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Alba (Stadtstaat). Das dem römischen
Alba Pompeia folgende A. am Tanaro war Mitglied des lombardischen Städtebundes.
Nach längerem Streit zwischen Mailand und
Montferrat kam es zu Montferrat, 1631 zu Savoyen und damit 1861 zu Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Mazzatini, G., Note per la
storia della città di Alba, 1893.
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Alessandria (Stadtstaat). Das 1168
gegründete und 1168 nach Papst Alexander III. benannte A. am Tanaro war
Mitglied des lombardischen Städtebundes. 1348 fiel es an Mailand, 1707 an Savoyen (1861 Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas 48 II (1300) C2; Jachino, G., Storiografia
alessandrina, 1898.
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Angleria (Grafschaft). Die Grafschaft A.
zählte im 18. Jahrhundert zu dem von Österreich beanspruchten Lehen Herzogtum Mailand.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 374.
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Augsburg (Hochstift, Residenz). Das
Bistum A. wird, obwohl sichere Quellenbelege fehlen, für das 4. Jahrhundert als
bestehend angenommen. Es war der Kirchenprovinz Mailand
(bis 539) und dann Aquileja zugeordnet und könnte 450 nach Säben (bzw. später
Brixen) verlegt worden sein. Unter den Merowingern (709) könnte es neu
gegründet (Bischof Wicterp 738, Bischof Rozilo 745) und (spätestens 829) der
Kirchenprovinz Mainz angegliedert worden sein. Um 800 ging in ihm das 733-748
für seinen bayerischen Teil gegründete Bistum Neuburg-Staffelsee auf. Es
reichte von der Iller bis zu Ilm und Walchensee sowie im Norden bis nach
Feuchtwangen. Die an sich nicht geringen, aber zerstreuten Güter des Hochstifts
lagen vor allem im Oberallgäu zwischen Iller und Lech. 1258 kam Dillingen hinzu
und wurde zu seinem Mittelpunkt bestimmt (seit Anfang des 15. Jh.s Residenz,
1544 theologisch-philosophische Universität). Allmählich löste sich das Hochstift
von der Vogtei, die im 12. Jahrhundert den Herren von Schwabegg (Schwabeck) und
nach 1167 den Staufern zustand und schließlich 1273 König Rudolf von Habsburg
überlassen wurde. Schon seit 1156 ging aber die Herrschaft über die Stadt A.
verloren. 1802/1803 wurde das Hochstift mit 43 Quadratmeilen (2365
Quadratkilometern), 100000 Einwohnern, 16 Pflegeämtern, 1 Rentamt, den Städten
Dillingen und Füssen und 19 Ämtern des Domkapitels sowie 450000 Gulden
jährlichen Einkünften säkularisiert und ging überwiegend in Bayern auf. Das
Bistum wurde 1817 der Kirchenprovinz München-Freising zugeordnet und 1821 im
Verhältnis zu Rottenburg, Brixen und Konstanz neu umschrieben.
L.: Wolff 156; Zeumer 552 II a 13; Wallner 689 SchwäbRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1815-1866) D3; Die
Territorien des Reichs 6, 8; Steichele, A./Schröder, A./Zoepfl, A., Das Bistum
Augsburg, Bd. 1-10 1861ff.; Bauerreiss, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff.
1949ff., 2. A. 1958ff.; Zoepfl, F., Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe,
1955; Fried, P., Augsburg, LexMA 1 1980, 1211ff.; Seiler, J., Das Augsburger
Domkapitel vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Säkularisation, 1989; Böhm, C.,
Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 496, 1, 2, 22.
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Bellinzona, mal. Bellenz (Herrschaft). B.
am Tessin geht vermutlich auf ein römisches Kastell des 4. Jahrhunderts zurück.
Über Ostgoten, Langobarden, Franken und die Könige von Italien kam es an die
Bischöfe von Como. 1192 wurde B. von den Staufern der Stadtkommune Como
unterstellt. 1350 fiel es an Mailand. 1419 wurde
es an Uri verkauft, 1422 von den Herzögen von Mailand
erobert. 1503 musste es nach kampfloser Besetzung (1501) an Uri, Schwyz und
Nidwalden abgetreten werden, die dort eine Landvogtei einrichteten und 1798 B.
bzw. 1803 Tessin die Selbständigkeit zugestanden.
L.: Wolff 530; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F4; Bonzanigo,
A., Squarci di storia bellinzonese dagli inizi dell'indipendenza cantonale,
Bellinzona 1967; Meyer, W., Bellinzona, LexMA 1 1980, 1849.
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Bergamo (Stadtstaat). Das antike
Bergomum war später Mittelpunkt eines langobardischen Herzogtums und einer
fränkischen Grafschaft. Im 12. Jahrhundert (1108 Konsuln) löste sich die Stadt
aus der Herrschaft der Bischöfe und schloss sich dem lombardischen Städtebund
an. 1333 kam B. an Mailand, 1428 an Venedig,
1805 zum Königreich Italien Frankreichs, 1814/1815 an das Königreich
Lombardo-Venetien Österreichs und 1866 an Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254); Chardon, M., Bergamo, (in)
Méditerranée 8 (1967); Jarnut, J., Bergamo 568-1098, 1979; Jarnut, J./Soldi
Rondini, G., Bergamo, LexMA 1 1980, 1945f.
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Castro (Markgrafschaft). Im 18.
Jahrhundert zählte das an 1649 an den Kirchenstaat gelangte C. zu dem von
Österreich beanspruchten Lehen Herzogtum Mailand.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 374; Schnettger, M., Kleinstaaten in der frühen
Neuzeit, HZ 286 (2008), 613.
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Ceva (Markgrafschaft). Die
Markgrafschaft C. westlich von Genua stand um 1390 unter der Herrschaft der
Visconti (1395 Herzöge von Mailand).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48a (1300) B/C2.
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Chiavenna (Stadtkommune), mhd. Cleven. Das
bereits in römischer Zeit vorhandene (Clavenna), seit dem 10. Jahrhundert von
den Bischöfen von Como beherrschte C. an der Mera und am Treffpunkt des Bergell
(Majolapass) und der Val San Giacomo (Splügenpass) wurde am Ende des 11.
Jahrhunderts freie Kommune. 1335 fiel es an die Visconti (Herzogtum Mailand). 1512 wurde es von Graubünden erobert. 1797
schloss es sich mit dem Veltlin der zisalpinischen Republik an. 1815 kam es an
Österreich, 1859 an Italien.
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) G4; Heinemeyer,
W., Chiavenna, LexMA 2 1983, 1809; Becker, C., Die Kommune Chiavenna, 1995.
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Chiusi (Stadtstaat). C. am Südrand des
Chianatals geht auf das etruskische Chamars und das antike Clusium zurück.
Unter den Langobarden war es Hauptstadt eines eigenen Herzogtums, im 9. und 10.
Jahrhundert Mittelpunkt einer Grafschaft. Später geriet das zugehörige Gebiet
teilweise an die Visconti (Mailand). Die Stadt
kam im 12. Jahrhundert an Orvieto, 1283 an Siena und 1566 an Florenz und damit
1861 an Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II (1300) D3; Bersotti, G., Chiusi, 1974;
Pauler, R., Chiusi, LexMA 2 1983, 1861.
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Chur (Hochstift, Residenz). Der
Ursprung von C. (zu kelt. kora, korja, Stamm, Sippe) in Graubünden liegt in
vorrömischer Zeit. Nach 310 war C. Sitz des Präses der Provinz Raetia prima. Um
300 entstand ein Römerkastell (Curia Raetorum), vermutlich seit dem 4.
Jahrhundert war der Ort Sitz eines 451 erstmals sicher erwähnten Bischofs
(Asinio). Sein Sprengel gehörte bis zur Zuteilung an das ostfränkische Reich
843 zur Kirchenprovinz Mailand, dann bis 1803
zur Kirchenprovinz Mainz. Er umfasste den rätischen Teil des heutigen Kantons
Sankt Gallen, den nördlichsten Teil von Glarus, fast ganz Graubünden, den
Vinschgau bis Meran, Liechtenstein und Vorarlberg (Anfang des 9. Jahrhunderts
etwa 230 Kirchen und Klöster). Die Bischöfe übten bis zur Trennung von Bistum
und Grafschaft durch König/Kaiser Karl den Großen (799/806/807) auch die
weltlichen Herrschaftsrechte des Gebiets, dessen Recht im 8. Jahrhundert in der
Lex Romana Curiensis aufgezeichnet wurde, aus. Im 10./11. Jahrhundert wurden
sie ihnen vom König erneut zugeteilt. 955 erhielt der Bischof den halben Ort
C., 958 das Münzrecht und 1055 die Reichsvogtei mit dem Blutbann. Seit dem 12.
Jahrhundert umfasste die Herrschaft des Bischofs C., die Talschaften „Vier
Dörfer“, Bergell, Oberhalbstein, Oberengadin, Domleschg und Münstertal sowie
die niedere Gerichtsbarkeit im Unterengadin und im Vinschgau. Im 15.
Jahrhundert wurden die bischöflichen Rechte durch Landesherren und vor allem
die freiheitliche Entwicklung der Drei Bünde wieder eingeengt und im Gefolge
der Reformation 1526 durch Graubünden aufgehoben. Zwischen 12991489 und 1526
verlor der Bischof auch schrittweise die Herrschaft über die (Reichs-)Stadt C.
Dessen ungeachtet blieb er weiter, auch noch über 1648 hinaus, als Fürstbischof
Mitglied des Reichsfürstenrates.
L.: Wolff 533; Zeumer 552 II a 26; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
E5; Planta, Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im Mittelalter, 1878; Mayer,
J., Geschichte des Bistums Chur, Bd. 1f. 1907ff.; Casparis, H., Der Bischof von
Chur als Grundherr im Mittelalter, 1910; Bündner Geschichte, 1945; Bistum Chur
1500 Jahre, 1950; Pieth, F., Helvetia Sacra, Bd. I, 1 1972, 449ff.;
Affentranger, U., Die Bischöfe von Chur in der Zeit von 1122 bis 1250, Diss.
Salzburg 1975; Sennhausen, H./Meyer-Marthaler, E., Chur, LexMA 2 1981, 2058;
Studien zur Geschichte des Bistums Chur, hg. v. Durst, M., 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522,
1, 2, 113; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische
Reich, 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Como (Stadtkommune). Das antike C.
wurde 196 v. Chr. römisch. In fränkischer Zeit wurde es Mittelpunkt einer
Grafschaft. 1127 wurde es von Mailand zerstört,
1159 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa als staufischer Stützpunkt wieder
aufgebaut. 1335, endgültig 1451, fiel es an Mailand
(1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) C1; Cantù, C., Storia della
città e della diocesi di Como, Bd. 1f. 3. A. 1899f.; Beretta, A., Como, 1935;
Rovelli, L., Storia di Como, Bd. 1ff. 1962f.; Fasola, L., Como, LexMA 3 1986,
95f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Crema (Stadtkommune, Stadtstaat).
Vermutlich bereits in der Spätantike wurde C. am Serio nördlich von Cremona
gegründet. Im elften Jahrhundert unterstand das castrum C. den Grafen von
Bergamo. Seit 1098 war C. den Bischöfen von Cremona unterstellt. 1160 zerstörte
Kaiser Friedrich I. Barbarossa die mit Mailand
verbündete Stadt, doch erlangte sie wenig später die Anerkennung eigener
Konsuln. 1338 kam C. an Mailand, wurde 1403 aber
wieder autonom. 1423 fiel es erneut an Mailand,
1449 an Venedig, bei dem es bis 1797 blieb. S. Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II (1300) 48 C2; Albini, G., Crema, LexMA 3
1984, 339. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cremona (Stadtkommune). C. am Po kam 218
v. Chr. von den gallischen Cenomanen an Rom. 451 war es bereits Sitz eines
Bischofs. 603 wurde es von den Langobarden erobert, geriet danach aber unter
die Herrschaft der Bischöfe. Im 12. Jahrhundert war es freie Kommune (1112-1166
consules). Im Kampf gegen Mailand war es mit
Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbündet. 1334/1344 wurde es von den Visconti (Mailand) unterworfen und gelangte 1441 an die Sforza.
