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63. (Westfälische Grafen) (von): 1. Markgraf von Ansbach wegen Sayn-Altenkirchen, 2. Burggraf von Kirchberg wegen Sayn-Hachenburg, 3. König in Preußen wegen der Grafschaft Tecklenburg, 4. Wied-Runkel wegen der oberen Grafschaft Wied, 5. Fürst zu Wied-Neuwied (Direktor dieses Kollegiums), 6. Landgraf von Hessen-Kassel und Graf zu Lippe-Bückeburg wegen der Grafschaft Schaumburg, 7. Herzog zu Holstein-Gottorp-Oldenburg bzw. Holstein-Gottorf wegen Oldenburg und Delmenhorst, 8. Grafen von der Lippe, 9. Graf von Bentheim, 10. König von England wegen der Grafschaft Hoya, 11. König von England wegen der Grafschaft Diepholz, 12. König von England wegen der Grafschaft Spiegelberg, 13. Fürst und Grafen von Löwenstein bzw. Löwenstein-Wertheim wegen Virneburg, 14. Fürst von Kaunitz wegen Rietberg, 15. Fürst von Waldeck wegen der Grafschaft Pyrmont, 16. Graf von Törring wegen der Grafschaft Gronsveld bzw. Gronsfeld, 17. Graf von Aspremont wegen der Grafschaft Reckheim oder Reckum, 18. Fürsten zu Salm wegen der Grafschaft Anholt, 19. Grafen von Metternich wegen der Herrschaft(en) Winneburg und Beilstein, 20. Fürst zu Anhalt-Bernburg-Schaumburg wegen der Grafschaft Holzappel, 21. Grafen von Sternberg wegen der Grafschaft(en) Blankenheim und Gerolstein, 22. Grafen von Plettenberg wegen Wittem, 23. Grafen von Limburg-Styrum wegen der Herrschaft Gemen, 24. Graf von Wallmoden wegen der Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, 25. Graf von Quadt wegen der Herrschaft Wickrath, 26. Grafen von Ostein wegen der Herrschaft Millendonk bzw. Myllendonk, 27. Grafen von Nesselrode wegen der Herrschaft Reichenstein, 28. Grafen zu der Mark wegen der Grafschaft Schleiden, 29. Grafen von Schaesberg wegen der Grafschaft Kerpen und Lommersum bzw. Kerpen-Lommersum 30. Grafen zu Salm-Reifferscheid wegen der Herrschaft Dyck, 31. Grafen zu der Mark wegen Saffenburg (Sassenburg), 32. Grafen von Platen wegen Hallermunt, 33. Grafen von Sinzendorf wegen Rheineck. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
2. Burgundischer Reichskreis: Herzogtum Brabant, Herzogtum Limburg, Herzogtum Luxemburg, Grafschaft Flandern, Grafschaft Hennegau, Grafschaft Namur, Oberquartier des Herzogtums Geldern. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Am 6. 8. 1806 legte der habsburgische Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der nach dem Vorbild Napoleons 1804 für seine Erblande ebenfalls einen (zweiten) Kaisertitel angenommen hatte, auf politischen Druck Napoleons und der mit diesem verbündeten Fürsten des Rheinbunds die Krone des Reiches nieder. Bald stand fest, dass damit die noch bestehenden Reichsglieder selbständige Staaten geworden waren, mit denen Napoleon während der sieben verbleibenden Jahre seiner Machtausübung fast nach Belieben schaltete. Sie entschieden sich allerdings nach der Befreiung von der Herrschaft Napoleons (1813) gegen einen vor allem von liberalen Idealisten geforderten deutschen Nationalstaat und für einen von ihren Fürsten und von den nichtdeutschen Mächten Europas befürworteten, auf der Grundlage des vornapoleonischen Gebietsstandes die Souveränität der Einzelfürsten wahrenden deutschen Bund. Zu diesem 1815 entstandenen, bis 1866 währenden Staatenbund, der 1815 etwa 11495 Quadratmeilen umfasste und rund 32 Millionen Einwohner im Bundesgebiet zählte, gehörten folgende Staaten: Österreich (3480 Quadratmeilen 9765500 Einwohner, Preußen (3307 Quadratmeilen 8730000 Einwohner), Bayern (1499 Quadratmeilen 3630800 Einwohner), Sachsen (278 Quadratmeilen 1386900 Einwohner), Hannover (695 QM 1463700 Einwohner) (bis 1837 in Personalunion mit England bzw. Großbritannien), Württemberg, Baden, Kurhessen (Hessen-Kassel), Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt), Holstein (und Lauenburg) (Dänemark), Luxemburg (Niederlande), Braunschweig, Mecklenburg-Schwerin, Nassau, Sachsen-Weimar(-Eisenach), Sachsen-Gotha (1825 erloschen), Sachsen-Coburg (seit 1826 Sachsen-Coburg-Gotha), Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen (bis 1826), Sachsen-Altenburg (seit 1826), Mecklenburg-Strelitz, (Holstein-)Oldenburg, Anhalt-Dessau (seit 1863 Anhalt), Anhalt-Bernburg (1863 erloschen), Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an Preußen), Liechtenstein (2,45 Quadratmeilen 5800 Einwohner), Waldeck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe (9,75 Quadratmeilen 25500 Einwohner), Lippe(-Detmold), Lübeck, Frankfurt, Bremen, Hamburg, Limburg (seit 1839, Niederlande) sowie Hessen-Homburg (7,84 Quadratmeilen 20400 Einwohner, seit 1817, 1866 erloschen). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meister, C., Der Graf Georg Eberhardt zu Limburg, 1705 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Are (Grafen, Grafschaft). Die Burg
A. bei Altenahr in der Eifel war der Sitz der Grafen von A., die um 1070 das
Kloster Steinfeld gründeten. Sie sind 1087 zuerst bezeugt und stammen aus dem
Hause Limburg. Sie hatten die Grafschaft im
Zülpichgau und im Eifelgau, die Vogtei von Prüm sowie Allodialgut im nördlichen
Limburg und in der Eifel. Sie zerfielen seit
etwa 1140 in die Linien Are-Hochstaden (bis 1246) und Are-Nürburg, die sich um
1200 weiter aufspalteten (Are-Wickrath und Are-Neuenahr). Von ihnen starb
Are-Hochstaden 1246 und 1589 als letzte die Linie Are-Neuenahr aus.
L.: Bader, U., Geschichte der Grafen von Are, 1979.
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Bedburg (Herrschaft). B. an der Erft
erscheint erstmals 893 unter den Gütern des Klosters Prüm (Betbure), später des
Erzstifts Köln. Lehnsträger waren die Grafen von Sayn und von diesen die Herren
von Myllendonk (Millendonk), 1282 die Herren von Reifferscheid. 1403 kam B.
durch Heirat an die Grafen von Limburg, 1425 an
die Grafen von Neuenahr. Seit 1584 war es zwischen den Herren von
Reifferscheid, die es zu einer Herrschaft ausbauten, und den Erben der Grafen
von Neuenahr umstritten, ein von 1600 bis 1791 währender Prozess wurde nicht
entschieden. 1792 kam es aus den Händen der Grafen von Salm-Reifferscheid unter
die Herrschaft Frankreichs. Nach der Reichsmatrikel von 1776 wurde es über die
Grafen von Neuenahr vermutungsweise zum kurrheinischen Reichskreis gerechnet.
1815 fiel es an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Gumpelzhaimer, 140; Ohm, A./Verbeck, A., Kreis Bergheim, Bd. 1 1871.
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Bentheim (Grafschaft). Vermutlich
zwischen 1126 und 1137 übertrug Lothar von Süpplingenburg die Burg B. auf einem
schon von den Römern militärisch verwandten Felsberg an der Vechte nordwestlich
von Münster nahe dem 1050 erstmals erwähnten Dorf B. seinem Schwager, dem
Grafen Otto von Salm-Rheineck (Rieneck), dessen Witwe Gertrud von Northeim 1154
als Gräfin von B. bezeugt ist. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangte
die Grafschaft B. (Obergrafschaft) 1154/1165 auf dem Wege der weiblichen
Erbfolge Sophies von Rheineck an eine jüngere Linie der Grafen von Holland, die
sich als Grafen von B. benannte. 1178/1196 wurde die Lehnshoheit Utrechts
aufgehoben. Am Ende des 12. Jahrhunderts erhielten die Grafen das Gebiet um
Uelsen und Hilten (Niedergrafschaft B.), das noch 1131 Teil der zu Utrecht
gehörigen Twente gewesen war. Die wichtigsten Güter lagen um Bentheim,
Schüttorf, Neuenhaus und Nordhorn. Bis um 1300 zwangen die Grafen die meisten
adligen Familien in der Obergrafschaft und Untergrafschaft in ihre
Abhängigkeit. 1421 erlosch die männliche Linie der Grafen. Eine neue Linie
gründete sich auf den Enkel der Schwester des letzten Grafen Everwin von
Götterswick aus dem klevischen Geschlecht von Güterwyk († 1454), der zudem
durch Heirat 1421 die benachbarte Herrschaft (seit 1495 Reichsgrafschaft)
Steinfurt erwarb. Beide Herrschaften wurden 1454 wieder geteilt. 1486 trugen
die Grafen ihre Grafschaft zur Abwehr Münsteraner Ansprüche dem Kaiser auf und
erhielten sie als Lehen zurück. Durch Heirat Everwins III. († 1562) kamen die
Grafschaft Tecklenburg und die Herrschaft Rheda, durch Heirat Arnolds II. (†
1606) die neuenahrische Grafschaft Hohenlimburg (Limburg)
und die rheinische Herrschaft Alpen zu B. 1606 wurde B. in die Linien
Bentheim-Tecklenburg, (Tecklenburg, Rheda, Limburg
[Hohenlimburg]), B. und Steinfurt (Bentheim-Steinfurt) geteilt(, von denen
Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt noch bestehen). Durch weitere
Teilung entstanden insgesamt 5 Linien. Die 1622 gegründete ältere Linie
Bentheim-Tecklenburg-Rheda verlor 1699 zwei Drittel von Tecklenburg und die
Hälfte von Rheda nach längerem Rechtsstreit an Solms, das diese 1707 an Preußen
verkaufte. 1707/1729 verzichteten die Fürsten von Bentheim-Tecklenburg
zugunsten Preußens auf Tecklenburg, behielten aber die Herrschaft Rheda
(teilweise) und Limburg (Hohenlimburg). Die
ebenfalls 1622 gegründete Linie Bentheim-Steinfurt teilte sich in die Linien
Bentheim-Steinfurt und Bentheim-Bentheim. Bentheim-Bentheim, das dem
westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörte, verpfändete 1752/1753
schuldenhalber seine Güter an Hannover und erlosch 1803. 1804 kam B. an
Steinfurt, 1806 an Frankreich. 1806 fielen alle Teile von B. mit insgesamt 17
Quadratmeilen und 28000 Einwohnern an das Großherzogtum Berg, am 10. 12. 1810
an Frankreich. 1815 kamen Rheda und Limburg
(Hohenlimburg) als Standesherrschaften zu Preußen, B. zu Hannover und Steinfurt
zu Preußen. 1817 wurden die Linien Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt
(B. und Steinfurt) in den Fürstenstand Preußens erhoben. B. fiel 1946 an
Niedersachsen.
L.: Wolff 350f.; Zeumer 554 II b 63, 9; Wallner 702 WestfälRK 14; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) B2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Jung, J. H., Historia comitatus Benthemiensis
libri tres, 1773; Müller, J. C., Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim,
1879; Greinwing, J., Der Übergang der Grafschaft Bentheim an Hannover, Diss.
phil. Münster 1934; Niedersachsen um 1780, Lief. 1, hg. v. Prinz, J., u. a.,
Bentheim, 1938; Sager, L., Die Grafschaft Bentheim in der Geschichte, 2. A.
1952; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, bearb. v. Specht, H., 1953; Edel, L.,
Neue Bibliographie des landes- und heimatgeschichtlichen Schrifttums über die
Grafschaft Bentheim, 1962; Finkemeyer, E., Verfassung und Verwaltung der
Grafschaft Bentheim zur Zeit der hannoverschen Pfandschaft 1753-1804, 1967 (=
Osnabrücker Mitteilungen 75 [1968], 1); Veddeler, P., Die territoriale
Entwicklung der Grafschaft Bentheim bis zum Ende des Mittelalters, 1970;
Gauß'sche Landesaufnahmen der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v.
Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte der Grafschaft Bentheim, hg.
v. Niedersächs. Landesvermessungsamt, 1977ff.; Schoppmeyer, H., Bentheim, LexMA
1 1980, 1919f.; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, 1986; Guttmann, H., Emsland,
Grafschaft Bentheim, 1989; Marra, S., Allianzen des Adels, 2006; Veddeler, P.,
Die mittelalterlichen Grafen von Bentheim (in) Osnabrücker Mitteilungen 115
(2010), 29ff.Een cronike van den greven van Benthem, hg. v. Roolfs, F. u. a.,
2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Tecklenburg (Fürsten). B. entstand 1606/1609 entstand durch Teilung der Grafen von Bentheim und verlor 1699/1707/1729 zwei Drittel Tecklenburgs und die Hälfte Rhedas nach langem Rechtssteit über Solms-Braunfels (1707 Verkauf) an Preußen, behielt aber die Hälfte der Herrschaft Rheda (teilweise) und Limburg (Hohenlimburg). 1806 kamen die Güter an das Großherzogtum Berg, 1810 an Frankreich und 1815 an Preußen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berg (Grafen, Herzöge, Grafschaft,
Herzogtum, Großherzogtum). In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erscheint
am Niederrhein ein Geschlecht mit den Leitnamen Adolf, Eberhard und Engelbert,
das sich nach dem Stammsitz B. an der Dhün (Altenberg, vor 1152 als
Zisterzienserabtei gestiftet) benannte, um 1150 ansehnliche Güter (Allod,
Vogtei über die Klöster Werden, Deutz, Siegburg) zwischen Sieg und Lippe
innehatte und in enger Verbindung zum Erzstift Köln stand. Um 1100 erwarb es
Güter aus dem Erbe der Grafen von Werl. Seit 1101 führte es den Grafentitel.
Von 1133 bis 1288 war der Hauptsitz B. (= Burg an der Wupper), das bis zum
Anfang des 16. Jahrhunderts Residenz blieb. 1160/1161/1163 teilten sich die
Grafen von B. in eine rheinische (B.) und eine westfälische Linie
(Berg-Altena[-Mark], Altena), diese sich am Ende des 12. Jahrhunderts in einen
märkischen und einen isenbergischen Zweig, von denen Isenberg rasch
bedeutungslos wurde, die Grafen von Mark dagegen erhebliches Gewicht gewannen.
Die Grafen von B., die 1176 Güter um Hilden und Haan und vielleicht um Duisburg
und 1189 um Düsseldorf erwarben und mehrfach den Kölner Erzbischofsstuhl
besetzten, starben 1225 in der Hauptlinie (rheinische Linie) aus. Sie wurden
über Irmgard von B. von dem Haus Limburg beerbt,
dessen Angehörige Güter um Duisburg, Mettmann und Remagen gewannen (Hauptort
war seit 1280 Düsseldorf). Diese wurden 1348 über die Schwestertochter
Margarete von B. und Ravensberg von dem Haus Jülich beerbt, das die letzten
fremden Exklaven beseitigte (1355 Hardenberg, 1359 Solingen). Seit 1380 war B.
Herzogtum. Ihm wurde die von Margarete von B. vom Vater ererbte Grafschaft
Ravensberg angegliedert. 1423 vereinigte sich B. durch Erbfall mit dem
Herzogtum Jülich. 1427 wurde Elberfeld gewonnen. 1511 starb das Haus Jülich
(Jülich-Hengebach) aus und wurde durch die Grafen von der Mark beerbt, die seit
1368 auch in Kleve (Herzöge von Kleve) herrschten (Vereinigung von
Jülich-Berg-Ravensberg mit dem Herzogtum Kleve-Mark). 1609 erlosch der
märkische Zweig (Kleve-Mark) des alten bergischen Grafenhauses. Nach dem
Jülich-Klevischen Erbfolgestreit kam 1614 (endgültig 1666) das katholisch
gebliebene B. (mit den Städten Düsseldorf, Lennep, Wipperfürth,
Ratingen,Radevormwald [Rade vor dem Wald], Solingen, Gerresheim, Blankenberg
und Elberfeld, den Ämtern Düsseldorf, Angermund und Landsberg, Mettmann,
Elberfeld, Barmen und Beyenburg, Solingen und Burg, Schöller, Hilden und Haan
[Hahn], Bornefeld und Hückeswagen, Monheim, Mieseloh [Meiseloh], Porz und
Mülheim [Mühlheim], Odenthal [Odendahl], Scheiderhöh [Scheidenhöh], Lülsdorf
[Lüstorf], Steinbach, Löwenburg bzw. Löwenberg [Leuenberg], den freien
Herrschaften Hardenberg und Broich [Bruck] und der Herrschaft Schöller) mit
Jülich an Pfalz-Neuburg, 1685 an Kurpfalz, womit B. Nebenland wurde, und 1777
mit der Pfalz an Bayern. 1805/1806 an Napoléon I. abgetreten wurde B. unter
dessen Schwager Joachim Murat zusammen mit nassauischen und preußischen
Gebieten Großherzogtum (mit Herzogtum Münster, Grafschaft Mark, Tecklenburg,
Lingen, Reichsabtei Essen, Elten und Werden, insgesamt 315 Quadratmeilen mit
878000 Einwohnern). Dieses wurde in die vier Departements Rhein, Sieg, Ruhr und
Ems eingeteilt und erhielt Verfassung und Verwaltung nach dem Muster des
napoleonischen Frankreich. Auch der Code Napoléon wurde in Kraft gesetzt. 1809
wurde B. praktisch ein Teil Frankreichs, an das am 10. 12. 1810 Münster,
Bentheim, Tecklenburg und Rheda mit insgesamt 87 Quadratmeilen ganz abgetreten
werden mussten. 1813/1814 wurden die französischen Einrichtungen aufgehoben.
1815 kam B. an Preußen (Rheinprovinz), 1946 das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 323ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3; Die Territorien des Reichs 3, 86;
Goecke, R., Das Großherzogtum Berg 1806-13, 1877; Hengstenberg, H., Das
ehemalige Herzogtum Berg und seine nächste Umgebung, 2. A. 1897; Ilgen, T., Die
ältesten Grafen von Berg und deren Abkömmlinge, die Grafen von Altena
(Isenberg-Limburg und Mark), Zs. d. Berg.
Geschichtsvereins 36 (1903), 14ff.; Schönneshofer, B., Geschichte des
Bergischen Landes, 2. A. 1912; Melchers, B., Die ältesten Grafen von Berg bis
zu ihrem Aussterben, Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 45 (1912), 5ff.; Somya, J.,
Die Entstehung der Landeshoheit in der Grafschaft Berg bis zum Ende des 14.
Jahrhunderts, 1926; Lülsdorff, J. v., Zur Entwicklung der Landeshoheit in den
einzelnen Teilen des Herzogtums Berg, Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 70 (1949),
255ff.; Hömberg, A., Geschichte der Comitate des Werler Grafenhauses, WZ 100
(1950), 9ff.; Hashagen, J. u. a., Bergische Geschichte, 1958; Wisplinghoff,
E./Dahn, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Schmale, F., Die Anfänge der Grafen von Berg, FS Bosl, K., 1974; Kraus, T., Die
Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Berg bis zum Jahre 1225, 1981;
Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3. A.
1985; Regierungsakte des Großherzogtums Berg, hg. v. Rob, K., 1992; Lohausen,
H., Die obersten Zivilgerichte im Großherzogtum, 1995; Engelbrecht, J., Das
Herzogtum Berg, 1996; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg.
v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schmidt, C., Das Großherzogtum Berg,
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 162; Höfe und Residenzen
im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 814 (Jülich und
Berg); Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 422; Severin-Barboutie,
B., Französische Herrschaftspolitik und Modernisierung, 2008; Geschichte des
Bergischen Landes, hg. v. Gorißen, S. u. a., 2014. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blieskastel, Castel (Herrschaft, Grafen).
Nach der 1098 erwähnten Burg B. (castellum ad Blesam, Castel) an der unteren
Blies im Saarland nannte sich eine gegen Ende des 11. Jahrhunderts von den
Grafen von Metz-Lunéville abgespaltete lothringische Adelsfamilie, die
ihrerseits im 12. Jahrhundert die Linien der Grafen von Homburg, Lützelstein
(1172-1460) und Saarwerden abspaltete und von der Blies bis zur Mosel mit Allod
(Achtelsbach, Bubenhausen, Reichweiler [Reichsweiler], Ormesheimer Berg, B.)
sowie Lehen der Erzbischöfe von Trier (Hunolstein, Bernkastel) und der Bischöfe
von Metz und Verdun (Schamburg [Schaumberg]) begütert war. Nach dem Tod des
letzten Grafen von B. (1237) behielt seine älteste Tochter Elisabeth, die in
zweiter Ehe mit Rainald von Lothringen-Bitsch verheiratet war, die Güter. Nach
ihrem Tod kam es zum Blieskasteler Erbfolgekrieg (1276-1291) zwischen denen von
Salm, Limburg, Blankenberg, Zweibrücken und
Sponheim sowie dem Bischof von Metz einerseits und den Herzögen von Lothringen
und Grafen von Saarbrücken andererseits, der nach vorübergehendem Gewinn
Blieskastels, Liebenbergs, Püttlingens, Bernkastels und Hunolsteins durch die
Grafen von Salm (1278) mit der Aufteilung des Erbes zwischen dem Herzog von Lothringen
(Grafschaft Schaumburg), dem Bischof von Metz (1284 B., ohne Hunolstein,
Schaumburg und Püttlingen) und dem Grafen von Salm (Püttlingen) endete. Die
Burg B. verkaufte der Bischof von Metz 1337 an das Erzstift Trier, das bereits
1280 Bernkastel erworben hatte. 1456/1660 erwarben die Grafen von Leyen B. und
verlegten 1773 ihre Residenz dorthin. B. zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1798/1802 kam es an Frankreich, 1815 an Preußen, 1816 an
Bayern, 1919/1920 und 1945/1946 an das Saargebiet und damit 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 515; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Pöhlmann, C.,
Der Bliescasteler Erbfolgekrieg, Z. f. bay. LG. 8 (1935), 450ff.; Herrmann, H.,
Die Grafen von Blieskastel, (in) Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes 2
(1977), 254ff.; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, 3 1979, 102ff.;
Herrmann, W., Blieskastel, LexMA 2 1983, 278.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brabant (Großgau, Herzogtum). Der am
Ende des 7. Jahrhunderts erstmals belegte fränkische Gau Bracbantum fiel 870
mit Lotharingien an das ostfränkische Reich und gehörte seit 959 zum Herzogtum
Niederlothringen. Im 11. Jahrhundert erwarben die Grafen von Löwen die
Grafschaft Brüssel und entrissen 1013 dem Bischof von Lüttich die
Lehnsgrafschaft Brunengeruuz bzw. Bruningerode. 1106 verlieh ihnen Heinrich V.
die Würde des Herzogtums Lothringen und die kaiserliche Mark Antwerpen. Danach
gelang der Erwerb Toxandriens, so dass sie insgesamt die Herrschaft über das
Gebiet der belgischen Provinzen Antwerpen und B. und der holländischen Provinz
Nordbrabant erlangt hatten. Seitdem nannten sie sich Herzöge von B. (1188 dux
Brabantiae) und wurden zu den Reichsfürsten gerechnet. In ihrem Gebiet verlor
der Kaiser seit dem frühen 13. Jahrhundert fast jede Obergewalt. Nachdem schon
1204 die Maas (Maastricht) erreicht worden war, gewann Herzog Johann I. 1288
durch den Sieg bei Worringen über die Grafen von Geldern und den Erzbischof von
Köln auch das Herzogtum Limburg zwischen Aachen
und Maastricht und die Herrschaft Herzogenrath sowie die Burgen Wassenberg und
Kerpen (zwischen Köln und Düren). 1371 wurden die Herzöge von den Herzögen von
Jülich und Geldern vernichtend geschlagen. Die mit dem Luxemburger Wenzel
vermählte Erbtochter Johanna Johanns III. († 1355) übertrug B., Limburg und Luxemburg 1390/1400/1430 unter
Ausschaltung der Luxemburger an die Herzöge von Burgund. 1477/1482 kam B. über
Maria von Burgund an Habsburg. Brüssel wurde Residenz. Im Achtzigjährigen Krieg
eroberten die holländischen Generalstaaten Nordbrabant und verwalteten es seit
1648 als Generalitätslande, während Südbrabant (Löwen, Brüssel, Antwerpen,
Mecheln) bei den spanischen, seit 1713/1714 österreichischen Niederlanden
verblieb. Von 1794/1801 bis 1814 gehörte das um 600 Quadratmeilen große B. mit
den übrigen Niederlanden zu Frankreich und wurde in drei Departements
eingeteilt. 1815 wurde es Teil der Niederlande, 1830 nach einem Aufstand
Kernland des neuen Königreichs Belgien, dessen Thronerbe seit 1840 den Titel
Herzog von B. führt. Nordbrabant verblieb bei den Niederlanden.
L.: Wolff 53; Wallner 700 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) E3, II 66 (1378) C3, II 78 (1450) E3; Pirenne, H., Geschichte
Belgiens (bis 1648), Bd. 1ff. 1899ff.; Vanderkindere, L., La formation
territoriale des principautés belges au moyen-âge, Bd. 1ff. 1902; Curs, O.,
Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 ([Breibant, Bragbantinse,
Brabantinse, Brachbant, Bracbantus], Lennik bzw. Lennick, Zellik bzw. Zellick,
Krombrugge bzw. Crumbrugge); Knetsch, K., Das Haus Brabant. Genealogie der
Herzöge von Brabant und Landgrafen von Hessen, Bd. 1-13 1918ff.; Ganshof, F.,
Brabant, Rheinland und Reich im 12., 13. und 14. Jahrhundert, 1938 ;
Martens, M., L’administration du domaine ducal en Brabant, 1954 ;
Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 179 ; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 75, 77, 96, III, 31, 32, 33
Brakbant I; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 60;
Uytterbrouck, A., Le gouvernement du duché de Brabant au bas Moyen Age,
1975 ; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1ff. 1974ff.;
Thomas, H./Houtte, J. van, Brabant, LexMA 2 1983, 529ff.; Nonn, U., Pagus und
Comitatus in Niederlothringen, 1983, 110; Nikolay, W., Die Ausbildung der
ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während des 13. und 14.
Jahrhunderts, 1985 ; Godding, P., Le Conseil de Brabant sous le règne de
Philippe le Bon (1430-1467), 1999 ; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 45, 764; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 437;
Tigelaar, J., Brabants historie ontvouwd, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Broich (Herren, freie Herrschaft). 1093
erscheinen erstmals Herren/Grafen von B., die sich nach der vielleicht in der
zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts gegründeten Burg B. bei Mülheim nennen.
Beim Aussterben ihrer Linie 1372 gingen ihre Güter an die Grafen von Limburg über. Landesherren wurden die Grafen und
Herzöge von Berg, die 1377 Schloss B. in ihre Lehnsabhängigkeit brachten. Seit
Ende des 14. Jahrhunderts mussten die Herzöge von Berg das Kirchspiel Mülheim
an die Herzöge von Kleve und danach an das Erzstift Köln verpfänden. Köln gab
seinen Pfandbesitz an Wilhelm II. von Limburg-Broich
weiter. Da die Verpfändung nicht mehr eingelöst wurde, erlangten die Inhaber
von Schloss B. im Kirchspiel Mülheim eine nahezu landesherrschaftliche
Stellung. Die Burg B. blieb bis 1508 bei den Grafen von Limburg-Broich. Ihnen folgten die Grafen von Daun-Falkenstein und
1605 die Grafen von Leiningen-Dagsburg, die den Schutz Bergs anerkennen
mussten. Seit 1766 stand die Unterherrschaft B. unter Verwaltung
Hessen-Darmstadts. 1806 wurde sie dem Großherzogtum Berg eingegliedert. 1815
kam B. an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Wallner 701 WestfälRK 2; Redlich, O., Mülheim an der Ruhr. Seine
Geschichte von den Anfängen bis zum Übergang an Preußen 1815, 1939; Binding,
G., Die spätkarolingische Burg Broich in Mülheim an der Ruhr, 1968; Binding,
G., Broich, LexMA 2 1983, 710f.; Keller, C., Die bergische Unterherrschaft
Broich, Diss. Bonn 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgund (Königreich, Herzogtum,
Freigrafschaft). Der Name B. für die Landschaft zwischen Saône und oberer Loire
geht auf die ostgermanischen Burgunder zurück, die zwischen 400 bzw. 413 und
436 um Mainz und Worms und nach 443 um Genf, Lyon und das Rhonegebiet ein eigenes,
strukturell in sich recht verschiedenes Reich gegründet hatten, das 534 von den
Franken zerstört wurde. B. bezeichnet danach zunächst das fränkische Teilreich
B. um Orléans und Chalon-sur-Saône, später das Reich des Sohnes Karl (855-863)
Kaiser Lothars I. (Niederburgund d. h. Provence und Dukat Vienne/Lyon). 879
wählten die geistlichen Großen des Gebiets den Grafen Boso († 887) von Vienne,
den Schwager Karls des Kahlen, zum König von B. (spätere Franche-Comté, Chalon
[Chalons], Mâcon, Vienne, Lyon, Languedoc, Teile Savoyens, Provence).
Hauptstadt war Arles, weswegen das Reich, das Boso 885 von Kaiser Karl dem
Dicken zu Lehen nahm, auch regnum Arelatense, Arelat genannt wurde. 888 riss
der Welfe Graf Rudolf das Gebiet der späteren Franche-Comté und Teile der
späteren Schweiz als Königreich (Hochburgund) an sich, während Bosos Bruder
Richard das Gebiet der späteren Bourgogne westlich der Saône (Mâcon, Chalon
[Chalons], Autun, Nevers, Auxerre, Sens, Troyes, Langres) als Herzogtum B. an
sich zog, so dass Bosos Sohn nur den südlichen Rest behielt. 934 übertrug Graf
Hugo von Provence dieses inzwischen erlangte Gebiet als Ausgleich für Italien
an den Welfen Rudolf II., womit zwei Drittel Burgunds wiedervereinigt waren,
während das Herzogtum B. dadurch, dass Richards Sohn Rudolf 923 König von
Frankreich wurde, seitdem an Frankreich kam. 1016 sprach Rudolf III. von B. das
Land Kaiser Heinrich II. als Erbe zu. Nach seinem Tod setzte Kaiser Konrad II.
