Suchtext: Königshof
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Aachen (Reichsstadt). Die warmen Quellen von A.
wurden schon in vorrömischer Zeit genutzt. Unter den Römern entwickelte sich
dort seit dem Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts ein Militärbad,
später ein militärischer Stützpunkt mit ziviler Ansiedlung, dessen antiker Name
vielleicht Aquae Granni lautete und sich von dem keltischen Heilgott Grannus
ableitete. Ohne bestimmt nachweisbare Siedlungskontinuität findet sich in
merowingischer Zeit ein Königshof (765 Pfalz,
766 villa regia bezeugt), den Karl der Große bis 789 ausbaute und mit reichem
Königsgut versah. Im Vertrag von Meersen (Meerssen) wird 870 ein besonderer
districtus Aquensis genannt. Seit 936 war A. (972 Aquisgrani vulgari vocabulo
Ahha) Krönungsstätte der deutschen Könige (bis 1531). Allerdings schmolz das um
A. gelegene Königsgut durch zahlreiche Vergabungen auf ein sich nach Nordosten
erstreckendes Gebiet zusammen. Unter Friedrich I. Barbarossa erhielt A. 1166
besondere Rechte (Karlsprivileg und Barbarossaprivileg). 1171 bis 1175 wurde es
ummauert, von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis gegen 1330 wurde der Mauerring
erweitert. Besondere Bedeutung erlangten das Tuchmachergewerbe und das
Messinggewerbe. Das 1192 neben der universitas der Bürger nachgewiesene
Schöffenkolleg wurde Ansatzpunkt eines bedeutenden Oberhofes. 1250 erscheinen
Stadtrat und Bürgermeister. Bis zum Ende der Stauferzeit wurde A. freie
Reichsstadt. 1336 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer das zur Stadt gehörige
Gebiet (Aachener Reich), 1356 legte die Goldene Bulle A. als Krönungsort
rechtlich fest. Seit 1530 wurde A. allmählich protestantisch (Aachener Streit),
1614 durch die Erzbischöfe von Köln wieder katholisiert. 1656 vernichtete ein
Stadtbrand etwa 90 % der Stadt. 1794 wurde A. von Frankreich besetzt und 1801
an Frankreich abgetreten. Von 1798 bis 1814 war es Sitz der Verwaltung des
Roerdepartements, von 1802 bis 1814/1815 auch Sitz eines Bischofs. Um 1800
hatte die Stadt eine Größe von etwa 1,5 Quadratmeilen und 18000 Einwohner. 1815
fiel A. an Preußen. 1944 wurde es fast völlig vernichtet. 1946 kam es zu
Nordrhein-Westfalen. S. niederrheinisch-westfälischer Reichskreis.
L.: Wolff 370; Zeumer 554 III a 2; Wallner 704 WestfälRK 47; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) B2;
Loersch, H., Aachener Rechtsdenkmäler, 1871; Regesten der Reichsstadt Aachen,
Bd. 1 1937, Bd. 2 (1301-50) hg. v. Mummenhoff, W., 1961, Bd. 3 bearb. v. Kraus,
T., 1999; Huyskens, A., Das alte Aachen 1953; Geschichte Aachens in Daten hg.
v. Poll, B., 2. A. 1965; Aachener Urkunden 1101-1250, bearb. v. Meuthen, E.,
1972; Flach, D., Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener
Reichsguts von der Karolingerzeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1976;
Meuthen, E., Aachen, LexMA 1 1980, 1; Schmitz, W., Die Aachener Wirren im
Spiegel der kaiserlichen Politik (1550-1616), 1983; Nonn, U., Pagus und
Comitatus in Niederlothringen, 1983, 189; Kulmbach, H. v., Aachen, 1985;
Krumbach, K., Die Ratspräsenzen der Reichsstadt Aachen 1622-1756, 1985;
Erdmann, C., Aachen im Jahre 1812, 1986; Wynands, D., Kleine Geschichte
Aachens, 2. A. 1986; Kraus, T., Jülich, Aachen und das Reich. Studien zur
Entstehung einer Landesherrschaft im Westen des Reiches, 1988; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 9; Schaub, A:, Gedanken zur
Siedlungskontinuität in Aachen zwischen römischer und karolingischer Zeit,
Bonner Jbb. 208 (2008), 161; Aachen, hg. v. Kraus, R., Bd. 1f. 1013ff..
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Büdingen (Herren, Grafen). In B. bestanden in
fränkischer Zeit ein Königshof und danach im 12.
Jahrhundert (1180/1190) eine Wasserburg der erstmals 1131 als Verwalter des
mehr als 10000 Hektar umfassenden Reichswaldes zwischen Kinzig, Salz, Nidder
und dem ehemaligen Limes genannten Familie der edelfreien Herren von B. In der
Mitte des 13. Jahrhunderts (um 1245)/1327 ging es nach dem Aussterben der
Herren von B. an die vielleicht stammesgleichen Grafen von Isenburg über, die
bis 1376 den gesamten Reichswald, 1377 Wächtersbach, 1420/1433 aus der
Erbschaft der Falkensteiner unter anderem die Hälfte von Offenbach erhielten,
die Burg Birstein und die Vogtei Reichenbach von Fulda kauften und 1442 den
Reichsgrafentitel erlangten. 1517/1521 wurde das geschlossene isenburgische
Territorium vom Vogelsberg bis über den Main geteilt. B. war von 1517 bis 1806
mit Unterbrechungen Sitz der Linie Isenburg-Büdingen. 1684 erfolgte dabei
erneut eine Aufteilung in die Linien Birstein (Isenburg-Birstein) und B.
(Isenburg-Büdingen) B.(Isenburg-Büdingen) teilte sich 1687 in B.
(Isenburg-Büdingen-Büdingen) (bis 1941), Wächtersbach
(Isenburg-Büdingen-Wächtersbach), Meerholz (Isenburg-Büdingen-Meerholz) (bis
1929) und Marienborn (Isenburg-Marienborn) (bis 1725). 1806 fiel es an
Isenburg-Birstein (Isenburg-Offenbach-Birstein), das 1812 den Büdinger
Reichswald allodifizierte, 1816 an Hessen-Darmstadt. 1945 kam B. zu Hessen. S.
Isenburg-Büdingen (Isenburg-Büdingen-Büdingen), Isenburg-Büdingen-Meerholz,
Isenburg-Büdingen-Wächtersbach.
L.: Wolff 277; Simon, H., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und
Büdingen, Bd. 1ff. 1864ff.; Nieß, P., Büdingen, 1951; Philippi, H.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen, 1954; Demandt, K., Die Herren
von Büdingen und das Reich in staufischer Zeit, Hess. Jb. f. LG. 5 (1955), 49;
Kreis Büdingen. Wesen und Werden, 1956; Fahlbusch, F., Büdingen, LexMA 2 1983,
904; Bilder erzählen aus der Vergangenheit, hg. v. Heuson, H., 1988; Decker,
K./Großmann, G., Schloss Büdingen, 1999; Handbuch der hessischen Geschichte Bd.
3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 291.
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Chur (Reichsstadt, Reichsvogteistadt). Der
Ursprung von C. (zu kelt. kora, korja, Stamm, Sippe) in Graubünden liegt in
vorrömischer Zeit. Um 300 entstand dort ein Römerkastell (Curia Raetorum). Der
Ort war nach 310 Vorort der Provinz Raetia prima. 614 wurde er erstmals als
civitas bezeichnet. 831 erhielt der Bischof von C. einen Immunitätsbrief, 951
Steuerrechte, 952 den Zoll von C., 958 Münze und halbe civitas und 960 den Königshof. Die Stadt erwuchs unter der Herrschaft des
Bischofs. Seit 1299 befand sie sich in ständigem Streit mit dem Bischof um die
Selbständigkeit und löste sich allmählich aus der Herrschaft. 1489 erwarb sie
mit der Reichsvogtei, die der Bischof 1299 vom König erlangt hatte, die
Stellung einer freien Reichsstadt bzw. verhielt sich jedenfalls
dementsprechend. 1498 verbündete sie sich als zugewandter Ort mit der
Eidgenossenschaft der Schweiz. Mit dem Übertritt zur Reformation im Jahre 1526
löste sie sich völlig von der bischöflichen Herrschaft.
L.: Wolff 533; Planta, P. C., Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im
Mittelalter, 1878; Bernhard, H., Chur, 1937; Kellias, H., Zur Entstehung der
Churer Stadtverfassung, 1949; Simonett, C., Geschichte der Stadt Chur, Bd. 1
1976; Ludwig, A., Die deutsche Urkundensprache Churs im 13. und 14.
Jahrhundert, 1989.
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Colmar, Kolmar (Reichsstadt). C. im Oberelsass
am Schnittpunkt wichtiger Straßen wird zuerst 823 als fiscus (Königshof) Columbarium erwähnt. 1226 wurde es
Reichsstadt (civitas). 1354 trat C. dem elsässischen Zehnstädtebund bei. 1672
bemächtigte sich Frankreich seiner und ließ die starken Befestigungen
schleifen. Seitdem teilt es politisch das Schicksal des umliegenden Elsass.
1714 erwarb die Stadt die Herrschaft Hohlandsburg (Hohlandsberg) mit
Logelnheim.
L.: Wolff 298; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4;
Hund, A., Colmar vor und während seiner Entwicklung zur Reichsstadt, 1899;
Pfleger, L., Colmarer Stadtrechte, 1938, Oberrhein. Stadtrechte 3; Sittler, L.,
Colmar, 1951; Sittler, L., La Décapole alsacienne des origines à la fin du
Moyen Age, 1955; Sittler, L., Colmar, LexMA 3 1986, 46ff; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 126.
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Dortmund (Reichshof, Reichsstadt). Zwischen 881
und 884 wird an einer wichtigen Straßenkreuzung des Rhein und Weser
verbindenden Hellwegs der vielleicht in Anlehnung an einen karolingischen Königshof und späteren Grafenhof entstandene Ort
Throtmanni, Trutmundi, Trutmania, erwähnt. 990 besaß er Marktrecht. Bereits
1152 war er vielleicht befestigt (lat. Tremonia). Seit 1226 ist D. als einzige
westfälische Reichsstadt bezeugt. Sie wurde Mitglied der Hanse und unter
Überflügelung Soests Vorort des gemeinen Kaufmanns von Westfalen. Sie erwarb,
nachdem die Familie der Grafen von D. 1316 in männlicher Linie erloschen war,
1343 und 1504 jeweils eine Hälfte der umliegenden Grafschaft mit 1,5
Quadratmeilen bzw. 77 Quadratkilometern und 80 Dörfern, geriet 1388/1389 aber
(nach 1248 wie 1301 erfolgten Verpfändungen an das Erzstift Köln und die Grafen
von der Mark) in Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Köln und den
Grafen von der Mark (Große Dortmunder Fehde), durch die sie wirtschaftlich
erheblich geschwächt wurde. 1514 bestätigte Kaiser Maximilian I. die
Reichsunmittelbarkeit. Von 1523 bis 1570 drang die Reformation ein. 1567 ging
Brackel (Brakel) an Kleve-Mark verloren. 1803 kam das 2,3 Quadratmeilen große
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende D. mit 6.000 Einwohnern
an Nassau bzw. Nassau-Oranien (Nassau-Oranien-Fulda), 1808 zum Großherzogtum
Berg (Sitz des Präfekten des Ruhrdepartements), 1815 zu Preußen (Provinz
Westfalen), das schon lange den Erwerb angestrebt hatte, und damit 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 371; Zeumer 552ff. III a 12; Wallner 704 WestfälRK 38; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Mallinckrodt, A., Versuch über die Verfassung der
kayserlichen und des Heiligen Römischen Reiches freyer Stadt Dortmund, Bd. 1f.
1795; Dortmunder Urkundenbuch, bearb. v. Rübel, K., Geschichte der Grafschaft
und der freien Reichsstadt Dortmund, Bd. 1 1917; Heimatatlas für Dortmund, hg.
v. Frommberger, A., 1961; Winterfeld, L. v., Geschichte der freien Reichs- und
Hansestadt Dortmund, 7. A. 1981; Mämpel, A., Bergbau in Dortmund, 1963;
Dortmund. Westfälische Großstadt im Revier. Bilder aus und über Dortmund,
Westfalen und das Ruhrgebiet 1947-67, bearb. v. Bieber, H./Hüser, F., 2. A.
1968; Dortmund. 1100 Jahre Stadtgeschichte, hg. v. Luntowski, G./Reimann, N.,
1982; Reimann, N., In burgo Tremonia. Pfalz und Reichsstadt Dortmund in der
Stauferzeit, Bll. f. dt. LG. 120 (1984); Thier, D., Melius Hereditati, 1987;
Zeit-Räume, bearb. v. Schilp, T., 1989; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 158; Stadtführer Dortmund im Mittelalter, hg. v. Schilp, T./Welzel,
B., 2. A. 2006; Dortmund und die Hanse, hg. v. Schilp, T. u. a., 2012.
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Duderstadt (Stadt). Das 927/929 als Königshof erwähnte D. im Untereichsfeld kam 974 an das
Stift Quedlinburg. Im 12. Jahrhundert geriet es unter den Einfluss Heinrichs
des Löwen, kam 1236 als Lehen an die Landgrafen von Thüringen und 1247 bei
deren Aussterben an die Welfen. Seit 1368 erwarb die Landstadt, die um 1400
etwa 4000 Einwohner hatte, allmählich 16 Dörfer. Über Hannover und Preußen
gelangte D. 1946 zu Niedersachsen.
L.: Wolff 80; Urkundenbuch der Stadt Duderstadt bis zum Jahre 1500, hg. v.
Jaeger, J., 1885; Lerch, C., Duderstädter Chronik von der Vorzeit bis zum Jahre
1973, 1979; Wiegand, G., Bibliographie des Eichsfeldes, Teil 3 1980, 313ff.
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Düren (Reichsstadt). D. wird 748 (villa Duria)
erstmals erwähnt. Es war karolingischer Königshof,
der zur Pfalz ausgebaut wurde und aus dem Güter an Stablo (814), das Aachener
Münster (888) und das Hochstift Verdun (1057) kamen. Im frühen 13. Jahrhundert
entwickelte es sich zur Stadt (Reichsstadt). Sie wurde 1242/1246 an die Grafen
von Jülich verpfändet, wurde aber noch längere Zeit zu Reichstagen eingeladen.
