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Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum,
Königreich, Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6.
Jahrhunderts bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor
allem aus Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen
zusammen, wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber -
die aus Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii,
Baju-warii) und der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense
und im Flachland der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6.
Jahrhunderts entstand. An seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs
des Großen (526) von dem Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den
Franken abhängigen (fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I.
550-590, Sitz in Regensburg), von denen nach dem Aufbau eines Königreichs
(regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem Großen abgesetzt wurde. Der
Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von
Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des zu
Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in der Lex
Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien ausgreifenden
B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen Liutpold,
Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder
gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120
Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte),
1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den
Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich)
erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung
Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark
verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der
Herzog 1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen
des Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214
die Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere
Güter (u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München.
1242 beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die
älteren Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg.
1254/1255 wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu
dem der Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,)
und einen größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham,
Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der
Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg, Hohenstein,
Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in der
Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg, Schongau) und nur in
geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein, Weiden, Adelburg
[Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die
Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern) zum
deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V.
die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340 erlosch
die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an Oberbayern,
für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon 1329 hatte
Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die Pfalz
(Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten
(einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine
sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433
Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau,
außerdem Tirol [1342-1363]) auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern
mit Tirol, Ludwig VI. und Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II.
fast ganz Niederbayern, Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing
(Bayern-Straubing) sowie die Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an
Stephan II. von Niederbayern, der aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe
Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben hatte, an
Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste 1373 an Karl IV. abgegeben werden.
1392 wurde B. zum drittenmal geteilt (Teilherzogtümer Bayern-München,
Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog Johann II. erhielt den
südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau (Bayern-München),
Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog Stephan III.
Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland (Bayern-Ingolstadt). 1425
erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff. entstandene Straubinger Linie im
Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von 1429 fiel das 1425 rasch vom
Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur Hälfte an die beiden
Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel an Bayern-Landshut
und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die Niederlande an den Herzog
von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit Ludwig dem Buckligen die
Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an Heinrich XVI. von
Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte und dessen
Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt gründete. 1450
trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag seinem Münchener
Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann Bayern-Landshut die
Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn. 1485 zog Albrecht IV.
von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487 bis 1492 unterstellte
sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner Landeshoheit. Am 1. 12.
1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem Reichen in männlicher Linie
aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth verheirateten Ruprecht von
der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es zum Erbfolgekrieg, da
Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach dem Teilungsvertrag von
1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben der Linie
Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das Versprechen
von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser
(Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an
Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft
gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land
erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine
Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein
Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616
Mindelheim und 1628 die Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691
Statthalter der spanischen Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an
Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften
Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und erhielt 1742 die
Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der Aufklärung. 1758
stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der Wissenschaften
in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig zersplitterte
Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das bayerische Recht
kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis 7. 10. 1751, Codex
Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis 2. 1.
1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus und wurden durch die
wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt, so dass - abgesehen
von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die getrennten
wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg,
Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das bayerische Innviertel an
Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich. Beim
Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian IV. Josef von der Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und vereinigte so die gesamten
wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph (1799-1825), seit 1806 König
Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian Joseph von Montgelas
(1799-1817) schufen dann den modernen Staat B. 1801 umfasste das Herzogtum B.
mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau, Cham und Hohenschwangau
sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000
Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses als
Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz],
Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz,
Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in Franken die Hochstifte Würzburg
und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim und
Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die Reichsdörfer Gochsheim und
Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter Sandsee, Wernfels-Spalt,
Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg (/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das
Hochstift Augsburg, eine Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen,
Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt
Ulrich und Afra in Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren,
Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch
sowie vor allem in Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau
diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805
erlangte B. in den Verträgen von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg,
die Markgrafschaft Burgau, habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg,
Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient (im Austausch gegen
Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach dem Beitritt zum
Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen Berg) und
zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des
Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das Innviertel
und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und
Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das
Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die
Iller zur Grenze werden und Ulm an Württemberg übergehen. 1808 wurde eine
Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816) musste B. Tirol, Vorarlberg,
Salzburg, das Innviertel und das Hausruckviertel an Österreich zurückgeben,
erhielt aber seinerseits das Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu
die linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern
wurde 1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben. Die verschiedenen
verbliebenen, zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230 ehemaligen
Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden Minister
Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6. 1815 als
drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine
Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches
modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg,
Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde
München, das 1826 auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte
Universität gewann. 1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke
(Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken
Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die Pfalz als achter Regierungsbezirk
trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12. 1866 wurde das bisherige bayerische
Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der früheren Herrschaft Gersfeld und der
ehemals fuldischen Ämter Weyhers, Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und
der bisher bayerische Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem
Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23.