1032 die Erbansprüche auf das Königreich B. durch, doch war die Macht des
Königs gegenüber Adel und Kirche von Anfang an gering, so dass dieses Gebiet
nur unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der sich 1156 mit Beatrix von B., der
Erbtochter der Grafen von B. verheiratete und 1169 Hochburgund zwischen oberer
Saône und Jura zur reichsunmittelbaren Pfalzgrafschaft oder Freigrafschaft
(seit 1350 Franche-Comté) mit Dole als Hauptort erhob, und Karl IV., der 1378
den französischen Thronfolger als Reichsvikar im Arelat ernannte, enger an das
Reich gebunden werden konnte und bis zum Ausgang des Mittelalters teilweise an
die Schweiz, Savoyen und Mömpelgard und im Übrigen (Lyon, Dauphiné, Provence,
Avignon, Arles) an Frankreich verlorenging, für das vom 11. Jahrhundert an drei
Linien der westfränkischen Kapetinger/Robertiner das Herzogtum innegehabt
hatten. Nach dem Aussterben der zweiten kapetingischen Seitenlinie 1361 kam das
Herzogtum B. im Jahre 1363 als Lehen Frankreichs an den jüngsten Sohn Johanns
II. von Frankreich, Philipp den Kühnen. Philipp erwarb durch seine 1369 mit
Margareta von Flandern (d. J.) geschlossene Ehe 1384 Flandern, Artois und die
weiterhin als Reichslehen zum deutschen Reich gehörende Freigrafschaft B., die
über die Herzöge von Andechs-Meranien (1208-1248), die Grafen von Chalon
(1248-1295) und die Könige von Frankreich (1295) an Margareta von Flandern (d.
Ä.) gekommen war, Rethel, Nevers, Salins und Mecheln sowie 1390 durch Kauf die
Grafschaft Charolles (Charolais). Sein Enkel Philipp der Gute eroberte die
Grafschaft Boulogne und erwarb 1428 Namur durch Kauf, 1430 Brabant und Limburg durch Erbschaft sowie 1433 Hennegau, Holland
und Seeland durch Gewalt. Im Frieden von Arras erhielt er 1435 die Gebiete von
Mâcon, Auxerre und einen Teil der Picardie. Dazu kamen 1443 noch das Herzogtum
Luxemburg und Chiny. 1477 fiel sein Sohn Karl der Kühne, der 1473 Geldern und
Zütphen gewonnen und mit dem Friedrich III. die Schaffung eines Königreichs B.
erörtert hatte, im Kampf gegen den Herzog von Lothringen. 1491 starb mit Johann
von Nevers auch die Nebenlinie im Mannesstamm aus. Über die 1477 mit Maximilian
von Habsburg vermählte Tochter Karls des Kühnen Maria († 1482) gelangte das
Herzogtum B. mit der Freigrafschaft B. an das Haus Habsburg. Habsburg
behauptete das burgundische Erbe (Niederlande) bis auf die Bourgogne (Herzogtum
B.), die Picardie und Boulogne, die an Frankreich fielen, das seinerseits im
Frieden von Madrid 1526 auf die Lehnshoheit über Flandern und Artois
verzichtete. 1548 vereinte Kaiser Karl V. die verbliebenen burgundischen Länder
zum schon 1512/1521 angestrebten burgundischen Reichskreis, der später fast
ausschließlich aus Ländern (einer Vielzahl von Ländern und Herrschaften) eines
einzigen Landesherren (Habsburg als Herzog von Burgund) bestand (1556 Spanien,
1713 Erzherzog von Österreich bzw. König von Böhmen [ausgenommen die 1713 als
Ersatz für Oranien an Preußen gelangten Teile des Oberquartieres Geldern]). Die
Freigrafschaft B. wurde nach mehrfacher Besetzung durch Frankreich 1678
endgültig an Frankreich abgetreten. S. Niederlande, Belgien, Burgundischer
Reichskreis.
L.: Zeumer 552 III a 2, 37, 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
F4, II 66 (1378) C5, II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs 6, 198; Petit,
E., Histoire des ducs de Bourgogne de la race capétienne, Bd. 1ff. 1885ff.; Berthaut,
H., La carte de France 1750-1898, 1899; Cartellieri, O., Geschichte der Herzöge
von Burgund, 1910; Hofmeister, A., Deutschland und Burgund im frühen
Mittelalter, 1914; Febvre, L., Histoire de la Franche Comté, 7. A. 1922;
Préchin, E., Histoire de la Franche-Comté, 1947; Meyer, W., Burgund, 2. A.
1965; Richard, J., Histoire de la Bourgogne, 1957; Calmette, J., Le grands ducs
de Bourgogne, 3. A. 1959; Kaughan, R., Philip the Bold. The formation of the
Burgundian State, 1962; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die
Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG
GA 79 (1962), 106ff.; Bittmann, K., Ludwig XI. und Karl der Kühne, Bd. 1ff.
1964ff.; Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979; Moreau, J., Dictionnaire
de géographie historique, 1972, 58 Bourgogne, 122 Franche-Comté; Duranthon, M.,
La carte de France, son histoire 1678-1974, 1978; Werner, K. u. a., Burgund,
LexMA 2 1983, 1062ff.; Calmette, J., Die großen Herzöge von Burgund, 1987;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 49, 789;
Ehm, P., Burgund und das Reich, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder, 2004; Gresser,
P./Richard, J., La gruerie du comté de Bourgogne aux XIVe et XVe siècles, 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 470 (Herzogtum), 472
(Grafschaft); Kamp, H., Burgund, 2007; Rauzier, J., La Bourgogne au XIVe
siècle, 2009; La Franche-Comté et les anciens Pays-Bas, hg. v. Delobette, L. u.
a., 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgundischer Reichskreis. 1512/1521 sollten
die Herzöge von Burgund, die Grafen von Nassau und die Grafen und Herren von
Breda, Horn (Hein), Egmond und Bergen (Bergen-op-Zoom) den burgundischen
Reichskreis bilden. 1548 wurde für die Güter Habsburgs in den Niederlanden die
Zugehörigkeit zum B.R. geklärt und ein Schutzverhältnis vereinbart. 1551
gehörten dem burgundischen Reichskreis der Herzog von Burgund, die Grafen von Nassau,
Breda und Dillenburg sowie die Herren von Hoya, Egmond, Bergen (Bergen-op-Zoom)
und Walem (Wahlen) an. 1648 wurde die Zugehörigkeit des burgundischen
Reichskreises - ohne die inzwischen verselbständigten Niederlande - zum Reich
bestätigt. 1654 kam das 1651 vom Kaiser an Spanien abgetretene Besançon hinzu.
1678 gingen die Freigrafschaft Burgund und andere Teile an Frankreich verloren.
1713 kamen die verbliebenen spanischen Niederlande an Österreich, 1801 an
Frankreich. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste der burgundische Reichskreis
nominell folgende Gebiete: Aarschot (Aerschot) (Herzogtum, Burgund, Croy),
Antwerpen (Markgrafschaft, Brabant, Burgund), Grimbergen (Berghes) (Fürstentum,
Brabant, Burgund), Bournonville (Fürstentum, Brabant, Burgund), Brabant
(Herzogtum, Burgund), Burgund (Herzogtum), Comines (Flandern, Burgund), Dalhem
(Grafschaft, Limburg, Burgund),
(Doornik/)Tournai (Herrschaft, Burgund), Enghien (Herzogtum, Hennegau,
Burgund), Flandern (Reichsgrafschaft), Gaveren (Fürstentum, Flandern, Burgund),
Geldern (Herzogtum, Burgund), Gent (Burggrafschaft, Flandern, Burgund), Havre
(Herzogtum, Hennegau, Burgund), Hennegau (Reichsgrafschaft, Burgund),
Herzogenrath (Hertogenrade) (Herrschaft, Limburg,
Burgund), Hoogstraten (Herzogtum, Burgund, Salm-Salm), Horn (Hornes)
(Fürstentum, Brabant, Burgund), Izegem (Iseghem) (Fürstentum, Flandern,
Burgund), Ligne (Fürstentum, Hennegau, Burgund), Limburg
(Herzogtum, Burgund), Luxemburg (Herzogtum, Burgund), Mecheln (Burgund), Namur
(Reichsgrafschaft),Rebecq (Rebecque) (Fürstentum, Hennegau, Burgund),
Rubempré-Everberg (Fürstentum, Brabant, Burgund), Steenhuize (Steenhuysen)
(Fürstentum, Flandern, Burgund), Tour et Tassis/Thurn und Taxis (Fürstentum,
Hennegau, Burgund), Valkenburg (Grafschaft, Limburg,
Burgund), insgesamt 600 Quadratmeilen. S. Niederlande, Belgien.
L.: Gumpelzhaimer 11, Wolff 50.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cleeberg, Kleeberg (Herrschaft, Grafen).
Die Burg C. war seit dem 12. Jahrhundert Mittelpunkt einer Herrschaft, die aus
dem Erbe der Konradiner an eine Linie der Grafen von Luxemburg und von dieser
an eine Linie der Grafen von Peilstein in Niederösterreich gefallen war, die
sich Grafen von C. nannte. 1218 gelangte sie beim Erlöschen dieser Linie an die
Herren von Isenburg. Später kam sie an mehrere Ganerben (u. a. Isenburg-Limburg, Eppstein, Nassau). C. wurde Stadt. Seit 1716
bestand nur noch eine Gemeinschaft zwischen Nassau-Weilburg (Nassau) und
Hessen-Darmstadt. 1802 fiel das wieder dörfliche C. insgesamt an Nassau-Usingen
(Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 255, 265; Jendorff, A., Condominium, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dalhem (Grafschaft). 1801 gehörte die
Grafschaft D. über das Herzogtum Limburg und den
Herzog von Burgund bzw. Österreich zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK 1.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutscher Bund (Staatenbund). Zum
Deutschen Bund (8. 6. 1815-23./24. 8. 1866) zählten folgende (zunächst 38)
überwiegend mit dem Untergang des Heiligen römischen Reiches am 6. 8. 1806
selbständig gewordene deutsche Staaten: Kaiserreich: Österreich (mit den zuvor
zum Heiligen römischen Reich gehörigen Gebieten); Königreiche: Preußen (mit den
zuvor zum Heiligen römischen Reich gehörigen Gebieten), Bayern, Sachsen,
Hannover (bis 1837 in Personalunion mit Großbritannien), Württemberg;
Kurfürstentum: Hessen(-Kassel); Großherzogtümer: Baden, Hessen(-Darmstadt),
Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg,
Sachsen-Weimar(-Eisenach), Luxemburg (in Personalunion mit Niederlande);
Herzogtümer: Holstein und Lauenburg (bis 1864 in Personalunion mit Dänemark),
Nassau, Braunschweig, Sachsen-Gotha (bzw. Sachsen-Gotha-Altenburg, 1825
erloschen), Sachsen-Coburg (bzw. Sachsen-Coburg-Saalfeld, seit 1826
Sachsen-Coburg und Gotha [Sachsen-Coburg-Gotha]), Sachsen-Meiningen (seit 1826
mit Saalfeld und Hildburghausen), Sachsen-Hildburghausen (bis 1826),
Sachsen-Altenburg (seit 1826, aus Sachsen-Hildburghausen), Anhalt-Dessau (seit
1863 Anhalt), Anhalt-Köthen (1847 erloschen), Anhalt-Bernburg (1863 erloschen),
Limburg (1839 aufgenommen, in Personalunion mit
Niederlande); Landgrafschaft: Hessen-Homburg (1817 aufgenommen); Fürstentümer:
Waldeck, Lippe(-Detmold), Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt,
Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie,
Hohenzollern-Hechingen (1849 an Preußen), Hohenzollern-Sigmaringen (1849 an
Preußen), Liechtenstein; Freie Städte: Lübeck, Bremen, Hamburg, Frankfurt. 1817
wurde die Landgrafschaft Hessen-Homburg als 39. Mitglied aufgenommen. 1825
starb Sachsen-Gotha-Altenburg aus, wobei 1826 Sachsen-Gotha an
Sachsen-Coburg-Saalfeld kam, das Saalfeld an Sachsen-Meiningen abgab und zu
Sachsen-Coburg-Gotha wurde, und Altenburg an Hildburghausen gelangte, das zu
Sachsen-Altenburg wurde und Hildburghausen an Sachsen-Meiningen abgab. 1839
wurde das in Personalunion mit Niederlande stehende Herzogtum Limburg zum Ausgleich für wallonische, nach der belgischen
Revolution in Belgien eingegliederte Teile Luxemburgs aufgenommen, wobei das
Großherzogtum Luxemburg im Deutschen Bund verblieb. 1847 fiel Anhalt-Köthen als
Erbe an Anhalt-Dessau und Anhalt-Bernburg. Von 1848 bis 1851 wurde das ganze
Gebiet Preußens (mit Ostpreußen, Westpreußen und Posen) vorübergehend Teil des
Deutschen Bundes. 1849 kamen Hohenzollern-Hechingen und
Hohenzollern-Sigmaringen durch Abdankung zu Preußen. 1863 fiel Anhalt-Bernburg
als Erbe an Anhalt-Dessau (Anhalt): 1864 kam Schleswig (aus Dänemark) in den
Deutschen Bund, wobei Schleswig-Holstein von Preußen und Österreich gemeinsam
verwaltet wurde.
L.: Deutscher Bund und deutsche Frage, hg. v. Rumpler, H., 1990; Müller, J.,
Deutscher Bund und deutsche Nation 1848-1866, 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diez (Grafschaft). Grafen von D. (790
Theodissa [Altendiez?], später Didesse, 933 Dissermark) an der Lahn, die sich
gelegentlich auch Grafen von Weilnau nannten und vielleicht ursprünglich Grafen
des Niederlahngebiets (Niederlahngaus) waren, erscheinen etwa 100 Jahre nach
Aussterben der Konradiner (seit 1044/1073) und werden kurz nach 1150 als solche
genannt. Unter den Staufern nahmen sie wichtige Stellungen ein. 1302 teilten
sie ihre Herrschaft in Altweilnau und Neuweilnau südwestlich von Usingen. Ihre
sog. Goldene Grafschaft lag um Diez, Kirberg an der Lahn, um Camberg und
Wehrheim, um Hasselbach und Salz. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts
waren umfängliche Güter verpfändet. 1355 kamen ansehnliche Teile an
Nassau-Merenberg, 1362 ein Viertel der Grafschaft und 1376 Kirberg an das
Erzstift Trier. Bei ihrem Aussterben fiel die Goldene Grafschaft 1376/1384 über
die Erbtochter an die Grafen von Nassau-Dillenburg sowie an Trier (Pfand,
Lehnsheimfall), Katzenelnbogen (1453 Kauf) und (1420 über Jutta von
Nassau-Dillenburg an) Eppstein, 1564 nach Auflösung der Gemeinschaft zwischen
Trier (ein Viertel) und Nassau-Dillenburg (drei Viertel) an Nassau allein,
wofür Trier die Kirchspiele Hundsangen, Nentershausen, Salz, Meudt und
Lindenholzhausen erhielt. 1530 hatte Nassau den Eppstein verbliebenen Anteil
(ein Achtel) erworben, aber nicht vermocht, ihn gegen Trier zu halten. 1557
hatte Nassau dafür einen Anteil Hessens (ein Viertel) gewonnen, den dieses von
Katzenelnbogen ererbt hatte. Seit 1607 benannte sich eine Linie der Grafen von
Nassau nach D. (Nassau-[Dillenburg-]Diez). 18061815 fiel das um 15
Quadratmeilen große D. an das Herzogtum Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz. S. Nassau-Diez.
L.: Wolff 337; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt der
Herrschaften Limburg, Schaumburg und Holzappel,
Diss. phil. Marburg 1943; Heck, H., Die Goldene Grafschaft, 1956; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J., Territorialgeschichte
des Kreises Usingen, 1971; Storto, F./Stein, H., 650 Jahre Stadt Diez.
1329-1979, 1979; Schwind, F., Diez, LexMA 3 1986, 1039; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 147.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frankfurt (Reichsstadt, Großherzogtum,
freie Stadt). Im verkehrsgünstig gelegenen Stadtgebiet von F. am Main fanden
sich Siedlungsreste aller seit der jüngeren Steinzeit im Rhein-Main-Gebiet
nachgewiesenen Kulturen. In römischer Zeit bestand unter anderem die Siedlung
Nida zwischen Heddernheim und Praunheim, die vielleicht eine keltische Siedlung
fortsetzte. Der Name F. wird dann erstmals 794 erwähnt (Franconofurt). Aus der
damit bezeichneten karolingischen Pfalz nördlich des Mains entwickelte sich bis
zum 12. Jahrhundert eine Marktsiedlung, zu der umfangreiches Königsgut gehörte
(z. B. die Dreieich südlich des Maines), in der eine Herbstmesse stattfand und
die um die Mitte des 12. Jahrhunderts ummauert wurde (1189 Schultheiß, 1194
Schöffen [iudicii]. Schon 856 und 887 und häufig seit dem 12. Jahrhundert war
F., das bis 1378 etwa 300mal vom König aufgesucht wurde, Ort von Königswahlen
(zwischen 1147 und 1356 15 von 20 Wahlen, zwischen 1356 und 1806 alle Wahlen
bis auf 5), seit 1563 auch Ort der Krönung. Das Recht der Stadt F., deren
älteste überlieferte gerichtliche Entscheidung aus dem Jahre 1222 stammt, war
vorbildlich für das Umland (Friedberg, Gelnhausen, Hanau, Limburg, Wetzlar), wurde aber erst 1297 (Weistum über
Pfahlbürger für Weilburg) aufgezeichnet. Seit 1300 entwickelte sich der Ort zu
einem zentralen europäischen Handelsplatz, dem 1330 eine Frühjahrsmesse
verliehen wurde. Seit 1372 war F. Reichsstadt. Das Herrschaftsgebiet der Stadt
blieb aber klein (zwölf Dörfer, fünf Burgen bzw. Burganteile einschließlich der
betreffenden Herrschaften, ein befestigter Hof und der Stadtwald, wovon auf
Dauer aber nur 13 dieser 19 Güter verblieben). Die Einwohnerzahl betrug 1400
etwa 10000, 1475 etwa 15000. 1509 und 1578 wurde das Frankfurter Recht durch eine
romanisierende Reformation erneuert. 1535 schloss sich F. dem lutherischen
Bekenntnis an. 1726/1732 wurde die Stadtverfassung durch Kaiser Karl VI.
neugeordnet. 1792 und 1796 wurde F. von Frankreich besetzt. Nach § 27 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 blieb F. Reichsstadt und wurde
für den Verlust seines Anteils an Soden und Sulzbach entschädigt. Durch Art. 22
der Rheinbundakte (1806) wurden F. und sein 100 Quadratkilometer umfassendes
Gebiet dem Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (1755-1817), dem letzten
Kurfürsten von Mainz und Reichserzkanzler, der einen aus den Territorien von
Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar gebildeten Staat geschaffen hatte,
zugesprochen. Mit dem Fürstentum Fulda ohne Herbstein und dem Fürstentum Hanau
ohne die Ämter Babenhausen, Dorheim, Heuchelheim, Münzenberg, Ortenberg und
Rodheim wurde es mit 95 Quadratmeilen und 302000 Einwohnern am 10./16./19. 2.
1810 unter Verzicht Dalbergs auf Regensburg zum Großherzogtum F. (mit den
Departements F., Hanau, Aschaffenburg, Fulda sowie der Hauptstadt F.) unter
Dalberg vereinigt. Der Thronfolger sollte Napoleons Stiefsohn Eugène de
Beauharnais sein. Am 16. 8. 1810 wurde eine Verfassung erlassen, 1811 der Code
Napoléon eingeführt. Am 28. 10.1813 dankte Dalberg ab. Das Großherzogtum wurde
am bzw. ab 6. 11. 1813 zusammen mit dem Fürstentum Isenburg und der
Niedergrafschaft Katzenelnbogen in ein Generalgouvernement übergeleitet. Am 14.
12. 1813 wurde F. dank der Vermittlung des Freiherrn vom Stein eine freie
Stadt, die sich eine neue Verfassung gab, und danach Sitz der Bundesversammlung
des Deutschen Bundes (Constitutions-Ergänzungs-Acte vom 19. 7. 1816). Auf dem
Wiener Kongress 1815 wurde das Großherzogtum F. aufgelöst. Fulda (teilweise)
und Wetzlar kamen an Preußen, das Fulda 1816 an das Kurfürstentum Hessen-Kassel
überließ, Hanau an das Kurfürstentum Hessen-Kassel, Aschaffenburg an Bayern.
1848 war F. Sitz der Nationalversammlung. 1856 erhielt es eine neue Verfassung.
Am 18. 7. 1866 wurde es von Preußen besetzt und am 17. 8./22. 9./3. 10. 1866
mit 78000 Einwohnern und einschließlich der Dörfer Bonames, Bornheim, Hausen,
Oberrad, Niederrad und einem Anteil an Niederursel mit Preußen vereinigt. 1914
gründete die Frankfurter Bürgerschaft eine Universität. Im zweiten Weltkrieg wurde
die Innenstadt fast völlig zerstört. Am 19. 9. 1945 kam F. an Großhessen, das
sich seit 1. 12. 1945 Land Hessen nannte. Hier wurde es zu einem führenden
europäischen Bankenplatz und Messeort (u. a. Buchmesse).
L.: Wolff 291; Zeumer 554 III a 6; Wallner 699 OberrheinRK 47; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F3,
III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 40; Schroeder
93ff.; Codex diplomaticus Moenofrancofurtanus. Urkundenbuch der Reichsstadt
Frankfurt, hg. v. Böhmer, J. 1836, neubearb. v. Lau, F., 1901ff.; Thomas, J.,
Der Oberhof zu Frankfurt am Main, hg. v. Euler, L., 1841; Kriegk, F.,
Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen, 1871;
Darmstädter, P., Das Großherzogtum Frankfurt, 1901; Horne, A., Geschichte von
Frankfurt am Main, 4. A. 1902; Schwemer, R., Geschichte der Freien Stadt
Frankfurt am Main 1814-1866, Bd. 1ff. 1910ff.; Dietz, A., Frankfurter
Handelsgeschichte, Bd. 1ff. 1910ff.; Bothe, F., Geschichte der Stadt Frankfurt
am Main, 3. A. 1929, Neudruck 1966; Kracauer, I., Geschichte der Juden in
Frankfurt am Main 1150-1824, Bd. 1f. 1925ff.; Coing, H., Die Rezeption des
römischen Rechts in Frankfurt am Main, 1939; Hertel, W., Karl Theodor von
Dalberg zwischen Reich und Rheinbund, Diss. phil. Mainz 1952; Die Bürgerbücher
der Reichsstadt Frankfurt am Main 1311-1400, bearb. v. Andernacht, D./Stamm,
O., 1955; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und Landeskunde von
Hessen, Bd. 1 1965, 771ff.; Berichte zur deutschen Landeskunde 37, 2 (1966);
Bilz, W., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, Diss. phil. Würzburg
1968; Schalles-Fischer, M., Pfalz und Fiskus Frankfurt, 1969; Kropat, W.,
Frankfurt zwischen Provinzialismus und Nationalismus. Die Eingliederung der
”Freien Stadt” in den preußischen Staat (1866-1871), 1971; Schneidmüller, B.,
Städtische Territorialpolitik und spätmittelalterliche Feudalgesellschaft am
Beispiel von Frankfurt am Main, Bll.f.dt. LG. 118 (1982), 115ff.; Heitzenröder,
W., Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982; Koch, R., Grundlagen
bürgerlicher Herrschaft. Verfassungs- und sozialgeschichtliche Studien zur
bürgerlichen Gesellschaft in Frankfurt/Main (1612-1866), 1983; Reformacion der
Stadt Franckenfort am Meine des heiligen Romischen Richs Cammer anno 1509, hg.
v. Köbler, G., 1984; Die deutschen Königspfalzen, Bd. 1 Hessen, 1985, 131ff.;
Klötzer, W., Frankfurt ehemals, gestern und heute. Eine Stadt im Wandel, 3. A.
1985; Koch, R., Grundzüge der Frankfurter Verfassungsgeschichte bis zur Mitte
des 18. Jahrhunderts, (in) Wahl und Krönung in Frankfurt am Main, 1986; Bund,
K., Findbuch zum Bestand Ratswahlen und Ämterbestellungen in der Reichs- und
Freien Stadt Frankfurt am Main, (1193)-1887, 1989; Gimbel, R., Die Reichsstadt
Frankfurt am Main, 1990; Schwind, F., Frankfurt, LexMA 4 1989, 735ff.;
Frankfurt am Main, hg. v. d. Frankfurter historischen Kommission, 1991;
Frankfurt am Main 1200, hg. v. Gall, L., 1994; Regierungsakten des
Primatialstaates und des Großherzogtums Frankfurt, hg. v. Rob, K., 1995;
Fischer, A., Kommunale Leistungsverwaltung im 19. Jahrhundert, 1995; Roth, R.,
Stadt und Bürgertum in Frankfurt am Main, 1996; Weber, M., Verfassung und
Reform in Vormärz und Revolutionszeit, Diss. jur. Frankfurt am Main 1996;
Holtfrerich, C., Finanzplatz Frankfurt, 1999; Dzeja, S., Die Geschichte der
eigenen Stadt, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 200;
Wintergerst, M., Franconofurt, 2007; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a.,
2010; Mayer-Wegelin, E., Das alte Frankfurt am Main 1855-1890, 2014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geldern (Grafschaft, Herzogtum,
Residenz). Am Ende des 11. Jahrhunderts (Gerhard Flamens 1033-1057, Graf
Gerhard 1061-1067, nach Lieven Gerhard I. † nach 1033, Gerhardus Flamens †
1082, Gerhard I. von Wassenberg-Geldern um 1060-um 1129) erscheinen im Raum des
Herzogtums Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von G.
(1085-1118 auch von Wassenberg bei Erkelenz) mit Sitz in der Burg G. (1096 de
Gelre) an der Niers. Sie hatten Vogteien in G., Erkelenz und Roermond sowie
Eigengut östlich der unteren Maas (Obergeldern). Um 1120 erheiratete Graf
Gerhard II. über Irmgard von Zutphen die durch die Grafschaft Kleve hiervon
getrennte Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und die Herrschaft Arnheim.
Später erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247
erzwangen sie gegenüber König Wilhelm von Holland die Verpfändung der
Reichsvogtei Nimwegen mit der Reichsstadt Nimwegen (Nijmwegen) (sog. Nimwegener
Reich) und Emmerich, so dass die Grafen ein bedeutendes Herrschaftsgebiet
zwischen Maas und Roer bis zur Zuidersee hatten. Nach der im Kampf um das
schwiegerväterliche Herzogtum Limburg gegen
Brabant 1288 erlittenen Niederlage von Worringen wurden die Grafen von den
Ständen abhängig. 1339 erhielt Graf Reinald II. den Herzogstitel. 1371 starb
das Geschlecht im Mannesstamm aus. Im geldrischen Erbfolgekrieg (1371-1379)
fiel G. (1377/1379) an die durch Heirat verbundenen Grafen bzw. Herzöge von
Jülich, wurde nach dem Erlöschen Jülich-Gelderns im Mannesstamm im Erbwege 1423
unter den von den Ständen gewählten Grafen von Egmond/Egmont aber wieder
selbständig. 1472 verpfändete Arnold von Egmond das Herzogtum an Karl den
Kühnen von Burgund, der es 1473 eroberte, vom Kaiser belehnt wurde und Teile
Gelderns an Kleve (u. a. Goch [1614 Preußen]) gab. Mit Burgund fiel G. nach dem
Aussterben der 1492 wieder selbständig gewordenen Grafen von Geldern (1538) mit
den vier Quartieren Arnheim, Roermond, Zutphen und Nimwegen letztlich an
Habsburg, das G. 1543 nach zeitweiliger Lösung (seit 1538 unter
Jülich-Kleve-Berg) den habsburgischen Niederlanden im burgundischen Reichskreis
einverleibte und 1548 dem burgundischen Reichskreis zuteilte. 1578/1579 löste
sich unter dem Statthalter Johann von Nassau der größte Teil Gelderns
(Nimwegen, Zutphen, Arnheim) von Habsburg und schloss sich den Generalstaaten
als Provinz Gelderland an (Utrechter Union). Der südliche Teil (Oberquartier G.
südlich von Kleve um G. und Venlo, Obergeldern) fiel nach dem 1702 erfolgten
Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) als Ersatz
für Oranien) 1713 im Frieden von Utrecht an Preußen (G., Straelen, Wachtendonck
bzw. Wachtendonk, Kessel, Kriekenbeck [Kriekenbeek]). 1715 erwarben die
Generalstaaten noch Venlo, Stevensweert und Montfoort (Montfort), 1719 nahm
Pfalz-Neuburg Erkelenz, so dass bei den österreichischen Niederlanden nur
Roermond und die Herrschaften Daelenbroeck (Dalenbroek), Swalmen, Wessem und
Elmpt verblieben. Der österreichische Teil wurde 1801, der preußische Teil
1795/1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kam der österreichische Teil an die
Niederlande. Der preußische Teil ging bis auf einige Stücke, die an die
Niederlande fielen (Kessel, alles Land eine halbe Meile landeinwärts vom
Maasufer), 1946 in Nordrhein-Westfalen auf.