1614 kam D. an Pfalz-Neuburg, 1790/1801 an Frankreich, 1815 an Preußen und 1946
an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 322; Schoop, A., Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Düren
bis 1794, 1920; Geschichte der Stadt Düren, 1923; Grotelüschen, W., Die Städte
am Nordostrand der Eifel, 1933; Der Landkreis Düren, bearb. v. Küster, K.,
1967; Kessler, A., Von Karl dem Großen bis Napoleon Bonaparte. Grundzüge einer
Geschichte des Dürener Landes, 1968; Kaemmerer, W., Urkundenbuch der Stadt
Düren, I 1-2, 1971ff.; Flach, D., Zur Geschichte des Dürener Reichsgutes, (in)
Dürener Geschichtsbll. 71 (1982) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 163. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eschwege (Reichsstadt). E. an der Werra wird
973/974 (Eskiniwach) als Königshof erstmals
erwähnt. Die im Anschluss an das vermutlich bald nach 1000 von Kaiser Ottos
III. Schwester Sophie gegründete Stift entstandene Stadt war bis 1249/1250
Reichsstadt in Thüringen. 1264 kam sie an die Landgrafen von Hessen, die sie
dem Reich zu Lehen auftrugen und auf die Belehnung mit E. und die Reichsburg
Boyneburg ihre Erhebung zu Reichsfürsten gründeten, war aber bis 1433/1436 umstritten
(1385 Thüringen, Mainz). Von 1627 bis 1834 gehörte E. zur Rotenburger Quart
Hessen-Kassels. Von 1866 bis 1945 war es Teil Preußens und kam danach zu
Hessen.
L.: Wolff 254; Schmincke, J., Geschichte der Stadt Eschwege. Mit Berichtigung
und Ergänzungen neu hg. v. Stendell, E., 1922/1923; Bruchmann, K., Der Kreis
Eschwege. Territorialgeschichte der Landschaft an der mittleren Werra, 1931;
Eckhardt, W., Eschwege 1769, 1959; Eckhardt, K., Eschwege als Brennpunkt
thüringisch-hessischer Geschichte, 1964; Heinemeyer, K., Der Königshof Eschwege in der Germar-Mark. Untersuchungen
zur Geschichte des Königsgutes im hessisch-thüringischen Grenzgebiet, 1970; Die
deutschen Königspfalzen, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Bd. 1 1984,
98ff.; Hofmeister, K., Die Arbeiterbewegung in Eschwege (1885-1920), 1987;
Heinemeyer, K., Eschwege, LexMA 4 1989, 11.
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Eschwege (Reichsstift). Ein Königshof E. wird erstmals 973/974 erwähnt. Er wurde
wahrscheinlich dem bald nach 1000 von Kaiser Ottos III. Schwester Sophie
gegründeten Kanonissenstift St. Cyriax übertragen. Dieses kam 1039 von der
Stifterin an das Stift Gandersheim, 1075 durch König Heinrich IV. an das
Hochstift Speyer und 1213 durch Tausch wieder an das Reich. 1527 wurde es in
Hessen säkularisiert.
L.: Schmincke, J., Geschichte der Stadt Eschwege. Mit Berichtigung und
Ergänzungen neu hg. v. Stendell, E., 1922/1923; Bruchmann, K., Der Kreis
Eschwege. Territorialgeschichte der Landschaft an der mittleren Werra, 1931;
Eckhardt, W., Eschwege 1769, 1959; Eckhardt, K., Eschwege als Brennpunkt
thüringisch-hessischer Geschichte, 1964; Heinemeyer, K., Der Königshof Eschwege in der Germar-Mark. Untersuchungen
zur Geschichte des Königsgutes im hessisch-thüringischen Grenzgebiet, 1970; Die
deutschen Königspfalzen, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Bd. 1 1984,
98ff.; Löwenstein, U., Ein Drittel vom Viertel - Hessen-Eschwege in der Quart,
Zs. d. Ver. f. hess. Geschichte und Landeskunde 94 (1989); Heinemeyer, K.,
Eschwege, LexMA 4 1989, 11.
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Eschweiler (Edelherren). E. bei Aachen wird 828/830
erstmals als zur Pfalz Aachen gehöriger Königshof
Ascivilaris genannt. Es kam später an das Domstift Köln und war Sitz einer
Familie von Edelherren. 1420 fiel es durch Verkauf an das Herzogtum Jülich.
Über Preußen kam E. 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 322; Kaemmerer, W., Eschweiler in seiner Geschichte, Bd. 1, 2 1964ff.
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Essen (Reichsabtei, gefürstete Abtei,
Residenz). E. wird anlässlich der Errichtung des adligen Damenstifts Maria,
Cosmas und Damian auf einem ehemaligen Königshof
durch (Bischof) Altfrid (von Hildesheim) um 846 (?) (860 ?) erstmals erwähnt
(Asnidi). Gefördert durch die Ottonen schuf sich das seit 874/947 zur
Reichsabtei gewordene Stift, dessen Vögte nacheinander die Grafen von Berg, die
Grafen von der Mark (1288), die Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und seit 1609/1648
die Markgrafen von Brandenburg waren, eine kleine Herrschaft zwischen Emscher
und Ruhr (seit etwa 1300 Mittelpunkt in Borbeck). Zu ihr gehörte die Stadt
Essen, deren Bestrebungen um Reichsunmittelbarkeit 1399 und endgültig 1670
zunichtegemacht wurden. Insgesamt hatte E., dessen Äbtissin 1228 als
Reichsfürstin bezeichnet wurde, rund 3000 Bauernhöfe um E., im Vest
Recklinghausen, am Hellweg um Breisig und bei Godesberg. Durch einen
Erbvogteivertrag mit den Herzögen von Kleve-Mark (1495) wurde E. politisch von
diesen abhängig. 1802/1803 kam die 3 Quadratmeilen bzw. 1,5 bis 2
Quadratkilometer große Abtei, in deren Verfassung das Damenkapitel den ersten
Stand bildete, das Herrenkapitel den zweiten und die umliegenden Adelsfamilien
den dritten, mit dem Ländchen Breisig bzw. Breisich am Rhein nach der
Säkularisation an Preußen, gehörte aber von 1806/1807 bis 1813 zum
Großherzogtum Berg. 1946 fiel E. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 335; Zeumer 553 II a 37, 10; Wallner 704 WestfälRK 33; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2;
Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Jg. 1, 1881ff.; Hoederath,
H., Die Landeshoheit der Fürstäbtissinnen von Essen, Beiträge zur Geschichte
von Stadt und Stift Essen 43 (1926); Schulteis, K., 5 Karten zur Geschichte von
Altenessen und seiner Umgebung, 1928; Hübinger, P., 1100 Jahre Stift und Stadt
Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 68 (1952); Zimmermann,
W., Das Münster zu Essen, 1956; Weigel, H., Studien zur Verfassung des
Frauenstifts Essen, 1960; Küppers, L./Mikat, P., Der Essener Münsterschatz,
1966; Historischer Atlas der Stadt Essen, hg. v. Bronczek, W., 1966; Brand, J.,
Geschichte der ehemaligen Stifter Essen und Werden während der Übergangszeit
von 1806-1813 unter besonderer Berücksichtigung der großherzoglich-bergischen
Justiz und Verwaltung, 1971; Bettecken, W., Stift und Stadt Essen, 1988;
Schoppmeyer, H., Essen, LexMA 4 1989, 22; 1150 Jahre Stift und Stadt Essen,
2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 708, 1, 2, 183; Gründerjahre, hg. v. Borsdorf, U. u. a., 2005;
Essener Urkundenbuch. Regesten der Urkunden des Frauenstifts Essen im
Mittelalter, Bd. 1 bearb. v. Schilp, T., 2010 (697 Regesten, 13 Volltexte);
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
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Fritzlar (Fürstentum). 723 gründete Bonifatius in
F. ein Kloster. Im 11. Jahrhundert ging F., wo seit dem 10. Jahrhundert ein Königshof bestand, von den Konradinern an das Erzstift
Mainz. 1803 fiel es durch § 7 I des Reichsdeputationshauptschlusses als
neugebildetes Fürstentum mit den Ämtern Amöneburg, F., Naumburg und Neustadt an
Hessen-Kassel und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 80; Kissel, O., Neuere Territorrial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Schwind, F., Fritzlar, LexMA 4 1989, 981f.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gemen, Gehmen (Herrschaft). Mit dem Königshof bei G. nahe Borken stattete Königin Mathilde
(in Engern um 895-Quedlinburg 968) das Stift Nordhausen aus. Edelherren von G.
werden 1092 erstmals genannt. Um ihre um 1250 dem Herzog von Kleve aufgetragene
Burg entstand eine kleine Herrschaft. 1492 starb das Geschlecht, das als Lehen
Kleves auch die Vogtei über das Stift Vreden innegehabt hatte und weitere
zwischenzeitlich erworbene Güter (Bredevoort, Pfandschaft an Recklinghausen)
nicht hatte halten können, aus. Es folgten in weiblicher Linie die Grafen von
Holstein-Schaumburg, nach 1635 die Grafen von Limburg-Styrum. Ihnen gelang vor
allem gegen das Hochstift Münster die Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit
(1700) und die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium. 1733 erbten
sie die südlich gelegene Herrschaft Raesfeld. 1784 umfasste die 1560
protestantisch gewordene Herrschaft Burg und Ort G. sowie zwei Bauerschaften
mit insgesamt 0,5 Quadratmeilen. Sie gehörte zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis, ihre Inhaber zu den westfälischen Reichsgrafen. 1801 kam sie an
die Reichsfreiherren von Boyneburg-Bömelberg. Am 12. 7. 1806 fiel sie
mediatisiert an die Fürsten von Salm-Kyrburg. Am 13. 12. 1810 erfolgte der
Anschluss an Frankreich, 1815 an Preußen. 1822 wurde G. von der Familie
Landsberg-Velen erworben. 1946 kam G. zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 364; Zeumer 554 II b 63, 23; Wallner 705 WestfälRK 54; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Landsberg-Velen, F. Graf v.,
Geschichte der Herrschaft Gemen, 1884; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G., 1980, 171.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Geseke (Stift). Um die Mitte des 10.
Jahrhunderts wurde auf dem am Hellweg gelegenen Königshof
des 833 erstmals erwähnten Dorfes G. ein 952 von König Otto I. bestätigtes
Kanonissenstift gegründet, das 1823 aufgehoben wurde (Tod der letzten Äbtissin
1829) und über Preußen 1946 zu Nordrhein-Westfalen gelangte.
L.: Wolff 86; Pohlmeier, K., 1000 Jahre Geseke 952-1952, 1952; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 228; Löer, U., Das adlige Kanonissenstift St.
Cyriakus zu Geseke, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
934 schenkte König Heinrich I. dem Grafen Siegfried,
einem Bruder des Markgrafen Gero, den Königshof
Groningen östlich der Bode (bei Oschersleben). 936 stiftete Graf Siegfried das
dem heiligen Vitus geweihte Kloster G. (Klostergröningen). Im 13. gelangte das
Kloster an den Bischof von Halberstadt. Im 19. Jh. verfielen die Gebäude.
L.: Fleckenstein, J., Die Gründung des Klosters Walsrode im Horizont ihrer
Zeit, (in) 1000 Jahre Kloster Walsrode, 29; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2,235.
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Hagenau (Reichsstadt). H. im Unterelsass
entstand um 1035 um eine Burg des Grafen Hugo IV. von Egisheim im Hagenauer
Forst. Seit 1153 bestand eine Pfalz, in der bis 1208 die Reichskleinodien aufbewahrt
wurden. Kaiser Friedrich I. Barbarossa erteilte dem Ort 1164 Stadtrecht. 1260
wurde die Stadt Reichsstadt. Diese umfasste noch 3 Dörfer. Im 14. Jahrhundert
war sie Hauptort des elsässischen Städtebundes und Sitz der aus dem Königshof in Schweighausen hervorgegangenen
kaiserlichen Landvogtei. Ihre Einwohnerzahl betrug etwa 3000. 1648 fiel H. an
Frankreich.
L.: Wolff 295; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Guerber, V.,
Histoire politique et religieuse de Haguenau, 1876; Schrieder, E., Verfassungsgeschichte
von Hagenau im Mittelalter, 1909; Schlag, G., Die Kaiserpfalz Hagenau. (in)
Oberrhein. Kunst 10 (1942), 14; Gromer, G., Über die Entwicklung des engeren
Stadtgebiets der ehemaligen Reichsstadt Hagenau, (in) Oberrhein. Kunst 10
(1942); Burg, A., Haguenau, 1950; Schuler, P., Hagenau, LexMA 4 1989, 1838;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 242.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hamburg (freie Reichsstadt, freie Stadt, Land,
Bundesland). H. erscheint erstmals anlässlich des karolingischen Vorstoßes in
das nordelbingische Sachsen. Nach Ausgrabungen der Jahre 2005f. könnte die
Hammaburg im 8. Jahrhundert auf dem späteren Domplatz zwischen Elbe und
Mönckebergstraße am Übergang von der Marsch zur Geest mit einem Durchmesser von
50 Metern errichtet worden sein. Vermutlich ordnete schon Kaiser Karl der Große
804 die Anlegung eines Königshofes und 811 nahe
der Mündung der Alster in die Elbe die Errichtung einer Taufkirche (in Holz)
an. Um 825 ließ Kaiser Ludwig der Fromme das Kastell Hammaburg (auf dem
heutigen Domplatz?) erbauen. 831 wurde H. Bischofssitz, 834 Erzbischofssitz des
heiligen Ansgar. 845/847 wurde der Sitz des Erzbistums nach verschiedenen
Brandschatzungen durch die Wikinger von H. nach Bremen verlegt. Im 11. Jh.
wurde ein Dom aus Stein errichtet. Unter den Grafen von Schauenburg
(Schaumburg), die 1111 durch Herzog Lothar von Süpplingenburg bzw. Sachsen mit
der Grafschaft Holstein und der Grafschaft Stormarn belehnt wurden, erfolgte
der Ausbau zu einem wichtigen Handelsplatz. Am 7. 5. 1189 erhielt die seit 1188
von Wirad von Boizenburg als Leiter einer Siedlergruppe planmäßig errichtete,
1216 mit der Altstadt vereinigte Neustadt H. um St. Nikolai Handelsrechte,
Zollrechte und Schifffahrtsrechte durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa
bestätigt. Etwa zur gleichen Zeit erscheint in H. erstmals ein Rat. 1228
übertrug der Erzbischof von Bremen seine Rechte an der Altstadt auf den Grafen
von Schaumburg (Schauenburg). Unter seiner Herrschaft entwickelte sich H. rasch
zu einem großen Ausfuhrhafen und zeichnete 1270 sein Stadtrecht im sog.
Ordeelbook auf. Um 1300 war bei einer Einwohnerzahl von etwa 5000 Personen
weitgehende Unabhängigkeit vom gräflichen Stadtherren, der 1292 der Stadt das
Recht der eigenen Rechtssetzung (kore) verliehen hatte, erreicht. Im 14.
