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Culm, Kulm (Bistum). Bei der kirchlichen
Einteilung Preußens durch den päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena wurde dem
Kulmerland (Land C., Kulm) 1243 das Bistum C. (Kulm) zur Seite gestellt, dessen
Sitz später in Löbau war. 1245/1255 kam es zum Erzbistum Riga, wurde 1264 dem Deutschen Orden mit gewissen
Vorbehalten inkorporiert und gelangte 1466 zu Gnesen. 1601 wurde der Anteil
Polens an Pomesanien hinzugefügt. 1772/1793 fiel das Bistum an Preußen.
L.: Urkundenbuch des Bistums Culm, hg. v. Woelky, C., 1885ff.; Schmauch, H.,
Die Besetzung der Bistümer im Deutschordensstaat (bis 1410), Diss. Königsberg
1919; Lückerath, C., Kulm, LexMA 5 1991, 1562ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 551.
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Dorpat (Hochstift, Residenz), russ. Jurev,
estn. Tartu. Am 21. 7. 1224 wurde für Estland am rechten Ufer des Embach als
Nachfolger des Bischofs von Estland mit Sitz in Leal das Bistum D. in einer
schon für die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends nachgewiesenen
estnischen Burg, die 1224 von den Deutschen erobert worden war, begründet. Es
war zunächst dem Erzbischof von Lund, seit 1245 dem Erzbischof von Riga unterstellt. Das Territorium wurde zwischen Bischof
und Deutschem Orden aufgeteilt. Am 6. 11. 1225 wurde der Bischof durch König
Heinrich (VII.) mit dem Bistumsgebiet belehnt und zum Reichsfürsten erhoben.
Seit 1525 drang die Reformation durch. Mit der Verschleppung des letzten
Bischofs 1558 nach Russland erlosch das Bistum.
L.: Gernet, A. v., Verfassungsgeschichte des Bistums Dorpat bis zur Ausbildung
der Landstände, 1896; Koch, F., Livland und das Reich bis 1225, 1943; Rauch, G.
v., Stadt und Bistum Dorpat zum Ende der Ordenszeit, ZOF 24 (1975); Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 524,
1, 2, 150. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ermland (Hochstift, Fürstbistum). Das dem
altpreußischen Gau Warmien entsprechende E. in Ostpreußen erstreckt sich
dreieckig vom Frischen Haff nach Südosten bis zur Masurischen Seenplatte. Das
am 28./29. 7. 1243 gegründete Bistum Warmien/E. reichte darüber hinaus vom
Pregel im Osten bis zur Drausensee im Westen. Ein Drittel des Bistums (Braunsberg,
Heilsberg, Rößel, Allenstein) kam 1251 durch Vertrag mit dem Deutschen Orden,
von dem die Bischöfe bis 1464 in weltlichen Angelegenheiten abhängig waren,
unter die Herrschaft des Bischofs (in Braunsberg, später Heilsberg) und des
Domkapitels (in dem kleinen Frauenburg). Das Bistum selbst unterstand von 1245
bis 1566 dem Erzbistum Riga. Seit 1478/1479
musste jeder Bischof dem König von Polen einen Treueid leisten. Im zweiten
Thorner Frieden von 1466 und endgültig 1479 fiel das E. unter die Herrschaft Polens,
1772 gelangte es an Preußen. Dass das Ermland bei dem Übertritt des letzten
Hochmeisters des Deutschen Ordens zum Protestantismus katholisch blieb, beruhte
darauf, dass der Bischof nicht im Deutschen Orden inkorporiert war, also -
anders als die anderen drei Bischöfe von Culm, Pomesanien und Samland - dem
Hochmeister in dieser Frage keinen Gehorsam schuldete. Bis 1918 war das Bistum
E. exemt, danach Suffragan von Breslau. 1945 wurden von den acht Domherren
sechs erschossen oder nach Russland verschleppt, der Bischof von Kardinal Hlond
aus dem Bistum gelockt.Seit 1945 stand E. unter der Verwaltung Polens, an das
es 1990 als politische Folge der deutschen Einheit kam. Das Bistum wurde zum
Erzbistum mit Sitz in Allenstein (Olsztyn) erhoben.