L.: Wolff 66; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 6 (1378)
C2, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) B2; Nettesheim, L., Geschichte von Stadt und
Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A. 1963; Sloet v. de Beele, L., Oorkondenboek
der graafschappen Gelre en Zutfen, Teil 1ff. 1872ff.; Heidrich, P., Der
geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896; Gouda Quint, P./Gouda Quint, S.,
Bibliographie van Gelderland, Bd. 1ff. 1910ff.; Holthausen, H., Verwaltung und
Stände des Herzogtums Geldern preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss.
phil. Bonn 1916; Heimatbuch des Landkreises Geldern, 1964; Ebe-John, E.,
Geldern, eine niederrheinische Festung, 1966; Jappe Alberts, W., Geschiedenis
van Gelderland, 1966; Der Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F., 1967; Nikolay,
W., Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während
des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985; Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter
Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, 1986; Hövelmann, G., Geldern
- Preußens Maasprovinz (1713-1794), Rhein. Vjbll. 50 (1986); Schiffer, P., Die
Grafen von Geldern im Hochmittelalter (1085-1229), 1988; Venner, G., Die
Grafschaft Geldern vor und nach Worringen, Bll. f. dt. LG. 124 (1988), 267ff.;
Herborn, W., Geldern, LexMA 4 1989, 1198 ff; Nijsten, G., Het hof van Gelre,
Diss. phil. Nimwegen 1992; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 130;
Gelre - Geldern - Gelderland, hg. v. Stinner, J. u. a., 2001; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 71, 793, 1, 2, 207; Nijsten, G., In the Shadow of Burgundy, 2004; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 401, 2, 217; Geldern, hg. v.
Landschaftsverband Rheinland, 2006; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria,
2008; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gemen, Gehmen (Herrschaft). Mit dem
Königshof bei G. nahe Borken stattete Königin Mathilde (in Engern um
895-Quedlinburg 968) das Stift Nordhausen aus. Edelherren von G. werden 1092
erstmals genannt. Um ihre um 1250 dem Herzog von Kleve aufgetragene Burg
entstand eine kleine Herrschaft. 1492 starb das Geschlecht, das als Lehen
Kleves auch die Vogtei über das Stift Vreden innegehabt hatte und weitere
zwischenzeitlich erworbene Güter (Bredevoort, Pfandschaft an Recklinghausen)
nicht hatte halten können, aus. Es folgten in weiblicher Linie die Grafen von
Holstein-Schaumburg, nach 1635 die Grafen von Limburg-Styrum.
Ihnen gelang vor allem gegen das Hochstift Münster die Durchsetzung der
Reichsunmittelbarkeit (1700) und die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium. 1733 erbten sie die südlich gelegene Herrschaft
Raesfeld. 1784 umfasste die 1560 protestantisch gewordene Herrschaft Burg und
Ort G. sowie zwei Bauerschaften mit insgesamt 0,5 Quadratmeilen. Sie gehörte
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, ihre Inhaber zu den
westfälischen Reichsgrafen. 1801 kam sie an die Reichsfreiherren von
Boyneburg-Bömelberg. Am 12. 7. 1806 fiel sie mediatisiert an die Fürsten von
Salm-Kyrburg. Am 13. 12. 1810 erfolgte der Anschluss an Frankreich, 1815 an
Preußen. 1822 wurde G. von der Familie Landsberg-Velen erworben. 1946 kam G. zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 364; Zeumer 554 II b 63, 23; Wallner 705 WestfälRK 54; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Landsberg-Velen, F. Graf v.,
Geschichte der Herrschaft Gemen, 1884; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G., 1980, 171.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Generalitätslande (Gebiet) sind die seit der Loslösung der Generalstaaten von Spanien durch die Generalstaaten besetzten, nicht der Utrechter Union angeschlossenen Gebiete (Nordbrabant, Teile Limburgs, Obergelderns, Flanderns), die 1648 zu den Niederlanden kamen, aber bis 1795 keinen Anteil an der Regierung hatten. Über die Batavische Republik und Frankreich (1795) gelangten sie 1815 wieder an die Niederlande (seit 1839 Provinzen Nordbrabant, Limburg). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Generalstaaten (Provinzen). G. waren seit etwa
1506 die von Herzog Philipp dem Guten von Burgund seit 1464 nach französischem
Vorbild an wechselnde Orte berufenen allgemeinen Landesvertretungen und davon
abgeleitet später die nördlichen Provinzen der Niederlande, die sich während
des niederländischen Aufstandes auf Betreiben des Statthalters Johann VI. von
Nassau am 23. 1. 1579 zur Utrechter Union zusammenschlossen und am 26. 7. 1581
von Spanien lossagten. 1609 wurden Spanien durch militärische Eroberung weitere
große Teile Flanderns, Brabants und Gelderns entrissen. Seit 1648 wurden die G.
ohne förmliche Loslösung vom Deutschen Reich als souverän angesehen. Am 26. 1.
1795 wurde mit Unterstützung Frankreichs die Batavische Republik ausgerufen,
die Maastricht, Venlo, Staatsflandern und Limburg
an Frankreich abtreten musste. 1806 wurden die G. auf Geheiß Napoleons in das
Königreich Holland seines Bruders Ludwig umgewandelt. 1810 wurde dieses
Königreich Holland mit Frankreich vereinigt. 1815 wurden die Niederlande wieder
selbständig.
L.: Geschiedenis van Nederland, hg. v. Brugmans, H., Bd. 1ff. 1935ff.; Geyl,
P., Geschiedenis van de niederlandse stam, Bd. 1f. 2. A. 1948f.; 500 Jaren
Staten-Generaal, 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gronsfeld, Gronsveld (reichsunmittelbare
Herrschaft, Grafschaft). Südwestlich von Maastricht bildete sich seit dem 11.
Jahrhundert im Herzogtum Limburg um G. eine
Herrschaft aus. Von ihr löste sich zu Anfang des 14. Jahrhunderts die
Herrschaft Richold ab. 1498 wurde G. durch König Maximilian zur Baronie
erhoben. Zwischen 1576 und 1588 wurde das lediglich aus zwei Kirchdörfern
zusammengesetzte Gebiet eine zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und
zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft. Von den Herren von
G. kam es an die Bronkhorst-Batenburg (Bronckhorst-Batenburg) und 1719 an die
Grafen von Törring-Jettenbach. 1794 wurde es von Frankreich besetzt. 1815/1839
gelangte G. zur Provinz Limburg (Südlimburg) der
Niederlande.
L.: Wolff 359; Zeumer 554 II b 63, 16; Wallner 705 WestfälRK 50.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hadamar (Herrschaft, Grafschaft). H. bei
Limburg erscheint erstmals 832 und dürfte wohl
zu einem Reichsgutsgebiet um Limburg gehört
haben. Vermutlich als Erben der Grafen von Leiningen und als Lehnsträger der
Wormser Vogtei über das Stift Dietkirchen brachten die Grafen von Nassau im 13.
Jahrhundert H. an sich. Von 1303 bis 1394 spalteten sie eine Linie
Nassau-Hadamar ab. 1405 hatten die Grafen von Katzenelnbogen zwei Drittel, seit
1443 die Hälfte der Herrschaft H., die von ihnen 1479 an Hessen gelangte.
Dieses verpfändete den Anteil von 1492 bis 1557 an die Herren von Eppstein und
gab ihn nach der Wiedereinlösung an Nassau-Dillenburg. Von 1607 bis 1711 war H.
Sitz der jüngeren, 1650 gefürsteten, zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählenden Linie Nassau-Hadamar. Über Nassau und Preußen (1866) kam
H. 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 337; Wallner 703 WestfälRK 23.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hertogenrade (Herrschaft, Herzogenrath). Die
Herrschaft H. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Limburg dem burgundischen Reichskreis an. S.
Herzogenrath.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK 1(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 265). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herzogenrath (Herrschaft, Hertogenrade). Die
Herrschaft H. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Limburg dem burgundischen Reichskreis an.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK 1(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 265). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft,
Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main,
Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar,
Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den
Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen
oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach erfolgreicher
Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der Karolinger 911 mit
Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den sächsischen
Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im Auftrag des
Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter den Saliern
hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen Werner, die
als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung einnahmen, die
Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts trat der
Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte Amöneburg,
Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H. 1121
übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von Gudensberg), 1122
über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die Grafschaft. 1130
wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten H. (Gebiet um
Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des Hauptgerichts der
Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das zunächst Land an der
Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich eine Reihe
verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen konnte
(Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel, Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein), während im
Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen
versuchten, die nach dem Interregnum (1254-1273) in zahlreiche
Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms, Büdingen). 1247 starben die
ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit Landgraf Heinrich Raspe im
Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf Ludwigs von Thüringen,
Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte Landgraf Heinrich Raspes)
vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247-1264) mit dem Hause
Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den Widerstand des Erzbischofs von
Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in Kassel von Thüringen zu lösen
und mit den Werrastädten Eschwege und Witzenhausen für ihren 1244 geborenen
Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der 1265 zu den bisherigen Gütern zwischen
Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und
Biedenkopf einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen
von Tübingen erwarb und sich seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof
von Mainz durchsetzte. Am 11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König
Adolf von Nassau auf Grund der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand
erhoben. Nach zahlreichen kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294
Schartenberg, 1297 Grebenstein) und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306
Wanfried, 1330 (Hofgeismar) Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358
Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311
kurzfristig in Oberhessen und Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert
durch andauernde Kämpfe mit dem Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch
die von Kaiser Karl IV. bestätigte Erbverbrüderung mit den Markgrafen von
Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373 begegnete, durch welche die ganze
Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum wurde. Zugleich wurden die H.
durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel, Bilstein, Everstein und Itter und
der Herren von Treffurt allmählich aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I.
(1413-1458) gelang es 1439, die Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein
zu vollziehen, die Grafschaften Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg
in Westfalen (1456) zu hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu
erwerben sowie die Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der
oberen Nidda, die zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg,
Niederhessen um Kassel) gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der
Mainzer Stiftsfehde von 1461 bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die
mainzischen Güter (Hofgeismar, Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg,
Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau (Melnau), halb Wetter) an H.
verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und Fritzlar-Naumburg aufgeben.
1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar und 1434 Corvey unter
hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen auch Fulda und
Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat die Grafschaft
Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt Goar, Braubach) und
den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458 erfolgte Teilung Hessens
in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das große hessische Landgesetz
von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel) aufgezeichnet wurde, war nur
vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der Großmütige zum Luthertum über,
1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die Universität Marburg als erste
protestantische Universität gegründet und wurden zugleich die hessischen
Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des Großmütigen (1567) wurde
allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt. Wilhelm IV. erhielt
Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte Hessens), Ludwig IV.
Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der Jüngere mit ca. 1300
Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels und Georg I.
Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere starb 1583
erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175
Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen
ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an
das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land.
Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815
erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertritts auf die österreichische Seite von Preußen annektiert
(Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die
preußischen Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise
Sankt Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald
[Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu
Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch Proklamation der
amerikanischen Militärregierung mit den rechtsrheinischen Teilen des
Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in
Land H. umbenannt. Die Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig
Hessen-Kassel und 1968 im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien
Hessen-Rumpenheim und Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
(1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Dilich, W.,
Synopsis descriptionis totius Hassiae, hg. v. Rener, M. u. a., 2012; Sammlung
fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische
Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd.
1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen,
1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und
Staatsarchiv, Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der
Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums
Hessen, 1872; Knetsch, K., Das Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant
und der Landgrafen von Hessen, Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom
Großherzogtum Hessen 1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen
1840-1861,-Karte vom Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess.
Landesvermessungsamt, o. J.; Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.;
Klibansky, E., Die topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in
Hessen, 1925; Reimer, H., Historisches Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich,
W., Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen, hg.
v. Stengel, E., 1927, Schriften des Landesamts für gesch. Landeskunde 5 (1927),
Einleitung neugedruckt bei Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur
hessischen Geschichte, 1960; Classen, W., Die kirchliche Organisation
Alt-Hessens im Mittelalter samt einem Umriss der neuzeitlichen Entwicklung,
1929; Falk, H., Die kurmainzische Beamtenorganisation in Hessen und auf dem
Eichsfelde bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen
und Verkaufspolitik in Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die
hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W.,
Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1 Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen
Raum, 1937; Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze, 1938; May, K.,
Territorialgeschichte des Oberlahnkreises, 1939; Keyser, E./Stoob, H.,
Deutsches Städtebuch, 1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W., Die
althessischen Ämter im Kreis Gießen. Geschichte ihrer territorialen
Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg,
Lichtenau und Felsberg, 1941; Kürschner, W., Das Werden des Landes Hessen,
(1950); Blume, H., Das Land Hessen und seine Landschaften, 1951; Dülfer, K., Fürst
und Verwaltung. Grundzüge der hessischen Verwaltungsgeschichte vom 16. bis 19.
Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 3 (1953); Werle, H., Das Territorialbild
Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt zur rheinhess. Landeskunde 3 (1954);
Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des Landes Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.;
Kleeberger, E., Territoralgeschichte des hinteren Odenwaldes, 1958; Kellner,
W., Landrecht und Landesgeschichte, Betrachtungen zu einer hessischen
Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9 (1959); Demandt, K., Geschichte des
Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Geschichtlicher Atlas von
Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10, 27,
33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 4: Hessen,
hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und
geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965ff.; Demandt, B., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen südlich des Mains, 1966;
Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Historisches
Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967,
H. 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968;
Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen);
Lennarz, U., Die Territorialgeschichte des hessischen Hinterlandes, 1973;
Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975; Ruppel, H./Müller, K., Historisches
Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats
Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende
des 16. Jahrhunderts, 1978; Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft
Hessen im Mittelalter, 1981; Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567.
Staatsbildung im Übergang vom Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die
Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U., 1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon,
1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v. Roth, H./Wamers, E., 1984;
Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband, hg. v. Schwind,
F., 1984; Lilge, H., Hessen in Geschichte und Gegenwart, 1986; Das Werden des
Landes Hessen, hg. v. Heinemeyer, W., 1987; Hessischer Flurnamenatlas, hg. v.
Ramge, H., 1987; Wolff, F./Engel, W., Hessen im Bild alter Landkarten, 1988;
Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen
im 19. und 20. Jahrhundert., 1989; Demandt, K., Regesten der Landgrafen von
Hessen, 1989; Hessische Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W.,
Appellation in den zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert,
Hess. Jb. f. LG. 42 (1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E.,
Die hessischen Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch
der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen
Reich (1806) 1815 bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch
der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen
Reich (1806) 1815 bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis
1945, 2003; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K.,
Kurhessens Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B.
u. a., 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E.
u.a.,2010; Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W.,
2010; . Gerichtsstätten in Hessen
(http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst), bearb. v. Eckhardt,
Wilhelm A., 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.; Das Land Hessen,
hg. v. Röming, A. u. a., 2014; Handbuch der hessischen Geschichte Band 3
Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca.
900-1806, hg. V. Speitkamp, W. , 1014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlimburg s. Bentheim, Isenberg, Limburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holzappel (Reichsgrafschaft). 1643 erwarb
der aus armer reformierter westerwäldischer Bauernfamilie stammende, 1641 in
den Reichsgrafenstand erhobene kaiserliche Feldmarschall Peter Melander
(gräzisiert aus Eppelmann) von den Grafen von Nassau-Hadamar, die seit dem 10.
Jahrhundert den Herren von Laurenburg, den späteren Grafen von Nassau, gehörige
Grundherrschaft Esterau an der Lahn mit der Ruine Laurenburg und der Vogtei
Isselbach und Eppenrod mit insgesamt 16 Ortschaften (Hauptort Esten), auf Grund
deren Kaiser Leopold I. die Reichsgrafschaft H. mit Sitz und Stimme im
westfälischen Grafenkolleg des Reichstags bildete. Melanders Witwe erlangte
dazu durch Kauf 1656 Burg und Herrschaft Schaumburg von Leiningen-Westerburg.
Die reichen Güter kamen durch die Ehe der Tochter mit einem Grafen von
Nassau-Dillenburg an Nassau (Nassau-Schaumburg) und in weiblicher Erbfolge 1707
an Anhalt-Bernburg (Anhalt-Bernburg-Schaumburg), von 1812 bis 1867 an eine
erzherzogliche Linie des Hauses Österreich, dann an Oldenburg und 1888 an
Waldeck. Mit Waldeck kam das 1806 in Nassau mediatisierte H. am 1. 4. 1929 an
Preußen (Provinz Hessen-Nassau).
L.: Wolff 361f.; Zeumer 554 II b 63, 20; Wallner 704 WestfälRK 35; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg, Schaumburg und Holzappel, 1943; Weiler, C.,
(in) Nassauische Annalen 63 (1952).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Illereichen (Herrschaft), Illereichheim. Die
Herrschaft I. an der Iller, die von 1771 bis 1778 durch Verkauf von Seiten der
Grafen von Limburg-Styrum an die Grafen Palm
gelangt war, gehörte seit dem Ende des 18. Jahrhunderts über die Grafen
Schwarzenberg zum schwäbischen Reichskreis und zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1776 erscheint in der Reichsmatrikel der Eintrag I. Mit
der Mediatisierung fiel I. an Bayern.
L.: Wolff 508; Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 133.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenberg (Grafen). Bei Hattingen an der
Ruhr erbaute Graf Arnold von Altena vor 1200 die Burg I. und nannte sich nach
ihr. Seine Nachfolger hatten die Vogtei über die Güter des Stiftes Essen. Nach
einem Überfall auf den Erzbischof von Köln 1225 wurde Graf Friedrich
hingerichtet. Seinem Sohn Dietrich blieb nach 13jährigem Kampf gegen die Grafen
von Altena-Mark ein etwa 120 Quadratkilometer großes Gebiet. Seit 1247 nannte
er sich Graf von Limburg. S. Altena, Limburg.
L.: Der Ennepe-Ruhr-Kreis, 1954. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenberg-Limburg (Grafen). 1459 erlosch der in Limburg (seit 1879 Hohenlimburg) herrschende Mannesstamm der Grafen von Isenberg. Die Grafschaft Limburg fiel in raschem Wechsel an Neuenahr, Limburg-Broich, Daun (Dhaun), Neuenahr und 1589/1592 an Bentheim und von dort 1806 an Berg und 1815 an Preußen. 1946 kam ihr Gebiet zu Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg, Ysenburg (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Zunächst nach Rommersdorf, dann nach der 1103 erstmals erwähnten
Burg I. bei Neuwied nannten sich die seit 1098 bezeugten Grafen von I. (Rembold
I. † 1121), die vermutlich zu einem seit dem 9./10. Jahrhundert auftretenden
edelfreien mittelrheinischen Geschlecht gehören. Sie waren Vögte der
Reichsabtei Fulda und Grafen im Gau Einrich links der unteren Lahn sowie Grafen
von Arnstein, von 1232 bis 1414 Grafen von Limburg
und von 1326 bis 1462 Grafen von Wied. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts
teilten sie sich in (die Linien Kobern an der unteren Mosel [bis 1301], Grenzau
[mit den Abspaltungen Limburg vor 1249, Büdingen
und Arenfels vom Ende 13. Jahrhundert bis 1373] und Braunsberg [seit 1340
Grafen von Wied] bzw.) den gerlachschen und den remboldschen Stamm und erbauten
bis zum Ende des 12. Jahrhunderts in vier Linien die vier Häuser der Burg
(Runkeler Haus 1373 an Wied, Wiedisches Haus, Kobernhaus 1344 an salentinische
Linie, viertes Haus im 16. Jahrhundert an Isenburg-Neumagen). Der gerlachsche
Stamm (Niederisenburg) erlosch 1664 mit der Linie Niederisenburg
(Isenburg-Grenzau), die Lehen teils des Erzstifts Trier, teils des Erzstifts
Köln hatte. Beim Aussterben zog Trier die Lehen ein. Die Grafen von Wied
beanspruchten das Erbe, erlangten aber zusammen mit den Freiherren von
Walderdorff (Walderdorf), die sich vom letzten Grafen eine Anwartschaft auf die
Lehen hatten erteilen lassen, nur Isenburg, Großmaischeid (Großmeyscheid) und
Meud, während Grenzau und Hersbach (Herschbach) bei Trier blieben und 1803 an
Nassau-Weilburg kamen. Dieses erhielt 1806 auch die wiedschen Teile und gab das
ehemals niederisenburgische Gut 1815 überwiegend an Preußen (Regierungsbezirk
Koblenz) ab. Herschbach (Hersbach) kam 1866 mit Nassau an Preußen. Der
remboldsche Stamm (Oberisenburg) beerbte um 1213/1245 (vor 1247) mit anderen
(Eberhard von Breuberg, Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Rosemann von Kempenich
und Albert von Trimberg) die Herren/Grafen von Büdingen zwischen Nidder,
Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft Büdingen [1324 fünf Achtel], Grafschaft
Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen eine Herrschaft auf. Sie wurde seit
1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486 auf Offenbach ausgedehnt. 1442 wurde
wegen Büdingen von der Linie Isenburg-Birstein der Reichsgrafenstand erworben.
Im 16. Jahrhundert erfolgte der Übertritt zum Calvinismus und eine Aufspaltung
in zahlreiche Linien (1517 Linien Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von
1601 bis 1628 wurde das Haus nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625
Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a.
Isenburg-Offenbach bis 1718, Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis
1920). 1635 kam es zur vorübergehenden Sequestrierung der Grafschaft an den
Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Seit 1684 bestanden die Hauptlinien
Isenburg-Büdingen und Isenburg-Birstein. Isenburg-Birstein wurde 1744 in den
Reichsfürstenstand erhoben. Im 18. Jahrhundert zählte die Fürstin von I.,
geborene Gräfin von Parkstein, wegen Altenbamberg, (Altenbaumburg) Alte
Baumburg und Steigerhof zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
Durch § 19 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der
Fürst von I. für die Abtretung des Dorfes Okriftel das Dorf Geinsheim
(Gainsheim) am Rhein mit gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg
(Jakobsburg) auf der rechten Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach,
die Fürstin zu I., Gräfin von Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft
Reipoltskirchen und anderen Herrschaften am linken Rheinufer eine Rente von
23000 Gulden. 1806 trat Isenburg-Birstein dem Rheinbund bei, erlangte die Güter
von Isenburg-Philippseich und die Hälfte der Herrschaft der Grafen
Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über die gräflich gebliebenen
Linien (u. a. Isenburg-Büdingen, Isenburg-Wächtersbach, Isenburg-Meerholz) und
vereinigte so alle isenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa
58000 Einwohnern. 1815 wurde es aber mediatisiert und kam zunächst an
Österreich und 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit
1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. a. Niederisenburg, Oberisenburg.
L.: Wolff 94f., 276f.; Wallner 697ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Winkelmann-Holzapfel 154; Fischer, C. v., Isenburg. Geschlechts-Register der
uralten deutschen Reichsständischen Häuser Isenburg, Wied und Runkel samt einer
Nachricht von deren theils ehehin besessenen, theils noch besitzenden Landen
und der Erbfolge-Ordnung aus Urkunden und Geschichtsschreibern, 1775; Simon,
G., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff.
1864f.; Isenburg, Prinz W. v., Meine Ahnen, 1925; Isenburg, Prinz W. v.,
Isenburg-Ysenburg, Stammtafeln, 1941; Philippi, H., Territorialgeschichte der
Grafschaft Büdingen, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2.
A. 1987; Isenburger Urkundenregesten 947-1500, bearb. v. Battenberg, F., 1976;
Decker, K., Isenburg, LexMA 5 1990, 673f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg-Limburg (Grafen). Die Grafen von Isenburg-Limburg
sind eine nach Limburg an der Lahn benannte,
1232 erscheinende, 1407 erlöschende Linie der Grafen von Isenburg, der die
Ehefrau König Adolf von Nassaus entstammt.
L.: Decker, K., LexMA 5 (1991), 763
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jülich-Kleve-Berg (Provinz). J. ist die 1816 nach
Übergang des Rheinlandes (Jülich, Berg, Erzstift Köln, Erzstift Trier, Teile
von Luxemburg und Limburg, Arenberg,
Manderscheid-Schleiden, Malmedy, Kornelimünster, Köln, Aachen, weitere Güter
der Pfalz, der Rheingrafen und Mainz´ zwischen Kleve und Saarbrücken, Wetzlar)
an Preußen gebildete Provinz mit der Hauptstadt Köln, die 1822 in der
Rheinprovinz aufging.
L.: Bär, M., Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, 1919.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Katzenelnbogen (Grafschaft). Um 1095 wurde
südwestlich von Limburg an der Lahn auf
Bleidenstädter Vogteigut die Burg K. (1102 Cazeneleboge, sichere Deutung fehlt)
erbaut. Nach ihr nannten sich möglicherweise im Zusammenhang mit dem Kraichgau
südlich des Neckars seit 1138 die Grafen von K., die vielleicht aus dem
Erzstift Köln stammen (Diether 1066), zunächst als nobiles oder liberi
bezeichnet wurden (Edelfreie) und um 1130 in verwandtschaftliche Beziehung zu
den Staufern traten. Sie hatten anfangs die Vogteien der Klöster Prüm, Siegburg
und Bleidenstadt sowie des Erzbistums Mainz im Gebiet südlich der Lahnmündung.
Die Grafschaft im Kraichgau verloren sie, erwarben aber um 1160 mit den Grafen
von Nassau die Grafschaft auf dem Einrich, um 1185 St. Goar mit dem Rheinzoll
sowie seit dem 12. Jahrhundert Lehen Würzburgs um Darmstadt und Groß-Gerau bzw.
Großgerau. Sie eigneten sich im Interregnum umfangreiches Reichsgut (1249 bei
Trebur, nach 1255 Dreieich) an. Danach erstreckte sich ihr seit etwa 1260 an
auf zwei Linien verteiltes, 1402 aber wieder vereinigtes Herrschaftsgebiet vom
Odenwald bis zur unteren Lahn. Es bestand aus der Niedergrafschaft am Nordhang
des Taunus um Rheinfels (Braubach, Sankt Goar, Bad Schwalbach, Burgschwalbach)
und der Obergrafschaft um Darmstadt (Rüsselsheim, Groß-Gerau bzw. Großgerau,
Darmstadt, Zwingenberg), die durch Mainzer und Nassauer Gebiet von einander
getrennt waren, sowie verstreuten Gütern in der Wetterau, im östlichen Taunus,
auf dem Westerwald, an der unteren Lahn und zahlreichen Rheinzöllen vom
Oberrhein bis Holland. Hiervon waren nur geringe Güter allodial, doch gelang
auch auf der Grundlage der durch Pfandrecht und Lehnrecht gebotenen rechtlichen
Möglichkeiten die Entstehung von Landesherrschaft. Die wachsenden Gegensätze zu
den Grafen von Nassau führten um 1400 zu einem Bündnis mit den Landgrafen von
Hessen und 1457 zur Heirat der Erbtochter Anna mit Landgraf Heinrich III. 1479
fiel beim Aussterben der Familie in männlicher Linie das später zum
oberrheinischen Reichskreis zählende Gut an Hessen (nach langem Streit mit
Jülich-Berg [bis 1520] und Nassau [, das den hessischen Anteil an der
Grafschaft Diez und 450000 Gulden erhielt,] endgültig 1557). 1567 kam die
Obergrafschaft, zu der die Ämter Darmstadt, Kelsterbach, Rüsselsheim, Dornberg,
Jägersburg, Zwingenberg und Lichtenberg, die Gemeinschaft Umstadt, der
hessen-darmstädtische Anteil an der Herrschaft Eppstein, das Amt Braubach und
das eigentlich zur niederen Grafschaft gehörige, aber von Hessen-Darmstadt
erworbene und zur oberen Grafschaft geschlagene Kirchspiel K. gehörten, an
Hessen-Darmstadt. Die Niedergrafschaft, welche die Ämter Rheinfels, Reichenberg
und Hohenstein, das Amt oder die Vogtei Pfalzfeld auf dem linken Rheinufer mit
acht Dörfern und die Hälfte des so genannten Vierherrischen umfasste, wurde
Teil von Hessen-Rheinfels und fiel bei Aussterben des Hauses 1583 an Hessen-Kassel.
1648 wurde dessen Nebenlinie Hessen-Rotenburg mit ihr ausgestattet. 1815 kam
die Niedergrafschaft an das Herzogtum Nassau und fiel 1866 mit Nassau an
Preußen und 1945 an Hessen. S. Nassau-Katzenelnbogen.
L.: Wolff 255; Wallner 694 OberrheinRK 1, 2; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D3, III 38 (1789) B2; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Landrecht der oberen Grafschaft
Katzenelnbogen (von 1591), o. J. (1795, Verlag Stahl-Caselmann); Selchow, C. v.,
Magazin für die deutschen Rechte und Geschichte, Bd. 1 (1779) 475ff. (Erstdruck
des Landrechts); Meinardus, O., Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit, 1899ff.;
Sponheimer, M., Landesgeschichte der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, 1932;
Demandt, K., Die Anfänge des Katzenelnbogener Grafenhauses und die
reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges, Nassauische Annalen 63
(1952), 17; Demandt, K., Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486, Bd.
1ff. 1953ff.; Demandt, K., Die letzten Katzenelnbogener und der Kampf um ihr
Erbe, Nassauische Annalen 66 (1955), 98ff.; Demandt, K., Die Grafschaft
Katzenelnbogen und ihre Bedeutung für die Landgrafschaft Hessen, Rhein. Vjbll.
29 (1964) 73ff.; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen,
1969; Maulhardt, H., Die wirtschaftlichen Grundlagen der Grafschaft
Katzenelnbogen im 14. und 15. Jahrhundert, 1980; Reichert, W., Finanzpolitik
und Landesherrschaft. Zur Entwicklung der Grafschaft Katzenelnbogen vom 12. bis
14. Jahrhundert, 1985; Demandt, K., Katzenelnbogener Urkunden, 1989; Gerlich,
A., Katzenelnbogen, LexMA 5 1990, 1080; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 481; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 128. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lahngau (Gau zwischen Lahn und Fulda,
Logenahe, Loginahi, Logonei, Logonę, Loginahe, Logenehe, Logenahi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Oberzeuzheim
und Niederzeuzheim bzw. Zeuzheim, Oberneisen bzw. Oberneizen, Reiskirchen,
Nenterode, Weilburg, Lantswindehusen bzw. Landswindehausen, Kirch-Göns bzw.
Kirchgöns, Rödgen, Camberg, Leidenhofen, Nieder-Ohmen bzw. Niederohmen [nach
Curs Oberlahngau um die Ohm links der Lahn]); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 587; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
7, II, 16, 24, 41, III, 25, 31, IV, 8, V, 2, Loganahi, Loganahgouwe, Lognai,
pagus Loganensis, Logeneher marca, ‚Lahngau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen
Mittelalters in Hessen, 1968, 164; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000
(Marzhausen, Herschbach im Unterwesterwald, Hellenhahn, Westernohe, Seck,
Haiger, Nenderoth, Dorndorf, Heuchelheim, Oberzeuzheim, Oberweyer, Ahlbach, Limburg an der Lahn, Holzheim, Oberneisen, Lahr?,
Heckholzhausen, Villmar, Barmbach, Brechen, Dauborn, Nassau, Hahnstätten,
Dörsdorf, Kettenbach).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts (1086 Emich I. Graf im
Wormsgau) sind fränkische Grafen nachgewiesen, die sich möglicherweise von
einem Ahnherren Amicho (780, Emichonen) herleiten lassen und im Wormsgau und
Nahegau begütert waren (Landgerichte auf dem Stahlbühl [Stahlbühel] bei Frankenthal,
auf dem Kaldenberg [Kaltenberg] bei Wachenheim an der Pfrimm und auf dem
Stamp). Ihre Hauptburg (Alt-Leiningen) entstand zwischen 1110 und 1120. 1128
wird Graf Emich II. als erstes gesichertes Mitglied der Grafen von L. genannt.