Jahrhundert errang die Stadt besonderen Ruhm im Kampf gegen die Seeräuberei auf
der Nordsee (1400 Hinrichtung Klaus Störtebekers) und wurde als eines der
ersten Mitglieder der Hanse zu deren wichtigstem Umschlagplatz zwischen Nordsee
und Ostseeraum (um 1430 etwa 16000 Einwohner). 1392 gelang zunächst pfandweise
der Erwerb der Vogtei über die Stadt. 1375 wurde im Zuge einer selbständigen
planmäßigen Territorialpolitik die Moorburg und 1393 die Feste Ritzebüttel
(Cuxhaven) mit der Insel Neuwerk erlangt. 1420 musste Herzog Emil von
Sachsen-Lauenburg Bergedorf und die Vierlande an H. und Lübeck abgeben, die das
Gebiet bis 1868, als es H. durch Vertrag allein übernahm, gemeinsam
verwalteten. Unter Kaiser Sigmund wurde die Stadt erstmals als
reichsunmittelbar bezeichnet. Seit 1460, als die Könige von Dänemark an die
Stelle der Grafen von Schauenburg traten, galt sie als Reichsstadt. 1510 wurde
sie auf dem Reichstag zu Augsburg für eine Reichsstadt im niedersächsischen
Reichskreis erklärt. 1618 bestätigte das Reichskammergericht Hamburgs
Selbständigkeit und 1768 erkannte auch der König von Dänemark H. als
kaiserliche Reichsstadt an. 1528/1529 wurde in H. die Reformation eingeführt.
Zugleich kam es zu einem neuen wirtschaftlichen Aufschwung. 1603 wurde das
schon 1497 in einer Bilderhandschrift neu gefasste Recht unter Verwendung der
Reformation der Stadt Nürnberg und verschiedener anderer Quellen reformiert. Im
Schutze einer starken Befestigung blieb die Stadt vom Dreißigjährigen Krieg
weitgehend verschont. Seit 1770 hatte H. Sitz und Stimme im Städtekolleg des
Reichstags. § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses erhielt sie 1803 als
Reichsstadt. Die Besetzung durch Dänemark (1801-1806) und durch Frankreich
(1806) und die Kontinentalsperre führten zu einem gewichtigen Rückschlag für
die sich seit 1806 als freie Hansestadt bezeichnende Stadt, die wenig später
ihren Dom abriss. Von 1810 bis 1814 war die Stadt als Hauptstadt des
Elbe-Departements in das französische Reich eingegliedert. 1813/1814 verstand
sich H. als selbständiger Einzelstaat. 1815 trat es als Freie und Hanse-Stadt
dem Deutschen Bund bei. Am 28. 9. 1860 gab es sich – nach älteren Rezessen
zwischen Rat und Bürgerschaft von 1410, 1529 und 1712 und einem gescheiterten
Verfassungsversuch vom 11. 7. 1849 – eine Verfassung mit Senat und
Bürgerschaft. 1867 trat es dem Norddeutschen Bund bei und übertrug 1868 die
Wehrhoheit auf Preußen, doch erst 1881/1888 wurde es Mitglied im deutschen
Zollverein. 1871 schloss es sich dem Deutschen Reich an. 1919 gründete H. eine
Universität. 1921 erhielt es eine neue Verfassung. 1933 wurde die Bürgerschaft
aufgelöst und wurde ein Reichsstatthalter eingesetzt. Am 16. 1./9. 12. 1937
wurden die preußischen Städte Altona mit Blankenese, Wandsbek und
Harburg-Wilhelmsburg sowie 27 Landgemeinden im Austausch gegen Cuxhaven (mit
der Insel Neuwerk), Geesthacht und einige kleinere Orte eingegliedert. Nach dem
Gesetz über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt H. stellte diese einen
staatlichen Verwaltungsbezirk mit einer Einheitsgemeinde als
Selbstverwaltungskörperschaft dar. Am 3. 5. 1945 wurde H. von Großbritannien
besetzt und der britischen Besatzungszone zugeteilt. Am 6. 6. 1952 erhielt die
seit 1949 der Bundesrepublik Deutschland zugehörige Freie und Hansestadt
Hamburg (Stadtstaat) eine neue Verfassung. 1969 erlangte H. durch Vertrag mit
Niedersachsen zur Schaffung eines Vorhafens wieder einen Teil des
Elbemündungsgebiets mit der Insel Neuwerk.
L.: Wolff 458; Zeumer 554 III a 9; Wallner 707 NiedersächsRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F/G3, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) C/D1;
Kellenbenz, H., Die Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schroeder 89ff.; Bauer 1, 177; Die
Territorien des Reichs 6, 114; Anderson, C., Hamburgisches Privatrecht, Teil
1ff. 1782ff.; Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. 1 (786-1300), hg. v. Lappenberg,
J., 1842, Bd. 2 (1301-1336), hg. v. Stadtarchiv Hamburg, Bd. 3 (Register zu Bd.
2), bearb. v. Nirrnheim, H., 1953, Bd. 4 (1337-1350), bearb. v. Reetz, J.,
1967; Lappenberg, J., Die ältesten Stadt-, Schiff- und Landrechte Hamburgs,
1845; Westphalen, N., Hamburgs Verfassung und Verwaltung in ihrer allmählichen
Entwicklung bis auf die neueste Zeit, Bd. 1f. 2. A. 1846; Baumeister, H., Das
Privatrecht der freien und Hansestadt Hamburg, Bd. 1f. 1856; Stubbe, E.,
Verfassung und Verwaltung der hamburgischen Marschgemeinden, Diss. jur. Hamburg
1922; Baasch, E., Geschichte Hamburgs 1814-1918, Bd. 1f. 1924f.; Wölfle, K.,
Hamburger Geschichtsatlas, 1926; Schöffel, J., Kirchengeschichte Hamburgs, Bd.
1 1929; Reincke, H., Hamburgs Geschichte, 1933; Reincke, H., Das Amt
Ritzebüttel, Diss. phil. Hamburg 1935; Bolland, G., Hamburg, 1938; Bücherkunde
zur hamburgischen Geschichte, hg. v. Möller, K./Tecke, A. Teil 1,2 1939, 1956;
Studt, B., Hamburg 1951; Reincke, H., Forschungen und Skizzen zur hamburgischen
Geschichte, 1951 (mit Karte der mittelalterlichen Stadtentwicklung); Drexelius,
W./Weber, R., Die Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 6. 6. 1952,
1953; Bolland, J., Das hamburgische Ordeelbook von 1270 und sein Verfasser, ZRG
GA 72 (1956), 83ff.; Ipsen, H., Hamburgs Verfassung und Verwaltung von Weimar
bis Bonn, 1956; Johansen, P., Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung der
Freien und Hansestadt Hamburg, 2. A. 1967; Bolland, J., Die Hamburger
Bürgerschaft in alter und neuer Zeit, 1959; Hamburgische Burspraken 1346 bis
1594, bearb. v. Bolland, J., 1960; Die Bilderhandschrift des Hamburger
Stadtrechts 1497, erl. v. Reincke, H., 1968; Grundmann, G., Hamburg gestern und
heute, 1972; Hamburg, Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner, 1888-1980, hg.
v. Jochmann, W., Bd. 1f. 1982ff.; Hanf, M., Hamburgs Weg in die praktische
Unabhängigkeit vom schauenburgischen Landesherrn, 1986; Postel, R., Die
Reformation in Hamburg, 1986; Stadt und Hafen, hg. v. Ellermeyer, J., 1986;
Hamburg im Zeitalter der Aufklärung, hg. v. Stephan, J./Winter, H., 1989; Das
alte Hamburg (1500-1848/49), hg. v. Herzig, A., 1989; Seegrün, W.,
Hamburg-Bremen, LexMA 4 1989, 1885ff.; Stadtgeschichte Hamburg, red. v.
Schöller, A., 1990; Postel, R., Hamburg-Bremen 1974-1989 (Sammelbericht), Bll.
f. dt. LG. 126 (1990), 625ff.; Klessmann, E., Geschichte der Stadt Hamburg, 7.
A. 1994; Die Stadt im westlichen Ostseeraum, Bd. 1 1995, 93; Hamburg-Lexikon,
hg. v. Kopitzsch, F. u. a., 1998; Krieger, M., Geschichte Hamburgs, 2006.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Helmarshausen (Reichsabtei). H. an der Diemel bei
Hofgeismar ist vor 944 (Helmerateshusa) als Königshof
bezeugt. Zu Ende des 10. Jahrhunderts entstand vermutlich durch Graf Eckhard
von Reinhausen ein Benediktinerkloster, das vor 997 zur Reichsabtei mit
Freiheit wie Corvey erhoben wurde. 1017 gab Kaiser Heinrich II. H. an den
Bischof von Paderborn. 1220 übernahm das Erzstift Köln den Schutz der Abtei
gegen Paderborn. Von 1479 bis 1597/1617 kam H. durch Unterstellung an Hessen.
Die Reichsabtei wurde 1536 aufgehoben. 1597 verzichtete Paderborn nach langem
Rechtsstreit auf seine Rechte. Später gelangte H. an Preußen (Provinz
Hessen-Nassau).
L.: Wolff 254; Pfaff, F., Die Abtei Helmarshausen, Zs. d. Ver. f. hess. Gesch.
u. Landeskunde 44 (1910), 188ff., 45 (1911); Heinemeyer, W., Ältere Urkunden
und ältere Geschichte der Abtei Helmarshausen, Arch. f. Diplomatik 9/10
(1963/1964); Fahlbusch, F., Helmarshausen, LexMA 4 1989, 2123f.; Helmarshausen,
hg. v. Baumgärtner, I., 2003.
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Henneberg (Grafschaft). Seit dem Ende des 11.
Jahrhunderts (Juli 1096) nannte sich ein aus dem Grabfeld stammendes, in enger
Verbindung zur Abtei Fulda stehendes und 1037 (Poppo I. † 1078) erstmals
urkundlich bezeugtes Geschlecht, das zwischen Thüringer Wald, Rhön und
Hassbergen begütert war, nach der Burg H. (Hainberg, mit Laubwald bedeckter
Berg) im Grabfeld zehn Kilometer südwestlich Meiningens. Es trat nach schweren
Niederlagen durch die Bischöfe von Würzburg, deren Reichsvögte, Burggrafen
(1091) und Marschälle das Geschlecht stellte, in deren Lehnsdienst ein. 1230
verlor es das Burggrafenamt von Würzburg sowie Meiningen, Mellrichstadt und
Stockheim und wurde mit dem Kern seiner Herrschaft nach Thüringen abgedrängt,
1310 aber in den gefürsteten Grafenstand erhoben. Im thüringischen Erbfolgestreit
erhielt es 1249 für seine Ansprüche Schmalkalden („neue Herrschaft“, die 1291
in weiblicher Linie vorübergehend an Brandenburg fiel). 1274 erfolgte eine
Teilung in die drei Linien Henneberg-Schleusingen (bis 1583, 1310
Fürstengenossen), Henneberg-Aschach (bis 1549, 1486 in den Reichsfürstenstand
erhoben) und Henneberg-Hartenberg(-Römhild) (bis 1378/1379, Güter durch Verkauf
an Henneberg-Aschach). Die sog. „neue Herrschaft“ (Coburg, Sonneberg), die
Heinrich VIII. über Jutta von Brandenburg zurückgewonnen hatte, ging 1353 über
drei Erbtöchter als Frauenlehen größtenteils an das Haus Wettin (Sachsen),
teilweise (um Königshofen) an Würzburg verloren.
1542 wurde Meiningen im Tauschwege vom Hochstift Würzburg erworben. Wilhelm V.
schloss 1554 infolge Verschuldung eine Erbverbrüderung mit dem Haus Wettin
(Meißen, Sachsen). Nach dem Tode des letzten Grafen (1583) verwalteten auf
Grund der Erbverbrüderung von 1554 die beiden wettinischen Linien (Sachsen) die
Güter gemeinsam bis 1660. Bei der Teilung fiel der Hauptteil an das
ernestinische Sachsen-Meiningen (bis 1920), der Rest an (das albertinische)
Sachsen (Kursachsen). Die Herrschaft Schmalkalden musste Hessen-Kassel
überlassen werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts war die ursprünglich 28
Quadratmeilen große, zum fränkischen Reichskreis zählende Herrschaft H. mit
etwa 74000 Einwohnern wie folgt aufgeteilt: Sachsen hatte ein Gebiet von 8,5
Quadratmeilen mit 22000 Einwohnern (die Ämter Schleusingen, Suhl, Kühndorf,
Benshausen und die Kammergüter und Vorwerke Veßra und Rohr [Rohra]),
Sachsen-Weimar-Eisenach 5,3 Quadratmeilen mit 15000 Einwohnern (die Ämter
Ilmenau, Lichtenberg oder Ostheim und Kaltennordheim), Sachsen-Meiningen 10
Qadratmeilen mit 26000 Einwohnern (Stadt Meiningen und die Ämter Meiningen und
Untermaßfeld (Maßfeld), Wasungen, Sand, Frauenbreitungen und Römhild),
Sachsen-Coburg-Saalfeld 2,7 Quadratmeilen mit 7600 Einwohnern,
Sachsen-Gotha-Altenburg 0,6 Quadratmeilen mit 1800 Einwohnern (das Amt Themar)
und Sachsen-Hildburghausen 0,75 Quadratmeilen mit 1800 Einwohnern (das Amt
Behrungen). Der kursächsische Teil kam 1815, der hessische 1866 an Preußen.
Sachsen-Meiningen ging 1920 in Thüringen auf.
L.: Wolff 114; Zeumer 553 II b 39; Wallner 691 FränkRK 6 a-f, 16, 21; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) D2; Schultes, J. A., Die
Geschichte des gräflichen Hauses Henneberg, Teil 1f. 1788ff.; Hennebergisches
Urkundenbuch, hg. v. Schöppach, K./Brückner, G., Teil 1ff. 1842ff.; Füsslein,
W., Berthold VII. Graf von Henneberg, 1905, Neudruck 1984; Zickgraf, E., Die
gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen, Geschichte des Territoriums und
seiner Organisation, 1944; Hess, U., Die Verwaltung der gefürsteten Grafschaft
Henneberg, Diss. phil. Würzburg 1944 (ungedruckt); Henning, E./Jochums, G.,
Bibliographie zur Hennebergischen Geschichte 1976; Wendehorst, A., Henneberg,
LexMA 4 1989, 2130; Wölfling, G., Geschichte des Henneberger Landes zwischen
Grabfeld, Rennsteig und Rhön, 1992; Mötsch, J./Witter, K., Die ältesten
Lehnsbücher der Grafen von Henneberg, 1996; Wagner, H., Entwurf einer
Genealogie der Grafen von Henneberg, Jb. d. hennebergisch-fränk.