L.: Die Territorien des Reichs 2, 206; Monumenta historiae Warmiensis, Bd. 1ff.
1861ff.; Röhrich, V., Geschichte des Fürstbistums Ermland, 1925; Perk, H.,
Verfassungs- und Rechtsgeschichte des Fürstbistums Ermland, 1931; Schmauch, H.,
Das staatsrechtliche Verhältnis des Ermlandes zu Polen, Altpreuß. Forsch. 11
(1934), 153; Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987;
Unser Ermlandbuch, 1967; Poschmann, B., Ermland, LexMA 3 1986, 2159; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 530.
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Estland (Landschaft, Republik). Das von den
finno-ugrischen Esten besiedelte E. am Finnischen und Rigaischen
Meerbusen wurde von 1207 bis 1227 vom Schwertbrüderorden und Dänemark erobert.
Der König von Dänemark verkaufte seinen Anteil 1346 für 19000 Silbermark an den
Deutschen Orden. 1561 suchte die Ritterschaft Schutz vor russischen Einfällen
unter der Herrschaft Schwedens, das 1580 die Rückeroberung begann und 1584 die
vier Landschaften Harrien, Wierland, Jerwen und Wieck (Wiek) zum Herzogtum E.
(Esthen) erhob. 1710 eroberte Russland die Provinz E. 1721 kam E. als Provinz
(Gouvernement) an Russland. Die am 24. 2. 1918 ausgerufene baltische Republik
E. (Gouvernement E. und das von Esten bewohnte Nordlivland) wurde am 6. 8. 1940
der Sowjetunion eingegliedert. Am 16. 11. 1989 verkündete E. seine
Souveränität. Am 6. 9. 1991 erkannte der neue sowjetische Staatsrat die
Unabhängigkei Estlands an.
L.: Kraus, H., Grundriss der Geschichte des estnischen Volkes, 1935; Wittram,
R., Baltische Geschichte. Die Ostseelande Livland, Estland, Kurland 1180-1918,
1954; Kaelas, A., Das sowjetisch besetzte Estland, 1958; Rauch, G. v.,
Geschichte der baltischen Staaten, 1970; Von den baltischen Provinzen zu den
baltischen Staaten, Beiträge zur Entstehungsgeschichte der Republiken Estland
und Lettland 1918-1920, hg. v. Hehn, J. v./Rimscha, H. v./Weiss, H., 1977;
Blumfeldt, E./Loone, N., Bibliotheca Estoniae historica, 1987; Mühlen, H. v.
zur, Esten, Estland, LexMA 4 1989, 32ff.