1204 erlangten die Grafen die Landvogtei über den Speyergau und die Vogtei über
Kloster Limburg an der Haardt. Als sie 1220 in
männlicher Linie ausstarben, fielen die Güter über die Erbtochter Liutgard
(Lukardis) erbweise an den Schwestersohn des letzten Grafen, an Graf Friedrich
von Saarbrücken, der Namen und Wappen der Grafen von L. annahm und aus den
Saarbrücker Gütern die Herrschaft Hardenburg (Hartenburg) erhielt. Das neue
Haus erwarb durch mütterliche Erbschaft (Mitgift) zu Beginn des 13.
Jahrhunderts (1224/1234) die Reichsgrafschaft Dagsburg in den Vogesen als Lehen
des Bischofs von Straßburg, 1242 Ormes und Rixingen (Rickingen, Rikingen,
Réchicourt) sowie 1312 das Amt des Landvogts im Unterelsass und teilte sich
1317/1318 in eine 1467 erloschene ältere landgräfliche Linie
(Leiningen-Dagsburg, friedrichsche Linie mit Oggersheim, Gräfenstein
[Grevenstein), Madenburg [Magdeburg], Dürkheim [zur Hälfte], Grünstadt
[Grünheim], Herxheim [Hornheim], Freinsheim, Sülzen [Salzen], Tiefenthal,
Lautersheim, Asselheim, Ebertsheim, Boßweiler [Bossweiler], Niefernheim,
Dagsburg und Ormes) und eine jüngere Linie (gottfriedische Linie)
Leiningen-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg) (Herrschaft Hardenburg im
Wormsgau, Guttenburg [Gutenburg], Falkenburg, Guntersblum).-----Der größere
Teil der Güter (Altleiningen zur Hälfte, Neuleiningen zu einem Viertel,
Grünstadt, Asselheim, Sausenheim, Obrigheim, Kirchheim, Tiefenthal, Ebertsheim,
Lautersheim, Boßweiler [Bossweiler], Albsheim, Bissersheim, Hertlingshausen,
Wattenheim, Seckenhausen, Wachenheim an der Pfrimm, Mertesheim [Mertelsheim],
Quirnheim) der älteren Hauptlinie, die 1444 von König Friedrich III. die Würde
eines Landgrafen im Elsass erlangt hatte, gelangte 1467/1468 beim Aussterben
der Linie über die Schwester (Margarethe) des letzten Grafen an die
verschwägerten Herren von (Runkel-) Westerburg (und Schaumburg), die sich
darauf Grafen zu Leiningen-Westerburg (und Landgrafen im Elsass) nannten. Sie
mussten zur Durchsetzung ihrer Rechte 23 Orte an die Pfalz abtreten. Ein kleinerer
Teil der Güter mit Dagsburg fiel an Emich VII. aus der gottfriedischen Linie,
die sich seitdem Leiningen-Dagsburg-Hardenburg nannte. Die Grafen von
Leiningen-Westerburg spalteten sich 1695/1705 in die Linien
Leiningen-Westerburg-Altleiningen und Leiningen-Westerburg-Neuleiningen. 1801
gingen alle linksrheinischen Güter an Frankreich verloren.
Leiningen-Westerburg-Altleiningen wurde 1803 mit der Abtei Ilbenstadt in der
Wetterau entschädigt, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen mit der Abtei
(Engeltal) Engelthal in der Wetterau. Diese Güter kamen 1806 an die
Großherzogtümer Berg, Hessen-Darmstadt und die Fürstentümer Nassau-Weilburg und
Nassau-Usingen.-----Die jüngere gottfriedische Linie teilte sich 1343 in Linien
zu Leiningen-Rixingen (Rickingen) (Rixingen), das 1506 an Zweibrücken und
später an Leiningen-Westerburg fiel, und Leiningen-Hardenburg. Diese jüngere
Linie Leiningen-Hardenburg erwarb 1466 die Herrschaft Apremont (Aspremont) in
Lothringen, erhielt 1467 erbweise Dagsburg und nannte sich seitdem Leiningen-Dagsburg-Hardenburg
(Leiningen-Dagsburg). Weiter erlangte sie im 15./16. Jahrhundert Weißenburger
Lehen mit Grünstadt, die Herrschaft Pfeffingen mit Kallstadt und Ungstein sowie
das Amt Hassloch. 1560 teilte sie sich in die zwei Zweige Leiningen-Hardenburg-Dagsburg
(Leiningen-Dagsburg-Hardenburg) (Hardenburg, Hausen, Dürkheim, Kallstadt,
Ungstein, Pfeffingen, Herxheim, Leistadt [Leystadt], Weisenheim [Weißenheim],
Bobenheim, Battenberg, Kleinkarlbach, Erpolzheim u. a.) und
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (Falkenburg, Eischweiler (Thaleischweiler), Einöd
(Höheinöd), Herschberg, Werschhausen, Horstal [Horsel], Mühlhausen [Mülhausen],
Reinheim, Heidesheim, Kindenheim, Büdesheim, Guntersblum). Der ältere Zweig
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg geriet mit der Grafschaft Dagsburg 1681 unter die
Hoheit Frankreichs, verlegte 1725 die Residenz von der Hardenburg nach Dürkheim
und wurde 1779 (ohne Virilstimme) in den Reichsfürstenstand erhoben. 1803
erhielt er durch § 20 des Reichsdeputationshauptschlusses für seine 1801
verlorenen linksrheinischen Güter (Fürstentum L., Grafschaft Dagsburg,
Herrschaft Weyersheim [Weikersheim], Ansprüche auf Saarwerden, Lahr und
Mahlberg, insgesamt 2,5 Quadratmeilen) die mainzischen Ämter Miltenberg,
Buchen, Seligental, Amorbach und Bischofsheim (Tauberbischofsheim), die
würzburgischen Ämter Grünsfeld, Lauda, Hardheim und Rippberg/Rückberg sowie die
pfälzischen Ämter Boxberg und Mosbach und die Abteien Gerlachsheim (Würzburg)
und Amorbach (Mainz), die zu dem neuen rechtsrheinischen Fürstentum L. mit der
Residenz in Amorbach sowie (25 Quadratmeilen bzw.) 1600 Quadratkilometern
Fläche und etwa 85000 bis 90000 Einwohnern zusammengefasst wurden. Unter dessen
Landeshoheit bekamen die Grafen von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum
die zuvor mainzische Kellerei Billigheim, die Grafen von
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim die zuvor mainzische Kellerei
Neudenau. Das Fürstentum L. fiel 1806 mit den Grafschaften Leiningen-Billigheim
und Leiningen-Neudenau an Baden. Der Zweig Leiningen-Dagsburg-Heidesheim-Falkenburg
blieb gräflich. Er spaltete sich 1657 in die Zweige Dagsburg (bis 1706),
Heidesheim (bis 1766) und Guntersblum (bis 1774, Anfall Dagsburgs an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg). Davon erwarb Heidesheim im Erbgang die
Herrschaften Broich, Oberstein und Reipoltskirchen (Reichholdskirchen). Bei
seinem Aussterben fielen die Güter 1766 an Leiningen-Guntersblum, 1774 an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Beim Aussterben der Linie Guntersblum
Leiningen-Dagsburg-Falkenburgs 1774 kam Dagsburg an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg.
Die übrigen Güter fielen 1774/1787 an zwei Nebenlinien
(Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum,
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim), die ihre Güter 1801 an Frankreich
verloren. Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum bzw. Leiningen-Guntersblum
und Leiningen-Heidesheim erhielten Sitz und Stimme im wetterauischen
Grafenkollegium. 1810 fielen im Pariser Vertrag die Ämter Amorbach und
Miltenberg von Baden an Hessen-Darmstadt, das sie 1816 zum überwiegenden Teil
Bayern abtrat. 1910 bzw. 1935 starb Leiningen-Dagsburg-Falkenburg mit den Ästen
Leiningen-Neudenau und Leiningen-Billigheim aus.
L.: Wolff 280ff.; Wallner 698 OberrheinRK 35 a, b, 40 a, b; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Lehmann, J., Urkundliche
Geschichte des gräflichen Hauses Leiningen-Hardenburg und -Westerburg in dem
ehemaligen Wormsgau, 1865; Brinckmeier, E., Genealogische Geschichte des Hauses
Leiningen und Leiningen-Westerburg, Bd. 1. 1890ff.; Kind, K., Fürst Karl
Friedrich Wilhelm zu Leiningen als Landesherr 1803-06, Diss. phil. Erlangen
1949 (masch.schr.); Wild, G., Das Fürstentum Leiningen vor und nach der
Mediatisierung, Diss. jur. Mainz 1954; Vocke, R., Die Entwicklung der
herrschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse im Landkreis Miltenberg bis zum
Übergang an Bayern, Diss. phil. Würzburg 1959 (masch.schr.); Kaul, T., Das
Verhältnis der Grafen von Leiningen zum Reich und ihr Versuch einer
Territorienbildung im Speyergau im 13. Jahrhundert, Mitt. d. hist. Vereins
Pfalz 68 (1970); Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, 1982; Zotz, T., Die
Grundherrschaft der Grafen von Leiningen, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, hg. v. Patze, H., 1983; Toussaint, I., Die Grafschaften Leiningen,
(in) Pfalzatlas Karten 67, 68, Textband 2 1056ff.; Herrmann, H., Leiningen,
LexMA 5 1991, 1860.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (Grafschaft). Nach der
Hinrichtung Friedrichs von Altena-Isenberg (1226) verblieb seinen Erben unter
anderem die Grafschaft L. zwischen Hagen und Iserlohn (ca. 120
Quadratkilometer) mit dem Hauptort Limburg (seit
1871 Hohenlimburg) in Westfalen als Lehen Kleves. Hier erlangten sie eine
landesherrliche Stellung. Von den Söhnen Dietrichs I. begründete Johann I.
(1253-1275) die 1459 im Mannesstamm erloschene Linie Hohenlimburg, Eberhard
(1271-1304) die Linie Limburg-Styrum, die durch
Heirat die spätere Reichsherrschaft Gemen erwarb und von der sich die Grafen
von Limburg-Broich (bis 1508) abspalteten. Nach
dem Aussterben des Geschlechts (1511) kam L. von 1513 bis 1542 an die Grafen
von Daun, dann an die Grafen von Neuenahr. 1589/1592 fiel es an die Grafen von
Bentheim, 1606/1638 an deren Zweig Tecklenburg-Rheda, der bis 1756 in L. saß.
1808 kam es an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen, 1946 zu
Nordrhein-Westfalen. S. Isenberg-Limburg.
L.: Wolff 319; Hülshoff, A., Geschichte der Grafen und Herren von Limburg und Limburg-Styrum,
Bd. 1ff. 1961ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (Herzogtum, Provinz). Die um
(1020? oder) 1064 auf durch Heirat mit einer Tochter des Herzogs von
Niederlothringen gewonnenem Gut (Baelen) erbaute Burg L. im Vesdretal bei Eupen
südwestlich von Aachen war die Stammburg der von den Ardennengrafen
abstammenden Grafen, später Herzöge von L. (Herzogstitel auf Grund kurzzeitiger
Verleihung [1101-1106] des Herzogtums Niederlothringen durch Kaiser Heinrich
IV., Anerkennung 1165), die östlich der Maas zwischen Maastricht-Lüttich und
Aachen begütert waren. Sie fiel über die Erbtochter (Judith) 1065 an die Grafen
von Arlon (bzw. Limburg [und Arlon]). 1113 wurde
durch Heirat Wassenberg, wenig später (1136) Herzogenrath gewonnen. 1214 gelang
durch Heirat der Erwerb der Gebiete von Namur und Luxemburg, 1225/1226 durch
eine Nebenlinie der Gewinn der ostrheinischen Grafschaft Berg. Arlon kam 1214
an Luxemburg. Nach 1247 wurde in Berg und L. geteilt. 1280 starb die Familie im
Mannesstamm aus. 1283 starb die mit dem Grafen von Geldern vermählte Erbtochter
(Ermengarde). Das Herzogtum L. fiel 1288 im anschließenden Erbfolgekrieg durch
den Sieg bei Worringen an die Herzöge von Brabant, über die es 1430 an Burgund
und damit infolge der Ehe Marias von Burgund mit Maximilian von Habsburg (1477)
1493 an Habsburg kam, so dass es zum burgundischen Reichskreis zählte. Im
Westfälischen Frieden von 1648 wurde es zwischen Spanien bzw. Habsburg und den
Generalstaaten der Niederlande geteilt. 1815 übernahm man auf dem Wiener
Kongress den Namen L. für eine Provinz des Königreiches der Vereinigten Niederlande.
Diese wurde nach der Unabhängigkeitserklärung Belgiens (1830) von diesem
beansprucht und 1839 geteilt in die östlich der Maas gelegene niederländische
Provinz L. mit Maastricht, die von 1839 bis 1866 im Ausgleich für das an
Belgien gelangte Luxemburg als Herzogtum L. zum Deutschen Bund gehörte, und die
westlich der Maas gelegene belgische Provinz L. mit Hasselt.
L.: Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C3; Ernst,
H., Histoire du Limburg (- 1447), Bd. 1ff.
1837ff.; Coenen, J., Limburgische oorkunden, Bd.
1ff. 1932ff.; Schrijen, G., Das Werden des neuen Süd-Limburg,
1937; Grochtmann, H., Die niederländische Provinz Limburg
im Deutschen Bund, 1937; Klingenberg, E., Die Entstehung der
deutsch-niederländischen Grenze 1813-15, 1940; Niessen, J., Limburg, Geschichte einer deutsch-niederländischen
Grenzlandschaft, (in) Zwischen Rhein und Maas, 1942; Limburgs
verleden, hg. v. Batta, E. u. a., 1960ff.; Erkens, F., Zur
verfassungsrechtlichen Stellung der Herzöge von Limburg
im 12. und 13. Jahrhundert, Rhein. Vjbll. 43 (1973), 169ff.; Munier, W.,
Historische Atlas van Limburg en aangrenzende
Gebieden, 1976ff.; Munier, W., Ein Atlas zur Geschichte der niederländischen
Provinz Limburg, 1976; Weistümer und Rechtstexte
im Bereich des Herzogtums Limburg, hg. v.
Wintgens, L., 1988; Kupper, J., Limburg, LexMA 5
1991, 1986; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 39; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (Provinz) s. Limburg (Herzogtum, Provinz) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg an der Lahn (Herrschaft). An der
Kreuzung der Straßen Frankfurt-Siegen und Koblenz-Wetzlar sowie dem Übergang
über die Lahn befand sich wohl schon in merowingischer Zeit eine Siedlung. 910
wird L. anlässlich der Errichtung des Kollegiatstiftes Sankt Georg durch die
Grafen des seit 821 genannten Niederlahngaus aus dem Geschlecht der Konradiner
erstmals erwähnt. Das Stift erhielt reiche Schenkungen der sächsischen und
salischen Könige und wurde aus der Grafschaft eximiert. Stiftsvögte waren nach
dem Erlöschen der Konradiner die Pfalzgrafen bei Rhein und seit etwa 1180 die
Grafen von Leiningen. Um 1220 übernahmen die Herren von Isenburg als Erben der
Grafen von Leiningen die Vogtei und die Herrschaft L. (Burg und Stadt zu je
einem Drittel vom Reich, vom Erzstift Mainz und von den Landgrafen von Hessen
zu Lehen). Seit 1232 nannten sie sich Isenburg-Limburg.
Zwischen 1322 und 1332 erlangte das Erzstift Trier die Lehnshoheit über die
Vogtei und kaufte 1344 die Hälfte der Herrschaft L. Nach 1420 errang es die
Landesherrschaft. 1624 erwarb es von Hessen die zweite Hälfte. 1802/1803 fiel
L. bei der Säkularisierung des Erzstifts Trier an Nassau (Nassau-Usingen und
Nassau-Weilburg), wobei 1821 für die Katholiken des Herzogtums das Bistum L.
errichtet wurde, und mit Nassau 1866 an Preußen. Am 19. 9. 1945 kam es zu
Groß-Hessen, das sich am 1. 12. 1946 in Land Hessen umbenannte. S. Isenburg-Limburg.
L.: Wolff 84; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Hillebrand,
A., Zur Geschichte der Stadt und Herrschaft Limburg,
1883ff.; Höhler, J., Geschichte der Stadt Limburg
an der Lahn, 1935; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den
Herrschaften Limburg, Schaumburg, Holzappel,
1943; Schirmacher, E., Limburg an der Lahn,
Enstehung und Entwicklung der mittelalterlichen Stadt, 1963; Füldner, E., (in)
Berichte zur deutschen Landeskunde 37 (1966); Großmann, G., Limburg an der Lahn, 1987; Wolf, K., Privatrecht,
Prozessrecht und Notariat der Stadt Limburg im
Mittelalter, Diss. jur. Gießen 1988; Struck, W., Zur Verfassung der Stadt Limburg an der Lahn im Mittelalter, Nassauische
Annalen 99 (1988); Schwind, F., Limburg a. d.
Lahn, LexMA 5 1991, 1989; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 347;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 104.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg-Gemen s. Limburg (Grafschaft) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg-Styrum (Grafen). Von den Söhnen Dietrichs I.
von Limburg begründete Eberhard (1271-1304) die
in den Niederlanden blühende Linie L., die durch Heirat die spätere
Reichsherrschaft Gemen erwarb. 1771 verkaufte sie die Herrschaft Illereichen an
die Grafen Palm. S. Limburg,
Nordrhein-Westfalen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 23; Hülshoff, A., Geschichte der Grafen und Herren von Limburg-Styrum, Bd. 1ff. 1961ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limpurg (Schenken, Grafschaft).
1230/1234 wird die nach der von den 1144 erstmals genannten, aus der
staufischen Reichsministerialität hervorgegangenen, schon vor 1146 das Amt des
königlichen Schenken ausübenden Schenken von Schüpf (Oberschüpf) errichteten
Burg L. bei Schwäbisch Hall benannte Grafschaft L. mit Allodialgütern an der
Grenze zwischen Württemberg und Franken erstmals erwähnt. Wichtigstes Gut waren
die von den Staufern übertragenen Reichsforste am mittleren Kocher. Die Güter
um die Burg L. gingen weitgehend an Schwäbisch Hall verloren. 1335 wurde die
Herrschaft Welzheim als Lehen Württembergs gewonnen, 1411/1435 Speckfeld mit
Sommerhausen in Mainfranken, 1436 Gröningen, vor 1437 Schmiedelfeld und 1483
Sontheim (Obersontheim). 1441, mit dem Verkauf ihrer Stammburg Comburg
(Komburg), teilte sich die ursprünglich staufisch-reichsministerialische
Familie, die seit 1356 als Afterlehen Böhmens das Amt des Reichserbschenken
innehatte, in die Linien Limpurg-Gaildorf (Limpurg-Gaildorf-Schmiedelfeld), die
1690, die Linie Limpurg-Speckfeld (Limpurg-Speckfeld-Obersontheim), die
1705/1713, und die Linie Limpurg-Sontheim, die 1713 im Mannesstamm ausstarb. Um
1550 zählten die L. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im frühen
17. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts
führten sie den Grafentitel. Die Grafschaft zählte zum fränkischen Reichskreis
und zum fränkischen Reichsgrafenkollegium. Die letzten Grafen beider
Hauptlinien (Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld), nach deren Tod 1713 die
Lehen Bayerns und Württembergs eingezogen und die Lehen des Reiches von
Brandenburg/Preußen auf Grund einer Anwartschaft aus dem Jahre 1693 bestritten
wurden, hinterließen zehn Töchter. Danach bildeten sich im Laufe des 18.
Jahrhunderts (Realteilung 1772/1774) aus den Gütern der Limpurg-Gaildorfer
Linie der Solms-Assenheimische Landesteil und der Wurmbrandsche Landesteil, aus
den Gütern der Limpurg-Sontheimer Linie die Herrschaften Gaildorf, Gröningen,
Michelbach, Obersontheim und Schmiedelfeld, und aus den Gütern der
Limpurg-Speckfelder Linie die Herrschaft Speckfeld mit den Ämtern Sommerhausen,
Einersheim und Gollhofen, deren jeweilige Inhaber fortwährend wechselten. Seit
1780 begann Württemberg die einzelnen Teile aufzukaufen. Um 1800 umfasste die
Grafschaft in sämtlichen Linien ein Gebiet von 6,8 Quadratmeilen mit 11000
(1785 14404) Einwohnern. 1806 fiel Gaildorf an Württemberg. Über Württemberg
kamen die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg. Speckfeld gelangte bei der
Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 124; Zeumer 554 II b 62, 5; Wallner 693 FränkRK 17 a-h; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Stetten 33; Riedenauer 125; Prescher, H., Geschichte und Beschreibung der zum
fränkischen Kreis gehörigen Reichsgrafschaft Limpurg, Bd. 1f. 1789ff., Neudruck
1978; Müller, K., Das Geschlecht der Reichserbschenken zu Limburg bis zum Aussterben des Mannesstammes, Z. f.
württemberg. LG. 5 (1941); Wunder, G./Schefold, M./Beutter, H., Die Schenken
von Limpurg und ihr Land, 1982; Maurer, H., Die Schenken von Schüpf-Limpurg und
die Burg Hohenstaufen, Z. f. württemberg. LG. 44 (1985), 294ff.; Eberl, I.,
Limpurg, LexMA 5 1991, 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lothringen (Herzogtum). Bei der Aufteilung
des karolingischen Frankenreiches 843 erhielt Lothar, der älteste Sohn Ludwigs
des Frommen, ein die Moselgegend mit den Bistümern Metz, Toul und Verdun
umfassendes Länderband zwischen Nordsee und Mittelitalien als eigenes Reich
(Francia media). Dieses beim Übergang auf Lothar II. 855 auf den Raum zwischen
Schweizer Jura, Nordsee, Rhein, Maas und Schelde begrenzte Gebiet (ohne Elsass
und Worms, Speyer, Mainz) wurde als Lothari(i) regnum bezeichnet. Bei seiner
Aufteilung 870 kamen Metz und Diedenhofen an das Ostreich, Toul und Verdun an
das Westreich (Westfranzien, Frankreich), 879/880 aber ebenfalls an das
Ostreich. Im Jahre 900 endete das eigenständige, 895 nochmals begründete
lotharingische Königtum. 911, bestätigt 921, brachte es Graf Reginar an das
Westreich, seit 925 war es Lehen des deutschen Reiches (Ostreichs). König
Heinrich I. belehnte 929 seinen Schwiegersohn mit dem Herzogtum L., König Otto
I. gab es zunächst an seinen Schwager, 944 an seinen Schwiegersohn (bis 953),
dann an seinen Bruder, der zur Vorbeugung gegen eine mögliche
Königsfeindlichkeit das Herzogtum 959 in Oberlothringen an der Mosel, das den
Namen L. fortführte, und Niederlothringen, das sich bald aufgliederte, teilte.
Niederlothringen (Niederrheingebiet und Maasgebiet) kam an die Herzöge von Limburg und Brabant, Oberlothringen (Mosellanien) als
Herzogtum und Markgrafentum L. an einen bei Bar-le-Duc begüterten Großen. Nach
dem Aussterben dieser Dynastie 1033 belehnte Kaiser Konrad II. den Herzog (von
Niederlothringen) und Grafen von Verdun mit (Ober-)L., so dass von 1033 bis
1044 die beiden L. nochmals vereinigt waren. 1048 kam das Land zwischen
Andernach, Prüm, oberer Mosel und Maas nach Absetzung dieser Familie kurz an
Adalbert von Metz und dann an Gerhard von Elsass, der Begründer der im Nordgau,
Bliesgau und Saargau erheblich begüterten und früh in Nancy (Nanzig)
residierenden, bis 1736 bestimmenden Dynastie wurde. Neben sie traten sowohl
die Grafen von Vaudémont (1070) und die Grafen von Bar-Mousson wie auch die
Hochstifte Metz, Toul und Verdun, die vom König als Gegengewicht gefördert
wurden. Seit 1190 war die Herzogswürde in Niederlothringen lediglich ein von
den Herzögen von Brabant fortgeführter Titel. Nach Kaiser Friedrich II. schwand
der Einfluss des Reiches, während Frankreich an Bedeutung gewann. 1301 mussten
die Grafen von Bar den französischen König als Lehnsherr der westlich der Maas
gelegenen Güter anerkennen, wenig später Toul und Verdun Schutzverträge mit
Frankreich abschließen. 1354 wurden die Grafen von Bar durch die Errichtung der
Markgrafschaft Pont-à-Mousson (Mussenbrück) lehnsrechtlich an das Reich
gebunden. Sie erhielten den Titel Herzog und waren Reichsfürsten. 1361 wurde
dem Herzog von L. von Kaiser Karl IV. die Lehnspflicht wegen des Herzogtums
erlassen. Nach dem Aussterben der Herzöge von L. in der männlichen Linie (1431)
kam das Herzogtum L. über die Erbtochter Isabella an die Herzöge von Bar (René
d'Anjou), nach deren Aussterben in männlicher Linie unter René II. (1473-1509)
an die Grafen von Vaudémont. In der folgenden Auseinandersetzung zwischen
Frankreich und dem deutschen Reich wurde L. 1542 zum freien Herzogtum erklärt,
das weder an das Reich noch an Frankreich fallen sollte. Lehnsabhängig war der
Herzog lediglich für die 1354 errichtete Markgrafschaft Pont-à-Mousson sowie
für kleinere Grafschaften und Herrschaften, auf denen seine Reichsstandschaft
beruhte. 1567 erfolgte die Errichtung der Markgrafschaft Nomeny und
Hattonchâtel, unter der die Herzöge von L. von nun an Sitz und Stimme im
Reichsfürstenrat hatten. Schon 1552 allerdings hatte Frankreich Metz, Toul und
Verdun durch Truppen besetzt und begonnen, sie ungeachtet ihrer formell
fortdauernden Eigenschaft als Reichsstädte in die französische Monarchie
einzugliedern. 1633 besetzte Frankreich das gesamte Herzogtum L. Während Metz,
Toul und Verdun dann 1648 auch rechtlich zu Frankreich kamen, erhielt der
Herzog von L. 1661 das Herzogtum zurück. 1662 trat er es an Frankreich ab,
kündigte 1670 aber den Vertrag, woraufhin Frankreich das Land besetzte. 1697
wurde das Herzogtum wiederhergestellt. Von 1702 bis 1714 wurde es erneut von
französischen Truppen besetzt. 1735 erhielt der von seinem Schwiegersohn, dem
König von Frankreich unterstützte König von Polen, Stanislaus Leszczynski, für
seinen Verzicht auf Polen L. und Bar, der Herzog Franz Stephan, seit 1736
Gemahl der Kaisertochter Maria Theresia, für seinen Verzicht auf Lothringen das
frei gewordene Großherzogtum Toskana. Damit schied L. aus dem Reich aus und kam
1738 tatsächlich, nach dem Tode Stanislaus Leczczynskis (1766) auch formell zu
Frankreich, behielt aber - unter Nomeny - bis 1766 weiter Sitz und Stimme im
oberrheinischen Reichskreis und bis 1801 im Reichsfürstenrat. 1801 gelangte L.
auch völkerrechtlich an Frankreich. 1870/1871 fiel sein nördlicher Teil mit
Metz zusammen mit Elsass an das Deutsche Reich (Elsass-Lothringen), 1919 aber
wieder an Frankreich zurück.
L.: Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378)
D4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C4; Die Territorien des Reichs 5, 96;
Calmet, A., Histoire ecclésiastique et civile de la Lorraine, 1728, 2. A. 1745;
Warnkönig, L./Warnkönig, T./Stein, L., Französische Staats- und
Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1875, Neudruck 1968; Derichsweiler, H., Geschichte
Lothringens, Bd. 1-2, 1901; Derichsweiler, H., Geschichte Lothringens, 1905;
Fitte, S., Das staatsrechtliche Verhältnis des Herzogtums Lothringen seit dem
Jahr 1542, 1891; Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande
vom 1. Jan. 1648, Teil 1 (in) Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen
Heft 28 (1898); Parisot, R., Histoire de Lorraine, Bd. 1ff. 1915ff., Bd. 1 2.
A. 1926; Hübinger, P., Oberlothringen, Rhein und Reich im Hochmittelalter,
Rhein. Vjbll. 7 (1937); Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am
Rhein, Mittel- und Niederrhein, hg. v. Niessen, J., 1950; Opel, H., Die
Rechtsstellung der mit dem Anschluss Lothringens zum Deutschen Reich gekommenen
Franzosen, Diss. jur. Göttingen 1954; Aimond, C., Histoire des Lorrains, 1960;
Schneider, J., Histoire de la Lorraine, 1967; Hlawitschka, F., Die Anfänge des
Hauses Habsburg-Lothringen, 1969; Thomas, H., Zwischen Regnum und Imperium. Die
Fürstentümer Bar und Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV., 1973; Mohr, W.,
Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1 1974; Parisse, M., Les Ducs et le
duché de Lorraine au XIIe siècle 1048-1206, Bll. f. dt. LG. 111 (1975), 86ff.;
Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983; Lothringen -
Geschichte eines Grenzlandes, hg. v. Parisse, M. u. a., deutsche Ausgabe hg. v.
Herrmann, H., 1984; Geiben, K., Verfassung und Verwaltung des Herzogtums
Lothringen unter seinem letzten Herzog und einstigen König der Polen Stanislaus
Leszczynski, 1989; Babel, R., Zwischen Habsburg und Bourbon, 1989; Parisse, M.,
Austrasie, Lotharingie, Lorraine, 1990; Barth, R., Der Herzog in Lotharingien
im 10. Jahrhundert, 1990; Parisse, M., Lotharingien, LexMA 5 1991, 2128;
Parisse, M., Lothringen, LexMA 5 1991, 2134; Werner, M., Der Herzog von
Lothringen in salischer Zeit, (in) Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter,
S., Bd. 1 1991; Despy, G., Niederlothringen, LexMA 6 1993, 1142; Lotharingia,
hg. v. Herrmann, H. u. a., 1995; Barth, R., Lotharingien im 10.-12.