Geschichtsvereins 11 (1996), 33; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 96, 798; Regesten des Archivs
der Grafen von Henneberg-Römhild, hg. v. Mötsch, J., 2006.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessen-Kassel (Landgrafschaft, Kurfürstentum
Kurhessen). Kassel erscheint als Chassalla, Chassella (zu lat. castellum)
erstmals 913 und ist vermutlich wenig früher von den Konradinern gegründet
worden. König Heinrich II. schenkte 1008 den Königshof
seiner Gemahlin Kunigunde, die damit das Kloster Kaufungen ausstattete. Noch
1154 wurde Kassel als Reichsgut bezeichnet. Bald danach unterstand es den
Landgrafen von Thüringen. 1189 wurde Kassel civitas genannt. 1277 wurde es Sitz
der Landgrafen von Hessen, die in Kassel eine neue Burg errichteten. 1373
wurden Altstadt, Unterneustadt und Freiheit vereinigt. In der zweiten Hälfte
des 15. Jahrhunderts war Kassel Sitz der Landgrafschaft H. (1458-1500), die
wieder in Hessen aufging. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts war es
Verwaltungsmittelpunkt Hessens. Bei der Erbteilung nach Landgraf Philipp dem
Großmütigen 1567 erhielt Wilhelm IV. etwa die Hälfte Hessens mit Kassel als
Residenz. 1571 gewann er die Herrschaft Plesse, 1582 die Hoyaer Ämter Uchte und
Freudenberg. 1583 erwarb H. von Hessen-Rheinfels die Niedergrafschaft
Katzenelnbogen. 1604 wurde Landgraf Moritz unter dem Einfluss Graf Johanns von
Nassau-Dillenburg calvinistisch. Deswegen kam es beim Tode Ludwigs IV. von
Hessen-Marburg 1604 zum hessischen Erbfolgestreit, in dessen Folge unter
anderem in Gießen eine lutherische Universität als Nachfolgerin des
calvinistisch gewordenen Marburg gegründet wurde. Im Ergebnis behielt
Hessen-Kassel 1648/1650 den nördlichen Teil Hessen-Marburgs mit Marburg und
erlangte endgültig Hersfeld. Zuvor hatte es 1640 die Grafschaft Schaumburg
erworben. 1736 fiel ihm die Grafschaft Hanau-Münzenberg an (u. a. mit Nauheim).
1800 umfasste es ein Gebiet von etwa 170 Quadratmeilen. Mit Völkershausen,
Martinroda, Willmanns, Wölferbütt und Altengronau gehörte Hessen-Kassel dem
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, mit dem Lindentaler Hof dem Kanton
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an. Außerdem war es um 1806 Mitglied
im Kanton Odenwald. Durch § 7 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 erlangte es für Sankt Goar und Rheinfels sowie seine Ansprüche auf Corvey
außer der Kurwürde nur einzelne mainzische Güter (Ämter Fritzlar, Naumburg,
Neustadt und Amöneburg, Kapitel Fritzlar und Amöneburg, die Klöster in diesen
Kapiteln) sowie die (Reichs-)Stadt Gelnhausen und das Reichsdorf Holzhausen
(Burgholzhausen). Danach nannte sich der Landgraf von H. Kurfürst von Hessen.
1806/1807 wurde H., da es nicht dem Rheinbund beigetreten war, von Frankreich
besetzt und dem Königreich Westphalen (Hauptstadt Kassel) einverleibt.
1813/1815 wurde es wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen
das Großherzogtum Fulda und Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr (trotz Untergangs des Heiligen Römischen Reichs und seines
Wahlrechts [Kurrechts der Kurfürsten]) bei. 1831 wurde eine Verfassung
erlassen. Durch preußisches Gesetz vom 20. 9. 1866 wurde H. wegen der
Unterstützung Österreichs in der misslungenen Bundesexekution des Jahres 1866
gegen Preußen von Preußen annektiert und Teil der preußischen Provinz
Hessen-Nassau wurde (Hauptstadt Kassel). Die damit preußischen Gebiete gingen
am 19. 9. 1945 im Wesentlichen in Großhessen und damit in Hessen auf. Die Linie
Hessen-Kassel erlosch 1875.
L.: Wolff 254; Zeumer 553 II b 27; Wallner 694 OberrheinRK 1; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D3, III 38 (1789) C1; Winkelmann-Holzapfel
152f.; Riedenauer 129; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre
Besitzer, Bd. 1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Piderit, F., Geschichte der Haupt-
und Residenzstadt Cassel, 2. A. 1882; Brunner, H., Geschichte der Residenzstadt
Cassel, 1913; Losch, P., Geschichte des Kurfürstentums Hessen 1803-66, 1922;
Anhalt, E., Der Kreis Frankenberg. Geschichte seiner Gerichte, Herrschaften und
Ämter von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert, 1928; Meisenträger, M./Krug, E.,
Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, 1935; Schröder-Petersen, A., Die
Ämter Wolfhagen und Zierenberg. Ihre territoriale Entwicklung bis ins 19.
Jahrhundert, 1936; Stengel, E., Johann Georg Schleensteins Landesaufnahme der
Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hessenland 44 (1933), und (in) Stengel, E.,
Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen Geschichte, 1960; Demandt, K.,
Geschichte des Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Kissel, O.,
Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Speitkamp,
W., Restauration als Transformation. Untersuchungen zur kurhessischen
Verfassungsgeschichte 1813-1830, 1986; Akten und Dokumente zur kurhessischen
Parlaments- und Verfassungsgeschichte 1848-1866, hg. v. Seier, H., 1987;
Hollenberg, G., Die hessen-kasselischen Landstände im 18. Jahrhundert, 1988,
Hessisches Jb. f. LG. 38 (1988); Grothe, E., Verfassungsgebung und
Verfassungskonflikt, 1996; Wegner, K., Kurhessens Beitrag für das heutige
Hessen, 1999; Philippi, H., Die Landgrafschaft Hessen-Kassel 1648-1806, 2007;
Ebert, J., Domänengüter im Fürstenstaat, 2013.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohenlohe-Ingelfingen (Grafen, Fürsten). Das 1080 erstmals
genannte Ingelfingen bei Künzelsau kam 1287 mit der Burg Lichteneck an die
Grafen von Hohenlohe. Durch Teilung der Linie Hohenlohe-Langenburg entstand
1699 die Nebenlinie H. Von 1701 bis 1805 war Ingelfingen Residenz der zum
fränkischen Reichskreis zählenden Fürsten zu H. Um 1800 umfasste das Gebiet der
H. zusammen mit Hohenlohe-Kirchberg, Hohenlohe-Langenburg und
Hohenlohe-Öhringen etwa 22 Quadratmeilen. In Besitz der Linie H. befanden sich
Ingelfingen, das Amt Schrozberg und das Salinenamt Weißbach (Weisbach). H.
zählte auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von H. für seine Rechte und Ansprüche auf die
7 Dörfer Gaukönigshofen (Königshofen),
Tauberrettersheim (Rettersheim), Rinderfeld (Reiderfeld), Wermutshausen,
Neubronn, Streichental und Oberndorf das Dorf Nagelsberg. 1805 erbte H.
Hohenlohe-Öhringen. Ingelfingen fiel 1806 an Württemberg und kam damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wallner 692 FränkRK 7 c; Riedenauer 129.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kaiserslautern (Reichsstadt). An der Straße vom Rhein
nach Lothringen erscheint 882 der fränkische Königshof
Luthra an der Lauter. Das Reichsgut um diesen Ort kam 985 an die salischen
Grafen des Wormsgaues (Herzog Otto von Kärnten) und von diesen später an die
Staufer. Kaiser Friedrich I. Barbarossa baute den Königshof
zur Pfalz aus. 1237 erscheint die Bezeichnung Lutra imperialis (K., 1322
Kayserlutern). 1276 wurde K. zur Reichsstadt erhoben. Mehrfach verpfändet kam
es 1375 als Pfand an die Pfalz. Unter Pfalzgraf Johann Casimir (1576-1592)
wurde es Residenz des Fürstentums Pfalz-Lautern (Lautern). 1797 wurde es von
Frankreich besetzt. 1816 fiel es an Bayern, 1945 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 245; Schlag, G., Die deutschen Kaiserpfalzen, 1940; Kaiserslautern
1276-1951, Festschrift zur 675jährigen Stadterhebung, hg. v. Münch, O., 1951;
Münch, O., Kaiserslautern, Barbarossastadt im Herzen des Pfälzer Waldes, 1957;
Berichte zur Deutschen Landeskunde 33, 1, 1964; Landkreis Kaiserslautern,
bearb. v. Reh, K. u. a., 1968; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1 1988;
Gerlich, A., Kaiserslautern, LexMA 5 1990, 860; Urkundenbuch der Stadt
Kaiserslautern, hg. v. Dolch, M. u. a., Bd. 1ff. 1994ff.; Das Lauterer Gericht
und sein Speyerer Oberhof, hg. v. Dolch, M. u. a., 1996; Ratsprotokolle der
Stadt Kaiserslautern 1566-1571, hg. v. Dolch, M. u. a., 2002; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 289; Dolch, M., Reichsburg Kaiserslautern (in)
Mitt. des hist. Ver. der Pfalz 105 (2007), 89. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kaiserswerth (Reichsstadt). Ursprünglich auf einer
ihm von Hausmeier Pippin überlassenen Rheininsel (wert) Rinhusen bei Düsseldorf
gründete der angelsächsische Missionar Suitbert 695 ein Benediktinerkloster.
Daneben bestand ein fränkischer Königshof, den
Kaiser Heinrich III. zu einer Pfalz ausbaute. Wahrscheinlich 1181 erhielt der
Ort Stadtrecht und wurde im 13. Jahrhundert Reichsstadt. 1235 verlor er durch
Versanden seine Insellage. Seit Ende des 13. Jahrhunderts war K. mehrfach
verpfändet, seit 1424 an das Erzstift Köln. 1772 kam es nach längerem
Rechtsstreit an den Herzog von Jülich und damit an die Pfalz. Das Stift wurde
1803 aufgelöst. 1806 fiel K. an das Großherzogtum Berg und 1815 an Preußen.
1946 kam es zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Urkundenbuch des Stifts Kaiserswerth, hg. v. Kelleter, H., 1904; Redlich,
O., Die Bedeutung von Stift und Burg Kaiserswerth für Kirche und Reich, Ann. d.
hist. Vereins NdRhein 115 (1929); Heck, K., Geschichte von Kaiserswerth, 1936;
Kaiserswerth, hg. v. Zimmermann, C./Stöcker, H., 2. A. 1981; Struve, T.,
Kaiserswerth, LexMA 5 1990, 860f.; Grossmann, K., Die mittelalterliche
Gerichtsverfassung und Verwaltungsorganisation in Kaiserswerth nach dem
Stadtrecht aus dem 14. Jahrhundert, 1992; Lorenz, S., Kaiserswerth, (in)
Staufische Pfalzen, 1994, 99; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2,
291. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kassel (Burg, Stadt, Residenz des Landgrafen
von Hessen). K. an der Fulda (zu lat. castellum Burg, oder „Haus an einer
Mulde“?) erscheint erstmals 913 (Chassella). Im Jahre 1008 gab Kaiser Heinrich
II. den dortigen Königshof an seine Gemahlin
Kunigunde, die ihn zur Ausstattung des Klosters Kaufungen verwendete. Nach
ihrem Tod fiel K. an das Reich zurück, wurde aber von Kaiser Heinrich III. an
Kunigundes Bruder gegeben. Von dort gelangte K. über den Erzbischof von Mainz
1039/1040 tauschweise wieder an Kaufungen. Nachdem zuletzt 1154 in K. Reichsgut
erwähnt wurde, machte Landgraf Heinrich I. von Hessen 1277 den Ort, dem 1239
die Stadtrechte bestätigt wurden, zum Mittelpunkt der Landgrafschaft Hessen.
1391 endeten die Versuche des Patriziats ergebnislos, größere Unabhängigkeit
vom Stadtherrn zu erlangen. Nach 1567 wurde die etwa 5000 Einwohner zählende
Stadt Sitz bzw. später Hauptstadt der Landgrafen von Hessen-Kassel (1807-1813
zu Westphalen). Mit Hessen-Kassel kam sie 1866 zu Preußen und 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 254; Piderit, F., Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Cassel, 1844,
2. A. 1882; Brunner, H., Geschichte der Residenzstadt Cassel, 1913;
Eisenträger, M. u. a., Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, 1935;
Cosanne, A., Kassel, LexMA 5 1990, 1034f.; Kassel im 18. Jahrhundert, hg. v.
Wunder, H. u. a., 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 289; Feldner, U., Kleine Geschichte der Stadt
Kassel, 2010; Huber, J., Stadtgeschichte Kassel, 2012; Vom Königshof zur Stadt, hg. v. Baumgärtner, I., 2013.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kaufbeuren (Reichsstadt). K. an der Wertach
entstand wohl im 8. Jahrhundert als fränkischer Königshof.
1126 wird es erstmals erwähnt. Es zählte bis 1167 zu den Gütern der 1116
erstmals genannten Herren von Beuren, kam dann jedoch an das Kloster
Ottobeuren. Um 1167 unterstand es (als Lehen) den Welfen, ab 1191 den Staufern.
Vor 1230/1240 wurde es zur Stadt (1241 Buren) erhoben. 1286 ist es urkundlich
als Reichsstadt mit dem Recht Überlingens bestätigt (1301 erstmals Kufburun),
1373 erhielt es Zollrechte, 1418 den Blutbann und 1530 das Münzrecht. Seit
1525/1545 drang die Reformation zeitweise ein, doch wurde bis 1699 die Parität
hergestellt. Die Stadt war Mitglied der schwäbischen Städtebank des Reichstags.
Sie gehörte dem schwäbischen Reichskreis an. 1803 kam sie mit 2 Quadratmeilen
(Amt Beuron) Gebiet und 6850 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 220; Zeumer 555 II b 22; Wallner 688 SchwäbRK 59; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Schroeder
215ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Dertsch, R., Die
Urkunden der Stadt Kaufbeuren 1240-1500, 1955; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kaufbeuren, 1960; Dertsch, R., Kaufbeuren, (in) Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bayer.Landesgeschichte,
1960; Junginger, F., Geschichte der Reichsstadt Kaufbeuren im 17. und 18.
Jahrhundert, 1965; Fahlbusch, F., Kaufbeuren, LexMA 5 1990, 1082; Die Urkunden
der Stadt Kaufbeuren 1501-1551, hg. v. Dieter, S., 1999; Lausser, H.,
Pfründner, Sieche, arme Dürftige, 2009.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen (Reichsdorf). Am 25. 11. 1347 erlaubte König Karl IV. der
Stadt Straßburg die Auslösung des verpfändeten, später Straßburg
eingegliederten Dorfes Königshofen bei Straßburg
vom bislang Pfandberechtigten. Mit Straßburg gelangte K. zu Frankreich.