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Hanse (Städtebund, zu ahd. hansa, Schar) ist der von hochmittelalterlichen Kaufleuten ausgehende Zusammenschluss vor allem norddeutscher Städte. Seinen Anfang bildete vielleicht die schon im beginnenden 11. Jh. bevorrechtigte Genossenschaft deutscher Kaufleute in England. Bedeutsam wurde danach die Gründung deutschbesiedelter Städte von Lübeck bis Riga (1201), Reval (nach 1219) und Dorpat (um 1230). Seit den Wirren des Interregnums fassten die einander nahestehenden Städte gemeinsame Beschlüsse (Wismar 1256, Lübeck 1358 [mnd.] stede von der dudeschen hanse). Außer in London (Guild Hall, Stalhof) bestanden bedeutsame Niederlassungen in Nowgorod (um 1200-1494), Brügge und Bergen (um 1340). Unter der Führung der H., der bis zu 70 Städte angehörten, konnte im Kampf gegen Dänemark 1368 Kopenhagen erobert werden. In der frühen Neuzeit traten viele Städte aus der H. aus, so dass nach 1669 nur noch ein Schutzbündnis von Bremen, Hamburg und Lübeck verblieb. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kurland (Hochstift). Das in den Rigaischen Meerbusen ragende, im Norden von der Düna
(Daugava), im Süden von Schamaiten begrenzte Kurland war zunächst von
baltischen Kuren bewohnt. 1234 wurde zur Christianisierung ein Bistum
Selonien-Semgallen mit dem Sitz in Pilten errichtet. Nach der Aufhebung des
Bistums Semgallen wurde 1251 das Bistum K. (Kurland-Pilten) eingerichtet. Nach
der endgültigen Eroberung Kurlands durch den Deutschen Orden erhielt das Bistum
ein Drittel des eroberten Gebiets in drei voneinander getrennten Teilen (Stift
Pilten). Die Reformation ermöglichte es dem Bischof, 1520 Reichsfürst zu
werden. 1558 verkaufte der Bischof das Hochstift an den König von Dänemark, der
es 1598 an Brandenburg verpfändete, das es 1609/1612 wieder an Kurland abtrat.
Das Bistum erlosch.
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 554. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kurland (Land, Herzogtum). Das in den Rigaischen Meerbusen ragende, im Norden von der Düna
(Daugava) bzw. Livland und der Ostsee, im Süden von Schamaiten bzw. Litauen
begrenzte Kurland war zunächst von baltischen Kuren bewohnt. 1267 gewann der
Deutsche Orden das Land, das danach einen der fünf Teile der Livländischen
Konföderation bildete. Hauptorte waren Windau und Mitau. 1561 nahm der letzte
Landmeister des Schwertbrüderordens (Schwertritterordens) Gotthard Kettler das
Ordensgebiet südlich und westlich (links) der Düna von Polen als Lehnsherzogtum
Kurland und Semgallen (ohne das Hochstift Kurland-Pilten). Polen gestand ihm
freie Religionsausübung und deutsche Obrigkeit zu. Das überdünische Gebiet kam
an Polen. 1629/1660 fielen die überdünischen Lande (Livland) weitgehend an
Schweden, 1721 zusammen mit Estland an Russland (seit 1710 nach Eroberung
Livlands Nachbar). 1737 erhob die Kaiserin Anna von Russland nach Herzog
Ferdinand Kettlers Tod (4. 5. 1737) ihren Günstling Ernst Johann von Biron zum
Herzog von K. Nach dem Untergang Polens kam K. 1795 zu Russland und wurde eine
Ostseeprovinz (Gouvernement). 1918 gelangte es (neben Südlivland und
Polnisch-Livland [Lettgallen, Inflanty]) an Lettland, 1939 an die Sowjetunion. Von
1915 bis 1919 und von 1941 bis 1944 war es von Deutschen besetzt. 1991 wurde K.
in Lettland von der Sowjetunion gelöst. S. Lettland.
L.: Wittram, R., Baltische Geschichte 1180-1918, 1953; Mühlen, H. v. zur,
Kuren, LexMA 5 1991, 1579; Das Herzogtum Kurland 1561-1795, hg. v. Oberländer,
E./Misans, I., 1993, Bd. 2 2001; Kurland, hg. v. Oberländer, E. u. a., 2008;
Mesenhöller, M., Ständische Modernisierung. Der kurländische Ritterschaftsadel
ca. 1760-1830, 2008. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Livland (Land). Das Gebiet zwischen Rigaischem Meerbusen, Düna und Peipussee wurde im
Frühmittelalter von ostseefinnischen, sprachlich und ethnisch später von den
baltischen Letten aufgesogenen Liven bewohnt. Sie wurden zu Anfang des 13.