Jahrhundert, 1996; Le pouvoir et les libertés en Lotharingie, hg. v. Trauffler,
H., 1997; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 146, 832; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 461; Schneider, J., Auf der Suche nach dem verlorenen
Reich, 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lottum (Herrschaft). Im 16. Jahrhundert wurde die Herrschaft L. nördlich Venlos in der Provinz Limburg der Niederlande von dem in Niederschlesien und Pommern angesessenen evangelischen Geschlecht Wylich erworben. Dieses wurde 1608 in den Freiherrenstand, 1701 in den Reichsgrafenstand erhoben. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Luxemburg (Grafschaft, Herzogtum,
Großherzogtum, Residenz). Der nacheinander keltisch, römisch und fränkisch
besiedelte Raum an der Mosel kam 843 zum Reich Kaiser Lothars I. und 959 zum
Herzogtum (Ober-)Lothringen. 963 erwarb Graf Siegfried I. († 997/998) aus dem
an der Mittelmosel beheimateten Adelsgeschlecht der Herzöge von Lothringen
(vielleicht Vater der Kaiserin Kunigunde) von der Trierer Abtei Sankt Maximin
die Lucilinburhuc, nach der sich die Familie (1060/)1083 (Konrad I.) als Grafen
von L. (bis ins 19. Jahrhundert Lützelburg) benannte. 1019 spaltete dieses
Geschlecht die Linien Gleiberg (im 12. Jahrhundert erloschen) und Salm ab. 1136
erloschen die Grafen im Mannesstamm. Ihre Güter kamen an den verwandten Grafen
Heinrich von Namur († 1196). Luxemburg, La Roche, Durbuy und die Vogteien über
Echternach und Stablo fielen an seine spätgeborene Tochter Ermensinde, die 1214
Theobald von Bar und 1226 Walram III. von Limburg
heiratete. Durch die Ehe Ermensindes von Luxemburg gelangten Ort und
Markgrafschaft Arlon (Arel) als Mitgift an Luxemburg. Wenig später kam durch
Heirat die Grafschaft Ligny hinzu. 1270 wurde Sankt Vith gekauft. Als im
Erbfolgestreit um das Herzogtum Limburg 1288
Heinrich VI. bei Worringen fiel, ging Limburg an
Brabant und mussten sich die Grafen auf L. und Arlon beschränken. Gleichwohl
wurde Heinrich VII. 1308 König und 1312 Kaiser. 1310 trat er die Grafschaft an
seinen Sohn Johann den Blinden ab, der gleichzeitig durch Heirat das Königreich
Böhmen erwarb. Sein Sohn, Karl IV., verpfändete sein Stammland 1349 an Trier,
übertrug die Grafschaft L. 1353 seinem Bruder Wenzel und erhob sie 1354 zum
Herzogtum. 1355 vereinigte Wenzel L. durch Heirat mit Brabant, Limburg und der Markgrafschaft Antwerpen, erwarb 1364
durch Kauf die Grafschaft Chiny und löste die verpfändeten Gebiete wieder ein.
Nach seinem Tod 1388 wurden Brabant, Limburg und
Antwerpen wieder von L. getrennt. Als Herzog in L. folgte König Wenzel, der L.
1388 an seinen Vetter Jobst von Mähren verpfändete, über den das Pfandrecht an
Elisabeth von Görlitz und Herzog Anton von Brabant und Limburg
kam, die es aus Geldnot 1443 an Philipp von Burgund verkauften, wobei es als
Reichslehen im Reich verblieb. Die Familie der Grafen bzw. Herzöge von L. starb
1437 im Mannesstamm aus. Es folgte der mit König Sigmunds Tochter Elisabeth
verheiratete Habsburger Albrecht (V. bzw.) II., der 1437 König von Ungarn und
Böhmen und 1438 König des Heiligen Römischen Reichs wurde. 1477/1493 kam L.
über die Heirat Marias von Burgund mit Maximilian von Habsburg mit Burgund an
Habsburg bzw. Österreich, 1555 an die spanischen Habsburger, blieb aber als
Teil des burgundischen Reichskreises beim Reich. 1659 fiel Südluxemburg von
Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich, das 1684 auch das restliche Gebiet
besetzte. Dieses kam 1714 wieder an Österreich, 1795/1797 aber erneut an
Frankreich. 1814 wurde das Gebiet östlich von Mosel, Sauer und Our Preußen
zugeteilt (Bitburg, Sankt Vith). 1815 wurde L. Großherzogtum und Mitglied des
Deutschen Bundes, blieb jedoch bis 1890 als Entschädigung für den Verlust der
nassauischen Erblande mit dem Königreich der Niederlande in Personalunion
verbunden und wurde trotz seiner Souveränität wie eine niederländische Provinz
regiert. Mit L. wurden Teile des früheren Hochstifts Lüttich und 1821 das
Herzogtum Bouillon vereinigt. 1830/1839 wurde im Gefolge der belgischen
Revolution, der sich L. anschloss, der westliche größere (wallonische) Teil
Luxemburgs mit Arel bzw. Arlon an Belgien abgetreten, das östliche
deutschsprachige Gebiet im Vertrag von London als Großherzogtum
wiederhergestellt. 1841 erhielt L. eine landständische, am 9. 7. 1848 eine 1856
und 1868 revidierte demokratische Verfassung. 1866 schied L., das von 1842 bis
1919 dem Deutschen Zollverein angehörte, aus dem Deutschen Bund aus. 1867 wurde
L. unter Zustimmung der europäischen Mächte gänzlich unabhängiger Staat. 1890
starb die ottonische Linie des Hauses Nassau-Oranien aus. Es folgte Großherzog
Adolf aus der 1866 in Nassau entthronten walramischen Linie Nassau-Weilburg,
womit die Personalunion mit den Niederlanden beendet war. 1912 erlosch auch die
walramische Linie im Mannesstamm, doch hatte ein Hausgesetz von 1907 bereits
die weibliche Erbfolge eröffnet (Großherzogin Maria Adelheid, Großherzogin
Charlotte verheiratet mit Prinz Felix von Bourbon-Parma). Seit 1918 verstärkte
sich der Einfluss Frankreichs zusehends.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK1; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789)
F3, II 66 (1378) C/D 3/4, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) A/B3; Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Vekene, E. van der,
Les Cartes géographiques du Duché de Luxembourg, o. J.; Schötter, J.,
Geschichte des Luxemburger Landes, 1882ff.; Hansen, J., Carte historique du
Luxembourg, Paris 1930; Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der
altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, hg. v. Wampach, C.,
Bd. 1-10 Luxemburg 1935ff.; Renn, H., Das erste Luxemburger Grafenhaus
963-1136, 1941; Weber, P., Geschichte des Luxemburger Landes, 3. A. 1948;
Schoos, J., Le développement politique et territorial du pays de Luxembourg
dans la premiére moitiè du 13e siècle, 1950; Meyers, J., Geschichte Luxemburgs,
Luxemburg 1952; Uhlirz, M., Die ersten Grafen von Luxemburg, Deutsches Archiv
12 (1956); Gerlich, A., Habsburg - Luxemburg - Wittelsbach im Kampf um die
deutsche Königskrone, 1960; Weber, P., Histoire du Grand-Duché de Luxembourg,
1961; Goedert, J., La formation territoriale du pays de Luxembourg, 1963; Atlas
du Luxembourg, hg. v. Nationalen Erziehungsministerium, 1971; Ternes, C., Das
römische Luxemburg, 1974; Dostert, P., Luxemburg zwischen Selbstbehauptung und
nationaler Selbstaufgabe, 1985; Festschrift Balduin von Luxemburg, 1985; Hamer,
P., Überlegungen zu einigen Aspekten der Geschichte Luxemburgs, 1986; Calmes,
C., Die Geschichte des Großherzogtums Luxemburg, 1989; Pauly, M., Luxemburg im
späten Mittelalter, Diss. phil. Trier 1990; Twellenkamp, M., Das Haus der
Luxemburger, (in) Die Salier, Bd. 1 1991, 475ff.; Margue, M., Luxemburg, LexMA
6 1992, 28; Pauly, M., Luxemburg im späten Mittelalter, 1992ff.; Reichert, W.,
Landesherrschaft zwischen Reich und Frankreich, 1993; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 151; Hoensch, J., Die Luxemburger, 2000; Franz, N., Die
Stadtgemeinde Luxemburg, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 154, 839, 1, 2, 351; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 453, 2, 373; Weber-Krebs, F., Die
Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Maasgau (Gau an der Maas in Limburg) (pagus Mosariorum 714) (Masao = Masuarien
633/656)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 669 Masau; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 298, II, 21, 24, 41, 45, 47, 48, 55, III,
18, 19, Masao, Masagouwe, Masaland II, Mashau, Mosavo, Masaugo, pagus
Mosariorum, Mansuariones, zum Bevölkerungsnamen *Maswarjoz, s. Maasland, Masao;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1872, Meuse (Gau); Nonn, U.,
Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 89; Bauer, T., Die
mittelalterlichen Gaue, 2000 (Blerick, Kessel, Sint Odilienberg, Gangelt,
Burtscheid). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Maastricht (Reichsstadt). M. an der Maas
geht auf das römische Traiectum (Überfahrt) ad Mosam zurück. Seine nach dem
ersten, in M. 384 verstorbenen Bischof von Tongern benannte Servatiuskirche
stammt aus dem sechsten Jahrhundert. Bis zur Verlegung nach Lüttich im frühen
8. Jahrhundert war M. Sitz des Bischofs von Tongern. Im Vertrag von Meersen
(Meerssen) wird 870 ein besonderer districtus Trectis erwähnt. Das 889 dem
Erzstift Trier gegebene Stift nahm Kaiser Otto I. 966 wieder an das Reich
zurück. 1174 verpfändete Kaiser Friedrich I. Barbarossa das dortige Reichsgut
an den Bischof von Lüttich. Später (1284 festgelegt) stand M. unter der
gemeinsamen Herrschaft der Bischöfe von Lüttich und der Herzöge von Brabant,
die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts beansprucht wurde. 1632 fiel M. durch
Eroberung an die Niederlande, innerhalb deren es Hauptstadt der Provinz Limburg wurde.
L.: Wolff 54; Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte im
Mittelalter, 1967; Deeters, J., Servatiusstift und Stadt Maastricht, 1970;
Ubachs, P., Twe heren, twee confessies. De verhouding van Staat en Kerk te
Maastricht, 1975; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 189;
Deeters, J., Maastricht, LexMA 6 1992, 53; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 379. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160
(1161?) spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im
westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete
Linie ab, die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.
Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie
Isenberg-Limburg die 1198 erworbene Burg M. bei
Hamm namengebend. Diese Grafen von der M. schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen
(Vogtei über Essen [1288] und Werden, 1243 Königshof Unna) und in
Auseinandersetzung vor allem mit dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von
Worringen) ein geschlossenes Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum
Ebbegebirge und Rothaargebirge (1318 Herrschaft Ardey), wobei sich das
1226/1227 gegründete Hamm allmählich zum Vorort entwickelte (bis 1809). 1368
misslang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg. 1392 kam es zur durch Heirat
Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt des Kölner Erzbischofs aufgab,
ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein. 1444 schloss
sich in der Soester Fehde Soest mit der Soester Börde der Grafschaft an.
Andererseits verlor die Grafschaft die Herrschaft Bilstein und Fredeburg an
Köln. Seit 1461 wurden M. und Kleve gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch
Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden. Im nach
Aussterben der Grafen 1609 ausbrechenden jülich-klevischen Erbfolgestreit
(1609-1614) wurden diese Länder wieder getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50
Quadratmeilen und den Kreisen Hamm, Altena, Hörde und Wetter sowie der Stadt
Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der
Hälfte von Lippstadt) an Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die 1614
erlangte Herrschaft Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg. Seit 1705
beantragte Preußen wegen M. die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die Grafschaft M. mit rund 100000 Einwohnern
und einer seit 1750 stark geförderten Industrie an Frankreich abgegeben und
1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen, 1813 aber wieder von Preußen besetzt.
1815 bezog Preußen M. in die Provinz Westfalen ein. 1946 kam das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von der Mark erhielten zwei Nachkommen
Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr., Stammtafeln der Grafen von
der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister, A., Bd. 1f.
1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft Mark, 1913; Frisch, M., Die
Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere Gliederung, 1937; Zeittafel der
Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung des
Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob, H., Westfälische Beiträge zum
Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6;
Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die geistlichen Territorien der Kölner
Kirchenprovinz (1313-1368), 1973; Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden
1223-1368, 1983; Timm, W., Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag
bei Worringen, hg. v. Janssen, W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J.,
Mark, LexMA 6 1992, 297; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der
Mark, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft
Mark im Mittelalter, hg. v. Pätzold, S., 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Merenberg (Herren). Die im Auftrag des
Reichs errichtete Burg M. bei Weilburg an der Straße von Köln nach Frankfurt
wird 1129 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die nach 1050 als Vögte des
Stiftes Limburg zu Neunkirchen und Camberg
nachweisbaren Herren von M. Ihre um M. und Gleiberg südlich der unteren Lahn
und um Wetzlar gelegenen, durch die Vogtei über Wetzlar ergänzten Güter fielen
bei ihrem Aussterben (1328) über eine Erbtochter gegen die Heiratsansprüche der
Herren von Westerburg an die Grafen von Nassau-Weilburg
(Nassau-Weilburg-Merenberg) und kamen 1355 an Nassau-Weilburg. Die Herrschaft
zählte zum oberrheinischen Reichskreis. Über Nassau fiel M. 1866 an Preußen und
1945 an Hessen. Von 1868 bis 1965 nannte sich eine Nebenlinie der Herzöge von
Nassau Grafen von M.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 122. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meudt (Herrschaft). 1097 gab
Pfalzgräfin Adelheid als Erbin der Konradiner und der Grafen von
Luxemburg-Gleiberg Güter in M. im Westerwald an das Stift Sankt Georg zu Limburg. Mit Limburg
kam M. an die Herren von Isenburg, bis 1664 an die Grafen von Isenburg und bis
1774 an die Grafen von Wied. Landesherren waren die Grafen von Diez. 1564 fiel
das zum kurrheinischen Reichskreis zählende M. von Diez an das Erzstift Trier,
1806 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 95; Wallner 700 KurrheinRK 8.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nasina (Gau am Unterlauf der Aar
südlich Limburgs an der Lahn
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 12, Nasina, pagus
Nasina, zum Ortsnamen Neisen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000,
Oberneisen (Kaltenholzhausen).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach
der um 1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert (1079-1089) und dessen Sohn Graf
Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals sicher bezeugt), 1122/1124 den
Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und nach 1124 Vogt des Hochstifts
Worms in Weilburg wurde. Durch gezielte Erwerbspolitik gewann es zwischen Main,
Mittelrhein, Sieg und Wetterau ein schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen
mit den Grafen von Katzenelnbogen von den Grafen von Isenburg die ursprünglich
den Grafen von Arnstein zustehende Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark,
Kalenberger Zent, Westerwald, Lipporn, Miehlen, Marienfels, Idstein,
Bleidenstadt, Ems, Wiesbaden um 1200) mit den Erzstiften Mainz und Trier sowie
den Landgrafen von Hessen als Nachbarn. Am 16. 12. 1255 teilten die Grafen von
N. die Güter längs der Lahn in die nördlich der Lahn gelegenen, wertvolleren
Gebiete mit Siegen, Herborn und Dillenburg sowie den Vogteien Dietkirchen und
Ems (ottonische [jüngere] Linie) und in die südlich der Lahn gelegenen Gebiete
mit den Herrschaften Wiesbaden und Idstein sowie den Vogteien Weilburg und
Bleidenstadt (walramische [ältere] Linie). Gemeinsam blieben die Burg N., der
Einrich zwischen unterer Lahn und Taunus, die Laurenburg, die Pfandschaften und
die Lehen. ----- Die jüngere ottonische Linie, die unter Heinrich († 1343) die
Vogteien und Gerichte Dernbach, Eibelshausen (Eibelsberg, Haiger und Ewersbach
[Ebersbach]) hinzuerwarb, spaltete sich 1303 in die Linien Nassau-Hadamar
(ältere Linie, bis 1394), Nassau-Siegen und Nassau-Dillenburg.
Nassau-Dillenburg fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort.
Die Linie teilte sich 1343 in Nassau-Dillenburg und Nassau-Beilstein (ältere
Linie bis 1561). Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte 1394 Nassau-Hadamar und
gewann durch Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft Diez, 1403/1404 Polanen,
Leck, Breda und weitere Güter im Gebiet der heutigen Niederlande sowie
1416/1420 die gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum
Luxemburg. Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert mehrfach geteilt (1416 vier
Linien, 1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez [bis 1443],
Nassau-Haiger-Siegen [bis 1429] und Nassau-Herborn-Breda), doch waren die
nassau-dillenburgischen Güter von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516 wieder
vereinigt. Seit 1507 nannte sich die Linie wegen ihrer vergeblich geltend
gemachten Erbansprüche auf Katzenelnbogen auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen
der Heirat mit der Erbtochter des Prinzen/Fürsten von Chalon und Oranien am
Unterlauf der Rhone (1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Etwa gleichzeitig
wurde die Reformation (zunächst das Luthertum, dann der Calvinismus)
eingeführt. 1559 erfolgte eine erneute Teilung in die linksrheinischen
(Nassau-Oranien) und die rechtsrheinischen (Nassau-Dillenburg) Güter. 1561
beerbte Nassau-Dillenburg Nassau-Beilstein. 1601/1607 erfolgte eine Teilung in
die Linien Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein, Nassau-Siegen
(1652 in den Reichsfürstenstand erhoben) und Nassau-Diez. Nassau-Dillenburg mit
Dillenburg, Haiger und Herborn wurde 1620 von Nassau-Beilstein beerbt, das sich
seitdem nach Dillenburg Nassau-Dillenburg nannte (1652 in den
Reichsfürstenstand erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den Reichsfürstenstand
erhoben) mit Hadamar und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez. 1739 fiel
Nassau-Dillenburg mit der Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez. Nassau-Siegen
gelangte 1742/1743 an Nassau-Diez, das damit alle rechtsrheinischen Güter der
nassau-ottonischen Linie in sich vereinigte. Weil Nassau-Diez außerdem 1702 die
linksrheinischen Güter der Linie Nassau-Oranien erlangt hatte, nannte sich die
Linie Fürsten von Nassau-Oranien. 1747 verlegte sie ihre Residenz nach Den Haag
und regierte das Stammland über das deutsche Kabinett in Dillenburg.
1795/1797/1801 verlor sie alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erhielt
hierfür das Hochstift Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei
Östrich-Winkel), Corvey und Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt Gerold (in
Vorarlberg), Hofen (bei Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in
Liechtenstein) als neues Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit
120000 Einwohnern). 1806 verlor es durch die Rheinbundakte auch die
rechtsrheinischen Güter, vor allem das Fürstentum Diez an das Herzogtum Nassau
und das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen Vorherrschaft ergriff
der Prinz von Nassau-Oranien am 20. 12. 1813 von seinen Ländern wieder Besitz.
Am 14. 7. 1814 gab das Herzogtum Nassau an Nassau-Oranien das Fürstentum Diez
und weitere Güter zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat der Fürst von
Nassau-Oranien, der 1815 König der Niederlande geworden war, alle deutschen
Gebiete an Preußen als Gegenleistung für das ihm durch den Wiener Kongress
zugesprochene Großherzogtum Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen Teil
der Gebiete (Fürstentum Diez, Hadamar, Dillenburg) an das Herzogtum Nassau
(1806-1866) weiter. 1890 erlosch mit König Wilhelm III. von den Niederlanden
die ottonische Linie im Mannesstamm.-----Die ältere walramische Linie, aus der
König Adolf von N. (1292-1298) stammte, gewann 1328/1333 die Herrschaft (Reichsgrafschaft)
Merenberg, die Herrschaft Lichtenstein und weitere Güter (pfandweise
Neuweilnau, Burg und Stadt Katzenelnbogen, Altenkirchen, Dietenhausen
[Diedenshausen]). 1355 teilte sie sich in die Linien Nassau-Idstein (mit
Idstein und Wiesbaden) und Nassau-Weilburg (1366 gefürstete Grafen) mit
Weilburg und Bleidenstadt. 1381 erlangte die Linie Nassau-Weilburg infolge
Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf,
1405 Neuweilnau (Kauf), Bingenheim, Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von
Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg bzw. Kleeberg und Mensfelden. 1429/1442
teilte sie sich in die Linien Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie
Nassau-Weilburg, wobei die Linie Nassau-Saarbrücken die meisten
linksrheinischen Güter erhielt. Sie erwarb außerdem 1527 die Grafschaft
Saarwerden und das Oberamt Lahr und Mahlberg. Nach ihrem Aussterben (1574)
kamen ihre Güter an die 1561 in Nassau-Weilburg und Nassau-Weilnau geteilte
neue Linie Nassau-Weilburg. Nassau-Weilnau wurde 1602 von Nassau-Weilburg
beerbt. 1605 kam es durch Aussterben der Linie Nassau-Idstein zur
Wiedervereinigung aller nassau-walramischen Güter in der Linie Nassau-Weilburg.
Diese wurde 1629/1651 aufgeteilt in Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden und
Lahr, Nassau-Weilburg mit Weilburg, Merenberg und Kirchheim und
Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie, 1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken,
Saarwerden und Usingen). 1688/1737 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben.
Von den verschiedenen Linien starb Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die
Güter an Nassau-Usingen (Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723
Nassau-Saarbrücken (Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die Regierung
nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen
Güter, von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt
dafür aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am
unteren Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg),
aus dem Erzstift Köln (u. a. Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil
an der Niedergrafschaft Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und
verschiedenen Klöstern und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.-----
Am 30. 8. 1806 schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung
zu Herzögen beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das
1816 ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten
Herzogtum N. zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft
Wied-Neuwied, das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft
Solms-Braunfels und andere Güter (Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft
Schaumburg, Herrschaft Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der
Reichsritterschaft), mussten aber die ehemals kölnischen Gebiete an das
Großherzogtum Berg sowie Kastel (Mainz-Kastel) und Kostheim an Frankreich
abtreten (Gesamtgebiet 103 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern). 1813 mussten
sie Güter an Nassau-Oranien zurückgeben. Am 1./2. 9. 1814 erhielt das
Herzogtum, um den Widerspruch verschiedener mediatisierter Familien (Ostein,
Schönborn, Waldbott von Bassenheim [Waldbott-Bassenheim], von der Leyen) und
des Freiherren vom Stein zu beseitigen, vor allen anderen deutschen Staaten
eine landständische Verfassung. 1815 tauschte das Herzogtum N. mit Preußen
umfangreiche Gebiete (ehemals hessen-kasselische Niedergrafschaft
Katzenelnbogen, Diez, Dillenburg, Hadamar [gegen die späteren Kreise Neuwied,
Altenkirchen, Wetzlar und den rechtsrheinischen Teil des Kreises Koblenz]).
Seit 1815 war das Herzogtum Mitglied des Deutschen Bundes. Seit 1816 regierte
Nassau-Weilburg allein. 1836 trat N. dem Deutschen Zollverein bei. Am 28. 12.
1849 wurde eine liberale Verfassung erlassen, die im November 1851 aber wieder
aufgehoben wurde. Am 8. 10. 1866 wurde N. wegen seiner Unterstützung
Österreichs von Preußen (in die Provinz Hessen-Nassau) einverleibt und durch
8,5 Millionen Taler und die Schlösser Weilburg und Biebrich
(Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf von Nassau (aus der walramischen
Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg. 1912 starb das Haus N. aus. 1945
kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; May, K., Territorialgeschichte des
Oberlahnkreises, 1939; Fritzemeyer, J., Die Ausbildung einer zentralen
Behördenorganisation der Grafen bzw. Fürsten von Nassau, Diss. phil. Frankfurt
am Main 1943; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980;
Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen
Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und
geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965f.; Sante, G. W.,
Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen Raumes: Nassau, (in)
Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau: 1806-1866. Politik,
Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und der Landeshauptstadt
Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in politischen
Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof Gerlach
(1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O., Nassauische
Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte der
Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum Nassau
um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im Zivilprozessverfahren,
1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991; Gerlich, A., Nassau, LexMA
6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und Reformpolitik, 1993; Nassauische
Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum Nassau 1806-1866, 2006; Menk,
G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 3 (mit
Übersichtskarte Nassau im 18. Jh.).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Diez (Grafen). Die Linie
Nassau-Dillenburg der ottonischen Linie der Grafen von Nassau gewann 1386 die
Grafschaft Diez. Nach früheren Teilungen erfolgte 1607 erneut eine Abspaltung
einer Linie N. Diese Linie beerbte 1711 Nassau-Hadamar, 1739 Nassau-Dillenburg,
1742/1743 Nassau-Siegen sowie 1702 Nassau-Oranien. Seitdem nannte sie sich
Fürsten von Nassau-Oranien (Nassau-Diez-Oranien) und verlegte 1747 den Sitz
nach Den Haag. 1803 wurde sie als Fürst von Nassau-Dillenburg mit Fulda,
Corvey, Dortmund, Weingarten, Hofen (bei Friedrichshafen), Sankt Gerold (heute
in Vorarlberg), Bendern (in Liechtenstein) und Dietkirchen entschädigt. 1815
trat der Fürst von Nassau-Oranien alle deutschen Gebiete als Gegenleistung für
das Großherzogtum Luxemburg an Preußen ab.
L.: Spielmann, C., Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg, Schaumburg, Holzappel, 1943; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 81. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Hadamar (Grafen). H. am Elbbach bei Limburg wird erstmals 832 als Mittelpunkt einer Mark
genannt. Der seit 1190 belegte Hof Hadamar kam im 13. Jahrhundert an die Grafen
von Nassau. Die Linie N. entstand 1303 bei der Aufspaltung der ottonischen
Linie der Grafen von Nassau. 1320 machte sie Hadamar zum Hauptsitz. 1394 wurde
sie von Nassau-Dillenburg (Nassau-Siegen-Dillenburg) und Katzenelnbogen beerbt
(1479 Hessen). 1557 fiel Hadamar ganz an Nassau-Dillenburg. 1607 wurde erneut
durch Teilung eine jüngere Linie N. geschaffen. Ihre Güter (Hadamar, Rennerod)
fielen 1711 an Nassau-Diez. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Grafschaft Hadamar (unter
dem Erbstatthalter der Niederlande) ein Gebiet von etwa 7 Quadratmeilen.
L.: Wolff 337; Zeumer 553 II b 51; Wallner 703 WestfälRK 23; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Böhlen, H., Ein Stadtjubiläum. Ein
Rückblick auf Hadamars Sechsjahrhundertfeier, 1925; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 59.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Usingen (Grafschaft, Fürstentum).
Usingen im Taunus wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. 1207 gehörte es den
Grafen von Diez, 1326 den Grafen von Nassau. 1659 wurde Usingen bei der Teilung
der Linie Nassau-Saarbrücken Sitz der walramischen Linie N. der Grafen von
Nassau, die 1721 die Linie Nassau-Idstein, 1723 die Linie Nassau-Saarbrücken
und 1728 die Linie Nassau-Ottweiler beerbte. Sie teilte sich 1735 in die Linien
N. und Nassau-Saarbrücken. 1744 verlegte N. die Residenz von Usingen nach
Biebrich und die Regierung nach Wiesbaden. Um 1790 war das zum oberrheinischen
Reichskreis zählende N. mit Falkenstein, Kettenbach, Daisbach und Hausen
Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1793/1801 verlor
es seine linksrheinischen Güter an Frankreich. 1797 beerbte N. Nassau-Saarbrücken.
Am 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von N. durch § 12 des
Reichsdeputationshauptschlusses für das Fürstentum Saarbrücken, zwei Drittel
der Grafschaft Saarwerden, die Herrschaft Ottweiler und die Herrschaft Lahr in
der Ortenau von Mainz die Ämter Königstein, Höchst, Kronberg (Kronenburg),
Rüdesheim, Oberlahnstein, Eltville, Harheim (Haarheim), Kastel, vom Mainzer
Domkapitel die Güter unterhalb Frankfurts, von der Pfalz das Amt Kaub, vom
Erzstift Köln den Rest des eigentlichen Kurfürstentums Köln (u. a. Deutz,
Königswinter, aber mit Ausnahme der Ämter Altenwied )[Altwied] und Neuerburg
[Nürburg]), von Hessen-Darmstadt die Ämter Katzenelnbogen, Braubach, Ems,
Eppstein und Cleeberg (Kleeberg) (frei von solmsischen Ansprüchen), die
Reichsdörfer Soden und Sulzbach, die Dörfer Weiperfelden, Schwanheim und
Okriftel, die Kapitel und Abteien Limburg,
Rommersdorf (Rumersdorf), Bleidenstadt, Sayn, alle Kapitel, Abteien und Klöster
in den zugefallenen Landen, die Grafschaft Sayn-Altenkirchen und eine
Virilstimme im Reichsfürstenrat. Am 30. 8. 1806 schloss sich das 16
Quadratmeilen große N. mit Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau zusammen, das
1866 von Preußen annektiert wurde. Die Linie N. starb 1816 aus und wurde von
Nassau-Weilburg beerbt.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 1; Wallner 695 OberrheinRK 10; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.;
Winkelmann-Holzapfel 157; Kloft, J., Territorialgeschichte des Kreises Usingen,
1971. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Weilburg (Grafschaft). Weilburg an der
Lahn war seit merowingischer Zeit Königsgut. 906 errichteten die konradinischen
Grafen des Lahngaues eine Burg, 912 ein Kollegiatstift Sankt Walpurgis. Nach
939 fiel der Ort als Reichslehen an den Bischof von Worms. Nach 1124 wurden die
Grafen von Nassau Vögte des Hochstifts Worms. 1255 wurde Weilburg an die Grafen
von Nassau verpfändet, nach 1292 von König Adolf von Nassau erworben. 1355
wurde Weilburg Sitz der Linie N. der walramischen Linie der Grafen von Nassau.