L.: Hugo 472.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die K.
zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lauffen (Reichsstadt). Neben einem älteren Dorf
mit karolingischem Königshof auf dem linken Ufer
des Neckar wird eine Burg, nach der sich seit 1127 im Kochergau, im Maulachgau,
im Remstalgau, im Elsenzgau, im Kraichgau (Bretten) und im Enzgau sowie in
Hornberg, Eberbach und Dilsberg begüterte Grafen von L. (Popponen, seit 1012 für
den Bischof von Worms Grafschaft in dem Lobdengau, Vogtei über Kloster
Odenheim, Propstei Wiesenbach, Stift Wimpfen im Tale, Güter der Reichsabtei
Lorsch) nannten und 1234 die Stadt L. rechts des Neckars erwähnt. Nach dem
Aussterben der Grafen von L. um 1219, bei dem viele Güter an die Staufer
fielen, verpfändete Kaiser Friedrich II. L. an die Markgrafen von Baden. Im 14.
Jahrhundert kam es an Württemberg und war bis 1808 Amtsstadt. 1951/1952
gelangte L. zu Baden-Württemberg.
L.: Bauer, H., Die Grafen von Lauffen, Württemberg. Franken 7 (1865-1867),
467ff.; Klunzinger, K., Geschichte der Stadt Lauffen, 1846; Die Stadt Lauffen,
1934; Heimatbuch Lauffen, 1956; Jehle, F., Die gemeinsame Stadt, 1979;
Schwarzmaier, H., Geschichte der Stadt Eberbach am Neckar, 1986, 30ff.; Lorenz,
S., Lauffen, LexMA 5 1991, 1756; Die Grafen von Lauffen am mittleren und
unteren Neckar, hg. v. Burkhart, C. u. a., 2015.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Locarno (Reichsstadt), mhd. Luggarus. L. am Nordende
des Lago Maggiore im Tessin war im Frühmittelalter (866) Königshof. 1186 erhielt die Stadt von Kaiser Friedrich
I. Barbarossa vorübergehend die Reichsfreiheit. Von 1315 bis 1342 bildete L.
ein selbständiges Gemeinwesen, kam dann aber an die Visconti bzw. Mailand. Nach
mehrfachem Herrschaftswechsel wurde es 1513/1516 von den Eidgenossen der
Schweiz besetzt und als gemeine Herrschaft eingegliedert.
L.: Wolff 531; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F4; Hardmeyer,
J., Locarno und seine Täler, 5. A. 1923; Hudig-Frey, M., Locarno, 1966;
Wielich, G., Das Locarnese im Altertum und Mittelalter, 1970; Deplazes, L.,
Locarno, LexMA 5 1991, 1063.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lustenau (Reichshof). Das schon 887 Königshof genannte L. am Bodensee kam von König Arnulf
an die Grafen von Linzgau, dann über die Grafen von Bregenz und die Grafen von
Pfullendorf um 1180 an die Staufer sowie vor 1323 an die Grafen von Werdenberg
und von diesen 1395 als Pfand, 1526 durch Kauf an die Ritter bzw. Grafen von
Hohenems. 1767 zog Österreich L. an sich, musste es aber 1789 an die mit einem
Grafen von Harrach verheiratete Erbtochter des letzten Grafen herausgeben. 1806
kam L. an Bayern, 1814 in Vorarlberg an Österreich. Bis 1830 behielt es eine
Sonderstellung.
L.: Dacheröden 153; Hugo 454; Vetter, B., Der Reichshof Lustenau, 1935;
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1971ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Magdeburg (Erzstift, Herzogtum, Residenz). An
einem Übergang wichtiger Straßen über die Elbe (Brücke um 1260 nachweisbar)
wird 805 erstmals M. (slaw. Medeburu, Honigheide?, oder zu as. magath und as.
burg) als Burg und Handelsplatz genannt. Nach einer Zerstörung am Beginn des
10. Jahrhunderts wurde M., das 929 im Heiratsgut der Gemahlin Ottos des Großen
erscheint, um 936 durch König Otto den Großen erneuert (937 Königshof, 942 Pfalz bezeugt). 937 stiftete er das 968
in ein Domstift umgewandelte Moritzkloster, 965 verlieh er das Marktrecht und
968 gründete er das ungewöhnlich kleine Erzbistum M. (erster Bischof Abt
Adalbert von Weißenburg) als kirchliches Zentrum für die Gebiete östlich der
Elbe, zu dem die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg,
Posen (bis etwa 1000), Zeitz(-Naumburg) und Lebus (ab 1420) gehörten. Mit der
Einrichtung des Erzbistums Gnesen im Jahre 1000 wurden die
Ausdehnungsmöglichkeiten nach Osten beseitigt. Unter erzbischöflicher
Herrschaft blühte der Ort als wichtiger Osthandelsplatz rasch auf. 1128 kaufte
das Erzstift die Grafschaft Alsleben/Saale. Unter Erzbischof Wichmann
(1152-1192) wurde 1166 die Reichsabtei Nienburg und durch Kauf das Gut der
Pfalzgrafen von Sommerschenburg (1179) erworben und wurde 1188 Magdeburgs
besonderes Recht aufgezeichnet, das später auf zahlreiche Ostsiedlungen
übertragen wurde, für die M. meist auch die Funktion als Oberhof übernahm.
Schon im 12. Jahrhundert begann eine gewisse Lösung der Stadt vom Stadtherrn
(seit ca. 1240 Rat, 1294 faktischer Erwerb des Schultheißenamtes, jedoch 1331
Huldigungspflicht), die aber nie zur Reichsstandschaft des um 1400 etwa 30000
Einwohner zählenden Ortes führte. Die Einführung der Reformation (1524)
vertiefte den Gegensatz zwischen Stadt und Erzbischof, der seine Residenz 1503
nach Halle (bis 1714) verlegt hatte. Am 10. 5. 1631 verbrannte die Stadt bei
der Eroberung durch Tilly fast vollständig. Im schon 1545 beginnenden Kampf um
das Erzstift, dessen Herrschaft die Magdeburger Börde, die Länder Jerichow
(zwischen Elbe und Havel bis zum Plauer See) und Jüterbog sowie die Gegend von
Halle umfasste, wurde 1635 die Überlassung Magdeburgs an Prinz August von
Sachsen erreicht, dann aber 1648 der Übergang Magdeburgs an Brandenburg/Preußen
bestimmt, das sich nach dem Tod des letzten Administrators 1680 gegen Sachsen
(Kursachsen) durchsetzte, das als Abfindung die Ämter Querfurt, Jüterbog, Dahme
und Burg erhielt, das letztere aber 1687 an Brandenburg veräußerte. In
Brandenburg war das Erzstift Herzogtum und zählte zum niedersächsischen
Reichskreis. 1807 kam M. mit (1773) 5400 Quadratkilometern (91 Quadratmeilen)
und 29 Städten zum Königreich Westphalen und wurde Sitz des Elbdepartements.
1814 fiel es an Preußen zurück. 1815 wurde M. Hauptstadt der Provinz Sachsen
Preußens und Sitz des Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks M. Seit 1. 7.
1945 gehörte M., das 1945 stark zerstört und im April 1945 von amerikanischen
Truppen eingenommen wurde, zur sowjetischen Besatzungszone bzw. seit 1949 zur
Deutschen Demokratischen Republik. Seit 1952 war es Hauptstadt eines der
Bezirke der Deutschen Demokratischen Republik, der 1990 wieder im Land
Sachsen-Anhalt aufging. Das Bistum M. wurde 1992/1994 Suffragan von Paderborn.
L.: Wolff 427f.; Zeumer 553 II b 2; Wallner 706 NiedersächsRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 68; Regesta archiepiscopatus
Magdeburgensis, Bd. 1ff. 1876ff.; Opel, J., Die Vereinigung des Herzogtums
Magdeburg mit Kurbrandenburg, 1880; Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, hg. v.
Hertel, G., Bd. 1ff. 1892ff.; Wolter, F., Geschichte der Stadt Magdeburg, 1902;
Kehr, P., Das Erzbistum Magdeburg und die erste Organisation der christlichen
Kirche in Polen, 1920; Brackmann, A., Magdeburg als Hauptstadt des deutschen
Ostens, 1931; Bauermann, J., Umfang und Einteilung der Erzdiözese Magdeburg,
Zs. d. Vereins f. Kirchengesch. der Provinz Sachsen 29 (1933); Urkundenbuch des
Erzstifts Magdeburg, Bd. 1 (937-1192), hg. v. Israel, F./Möllenberg, W., 1937;
Wiebeck, G., Zur Methodik des Kartenvergleichs, 1938, Mitt. d. Reichsamts f.
Landesaufnahme, Sonderheft 16; Rörig, F., Magdeburgs Entstehung und die ältere
Handelsgeschichte, 1952; Schwineköper, B., Die Anfänge Magdeburgs, (in)
Vorträge und Forschungen 4 (1958), 389ff.; Schlesinger, W., Kirchengeschichte
Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Fischer, E., Magdeburg zwischen
Spätabsolutismus und Bürgerlicher Revolution, Diss. Halle-Wittenberg 1966;
Claude, D., Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert, Bd.
1 1972ff.; Geschichte der Stadt Magdeburg, hg. v. Asmus, H., 1975; Schrader,
F., Ringen, Untergang und Überleben der katholischen Klöster in den Hochstiften
Magdeburg und Halberstadt von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden,
1977; Ebel, F., Magdeburger Recht, Bd. 1f. 1983ff.; Schrader, F., Stadt,
Kloster und Seelsorge, 1988; Kintzinger, M., Magdeburg, LexMA 6 1992, 71; Burg
– Burgstadt – Stadt, 1994; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Beumann, H., Theutonum nova
metropolis, 2000; Asmus, H./Wille, M., 1200 Jahre Magdeburg, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 479,
1, 2, 355. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160 (1161?)
spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im westlichen
Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete Linie ab,
die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte. Seit 1202
wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie Isenberg-Limburg
die 1198 erworbene Burg M. bei Hamm namengebend. Diese Grafen von der M.
schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (Vogtei über Essen [1288] und
Werden, 1243 Königshof Unna) und in
Auseinandersetzung vor allem mit dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von
Worringen) ein geschlossenes Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum
Ebbegebirge und Rothaargebirge (1318 Herrschaft Ardey), wobei sich das
1226/1227 gegründete Hamm allmählich zum Vorort entwickelte (bis 1809). 1368
misslang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg. 1392 kam es zur durch Heirat
Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt des Kölner Erzbischofs aufgab,
ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein. 1444 schloss
sich in der Soester Fehde Soest mit der Soester Börde der Grafschaft an.
Andererseits verlor die Grafschaft die Herrschaft Bilstein und Fredeburg an
Köln. Seit 1461 wurden M. und Kleve gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch
Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden. Im nach
Aussterben der Grafen 1609 ausbrechenden jülich-klevischen Erbfolgestreit
(1609-1614) wurden diese Länder wieder getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50
Quadratmeilen und den Kreisen Hamm, Altena, Hörde und Wetter sowie der Stadt
Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der Hälfte von Lippstadt) an
Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die 1614 erlangte Herrschaft
Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg. Seit 1705 beantragte Preußen
wegen M. die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die
Grafschaft M. mit rund 100000 Einwohnern und einer seit 1750 stark geförderten
Industrie an Frankreich abgegeben und 1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen,
1813 aber wieder von Preußen besetzt. 1815 bezog Preußen M. in die Provinz
Westfalen ein. 1946 kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von
der Mark erhielten zwei Nachkommen Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der
Gräfin von Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr., Stammtafeln der Grafen von
der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister, A., Bd. 1f.
1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft Mark, 1913; Frisch, M., Die
Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere Gliederung, 1937; Zeittafel der
Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung des
Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob, H., Westfälische Beiträge zum
Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6;
Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die geistlichen Territorien der Kölner
Kirchenprovinz (1313-1368), 1973; Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden 1223-1368,
1983; Timm, W., Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag bei
Worringen, hg. v. Janssen, W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J., Mark,
LexMA 6 1992, 297; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v.
Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der Mark,
2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft Mark im
Mittelalter, hg. v. Pätzold, S., 2009.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Memleben (Reichskloster). M. wird 780 in einem
Verzeichnis der Güter des von Erzbischof Lullus von Mainz erbauten Klosters
Hersfeld erstmals erwähnt (Mimelebo). König Heinrich I. († 936) ließ den
dortigen Königshof zur Pfalz ausbauen. 975
stiftete Otto II. ein Benediktinerkloster in M., das bald reiche Güter erhielt.
Otto III. verlieh 994 Marktrecht, Münzrecht und Zollrecht. Heinrich II.
unterstellte das Kloster 1015 Hersfeld. 1548 wurde das Kloster in Folge der
Reformation aufgehoben.
L.: Memleben. Königspfalz – Reichskloster – Propstei, hg. v. Wittmann, H, 2001.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mindelheim (Herrschaft, Reichsfürst). An der Stelle
von M. an der Mindel lagen eine alemannische Siedlung des 7. Jahrhunderts und
ein fränkischer Königshof. M. selbst wird
erstmals 1046 anlässlich der Übertragung vom Reich an das Hochstift Speyer erwähnt.
1365 kamen Stadt (vor 1256) und Herrschaft von den Herren von M. über die
Hochschlitz an die Herzöge von Teck und 1433/1439 an die Herren von Rechberg.
Von 1467 bis 1586 gehörten Herrschaft und Stadt M. den Freundsberg/Frundsberg.
Danach kamen sie 1590 an die Fugger, deren Rechte aber von den Herren von
Maxlrain bestritten wurden. Sie traten ihre Ansprüche an Bayern ab, das M. 1616
besetzte und die Fugger abfand. Seit 1616 war M., abgesehen von 1704/1705 bis
1713/1714, als es der Kaiser als aus seiner Sicht erledigtes Reichslehen John
Churchill Marlborough, First Duke of Marlborough, als Belohnung für seinen Sieg
über Bayern als Reichsfürsten überließ, was durch den Frieden von Rastatt 1714
allerdings wieder entschädigungslos beseitigt wurde, und abgesehen von 1778 bis
1780 (Besetzung durch Österreich, mit 7 Quadratmeilen Gebiet), Teil Bayerns und
gehörte dem schwäbischen Reichskreis an.
L.: Wolff 136, 201; Wallner 685 SchwäbRK 13; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) D3; Zoepfl, F., Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben, 1948;
Der Landkreis Mindelheim in Vergangenheit und Gegenwart, 1968; Vogel, R.,
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Mindelheim, 1970; Habel, H., Der
Landkreis Mindelheim, 1971. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Murten (Reichsstadt, Herrschaft, Land). M. am
Murtensee zwischen Solothurn und Avenches (Aventicum) erscheint 515 als
burgundischer Königshof Muratum in der
Gründungsurkunde des Klosters Saint-Maurice (Saint Maurice/Wallis, Sankt
Moritz). Nach seiner 1034 erfolgten Zerstörung wurde es nach 1159 von den
Herzögen von Zähringen als Stadt begründet. Nach dem Aussterben der Herzöge
wurde es Reichsstadt, kam aber 1255 und nach der Rückgewinnung seitens des
Reiches (1283) 1291 erneut an Savoyen. Von 1475 bis 1798 wurde es von Bern und
Freiburg gemeinsam verwaltet. 1803 gelangte es an den Kanton Freiburg der
Schweiz.