Jahrhunderts vom Schwertbrüderorden und vom Deutschen Orden unterworfen. Das
Gebiet des Deutschen Ordens und die Bistümer Riga,
Dorpat, Ösel und Kurland bildeten seitdem unter dem Namen L. einen
römisch-deutschen Reich gerechneten Bund (Livländische Konföderation). 1526
wurde im Zuge der Reformation und des dadurch ausgelösten Ringens Polens,
Schwedens und Russlands um L. der livländische Ordensmeister nach der
Umwandlung des preußischen Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum zum
Reichsfürsten erhoben und 1530 mit L. belehnt. 1561 zerbrach der Bund. Der
Ordensmeister anerkannte als Herzog von Kurland und Semgallen mit dem Gebiet
südlich und westlich (links) der Düna die Oberhoheit Polens und schied damit
aus dem Heiligen römischen Reich (deutschen Reich) aus. Das Gebiet südlich der
Düna hieß seitdem Kurland. Der Norden stellte sich unter den Schutz Schwedens.
Da sich seit der Besetzung durch Schweden 1584 für die nördlichsten Teile die
Bezeichnung Estland (Esthen, Fürstentum Esten in L.) einbürgerte, verengte sich
der Name L. auf den mittleren (überdünischen) Teil des ursprünglichen Gebiets.
1629 kam dieses L. an Schweden, 1710/1721 (zusammen mit Estland) an Russland.
1795 fielen bei der Teilung Polens auch das Herzogtum Kurland und Semgallen an
Russland. 1918/1920 wurde L. zwischen Lettland und Estland geteilt, die 1940 in
die Sowjetunion eingegliedert wurden. Damit trat die Zweiteilung Estland und
Lettland an die Stelle der 1561 entstandenen Dreiteilung Estland, Livland und
Kurland. Mit dem Zerfall der Sowjetunion entstanden Estland und Lettland (sowie
Litauen) (unter Anerkennung vom 21. 8. 1991) neu.S. Polen, Russland.
L.: Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Arbusow, L., Grundriss der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands,
4. A. 1918; Wittram, R., Baltische Geschichte, 1180-1918, 1954; Donnert, E.,
Der livländische Ordensritterstaat und Russland, 1963; Hellmann, M., Livland
und das Reich, 1989; Studien über die Anfänge der Mission in Livland, hg. v. Hellmann,
M., 1989; Hellmann, M., Livland, LexMA 5 1991, 2045; Jähnig, B., Verfassung und
Verwaltung des Deutschen Ordens und seiner Herrschaft in Livland, 2011.
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Ösel (Bistum), Ösel-Wieck. 1227 eroberten
deutsche Siedler von Livland aus die schon vor der Zeitenwende von
ugrofinnischen Esten besiedelte Insel Ö. vor der Rigaer
Bucht. 1228 gründete Bischof Albert von Buxhöveden ein zunächst exemtes, seit
1246/1255 Riga unterstelltes, auch estländische
Gebiete (Wieck [Wiek]) umfassendes Bistum mit wechselndem Sitz (Alt-Pernau
[Altpernau], Hapsal, Arensburg). Der Bischof wurde 1521 Reichsfürst. 1559
verkaufte er die Insel an Dänemark. Sein Bruder wurde erster protestantischer
Bischof von Ö. Mit seiner Erhebung zum König in Livland durch den einen
Ostseezugang anstrebenden Zaren Iwan IV. ging das Bistum in Livland bzw.
Estland auf. 1654 kam Ö. an Schweden. 1710/1721 fiel Ö. an Russland
(Gouvernement Livland). 1918 gelangte es an Estland.
L.: Stackelberg, F. v., Die Verwaltung des Bistums Ösel-Wiek im 16.
Jahrhundert, SB Riga 1926; Wittram, R.,
Baltische Geschichte, 1954; Mühlen, H. v. zur, Ösel, LexMA 6 1993, 1492; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
580. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pomesanien (Hochstift). Das ursprünglich slawisch,
zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert pruzzisch besiedelte Gebiet zwischen Nogat,
Sorge, Drewenz, Weichsel und dem Drausensee wurde zwischen 1233 und 1236 vom
Deutschen Orden erobert. 1243 wurde infolge einer Verfügung Papst Innozenz’ IV.