1381 erlangte es infolge Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die
Herrschaften Kirchheim und Stauf, 1405 Neuweilnau (durch Kauf), Bingenheim,
Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg
und Mensfelden. Sie teilte sich 1442 in die neue Linie N. und in die Linie
Nassau-Saarbrücken. 1561 teilte sich die neue Linie N. in die Linien N. und
Nassau-Weilnau. Diese beerbten 1574 Nassau-Saarbrücken. 1602 fielen die Güter
der Linie Nassau-Weilnau an N. zurück. 1605 kamen auch die Güter der Linie
Nassau-Idstein an N. zurück. 1629 wurde N. wieder aufgeteilt in Nassau-Idstein
(mit Wiesbaden und Lahr, 1629-1721), N. (1629-1806) und Nassau-Saarbrücken
(1629-1642, danach weitere Aufteilung). Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste
ihr Gebiet die Ämter Weilburg, Weilmünster, Löhnberg, Merenberg, Cleeberg
(Kleeberg), Atzbach, Miehlen und den Flecken Reichelsheim sowie das Amt
Kirchheim umfassend die Herrschaften Kirchheim und Stauf (mit Kirchheim
[Kirchheimbolanden]) (sowie die Grafschaft Saarwerden und das Amt Alsenz). 1799
erheiratete N. den größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801
verlor es alle linksrheinischen Güter an Frankreich. Am 25. 2. 1803 erhielt der
Fürst von N. durch § 12 des Reichsdeputationshauptschlusses für den dritten Teil
der Grafschaft Saarwerden und die Herrschaft Kirchheim (Kirchheimbolanden) den
Rest des Fürstentums (Erzstifts) Trier (Ämter Montabaur und Limburg) mit den Abteien Arnstein, Schönau und
Marienstatt (Marienstadt). Das zum oberrheinischen Reichskreis zählende N.
schloss sich am 30. 8. 1806 mit dem aus Nassau-Saarbrücken 1735 entstandenen
Nassau-Usingen zum Herzogtum Nassau zusammen und beerbte 1816 Nassau-Usingen.
Die Linie N. starb 1912 aus.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 2; Wallner 696 OberrheinRK 12; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864 ff;
Struck, W. H., Die Kollegiatstifte Dietkirchen, Diez, Gemünden, Idstein und
Weilburg, 1959. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlande (Staat). Bei der karolinigischen
Reichsteilung 843 fiel Flandern westlich der Schelde an das westfränkische
Reich (Westfranzien, Frankreich), der übrige Raum um Maas, Schelde und Rhein an
das mittlere Reich Kaiser Lothars und 879/925 an das ostfränkische Reich.
1477/1493 kam das sich (seit etwa 1200 oder 1540?) sprachlich
verselbständigende Gebiet der späteren N. über Maria von Burgund von Burgund an
Habsburg, das die von Burgund zusammengefassten Gebiete hausmachtpolitisch
gegenüber dem Reich zu verselbständigen suchte. Kaiser Karl V. fügte durch Kauf
1524 Friesland, durch Säkularisation 1528 Utrecht und Overijssel mit Deventer
sowie 1538 Groningen und 1543 Geldern dem 1512/1548 gebildeten burgundischen
Reichskreis hinzu, so dass insgesamt ein Komplex von 17 Gebieten entstand
(Brabant, Limburg, Luxemburg, Geldern, Flandern,
Artois [mit Arras], Hennegau, Holland, Seeland, Namur, Friesland, Rijssel
[Lille], Doornik [Tournai], Mecheln, Utrecht, Overijssel und Groningen), und
übertrug 1555 die Nachfolge an Philipp II. von Spanien (spanische N.). Seit
1565 wehrten sich Adlige in dem seit etwa 1540 zunehmend calvinisierten Gebiet
gegen die von Philipp II. seiner Statthalterin Margarete von Parma (1559) in
Auftrag gegebene Steigerung der königlichen Macht, mit der eine starke Erhöhung
finanziellen wie religiösen Druckes einherging. Nach Ablehnung einer
Bittschrift bildeten sie einen Bund des als Geusen verhöhnten Adels, der von
den calvinistischen Religionsführern unterstützt wurde. 1567 wurde Margarete
von Parma durch Herzog Alba als Statthalter abgelöst, der den Aufstand zunächst
niederschlug. Am 1. 4. 1571 besetzten die Meergeusen Brielle (Briel) an der
Maasmündung. Danach erhoben sich Seeland und Holland. Am 18. 7. 1572 wählten
zwölf Städte in Seeland und Holland Wilhelm von Oranien zum königlichen
Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht. Am 8. 11. 1576 schlossen sich
weitere Gebiete an. Am 23. 1. 1579 einigte Oranien in der Union von Utrecht die
sieben nördlichen Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen,
Overijssel (mit Drente) und Friesland, zu denen noch Flandern und Brabant
kamen. 1581 setzte die Utrechter Union Philipp II. ab und schloss sich in den
Generalstaaten zu einem losen Staatenbund zusammen (Republik der Vereinigten
N.). Die südlichen N. wurden von Spanien erneut unterworfen. Nach weiteren
schweren Kämpfen, in denen die seit 1635 mit Frankreich verbündeten
Generalstaaten 1629-1637 den nördlichen Teil Brabants als Generalitätslande
eroberten, wurden die Generalstaaten 1648 als eigener vom Reich gelöster Staat
anerkannt. Ihr Interesse verlagerte sich rasch vom Reich auf die überseeischen
Kolonien. Von 1590 bis 1700 waren die von 1572 bis 1650, von 1672 bis 1702
sowie von 1742 bis 1795 unter einem Statthalter handelnden N. das am stärksten
urbanisierte und wirtschaftlich fortgeschrittenste Land Europas. Die südlichen
(spanischen) Niederlande (Hennegau, Flandern, Artois, Namur, Luxemburg) kamen
nach dem spanischen Erbfolgekrieg 1713/1714 von Spanien an Österreich. 1794
wurden sie von Frankreich erobert. Sie blieben Teil des deutschen Reiches.
1797/1801 musste Österreich sie an Frankreich abtreten. 1806 machte Napoleon
die Generalstaaten zum Königreich Holland und vereinigte dieses 1810 mit
Frankreich. 1814 wurde nach der Vertreibung der französischen Truppen die
Vereinigung der nördlichen und südlichen N. sowie Lüttichs als Königreich der
Vereinigten N. beschlossen. Dieses gehörte dem Deutschen Bund durch
Personalunion mit Luxemburg an. 1830 wurde mittels der belgischen Revolution
die Verbindung der sich benachteiligt fühlenden südlichen N. mit den nördlichen
N. gelöst und Belgien von den N. getrennt. 1866 schieden Limburg und Luxemburg mit der Auflösung des Deutschen
Bundes aus diesem aus. S. Flandern, Brabant, Hennegau, Namur, Limburg, Lüttich, Holland, Utrecht, Seeland, Geldern,
Cambrai, Niederlothringen.
L.: Die Territorien des Reichs 3, 200; Blok, P., Geschichte des
niederländischen Volkes, Bd. 1ff. 1901ff.; Geschiedkundige Atlas van Nederland,
hg. v. Beekman, A., 1911ff.; Pirenne, H., Histoire de Belgique, Bd. 1ff. 1926;
Geschiedenis van Nederland, hg. v. Brugmans, H., Bd. 1ff. 1933ff.; Reese, W.,
Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 3. A. 1943; Allgemene geschiedenis der
Nederlanden, hg. v. Niermeyer, J. u. a., Bd. 1ff. 1949ff., Neue Ausgabe
1980ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Buck, H.
de, Bibliografie der geschiedenis van Nederland, Leiden 1968; Prevenier,
W./Blockmans, W., Die burgundischen Niederlande, 1986; De Nederlanden in de
late middeleeuwen, hg. v. Boer, D. de/Marsilje, J., 1987; Schepper, H. de,
Belgium Nostrum, 1987; Schilling, J./Täubrich, R., Niederlande, 1988;
Blockmans, W., Niederlande, LexMA 6 1993, 1141; Lademacher, H., Die
Niederlande, 1993; North, M., Geschichte der Niederlande, 1997; Mörke, O.,
Stadtholder oder Staetholder?, 1997; Weis, M., Les pays-bas espagnols, 2003;
Seggern, H. v., Geschichte der burgundischen Niederlande, 2009; Verortete
Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 211.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlothringen s. Brabant, Geldern, Jülich,
Köln, Limburg, Lothringen, Pfalz
L.: Werner, M., Der Herzog von Lothringen in salischer Zeit, (in) Die Salier
und das Reich, hg. v. Weinfurter, S., Bd. 1 1991; Despy, G., Niederlothringen,
LexMA 6 1993, 1142; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 29ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberstein (Reichsherrschaft) (seit 1933
Idar-Oberstein). Das vielleicht 1075 als Steyn erwähnte O. (in Idar-Oberstein)
war Hauptort einer kleinen Reichsherrschaft der Herren von O., die am Ende des
Heiligen Römischen Reiches zu den nicht eingekreisten Reichsteilen gehörte.
1197 wurde die Herrschaft geteilt. Die Güter der 1270 erloschenen jüngeren
Linie kamen an die Herren von Daun, die Güter der älteren Linie an das Erzstift
Trier (als Lehnsherren) und die Linie Daun-Oberstein. Nach dem Erwerb der
Grafschaft Falkenstein durch Daun-Oberstein kam O. zu Falkenstein, wurde 1554
aber wieder verselbständigt. 1642 gelangte es an Daun-Broich, 1680 an die
Grafen von Leiningen-Heidesheim. 1766 zogen beim Aussterben der Grafen
Nassau-Saarbrücken (Nassau) und Lothringen ihre Lehnsgüter ein. Die
verkleinerte Herrschaft O. wurde bis 1774 vom Erzstift Trier mit einem Drittel
und den Grafen von Limburg-Styrum mit zwei
Dritteln gemeinschaftlich, danach von Trier allein verwaltet. 1794 wurde sie
von Frankreich erobert. 1815 kam das Gebiet der Herrschaft an Preußen. 1817
wurde es Teil des neugegründeten oldenburgischen Fürstentums Birkenfeld. 1937 fiel
es wieder an Preußen. Seit 1946 gehört es zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 500f.; Heimatchronik des Landkreises Birkenfeld, hg. v. Becker, K.,
1961; Duckwitz, G., Kleinstädte an Nahe, Glan und Alsenz, 1971; Dotzauer, W.,
Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Palm (Grafen, Fürsten, Reichsritter).
Die dem Patriziat der Reichsstadt Esslingen entstammende Familie P. wurde 1711
(Reichsritterstand) geadelt. Eine katholisch gewordene Linie erwarb unter
anderem die Herrschaften Illereichen (1771, von den Grafen Limburg-Styrum, 1788 Verkauf) und Hohengundelfingen
(1774, von den Reichsfreiherren von Landsee) in Schwaben und wurde 1729 in den
Reichsfreiherrenstand, 1750 in den Grafenstand und am 24. 7. 1783 (Carl Josef
II., gegen hohe finanzielle Leistungen) in den Fürstenstand erhoben. Die
evangelisch gebliebenen Linien gehörten mit dem 1728 erworbenen
Mühlhausen/Neckar, dem 1740 erlangten Bodelshofen und dem 1744 erworbenen
Rittergut Steinbach von 1722 bis 1805 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 363, 375, 379; Schulz 268.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reckheim, Reckum (Herrschaft,
Grafschaft). Die westlich der Maas und nördlich von Maastricht gelegene
Herrschaft R. im Hochstift Lüttich stand zunächst der Familie Quadt zu. 1556
kam sie an Hermann von Linden und danach erbweise an die Grafen von
Aspremont/Aspermont. 1623 wurde die aus drei Kirchdörfern bestehende Herrschaft
Grafschaft und zählte zum westfälischen Reichsgrafenkollegium und zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Nach der am Ende des 18.
Jahrhunderts erfolgten Besetzung durch Frankreich kam die 1,5 Quadratmeilen
große, 1300 Einwohner umfassende Grafschaft 1815 an die Niederlande. 1830/1839
fiel sie an die Provinz Limburg in Belgien.
L.: Wolff 360; Zeumer 554 II b 63, 17; Wallner 704 WestfälRK 43.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reifferscheid, Reifferscheidt (Herren). Nach der
Burg R. bei Schleiden nannten sich seit der Mitte des 12. Jahrhunderts die
Herren von R. Sie spalteten sich möglicherweise 1128 von den Herzögen von Limburg ab. 1354 erwarben sie die Herrschaft Bedburg
(an der Erft), 1394/1395 die Reichsherrschaft Dyck bei Grevenbroich, 1445
Alfter und Hackenbroich sowie 1455 die Grafschaft Salm (Niedersalm). Seitdem
nannten sie sich Salm-Reifferscheid und teilten sich bald in mehrere Linien.
1790 erhielt eine jüngere Linie die Reichsfürstenwürde und die Aufnahme in den niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis, 1804 auch die ältere Linie Salm-Reifferscheid-Bedburg, die 1803
für die 1801 an Frankreich verlorenen linksrheinischen Güter die ehemals
mainzischen Ämter Krautheim und Gerlachsheim (bei Mosbach) erlangt hatte (Salm-Reifferscheid-Krautheim).
1806 wurden diese Ämter von Baden annektiert. Das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende R. fiel über Preußen 1946 an
Nordrhein-Westfalen. S. Salm-Reifferscheid, Salm-Reifferscheid-Krautheim.
L.: Fahne, A., Die Grafen und Fürsten zu Salm, 1866; Schaudal, L., Les comtes
de Salm, 1921; Andermahr, H., Die Edelherren von Reifferscheid als Herren von
Bedburg, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda (Herrschaft). Die um R. (Burg im
11. Jahrhundert?) an der Ems südwestlich Bielefelds gebildete Herrschaft kam
nach 1190 erbweise von den um 1170 erscheinenden Herren von R., die das
Freigericht bei R. und die Vogtei über die Klöster Freckenhorst und Liesborn
hatten, an Bernhard II. zur Lippe. 1365 fiel sie über die Erbtochter an die
Grafen von Tecklenburg. Durch Heirat Everwins III. von Bentheim (1562) kam die
Herrschaft R. wie Tecklenburg 1557 an die Grafen von Bentheim. 1565 gewannen
die Grafen nach langem Grenzstreit die Herrschaft über das vorher
fürstbischöflich-osnabrückische Gütersloh. 1606/1609 fiel R. der Linie
Bentheim-Tecklenburg(-Rheda) zu. Diese erbte 1618 die Grafschaft Limburg, verlor aber um 1700 Tecklenburg. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörte R., für das die Inhaber 1770 die Aufnahme in das
westfälische Reichsgrafenkollegium beantragten, mit einem Gebiet von 3
Quadratmeilen (160 Quadratkilometer, 1786 mit 9674 Einwohnern, Kirchspiele
Rheda, Clarholz, Herzebrock, Gütersloh, Lette) zu den nicht eingekreisten
Reichsteilen des Heiligen Römischen Reiches. 1808 wurde R. dem Großherzogtum
Berg einverleibt. 1813/1815 kam R. an Preußen (Provinz Westfalen), 1946 zu
Nordrhein-Westfalen. Das Grafenhaus gewann 1817 den Fürstenstand in Preußen.
L.: Wolff 495; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3;
Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, 1921;
Richter, H., Chronik der Stadt Gütersloh, 1933; Aders, G., Urkunden und Akten
der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen Alpen, Bedburg, Hackenbroich,
Helpenstein, Linnep, Wevelingshoven und Wülfrath sowie der Erbvogtei Köln,
1977; Meier, J./Ossenbrink, J., Die Herrschaft Rheda, 1999; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 500; Schaub, H., Die Herrschaft Rheda und ihre
Residenzstadt, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheinprovinz (Provinz). 1815 wurde nach dem
Übergang des Rheinlandes (Jülich, Berg, Erzstift Köln, Erzstift Trier, Teile
von Luxemburg und Limburg, Arenberg,
Manderscheid, Schleiden, Malmedy, Kornelimünster, Köln, Aachen, weitere Güter
der Pfalz, der Rheingrafen und Mainzs zwischen Kleve und Saarbrücken, Wetzlar)
an Preußen dieses in die Provinzen Jülich-Kleve-Berg (Köln) und Großherzogtum
Niederrhein (Koblenz) geteilt. 1822 wurden von den sechs Regierungsbezirken
Kleve, Düsseldorf, Aachen, Köln, Koblenz und Trier der Regierungsbezirk Kleve
mit Düsseldorf vereinigt und dann beide Provinzen zur R. mit Sitz des
Oberpräsidenten in Koblenz zusammengeschlossen. Ausgeklammert waren Birkenfeld
(bis 1937) und die Gebiete des 1819 geschaffenen Fürstentums Lichtenberg (bis
zum Verkauf an Preußen am 31. 5. 1834). 1866 kam das Oberamt Meisenheim von
Hessen hinzu. 1945 fielen die Regierungsbezirke Koblenz und Trier unter die
Besatzungshoheit Frankreichs und gingen 1946 im Land Rheinland-Pfalz auf. Im
Übrigen kam die Rheinprovinz an Nordrhein-Westfalen.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 48 (1815-66) D3; Bär, M., Die
Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, 1919; Romeyk, H., Die leitenden
staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten, 1994; Zusammenschlüsse und
Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar,
R. u. a., 2013, 51ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Richold (reichsunmittelbare Herrschaft),
niederländ. Rijckholt. Am Anfang des 14. Jahrhunderts trennte sich von
Gronsfeld bzw. Gronsveld südöstlich von Maastricht im Herzogtum Limburg die aus Burg und Dorf R. bestehende Herrschaft
R. ab. 1496 wurde sie von ihren Schöffen zum sog. Sonnenlehen erklärt. Im 16.
Jahrhundert wurde sie zur Baronie erhoben. Die vielfach den Besitzer wechselnde
Herrschaft gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts zu den nicht eingekreisten
Reichsteilen des Heiligen Römischen Reiches. 1806 verlor sie durch Frankreich
die Selbständigkeit. 1815/1839 kam sie zur Provinz Limburg
(Südlimburg) der Niederlande.
L.: Wolff 498. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salm (Grafen, gefürstete Grafschaft,
Fürsten, Fürstentum). 1019 spaltete das an der Mosel begüterte Geschlecht der
Grafen von Luxemburg die Grafen von Gleiberg (im 12. Jh. erloschen) und die
Grafen von S. ab, die sich nach der in den Ardennen gelegenen Burg S. bei
Vielsalm in der späteren belgischen Provinz Luxemburg benannten und mit Hermann
von S. 1081-1088 einen deutschen Gegenkönig zu Heinrich IV. stellten.
1163/1165/1204 teilte sich das Geschlecht in die Linien Niedersalm (Altsalm)
mit Alfter und Gütern in den Ardennen und Obersalm mit der Burg S. bei
Schirmeck im Unterelsass sowie der Grafschaft S. in den Vogesen, den
Herrschaften Mörchingen, Püttlingen und Warsberg in Lothringen sowie Rotselaar
(Rotzlar) in Brabant. Die Linie Niedersalm (Altsalm) starb 1416 aus. Ihr Gebiet
kam (1455) über den Neffen des letzten Grafen an die Herren von Reifferscheid
(und Dyck), die sich seitdem Salm-Reifferscheid nannten. Dieses Haus teilte
sich bald in mehrere Linien (1639 Bedburg [nordwestlich Kölns], Dyck
[südwestlich von Neuß], Raitz [in Böhmen]), die fast ausnahmslos im 18.
Jahrhundert in den Reichsfürstenstand aufgenommen wurden. Als Personalisten
hatten sie Sitz und Stimme im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis.
Salm-Reifferscheid-Bedburg erhielt 1803 als Entschädigung für den Verlust der
linksrheinischen Gebiete an Frankreich das aus mainzischen und würzburgischen
Ämtern gebildete Fürstentum Krautheim, das 1806/1826/38 an Württemberg kam und
beerbte 1888 die Linie Dyck. Salm-Reifferscheid-Dyck erhielt 1816 den
preußischen Fürstentitel. Obersalm kam nach dem Aussterben im Mannesstamm mit der
Hälfte seiner Güter 1459/1475 durch Heirat an die Wild- und Rheingrafen
(Wildgrafen und Raugrafen bzw. Rheingrafen), die auch den Namen S. übernahmen
und um 1500 noch die lothringische Herrschaft Diemeringen mit Finstingen
(Fénétrange) und Ogéviller (Eigenweiler) erlangten (1793 an Frankreich). Durch
Teilung entstanden mehrere Linien. Die jüngere Linie Dhaun teilte sich
1574/1588 in S., Grumbach und Dhaun (bis 1750). Davon wurde die Linie S. 1623
in den Reichsfürstenstand erhoben und erhielt 1654 (immer für denjenigen, der
das Land erbte,) Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat. Die Linie Salm-Kyrburg
mit Gütern in den Niederlanden (Belgien) wurde 1743 reichsfürstlich. 1641
gewann S. durch Heirat mit Maria Anna von Bronckhorst die Herrschaft Anholt in
Westfalen und Güter in den Niederlanden, vor 1676 das 1740 zum niederländischen
Herzogtum erhobene Hoogstraten (Antwerpen) und 1700 das Fürstentum
Arches-Charleville (die Fürstentümer Arches und Charleville) in den Ardennen.
Der 1738 im Mannesstamm erloschenen Linie S. folgte Fürst Nikolaus Leopold mit
dem Titel eines Fürsten von Salm-Salm. 1763 gewann Salm-Kyrburg die
niederländischen Fürstentümer Horn (Hornes) (westlich Roermonds) und Overijse
(Overisque) (in Limburg). Die zum
oberrheinischen Reichskreis zählenden katholischen Linien Salm-Salm und
Salm-Kyrburg erhielten für den Verlust ihrer linksrheinischen Güter an
Frankreich (1793, 1801) 1803 Teile des Hochstifts Münster (Amt Ahaus [zwei
Drittel für Salm-Salm, ein Drittel für Salm-Kyrburg], Amt Bocholt [zwei Drittel
für Salm-Salm, ein Drittel für Salm-Kyrburg], Herrschaft Gemen, Anholt),
insgesamt 39 Quadratmeilen mit 59000 Einwohnern (als Fürstentum). Hauptstadt
dieses Fürstentums S. war von 1803 bis 1805 das vorher zum Hochstift Münster
gehörige Borken, dann Bocholt, Hauptstadt Salm-Kyrburgs war Ahaus. 1810/1811
kam das seit 1806 souveräne Fürstentum an Frankreich, 1815 an Preußen. Die
jüngere lutherische Linie der Wild- und Rheingrafen zu Grumbach (Salm-Grumbach)
erhielt 1802 die ehemals münsterische Herrschaft Horstmar und nannte sich
seitdem Salm-Horstmar. Horstmar kam 1806 an Berg. 1816 wurden die Grafen von
Salm-Grumbach Fürsten von Salm-Horstmar in Preußen. S. a. Salm-Salm.
L.: Wolff 57, 262; Zeumer 553 II b 49 (, 554 II b 63, 18); Wallner 696
OberrheinRK 16; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C/D3, III 38 (1789)
A/B2; Fahne, A., Die Grafen und Fürsten zu Salm, 1866; Kleinschmidt, A.,
Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912; Schaudal, L., Les
comtes de Salm, 1921; Dunkhase, H., Das Fürstentum Krautheim, 1968; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 244.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salm-Kyrburg (Grafen, Fürsten). S. ist ein
(dem Geschlecht der Wild- und Rheingrafen entstammender) Zweig der 1165
entstandenen Linie Obersalm der Grafen von Salm. Er zählte zum oberrheinischen
Reichskreis. 1742 wurde er in den Reichsfürstenstand erhoben. 1763 gewannen die
Fürsten die Fürstentümer Horn (Hornes) westlich Roermonds und Overijse
(Overisque) in Limburg in den Niederlanden.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst als
Entschädigung für die linksrheinischen Verluste an Frankreich je ein Drittel
der Ämter Ahaus und Bocholt des Hochstifts Münster als Fürstentum mit der
Residenz Ahaus.
L.: Wallner 698 OberrheinRK 43 a; Großer Historischer Weltatlas III 39 (1803)
B1; Fahne, A., Die Grafen und Fürsten zu Salm, 1866; Schaudal, L., Les comtes
de Salm, 1921. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg (Herrschaft). 1197 wird die Burg
S. bei Diez an der Lahn erstmals erwähnt. 1656 erwarb die Witwe Peter
Eppelmanns (Melanders), des Grafen der 1643 entstandenen Reichsgrafschaft
Holzappel, Burg und Herrschaft S. von den Grafen von Leiningen-Westerburg.
Später fiel sie an ihre Erben (Österreich, danach Waldeck). S. Preußen,
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 362, 500; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt
den Herrschaften Limburg, Schaumburg, Holzappel,
1943; Weiler, C., Nassauische Annalen 63 (1952).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schönborn (Reichsritter, Freiherren,
Grafen). Nach dem Ort S. bei Limburg an der
unteren Lahn nannte sich ein 1284 erstmals sicher bezeugtes rheinisches, aus
der Ministerialität aufgestiegenes Adelsgeschlecht. Seit dem späten Mittelalter
gehörte es mit verschiedenen, bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit
Ausnahme eines Zweiges aussterbenden Linien zur rheinischen Reichsritterschaft
(Ritterkreis Rhein). Im 17. Jahrhundert verlagerte es seinen Schwerpunkt nach
Franken. 1642 wurde Johann Philipp von Schönborn Bischof von Würzburg, 1647
Erzbischof von Mainz. Als Folge hiervon erlangte das Geschlecht für längere
Zeit eine hervorgehobene Stellung. 1663 wurde es in den Freiherrenstand, 1701
in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen der 1671 erworbenen Herrschaft
Reichelsberg gehörten die Grafen von S. zu den fränkischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. 1701/1704 erwarben sie
die reichsständische Herrschaft Wiesentheid und damit eine zweite Stimme im
fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts waren
die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald, Steigerwald, Gebirg (ab Mitte des
18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa 1790) immatrikuliert. Die im 18.
Jahrhundert entstandene Linie Schönborn-Heusenstamm erlosch 1801. Von den
Grafen von Schönborn-Wiesentheid zweigten sich 1801 und 1811 die Grafen von
Schönborn-Buchheim in Österreich und die Grafen von S. in Böhmen ab. Um 1800
zählten sie mit Heusenstamm, Gravenbruch (Grafenbruch), Hausen, Obertshausen,
Patershäuser Hof, Schloss S., Huckelheim, Bromelbergerhof, Dörnsteinbach, Großblankenbach,
Großkahl, Großlaudenbach, Hauenstein, Hauhof, Kahler Glashütte (Kahler),
Königshofen, Krombach, Langenborn, Mensengesäß, Oberschur, Oberwestern,
Polsterhof, Schneppenbach, Unterschur, Waag, Wesemichshof (Wesemichshofen),
Schöllkrippen und Michelbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Wegen Gaibach und Zeilitzheim waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
Weiter waren sie mit der Hälfte von Dorn-Assenheim (Dornassenheim) Mitglied im
Kanton Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Michelbach fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und Huckelheim,
Oberwestern, Schöllkrippen, Großlaudenbach und Kahl an Aschaffenburg und damit
später an Bayern. Die Herrschaften Wiesentheid und Reichelsberg kamen 1806/1810
durch Mediatisierung an Bayern. Der Ort S. gelangte 1479 über Katzenelnbogen an
Hessen, 1803 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39,
187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951;
Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18.
Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die
Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur
Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 357 (Heusenstamm).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Soden, (Reichsdorf) (seit 1947 Bad
Soden am Taunus). 1035 gab Kaiser Konrad II. dem Kloster Limburg an der Haardt (Hardt) den königlichen Hof zu
Sulzbach mit Teilen des Gebiets der später zur Vogtei Sulzbach gehörenden
Dörfer Altenhain, Neuenhain, Schneidhain (Schneidenhain) und S. Die freien
Bauern wurden hiervon nicht betroffen. 1191 wird S. am Taunus erstmals erwähnt.
1282 stellten sich die freien Bauern von S. und Sulzbach unter den Schutz der
Stadt Frankfurt am Main und verpflichteten sich dafür zur Heeresfolge. Die
Dörfer Neuenhain, Altenhain und Schneidhain (Schneidenhain) gerieten dagegen
unter die Herrschaft der Vögte des Klosters Limburg
für die Güter der Vogtei Sulzbach, nämlich der Herren von Eppstein, später der
Grafen von Stolberg-Königstein. 1450 gelangten S. und Sulzbach auf Grund eines
Frankfurter Darlehens pfandweise ganz unter die Herrschaft Frankfurts, das
zeitweilig auch den Limburger Fronhof erwarb.
Als das Kloster Limburg 1561 an die Pfalz
(Kurpfalz) fiel, musste Frankfurt den Fronhof an die Pfalz herausgeben und in
eine Teilung der hohen Obrigkeit in den Dörfern einwilligen. 1613 gelang es S.
und Sulzbach, sich durch Rückzahlung von 800 Gulden rechtlich von der
Frankfurter Herrschaft zu befreien. 1650 trat die Pfalz die Vogtei Sulzbach an
das Erzstift Mainz ab. 1656 einigten sich Frankfurt und das Erzstift Mainz über
die Rechte der gemeinsamen Herrschaft in Sulzbach und S. 1803 fielen Sulzbach
und S. an Nassau-Usingen (Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Hugo 462; Wolff 506; Moser, K. v., Die Reichsfreiheit der Gerichte und
Gemeinden Sulzbach und Soden, 1753; Straub, V., Aktenmäßige Deduktion und rechtsgründliche
Widerlegung auf das Impressum: Die Reichfreiheit deren Gerichten und Gemeinden
in Sulzbach und Soden, 1754 ungedruckt; Kaufmann, E., Geschichte und Verfassung
der Reichsdörfer Soden und Sulzbach, 2. A. 1981. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Speyergau (Gau zwischen Lauter und
Speyerbach, Reichslandvogtei). Zur Rückgewinnung und Verwaltung des Reichsguts
um Speyer richtete König Rudolf von Habsburg die Reichslandvogtei S. ein, deren
Bedeutung aber rasch schwand.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Speiergau,]
Spirihgeuue, Spyrensis, Spirehkewe, Spirehkeuui, Spirechgouue, Spirihgouue,
Spirigovue, Spirichowe, Gau zwischen Lauter und Speyerbach, Deidesheim,
Weißenburg, Steinweiler, Oberotterbach, Niederotterbach, Dörrenbach bzw.