Mit dem Herzogtum Mailand kam es 1797 unter die
Herrschaft Frankreichs. 1815 fiel es an Österreich, 1859 an Sardinien (1861
Italien).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2; Signori, E., Cremona, 1928;
Montorsi, W., Cremona. Dalla cittá quadrata alla città nova, 1981; Zumhagen,
O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Storia di Cremona, hg.
v. Andenna, G., 2004; Il codice diplomatico della cattedrale di Cremona, hg. v.
Leoni, V., 2010.
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Gallarate, Gallara (Grafschaft). Die
Grafschaft G. bei Mailand unterstand am Ende des
18. Jahrhunderts den Grafen von Hohenems. S. Italien.
L.: Wolff 206; Welti, L., Hohenems und Gallarate, FS Grass, N., 1975.
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Genua (Stadtkommune, Republik). G. am
südlichen Steilabfall der ligurischen Alpen war schon im Altertum ein
bedeutendes Handelszentrum. Seit 218 v. Chr. stand es unter römischem Einfluss
und behielt die zu unbestimmtem Zeitpunkt erlangte römische Munizipalverfassung
bis zur Völkerwanderungszeit bei. Über Ostgoten, Byzantiner (554) und
Langobarden (641) kam es an die Franken, die es zum Mittelpunkt einer
Grafschaft erhoben. Seit dem 10. Jahrhundert erlangte G. (958 Privileg für die
habitatores in civitate Ianuensi) eine eigene, seit etwa 1100 von drei oder
mehr Konsuln als Compagna ausgeübte Verwaltung, die Friedrich I. Barbarossa
beließ. Zusammen mit Pisa gewann die durch Handel reich gewordene Stadt
Sardinien und Korsika und setzte sich 1284 auch gegen Pisa und 1298 gegen
Venedig durch. Gleichzeitig wurde G. durch heftige innere Auseinandersetzungen
der Familien der Doria, Fieschi, Grimaldi und Spinola erschüttert. 1380
unterlag es bei Chioggia gegen Venedig. Von 1396 bis 1409 stand es unter der
Herrschaft Frankreichs, von 1421 bis 1436 unter der Herrschaft Mailands und von 1458 bis 1461 wieder unter der Herrschaft
Frankreichs. Nach dem Fall Konstantinopels 1453 gingen alle östlichen
Niederlassungen verloren (1471 Trapezunt, 1475 Kaffa [Caffa], 1566 Chios).
Mehrfach geriet die Stadt unter die Herrschaft Mailands
und Frankreichs. 1768 trat Genua Korsika an Frankreich ab. Am 6. 6. 1797 wurde
Genua von Frankreich als Ligurische Republik eingerichtet, 1805 nach einem
Volksentscheid von Frankreich annektiert. 1815 wurde G. mit dem Königreich
Sardinien vereint, das 1861 im Königreich Italien aufging.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (um 1300) C2; Storia di Genova dalle
origini al tempo nostro, Bd. 1ff. 1941f.; Cozzani, E., Genova, 1961; Le ville
genovosi, hg. v. De Negri, E. u. a., 1967; Costantini, C., La repubblica di
Genova nell'età moderna, 1978; Piergiovanni, V., Lezioni di storia giuridica
genovese, 1983; Petti Balbi, G., Genua, LexMA 4 1989, 1251ff.; Kurowski, F.,
Genua aber war mächtiger, 1990; Schweppenstette, F., Die Politik der
Erinnerung, 2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habsburg (Grafen, Residenz). Nach der um
1020 vom ihnen verwandten (oder verschwägerten) Bischof Werner von Straßburg
und Förderer von Muri errichteten Burg H. (Habichtsburg) an der Aare im
heutigen schweizerischen Kanton Aargau nannten sich erstmals 1090 (urkundlich
1108 comes de Hauichburch) seit 952 (Guntramus dives) nachweisbare Grafen
(Eberhardiner), die vielleicht von den Herzögen des Elsass, den Etichonen,
abstammen und mit den Welfen verwandt waren. Sie waren im Elsass, am Oberrhein
(Grafschaft Klettgau) und zwischen Aare und Reuß begütert. Durch Beerbung
anderer schwäbischer Geschlechter vermehrten sie ihre Güter weiter. Seit Kaiser
Heinrich V. (1125) hatten sie die Grafschaft im oberen Elsass inne, seit 1170
auch die Grafschaften im Zürichgau und später im Aargau, Frickgau und Thurgau,
so dass sie bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das wichtigste
südwestdeutsche und eines der bedeutendsten süddeutschen Geschlechter waren.
Zwischen 1232 und 1238 spaltete sich die 1408/1415 erloschene Linie
Habsburg-Laufenburg von der Hauptlinie, welche die meisten Eigengüter im
Elsass, die Grafenrechte im Aargau und Zürichgau und die Landgrafschaft im
Oberelsass behielt, ab. Seit dieser Zeit verlor die dabei an die ältere Linie
gelangte Burg H. ihre Bedeutung. Nach dem Interregnum wurde Graf Rudolf von
Habsburg, für den Kaiser Friedrich II. Pate geworden war, 1273 zum deutschen
König gewählt. Er beerbte die Grafen von Kiburg (Kyburg) bei Zürich, besiegte
1278 den König von Böhmen, Ottokar II., und belehnte 1282 seine beiden Söhne
mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. 1306 gewann sein Sohn Rudolf
Böhmen, das jedoch 1308 an das Haus Luxemburg überging. Im zähen Ringen mit den
1438 aussterbenden Luxemburgern und den Wittelsbachern wurden 1335 Kärnten und
Krain, 1363 Tirol, 1368 Freiburg im Breisgau und 1382/1383 Triest gewonnen.
Seit 1359 wurde auf Grund gefälschter Urkunden (sog. privilegium maius) der
Titel eines (Pfalz-)Erzherzogs in Anspruch genommen. 1379 teilte sich das
Geschlecht unter den Brüdern Rudolfs IV. in die albertinische Linie
(Albertiner) in Niederösterreich und Oberösterreich und die leopoldinische
Linie (Leopoldiner) in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien,
Görz, Tirol, Vorderösterreich), 1409/1411 die Leopoldiner Linie in eine jüngere
steirische und eine Tiroler Linie (Tirol, Vorderösterreich). Aus der
albertinischen Linie erwarb Albrecht V. durch seine Ehe mit Elisabeth von
Luxemburg 1437 Böhmen und Ungarn, die 1457 aber wieder verlorengingen. 1438
wurde Albrecht V., der Schwiegersohn König Sigmunds, als Albrecht II. König.
Sein Nachfolger Friedrich III. aus der steirischen leopoldinischen Linie gewann
erneut und auf Dauer für H. die deutsche Krone. Außerdem erwarb er zu den
ererbten Ländern Steiermark, Kärnten und Krain 1457 nach dem Tod seines Neffen
Ladislaus Postumus Niederösterreich und 1463 nach dem Tod seines Bruders
Oberösterreich. Zugleich wurde 1453 der Vorsitz der nicht zu den Kurfürsten
gezählten Habsburger im Rat der übrigen Reichsfürsten anerkannt. 1490 trat
Friedrichs III. kinderloser Vetter Siegmund Tirol und Vorderösterreich an
Maximilian I., den einzigen Sohn Friedrichs III., ab, so dass dieser nach dem
Aussterben der Albertiner Linie und der Tiroler Linie wieder die Gebiete aller
Linien vereinigte. Hinzu kamen die durch die Heirat (1477) mit Maria von
Burgund († 1482) angefallenen Lande der Herzöge von Burgund sowie 1500 Görz und
1505 nach dem bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg die Landvogtei Hagenau
(von der Pfalz), die schwäbische Herrschaft Weißenhorn sowie Kufstein,
Rattenberg und Kitzbühel (von Bayern), doch waren im 14. und 15. Jahrhundert
der Tiroler Linie die althabsburgischen Güter in der Schweiz verlorengegangen
(1415 Aargau, 1450 Zürich, 1460 Thurgau). Maximilians Sohn Philipp der Schöne
(† 1506) heiratete die Thronerbin Spaniens (Johanna von Spanien), so dass
Maximilians Enkel Karl V. nach dem Tod seines Vaters Philipp die ehemals
burgundischen Niederlande, nach dem Tod seines mütterlichen Großvaters,
Ferdinand des Katholischen von Spanien, 1516 Spanien mit Neapel/Sizilien und
den in Amerika neu gewonnenen Kolonien sowie 1519 die österreichischen Lande
erben konnte. Diese überließ er 1521/1522/1526 seinem jüngeren Bruder
Ferdinand, so dass sich das Haus H. in eine Linie Spanien und eine Linie
Österreich (ohne Niederlande, Freigrafschaft Burgund und Mailand) teilte. Ferdinand eroberte als Schwager des
letzten Königs von Ungarn und Böhmen 1526 Böhmen (mit Schlesien) und Ungarn und
wurde damit Begründer der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. 1564
teilte sich das Haus Österreich (Maximilian II. erhielt Niederösterreich und
Oberösterreich, Böhmen und Ungarn, Ferdinand Tirol und Vorderösterreich, Karl
Innerösterreich mit Steiermark, Kärnten und Krain), wurde aber 1598/1619 unter Ferdinand
II. (1619-1637) von der jüngeren steirischen Linie wieder vereinigt, da die von
Maximilian II. gegründete Linie ausstarb und die Nachkommen Ferdinands aus
morganatischer Ehe stammten. 1623 kamen Tirol und die Vorlande an Ferdinands
Bruder Leopold Wilhelm und dessen Nachkommen, doch starb diese Linie bereits
1665 im Mannesstamm aus und kam Tirol 1705 zurück. 1700/1701 starben die
Habsburger in Spanien aus. Von Leopolds I. beiden Söhnen verstarb Joseph I.
1711, so dass der verbleibende Karl VI. von Rechts wegen auch die spanischen
Güter erlangen konnte, durch den spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) im
Ergebnis aber auf den Erwerb der meisten spanischen Nebenländer
(Neapel-Sizilien, Mailand, um die Generalstaaten
geschmälerte spanische Niederlande) beschränkt wurde. Als letzter Habsburger im
Mannesstamm regelte Karl VI. 1713 in der Pragmatischen Sanktion die Thronfolge
nach dem Aussterben im Mannesstamm und legte die Unteilbarkeit der Güter fest.
Weiter gelang ihm 1718 die endgültige Bannung der seit dem 15. Jahrhundert
entstandenen Türkengefahr, doch musste er Sizilien, das soeben durch Heirat
gewonnene Lothringen (faktisch) sowie Serbien und die Walachei (1736-1739)
aufgeben. Seine Tochter Maria Theresia (1740-1780) verlor in den schlesischen
Kriegen (1740/1742, 1744, 1756/1763) Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft
Glatz an Preußen. Wegen ihrer Heirat mit Franz Stephan von Lothringen wurde die
Dynastie von nun an als Haus Habsburg-Lothringen bezeichnet. Aus der
kinderreichen Ehe stammten Joseph II., Leopold II. und Ferdinand, der Gründer
des Hauses Österreich-Este (Modena, bis 1859/1875). Joseph II. vollendete im
Geiste der Aufklärung die schon von Maria Theresia begonnene Umformung der
Erblande zu einem modernen absolutistischen und zentralistischen Staat und
erreichte zudem Landgewinne aus dem 1778/1779 ausgefochtenen bayerischen
Erbfolgekrieg und der ersten Teilung Polens. Leopolds II. Sohn Franz II. war
letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (deutscher Nation). Am 11. 8.
1804 nahm er als Reaktion auf die Selbsternennung Napoleons zum Kaiser der
Franzosen den Titel Kaiser von Österreich an. Am 6. 8. 1806 verzichtete er
infolge der Bildung des Rheinbunds auf den deutschen Kaiserthron. Die schweren
Territorialverluste von 1801/1805/1809 wurden 1814/1815 wieder ausgeglichen. In
Italien begründeten die Habsburg-Lothringer Sekundogenituren und
Tertiogenituren (Toskana, Modena), die im Zuge der Einigung Italiens 1860
abgesetzt wurden. 1859 verlor Österreich auch die Lombardei und 1866 Venetien an
Italien. Als Folge des ersten Weltkrieges verzichtete Kaiser Karl I. am 11. 11.