P. als eines der vier Bistümer des Deutschen Ordens begründet. Das bischöfliche
Herrschaftsgebiet umfasste seit 1255 etwa ein Drittel der Diözese (zwei Drittel
fielen an den Deutschen Orden), zu der die alten pruzzischen Gaue P. und
Pogesanien sowie das Marienburger Werder zählten. Bei der Aufteilung des Landes
1250 wählte der Bischof das Gebiet um Marienwerder. 1255 wurde P. dem Erzbistum
Riga unterstellt. 1410 huldigte der Bischof dem
König von Polen. 1466 fiel Marienburg an Polen, doch blieb das weltliche
Herrschaftsgebiet im Ordensbereich. Der letzte katholische Bischof huldigte
Albrecht von Brandenburg als Herzog, trat zum Luthertum über und verzichtete
1527 auf die weltliche Herrschaft. Aus dem Hochstiftsgebiet wurden in Preußen
die Ämter Marienwerder und Riesenburg und das Erbhauptamt Schönberg
(Schöneberg) gebildet. Nach 1587 wurde als Ersatz für den Bischof ein
Konsistorium zu Saalfeld (Salfeld) eingesetzt, das 1751 zugunsten des
Konsistoriums zu Königsberg aufgehoben wurde. Die kirchliche Aufsicht und
später auch den Titel des Bischofs von P. nahm bis 1821 der katholische Bischof
von Culm wahr. S. Polen.
L.: Cramer, H., Geschichte des vormaligen Bistums Pomesanien, 1884; Boockmann,
H., Pomesanien, LexMA 7 1994, 82; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 596.
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Riga (Erzstift, Residenz). 1180 begründete
der Augustinerchorherr Meinhard aus dem Kloster Segeberg in Holstein die
Mission unter den Liven an der Düna und wurde nach dem 1184 erfolgten Bau einer
Kirche 1186 vom Erzbischof von Bremen zum Bischof von Uexküll bzw. Livland
geweiht. Seit 1201 war R. der Bischofssitz. 1207 erhielt der Bischof das Bistum
als Reichslehen und wurde 1224/1225 mit den Regalien begabt (Reichsfürst).
1246/1255 wurde das seit 1214/1215 exemte Bistum zum Erzbistum erhoben
(Bistümer Dorpat, Oesel-Wieck [Oesel-Wiek, Ösel-Wieck], Kurland, Samland,
Pomesanien, Ermland, Kulm), nachdem 1251 bereits Selonien und Semgallen in ihm
aufgegangen waren. 1332 gewann der Deutsche Orden die Landeshoheit. 1394/1451
wurde das Erzbistum, dessen Sitz 1418 nach Ronneburg verlegt wurde, dem
Deutschen Orden einverleibt. Nach der Einführung der Reformation (1522) ging
das Erzbistum mit dem Tod des letzten Erzbischofs, der 1551 den Dom der Stadt
R. verkaufte und sich 1562 Polen unterwerfen musste, 1563 unter. 1566 hob Polen
das Domkapitel auf. 1918 wurde ein neues Bistum R., 1923 ein Erzbistum R.
geschaffen.
L.: Wittram, R., Baltische Geschichte, 1954; Studien über die Anfänge der
Mission in Livland, hg. v. Hellmann, M., 1989; Mühlen, H. v. zur, Riga, LexMA 7 1995, 847ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 481, 1, 2, 486; Riga, hg. v. Oberländer, E. u. a., 2004; Fülberth, A.,
Riga, 2013.