L.: Wolff 530; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) C3; Welti, F. E.,
Das Stadtrecht von Murten, 1925; Flückiger, E., Murten, 1946.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nördlingen (Reichsstadt). Nach römischen und
alemannischen Siedlungen erscheint 898 der Königshof
N. im Ries anlässlich der Übertragung an den Bischof von Regensburg. 1215
gewann König Friedrich II. durch Tausch N. für das Reich zurück. Vergeblich
versuchten die Grafen von Oettingen und die Herzöge von Bayern die Herrschaft
zu erlangen. Spätestens 1290 (Stadtrecht) ist N. als Stadt bezeugt. In der
Folge war es Reichsstadt (1323 Ammannamt). 1522/1555 schloss es sich der
Reformation an. Es gehörte dem schwäbischen Reichsstädtekollegium und dem
schwäbischen Reichskreis an. 1803 kam es mit 7000-8000 Einwohnern und 1,5
Quadratmeilen Gebiet (Enkingen, Teile von Nähermemmingen und Herkheim,
Goldburghausen, Schweindorf u. a.) an Bayern.
L.: Wolff 213; Zeumer 554 III b 7; Wallner 689 SchwäbRK 70; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Schroeder
210ff.; Müller, K., Nördlingen. Stadtrechte des Mittelalters, 1933; Puchner,
K./Wulz, G., Die Urkunden der Stadt Nördlingen 1233-1449, Bd. 1ff. 1952ff.;
Sayn-Wittgenstein, F. Prinz zu, Reichsstädte, 1965; Rabe, H., Der Rat der
niederschwäbischen Reichsstädte, 1966; Berger, H., Nördlingen. Die Entwicklung
einer Stadt von den Anfängen bis zum Beginn der sechziger Jahre des 20.
Jahrhunderts, Diss. phil. Erlangen-Nürnberg, 1969; Kudorfer, D., Nördlingen,
1974, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Rublack, H., Eine
bürgerliche Reformation: Nördlingen, 1982; Voges, D., Die Reichsstadt
Nördlingen, 1988; Kießling, R., Die Stadt und ihr Land, 1989, 24ff.; Kießling,
R., Nördlingen, LexMA 6 1993, 1236; Voges, D., Nördlingen seit der Reformation,
1998. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberehnheim (Reichsstadt), frz. Obernai. O. im
Unterelsass war vermutlich schon in merowingischer Zeit Königshof. 1240 wurde es Stadt genannt. Als Reichsstadt trat es
1354 dem elsässischen Zehnstädtebund bei. Ihr Gebiet umfasste das alte Schloss
Kagenfels im Klingental und das Dorf Bernhardsweiler. Nach 1648 kam die Stadt
an Frankreich und gehörte bis zur französischen Revolution von 1789 zur
Unterstatthalterschaft Straßburg.
L.: Wolff 296; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C4; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 469.
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Oppenheim (Reichsstadt). O. am Mittelrhein bei
Mainz wird 765 erstmals erwähnt. 774 gab König Karl der Große den Königshof an die Abtei Lorsch. 1147 fiel der Ort von
Lorsch an das Reich zurück. 1225/1226 erhielt er Stadtrecht (Reichsstadt). 1254
war O. Mitglied des rheinischen Städtebundes. Von 1315 bis 1353 wurde O. an das
Erzstift Mainz, 1375 an die Pfalz verpfändet und gehörte seit 1398 tatsächlich,
seit 1648 endgültig zur Pfalz. Später fiel O. an Hessen-Darmstadt. 1946 kam es
an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Franck, W., Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Oppenheim am
Rhein, 1859; Wernher, C., Oppenheim, 1925; Krause, P., Oppenheim unter der
Verwaltung des Reichs, 1927; Neue Forschungen zur Geschichte Oppenheims und
seiner Kirche, hg. v. Jungkenn, E., 1938; Leiwig, H., (in) Berichte zur
deutschen Landeskunde 33, 1 1964; 1200 Jahre Oppenheim am Rhein, Festschrift,
hg. v. Albrecht, J./Licht, H., 1965; Reifenberg, W., Die kurpfälzische
Reichspfandschaft Oppenheim, Gau-Odernheim, Ingelheim 1375-1648, 1968;
Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, hg. v. Licht, A., 1975; Rödel,
V., Oppenheim als Burg und Stadt des Reiches, Beitr. z. mittelrhein. Gesch. 21
(1980), 60ff.; Kraft, R., Das Reichsgut von Oppenheim, HJL 11 (1981), 20ff.;
Festschrift St. Katharinen zu Oppenheim, hg. v. Servatius, C./Steitz, H./Weber,
F., 1989; Seibert, H., Oppenheim, LexMA 6 1993, 1417; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 481.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Quedlinburg (Abtei, Residenz). In Q. an der Bode im
nordöstlichen Harzvorland bestand schon in karolingischer Zeit neben einer
vermutlich am Ende des 8. Jahrhunderts errichteten Hersfelder Missionskirche
eine Burg, die König Heinrich I. zu seiner wichtigsten Pfalz ausbaute. 922 ist
ein daran anschließender Ort mit Königshof
(Quitilingaburg) erstmals erwähnt. 936/7 gründete die Königinwitwe Mathilde mit
Zustimmung ihres Sohnes Otto des Großen auf der Burg das Kanonissenstift Sankt
Servatius, das mit bedeutenden Privilegien ausgestattet wurde (994
Marktprivileg, Münzprivileg und Zollprivileg für die Kaufleute, Güter bis ins
Eichsfeld, Vogtland und Havelland) und dem eine besondere Stellung als
fürstliche Reichsabtei zugedacht war. Der Ort Q. stand unter der Herschaft der
Äbtissin, die nach einem Verzicht auf die Herrschaftsrechte über die Stadt
(1358) 1477 den Versuch der zu dieser Zeit etwa 5000 Einwohner zählenden Stadt
vereitelte, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen. Die Vogtei über das Stift
gewannen in der Mitte des 12. Jahrhunderts die Grafen des Harzgaus, 1273 die
Grafen von Regenstein und 1477 die Wettiner (Sachsen), deren albertinische
Linie 1485 die Schutzherrschaft erhielt. 1539 wurde Q., das zum obersächsischen
Reichskreis zählte, ein evangelisches freies weltliches Stift. 1697 trat
Sachsen (Kursachsen) die Rechte der Schutzvogtei an Brandenburg ab, an das 1648
das umgebende Hochstift Halberstadt gekommen war. 1803/1813 fiel das Fürstentum
Q., dessen Äbtissin zu den rheinischen Prälaten zählte, (mit der Stadt Q. und
dem Flecken Ditfurt bzw. Dithfurth ein Gebiet von 2 Quadratmeilen,) an Preußen.
Von 1807 bis 1813 gehörte Q., dessen Stift 1810 aufgelöst wurde, zum Königreich
Westphalen, nach 1815 zur preußischen Provinz Sachsen. Von 1949 bis 1990 kam es
damit in Sachsen-Anhalt zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 408f.; Zeumer 552ff. II a 37, 12; Wallner 710 ObersächsRK 24; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer,
H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Geschichte zur Tausendjahrfeier der Stadt Quedlinburg, Bd. 1f. 1922; Lorenz,
H./Kleemann, S., Quedlinburgische Geschichte, Bd. 1f. 1922; Lorenz, H.,
Werdegang der 1000jährigen Kaiserstadt Quedlinburg, 1925; Kleemann, S., Quedlinburg,
10. A. 1927; Weirauch, H., Der Grundbesitz des Stiftes Quedlinburg im
Mittelalter, Sachsen und Anhalt 14 (1938); Speer, E., Quedlinburg, 2. A. 1954;
Speer, E., Quedlinburg und seine Kirchen, 3. A. 1972; Militzer, K./Przybilla,
P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat. Halberstadt und Quedlinburg bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Schauer, H., Quedlinburg. Das städtebauliche
Denkmal und seine Fachwerkbauten, 1990; Blaschke, K., Quedlinburg, LexMA 7
1994, 359; Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, 1996; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 720, 1, 2, 469;
Reuling, U., Quedlinburg, 2006; Kayserlich - frey - weltlich, hg. v. Bley, C.,
2009; Kasper, P., Das Reichsstift Quedlinburg (936-1810), 2014; Schröder-Stapper,
T., Fürstäbtissinnen, 2015.
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Recklinghausen (Vest). Das auf einen karolingischen Königshof zurückgehende R. (Ricoldinchuson) wird 1071
(vielleicht schon 965) erstmals genannt. Wohl seit der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts wurde das 1228 erstmals erwähnte Gogericht (Vest) R., das sich
westlich Recklinghausens und südlich der Lippe erstreckte, Grundlage einer
Herrschaft des Erzstifts Köln. Das Vest wurde von 1446 bis 1576 an die Herren von
Gemen und ihre Erben, die Grafen von Schaumburg verpfändet. Ende 1802/1803 kam
es an den Herzog von Arenberg, 1811 an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen
(Provinz Westfalen) und 1946 R. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Ritz, L., Die ältere Geschichte des Vestes und der Stadt
Recklinghausen, 1903; Körner, J./Weskamp, A., Landkreis Recklinghausen, 1929;
Pennings, H., Geschichte der Stadt Recklinghausen, Bd. 1f. 1930ff.; Dorider,
A., Geschichte der Stadt Recklinghausen 1577-1933, 1955; Der Landkreis
Recklinghausen, hg. v. Lübbersmann, H., 1966; Der Kreis Recklinghausen, hg. v.
Kreis Recklinghausen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz
Westfalen 1815-1945, FS G. K. Schmelzeisen, 1980, 169; 750 Jahre Stadt
Recklinghausen, 1236-1986, hg. v. Burghardt, W., 1986; Koppe, W.,
Stadtgeschichte im Unterricht, Recklinghausen 900-1950, 1986; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 501.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rheina-Wolbeck (Fürstentum). An der Furt einer
wichtigen Straße über die Ems wird erstmals 838 ein Königshof
genannt, zu dem eine dem heiligen Dionysius (von Paris) geweihte Pfarrkirche
gehörte. Seit dem 13. Jahrhundert kam Rheine an das Hochstift Münster. 1327
wurde es zur Stadt erhoben. 1463 wurde in der Nähe ein Kloster gegründet. 1803
wurde das aufgegebene Kloster Residenz des aus zwei Ämtern des ehemaligen
Hochstifts Münster für den Herzog Wilhelm Joseph von Looz-Corswarem gebildeten
Fürstentums R. Dieses bestand aus einem 80 Kilometer langen, 10 bis 15
Kilometer breiten Streifen längs der Ems (zwischen Münster und Lingen) und kam
1806 an das Großherzogtum Berg, 1811 an Frankreich, 1815 in seinem südlichen
Teil an Preußen (Provinz Westfalen), in seinem nördlichen Teil an Hannover und
damit 1866 ebenfalls an Preußen. 1946 fiel das Gebiet mit Rheine bis auf einen
kleinen Teil im Norden an Nordrhein-Westfalen.
L.: Führer, A., Geschichte der Stadt Rheine, 1927; Tönsmeyer, J., Das
Landesfürstentum Rheina-Wolbeck, 1962. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rottweil (Reichsstadt). R. am obersten Neckar
liegt auf dem Gebiet des römischen, um 73 n. Chr. an wichtigen Straßen
angelegten Ortes Arae Flaviae. 771/887 wird die vielleicht aus einem
alemannischen Herzogshof bzw. merowingischen Königshof
des 8. Jahrhunderts entstandene Pfalz Rotumvila (roter Hof) erwähnt, deren
Vögte seit dem 11. Jahrhundert die Herzöge von Zähringen waren. Vermutlich um
die Mitte des 12. Jahrhunderts (1140?) entwickelte sich daneben auf einem
nordwestlich gelegenen Bergsporn eine Siedlung zum Markt, die im 14.
Jahrhundert Reichsstadt (1299 Freiheit von auswärtigen Gerichten, 1358 Kauf des
Königshofs, 1359 Erwerb des Blutbanns, 1383/1401
Erwerb des Reichsschultheißenamtes) wurde. Von 1463/1519 bis 1802/1803 war R.,
das im 15. und 16. Jahrhundert ein ansehnliches Herrschaftsgebiet mit 28
Dörfern vor allem aus den Gütern der 1594 ausgestorbenen Grafen von Zimmern
gewann, zugewandter Ort der Eidgenossenschaft der Schweiz. Bis 1784 bestand das
seit dem 13. Jahrhundert überlieferte kaiserliche Hofgericht zu R. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörten der Stadt das Obervogteiamt (Dietingen und Irslingen,
Dunningen, Böhringen, Göllsdorf, Villingendorf und Talhausen, die Burg
Schenkenberg mit Epfendorf, Herrenzimmern und Seedorf), das Pürschvogteiamt
(Teile von Zimmern, Horgen, Hochmössingen und Winzeln, Bösingen, Stetten,
Niedereschach, Fischbach, Neufra, Sinkingen und Bettlinsbad), das
Bruderschaftsoberpflegamt (Deißlingen, Dauchingen, Mühlhausen und Weilersbach),
das Spitaloberpflegamt (Feckenhausen) und die unmittelbar unter dem
Stadtmagistrat stehenden Orte Altstadt, Bernburg, Eckhof, Harthausen
[Harthaus], Hochwald, Hohenstein und Wildeck. 1802/1803 fiel das 4
Quadratmeilen bzw. 220 Quadratkilometer große und rund 13600 Einwohner
umfassende R. noch vor Verkündigung des Reichsdeputationshauptschlusses an
Württemberg und wurde Sitz eines Oberamts. 1951/1952 kam R. an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 10; Wallner 687 SchwäbRK 32; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 72b (bis 1797) B1, II 78 (1450) F4,
III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder 339ff.; Die Territorien des
Reichs 5, 214; Ruckgaber, H., Geschichte der Frei- und Reichsstadt Rottweil,
1835ff.; Thudichum, F., Geschichte der Reichsstadt Rottweil und des
kaiserlichen Hofgerichts daselbst, 1911; Merkle, J., Das Territorium der
Reichsstadt Rottweil, 1913, Darstellungen aus der württembergischen Geschichte
11; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Steinhauser, A., Officina Historiae Rottwilensis, 1950; Leist, J., Reichsstadt
Rottweil, 1962; Laufs, A., Die Verfassung und Verwaltung der Stadt Rottweil
1650-1806, 1963; Der Kreis Rottweil, hg. v. Theiss, K./Baumhauer, H., 1963;
Grube, G., Die Verfassung des Rottweiler Hofgerichts, 1969; Planck, D., Arae
Flaviae. Neue Untersuchungen zur Geschichte des römischen Rottweil, Teil 1f.