1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, ohne abzudanken. Die dadurch
entstehende, im Wesentlichen auf deutschsprachige Gebiete beschränkte Republik
(Deutschösterreich bzw.) Österreich hob durch Gesetz vom 3. 4. 1919 alle
Herrscherrechte des Hauses Habsburg-Lothringen auf. In Ungarn verloren die
Habsburger durch Gesetz vom 6. 11. 1921 den Thron.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Monumenta Habsburgica, Bd. 1ff. 1854ff.; Schulte, A., Geschichte der
Habsburger in den ersten drei Jahrhunderten, 1887; Luschin v. Ebengreuth, A.,
Österreichische Reichsgeschichte, Bd. 1f. 1895; Tezner, F., Der österreichische
Kaisertitel, seine Geschichte und seine politische Bedeutung, (Grünhuts)
Zeitschrift für das Privat- und öffentliche Recht der Gegenwart 25 (1898),
351ff.; Koehler, C., Stammtafel des Hauses Habsburg und Habsburg-Lothringen,
1900; Turba, G., Geschichte des Thronfolgerechts in allen habsburgischen
Ländern, 1903; Regesta Habsburgica. Bd. 1,1ff. Die Regesten der Grafen von
Habsburg bis 1281, bearb. v. Steinacker, H., 1905ff.; Kahler, E. v., Das
Geschlecht Habsburg, 1919; Ammann, H., Die Habsburger und die Schweiz, 1931;
Feine, H., Die Territorialbildung der Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA
67 (1950), 176; Wandruszka, A., Das Haus Habsburg. Die Geschichte einer
österreichischen Dynastie, 2. A. 1968; Hellbling, E. C., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, Wien 1956; Hantsch, H., Die Geschichte
Österreichs, Bd. 1 4. A. 1959, Bd. 2 2. A. 1953; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs, 8. A. 1990; Uhlirz, K./Uhlirz, M., Handbuch der Geschichte
Österreich-Ungarns, 2. A. 1963; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Appennin,
1964; Randa, A., Österreich in Übersee, 1966; Stadtmüller, G., Geschichte der
habsburgischen Macht, 1966; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Wandruszka, A., Das Haus Habsburg, 1978; Wachter, D., Aufstieg der Habsburger.
Das Reich und Europa im 13./14. Jahrhundert, 1982; Rieger, E., Das
Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984; Brauneder, W.,
Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Hödl, G., Habsburg und
Österreich 1273-1493, 1988; Die Habsburger, Ein biographisches Lexikon, hg. v.
Hamann, G., 1988; Herm, G., Der Aufstieg des Hauses Habsburg, 1988; Evans, R.,
Das Werden der Habsburgermonarchie 1550-1700, 1989; Scheibelreiter, G.,
Habsburger, LexMA 4 1989, 1815f.; Kann, R., Geschichte des Habsburgerreiches,
1990; Krieger, K., Die Habsburger im Mittelalter, 1994; Bérenger, J., Die
Geschichte des Habsburgerreiches, 1995; Die Habsburger im deutschen Südwesten,
hg. v. Quarthal, F. u. a., 1999; Nuss, P., Les Habsbourg en Alsace, 2002;
Sauter, A., Fürstliche Herrschaftsrepräsentation, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 85, 1, 2,
245; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 503; Meier, B., Ein
Königshaus aus der Schweiz, 2008; Die Habsburger zwischen Aare und Bodensee,
hg. v. Niederhäuser, P., 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenems, Ems (Reichsritter,
Reichsgrafen). In H., ursprünglich Ems, bei Dornbirn in Vorarlberg wurde um
1170 eine Reichsburg errichtet. Sie war Sitz der seit etwa 1180 nachweisbaren
Reichsministerialen, Reichsritter und nach einer Heiratsverbindung mit den
Medici seit 1560 Reichsgrafen von H., die hier eine kleine, seit 1400
reichslehnbare Herrschaft gründeten und um Lustenau mit Widnau und Haslach erweiterten.
Sie erwarben von 1614 bis 1669 von den Grafen von Sulz die Herrschaft Vaduz und
Schellenberg. Nachdem in der Mitte des 17. Jahrhunderts die beiden Linien
Hohenems-Hohenems (bald wieder ausgestorben) und Hohenems-Vaduz entstanden und
letztere 1759 ausstarb, kam 1759/1765 mit diesem Aussterben der Reichsgrafen im
Mannesstamm die Landeshoheit an Österreich. 1790 erhielt Graf Harrach die
Herrschaft H. 1814 fiel sie endgültig, nachdem sie zunächst 1805 zu Gunsten
Bayerns mediatisiert worden war, an Österreich zurück. Die Eigengüter kamen
später an die Truchsess von Waldburg. Um 1800 war die zum schwäbischen
Reichskreis zählende Grafschaft 3,5 Quadratmeilen groß und enthielt 4000
Einwohner. Sie umfasste die Bergschlösser Althohenems und Neuhohenems, den
Flecken Ems und einige Dörfer, die Orte Widnau und Haslach (in der
schweizerischen Landvogtei Rheintal gelegen), die Grafschaft Gallarate
(Gallara) bei Mailand (seit 1578) sowie Bistrau
(Bistra), Bohnau (Bonna), Trepien (Trpin) und Laubendorf (in Böhmen).
L.: Wolff 205; Zeumer 553 II b 61, 13; Wallner 687 SchwäbRK 35; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Bergmann, J., Die Edlen von Embs und
die Reichsgrafen von und zu Hohenems, 1860/1; Welti, L., Geschichte der
Reichsgrafschaft Hohenems und des Reichshofes Lustenau, 1930; Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1976ff. ; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 312.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Italien (Halbinsel, Königreich). Der 768
von König Karl dem Großen den Langobarden abgewonnene Teil Italiens, den König
bzw. Kaiser Otto der Große 951/962 wieder an das deutsche Reich zog und in dem
sich seit dem 11. Jahrhundert nach Selbständigkeit strebende Kommunen entwickelten,
zerfiel seit dem hohen Mittelalter in zahlreiche Reichslehen (10 größere
Herzogtümer und 250 kleine Lehen). Nach dem Scheitern der Idee eines
einheitlichen Imperiums unter der Herrschaft der Staufer stand I. für drei
Jahrhunderte im Zeichen verhältnismäßig selbständiger Mittelstaaten mit teils
fürstlicher oder quasifürstlicher Spitze (Visconti, Este, Gonzaga), teils
republikanischer Gestaltung (Venedig, Genua, Lucca, Siena), denen der
Kirchenstaat und das Königreich (beider) Sizilien (mit Neapel) im Süden
gegenüberstanden. Als dem Heiligen Römischen Reich angehörige Teile Italiens
galten vor allem: Fürstentum Carrara, Fürstentum Castiglione, Fürstentum
Comacchio, Fürstentum Correggio, Fürstentum Doria, Herzogtum Ferrara, Herzogtum
Finale, Herzogtum Florenz (Toscana), Herzogtum Genua (leugnete
Reichszugehörigkeit wurde aber zu Reichssteuern herangezogen), Herzogtum
Guastalla, Lucca (leugnete die Reichszugehörigkeit, wurde aber zu Reichssteuern
herangezogen), Herzogtum Mailand
(Modena-Reggio), Herzogtum Mantua, Herzogtum Massa, Herzogtum Mirandola,
Herzogtum Modena, Herzogtum Monaco, Herzogtum Montferrat, Neapel, Herzogtum
Novellara, Herzogtum Parma, Herzogtum Piacenza, Savoyen (Savoyen-Piemont,
Reichsstand, der nicht mehr zu den Reichstagen erschien, weil er sich für
souverän hielt), Sizilien, Soramo, Herzogtum Spinola, Toscana/Toskana sowie
Venedig. Mit dem Zug Frankreichs gegen die auf die Anjou gefolgte aragonesische
Seitenlinie in Neapel (1494) wurde I., in dem es in der Neuzeit 137 Bistümer
gab, zum Streitobjekt zwischen Frankreich und Spanien/Habsburg, in dem
Spanien/Habsburg die Vorherrschaft gewann. Nach dem Aussterben der spanischen
Habsburger (1700) erhielt nach dem spanischen Erbfolgestreit (1701-1713/1714)
die spanische Linie der französischen Bourbonen den Süden (Neapel, Sizilien),
Österreich den Norden (Mailand). Infolge des
Aussterbens einheimischer Dynastien fielen Toskana und Mantua an Österreich,
Parma-Piacenza dagegen an Frankreich. Die verbleibenden Herzöge von
Savoyen-Piemont gewannen 1713 den Königstitel mit Sizilien, das sie 1720 gegen
Sardinien tauschten (Königreich Sardinien). 1731 bestanden 13 lombardische
Reichslehen (u. a. Mailand, Mantua, Montferrat,
Mirandola, Gonzagische Fürstentümer), 19 ligurische Reichslehen (u. a. Gebiete
der Doria), 20 bononesische Reichslehen (u. a. Modena, Ferrara, Gebiete der
Spinola und der Doria), 10 toskanische Reichslehen (u. a. Florenz, Piombino,
Soramo, Comacchio) und 11 tirnisanische Reichslehen (u. a. Fürsten von Massa,
Malaspina). Zwischen 1734 und 1737 brach die Reichsitalienpolitik zusammen
(vgl. Calice, Veppo, Avulla, Spigno, Novi, Gavi, Palladio, Val di Taro, Albano
bzw. Albanum, Pavia, Angleria, Castro, Malgrate, Siena). Seit 1796 drang
wiederum Frankreich in I. ein und errichtete verschiedene Republiken, die
später teils Frankreich eingegliedert wurden (Doria, Ferrara, Finale, Lucca,
Mirandola, Neapel, Novellara, Spinola, Soramo), teils in französisch
beherrschte Königreiche umgewandelt wurden. 1815 wurden Österreich
(Lombardo-Venetien, Toskana, Modena) und die Bourbonen (Neapel-Sizilien, Lucca,
1847 Parma-Piacenza) wieder nach I. zurückgeführt. Piemont-Savoyen gewann
Genua. Als Folge des erwachenden Nationalgefühls und des sog. risorgimento kam
es 1859 zum sardinisch-piemontesisch-französischen Feldzug gegen Österreich,
das 1859 die Lombardei räumen musste. 1860 wurden Toskana, Modena, Parma und
die Romagna an Sardinien (Sardinien-Piemont, Piemont) angeschlossen, das
seinerseits Savoyen an Frankreich abgeben musste. Danach wurden die Bourbonen aus
Neapel-Sizilien vertrieben. Auch die Marken und Umbrien wurden Sardinien
(Sardinien-Piemont, Piemont) angegliedert. Viktor Emanuel II. nahm 1861 den
Titel eines Königs von I. an. 1866 wurde Venetien (Österreichs) gewonnen und
1860/1870 der Kirchenstaat bis auf geringe Reste eingezogen. Am 23. Mai 1915
erklärte I. seinem Verbündeten Österreich-Ungarn den Krieg und gewann danach
Südtirol. S. a. Lombardei.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 92ff.; Punti essenziali toccanti la Commissione
Imperiale in Italia im Akt Plenipotenz 3 des Haus-, Hof- und Staatsarchivs
Wien; Moser, J., Compendium juris publici moderni imperii Romani oder Grundriß
der heutigen Staatsverfassung des Römischen Kayserthums, 1729; Overmann, A.,
Die Besitzungen der Großgräfin Mathilde von Tuscien nebst Regesten ihrer
Urkunden, 1892 (Diss.); Croce, B., Storia dell‘età barocca in Italia, 1929;
Goez, W., Italien im Mittelalter, Bd. 1f. 1942; Pieri, P., Il Rinascimento e la
crisi militare italiana, 1952; Landogna, F., Storia d‘Italia, 1957; Waley, D.,
Die italienischen Stadtstaaten, 1960; Storia d‘Italia, ed. Valeri, N. F., 2. A.