11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag
über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von
1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und
Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief
der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus.
König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede Abdankung.
Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung vom 12./19.
8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen Reich fast alle
Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920
wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die Regierung des
Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten
verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945
Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone,
doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen Besatzungszone zugeteilt.
Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem
wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.
Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946 erhielt B. eine neue Verfassung.
1949 lehnte der Landtag Bayerns das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
wegen unzureichender Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde
B. Land der Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed.
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Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
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Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953;
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zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt, W./Reng, A., Straubinger
Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K., Bayerische Geschichte, 7. A. 1990;
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„östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F., 1962; Fried, P.,
Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau und Kranzberg im
Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962; Hubensteiner, B.,
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amtlichen Landesaufnahme, 1967; Apian, P., 24 baierische Landtafeln von 1568,
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1971; Weis, E., Montgelas, Bd. 1f. 1971f.; Altbayern im Frühmittelalter bis
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bayerischer Geschichte, FS Spindler, M., 1984; Die Bayern und ihre Nachbarn,
hg. v. Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B., Bayerische
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Altbayern, Franken, Schwaben, 1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff.,
Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988;
Neuanfang in Bayern, 1945-1949. Politik und Gesellschaft in der Nachkriegszeit,
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Bayern, hg. v. Kraus, A., 2. A. 1988; Volkert, W., Die bayerischen Kreise.
Namen und Einteilung zwischen 1808 und 1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988;
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Verzeichnisse, 1988; Wolff, H., Cartographia Bavaricae. Bayern im Bild der
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der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 1ff.; Ziegler, W., Die
niederbayerischen Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f. dt. LG. 123 (1987),
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Bayerns, 1997; Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller,
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der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt
1438-1450, 2000; Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v.
Schlemmer, H. u. a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520,
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K., Landstände und Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern
(1598-1651), 2005; Körner, H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006;
Handbuch der historischen Stätten, Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a.,
2006; Die Protokolle des bayerischen Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v.
Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v.
Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042 Besitzergreifungspatent zur Vollziehung
des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November
1810); Grundlagen der modernen bayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D.,
2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter,
2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayern-Straubing (Herzogtum). 1349/1351/1353
entstand durch Erbteilung unter Kaiser Ludwigs des Bayern Söhnen das Herzogtum
B., zu dem Güter in den Niederlanden gehörten (Straubing-Holland). 1425 erlosch die Linie im Mannesstamm. Ihre
Güter gab der Kaiser an Habsburg. 1429 mussten sie zur Hälfte an Bayern-München
und zu je einem Viertel an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt zurückgegeben
werden. Die niederländischen Güter kamen 1433 an den Herzog von Burgund. S.
Bayern.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1978) G4.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim (Grafschaft). Vermutlich
zwischen 1126 und 1137 übertrug Lothar von Süpplingenburg die Burg B. auf einem
schon von den Römern militärisch verwandten Felsberg an der Vechte nordwestlich
von Münster nahe dem 1050 erstmals erwähnten Dorf B. seinem Schwager, dem
Grafen Otto von Salm-Rheineck (Rieneck), dessen Witwe Gertrud von Northeim 1154
als Gräfin von B. bezeugt ist. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangte
die Grafschaft B. (Obergrafschaft) 1154/1165 auf dem Wege der weiblichen Erbfolge
Sophies von Rheineck an eine jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich als Grafen von B. benannte.