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Riga (Reichsstadt, Residenz des Deutschen
Ordens). R. an der Düna wurde 1201 von Bischof Albert auf dem Gelände einer
baltischen Siedlung gegründet. Übernommen wurde das Recht der Deutschen auf
Gotland, später das Recht Hamburgs. 1282 trat die Stadt der Hanse bei. Von 1330
bis 1366 unterstand sie dem Deutschen Orden, danach den Erzbischöfen von R.
1561 wurde R., das zu dieser Zeit etwa 12000 Einwohner (davon zwei Drittel
Deutsche) gehabt haben dürfte, nach dem Untergang des livländischen
Ordensstaates freie Reichsstadt, huldigte aber 1581/1582 Polen und schied damit
aus dem Reich aus. Von 1621 bis 1710 gehörte es nach Eroberung zu Schweden,
danach zu Russland, verlor die alte deutsche Verfassung aber erst 1889. Von
1918 bis 1940 war R. Hauptstadt der Republik Lettland, die 1989/1991 mit der
Hauptstadt Riga wiederbegründet wurde.
L.: Mettig, C., Geschichte der Stadt Riga, Riga 1897; Wittram, Zur Geschichte Rigas, 1951; Lenz, W. jun., Riga
zwischen dem Römischen Reich und Polen-Litauen in den Jahren 1558-1582, 1968;
Die Hanse und der deutsche Osten, hg. v. Angermann, N. 1998; Mühlen, H. v. zur,
Riga, LexMA 7 1995, 844; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 481, 1, 2, 488; Riga, hg. v. Oberländer E. u. a., 2004; Riga und der Ostseeraum, hg. v. Misans, I. u. a.,
2005. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ronneburg (an der Raune in Livland) (Residenz des
Erzbischofs von Riga), Pils Rauna
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 494.
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Samland (Bistum). 1243 gründete der päpstliche
Legat Wilhelm von Modena für die Gebiete des Deutschen Ordens nördlich des
Pregel bis zur Memel das Bistum S. mit einem in drei Teile aufgeteilten Drittel
des noch zu erobernden Gebiets als weltlichem Herrschaftsgebiet. Zwischen (1246
bzw.) 1252 und 1265 gelang die Eroberung durch den Deutschen Orden. 1255 wurde
das Bistum nach der Unterwerfung der Pruzzen durch den Deutschen Orden dem
Erzbistum Riga unterstellt. 1264 nahm der
Bischof seinen Sitz in Fischhausen. 1294 wurde die Stiftung des Domkapitels
endgültig vollzogen. 1322 wurden die Gebiete des Bischofs (um Fischhausen,
nördlich Königsbergs und nördlich Insterburgs) von den Gebieten des dem
Deutschen Orden inkorporierten Domkapitels dauerhaft getrennt. 1525 führte der
Bischof die Reformation ein und trat die weltliche Herrschaft an Herzog
Albrecht von Brandenburg ab. 1587 wurde das Bistum aufgehoben und stattdessen
ein Konsistorium in Königsberg geschaffen.
L.: Urkundenbuch des Bistums Samland, hg. v. Woelky, C./Mendthal, H., Bd. 1ff.
1891ff.; Das westliche Samland, hg. v. Schlicht, O., 1920, Neudruck 2001;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Der Landkreis
Samland, bearb. v. Gusovius, P., 1966; Boockmann, H., Samland, LexMA 7 1995,
1342; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 605; Biskup, R., Das Domkapitel von Samland, 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwertbrüderorden (Orden). Der 1202 von norddeutschen
Rittern zur Unterstützung der Heidenmission in Livland gebildete, nach dem auf
den weißen Mantel aufgenähten Schwert benannte S., dem bis zu 180 Ritter und
bis zu 1600 dienende Brüder und Vasallen angehörten, erhielt 1207 von Bischof
Albert von Riga die Herrschaft über ein Drittel
des nördlichen Livland. Nach einer schweren Niederlage gegen die Litauer 1236
schlossen sich die verbliebenen Reste des Ordens 1237 dem Deutschen Orden an.