Bd. 1ff. 1965ff.; Kramer H., Geschichte Italiens, Bd. 1f. 1968; Volpe, Storia
d‘Italia, Bd. 1f. 1968ff.; Haverkamp, A., Herrschaftsformen der Frühstaufer in
Reichsitalien, 1970f.; Storia d'Italia, Bd. 1ff. 197ff.; Keller, H.,
Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien (9.-12.
Jahrhundert), 1979; Schumann, R., Geschichte Italiens, 1983; Goez, W.,
Grundzüge der Geschichte Italiens in Mittelalter und Renaissance, 1984;
Fellner, F., Die österreichische Geschichtsforschung über Italien, 1985;
Italien-Ploetz. Italienische Geschichte zum Nachschlagen, bearb. v.
Schwarzkopf, J., 1986; Haverkamp, A., Italien im hohen und späten Mittelalter,
1056-1454, Handbuch der europäischen Geschichte, 2. A. 1987; Lill, R.,
Geschichte Italiens in der Neuzeit, 4. A. 1988; Seidlmayer, M., Geschichte
Italiens, 2. A. 1989; Haverkamp, A., Italien, LexMA 5 1990, 705ff.; Die großen
Familien Italiens, hg. v. Reinhardt, V., 1992; Indice biografico italiano, hg.
v. Nappo, T., Bd. 2ff. 1993; Chielloni, C. u. a., Italien, 3. A. 1995;
Italien-Lexikon, hg. v. Brütting, R., 1995; Die deutsche und italienische
Rechtskultur, hg. v. Mazzacane, A. u. a., 1995; Chittolini, G., Città, comunità
e feudi regali, 1996; Pauler, R., Die deutschen Könige und Italien, 1997;
Jones, P., The Italian city-State, 1997; Reinhardt, V., Geschichte Italiens,
2003; Italy in the Central Middle Ages 1000-1300, hg. v. Abulafia, D., 2004;
Weber, C., Episcopus et princeps- italienische Bischöfe als Fürsten, Grafen und
Barone vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Locarno (Reichsstadt), mhd. Luggarus. L.
am Nordende des Lago Maggiore im Tessin war im Frühmittelalter (866) Königshof.
1186 erhielt die Stadt von Kaiser Friedrich I. Barbarossa vorübergehend die
Reichsfreiheit. Von 1315 bis 1342 bildete L. ein selbständiges Gemeinwesen, kam
dann aber an die Visconti bzw. Mailand. Nach
mehrfachem Herrschaftswechsel wurde es 1513/1516 von den Eidgenossen der
Schweiz besetzt und als gemeine Herrschaft eingegliedert.
L.: Wolff 531; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F4; Hardmeyer,
J., Locarno und seine Täler, 5. A. 1923; Hudig-Frey, M., Locarno, 1966;
Wielich, G., Das Locarnese im Altertum und Mittelalter, 1970; Deplazes, L.,
Locarno, LexMA 5 1991, 1063.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lombardei (Landschaft). Das Gebiet der
nordwestlichen Poebene war ursprünglich von Kelten besiedelt, die seit 222 v.
Chr. allmählich in das römische Reich eingegliedert wurden. Nach dessen Zerfall
wurden Norditalien und Mittelitalien (einschließlich der nordwestlichen
Poebene) von den Langobarden erobert und erstmals 629 als Langobardia im
geographischen Sinn bezeichnet. 774 fiel das Gebiet der Langobarden an die
Franken. Am Ende des 11. Jahrhunderts erlangten die Städte der nordwestlichen
Poebene wie Pavia, Mailand, Como oder Cremona
Selbständigkeit. In Städtebünden wandten sie sich gegen die Staufer. Nach
langen Kämpfen traten Signorien an die Stelle der Städte. Die Vormachtstellung
gewann Mailand. Den Osten erlangte Venedig. 1535
kam das 1395 zum Herzogtum erhobene Mailand als
Reichslehen an Spanien. 1714 fiel die L. nach dem spanischen Erbfolgekrieg an
Österreich. 1797 wurde sie von Frankreich besetzt (Teil der Zisalpinischen
Republik, seit 1805 des napoleonischen Königreiches Italien). 1815 wurde das
Gebiet mit Venetien zum Lombardisch-Venezianischen Königreich
(Lombardo-Venetien) Österreichs vereinigt. 1859 verlor Österreich die Lombardei
an Sardinien, 1866 Venetien an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Rota, E., L'Austria in
Lombardia, 1911; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der Kulturlandschaft
Oberitaliens, 1956; Arbinger, N., Komitat, Adel und städtische Kommune in der
Lombardei während des 11. und 12. Jahrhunderts, Diss. phil. Wien 1967; Dilcher,
G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Margaroli, P.,
Lombardei, LexMA 5 1991, 2094; Mazohl-Wallnig, B., Österreichischer
Verwaltungsstaat, 1993; Longobardia e longobardi nell’Italia meridionale, hg.
v. Andenna, G. u. a., 1996.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lugano (Stadt, Herrschaft), mhd. Lauis.
L. am Luganer See wird im 6. Jahrhundert als befestigter Ort erwähnt. Im 10.
Jahrhundert (901) kam es als wichtiger Markt vom westfränkischen König an das
Hochstift Como. 1303/1335 fiel es an die Visconti bzw. Mailand.
1512 wurde es von den Eidgenosssen der Schweiz erobert. Dort gelangte es 1798
zum Kanton Tessin.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F4; Pometta, E./Chiesa, V.,
Storia di Lugano, 1942; Trezzini, C., Le diocèse de Lugano dans son origine
historique et sa condition juridique: Discours rectoral, 1948; Vismara,
G./Cavanna, A./Vismara, P., Ticino medievale, 2. A. 1990; Margaroli, P.,
Lugano, LexMA 5 1991, 2204.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mailand (Stadtkommune, Stadtstaat,
Herzogtum). Kaiser Diokletian († 313) erhob das vielleicht schon etruskische,
danach auf einer Gründung der Insubrer beruhende, seit 222 v. Chr. römische
Mediolanum in der Poebene, das schon in der Spätantike einen Bischof (erster
sicher belegter Bischof um 200) bzw. Erzbischof beherbergte, 286 zur
Residenzstadt. 489 geriet es unter die Herrschaft der Goten, nach schweren
Zerstörungen (493, 539) 569 der Langobarden, unter denen es hinter Pavia
zurücktrat, gleichwohl aber Sitz eines Herzogtums wurde. Nach Unterwerfung des
langobardischen Reiches durch König Karl den Großen 774 wurde M. Teil des
fränkischen Reiches und Sitz eines Grafen. 951 kam es unter König Otto dem
Großen mit dem Königreich Italien erneut an das Reich und überflügelte
allmählich Pavia, dessen Königspfalz 1024 zerstört wurde. Um 1050 kam es zu
einer (ersten) Pataria, 1120/1130 zu Ausläufern (einer zweiten Pataria). Im 12.
Jahrhundert wurde es mit seinen im Jahre 1097 nachweisbaren consules, die im
12. Jahrhundert die Grafschaftsrechte an sich zogen, Führer der gegen den
Kaiser gerichteten lombardischen Städtebewegung, so dass es Kaiser Friedrich I.
Barbarossa 1162 vollkommen zerstören ließ. 1167 begann der Wiederaufbau. 1183
musste der Kaiser nach der Niederlage von Legnano die städtische
Selbstregierung unter der Oberhoheit des Reiches anerkennen. 1225 entstand ein
Liber statutorum. 1240 kam die guelfische Familia della Torre an die Macht,
ging 1259 zur Signorie über und erhielt 1274 von König Rudolf von Habsburg das
Reichsvikariat. 1277 wurde sie von der ghibellinischen Familie Visconti
gestürzt, die 1294 das Reichsvikariat bestätigt bekam. Sie erlangte allmählich
die Herrschaft in ganz Mittelitalien und Oberitalien (Verona, Vicenza, Padua,
Perugia, Assisi, Siena, Pisa, Bologna), 1380 das Reichsvikariat der Lombardei
und 1395 durch Kauf die Erhebung der Herrschaft zum Herzogtum M. Im 15.
Jahrhundert gingen große Teile verloren (Verona, Parma, Piacenza), die zum Teil
an Venedig fielen, zum Teil selbständig wurden. 1447/1450 gelangte die
Herrschaft nach dem Aussterben der Visconti (1447) über die Erbtochter an die
Sforza. 1494 verlieh König Maximilian I. das Herzogtum an Lodovico il Moro.
1499 wurde M. von Frankreich, das Erbansprüche nach den Visconti geltend machte,
erobert, das 1505 mit ihm belehnt wurde. 1512 wurde es ihm mit dem Tessin,
Bormio, Veltlin und Chiavenna von der Schweiz entrissen, die nach dem Sieg
Frankreichs 1515 aber nur den Tessin halten konnte. 1521 und erneut 1525 kam es
an Kaiser Karl V., dann an die Sforza, 1529 wieder an Frankreich und 1535 nach
dem Aussterben der Sforza als erledigtes Lehen wieder an das Reich, das es an
Karls V. Sohn Philipp II. und damit an die spanischen Habsburger (Spanien)
ausgab. 1713/1714 fiel M. nach dem spanischen Erbfolgekrieg mit den
Grafschaften Pavia und Angleria sowie den Markgrafschaften Castro und Malgrate
an die deutschen Habsburger in Österreich. 1735 und 1748 mussten verschiedene
Teile (Novara, Tortona) an Savoyen abgetreten werden, doch blühte M. infolge aufgeklärter
Reformen rasch auf. 1797/1801 kam M. an Frankreich (Zisalpinische Republik,
1805 Königreich Italien), womit die Zugehörigkeit zum Reich erlosch. 1815 wurde
es mit Venedig als Lombardo-Venetianisches Königreich (Lombardo-Venezianisches
Königreich) Österreich zugeteilt. 1848 erhob sich M. vergeblich gegen
Österreich. 1859 musste Österreich nach der Niederlage von Magenta M. aufgeben.
M. kam zu Sardinien (Sardinien-Piemont) und damit zu Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E6, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D6; Cusani, F., Storia di Milano, Bd. 1ff. 1861f.; Anemüller, E.,
Geschichte der Verfassung Mailands in den Jahren
1075-1117, 1881; Ady, C., History of Milano under the Sforza, 1907; Muir, D.,
History of Milano under the Visconti, 1924; Visconti, A., Storia di Milano,
1937, Neudruck 1979; Cazzamini-Mussi, F., Milano durante la dominazione
spagnola, 1947; Bosisio, A., Storia di Milano, 1958; Verri, P., Storia di
Milano, Bd. 1ff. 1962; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Apennin (!), 1964;
Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967; Ferria, A., I
terribili Sforza, 1970; Keller, H., Senioren und Vasallen. Untersuchungen über
die Führungsschicht in den lombardischen Städten des 9.-12. Jahrhunderts, unter
besonderer Berücksichtigung Mailands, 1972;
Keller, H., Adelsherrschaft und städtische Gesellschaft in Oberitalien, 9.-12.
Jh., 1979; Castellaneta, C., Storia di Milano, 2. A. 1976; Visconti, A., Storia
di Milano, 1979; Blastenbrei, P., Die Sforza und ihr Heer, 1987; Ambrosiani,
A./Chittolini, G., Mailand, LexMA 6 1992, 106;
Hermes, R., Totius libertatis patrona, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 191; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale
Entwicklung, 2001; Grillo, P., Milano in età comunale (1183-1276), 2001; I
notai della curia arcivescovile di Milano, hg. v. Belloni, C. u. a., 2004.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Malgrate (Markgrafschaft). Im 18.
Jahrhundert zählte M. zu dem von Österreich beanspruchten Lehen Herzogtum Mailand.
L.: Aretin, Das alte Reich 2, 374.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mantua (Stadtkommune, Reichsvikariat,
Markgrafschaft, Herzogtum). M. am Mincio wurde vermutlich von den Etruskern
gegründet und kam nach der gotischen und langobardischen Zeit (603) 774 an das
fränkische Reich. Hier war es Sitz eines Bistums und einer Grafschaft (819),
die im 10. Jahrhundert (977) an das Haus Canossa (Markgrafen von Tuszien) fiel.