1178/1196 wurde die Lehnshoheit Utrechts aufgehoben. Am Ende des 12.
Jahrhunderts erhielten die Grafen das Gebiet um Uelsen und Hilten (Niedergrafschaft
B.), das noch 1131 Teil der zu Utrecht gehörigen Twente gewesen war. Die
wichtigsten Güter lagen um Bentheim, Schüttorf, Neuenhaus und Nordhorn. Bis um
1300 zwangen die Grafen die meisten adligen Familien in der Obergrafschaft und
Untergrafschaft in ihre Abhängigkeit. 1421 erlosch die männliche Linie der
Grafen. Eine neue Linie gründete sich auf den Enkel der Schwester des letzten
Grafen Everwin von Götterswick aus dem klevischen Geschlecht von Güterwyk (†
1454), der zudem durch Heirat 1421 die benachbarte Herrschaft (seit 1495
Reichsgrafschaft) Steinfurt erwarb. Beide Herrschaften wurden 1454 wieder
geteilt. 1486 trugen die Grafen ihre Grafschaft zur Abwehr Münsteraner
Ansprüche dem Kaiser auf und erhielten sie als Lehen zurück. Durch Heirat
Everwins III. († 1562) kamen die Grafschaft Tecklenburg und die Herrschaft
Rheda, durch Heirat Arnolds II. († 1606) die neuenahrische Grafschaft
Hohenlimburg (Limburg) und die rheinische Herrschaft Alpen zu B. 1606 wurde B.
in die Linien Bentheim-Tecklenburg, (Tecklenburg, Rheda, Limburg
[Hohenlimburg]), B. und Steinfurt (Bentheim-Steinfurt) geteilt(, von denen
Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt noch bestehen). Durch weitere
Teilung entstanden insgesamt 5 Linien. Die 1622 gegründete ältere Linie
Bentheim-Tecklenburg-Rheda verlor 1699 zwei Drittel von Tecklenburg und die
Hälfte von Rheda nach längerem Rechtsstreit an Solms, das diese 1707 an Preußen
verkaufte. 1707/1729 verzichteten die Fürsten von Bentheim-Tecklenburg
zugunsten Preußens auf Tecklenburg, behielten aber die Herrschaft Rheda
(teilweise) und Limburg (Hohenlimburg). Die ebenfalls 1622 gegründete Linie
Bentheim-Steinfurt teilte sich in die Linien Bentheim-Steinfurt und
Bentheim-Bentheim. Bentheim-Bentheim, das dem westfälischen Reichsgrafenkollegium
angehörte, verpfändete 1752/1753 schuldenhalber seine Güter an Hannover und
erlosch 1803. 1804 kam B. an Steinfurt, 1806 an Frankreich. 1806 fielen alle
Teile von B. mit insgesamt 17 Quadratmeilen und 28000 Einwohnern an das
Großherzogtum Berg, am 10. 12. 1810 an Frankreich. 1815 kamen Rheda und Limburg
(Hohenlimburg) als Standesherrschaften zu Preußen, B. zu Hannover und Steinfurt
zu Preußen. 1817 wurden die Linien Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt
(B. und Steinfurt) in den Fürstenstand Preußens erhoben. B. fiel 1946 an
Niedersachsen.
L.: Wolff 350f.; Zeumer 554 II b 63, 9; Wallner 702 WestfälRK 14; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) B2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Jung, J. H., Historia comitatus Benthemiensis
libri tres, 1773; Müller, J. C., Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim,
1879; Greinwing, J., Der Übergang der Grafschaft Bentheim an Hannover, Diss.
phil. Münster 1934; Niedersachsen um 1780, Lief. 1, hg. v. Prinz, J., u. a.,
Bentheim, 1938; Sager, L., Die Grafschaft Bentheim in der Geschichte, 2. A.