L.: Benninghoven, F., Der Orden der Schwertbrüder, 1965.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Selonien (Bistum). 1218 errichtete Bischof Albert
von Riga für das Gebiet südlich der Düna das
Bistum S. mit Sitz in Selburg, das trotz einer päpstlichen Bestätigung des
Jahres 1219 durch Verzicht des mit Semgallen und den bisherigen Einkünften
abgefundenen Bischofs zugunsten Rigas 1226
wieder aufgehoben wurde.
L.: Zur Mühlen, H. v., Selonien, LexMA 7 1995, 1737.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Semgallen (Bistum). 1226 weihte der Bischof von Riga den auf das Bistum Selonien zugunsten Rigas verzichtenden Bischof Lambert zum Bischof von S.
für das beiderseits der Semgaller Aa liegende lettische Siedlungsgebiet. 1232
ernannte der Papst den Mönch Balduin von Alna zum Bischof und verlieh ihm
Kurland. 1237 wurde nach der Resignation Balduins eine neue Abgrenzung der
Bistümer Riga, S. und Kurland durchgeführt, 1251
aber das nicht existenzfähige S. Riga
einverleibt und dem amtierenden Bischof Heinrich von Lützelburg (Luxemburg) das
Bistum Kurland übertragen.
L.: Wittram, R., Baltische Geschichte, 1954; Mühlen, H. v. zur, Semgallen,
LexMA 7 1995, 1739f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wenden (nordöstlich Rigas)
(Residenz des Meisters des Deutschen Ordens in Livland), Cesis
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 618. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Deutscher Orden* (RF) Absberg, Althausen, Altshausen, Ansbach, Aschausen, Baden, (Baussau), Bayern, Brandenburg, Busau, Culm (Kulm), Danzig, Edelfingen, Elbing, Ellingen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Ermland, Etsch (BaDO bzw. DOBa), Estland, Franken (BaDO bzw. DOBa), Freudenthal, Heuchlingen, Hohenfels, Hohenzollern-Sigmaringen, Horneck, Koblenz (BaDO bzw. DOBA), Königsberg, (Kulm, Kulmerland,) Kurland, Landsberg an der Warthe, Lettland, Lichtel, Livland, Mainau, Marienburg, Memelgebiet, (Bad) Mergentheim, Neckarsulm, Neuhaus, Neumark, Obergriesheim, Offenau, Österreich (BaDO bzw. DOBa), Österreichischer Reichskreis, Ostpreußen, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Preußen, Riga, Rohr-Waldstetten, Rüdt von Collenberg, Samland, Scheuerberg, Schwertbrüderorden, Siebenbürgen, Stolp, Talheim, Templerorden, Tengen, Thüringen, Ungarn, Untergriesheim bzw. Untergrießheim, Wenden in Lettland, Westpreußen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Dorpat* (Hochstift, Residenz) Hanse, Livland, Riga (EStift) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ermland* (Hochstift, Fbt) Braunsberg, Deutscher Orden, Heilsberg, Ostpreußen, Polen, Pommerellen, Preußen, Riga, Westpreußen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gotland Deutscher Orden, Riga (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hamburg* (freie RS, freie S, L) Braunschweig-Harburg, Deutscher Bund, Frankreich, Hadeln, Hannover, Hanse, Harburg (Bg), Horstmar, Lübeck, Niedersächsischer Reichskreis, Norddeutscher Bund, Preußen, Ratzeburg, Rheinbund, Riga, Ritzebüttel, Sachsen-Lauenburg, Schleswig-Holstein, Wursten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kulm* (Btm) Deutscher Orden, Ermland, Ostpreußen, Polen, Posen, Riga, Westpreußen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kurland* (Hochstift, L, Hztm) Baltikum, Deutscher Orden, (Glogau-Sagan,) Lettland, Livland, Manteuffel, Pilten, Riga, Sagan, Semgallen, Wartenberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lettland* (L) Baltikum, Kurland (Land), Livland, Riga (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Livland* (L) Baltikum, Kurland (Land), Lettland, Memelgebiet, Ösel, Polen, Reval, Riga, Schweden, Schwertbrüderorden (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oesel-Wieck Riga s. Ösel-Wieck (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ösel-Wieck Altpernau, Arensburg, Hapsal, Riga (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Polen* (KgR, Rep) Amtitz, Auschwitz, Berg (Ht), Beuthen, Bielitz, Böhmen, Brandenburg, Breslau (FBtm), Breslau (FBtm), Brieg, Cammin (Kammin), Carolath, Cosel, Crossen, Culm (Btm, L) (Kulm), Danzig, Deutscher Orden, Elbing, Ermland, Falkenberg, Frankenstein (Ftm), Galizien, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Gnesen, Goschütz, Grottkau, Grüssau, Habsburg, Hinterpommern, Hummel, Jauer, (Kammin,) Kolberg, Kreuzburg, Kulm, Kulmerland, Kurland (Land), Landsberg/Warthe, Lebus, Lehnhaus, Leslau, Lettland, Liechtenstein, Liegnitz, Lippehne, Litauen, Livland, Loslau, Lothringen, Löwenberg, Mähren, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Naugard, Neiße, Netzedistrikt, Neumark, Neuschloss, Niederlausitz, Niederschlesien, Nostitz, Oberglogau, Oberschlesien, Odescalchi, Oppeln, Österreichisch-Schlesien, Ostpreußen, Pfalz-Zweibrücken, Pless, Pomerellen (Pommerellen), Pomesanien, Pommerellen (Pomerellen), Pommern, Posen, Přemysliden, Preußen, Priebus, Proskau, Ratibor, Riga, Sachsen, Sagan, Schlawe, Schlesien, Schwarzwasser, Schweidnitz, Seidenberg, Siebenbürgen, Skotschau, Sorau, Sprottau, Steinau, Sternberg (L), Stettin, Stolp, Südpreußen, Sulau, Teschen, Tost, Trachenberg, Triebel, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Wartenberg, Westpreußen, Wohlau, Zator, Zips, Zweibrücken (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Pomesanien* (Hochstift) Culm (Btm) (Kulm), Deutscher Orden, Ermland, Marienwerder, Preußen, Riesenburg, Riga, Westpreußen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Riga* (EStift, Residenz, RS) Culm bzw. Kulm, Dorpat, Ermland, Hanse, (Kulm,) Livland, Ösel, Pomesanien, Ronneburg, Samland, Schwertbrüderorden, Selonien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ronneburg* (in Lettland) (Residenz) Riga (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Russland Anhalt, Anhalt-Zerbst, Bukowina, Dorpat, Ermland, Estland, Galizien, Jever, Kurland (Land), Lettland, Litauen, Livland, Oldenburg, Ösel, Polen, Posen, Riga, Schweden, Tauroggen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Samland* (Btm) Deutscher Orden, Ermland, Fischhausen, Preußen, Riga (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweden* (L) Bremen (EStift), Estland, Franken (Hztm), Greifswald, Hannover, Kehdingen, Kurland (Land), Livland, Mecklenburg, Mecklenburg-Schwerin, Niedersächsischer Reichskreis, Obersächsischer Reichskreis, Oldenburg, Oldenburg-Wildeshausen, Pfalz-Zweibrücken, Polen, Pommern, Preußen, Rheinbund, Riga (RS), Rügen, Sachsen-Lauenburg, Schwerin, Stettin, Stralsund, Verden, Vorpommern, Wildeshausen, Wismar, Würzburg (Hochstift), Zweibrücken (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Selonien* (Btm) Riga (EStift) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Semgallen* (Btm) Kurland (L, Hztm), Lettland, Livland, Polen, Riga (EStift), Selonien (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Uexküll Riga (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)