Nach dessen Ende (1115) erlangte M. Selbständigkeit und trat 1167 dem Bund der
lombardischen Städte bei. 1236 eroberte Kaiser Friedrich II. die danach bald
wieder unabhängige Stadt. 1263 entstand unter den Bonaccolsi eine Signorie.
1311 bestätigte König Heinrich VII. den in den Kämpfen der großen Geschlechter
der Stadt siegreichen Rinaldo Bonaccolsi-Passerino als Reichsvikar. 1329
verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Luigi Gonzaga das Reichsvikariat über M., das
dieser zu einer umfassenden Herrschaft ausbaute. Kaiser Sigmund erhob 1432 Gianfrancesco
Gonzaga zum Markgrafen, Kaiser Karl V. 1530 Frederigo II. zum Herzog von M.
Dieser gewann 1536/1559 die 1574 zum Herzogtum erhobene Markgrafschaft
Montferrat hinzu. Nach dem Aussterben der italienischen Hauptlinie der Gonzaga
1627 versuchte der Kaiser, die Länder M. und Montferrat als erledigte
Reichslehen einzuziehen und an Spanien auszugeben, doch fiel das Herzogtum nach
dem mantuanischen Erbfolgekrieg 1630/1631 an den Duc de Nevers (eine jüngere
Linie der Gonzaga), der einen Teil Montferrats an Savoyen abtreten musste, das
seinerseits Pinerolo (Pignerolo) an Frankreich verlor. Im spanischen
Erbfolgekrieg zog Kaiser Leopold I. M. wegen des Übertritts des letzten Nevers
zu Frankreich als erledigtes Reichslehen ein und vereinigte es bis auf das 1703
an Savoyen gegebene restliche Montferrat 1745 mit dem bereits früher an
Habsburg/Österreich gefallenen Herzogtum Mailand.
1801 erhob Napoleon nach der Eroberung Mantuas dieses zur Hauptstadt der
Zisalpinischen Republik (1805 Königreich Italien), doch kam es nach den
Befreiungskriegen (1810 Erschießung Andreas Hofers) 1814 zum
Lombardo-Venetischen Königreich Österreichs zurück (Festungsviereck M., Verona,
Peschiera, Legnago). 1859 wurde es mit Venetien vereinigt und kam 1866 an das
neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D2, II 78 (1450) G4, III 12
(16./17. Jh.) D2, III 22 (1648) E6; Schneider, B., Der mantuanische
Erbfolgestreit, 1905; Quazza, R., La guerra per la successione di Mantua, Bd.
1f. 1925f.; Brinton, S., The Gonzaga lords of Mantua, 1927; Mantova, hg. v.
Coniglio, G./Faccioli, E./Paccagnini, G., La storia, Bd. 1ff. 1958ff.; Colorni,
V., Il territorio mantovano nel Sacro Romano Impero (800-1274), 1959; Mardi,
B., Mantuanitas vergiliana, 1963; Schmid, E., Mantua, Cremona, Lodi, 1964;
Pescasio, L., Parnasco mantovano, 1969-1971; Mozzarelli, C., Lo stato
gonzaghesco. Mantua dal 1328 al 1707, (in) Storia d’Italia, hg. v. Galasso, G.,
17 1979, 359; Vaini, M., Dal Comune alla Signoria, 1986; Lazzarini, I., Mantua,
LexMA 6 1992, 206; Lazzarini, I., Fra un principe e altri stati, 1996;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 192.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mendrisio, Mendris (Herrschaft). M. am Fuß
des Monte Generoso im Tessin unterstand im 13. Jahrhundert Como. Später fiel es
an das Herzogtum Mailand. 1512 wurde es von den
Eidgenossen der Schweiz erobert und kam danach zum Tessin.
L.: Wolff 531; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1747) G5.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mondovi (Stadtkommune). M. westlich von
Genua stand um 1390 unter der Herrschaft der Visconti. S. Mailand, Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) B2.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Novara (Stadtkommune). Das aus einer
ligurisch-keltischen Siedlung hervorgegangene antike N. in der westlichen
Poebene wurde unter Cäsar römisches Munizipium und im vierten nachchristlichen
Jahrhundert Bischofssitz. Im 11. Jahrhundert gewann es Selbständigkeit, wurde
aber 1110 von Kaiser Heinrich V. zerstört. Im 14. Jahrhundert (1322) fiel es an
die Visconti. Mit dem Herzogtum Mailand kam es
von 1500 bis 1524 an Frankreich, 1535 an Spanien, 1714 an Österreich, 1735 an
Sardinien und damit 1861 an Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Novara e il suo territorio,
1952; Cognasso, F., Storia di Novara, 1971; Andenna, G., Novara, LexMA 6 1993,
1300; Behrmann, T., Domkapitel und Schriftlichkeit in Novara, 1994.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum,
Republik). Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March
bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern
(Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen,
dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von
den 788 unter die Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im
Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799
wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns und Wienerwald) als Mark
eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9.
Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn
angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem
Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark
(Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III.
vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998
Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht
sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11.
Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als
Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der
1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum
deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich
dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei
Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab es als Lehen an seinen
Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen
einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern
aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den Stolzen beerbende Welfe
Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden wollte, gab sein um
Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1156 das Herzogtum
Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit dem 19. Jahrhundert
so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum Bayern und erhob sie zum
eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö.
(Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt
innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark).
1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum
Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die
Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar
II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei
gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264)
wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria
superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö.
als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806
nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege
gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die
Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den
Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte.
Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282
seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte
erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft
an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von
Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen
die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer
minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog.
privilegium maius als Fälschung herstellen ließen und 1365 in Wien eine
Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der Windischen Mark,
1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie 1500 schließlich
die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der Breisgau mit
Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die Reichsgrafschaft
Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch, Bregenz), 1382
Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese Gebiete zwischen
Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, außer Pitten-Wiener
Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die leopoldinische Linie wurde
ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für Tirol (und das Gebiet
westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen
Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte
als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron.
Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium
maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe
an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und
vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und
Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien
vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften
(einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in
”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol,
Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534)
und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen
1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei
unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau
und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische
Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex
dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512
geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an
Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix
Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem
Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern
sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am
Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700)
geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht
auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia
und Angleria und den Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola,
Neapel und Sardinien, das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war,
tauschte. 1735/1738 wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729
eingezogenen Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das
Herzogtum Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht
hatte, gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat
Siena, Finale, Piombino mit Elba, Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich
angehörten. 1713 erhielt die sog. monarchische Union in der Pragmatischen
Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das die unteilbare Einheit (unio
indivisibilis et inseparabilis), die Primogeniturnachfolge und die subsidiäre
weibliche Erbfolge festschrieb. Erster gemeinsamer Landesfürst war Karls VI.
Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter der als Auswirkung des Absolutismus
das Behördenwesen in der Form sachlich gegliederter Zentralbehörden reformiert
wurde, zugleich aber im schlesischen Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme
Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph
II. und Leopold II., wurde aus der monarchischen Union, die vor allem als Folge
der Aufteilung Polens 1772 um Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina,
1779 um das Innviertel und 1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im
Sinne des aufgeklärten Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte
Hoheitsrechte der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf
Zentralbehörden übergingen. Folgerichtig entstanden ein einheitliches
Strafgesetzbuch (1787) und ein für die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines
Bürgerliches Gesetzbuch (1811). 1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs
auch durch die Annahme des Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen
einheitlichen, in seinem Umfang aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge
der Kriege mit Frankreich gingen 1797 die (verbliebenen) österreichischen
Niederlande und die Lombardei verloren, doch wurden von der 1797 durch
Frankreich aufgelösten Republik Venedig Venetien, das istrianische Küstenland
und Dalmatien erworben. Im § 1 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 erhielt Ö. für die Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient
und Brixen und die in beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster.
Weiteres kam an Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische
Küstenland und Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet
werden, doch konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit
Berchtesgaden eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile
Österreichs ob der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest
abgegeben werden. 1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der
Niederlande, Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich
begann die Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im
Deutschen Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz
Vils im Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25.
4. 1848 eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die
abgelehnt und am 31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus)
wieder aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung
vom 4. 3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden
Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum
Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten,
Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska],
Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete
Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren,
Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien
und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum
Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn,
Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches
Königreich (lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860
diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben
wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die
Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig
eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen
Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien.
Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des
Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere
Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien,
seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte,
führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von
1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von
den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden
Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich
durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der
Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten
schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger
Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der
militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung
Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der
Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon
zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst
(Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und
Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des
Reichsrates als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat
Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete
Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland,
Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren
gingen und der auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem
Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920
erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem
schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine
neue Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918
von den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich
geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss
an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der
Österreicher zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis
1945 in die sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg,
Steiermark und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö.
wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945
am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete
mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten
Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit.
Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der
Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg,
Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94,
IV, 5, Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra
australis; Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962;
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im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum
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im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die Babenberger.
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Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im
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1830-1918, 1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Zöllner, E., Der
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Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989; Dienst, H.,
Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs,
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Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A.,
1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der
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Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P.
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Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W.,
Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000;
Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846; Kulenkampff,
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2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Parma (Stadtkommune). Die etruskische
Gründung P. am Nordfuß des Apennins wurde 183 v. Chr. römisch. Seit dem 4.
Jahrhundert n. Chr. geriet P. zunehmend unter die Herrschaft seiner Bischöfe,
die in fränkischer Zeit Grafschaftsrechte gewannen. Im 12. Jahrhundert erlangte
es eine gewisse Selbständigkeit (1140 Konsuln). Seit 1322 gehörte es rechtlich
zum Kirchenstaat des Papstes, stand aber tatsächlich vielfach unter der
Herrschaft Mailands (1346-1447, 1449-1500) und
Frankreichs (1500-1512, 1515-21). 1545 wurde es durch Papst Paul III. Teil des
Herzogtums Parma und Piacenza, das 1860 Sardinien bzw. 1861 dem neuen
Königreich Italien eingegliedert wurde. S. Parma und Piacenza.
L.: Bazzi, T./Benassi, U., Storia di Parma, Bd. 1ff. 1899ff.; Drei, G., Le
carte degli archivi parmensi, Bd. 1ff. 1924ff.; Cortellini, L., Storia di
Parma, 1953; Pighini, G., Storia di Parma e i suoi personaggi più illustri,
1965; Schuhmann, R., Authority and the Commune: Parma 833-1133, 1973;
Fumagalli, V., Terra e società nell’Italia padana. I secoli IX e X, 1976; Chittolini,
G., La formazione dello stato regionale e le istituzioni del contado. Secoli
XIV e XV, 1979; Greci, R., Parma medievale, 1992; Greci, R., Parma, LexMA 6
1993, 1735. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pavia (Stadtkommune). Die römische
Gründung Ticinum (49 v. Chr.) am unteren Tessin wurde vermutlich im 4.
Jahrhundert Sitz eines Bischofs und im ausgehenden 5. Jahrhundert (nach 493)
eine der Residenzen Theoderichs des Großen. 572 fiel sie an die Langobarden,
die P. zur Hauptstadt erhoben, 774 aber an die Franken verloren, unter denen P.
bis 1024 Krönungsstadt für die Krönung zum König der Langobarden blieb. Bereits
am Ende des 11. Jahrhunderts war es freie Kommune (1112 Konsuln). 1359 fiel es
an Mailand. 1361 errichtete Kaiser Karl IV. auf
der Grundlage der älteren Rechtsschule die Universität. 1713/1714 gelangte P.
mit der Lombardei an Österreich. 1859 kam P. mit der Lombardei (Mailand) an Sardinien und damit 1861 an das neue
Königreich Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Hoff, E., Pavia und seine
Bischöfe im Mittelalter, 1943; Vaccari, P., Pavia nell’alto medioevo e nell’età
comunale, 1956; Schmid, E., Pavia und Umgebung, 1958; Storia di Pavia, Bd. 2
L’alto Medioevo, 1987, Bd. 3 Dal libero comune alla fine del principato
indipendente, 1992; Soldi Rondini, G., Pavia, LexMA 6 1993, 1831; Majocchi, P.,
Pavia città regia, 2008.