Dierbach, Gleisweiler, Hochstadt, Speyerdorf, Wollmesheim); Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 929; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 23, 24, 26, 27, 30, IV, 18, Spirahgouwe, pagus
Spirensis, Nemetis, Namnetis, Spirensis comitatus, ‚Speyergau‘, zum Ortsnamen
Speyer, S. 306; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 260;
Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 80 (Altrip,
Wachenheim); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Eisenberg in der
Pfalz?, Battenberg in der Pfalz, Limburg an der
Haardt, Helmbach, Lambrecht in der Pfalz).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Staden (Ganerbschaft). 1156 trug Wortwin
von Büdingen die Wasserburg S. an der Nidda der Abtei Fulda zu Lehen auf. Nach
dem Aussterben der Herren von Büdingen fiel S. an die Linie Isenburg-Limburg. 1404 verkaufte sie die zugehörige Herrschaft
mit Florstadt und Stammheim an die Ganerbschaft der Löw von Steinfurth (Löw von
Steinfurt), Wais von Fauerbach, von Kleen, von Büches und von Stockheim.
Infolge Vererbung waren Ganerben der zum oberrheinischen Reichskreis zählenden
Ganerbschaft später die Löw von Steinfurth (Löw von Steinfurt), Isenburg-Büdingen
und die Burg Friedberg. 1806 kam der Anteil der Löw an Hessen-Darmstadt, der
Isenburg-Büdingens an Isenburg-Birstein, das zugunsten Hessen-Darmstadts
verzichtete. Die Burg Friedberg trat ihren Anteil 1817 an Hessen-Darmstadt ab.
Über Hessen-Darmstadt fielen die Güter 1945 an Hessen.
L.: Wolff 504; Wallner 698 OberrheinRK 34; Geschichtlicher Atlas von Hessen,
Inhaltsübersicht 34; Zimmermann, F., Geschichte der Ganerbschaft Staden, Archiv
f. hess. Geschichte und Altertumskunde 13 (1872); Wagner, F., Geschichte der
Ganerbschaft Staden, Archiv f. hess. Geschichte und Altertumskunde 13 (1872).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stein (Herrschaft). Die Herrschaft S.
im Hochstift Lüttich war ein Lehen des Bischofs von Lüttich als Grafen von Looz
und gehörte dem Marquis von Westerloo. Am Ende des 18. Jahrhundert zählte sie
zu den nicht eingekreisten Reichsteilen. Später kam sie an Frankreich und
1815/1839 zur Provinz Limburg der Niederlande.
L.: Wolff 498. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Styrum s. Limburg-Styrum (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzbach (Reichsdorf). 1035 gab Kaiser
Konrad II. dem Kloster Limburg an der Haardt
(Hardt) bei Dürkheim (Bad Dürkheim) an der Weinstraße den königlichen Hof zu S.
mit Teilen des Gebiets der später zur Vogtei S. gehörenden Dörfer Altenhain,
Neuenhain, Schneidhain und Soden im Taunus. Die freien Bauern wurden hiervon
nicht betroffen. 1282 stellten sich die freien Bauern von Soden und S. unter
den Schutz der Stadt Frankfurt am Main und verpflichteten sich dafür zur
Heeresfolge. 1450 gerieten Soden und S. auf Grund eines Frankfurter Darlehens
pfandweise ganz unter die Herrschaft Frankfurts. Als das Kloster Limburg 1561 an die Pfalz (Kurpfalz) fiel, musste
Frankfurt in eine Teilung der hohen Obrigkeit einwilligen. 1613 gelang es Soden
und S., sich durch Rückzahlung rechtlich von der Frankfurter Herrschaft zu
befreien. 1650 trat die Pfalz die Vogtei S. an das Erzstift Mainz ab. 1656 einigten
sich Frankfurt und das Erzstift Mainz über die Rechte der gemeinsamen
Herrschaft in S. und Soden. 1803 fielen S. und Soden an Nassau-Usingen (Nassau)
und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Hugo 463; Wolff 506; Kaufmann, E., Geschichte und Verfassung der
Reichsdörfer Soden und Sulzbach, 2. A. 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg (Grafschaft). Die Burg T.
südwestlich Osnabrücks im westlichen Teutoburger Wald wurde um 1100 vermutlich
von den Grafen von Zutphen erbaut. 1129 ist der vielleicht aus dem
Mittelrheingebiet stammende, aus der Familie der die Grafen von Zutphen
beerbenden Grafen von Saarbrücken kommende Graf Ekbert bzw. Egbert, 1184 der
Name T. bezeugt. 1184 wurde die Burg T. an das Erzstift Köln verkauft und als
Lehen zurückgenommen. Obwohl 1173 die Vogtei über das Hochstift Münster und
1236 die seit etwa 1180 gehaltene Vogtei über das Hochstift Osnabrück
aufgegeben werden mussten, gewannen die Grafen eine ansehnliche Herrschaft
zwischen Hunte und Ems (1189 Ibbenbüren). 1248 wurden Güter um Vechta und im
Emsland an das Hochstift Münster verkauft. 1263 starben die ekbertinischen
Grafen von T. aus. Ihre Güter fielen über eine Erbtochter (Heilwig) an die
jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich seit dem Erwerb der
Obergrafschaft Bentheim 1154/1165 Grafen von Bentheim nannte und vor 1309 das
Recht ihrer Dienstmannen besonders aufzeichnete. 1327/1328 kam T. an die
landfremden verwandten Grafen von Schwerin, die (zwischen 1343 und) 1358 Schwerin
an Mecklenburg verkauften und den Namen T. fortführten. Um 1375 umfasste das
Herrschaftsgebiet neben der an der oberen Ems gesondert liegenden, 1365
erworbenen Grafschaft Rheda südwestlich Bielefelds einen breiten Streifen auf
dem rechten Emsufer zwischen Münster und Lingen und Gebiete des südlichen
Oldenburg mit Cloppenburg, Friesoythe einschließlich des Saterlandes und des
Hümmlings. 1385 wurde Iburg gewonnen. Um 1400 verlor T. in Auseinandersetzungen
mit den Hochstiften Münster und Osnabrück und dem Erzstift Köln mit
Cloppenburg, Friesoythe und Bevergern bei Rheine etwa die Hälfte seines Gebiets
an Münster und wurde auf zwei nur durch einen schmalen Landstreifen verbundene
Teile um Lingen und um T. beschränkt. 1493 wurde in T. (mit Rheda) und Lingen
geteilt. 1548 wurde wegen der Zugehörigkeit des letzten Grafen der Schweriner
Linie zum Schmalkaldischen Bund Lingen entzogen und an Kaiser Karl V. als
Herzog von Geldern gegeben (1632/1633 an Oranien, 1702 an Brandenburg). 1557
kam das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende T. (mit Rheda)
über eine Erbtochter wieder an Bentheim. Dieses wurde 1606/1610 in die Linien
Bentheim-Tecklenburg mit T., Rheda und Limburg
(Hohenlimburg) und Bentheim und Steinfurt geteilt. 1696 kam es zur Wiederaufnahme
von bereits 1576 vor dem Reichskammergericht begonnenen Erbstreitigkeiten mit
den Grafen von Solms-Braunfels, die durch Urteil den größten Teil der
Grafschaft T. erhielten. 1707/1729 fiel das zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium zählende T. (Bentheim-Tecklenburg) unter Abfindung der
Grafen von Solms-Braunfels und der Grafen von Bentheim-Tecklenburg, denen die
Herrschaft Rheda verblieb, an Preußen. 1807/1808 kam T., das mit der
Reichsgrafschaft Lingen ein Gebiet von 14 Quadratmeilen mit 45000 Einwohnern
umfasste (die Städte T., Lengerich und Kappeln (Westerkappeln) und die
Kirchspiele Lengerich, Kappeln (Westerkappeln), Lienen [Linen], Ladbergen,
Wersen, Lotte, Leeden, Ledde und Schale), zum Großherzogtum Berg, 1810-1813 zu
Frankreich. Danach fiel es mit der Obergrafschaft Lingen an Preußen (Provinz
Westfalen) zurück und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen. Die Niedergrafschaft
Lingen gelangte über Hannover 1866 an Preußen (Provinz Hannover) und damit 1946
zu Niedersachsen.
L.: Wolff 352f.; Zeumer 554 II b 63, 3; Wallner 703 WestfälRK 16; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Holsche, A. K.,
Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg,
1788; Reismann-Grone, T., Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis zum
Untergang der Egbertiner 1263, 1894; Fressel, R., Das Ministerialenrecht der
Grafen von Tecklenburg, Diss. jur. Münster 1907; Gertzen, B., Die alte
Grafschaft Tecklenburg 1400, 1939 (Diss. phil. Münster); Hunsche, F., 250 Jahre
Landkreis Tecklenburg, 1957; Hillebrand, W., Besitz- und Standesverhältnisse
des Osnabrücker Adels, 1961; Gladen, A., Der Kreis Tecklenburg an der Schwelle
des Zeitalters der Industrialisierung, 1970; Köbler, G., Gericht und Recht in
der Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G. 1980, 169; Köln
Westfalen 1180-1980, 1980; Mersiowsky, M., Tecklenburg, LexMA 8 1996, 518; 850
Jahre Ibbenbüren, 1996; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 198 (mit
genealogischer Übersicht).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Valkenburg (Grafschaft). Die Grafschaft V.
gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Herzogtum Limburg zum burgundischen Reichskreis.
L.: Wolff 56. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfalen (Herzogtum, Provinz,
Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern
und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten
vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken
aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen besetzte Gebiet zwischen unterer
Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im 12. Jahrhundert wurde der Name W.
wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser und Rhein ausgedehnt, wobei
gleichzeitig Engern als Gebietsbezeichnung schwand. Beim Sturz Heinrichs des
Löwen 1180 wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens (östliches Sauerland mit
nördlich angrenzenden Gebieten südlich der Lippe) das Herzogtum W. mit dem
Mittelpunkt Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in W. und Engern) an das
Erzstift Köln kam, das bereits Arnsberg, Werl, Rüthen und die Grafschaft
Volmarstein innegehabt hatte. Das kölnische Herrschaftsgebiet umfasste später
nur den Kern des heutigen W. Im übrigen kam dieser Raum zu den
Landesherrschaften der Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn
sowie der Grafen zur Lippe, von der Mark und Ravensberg (daneben Tecklenburg, Limburg, Steinfurt, Gemen, Hoya, Schaumburg, Pyrmont,
Waldeck, Rietberg, Everstein, Schwalenberg, Sternberg, Spiegelberg). 1368 wurde
von Köln die restliche Grafschaft Arnsberg erworben. 1444/1449 ging Soest an
Kleve verloren und Arnsberg bzw. Brilon wurde Vorort. Das kölnische, seit 1512
dem kurrheinischen Reichskreis angehörige Westfalen, ohne Vest Recklinghausen,
kam 1803 mit rund 3965 Quadratkilometern und 195000 Einwohnern mit Ausnahme des
an Hessen-Kassel gefallenen Volkmarsen an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt.
Andere Teile Westfalens fielen an Preußen, Arenberg, Croy und Salm, während
Lippe und Waldeck fortbestanden. Außer Hessen-Darmstadt, Lippe und Waldeck
wurden diese Staaten 1807/1810 beseitigt, wobei westfälisches Gebiet im Norden
an das Großherzogtum Berg und im Süden an Hessen-Darmstadt kam und Napoleon
unter anderem aus Braunschweig, dem größten Teil Hessen-Kassels, hannoverschen
und sächsischen Gebieten sowie den preußischen Stücken Paderborn, Minden,
Ravensberg, Münster, Hildesheim, Goslar, Altmark, Magdeburg, Halberstadt,
Hohnstein, Quedlinburg, Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen und
Stolberg-Wernigerode das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel
bildete. Dieses wurde 1810 um Gebiet Hannovers vergrößert, zugleich aber durch
Abtrennung des Nordwestens (westlich der Linie Bielefeld-Lauenburg) an
Frankreich verkleinert. 1813 zerbrach es. 1815/1816 fiel das heutige W.
(westfälische Güter Preußens außer Kleve und Nieder-Lingen [Niederlingen],
Herzogtum W. mit Wittgenstein, weiter Korvei [Corvey] Dortmund [durch Tausch
mit Hannover], Amt Reckenberg, Arenberg, Salm, Steinfurt, Gemen, Gronau,
Rietberg, Rheda, Limburg, durch Tausch mit
Nassau-Weilburg Kreis Siegen) mit Ausnahme von Osnabrück, Lippe und Waldeck an
Preußen (30. 4. 1815 Provinz W. [auch mit Oberstift Münster, Vest
Recklinghausen, Anholt, Bentheim, Dülmen, Rheine <Rheina> Bocholt,
Horstmar, Neunkirchen <Neukirchen>, ohne Niederstift Münster], seit 1816
mit Herzogtum W. und Grafschaften Wittgenstein, seit 1851 mit Lippstadt,
zuletzt 20214 Quadratkilometer), am 23. 8. 1946 - zusammen mit (Teilen) der
preußischen Rheinprovinz und Lippe – an das neugebildete Land
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums
Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J., Urkundenbuch zur Landes- und
Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A.,
Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;) Hammerschmidt, W., Die
provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909; Hartmann, J., Geschichte der
Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg. v. Aubin, H./Philippi, F., Bd.
1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der Provinz Westfalen (1933);
Braubach, M./Schulte, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815,
1934; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch 1939-1974, Bd. 3, Rothert, H.,
Westfälische Geschichte, Bd. 1ff. 1949ff., 2. A. 1962; Teilband 2; Wrede, G.,
Die westfälischen Länder im Jahre 1801, Politische Gliederung, Übersichtskarte,
1953; Westfälische Bibliographie, bearb. v. d. Stadt- und Landesbibliothek
Dortmund, Bd. 1ff. 1952ff.; Engel, J., Karten des westfälischen Raums aus dem 16.
Jahrhundert, 1957; Le Coq, Topographische Karte von Westfalen im Jahre 1805,
1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III, 10,
Westfalahun, Volksname, Landname (Westfala); Krauss, G., Geschichtliche
Entwicklung der topographischen Landesaufnahme in den Rheinlanden und
Westfalen, Rhein. Vjbll. 29 (1964); Gemeindestatistik des Landes
Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1816-1871 und 1871-1961, Beitr.
zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, 3
c u. d, 1966; Hömberg, A., Westfälische Landesgeschichte, 1967; Engel, G.,
Politische Geschichte Westfalens, 3. A. 1970; Kunst und Kultur im Weserraum
800-1600, Ostwestfäl. weserländische Forschungen zur gesch. Landeskunde, hg. v.
Stoob, H., 3 (1971); (Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im
Königreich Westphalen, 1973; )Leesch, W., Quellen und Erläuterungen zur Karte
„Politische und administrative Gliederung um 1590“ im geschichtlichen Handatlas
von Westfalen, Westfäl. Forschungen 26 (1974); Zur Karte „Gemeindegrenzen
1965“, Westfäl. Forschungen 24 (1972); zur Karte „Gemeindegrenzen 1897“,
Westfäl. Forschungen 26 (1974); Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v.
Hartlieb, A. v./Wallthor, U./Kohl, W., 1. Lief. 1975; Westfälischer
Städteatlas, hg. und bearb. v. Stoob, H., 1. Lief. 1975; Köbler, G., Gericht
und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980,
166ff.; Klueting, H., Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1802-1834,
1980; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 4. A. 1980; Geschichtlicher
Handatlas von Westfalen, hg. v. Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und
Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2. Lief., 1982;
Westfälische Geschichte, hg. v. Kohl, W., 1983f.; Klein, H., Kartographische
Quellen zur westfälischen Landeskunde, Zusammenstellung der in Berlin
vorhandenen Bestände des 16. bis 19. Jahrhunderts, T. 2, Spezialkarten und
Register zu den Teilen 1 und 2, Westfälische Forschungen 35 (1985); Engel, G.,
Die Westfalen. Volk, Geschichte, Kultur, 1987; Keinemann, F., Westfalen im
Zeitalter der Restauration und der Julirevolution 1815-1833. Quellen zur
Entwicklung der Wirtschaft, zur materiellen Lage der Bevölkerung und zum
Erscheinungsbild der Volksabstimmung, 1987; Rösener, W., Grundherrschaft und
Bauerntum im hochmittelalterlichen Westfalen, Westfälische Zs. 139 (1989);
Bockhorst, W., Westfalen. Ein Gang durch die Geschichte, 1991; Westfalen und
Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Kohl, W., Kleine westfälische Geschichte,
1994; Engelbrecht, J., Landesgeschichte Nordrhein-Wetfalens, 1994; Janssen, W.,
Territorialbildung und Territorialorganisation niederrheinisch-westfälischer
Grafschaften, (in) Hochmittelalterliche Territorialstrukturen in Deutschland
und Italien, 1996, 71; Johanek, P., Westfalen, LexMA 9 1998, 22ff.; Klueting,
H., Geschichte Westfalens, 1998; Westfälischer Flurnamenatlas, Bd. 1ff.
2000ff.; Zunker, A., Adel in Westfalen, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 411; Das Herzogtum Westfalen. Das kurkölnische Herzogtum
Westfalen, hg. v. Klueting, H., 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium
(Grafenkollegium). Zu dem 1653 aus dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium mit
Genehmigung des Fürstenrats entstehenden W. gehörten schließlich
Sayn-Altenkirchen (1741 Ansbach bzw. 1791 Preußen), Sayn-Hachenburg (Burggraf
von Kirchberg, danach [1799] Nassau-Weilburg), Tecklenburg (Preußen), Wied,
Schaumburg (Hessen-Kassel und Schaumburg-Lippe), Oldenburg (Gottorp, Gottorf)
(Delmenhorst, [Gottorp, Gottorf]) Lippe, Bentheim, (Steinfurt,) Hoya
(Hannover), Diepholz, Spiegelberg, Virneburg (Löwenstein-Wertheim), Rietberg
(Kaunitz), Pyrmont (Waldeck), (Gronsfeld) Gronsveld (Törring-Jettenbach),
Reckheim (Aspremont), Anholt (Salm-Salm), Winneburg und Beilstein (Metternich),
Holzappel (Anhalt-Bernburg), Blankenheim und Gerolstein (Sternberg
[Sternberg-Manderscheid]), Wittem (Plettenberg), Gemen (Limburg-Styrum, 1801 Bömelberg bzw. Boyneburg-Bemelberg),
Gimborn-Neustadt (Wallmoden), Wickrath (Quadt), Millendonk (Myllendonk)
(Ostein), Reichenstein (Nesselrode), Schleiden (Mark, 1773 Arenberg), Kerpen
und Lommersum (Schaesberg), Dyck (Salm-Reifferscheid), Saffenburg (Mark, 1773
Arenberg), Hallermunt (Platen), Rheineck (Sinzendorf) sowie Bretzenheim und
Regenstein (Rheinstein).
L.: Zeumer 553 II b 63; Kesting, H., Geschichte und Verfassung des
niedersächsisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums, Westfäl. Zs. 106 (1956);
Arndt, J., Hochadel in Nordwestdeutschland. Die Mitglieder des
niederrheinisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums zwischen individuellem
Aufstieg und korporativer Selbstbehauptung (1653-1806), Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 185ff.; Arndt, J., Das niederrheinisch-westfälische Reichsgrafenkollegium
und seine Mitglieder 1653-1806, 1991.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetzlar (Reichsstadt, Grafschaft). Die
Konradiner, die Grafen des Lahngaus waren, errichteten um 914/915 (?) am
Zusammenfluss von Wetzbach und Lahn sowie am Lahnübergang der Straße von
Frankfurt nach Köln auf ehemaligem Reichsgut eine Kirche und ein Marienstift.
Nach dem Aussterben der Konradiner um die Mitte des 10. Jahrhunderts fiel der
Ort W. (1142 Witflaria) an den König. Dieser fügte ihn im 12. Jahrhundert in
das Reichsland der Wetterau ein. Zwischen 1165 und 1180 (Privileg Friedrichs I.
Barbarossa) wurde W. Stadt. Diese erhielt Frankfurter Recht und wurde
Reichsstadt (1288 Brücke über die Lahn). Die günstige Verkehrslage zwischen
Frankfurt und Köln sowie die Eisenerzverarbeitung und die Wollweberei führten
zu beachtlicher wirtschaftlicher Blüte (mit etwa 6000 Einwohnern), ehe es seit
der Mitte des 14. Jahrhunderts zum Niedergang (1370 Stadtbankrott) kam.
Reichsvögte der Reichsvogtei W. waren nach den Herren bzw. Grafen von Merenberg
von 1328 bis 1536 die Grafen von Nassau-Weilburg/Nassau-Saarbrücken, von 1536
bis 1802/1803 die Landgrafen von Hessen bzw. Hessen-Darmstadt. 1373 wurde zur
Abwehr der Grafen von Solms ein Schutzverhältnis mit Hessen begründet. 1542
wurde die Reformation eingeführt. Von 1693 bis 1806 war W., das zum
oberrheinischen Reichskreis zählte, Sitz des Reichskammergerichts. 1802/1803
(1,4 Quadratmeilen, 6000 Einwohner) verlor es die Reichsfreiheit, gehörte von
1803 bis 1813 als Grafschaft W. zum Staat des Fürstprimas von Dalberg (1810
Großherzogtum Frankfurt) und kam 1815 zu Preußen (Rheinprovinz, seit 1932
Provinz Hessen-Nassau). 1945 fiel es an Hessen.
L.: Wolff 292; Zeumer 554 III a 14; Wallner 699 OberrheinRK 54; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450), III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Die Territorien des Reichs 4, 40; Schroeder 423ff.; Urkundenbuch der Stadt
Wetzlar, Bd. 1ff. 1911ff.; Rau, H., Geschichte der Reichsstadt Wetzlar, 1928;
Regel, F., Wetzlar, Herborn, Dillenburg, 1931; Schönwerk, A., Geschichte von
Stadt und Kreis Wetzlar, 2. A. 1975; Uhlhorn, F., Wetzlar und Limburg. Untersuchungen zur territorialgeschichtlichen
Dynamik der Landschaft an der unteren Lahn, FS T. Mayer, Bd. 2 1955; Kissel, O.,
Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Heitzenröder,
W., Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982; Hahn, H., Untersuchungen zur
Geschichte der Reichsstadt Wetzlar im Mittelalter, 1984; Felschow, E., Wetzlar
in der Krise des Spätmittelalters, Diss. phil. Gießen, 1984; Moraw, P., Die
Städtepolitik Kaiser Karls IV. (1346-1378) unter besonderer Berücksichtigung
von Wetzlar, (in) Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins 31 (1985);
Felschow, E., Betrachtungen zur spätmittelalterlichen Stadtverfassung am
Beispiel der Städte Gießen und Wetzlar, Hess. Jb. für LG. 39 (1989); Hahn, H.,
Altständisches Bürgertum zwischen Beharrung und Wandel. Wetzlar 1689-1870,
1991; Fahlbusch, F., Wetzlar, LexMA 9 1998, 52; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 673; Schieber, S., Normdurchsetzung im frühneuzeitlichen
Wetzlar, 2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wijlre (reichsunmittelbare Herrschaft,
Wylre). W. an der Geul im Herzogtum Limburg
östlich Maastrichts wird erstmals 1040 erwähnt. Um 1150 nannten sich die
Scavedries nach ihm. Die aus Burg und Dorf W. und einigen Höfen bestehende
reichsunmittelbare Herrschaft wechselte vielfach den Inhaber. Sie gehörte am
Ende des 18. Jahrhunderts zu den nicht eingekreisten Reichsteilen. Von 1794 bis
1814 stand sie unter der Herrschaft Frankreichs. 1815/1839 kam sie zur Provinz Limburg (Südlimburg) der Niederlande. S. Wylre.
L.: Wolff 498. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wittem (Herrschaft). W. westlich von
Aachen wurde zusammen mit sechs Kirchdörfern von Herzog Johann III. von Brabant
(1312-1355) seinem unehelichen Sohn Johann von W. gegeben. Dessen Urenkel
verkaufte es 1466 als Lehen Brabants an Dietrich von Pallant (Palant). 1520
erhob Kaiser Karl V. W. zur Reichsherrschaft. 1685 wurde die Herrschaft Eiß und
Schlenacken, deren Besitz oft gewechselt hatte, aus dem Hause Waldeck als
wittemsches Lehen eingezogen und mit W. vereinigt. 1689 beendete Spanien das
Lehnsverhältnis Brabants. Inhaber der Herrschaft, die 1732 Grafschaft wurde,
waren seit 1720 die Grafen von Giech, später die Grafen von Plettenberg, die
wegen der Herrschaft W. zu den westfälischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags gehörten. Die Herrschaft zählte zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Zusammen mit den Herrschaften Eiß
und Schlenacken umfasste sie ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen mit 2700
Einwohnern. 1794 endete mit dem Einmarsch Frankreichs die Selbständigkeit. Seit
1815/1839 gehörte W. zur Provinz Limburg
(Südlimburg) der Niederlande.
L.: Gumpelzhaimer 164; Wolff 362f.; Zeumer 554 II b 63, 22; Wallner 704
WestfälRK 44. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Witten (Herrschaft). W. an der Ruhr erscheint
1214 erstmals. Möglicherweise aus einem Königshof ging der Schultenhof der
Ritter von W. hervor, den diese den Grafen von Isenberg-Limburg zu Lehen auftrugen. Seit dem 15./16. Jahrhundert bis 1806
war die daraus entstandene Herrschaft innerhalb der Grafschaft Mark bzw. seit
dem 17. Jahrhundert Brandenburgs (bzw. Preußens) kaiserliches Lehen. Über
Preußen kam W. 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Witten. Werden und Weg einer Stadt, 1961; Wüstenfeld,
G./Wüstenfeld, W., Witten - Stadt an der Ruhr, 1971; Zemter, W., Witten. Aus
alter Zeit, 1981; Schoppmeyer, H., Zur Siedlungsgeschichte des Raumes Witten im
Mittelalter, Jb. des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark
86, 1988; Schoppmeyer, H., Zur Siedlungsgeschichte Wittens, 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wylre (reichsunmittelbare Herrschaft,
Wijlre). W. an der Geul im Herzogtum Limburg
östlich Maastrichts wird erstmals 1040 erwähnt. Um 1150 nannten sich die
Scavedries nach ihm. Die aus Burg und Dorf W. und einigen Höfen bestehende
reichsunmittelbare Herrschaft wechselte vielfach den Inhaber. Sie gehörte am
Ende des 18. Jahrhunderts zu den nicht eingekreisten Reichsteilen. Von 1794 bis
1814 stand sie unter der Herrschaft Frankreichs. 1815/1839 kam sie zur Provinz Limburg (Südlimburg) der Niederlande.
L.: Wolff 498. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zähringen (Herzog). Möglicherweise von den
bis 746 als alemannische Herzöge auftretenden Alaholfingern (Bertholden) stammt
das alemannische Geschlecht der Bertholde (um 1000 Berthold Graf im Thurgau,
999 Marktrecht, Münzrecht und Zollrecht für Villingen, unter Kaiser Heinrich
II. Graf im Breisgau) ab, das einen Teil der Baar und Grafschaften im
Oberrheingebiet innehatte. Vermutlich war es in weiblicher Linie auch mit den
Staufern verwandt. Der um 1037/1038 in Italien in königlichem Auftrag tätige
Berthold erwarb wohl durch Heirat der Tochter (Richwara) des Herzogs von
Schwaben Güter um Weilheim/Limburg im Neckargau.
Berthold I. wurde von 1061 bis 1077 Herzog von Kärnten mit der Mark Verona.
