenberg in Vorarlberg) (Ht, Gt) Vorarlberg, Waldburg, Werdenberg, Wolfegg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trochtelfingen* (Ht) Fürstenberg, Hohenzollern-Sigmaringen, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Tübingen* (G, PfG, Residenz, RRi) Asperg, Babenhausen (Ht), Baden-Württemberg, Bebenhausen, Blaubeuren, Bregenz, Calw, Dillingen, Gärtringen, Gleiberg, Hessen, Marchtal, Montfort, Nagold, Neckar, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Tettnang, Trochtelfingen, Udalrichinger, Vorarlberg, Werdenberg, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Udalrichinger* (Geschlecht) Bregenz, Buchhorn, Eglofs, Kiburg bzw. Kyburg, Leutkirch, Nellenburg, Tettnang, Tübingen, Vorarlberg, Werdenberg, Zeil (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vaduz* (Gt) Hohenems, Liechtenstein, Sulz, Vorarlberg, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Veringen* (Gt) Altshausen, Gammertingen, Hettingen, Hohenzollern, Hohenzollern-Sigmaringen, Isny (RS), Nellenburg, Riedlingen, Sigmaringen, Trauchburg, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Werdenberg, Württemberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Waldburg* (H, Truchsessen, G) Achberg, Aichstetten, Altdorf (RDorf), Bussen, Dürmentingen, Eberhardzell, Friedberg-Scheer, Hohenems, Isny (RAbtei), Laupheim, Marstetten, Mengen, Messkirch, Munderkingen, Neufürstliche Häuser, Rettenberg, Riedlingen, Saulgau, Scheer, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzach, Schweinhausen, Sonnenberg, Trauchburg, Vorarlberg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer,) Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil, Waldsee, Waltershofen, Warthausen, Welden, Werdenberg, Winterstetten, Wolfegg, Wurzach, Zeil, Zimmern (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg* (Gt) Albeck, Altstätten, Bludenz, Brochenzell, Buchhorn, Glarus, Heiligenberg, Jungnau, Liechtenstein, Lustenau, Montfort, Rheineck, Sankt Gallen (RAbtei), Sigmaringen, Sonnenberg, Trochtelfingen, Ulm (RS), Vaduz, Vorarlberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Albeck Albeck (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Heiligenberg Salem, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Sargans Sargans, Schmalegg, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Sargans-Vaduz Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Sargans-Vaz Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg-Trochtelfingen Trochtelfingen, Werdenberg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)