1975; Burgstahler, F., Rottweil im 19. Jahrhundert, 1989; Weber, E., Städtische
Herrschaft und bäuerliche Untertanen, 1992; Fahlbusch, F., Rottweil, LexMA 7
1995, 1055; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 529; Marquardt, B.,
Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Saarbrücken (Grafschaft). Die im ersten
nachchristlichen Jahrhundert an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen an einem
Saarübergang beginnenden Siedlungsspuren (vicus Saravus) endeten im 5.
Jahrhundert. 999 wurde die Burg S. anlässlich der Übertragung durch Kaiser Otto
III. an das Hochstift Metz erstmals erwähnt. Sie war seit dem 12. Jahrhundert
Sitz der mit ihr durch die Bischöfe von Metz belehnten, 1080 anlässlich des
Empfanges des Königshofs Wadgassen erstmals
genannten Grafen (Graf Sigibert im Saargau). Sie nannten sich, nachdem 1120 die
Güter im Elsass von den Gütern an Saar und Rhein getrennt worden waren, seit
1123 nach S. Sie waren mit den Staufern verschwägert, hatten zeitweise die
Vogtei über das Hochstift Worms inne und waren vor allem zu beiden Seiten der
Saar sowie im Elsass begütert. 1180/1190 wurden die Güter an Saar und Rhein auf
die Linien S. und Zweibrücken verteilt. Von der Linie S. spaltete sich 1214
Leiningen ab, von Zweibrücken (1385/1394 an die Pfalzgrafen) 1297 die Linie
Bitsch (1570 an Lothringen). Die dadurch auf Güter um S. beschränkten Grafen
von S. starben 1274 aus und wurden infolge Verheiratung Mathildes von S. mit
Simon von Commercy von den Grafen von Saarbrücken-Commercy beerbt. Bei deren
Aussterben fiel die Grafschaft in weiblicher Erbfolge 1381 an die walramische
Linie Nassau-Weilburg der Grafen von Nassau, welche die Güter an Saar und Blies
mit den nassauischen Gütern an Lahn und Main verband. 1442 wurde in eine
linksrheinische Linie (Nassau-Saarbrücken) und eine rechtsrheinische Linie
(Neue Linie Nassau-Weilburg) geteilt. 1527 erbte Nassau-Saarbrücken die
Grafschaft Saarwerden und die Herrschaft Lahr von den Grafen von
Moers-Saarwerden. 1574 zog Lothringen die Grafschaft Saarwerden als wegen
Einführung der Reformation (1. 1. 1574) erledigtes Lehen ein. Ebenso gingen die
Lehen des Hochstifts Metz verloren. Von 1574 an war die seit 1442 abgeteilte
Grafschaft wieder mit Nassau-Weilburg vereinigt. Danach kam sie an die Linie
Ottweiler (Nassau-Ottweiler). 1629 wurde erneut geteilt. Nach vorübergehender
Besetzung von 1681 bis 1697 und Grenzbereinigungen von 1766 kam S. 1793/1801 an
Frankreich, 1815/1816 zu Preußen (Rheinprovinz), 1919 und 1945/1946 zum
Saargebiet sowie 1957 zum Saarland. S. Nassau-Saarbrücken.
L.: Wolff 265; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C4; Ruppersberg, A.,
Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrücken, Teil 1ff. 2. A. 1908ff.;
Werke, H., Die Machtstellung des Saarbrücker Hauses am Mittel- und Oberrhein im
12. Jahrhundert, Saarbrücker Hefte 5 (1957); Festschrift zur 650jährigen
Verleihung des Freiheitsbriefes an Saarbrücken und St. Johann, hg. v. Herrmann,
H./Klein, H., 1971; Geschichtliche Landeskunde des Saarlands, Bd. 2 1977;
Thomes, P., Kommunale Wirtschaft, 1995; Herrmann, H., Saarbrücken, LexMA 7
1995, 1210; Burg, P., Saarbrücken 1789-1860, 1999; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 535.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sachsen-Saalfeld (Fürstentum, Herzogtum). Saalfeld an der
Saale wird 899 erstmals genannt. Es war ursprünglich Königshof
und wurde im 10. Jahrhundert zur Pfalz ausgebaut. 1014 kam es an Pfalzgraf Otto
von Lothringen und über dessen Tochter Richenza 1056 an den Erzbischof von
Köln. 1057 ist die Burg bezeugt. Sie und die zugehörige Siedlung wurden
1167/1188 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zurückerworben. 1208 verpfändete
König Otto IV. den Ort an die Grafen von Schwarzburg. 1389 kaufte ihn das Haus
Wettin (Markgrafen von Meißen). Seit 1680 bestand auf Grund der Aufteilung
Sachsen-Gothas das zum obersächsischen Reichskreis zählende Fürstentum S., seit
1735 das Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld. 1826 kam es an Sachsen-Meiningen.
L.: Wallner 710 ObersächsRK 18; Wagner, C./Grobe, L., Chronik der Stadt
Saalfeld, 1874; Richter, R., Saalfeld und Umgebung, 1874; Krauß, E., Die
städtebauliche Entwicklung der Stadt Saalfeld an der Saale, 1934; Geschichte
Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sayn-Vallendar (Herren). 1052 gab Kaiser Heinrich III.
seinen Königshof im 836 bereits erwähnten
Vallendar bei Koblenz an das Stift Sankt Simon und Judas in Goslar. 1232
erlangte Graf Heinrich von Sayn Gerichtsbarkeit und Hoheit im Dorf Vallendar.
Bei der Teilung der Saynschen Güter 1294 kam die Herrschaft Vallendar an Graf Engelbert.
Dessen Enkel erhielt durch Heirat (vor 1345) der Erbtochter der Grafen von
Wittgenstein diese Grafschaft. 1374 übertrug Graf Johann von Sayn die
Lehnsrechte über Vallendar an das Erzstift Trier, das 1392 drei Viertel der
Herrschaft käuflich erwarb, 1441 aber ein Viertel wieder zurückverkaufte. 1681
gewann das Erzstift Trier in einem Vergleich nach langwierigem Prozess vor dem
Reichskammergericht die Landeshoheit über die ganze Herrschaft und belehnte die
Grafen mit der Hälfte der Herrschaft, die es 1767 aber käuflich wieder erwarb.
Über Nassau und Preußen (1866) kam Vallendar 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schönborn (Reichsritter, Freiherren, Grafen). Nach
dem Ort S. bei Limburg an der unteren Lahn nannte sich ein 1284 erstmals sicher
bezeugtes rheinisches, aus der Ministerialität aufgestiegenes Adelsgeschlecht.
Seit dem späten Mittelalter gehörte es mit verschiedenen, bis zur ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts mit Ausnahme eines Zweiges aussterbenden Linien zur
rheinischen Reichsritterschaft (Ritterkreis Rhein). Im 17. Jahrhundert
verlagerte es seinen Schwerpunkt nach Franken. 1642 wurde Johann Philipp von
Schönborn Bischof von Würzburg, 1647 Erzbischof von Mainz. Als Folge hiervon
erlangte das Geschlecht für längere Zeit eine hervorgehobene Stellung. 1663
wurde es in den Freiherrenstand, 1701 in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen
der 1671 erworbenen Herrschaft Reichelsberg gehörten die Grafen von S. zu den
fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags.
1701/1704 erwarben sie die reichsständische Herrschaft Wiesentheid und damit
eine zweite Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts waren die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald, Steigerwald,
Gebirg (ab Mitte des 18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa 1790)
immatrikuliert. Die im 18. Jahrhundert entstandene Linie Schönborn-Heusenstamm
erlosch 1801. Von den Grafen von Schönborn-Wiesentheid zweigten sich 1801 und
1811 die Grafen von Schönborn-Buchheim in Österreich und die Grafen von S. in
Böhmen ab. Um 1800 zählten sie mit Heusenstamm, Gravenbruch (Grafenbruch),
Hausen, Obertshausen, Patershäuser Hof, Schloss S., Huckelheim,
Bromelbergerhof, Dörnsteinbach, Großblankenbach, Großkahl, Großlaudenbach,
Hauenstein, Hauhof, Kahler Glashütte (Kahler), Königshofen,
Krombach, Langenborn, Mensengesäß, Oberschur, Oberwestern, Polsterhof,
Schneppenbach, Unterschur, Waag, Wesemichshof (Wesemichshofen), Schöllkrippen
und Michelbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Gaibach und
Zeilitzheim waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Weiter waren sie
mit der Hälfte von Dorn-Assenheim (Dornassenheim) Mitglied im Kanton
Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Michelbach fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und Huckelheim, Oberwestern,
Schöllkrippen, Großlaudenbach und Kahl an Aschaffenburg und damit später an
Bayern. Die Herrschaften Wiesentheid und Reichelsberg kamen 1806/1810 durch
Mediatisierung an Bayern. Der Ort S. gelangte 1479 über Katzenelnbogen an
Hessen, 1803 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39,
187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951;
Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18.
Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die
Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur
Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004; Handbuch
der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp,
W., 2014, 357 (Heusenstamm).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Straubing (Burg, Dorf, Stadt, Herrschaft, Residenz
des Herzogs von Bayern). Auf älterem Siedlungsland am römischen Limes wurde im
früheren keltorömischen Sorviodurum vermutlich um 550 eine neue Siedlung der
Bayern errichtet, die über den Herzog von Bayern 788 an den König der Franken
fiel. 1029 kam der Königshof von Bischof Bruno
von Augsburg an das Hochstift Augsburg. Dessenungeachtet erhob der Herzog von
Bayern 1218 den Ort zur Stadt. 1353 wurde diese Sitz des Herzogtums
Straubing-Holland (bis 1425/1429, tatsächlicher Sitz in S. nur von 1353 bis
1358 und von 1387/1389 bis 1397). Danach kam S. an Bayern-München, in dem
Herzog Ernst 1435 die dem jüngeren Herzog Albrecht heimlich angetraute
Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer ertränken ließ. 1535 löste S. die
letzten grundherrschaftlichen Rechte Augsburgs ab. S. Bayern-Straubing.
L.: Wolff 137; Urkundenbuch der Stadt Straubing, hg. v. Solleder, F., 1911ff.;
Keim, J., Heimatkundliche Geschichte von Straubing, 1958; Walke, N., Das
römische Donaukastell Straubing, Sorviodurum, 1965; Straubing. Das neue und
alte Gesicht einer Stadt im altbayerischen Kernland, hg. v. Bosl, K., 1968;
Straubing. Landgericht, Rentkastenamt und Stadt, bearb. v. Fraundorfer, W.,
1974; Störmer, W., Straubing, LexMA 8 1996, 230; Forster, M., Die
Gerichtsverfassung und Zivilgerichtsbarkeit in Straubing, Diss. jur. Regensburg
1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 566.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trier (Erzstift, Kurfürstentum, Residenz des
Erzbischofs). 16-13 v. Chr. gründete Augustus an wichtigen Straßen im Gebiet
der keltisch-germanischen Treverer an der mittleren Mosel die Stadt Augusta
Treverorum. Sie blühte rasch auf und wurde Hauptort der Provinz Belgica. 275 n.
Chr. wurde sie durch die Franken zerstört, wurde aber danach vor allem von
Kaiser Konstantin zur mit 60000-70000 Einwohnern größten römischen Stadt
nördlich der Alpen wiederaufgebaut (Sitz der Praefectura Galliarum) und in der
zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Sitz eines Bistums (314 Bischof Agricius). 475
wurde sie von den Franken erobert, die den römischen Palast zur Pfalz
umwandelten. 843 kam sie zum Reich Kaiser Lothars, 870/879 zum ostfränkischen
Reich. 897 wurde T. vom König mit dem Bannforst im Hunsrück ausgestattet. 902
erlangte der im 6. Jahrhundert und kurz vor 800 zum Erzbischof (Suffragane
Metz, Toul, Verdun) erhobene Bischof die Herrschaft über die 882/892 von
Normannen verwüstete Stadt, 936 das Recht der Königskrönung. 973 gewann er
einen Bannforst in der Eifel. 1018 erhielt er den Königshof
Koblenz und Güter im Westerwald, 1139 die Reichsabtei Sankt Maximin vor T. 1197
verzichtete der Pfalzgraf zugunsten des Erzbischofs auf die Hochstiftsvogtei.
Im 13. Jahrhundert wurde der Erzbischof in die Gruppe der Kurfürsten
aufgenommen. Am Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts gelang es, eine
Landverbindung zwischen den Gütern an der mittleren Mosel um Trier und dem
mittleren Rhein um Koblenz herzustellen und die Reichspfandschaften Boppard und
Oberwesel zu gewinnen. 1427 wurden Teile der Reichsgrafschaft Daun, 1452
Manderscheid, 1545 die Grafschaft Virneburg und 1576 Prüm (Personalunion)
erlangt. 1473 gründete der Erzbischof eine bis 1798 bestehende Universität in
T. 1669 wurde ein Landrecht erlassen. Zuletzt umfasste das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende Hochstift 151 Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern.
1794/1801 fielen die linksrheinischen Güter an Frankreich, 1803 wurden die
rechtsrheinischen Güter säkularisiert und an Nassau-Weilburg gegeben. 1806 kam
hiervon einiges an das Großherzogtum Berg. Das Erzbistum wurde 1801 Mecheln,
1815 Köln unterstellt. Die meisten Trierer Güter kamen 1815 unmittelbar oder
1866 über Nassau an Preußen, das Koblenz zum Verwaltungsmittelpunkt erhob, und
damit 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 82ff.; Zeumer 552 I 2; Wallner 700 KurrheinRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38
(1789) B2; Die Territorien des Reichs 5, 50; Hontheim, J. v., Historia
Trevirensis diplomatica, Bd. 1ff. 1750; Marx, J., Geschichte des Erzbistums
Trier, Bd. 1ff. 1858ff.; Goerz, A., Regesten der Erzbischöfe zu Trier 814-1503,
Bd. 1f. 1859ff., Neudruck 1969; Knetsch, G., Die landständische Verfassung und
reichsritterschaftliche Bewegung im Kurstaat Trier, 1909; Just, L., Das Erzbistum
Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von Philipp II. bis Joseph II., 1931;
Michel, F., Handbuch des Bistums Trier, bearb. v. Bistums-Archiv 1952; Zur
Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer
Erzbischöfe im Mittelalter, 1953; Ewig, E., Trier im Merowingerreich, 1954;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Geschichte des
Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., Bd. 1 (bis 925), 1964; Pauly, F., Aus der
Geschichte des Bistums Trier, Teil 1: Von der spätrömischen Zeit bis zum 12.