Nach seinem Tode (1078) spaltete sich unter seinem Sohn Hermann die Linie (der
Markgrafen von) Baden ab. Berthold II. († 1111) war von 1092 bis 1097/1098
Gegenherzog von Schwaben gegen den Staufer Friedrich II. Er behielt auch nach
dem 1098 gegen Überlassung Zürichs als Reichslehen erfolgten Verzicht auf
Schwaben den Titel eines Herzogs bei, nannte sich aber nach der Übernahme des
Erbes der Grafen von Rheinfelden (vor allem in Burgund) nach der wohl nach 1078
erbauten Burg Z. bei Gundelfingen nahe Freiburg im Breisgau. Nach der
Aussöhnung mit dem Kaiser (1098) bauten die Herzöge durch den Erwerb von
Klostervogteien (Sankt Peter, Sankt Georgen, Sankt Blasien, Hochstift Bamberg),
des Rektorats über Burgund (1127, danach Herzogstitel) (1156 Vogteien über die
Hochstifte Genf, Lausanne und Sitten), der Reichsvogtei über Zürich, durch
Rodung im südlichen Schwarzwald und Gründung von Städten (Freiburg im Breisgau
1120?, Freiburg im Üchtland 1157, Bern 1160/1191) ein von Offenburg bis in die
spätere Westschweiz reichendes, durch Städtegründungen und Klosterstiftungen
verdichtetes Herrschaftsgebiet auf (1173 Teile des Erbes der Grafen von
Lenzburg). 1187 spaltete sich die Linie der Herzöge von Teck ab. 1198 wurden
die Vogtei über Schaffhausen und die Hälfte von Breisach gewonnen. Nach dem
Aussterben im Mannesstamm 1218 fielen die Güter an die Grafen von Urach (Grafen
von Freiburg, Grafen von Fürstenberg), die Grafen von Kiburg (Kyburg) und die
Herzöge von Teck. Andere Teile wurden Reichsgut. Wichtigste
Nachfolgeherrschaften waren danach Fürstenberg, Baden, Vorderösterreich und die
Eidgenossenschaft der Schweiz.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Caspart, J., Die Urheimat der Zähringer auf der schwäbischen Alb, (in)
Württemberg. Vjh. 3 (1880); Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891, Neudruck 1980; Krüger, E., Zur Herkunft der Zähringer, ZGO N.F. 6 (1891),
7 (1892); Heyck, E., Urkunden, Siegel und Wappen der Herzöge von Zähringen,
1892; Flamm, H., Der Titel Herzog von Zähringen, ZGO N.F. 30 (1915); Hamm, E.,
Die Städtegründungen der Herzöge von Zähringen in Südwestdeutschland, 1932;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Mayer, T.,
Der Staat der Herzöge von Zähringen, (1935), (in) Mayer, T., Mittelalterliche
Studien, 1959; Sütterlin, B., Geschichte Badens, Bd. 1 1965; Die Zähringer, hg.
v. Schmid, K./Schadek, H., 1986; Die Zähringer. Eine Tradition und ihre Erforschung,
hg. v. Schmid, K., 1986; Die Zähringer. Anstoß und Wirkung, hg. v. Schadek,
H./Schmid, K., 1990; Die Zähringer, Schweizer Vorträge und neue Forschungen,
hg. v. Schmid, K., 1990; Zotz, T., Zähringer, LexMA 9 1998, 466;. Parlow, U.,
Die Zähringer, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 31; Weller,
T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
505. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Altena-Isenberg Limburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arlon Limburg, Luxemburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baelen Limburg (Hztm) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Belgien* Aalst, Bouillon, Brabant, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Deutscher Bund, Eupen-Malmedy, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Flandern, Havré, Hennegau, Hohenzollern-Sigmaringen, Limburg (Hztm), Lüttich, Luxemburg, Malmedy, Mecheln, Moresnet, Namur, Nassau-Dillenburg, Niederlande, Rebecq (Rebecque), Reckheim, Stablo, Stablo und Malmedy, Tournai (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim* (Gt) Bentheim-Steinfurt, Bentheim-Tecklenburg, Berg, Emlichheim (Emblikheim), Gronau, Hannover, Isenberg-Limburg, Limburg (Gt), Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Osnabrück, Rheda, Sachsen, Steinfurt, Steinfurt-Bentheim, Tecklenburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berg* (G, Ht, RRi) Altena, Arenberg, Bayern, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Broich, Burg an der Wupper, Dortmund, Drachenfels, Düsseldorf, Elten, Essen (RAbt, RS), Frankreich, Gemünden, Gimborn-Neustadt, Hambach, Hardenberg, Homburg, Horstmar, Huckarde-Dorstfeld, Jülich, Jülich-Kleve-Berg, Kaiserswerth, Kerpen (Ht, RGt), Kleve, Köln (EStift), Königswinter, Landskron, Leiningen, Limburg, Lingen, Lommersum, Looz-Corswarem, Lüdinghausen, Mark, Münster, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neuburg, Odenthal, Pfalz-Neuburg, Recklinghausen, Remagen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Salm-Horstmar, Schöller, Siegburg, Siegen, Tecklenburg, Trier, Weltersburg, Werden, Westerburg, Westfalen, Wildenburg, Wolkenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brabant* (Hztm) Aerschot bzw. Aarschot, Antwerpen, Belgien, Bergen bzw. Bergen-op-Zoom, Berghes, Brüssel, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Geldern, Generalstaaten, Grimbergen, Hessen, Hoogstraten, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Köln (EStift), Limburg, Lommersum, Lothringen, Luxemburg, Maastricht, Mecheln, Niederlande, Nivelles, Rubempré-Everbergh, Thüringen, Turnhout, Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgund* (KgR, Hztm, FreiGt) Aalst, Andechs, Antwerpen, Aosta, Arles, Artois, Bayern, Bayern-Straubing, Belfort, Belgien, (Berghes,) Bern, Besançon, Bournonville, Brabant, Breisach, Burgundischer Reichskreis, Dalhem, Dauphiné, Den Haag, Diedenhofen, Dole, Elsass, Elten, Flandern, Franche-Comté, Frankreich, Freiburg (RS), Gaveren, Geldern, Generalstaaten, Genf (Hochstift), Gent, Grimbergen, Habsburg, Holland, Jever, Kerpen (Ht, RGt), Kleve, Laupen, Lausanne, Limburg (Hztm), Lommersum, Lure, Luxemburg, Luxeuil, Mecheln, Moers, Mömpelgard, Namur, Neuenburg, Niederlande, Österreich, Ostfriesland, Saint-Maurice, (Sankt Moritz,) Salins, Savoyen, Schweiz, Seeland, Sitten, Solothurn, Sundgau, Thoire-Villars, Tournai, Utrecht, Veluwe, Welfen, Württemberg, Zähringen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgundischer Reichskreis Aalst, (Berghes,) Bournonville, Burgund, Dalhem, Egmond, Enghien, Freie Land (Freies Land), Gaveren (Gavern), Geldern, Gent, Grimbergen, Havre, Hertogenrade, Hoogstraten (Hogstraaten), Horn (Hornes), Isegheim (Izegem), Ligne, Limburg (Hztm), Looz-Corswarem, Luxemburg, Mecheln, Namur, Pfalz, Rebecq (Rebecque), Reichskreise, Rubempré-Everbergh, Steenhuysen (Steenhuize), Tournai, Turnhout, Valkenburg, Walheim (Wahlen, Walem) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Daun* (H, RRi) Blankenheim, Bretzenheim, Erp (Erb), Falkenstein, Isenberg-Limburg, Limburg, Oberstein, Trier (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dietkirchen* (bei Limburg) (Kollegiatstift) Hadamar, Nassau, (Nassau-Diez), (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geldern* (Gt, Hztm, Residenz) Anholt, Borculo bzw. Borkulo, Brabant, Burgundischer Reichskreis, Doornwaard, Drente, Frankreich, Generalstaaten, Groningen, Hamb, Hoevelaken, Hörstgen, Jülich, Kleve, Limburg, Lüttich, Millendonk bzw. Myllendonk, Moers, Niederlande, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Nimwegen, Oranien, Overijssel, Preußen, Rozendaal, Scherpenzeel, Tecklenburg, Utrecht, Veluwe, Wickrath, Zutphen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gemen*, (Gehmen) (bei Borken im Kreis Borken) (Ht) Anholt, Limburg, Limburg-Styrum, Münster, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Recklinghausen, Salm, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Generalstaaten* (Bund, Staat) Anholt, Brabant, Cuylenburg (Culemborg), Deventer, Drente, Flandern, Friesland, Geldern, Habsburg, Holland, Limburg, Niederlande, Ostfriesland, Overijssel, Utrecht, Veluwe, Vianen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gollachostheim Ansbach, Deutscher Orden, Rechteren-Limpurg (Rechteren-Limburg), Würzburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Großhessen* (L) Frankfurt am Main, Fulda, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Nassau, (Homburg,) Limburg an der Lahn (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hasselt (in der Provinz Limburg) Limburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herzogenrath* (Ht) Brabant, Burgundischer Reichskreis, Limburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen* (Gt, LGt, L) Albini, Amorbach, Arnsburg, Auburg, Aufenau, Baden, Barchfeld, Battenberg, Berleburg, Berlepsch, Bickenbach, Bidembach von Treuenfels, Bilstein, Bingenheim, Birstein, Boyneburg, Brand, Braubach, Braunfels, Breidenbacher Grund, Breuberg, Büdingen, Burgholzhausen, Buseck bzw. Buseckertal, Butzbach, Camberg, Crumbach, Darmstadt, Dernbach, (Deutscher Orden,) Dexheim, Dieburg, Diepholz, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Dünwerde, Eberbach, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Elben, Elfershausen, Engelstadt, Eppstein, Eschwege, Falkenstein, Felsberg, Franken (Hztm), Frankfurt (am Main), Freyensee (Freienseen), Friedberg (in Hessen bzw. in der Wetterau), Fritzlar, Fulda, Fürstenau, Fürstenstein, Gedern, Gelnhausen, Ginsheim, Gleiberg, Greifenstein, Großhessen, Gudensberg, Gundheim, Hadamar, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hatzfeld, Haun, Haxthausen, Heimbach, Helmarshausen, Henneberg-Schmalkalden, Hersfeld, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Pfalz, Hessen-Philippsthal, Hessen-Rheinfels, Heusenstamm, Hirschhorn, Höchst, Hohensolms, Hohlenfels, Holzhausen bzw. Burgholzhausen, Homburg, Hungen, Hutten, Idstein, Ilbenstadt, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Itter, Kaichen, Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kirchberg, Königstein, Kronberg, Langenschwarz, Laubach, Lehrbach, Lich, Lichtenau, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lindheim, Lippe, Lissberg, Lixfeld, Londorf bzw. Londorfer Grund, Lorsch, Maden, Mainz, Mansbach, Marburg, Marienschloss, Meerholz, Meisenbug, Melbach, Merenberg, Meschede, Michelstadt, Mühlhausen, Münzenberg, Nassau, Nassau-Hadamar, Naumburg, Neckarsteinach, Neuengleichen, Neuenheerse, Neukirchen, Nidda, Oberhessen, Ockstadt, Offenbach, Ortenberg, Paderborn, Partenheim, Pfalz, Plesse, Preußen, Ramholz, Ratibor, Reifenberg, Reizberg, Rheinfels, Rheingau, Rheinland, Rheinland-Hessen-Nassau, Riedesel, Rietberg, Rödelheim, Rotenburg, Ruchesloh, Rumrodt, Schiffelbach, Schlitz genannt Görtz, Schlüchtern, Schmalkalden, Schönberg, Schönborn, Schönstadt, Schwarz, Seeheim, Seligenstadt, Soden, Solms, Solms-Braunfels, Solms-Rödelheim, Solms-Wildenfels, Speyer, Staden, Starkenburg, Stolberg-Gedern, Stolberg-Ortenberg, Sulzbach (RDorf), Tann, Thüringen, Treffurt, Tübingen, Usingen, Vetzberg, Vilbel, Wächtersbach, Waldeck, Waldkappel, (Wambold bzw. Wambold von und zu Umstadt bzw.) Wambolt von Umstadt, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wied, Wiesbaden, Wildungen, Wittgenstein, Witzenhausen, Ziegenhain, Züschen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlimburg s. Limburg (Gt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horn* (an der Maas in der Provinz Limburg) (Hoorn) (RGt) Burgundischer Reichskreis, Looz, Salm, Salm-Kyrburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Illereichen* (Ht) Limburg-Styrum, Palm, Rechberg, Schwarzenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenberg* (G) Berg, Isenberg-Limburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenberg-Limburg* (G) Mark, Witten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg* (Gt, Ftm) Arenfels, Assenheim, Birstein, Büdingen, Cleeberg, Dieburg, Frankfurt, Gedern, Ginsheim, Grenzau, Heimbach, Höchst, Hönningen, Isenburg-Kobern, Kobern, Limburg an der Lahn, Meudt, Neufürstliche Häuser, Niederisenburg, Oberisenburg, Oberrheinischer Reichskreis, Ortenberg, Osterspai, Philippseich, Solms-Assenheim, Stolberg-Gedern, Wächtersbach, Weltersburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wied (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg-Limburg Cleeberg, Limburg an der Lahn, Staden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kessel (in der Provinz Limburg) Geldern, Jülich, Lüttich (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kleve* (im Kreis Kleve) (Gt, Hztm, Residenz) Appeldorn, Berg, Borth, Brandenburg, Broich, Bühl, Dinslaken, Duisburg, Düsseldorf, Elten, Gahlen, Geldern, Haffen, Hamminkeln, Heinsberg, Hülchrath, Hünxe, Jülich, Köln, Limburg, Mark, Mehr, Meiderich, Moers, Preußen, Rheinbund, Rheinprovinz, Saffenburg, Soest, Veen, Voerde, Wees bzw. Weeze, Westfalen, Winnenthal, Wissen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Konradiner Cleeberg, Fritzlar, Geldern, Hammerstein, Hessen, Hessen-Kassel, Ilbenstadt, Limburg an der Lahn, Meudt, Schwaben (Hztm), Solms, Sulzbach (G), Weilburg, Wetterau, Wetzlar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen* (Gt, Ftm) Altleiningen, Amorbach, Baden, Dagsburg, Dierbach, Eberbach, Elsass, Frankreich, Freckenfeld, Gemünden, Grünstadt, Gundheim, Guttenberg, Hadamar, Hassloch, Hofstätten (Hofstetten), Horbach, Iggelheim, Kandel, Landau (in der Pfalz), Leiningen-Dagsburg, Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, Leiningen-Grünstadt, Leiningen-Guntersblum, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Limburg, Mensfelden, Metz (Hochstift), Minderslachen (Mundeslacht,) Minfeld, Mosau (Mossaw), Neufürstliche Häuser, Oberrheinischer Reichskreis, Pfalz, Rixingen, Runkel, Saarbrücken, Schweigen, Sinsheim, Walldürn, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wideho, Wied, Wilgartswiesen, Würzburg (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (an der Haardt) Leiningen, Soden, Sulzbach (RDorf) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (an der Lahn)* (Ht) Blieskastel, Frankfurt (RS), Hessen, Merenberg, Meudt, Nassau, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg* (an der Maas) (Hztm) Berg, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Dalhem, Deutscher Bund, Geldern, Generalitätslande, Generalstaaten, Gronsveld (Gronsfeld), Herzogenrath, Jülich-Kleve-Berg, Lothringen, Luxemburg, Maastricht, Niederlande, Reckheim (Reckum), Reifferscheid, Rheinprovinz, Richold, Salm, Salm-Kyrburg, Stein, Valkenburg, Wijlre (Wylre), Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (bei Weilheim an der Teck) Zähringen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg* (Hohenlimburg) (Gt) Are, Bedburg, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Broich, Isenberg, Isenberg-Limburg, Limburg-Styrum, Mark, Rheda, Tecklenburg, Westfalen, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg-Broich Broich, Isenberg-Limburg, Limburg (Gt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg-Gemen* s. Limburg (Gt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg-Styrum* (G) Gemen, Illereichen, Limburg (Gt), Oberstein, Palm, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Luxemburg* (Gt, Hztm, GroßHztm, Residenz) Baden-Baden, Bar, Belgien, Bettlern, Böhmen, Bolchen, Bouillon, Brabant, Brandenburg, Brünn, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Chiny, Cleeberg, Cottbus, Deutscher Bund, Diedenhofen, Echternach, Egerland, Frankreich, Habsburg, Hagenau (LV), Hesperingen (Hespringen), Jülich-Kleve-Berg, Karlstein, Kronenburg, Kuttenberg, Landsberg an der Warthe, Limburg (Hztm), Manderscheid, Namur, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Neuerburg, Niederlande, Prag, Přemysliden, Raugrafen, Rheinprovinz, Rodemachern, Salm, Sankt Maximin, Schleiden, Schlesien, Semgallen, Solms, Ungarn, Vianden, Wenzelstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Maastricht* (RS) Brabant, Generalstaaten, Limburg (Hztm), Looz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mainz* (EStift, Residenz, freie S, Dompropstei, Rep) Allendorf, Amorbach, Aschaffenburg, Aufenau, Augsburg (Hochstift), Battenberg, Bentzel zu Sternau, Bickenbach, Bieber, Blankenhain, Bolanden, Bönnigheim, Braunschweig-Grubenhagen, Bronnbach, Cammin bzw. Kammin, Dalberg, (Dalbergstaat,) Dassel, Dexheim, Dieburg, Disibodenberg, Dürn, Ehrenburg, Eichstätt, Eltville, Eppstein, Erbach, Erfurt, Eschwege, Forstmeister von Gelnhausen, Franken (Hztm), Freising, Fritzlar, Fulda, Gelnhausen, Gleichen, Göss, Groß-Winternheim (Großwinternheim)Grubenhagen, Halberstadt, Hanau, Hardheim, Hattstein, Havelberg, Hersfeld, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hildesheim, Hirschhorn, Holzhausen (RDorf), Idstein, Ilbenstadt, Ingelheim, Itter, Jülich-Kleve-Berg, Jungen, Kassel, Katzenelnbogen, Königstein, Kranichfeld, Krautheim, Kronberg, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Leiningen, Limburg an der Lahn, Looz-Corswarem, Lorsch, Martinstein, Mergentheim, Mespelbrunn, Münzenberg, Murbach, Nassau, Nassau-Idstein, Naumburg, Neckarsteinach, Neckarsulm, Neubamberg, Neuengleichen, Nierstein, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Obergriesheim, Oberrheinstrom, Oberschefflenz, Odernheim, Olmütz, Oppenheim, Ostheim, Paderborn, Pfeddersheim, Prag, Preußen, Rhein (Ritterkreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Rheinbund, Rheingau, Rheingrafen, Rheinischer Städtebund) Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rieneck, Ruchesloh, Rüdt von Collenberg, Salm-Reifferscheid-Krautheim (Salm-Krautheim), Schönborn, Schöntal, Schwabsburg, Seligenstadt, Soden, Sooneck, Speyer, Sponheim, Starkenburg, Steinheim, Stiffe, Straßburg (Hochstift), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Treffurt, Veldenz, Verden, Virneburg, Waldeck, Waldeck-Wildungen, Walldürn, Wildungen, Winternheim, Wittgenstein, Worms (Hochstift), Würzburg (Hochstift), Ziegenhain (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Namur* (Gt) Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Flandern, Frankreich, Hennegau, Limburg (Hztm), Lüttich, Niederlande, Sankt Maximin (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau* (Gt, Hztm) Alsenz, Altleiningen, Ansbach, Arnstein, Beilstein, Braubach, Breidenbacher Grund, Burgundischer Reichskreis, Camberg, Cleeberg, Commercy, Dannenfels, Dernbach, Deutscher Bund, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Eberbach, Eppstein, Esterau, Falkenstein (Ht, Ganerbschaft), Flach von Schwarzenberg, Franken (Hztm), Freusburg, Gemünden, Geuder von Heroldsberg, Greifenstein, Grenzau, (Großhessen,) Hachenburg, Hadamar, Hattstein, Heimbach, Heroldsberg, Hessen, Hessen-Nassau, Hohensolms, Hohlenfels, Holzappel, Idstein, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Katzenelnbogen, Kehl, Kerpen (Ht, RGt), Königstein (Gt), Lahr, Leiningen, Leyen, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lommersum, Luxemburg, Mahlberg, Mainz (EStift), Meudt, Molsberg, Nassau-Liebenscheid, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neubamberg bzw. Neu-Bamberg, Neuwied, Niederisenburg, Nievern, Oberrheinischer Reichskreis, Oberstein, Ortenberg, Osterspai, Pfalz, Preußen, Reichenstein, Reifenberg, Rheingau, Rheinland-Hessen-Nassau, Rieder zu Kornburg bzw. Rieter von Kornburg, Rüdesheim, Runkel, Saarbrücken, Sayn (Abtei)Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Schönau, Schönborn, Schweighausen, Siegen, Soden, Solms, Sporkenburg, Stein (ruHt), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Trier (EStift), Usingen, Vallendar, Vetzberg, Vianden, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, (Wettiner,) Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Usingen* (Gt, Ftm) Altenkirchen, Ansbach, Braubach, Cleeberg, Drachenfels, Eberbach, Eppstein, Freusburg, Hessen-Darmstadt, Idstein, Köln, Königstein, Königswinter, Leiningen, Limburg (an der Lahn)Mainz (EStift), Mensfelden (Münzfelden), Nassau, Nassau-Idstein, Nassau-Ottweiler, Nassau-Weilburg, Pfalz, Rheinbund, Rheingau, Rüdesheim, Saarwerden, Sayn (Abtei), Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schönborn, Soden, Stein (ruHt), Sulzbach, Usingen, Weilnau, Wiesbaden, Wolkenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Weilburg* (Gt) Alsenz, Arnstein, Bolanden, Cleeberg (Kleeberg), Commercy, Dannenfels, Falkenstein (Ht, Ganerbschaft), Gleiberg, Grenzau, Hachenburg, Hohlenfels, Idstein, (Isenburg,) (Kirchberg) (BgG), Kirchheim(bolanden), Leiningen, Limburg (an der Lahn), Luxemburg, Merenberg, (Moers-Saarwerden,) Molsberg, Nassau, Nassau-Idstein, Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Usingen, Nassau-Weilnau, Neu-Bamberg, Niederisenburg, Ottweiler, Rheinbund, Saarbrücken, Saarwerden, Sayn-Hachenburg, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schönau, Stauf, Trier (EStift), Vetzberg, Weilburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetzlar (RS), Winden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuenahr* (Gt) Adendorf, Bedburg, Isenberg-Limburg, Limburg (Gt), Moers, Saffenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlahngau Diez, Limburg an der Lahn (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlande* (Staat) Aalst, Ameiden, Artois, Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bouillon, Brabant, Breda, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cuylenburg (Culemborg), Deutscher Bund, Deventer, Drente, Egmond, Eiß, Elten, Flandern, Frankreich, Geldern, Generalitätslande, Generalstaaten, Groningen, Gronsveld (Gronsfeld), Habsburg, Havré (Havre), Hennegau, Holland, Hoorn (Horn), Jülich, Kleve, Kurrheinischer Reichskreis, Limburg Hztm, Lüttich, Luxemburg, Maastricht, Moresnet, Namur, Nassau, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nimwegen, Nivelles, Oranien, Österreich, Ostfriesland, Overijssel, Pfalz, Rebecq (Rebecque), Reckheim bzw. Reckenheim, Richold, Salm, Scherpenzeel, Schlenaken (Schlenacken), Schwarzenberg, Seeland, Spanien, Stablo (Stablo und Malmedy), Stein, Thorn, Thurn und Taxis, Tournai, Utrecht (Bg, S), Utrecht (Hochstift), Veluwe, Vianen, Wijlre (Wylre), Wittem, Zutphen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlothringen* Brabant, Geldern, Holland, Limburg (Hztm), Lothringen, Mathildische Güter, Niederlande (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordrhein-Westfalen* (L) Aachen, Adendorf, Ahaus, Alverdissen, Anholt, Appeldorn, Ardey, Arnsberg, Bedburg, Berg, Berleburg, Biesterfeld, Blankenheim, Bonn, Borken, Borth, Brackel, Brake, Brakel, Bühl, Büren, Burtscheid, Canstein, Cappenberg, Corvey, Croy, Detmold, Dinslaken, Dortmund (RS), Dortmund (Gt), Drachenfels, Duisburg, Dülmen, Düren (RS), Düsseldorf, Dyck, Eilendorf, Elmenhorst, Elten, Eschweiler, Essen (RAbtei, RS), Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Frohnenbruch, Geilenkirchen, Geldern, Gemen, Geseke, Gronau, Gürzenich, Gymnich, Haffen, Hamb, Hamminkeln, Hardenberg, Heinsberg, Heisterbach, Herford (Frauenstift, RS), Homburg (Ht), Hörde, Hörstgen, Horstmar, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hünxe, Isenberg-Limburg, Jülich, Kaiserswerth, Kanstein (Canstein), Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Knechtsteden, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königswinter, Kornelimünster, Kronenburg, Laer, Lembeck, Lemgo, Limburg (Gt), Lippe, Lommersum, Looz-Corswarem, Lüdinghausen, Manderscheid-Blankenheim, Mark, Mechernich, Mehr, Meiderich, Meschede, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Monschau, (Myllendonk,) Nassau-Siegen, Neuenheerse, Nörvenich, Odenthal, Padberg, Paderborn, Preußen, Rath, Ravensberg, Recklinghausen, Reifferscheid, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinland, Rheinprovinz, Rietberg, Salm-Anholt, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schleiden, Schönau, Schwalenberg, Schwanenberg, Siegburg, Siegen, Soest, Steinfeld, Steinfurt, Veen, Velen, Vlotho, Volmarstein, Warburg, Werden, Werl, Werth, Westfalen, Westhofen, Wickrath, Winnenthal, Witten, Wittgenstein, Wolbeck, Wolkenburg, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfalz* (Kurpfalz) (KFtm, PfGt) Adendorf, Alzey, Amberg, Annweiler, Asperg, Bacharach, Baden, Barr, Bauerbach, Bayern, Bayern-Landshut, Bellheim, Berg, Bergzabern, Billigheim, (Bleistein,) Böhl, Bolanden, Braunschweig-Lüneburg, (Breiteneck,) Bretten, Cham, Cochem, Dalberg, Dexheim, Dienheim, Dierbach, Dilsberg, Dischingen, Dittelsheim, Donauwörth (R Pflege), Eberbach, Ebernburg, Egerland, Ehrenburg, Ehrenfels, Elsass, Eppingen, Erbach, Erlenbach, Flehingen, Franken (Hztm), Frankenthal, Frankreich, Freckenfeld, Frettenheim, Gelnhausen, Germersheim, Gertweiler, Gimborn-Neustadt, Godramstein, Großwinternheim (Groß-Winternheim),Gültlingen, Gundheim, Guttenberg, Habsburg, Hagenau, Hannover, Harmersbach, Haxthausen, Heidelberg, Heidesheim, Heiligenstein, Helmstadt, Hessen, Hessen-Pfalz, Hofstätten (Hofstetten), Hohenlohe, Homburg (Ht), Horbach, Hornbach, Iggelheim, Impflingen, Ingelheim, Jülich-Kleve-Berg, Kaiserslautern, Kandel, Kerpen (Ht, RGt), Klingen, Kraichgau, Kreuznach, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Lauterecken, Leiningen, Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, Limburg (an der Lahn), Lommersum, Lorsch, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim, Lützelstein, Maienfels, Mainz (EStift), Mannheim, Maulbronn, Medelsheim, Meisenheim, Meudt, Michelstadt, Minderslachen, Minfeld, Mosau (Mossaw), Mosbach, (Mundeslacht,) Nalbach, Nassau-Saarbrücken, Neckargemünd (Neckargmünd), Neubamberg (Neu-Bamberg), Neuburg, Neuenahr, Neumarkt, Neustadt an der Weinstraße, Nierstein, Nörvenich, Oberbayern, Oberpfalz, Oberrheinischer Reichskreis, Oberschefflenz, Odenthal, Odernheim, Offenburg (RS), Oppenheim, Ortenau, Otzberg, Pfalz-Lautern, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Lautern, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Neumarkt bzw. Pfalz-Oberpfalz, Pfalz-Simmern, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Veldenz, Pfalz-Zweibrücken, Pleystein (Bleistein), Rappoltstein, Raugrafen, Remigiusland, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Richen, Rohrbach, Rot an der Rot, Rothenberg, Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Schauenburg, Schönberg (Bg), Schuttern, Schwabsburg, Schweigen (Schweiger), Schwetzingen, Selz (Propstei), Sickingen, Simmern, Sinsheim, Soden (RDorf), Sponheim, Steinweiler, Stettenfels, Sulzbach (RDorf), Trier (EStift), Trifels, Veldenz, Vorderösterreich, Waldsassen, Walldorf, Weil der Stadt, Weinsberg (Ht), Weinsberg (RS), Wideho (Widehr), Wildberg, Wildgrafen, Wilgartswiesen, Winneburg, Winternheim (Großwinternheim), Wittelsbach, Wolfstein (RS), Worms (RS), Worms (HStift), Zweibrücken, Zwingenberg am Neckar, s. Pfalzgraf (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfalzgraf (Pfalzgraf bei Rhein) Bacharach, (Bellheim,) Billigheim, Böhl, Braunschweig-Lüneburg, Bretten, Burgheim, (Cham,) Cochem, Dalberg, (Dexheim,) (Dierbach,) Dilsberg, (Ehrenburg,) (Erbach) (Ht, Gt, RGt), Gertweiler, (Godramstein,) Goxweiler, (Hassloch,) Heidelberg, Kraichgau, Kurrheinischer Reichskreis, Limburg an der Lahn, (Lorsch, Lützelstein,) Mainz (EStift), (Mannheim,) Maulbronn, Meisenheim, Menzingen, Meudt, Mosbach, Neuburg, Neuenahr, Neumarkt, Neustadt an der Weinstraße, Nörvenich, Oberrheinischer Reichskreis, Oberschefflenz, Rappoltstein, (Raugrafen,) Richen, (Rohrbach,) Saarbrücken (Gt), Schuttern, (Schwetzingen,) (Steinweiler,) Trier (EStift), (Veldenz,) (Vorarlberg), (Walldorf), Worms (HStift), s. Pfalz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spanien* (KgR) Antwerpen, Asti, Besançon (freie RS), Burgund, Burgundischer Reichskreis, Generalitätslande, Generalstaaten, Graubünden, Groningen, Habsburg, Hennegau, Holland, Italien, Kerpen (Ht, RGt), Limburg (Hztm), Lingen, Lombardei, Mailand, Mantua, Neapel, Niederlande, Novara, Oranien, Österreich, Parma und Piacenza, Seeland, Sizilien, Thurn und Taxis, Veluwe, Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stein* (in der Provinz Limburg) (Ht) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Styrum (G) s. Limburg-Styrum (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg-Rheda Limburg (Gt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thorn* (in der Provinz Limburg der Niederlande) (Abtei) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Rheinisches Reichsprälatenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trier* (EStift, RegBez, freie RS) Adendorf, Arenfels, Beilstein, Bengel, Blieskastel, Boppard, Camberg, Cochem, Dagstuhl, Daun, Dietkirchen, Dreis, Echternach, Ehrenbreitstein, Elkerhausen, Eltz, Erden, Frankreich, Gedern, Glatt, Grenzau, Hammerstein, Heimbach, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Isenburg-Kobern, Jülich-Kleve-Berg, Kinderbeuern, Kinheim, Kobern, Kröv, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Landshut bei Bernkastel, Lebach, Leyen, Limburg an der Lahn, Luxemburg, Maastricht, Manderscheid, Mensfelden (Münzfelden), Metz, Meudt, Michelbach, Molsberg, Mühlenbach, (Münzfelden,) Nalbach, Nassau-Weilburg, Neunkirchen, Niederisenburg, Oberstein, Oberwesel, Odenheim bzw. Odenheim und Bruchsal, Osterspai, Partenheim, Pfalz, Pfalzel, Prüm, Reil, Rhaunen, Rheinprovinz, Sankt Maximin, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Schad, Schadeck, Scharfenstein, Speyer (Hochstift), Sporkenburg, Stauf (Ht), Stolberg-Gedern, Toul, Vallendar, Verdun, Virneburg, Wartenstein, Wehrheim, Westerburg, Wildgrafen, Winden, Winneburg, Worms (Hochstift) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wassenberg Brabant, Geldern, Jülich, Limburg (Hztm) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfalen* (Hztm) Almen, Arnsberg, Berleburg, Canstein,Düdinghausen, Everstein, Fredeburg, Fürstenberg (RRi), Gemen, Hannover, Hoya, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hundem (Hundemen), Kanstein (Canstein), Köln (EStift), Kurrheinischer Reichskreis, Limburg, Mark, Minden, Nordrhein-Westfalen, Preußen, Pyrmont, Ravensberg, Recklinghausen, Rheda, Rheina-Wolbeck (Rheina), Rietberg, Sachsen, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Schaumburg. Schwalenberg, Spiegelberg, Steinfurt, Tecklenburg, Volmarstein, Waldeck, Werl, Wittgenstein, (Wolbeck), s. a. Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)