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Piacenza (Stadtkommune). P. nahe dem
mittleren Po wurde 218 v. Chr. am nördlichen Endpunkt der römischen Via Aemilia
als Colonia Placentina, Placentia, gegründet. Seit dem 4. Jahrhundert war es
Sitz eines Bischofs. Im 6. Jahrhundert fiel es an die Langobarden, 724 an die
Franken. 996/997 verlieh Kaiser Otto III. den Ort dem Bischof. Am Ende des 11.
Jahrhunderts wurde P. Stadtkommune (Konsuln 1126). Im 12. und 13. Jahrhundert
gehörte P. dem lombardischen Städtebund an. 1313/1336 kam es an die Visconti
von Mailand, erlangte aber mehrfach zeitweise
republikanische Selbständigkeit. 1512 fiel es an den Kirchenstaat, unter dem es
1545 dem Herzogtum Parma und Piacenza zugeteilt wurde. 1860 kam es an
Sardinien, 1861 an Italien. S. Parma und Piacenza.
L.: Cerri, L., Piacenza ne’suoi monumenti, 1908; Ottolenghi, E., Storia di Piacenza
dalle origini sono all’anno 1918, 1947; Panorami di Piacenza, hg. v. Nasalli
Rocca, E., 1955; Storia di Piacenza, Bd. 1f. 1984ff.; Il registrum Magnum, hg.
v. Falconi, E. u. a., Bd. 1ff. 1984ff.; Racine, P., Piacenza, LexMA 6 1993,
2123; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung, 2001; Storia
della diocesi di Piacenza, hg. v. Ceriotti, L. u. a., 2004.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Piemont (Fürstentum). Das Gebiet der
westlichen Poebene und der Westalpen kam unter Kaiser Augustus zum römischen
Reich (Transpadana, Liguria). Nach der Herrschaft der Ostgoten, Byzantiner,
Langobarden und Franken (ab 773/774) fiel es, im 10. Jahrhundert in die Marken
von Ivrea, Turin und Ligurien gegliedert, um 1046 durch Heirat mit der
Erbtochter der Markgrafschaft Turin an die Grafen (ab 1416 Herzöge) von
Savoyen, unter denen es ein Fürstentum bildete. Der Name P. (mlat. Pedemontium,
Bergfuß) ist für einen Teil (Gebiet zwischen Alpen, Po und Sangone) des
heutigen P. (Savoyen-Achaia, Montferrat, Saluzzo, Canavese, Alba, Asti, Acqui,
Mortara, Novara, Vercelli) seit 1240 belegt. Zur Herrschaft der Grafen von
Savoyen, neben denen vor allem die Markgrafen von Saluzzo, die Markgrafen von
Montferrat und Mailand (Visconti) begütert
waren, gehörten die Alpenpässe, das Waadtland (Moudon 1207, Nyon 1293), Cuneo
(1382), die Grafschaft Nizza (1388), die Grafschaft Genf (1401) und seit 1418
das übrige P. sowie bald darauf Vercelli. 1526 ging Genf, 1536 das Waadtland
verloren. Außerdem wurde das Herzogtum bis 1559 von Frankreich besetzt. 1587
konnte die Markgrafschaft Saluzzo, 1630/1631 ein Teil des Herzogtums Montferrat
gewonnen werden. 1713/1714 erlangte Savoyen Sizilien, das es 1717/1719/1720
gegen Sardinien an Österreich geben musste. Seitdem hieß P. Königreich
Sardinien. Von 1797/1801 bis 1814 gehörte P. zu Frankreich. 1815 wurde das
Königreich Sardinien mit P. wiederhergestellt. In der Folge wurde es zum
Kristallisationskern des 1861 entstandenen neuen Königreiches Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 78/79 a (1450) F4/5, III 12 (16./17. Jh.)
B2/3; Gribaudi, D., Piemonte e Val d’Aosta, 1960; Storia del Piemonte, hg. v.
Gribaudi, D. u. a., Bd. 1ff. 1960; Zürcher, R., Piemont und das Aosta-Tal,
1976; Beltrutti, G., Storia del Piemonte, 1976; Tabacco, G., Piemonte
medievale, 1985 (Aufsatzsammlung); Nada Patrone, A., Il medioevo in Piemonte,
1986; Il Piemonte e la sua storia, hg. v. Bordone, R. u. a., 1991 (Katalog);
Provero, L., Dai marchesi del Vasto ai primi marchesi di Saluzzo, 1992; Sergi,
G., Piemont, LexMA 6 1993, 2134.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Piombino (Fürstentum). P. gegenüber von
Elba wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gegründet und
ist als Kastell seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts bezeugt. Seit 1115/1135
war es von Pisa abhängig. 1399 wurde es bei der Unterstellung Pisas unter die
Visconti (Mailand) mit Elba in den Händen der
Familie Appiano vereinigt. 1594 wurde es zu einem besonderen Fürstentum
erhoben, das mehrfach den Inhaber wechselte (18. Jahrhundert Reichslehen). 1801
kam es zu Frankreich, 1815 an Toskana, 1861 zu Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) G5; Aretin, Das alte Reich 2,
370ff.; Cappelletti, L., Storia della città e stato di Piombino. Dalle origine
fino all’anno 1814, 1897, Neudruck 1969; Rodriguez, E., Piombino, 1955;
Ceccarelli Lemut, M., Piombino, LexMA 6 1993, 2165.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pisa (Stadtkommune, Stadtstaat). Das
aus einer (ligurischen?) vielleicht schon griechischen, im Übrigen etruskischen
Siedlung hervorgegangene P. am Arno kam 180 v. Chr. an Rom. Seit dem 4.
Jahrhundert war es Sitz eines Bischofs (1092 Erzbischofs). Durch
Sarazeneneinfälle veranlasst, begann es den Aufbau einer bedeutenden Flotte,
mit deren Hilfe im 11. Jahrhundert Sardinien und Korsika erobert werden
konnten. Im 12. Jahrhundert wurde P. (1155 etwa 50000 Einwohner, 1156-1160
Constitutum usus, 1165-1167 Constitutum legis) freie Kommune (1080/1085
erstmals Konsuln). Nach der Niederlage von Meliora (1284) ging (1299) Korsika
an Genua und wenig später (1323/1326) Sardinien an die Könige von Aragon
(Aragonien) verloren. 1399 unterstellte sich P. den Visconti (Mailand). 1406 fiel P. an Florenz, unter dessen
Herrschaft es mit Ausnahme der Jahre 1494 bis 1509 verblieb, bis es an das neue
Königreich Italien (1861) kam.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) D3; Borchardt, R., Pisa, 1938;
Benvenuti, G., Storia della repubblica di Pisa, Bd. 1f. 2. A. 1962; Sardo, R.,
Cronaca di Pisa, 1963; Masetti, A. R., Pisa. Storia urbana, 1964; Guerra, G.
del, Pisa attraverso i secoli, 1967; Benvenuti, G., Storia della repubblica di
Pisa, 1968; Bragadin, M., Le repubbliche marinare, 1974; Banti, G., Breve
storia di Pisa, 1989; Garzella, G., Pisa com’era, 1990; Redi, F., Pisa com’era,
1991; Tolaini, E., Pisa, 1992; Luzzati, M., Pisa, LexMA 6 1993, 2177; Storti
Storchi, C., Intorno ai costituti pisani delle legge e dell’uso, 1998;
Ceccarelli Lemut, M. u. a., I vescovi di Pisa, Rivista di storia della chiesa
in Italia 58 (2004), 3; Mitterauer, M./Morrissey, J., Pisa, 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Savoyen (Grafen, Herzöge), frz. La
Savoie. Das Gebiet zwischen Genfer See, Rhone und der Mont-Cenis-Gruppe war
zunächst von den keltischen Allobrogern bewohnt, die 121 v. Chr. von den Römern
unterworfen wurden, die es der Provinz Gallia Narbonensis bzw. Viennensis
zuteilten. Im 4. Jahrhundert (um 390) wurde es Sapaudia (kelt., Waldland)
genannt. 443 siedelten die Römer die Reste der von den Hunnen geschlagenen
Burgunder dort an. 534 eroberten die Franken das Reich der Burgunder. Seit 838
gehörte das Gebiet (806 Saboia) zu Hochburgund, seit 934 zum Königreich
Burgund, das 1032/1033 zum deutschen Reich kam. Das burgundische
Grafengeschlecht der Humbertiner (Graf Humbert Weißhand 1003-1048) erwarb 1025
das Aostatal, um 1033 das Chablais, das obere Isèretal, das obere Wallis und um
1050 durch Heirat die Markgrafschaft Turin (1091). Seit 1125 nannte es sich
nach S. 1232 erlangten die Grafen Chambéry und machten es zur Hauptstadt sowie
Pinerolo bzw. Pignerolo. 1268/1269 drangen sie ins Waadtland vor. 1310/1313
wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben. 1361 trennte Kaiser Karl IV. S. vom
1349 an Frankreich gefallenen Arelat, unterstellte es unmittelbar dem Reich und
ernannte den Grafen 1365 zum Reichsvikar im Arelat. 1388 erwarben die Grafen
Nizza, 1401 die Grafschaft Genf (ohne die Stadt). 1416 erhob der spätere Kaiser
Sigmund die Grafen zu Herzögen und belehnte sie 1422 mit der Reichsgrafschaft
Genf. Im 15. Jahrhundert waren die Herzöge von S. die mächtigsten Fürsten
Norditaliens, die ihren Machtschwerpunkt zunehmend nach Piemont verlagerten.
1512/1521 wurden sie dem oberrheinischen Reichskreis eingegliedert. Von 1536
bis 1559 war S. von Frankreich besetzt, weshalb die Hauptstadt von Chambéry
nach Turin verlegt wurde. 1534/1536 gingen Genf und Wallis an die Eidgenossen,
Waadtland, Gex und Chablais an Bern verloren, doch kam Chablais 1564 gegen
Verzicht auf Genf, Waadtland und Wallis zurück. 1601 mussten die westlichen
Gebiete Bresse, Bugey (Burgey), Valromey und Gex, 1631 gegen einen Teil von
Montferrat auch Pinerolo (Pignerolo) und Perosa (Perusa) (bis 1696) an
Frankreich abgetreten werden. 1713 wurden Teile von Montferrat und Mailand sowie das Königreich Sizilien gewonnen, das
jedoch bereits 1719/1720 unter Beibehaltung des Königstitels gegen Sardinien
(an Österreich) abgegeben werden musste (Königreich Sardinien bzw.
Sardinien-Piemont). 1738 wurden Novara und Tortona (Tartona), 1748 weitere
Gebiete erlangt. 1801 schied S. aus dem Reich aus. 1860 wurden das Stammland S.
sowie Nizza an Frankreich als Gegenleistung für die Hilfe gegen Österreich und
für die Einigung Italiens, dessen Könige die Familie seit 1861 stellte,
überlassen.