Jahrhundert, 1968; Weber, H., Frankreich, Kurtrier, der Rhein und das Reich
1623-1635, 1969; Laufner, R., Die Ausbildung des Territorialstaates der
Kurfürsten von Trier, (in) Vortr. und Forsch. 14 1970; Sperling, W., Der
Trierer Raum in der voramtlichen topographischen Kartographie, Mitteilungsblatt
des dt. Vereins für Vermessungswesen. Landesverein Rheinland-Pfalz 21 (1971);
Holbach, R., Stiftsgeistlichkeit im Spannungsfeld von Kirche und Welt, 1982;
Janck, D., Das Erzbistum Trier während des großen abendländischen Schismas
(1378-1417), 1983; Janssen, F. R., Kurtrier in seinen Ämtern, vornehmlich im
16. Jahrhundert, 1985; Aufklärung und Tradition, Kurfürstentum und Stadt Trier
im 18. Jh., hg. v. Franz, G., 1988; Bodsch, J., Burg und Herrschaft. Zur
Territorial- und Burgenpolitik der Erzbischöfe von Trier im Hochmittelalter bis
zum Tod Dieters von Nassau († 1307), 1989; Kerber, D., Herrschaftsmittelpunkte
im Erzstift Trier, 1995; Schieffer, C., Trier, LexMA 8 1996, 997ff.;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Pundt, M., Metz und Trier, 1998; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 421,
1, 2, 588; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 474; Brommer, P.,
Kurtrier am Ende des alten Reichs, 2008; Regesten der Bischöfe und Erzbischöfe
von Trier, hg. v. Anton, H., 2015ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vallendar (Herrschaft). V. am unteren Mittelrhein
gegenüber von Koblenz wird anlässlich der Kirchenweihe 836 erstmals genannt.
1052 gab Kaiser Heinrich III. seinen Königshof
zu V. an das Stift Sankt Simon und Judas in Goslar. Am Ende des 13.
Jahrhunderts war der Hof in den Händen der Herren von Tomburg, im 15.
Jahrhundert kam er durch Heirat an die Burggrafen von Rheineck und die Waldbott
von Bassenheim. Im Dorf V. erlangte 1232 der Graf von Sayn die Herrschaft. Bei
der Teilung Sayns 1294 fiel die Herrschaft V. an Graf Engelbert, dessen Enkel
durch Heirat vor 1345 die Grafschaft Wittgenstein erbte. Durch Verkauf und
Rückkauf 1392/1441 kam es zur gemeinsamen Herrschaft von Sayn-Wittgenstein mit
dem Erzstift Trier. In dem daraus erwachsenden Rechtsstreit erlangte Trier 1681
durch Vergleich die Landeshoheit über die gesamte Herrschaft und belehnte die
Grafen von Sayn mit der Hälfte, die es 1767 durch Kauf aber wieder erwarb. Über
Trier gehörte V. zum kurrheinischen Reichskreis. Über Nassau und Preußen kam es
1946 an Rheinland-Pfalz. S. a. Sayn-Vallendar.
L.: Wolff 83, 285; Graafen, R., Vallendar, (in) Berichte zur Deutschen
Landeskunde 33/1 (1964); Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 629.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Weißenburg, Weißenburg in Bayern (Reichsstadt). Vom
1. bis 3. Jahrhundert bestand an der schwäbischen Rezat das römische Kastell
Biriciana, das 253 n. Chr. von den Alemannen zerstört wurde. 867 wird in
unmittelbarer Nähe hierzu der vielleicht in der Mitte des 8. Jahrhunderts
geschaffene fränkische Königshof Uuizinburc
bezeugt, der an das Kloster Metten gegeben wurde. 889 kam ein Teil des
königlichen Forstes an das Hochstift Eichstätt. 1188 wird W. burgus, 1241 im
Reichssteuerverzeichnis Stadt genannt. Vermutlich seit dem Ende des 13.
Jahrhunderts, jedenfalls 1339, war W. Reichsstadt. 1525 wurde die Reformation
in der zum fränkischen Reichskreis zählenden Stadt eingeführt. 1802 fiel W., 1
Quadratmeile groß mit 6000-6500 Einwohnern, an Bayern, 1804 an Preußen und 1806
mit Ansbach wieder an Bayern.
L.: Wolff 130; Zeumer 555 III b 30; Wallner 693 FränkRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) D3;
Schroeder 254ff.; Hofmann, H., Gunzenhausen-Weißenburg, 1960; Strassner, E.,
Land- und Stadtkreis Weißenburg in Bayern, 1966; Strassner, E., Weißenburg,
(in) Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. d. Komm. für bay.
Landesgeschichte, 1966; Uuizinburg-Weißenburg 867-1967, Beiträge zur Stadtgeschichte,
1967; Fahlbusch, F., Weißenburg - Werden und Wachsen einer fränkischen
Kleinstadt, Jb. für fränkische Landesforschung 48 (1988); Fahlbusch, F.,
Weißenburg, LexMA 8 1996, 2139; Haberkorn, P., Weißenburg in Bayern, 1996; Die
Regesten der Reichsstadt Weißenburg, hg. v. Jäger, U., 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 697.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Witten (Herrschaft). W. an der Ruhr erscheint
1214 erstmals. Möglicherweise aus einem Königshof
ging der Schultenhof der Ritter von W. hervor, den diese den Grafen von
Isenberg-Limburg zu Lehen auftrugen. Seit dem 15./16. Jahrhundert bis 1806 war
die daraus entstandene Herrschaft innerhalb der Grafschaft Mark bzw. seit dem
17. Jahrhundert Brandenburgs (bzw. Preußens) kaiserliches Lehen. Über Preußen
kam W. 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Witten. Werden und Weg einer Stadt, 1961; Wüstenfeld,
G./Wüstenfeld, W., Witten - Stadt an der Ruhr, 1971; Zemter, W., Witten. Aus
alter Zeit, 1981; Schoppmeyer, H., Zur Siedlungsgeschichte des Raumes Witten im
Mittelalter, Jb. des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark
86, 1988; Schoppmeyer, H., Zur Siedlungsgeschichte Wittens, 1988. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zürich (Reichsstadt). Am Ort des römischen
Turicum (am Lindenhof) gründete Kaiser Karl der Große neben einem Königshof das Chorherrenstift Großmünster Z. (810/820
Zurih), König Ludwig der Deutsche 853 die Reichsabtei Fraumünster
(Frauenmünster). Die Reichsvogtei (Kastvogtei) hierüber kam 1098/1173 als Erbe
der Grafen von Lenzburg (10. Jahrhundert) an die Herzöge von Zähringen. Mit
deren Aussterben 1218 erlangte Z. Reichsunmittelbarkeit. Mit Hilfe König
Rudolfs von Habsburg unterwarf Z. den umwohnenden Adel. Am Ende des 13.
Jahrhunderts brachte es das Fraumünster (Frauenmünster) und das Großmünster
unter seine Herrschaft. 1291 schloss es ein erstes Bündnis mit Uri und Schwyz.
Von 1313 bis 1336 verband es sich mit den Habsburgern. 1351 schloss es sich der
Eidgenossenschaft der Waldstätte an. Bald wurde es, begünstigt durch die Lage
an der Straße vom Sankt Gotthard nach Basel, Mittelpunkt der Eidgenossenschaft
der Schweiz. Bereits im 14. Jahrhundert erlangte es ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet am Zürichsee (Wädenswil 1342, Zollikon 1358, Küsnacht am
Zürichsee 1384, Thalwil [Talwil] 1385). Zwischen 1400 und 1415 erwarb es die
Herrschaften am See Greifensee (1402), Grüningen (1408), Regensberg (1409), die
Reichsgrafschaft Kiburg (Kyburg) (1424/1452) und ein Stück des östlichen
Aargaus (Freiamt, Kelleramt, Steinhausen [1415], Andelfingen [1434]). In der
Reichsmatrikel von 1521 wurde es nicht mehr geführt. Unter Zwingli setzte sich
seit 1523 die Reformation durch. 1648 erlosch die Reichszugehörigkeit mit der
übrigen Eidgenossenschaft der Schweiz. Seit 1712 übernahm Z. zusammen mit Bern
wieder die 1531 verlorene Führung der Eidgenossenschaft. S. Zürich (Kanton).
L.: Wolff 518f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F2; Bluntschli,
J., Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, 2 Teile 2. A.
1856; Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1ff. 1888ff.;
Dändliker, K., Geschichte der Stadt und des Kantons Zürich, Bd. 1ff. 1908ff.;
Largiadèr, A., Die Anfänge der zürcherischen Landschaftsverwaltung, 1932;
Weiss, L., Verfassung und Stände des alten Zürich, 1938; Largiadèr, G.,
Geschichte von Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1f. 1943 ff; Kunz, E., Die
lokale Selbstverwaltung in den zürcherischen Landgemeinden im 18. Jahrhundert,
Zürich 1948; Kläui, P./Imhof, E., Atlas zur Geschichte des Kantons Zürich,
1951; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 30, 31,
32, Zurihgouwe, pagus Thuregum, Duricinum, Turegia provincia, ‚Zürichgau‘;)
Karte des Kantons Zürich aus dem Jahre 1667 in 56 Messtischblättern von Gugger,
H. C., hg. v. Imhof, E./Winkler, E., 1967; Raiser, E., Städtische
Territorialpolitik im Mittelalter, Diss. phil. Hamburg 1969; Plattner, A., Die
Herrschaft Weinfelden, 1969; Vogt, E./Meyer, E./Peyer, H. C., Zürich von der
Urzeit zum Mittelalter, 1971; Dietrich, C., Die Stadt Zürich und ihre
Landgemeinden während der Bauernunruhen von 1489 bis 1525, 1985; Zürich.
Geschichte einer Stadt, hg. v. Schneebeli, R., 1986; Geschichte des Kantons
Zürich, Bd. 1 1995; Hürlimann, K., Zürich, LexMA 9 1998, 790; Kleine Zürcher
Verfassungsgeschichte 1218-2000, hg. v. Staatsarchiv des Kantons Zürich 2000;
Koch, B., Neubürger in Zürich, 2002; Vonrufs, U., Die politische Führungsgruppe
Zürich (1450-1489), 2002; Müller, M., Gesellschaftlicher Wandel und
Rechtsordnung, 2005; Die Entstehung der neuen Zürcher Kantonsverfasssung, 2006;
Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007,
261. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Baunach* (H, Ka, RiKa, RRi) Auer von Herrenkirchen, Bach, Bamberg, Bamberg (Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael), Bamberg (Sankt Stephan), Banz (Kloster), Bauer von Eiseneck, Baunach (RiKa)Baunach (RRi),, Beck, Berlichingen, Bibra, Bieberehren, Bildhausen, Birkig, Boyneburg (FH, RRi), Bramberg, Brandenstein, Breidach, Breidenbach, Breitenbach, Brockdorff, Bronsart, Bundorf, Burdian, Dachröden, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dernbach, Deutscher Orden, Drachsdorff, Ebern (Pfarrei), Ebersberg (Ebersberg genannt von Weyhers), Eberstein (RRi), Ebrach, Echter, Eltz, Erff, Erthal, Exdorf, Eyb, Faust von Stromberg, Franken (RiKreis) bzw. fränkischer Ritterkreis, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Rügheim, Fuchsstadt, Füllbach bzw. Fulpach, Gauberstadt, Gebsattel (RRi), Gemmingen, Geuder, Giech, Goez, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Greusing, Groß, Günther von Brennhausen, Guttenberg, Hain, Hainach, Harant, Harras, Haslach, Haun, Heddesdorf, Helbe, Heldritt, Hendrich, Herbstadt (Herbilstadt), Herisem, Hessberg, (Hettersdorf,) (Horneck) Horneck von Weinheim, Hutten, Huyn von Geleen, Imhof, Ipt von Ipthausen (Ippt von Ippthausen), Jagstheim bzw. Jaxtheim, Kammermeister bzw. Cammermeister (genannt Camerarius), Karg von Bebenburg, Kehr bzw. Kere, Kemnat, Kirchlauter, Königshofen, Köniz, Köselin, Kotzau, Künßberg bzw. Künsberg, Langheim, Lauffenholz, Lentersheim, Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein (RRi), Lichtenstein zu Geiersberg, Mansbach, Mariaburghausen, Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebneth bzw. Ebnet, Marschalk von Ostheim, Masbach, Memmelsdorf, Merzbach, Milz, Mudersbach, Münster, Neustetter genannt Stürmer, Oberkamp, Obernitz, Ostheim (RRi), Plofelden, Porzig, Rapp von Hausen, Raueneck, Redwitz, Reitzenstein, Reurieth, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rotenhan, Rußwurm, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Römhild, Schafstal, Schaumberg (Schaumburg) (RRi), Schenk von Simau, Schletten, Schmidt von Eisenberg, Schönborn, Schönstätt, Schott von Schottenstein, Schrimpf von Berg bzw. Schrimpff von Berg, Schrottenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Selbitz, Sommerau, Speßhart, Stein zu Nord- und Ostheim, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Sternberg (RRi), Streitberg, Theres, Thüna, Thüngen, Truchsess, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Wetzhausen (Truchsess von Wetzenhausen), Truhendingen, Untereßfeld (Pfarrei), Vogt von Coburg, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von (und zu) Salzburg bzw. Voit von Salzburg, Wechmar, Wehrn, Wiesenthau, Wildenstein (RRi), Witzleben, Wolf von Wolfsthal, Wöllwarth, Würzburg, Würzburg Domkapitel, Zobel von Giebelstadt, (Zollner von Birkenfeld,) Zollner von Brand, Zollner von Rothenstein bzw. Zollner von Rottenstein (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen (an der Kahl) Schönborn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen (Bad Königshofen) Henneberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen* (RRi) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen (Gaukönigshofen) Hohenlohe-Ingelfingen, s. a. Gaukönigshofen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königshofen* (bei Straßburg) (RDorf) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Straßburg* (Hochstift, Residenz, freie RS) Baden, Barr, Dagsburg, Egisheim, Elsass, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Erstein, Ettenheim, Ettenheimmünster, Frankreich, Fürstenberg (G), Fürstenberg-Haslach, Gaisbach, Geizkofler, Gengenbach (RAbtei), Habsburg, Hanau-Lichtenberg, Harmersbach, Haslach, Herrenstein, Hohenburg, Kehl, Königshofen, Leiningen, Lichtenau (Bg), Lichtenberg, Lützelstein, Mainz (EStift), Marlenheim, Nimburg, Oberkirch, Oberrheinischer Reichskreis, Offenburg, Ortenau, Pfalz, Schlettstadt, Sundgau, Türkheim (Türckheim), Vorderösterreich, Wasselnheim, Werd, Windeck, Zabern (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)