L.: Zeumer 553 II b 36; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II
66 (1378) D6, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C6; Berthaut, H., La carte de
France 1750-1898, 1899; Hellmann, S., Die Grafen von Savoyen und das Reich bis
zum Ende der staufischen Periode, 1900; Kienast, W., Die deutschen Fürsten im
Dienst der Westmächte, Bd. 1ff. 1924ff.; Just, L., Das Haus Savoyen, 1940;
Bohner, T., Das Haus Savoyen, 1941; Hayward, F., Histoire de la maison de
Savoie, Bd. 1ff. 1941; Avezou, R., Histoire de la Savoie, 1963; Lequin,
C./Mariotte, J., La Savoie du moyen âge, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 248; Histoire de la Savoie, hg. v. Gichonnet, P.,
1973; Duranthon, M., La carte de France, son histoire 1678-1979, 1978; Boutier,
R., Atlas historique français, 1979; Brondy, R. u. a., La Savoie, 1984; Demotz,
B., Savoyen, LexMA 7 1995, 1415ff.; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 105; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003;, 1, 187, 890; Demotz, B., Le comté de Savoie du XXe
au XVe siècle, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tessin (Kanton). Das vom Fluss Tessin
(ital. Ticino) durchflossene Alpengebiet unterstand nacheinander den Rätern,
Römern, Ostgoten, Langobarden und Franken. Größter Grundherr war danach der
Bischof von Como. Vom deutschen Reich kam das T. bis 1335 an das Herzogtum Mailand, dem es zwischen 1403 und 1516 die Eidgenossen
der Schweiz abgewannen. Sie gliederten das Untertanenland in acht Landvogteien
(Leventina [Uri], Bellinzona, Blenio, Riviera [Uri, Schwyz, Nidwalden],
Mendrisio, Locarno, Lugano, Valle Maggia [Gut der zwölf Orte]) und
unterdrückten die Reformation. 1798 wurde das bis 1755 ziemlich lose
Untertanenverhältnis beseitigt (Anschluss an die Eidgenossenschaft der Schweiz,
Kantone Lugano und Bellinzona der Helvetischen Republik, 1801 vereinigt) und
1803 der Kanton T. (2811 Quadratkilometer) mit der Hauptstadt Bellinzona
eingerichtet.
L.: Rossi, G./Pometta, E., Geschichte des Kantons Tessin, 1944; Monumenti
storici ed artistici del Ticino, 1948; Calgari, G., Idea di una storia del
Ticino, 1966; Vismara, G./Cavanna, A./Vismara, P., Ticino medievale, 2. A.
1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et
Tassis. Die ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte,
dann nach der Vertreibung aus Mailand durch die
Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo angesiedelte Adelsfamilie Taxis
(1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei Bergamo), die 1489/1490 mit der
Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach Brüssel beauftragt worden war,
aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten Erzherzogs Philipps des Schönen
von Österreich (1478-1506, 1481 Regent Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden
war, Johann Baptista von Taxis 1518 von König Karl (V.) das Postmonopol in
Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis 1595 den Titel eines
Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit dem erblichen
Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp IV. von
Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de la Tour
et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung zur
Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie erblichen
Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal erklärt. 1608
wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den Reichsgrafenstand und 1695
in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme 1754). 1701 verlor sie Gut und
Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte 1702 nach Frankfurt über, nach
Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag nach Regensburg (1748). Neben
reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des erheirateten und später an
die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die
reichsständische Herrschaft Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie
seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern.
1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787 gefürsteten Reichsgrafschaft
Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank des schwäbischen
Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber
am 25. 2. 1803 durch § 13 des Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt
Buchau, die Reichsabteien Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu
Salem gehörige Amt Ostrach mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern
Tiefenhülen (Tiefental), Frankenhofen und Stetten und die
Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen mit insgesamt 530
Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als Reichsfürstentum Buchau mit
Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten Bayerns, Württembergs
und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt jedoch 1815 durch die
Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie
die gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899
erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz
der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von
Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Thurn
und Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die
Standesherren, 2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für
dt. Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tortona (Stadtkommune). Das antike
Dertona an der Scrivia kam um 120 v. Chr. von den Ligurern an die Römer und am
Anfang des 7. Jahrhunderts an die Langobarden. Die mittelalterliche Stadt T.
(Konsuln 1122) wurde 1155 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Kampf gegen den
Städtebund der Lombardei zerstört. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts (1347)
gehörte sie zum Herrschaftsbereich der Visconti von Mailand.
1738 fiel T. an Sardinien und kam damit 1861 an das neue Königreich Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Sisto, A., I feudi imperiali
del Tortonese, 1956; Goggi, C., Notizie per la storia di Tortona, 2. A. 1963;
Goggi, C., Storia dei comuni e delle parrocchie della diocesi di Tortona, 2. A.
1966; Rozzo, U., Tortona, 1971; Oppl, F., Stadt und Reich, 1986; Bordone, R.,
Tortona, LexMA 8 1996, 883f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Uri (Kanton). Das seit dem 7.
Jahrhundert von Alemannen besiedelte Gebiet zwischen Sankt Gotthard und
Vierwaldstätter See war im 8. Jahrhundert, in dem U. 732 erstmals erwähnt wird,
Herzogsgut, das durch die Karolinger Königsgut wurde. 853 gab König Ludwig der
Deutsche Königsgut im Land an das Kloster Fraumünster (Frauenmünster) in
Zürich. Danach gehörte es zur Reichsvogtei Zürich, die seit dem 10. Jahrhundert
die Grafen von Lenzburg, seit 1173 die Herzöge von Zähringen und von 1218 bis
1226 pfandweise die Grafen von Habsburg innehatten, die danach aber an das
Reich zurückkam. 1231 bestätigte König Heinrich (VII.) die
Reichsunmittelbarkeit (Reichsvögte Grafen von Rapperswil?), die 1274 auch König
Rudolf von Habsburg anerkannte, nachdem U. im Interregnum infolge seiner
Abgelegenheit tatsächlich weitgehende Selbständigkeit erlangt hatte. 1291
schloss sich U. mit Schwyz und Unterwalden gegen Habsburg im Bund der
Waldstätte zusammen. Seit 1335 ist kein Reichsvogt in U. mehr nachweisbar. 1359
kaufte U. die Güter des von den Grafen von Rapperswil begünstigten Klosters
Wettingen und löste danach auch die Rechte des Fraumünsters (Frauenmünsters) in
Zürich ab. Darüber hinaus dehnte es sich auf Kosten von Glarus, der Abtei
Engelberg und von Schwyz aus. 1410 nahm U. die Reichsvogtei Urseren in ein
ewiges Landrecht auf und errang so die Herrschaft über die seit dem 13.
Jahrhundert erschlossene Straße über den Sankt Gotthard. 1441 erlangte es von Mailand das Pfand an der Leventina, 1479/1480 diese
selbst. Zusammen mit Unterwalden und Schwyz gewann U. Blenio, Riviera und
Bellinzona. 1516 wurde in der Eidgenossenschaft der südliche und westliche Teil
des Tessins erworben. 1798 kam der katholisch gebliebene Kanton mit Schwyz und
Unterwalden zum Kanton Waldstätte der Helvetischen Republik, wurde aber 1803
mit rund 1075 Quadratkilometern wiederhergestellt. 1928 wurde die Landsgemeinde
durch Urwahlen ersetzt.
L.: Wolff 521; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F3; Matt, L. v.
u. a., Uri, Basel 1946; Oechslin, M./Dahinden, H., Land am Gotthard, Zürich
1965; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd. 2 1995; Hitz, F., Uri,
LexMA 8 1996, 1297.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Veltlin (Tal, Landschaft,
Untertanenland), ital. Valtellina. Das Tal der oberen Adda war nach königlichen
Übertragungen im 10. und 11. Jahrhundert zum großen Teil in den Händen der
Bischöfe von Como, Pavia und Chur. Im Streit zwischen Como und Mailand geriet es im 14. Jahrhundert unter die
Herrschaft der Visconti bzw. Mailands. 1500 fiel
es an Frankreich und 1512 infolge Eroberung als Untertanenland an Graubünden.
Reformationsversuche wurden 1620 unterdrückt. 1799 wurde das V. Teil der
Zisalpinischen Republik. 1814/1815 kam es mit der Lombardei an Österreich, 1859
an Sardinien und damit an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Wolff 535; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) H4; Camenisch,
E., Geschichte der Reformation und Gegenreformation in den italienischen
Südtälern Graubündens und den ehemaligen Untertanenländern Chiavenna, Veltlin
und Bormio, 1950; Besta, E., Storia della Valtellina e della Val Chiavenna, Bd.
1, 2 Mailand 1955/1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Venedig (Herzog, Stadtstaat). Seit dem
Einbruch der Langobarden in Oberitalien (568) entstanden in dem in römischer
Zeit als Venetia et Istria bezeichneten Gebiet innerhalb vorgelagerter Lagunen
am Nordende der Adria feste Siedlungen auf zunächst auseinanderliegenden
Inseln, die der Herrschaft von Byzanz unterfielen. Nach der Beseitigung des
Exarchats von Ravenna (751) verselbständigte sich der Ort trotz Fortbestandes
der byzantinischen Oberhoheit unter einem dux (Dogen). Bald wurde er zum
Haupthandelsplatz zwischen Ostrom und dem fränkischen Reich. Unter Kaiser Otto
dem Großen wurde eine gewisse Oberhoheit des Reiches anerkannt. Otto III.
verlieh dem Dogen Peter Orseolo II. den Titel dux Venetiae et Dalmatiae bzw.
dux Veneticorum et Dalmaticorum. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts
begründete V., das eben den alten Namen Rialto (ripa alta, hohes Ufer) abgelegt
hatte, den Veroneser Bund gegen den Kaiser von 1164, doch lenkten seine
Auseinandersetzungen mit Byzanz es ab. 1338 könnten rund 160000 Einwohner die Lagunenorte
bewohnt haben. 1339 begann nach dem Erwerb zahlreicher Güter im Mittelmeer mit
dem Gewinn der Mark Treviso die Bildung eines festländischen
Herrschaftsgebiets, das 1404/1405 über Padua, Vicenza, Verona, Brescia und
später fast bis Mailand, Cividale, Alpen, Adda
und Po reichte (Feltre, Belluno, Friaul). 1435 erklärte sich der Doge Francesco
Foscari bereit, die festländischen Erwerbungen, die altes Reichsgut waren, vom
Kaiser zu Lehen zu nehmen. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verlor V.,
das zwecks Verhinderung der Verlandung 1488 die Umleitung der größten der in
die Lagune einmündenden Flüsse in die Adria beschloss, wichtige Positionen im
Mittelmeer (1462 Lesbos, 1470 Euböa, 1503 Lepanto, Koron, Navarino und Ägina)
und mit der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien (1498) auch sein Monopol im
Südosthandel. Seit 1477 gewann es zwar Teile des Herzogtums Mailand und des Hochstifts Trient, erlitt aber 1509
eine schwere Niederlage gegen Reich, Papst, Spanien und Frankreich und verlor
die neapolitanischen Häfen an Spanien, die Romagna an den Papst und Riva,
Rovereto und Ala an Österreich. 1510 annektierte es die 973 an das Hochstift
Freising gelangte Grafschaft Cadore im Osten der Dolomiten. 1566 kam Naxos,
1570 Zypern (Cypern) und 1669 Kreta an die Türken. Seit dem 18. Jahrhundert
wurde V. zunehmend Protektorat Österreichs. 1797 besetzte Frankreich V.
Österreich erhielt das Gebiet östlich der Etsch und Dalmatien, das übrige Land
wurde der Zisalpinischen Republik und 1805 dem Königreich Italien Frankreichs
angegliedert, zu dem 1805 auch noch der östliche Teil und Dalmatien kamen. 1809
wurden die Departements Passerino (Udine) und Istrien (Capo d'Istria) mit
Frankreichs Illyrischen Provinzen vereinigt. 1815 gelangten Venedigs Gebiete
zusammen mit der Lombardei als Lombardo-Venezianisches Königreich an
Österreich, das sie 1866 an das neue Königreich Italien (1861) abtreten musste.
L.: Kretschmayr, H., Geschichte von Venedig, Bd. 1ff. 1905ff.; Romanin, S.,
Storia documentale di Venezia, Bd. 1ff. 2. A. 1912f.; Battistella, A., La
Repubblica di Venezia, 1921; Pölnitz, G. v., Venedig, 1951; Hochholzer, H., Das
geschichtliche Raumgefüge Oberitaliens, 1956; Storia di Venezia, hg. v. Centro
internaz. delle arti e del costume, 1957; Eickhoff, E., Venedig, Wien und die
Osmanen, 1970, 2. A. 1992, 3. A. 2008; Stato, società e giustizia, hg. v.
Cozzi, G., 1980; Cozzi, G., Repubblica di Venezia e stati italiani, 1982;
Zorzi, A., Venedig. Geschichte der Löwenrepublik, 1987; Fees, I., Reichtum und
Macht im mittelalterlichen Venedig, 1988; Ventura, P., Venedig. Geschichte
einer Stadt, 1988; Calimani, R., Die Kaufleute von Venedig. Die Geschichte der
Juden in der Löwenrepublik, 1988; Rösch, G., Der venezianische Adel bis zur
Schließung des großen Rats. Zur Genese einer Führungsschicht, 1989;
Castagnetti, A., Il Veneto, 1990; Storia di Venezia, Bd. 1ff. 1992ff.; Ortalli,
G., Venedig, LexMA 8 1996, 1459ff.; Venetien Istituto regionale per la storia
del movimento di liberazione nel Friuli-Venezia Giulia, Friuli e Venezia Giulia,
1997; Heller, K., Venedig, 1999; Rösch, G., Venedig, 2000; Venice Reconsidered,
hg. v. Martin, J. u. a., 2000; Fees, I., Eine Stadt lernt schreiben, 2002;
Chauvard, J., La circulation des biens à Venise, 2005; Landwehr, A:, Die
Erschaffung Venedigs, 2007; Eickhoff, E., Venedig - spätes Feuerwerk, 2006, 2.
A. 2007; Dorigo, W., Venezia romanica, 2003; Mathieu, C., Inselstadt Venedig,
2007; Gottsmann, A., Venetien 1859-1866 (mit Karte); Müller, R., Immigrazione e
cittadinanza nella Venezia medievale, 2010 (rund 3630 Menschen von 1200 bis
1500); Crowley, R., Venedig erobert die Welt, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vercelli (Stadtkommune). Bei dem von den
Ligurern an die Römer gelangten V. (Vercellae) an der Sesia wurden 101 v. Chr.
die Kimbern von den Römern geschlagen. Seit etwa 340 war der Ort Sitz eines
Bischofs, später Mittelpunkt eines Herzogtums der Langobarden und einer
fränkischen Grafschaft. Seit dem 12. Jahrhundert (1141) sind consules in der
durch Handel reich werdenden Stadt bezeugt. Nach inneren Parteikämpfen fiel V.
1335 an die Visconti bzw. Mailand, 1427 an
Savoyen und kam über Sardinien mit diesem zum Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Maragnoni, G., Vercelli,
1931; Brizio, A. M., Vercelli, 1935; Keller, H., Adelsherrschaft und städtische
Gesellschaft in Oberitalien, 1979; Ordano, R., Storia di Vercelli, 1982;
Andenna, G., Vercelli, LexMA 8 1996, 1495ff.; Libro delle investiture del
comune di Vercelli, hg. v. Degrandi, A., 2005; I Libri iurium duecenteschi del
comune di Vercelli, hg. v. Fissore, G., 2 1-2, 2009
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verona (Markgrafschaft, Stadtkommune,
Stadtstaat). V. an der mittleren Etsch kam vielleicht von den Rätern 89 v. Chr.
an die Römer. Wahrscheinlich war es seit dem 3. Jahrhundert Sitz eines
Bischofs. Nach dem Sieg über Odoaker 489 errichtete in dem deutsch Bern
genannten Ort Theoderich der Große (Dietrich von Bern) seine Residenz. Unter
den Langobarden war Verona Sitz des Königs Alboin, ab 572 eines langobardischen
Herzogs, ab 774 eines fränkischen Grafen. 952 trennte König Otto I. zur
Sicherung des Brennerübergangs das Gebiet an der Etsch als Mark Verona vom
Reich Berengars von Ivrea ab und belehnte damit den Herzog von Bayern. 976 kam
diese Mark zum neuen Herzogtum Kärnten, war aber seit dem Aussterben der
Eppenstein (Eppensteiner) 1122 nur noch durch Personalunion mit ihm verbunden,
wurde später als Mark Treviso bezeichnet und verlor im Interregnum (1254-1273)
ihre sachliche Bedeutung. Am Anfang des 12. Jahrhunderts erlangte die Stadt
Selbständigkeit (1136 Konsuln). 1164/1167 war sie maßgeblich an der Gründung
des lombardischen Städtebunds beteiligt. 1193 erwarb sie Garda und erweiterte
damit ihr Herrschaftsgebiet erheblich. Nach einer Blütezeit unter Ezzelino da
Romano (1222-1259, 1254 rund 30000 Einwohner) und den della Scala (Scaliger
1262-1387, 1263 Signorie) fiel V. 1387/1389 an die Visconti von Mailand und 1405 an Venedig. Mit Venetien kam es 1797
an Österreich, 1805 zum Königreich Italien Frankreichs, 1814 wieder an
Österreich und 1866 mit Venetien an das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 18 (919-1056) G4, 66 (1378) F6; Cipolla,
C., La storia politica di Verona, Verona 1954; Verona e il suo territorio, hg.
v. Istituto per gli studi storici veronesi, 1960ff.; Mor, C. G., Verona e il
suo territorio, 1964; Cipolla, C., Compendio della storia politica di Verona,
1976; Castagnetti, A., La Marca veronese-trevigniana, 1986; Varanini, G.,
Verona, LexMA 8 1996, 1546ff.
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Angleria* (Gt) Italien, Mailand, Österreich (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Assisi Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bologna Mailand, Modena (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bormio* (Gt) Graubünden, Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Castro* (MkGt) Italien, Mailand, Österreich, Parma und Piacenza (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Chiavenna* (SKom) Graubünden, Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Italien* (KgR) Alba, Alessandria, Aosta, Bayern, Belluno, Bergamo, Bormio, Brescia, Brixen, Calice, Carpi, Carrara, Chiavenna, Como, Crema, Cremona, Dalmatien, Este, Feltre, Finale, Florenz, Friaul, Gallarate, Geizkofler, Genua, Görz, Guastalla, Habsburg, Kärnten, Krain, Küstenland, Lombardei, Lucca, Mailand, Malaspina, Mantua, Mirandola, Modena, Mondovi, Montferrat, Neapel, Novellara, Österreich, Padua, Parma, Parma und Piacenza, Pavia, Piacenza, Piemont, Pisa, Ravenna, Saluzzo, Sardinien, Savoyen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Südtirol, Susa, Tirol, Tortona, Toskana, Treviso, Triest, Turin, Veltlin, Venedig, Verona, Vicenza, Volterra (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lombardei* (Lschaft) Castiglione, Habsburg, Italien, Mailand, Österreich, Pavia, Schweiz, Treviso, Veltlin, Venedig (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lombardo-Venezianisches Königreich Belluno, Bergamo, Brescia, Italien, Lombardei, Mailand, Mantua, Österreich, Padua, Venedig (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mailand* (SKom) Alessandria, Angleria, Bellinzona, Bergamo, Castro, Ceva, Chiavenna, Chiusi, Chur, Como, Crema, Cremona, Genua, Habsburg, Italien, Locarno, Lombardei, Lugano, Malgrate, Mantua, Mendrisio, Mondovi, Novara, Österreich, Parma, Pavia, Piacenza, Piemont, Piombino, Pisa, Savoyen, Tessin, Thurn und Taxis, Tortona, Uri, Veltlin, Venedig, Vercelli, Verona (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Malgrate* (MkGt) Italien, Mailand, Österreich (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Novara* (SKom) Mailand, Piemont, Savoyen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Padua* (SKom) Este, Mailand, Venedig (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Parma* (SKom) Guastalla, Italien, Lucca, Mailand, Mathildische Güter (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pavia* (SKom) Italien, Lombardei, Mailand, Österreich, Veltlin (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Perugia Cortona, Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Piacenza* (SKom) Bobbio, Guastalla, Italien, Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pisa* (SKom, SStaat) Carrara, Florenz, Genua, Lucca, Mailand, Sardinien, Toskana (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sardinien* (KgR) Brescia, Carpi, Castiglione, Chiavenna, Cremona, Este, Feltre, Finale, Florenz, Genua, Guastalla, Italien, Lombardei, Mailand, Monaco, Novara, Österreich, Parma, Parma und Piacenza, Pavia, Piacenza, Piemont, Pisa, Ravenna, Saluzzo, Savoyen, Sizilien, Spanien, Tortona, Veltlin, Vercelli, Volterra (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Savoyen* (G, Hz) Acqui, Alba, Alessandria, Aosta, Asti, Bern (RS), Burgund, Chablais, Chambéry, Faucigny, Frankreich, Freiburg im Üchtland, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Grandson, Greyerz, Italien, Ivois, Ivrea, Lausanne, Mailand, Mantua, Montferrat, Murten, Nizza, Oberrheinischer Reichskreis, Österreich, Piemont, Pinerolo, Saluzzo, Sankt Moritz (Saint-Maurice), Sitten, Susa, Thoire-Villars, Turin, Vercelli, Waadt, Wallis (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schweiz* (L) Appenzell, Baden, Basel, Bern, Biel, Blenio, (Bollenz, )Breisgau, Burgund, Chur, Echallens, (Eidgenossenschaft,) Engelberg, Eschental, Ettenheimmünster, Freiburg im Üchtland, Fricktal, Gams, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Gersau, Glarus, Graubünden, Greyerz, Habsburg, Haldenstein, Haslital, Jura, Kiburg (Kyburg), Klettgau, Konstanz, Konzenberg, Kreuzlingen, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Liechtenstein (Ftm), Leventina (Livinen), Locarno, Lötschental, Lugano, Luzern, (Maggia) (Maeintal), Maienfeld, Maiental, Mailand, Mendrisio, Moutier, Mülhausen, Murbach. Muri, Neuenstadt (Neuveville), Neuenburg (Ka), Neuveville, Österreich, Pfäfers, Rheineck (RS), Rheinfelden, Rheintal, Riviera, Rottweil, Sankt Gallen (RAbtei), Sankt Gallen (RS), Sargans, Sax, Schaffhausen (RS), Sitten, Solothurn, Tarasp, Tessin (Ka), Thurgau, Toggenburg, Unterwalden, Unterwallis, Uri, Urseren, Valangin, Valle Maggia, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waadt, Waldstädte, Waldstätte, Wallis, Werdenberg, Wettingen, Zähringen, Zug, Zugewandte Orte, Zürich (Ka), Zürich (RS) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sforza Cremona, Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Siena* (SKom) Grosseto, Italien, Mailand, Orvieto, Österreich, Toskana (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spanien* (KgR) Antwerpen, Asti, Besançon (freie RS), Burgund, Burgundischer Reichskreis, Generalitätslande, Generalstaaten, Graubünden, Groningen, Habsburg, Hennegau, Holland, Italien, Kerpen (Ht, RGt), Limburg (Hztm), Lingen, Lombardei, Mailand, Mantua, Neapel, Niederlande, Novara, Oranien, Österreich, Parma und Piacenza, Seeland, Sizilien, Thurn und Taxis, Veluwe, Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tessin* (Ka) Bellinzona, Blenio, (Bollenz), Lugano, Maggia, (Maiental,) Mailand, Mendrisio, Riviera, Schweiz, Südtirol, Uri, Valle Maggia (Maggia, Maiental) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Torre Mailand (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Veltlin* (Tal, Lschaft) Chiavenna, Graubünden, Mailand, Schweiz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Venedig* (SStaat) Aquileja, Belluno, Bergamo, Brescia, Cadore, Carrara, Crema, Dalmatien, Deutscher Orden, Este, Feltre, Freising, Friaul, Genua, Gradisca (Gradiska), Istrien, Italien, Lombardei, Mailand, Österreich, Padua, Ravenna, Tirol, Treviso, Triest, Ungarn, Vicenza, Welsche Konfinen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Verona* (MkGt, SKom, SStaat, S) Baden, Bayern, Bern, Kärnten, Mathildische Güter, Mailand, Tirol, Treviso, Trient, Venedig, Vicenza, Zähringen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vicenza* (SKom) Mailand, Padua, Venedig (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Visconti Carrara, Ceva, Chiavenna, Chiusi, Cremona, Guastalla, Italien, Locarno, Lodi, Lugano, Mailand, Mondovi, Novara, Piacenza, Piemont, Piombino, Pisa, Thurn und Taxis, Tortona, Veltlin, Vercelli, Verona (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zisalpinische Republik Brescia, Carpi, Chiavenna, Este, Graubünden, Lombardei, Mailand, Mantua, Modena, Schweiz, Veltlin, Venedig (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)