1952; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, bearb. v. Specht, H., 1953; Edel, L.,
Neue Bibliographie des landes- und heimatgeschichtlichen Schrifttums über die
Grafschaft Bentheim, 1962; Finkemeyer, E., Verfassung und Verwaltung der
Grafschaft Bentheim zur Zeit der hannoverschen Pfandschaft 1753-1804, 1967 (=
Osnabrücker Mitteilungen 75 [1968], 1); Veddeler, P., Die territoriale
Entwicklung der Grafschaft Bentheim bis zum Ende des Mittelalters, 1970;
Gauß'sche Landesaufnahmen der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v.
Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte der Grafschaft Bentheim, hg.
v. Niedersächs. Landesvermessungsamt, 1977ff.; Schoppmeyer, H., Bentheim, LexMA
1 1980, 1919f.; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, 1986; Guttmann, H., Emsland,
Grafschaft Bentheim, 1989; Marra, S., Allianzen des Adels, 2006; Veddeler, P.,
Die mittelalterlichen Grafen von Bentheim (in) Osnabrücker Mitteilungen 115
(2010), 29ff.Een cronike van den greven van Benthem, hg. v. Roolfs, F. u. a.,
2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgund (Königreich, Herzogtum,
Freigrafschaft). Der Name B. für die Landschaft zwischen Saône und oberer Loire
geht auf die ostgermanischen Burgunder zurück, die zwischen 400 bzw. 413 und
436 um Mainz und Worms und nach 443 um Genf, Lyon und das Rhonegebiet ein
eigenes, strukturell in sich recht verschiedenes Reich gegründet hatten, das
534 von den Franken zerstört wurde. B. bezeichnet danach zunächst das
fränkische Teilreich B. um Orléans und Chalon-sur-Saône, später das Reich des
Sohnes Karl (855-863) Kaiser Lothars I. (Niederburgund d. h. Provence und Dukat
Vienne/Lyon). 879 wählten die geistlichen Großen des Gebiets den Grafen Boso (†
887) von Vienne, den Schwager Karls des Kahlen, zum König von B. (spätere
Franche-Comté, Chalon [Chalons], Mâcon, Vienne, Lyon, Languedoc, Teile
Savoyens, Provence). Hauptstadt war Arles, weswegen das Reich, das Boso 885 von
Kaiser Karl dem Dicken zu Lehen nahm, auch regnum Arelatense, Arelat genannt
wurde. 888 riss der Welfe Graf Rudolf das Gebiet der späteren Franche-Comté und
Teile der späteren Schweiz als Königreich (Hochburgund) an sich, während Bosos
Bruder Richard das Gebiet der späteren Bourgogne westlich der Saône (Mâcon,
Chalon [Chalons], Autun, Nevers, Auxerre, Sens, Troyes, Langres) als Herzogtum
B. an sich zog, so dass Bosos Sohn nur den südlichen Rest behielt. 934 übertrug
Graf Hugo von Provence dieses inzwischen erlangte Gebiet als Ausgleich für Italien
an den Welfen Rudolf II., womit zwei Drittel Burgunds wiedervereinigt waren,
während das Herzogtum B. dadurch, dass Richards Sohn Rudolf 923 König von
Frankreich wurde, seitdem an Frankreich kam. 1016 sprach Rudolf III. von B. das
Land Kaiser Heinrich II. als Erbe zu. Nach seinem Tod setzte Kaiser Konrad II.
1032 die Erbansprüche auf das Königreich B. durch, doch war die Macht des
Königs gegenüber Adel und Kirche von Anfang an gering, so dass dieses Gebiet
nur unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der sich 1156 mit Beatrix von B., der
Erbtochter der Grafen von B. verheiratete und 1169 Hochburgund zwischen oberer
Saône und Jura zur reichsunmittelbaren Pfalzgrafschaft oder Freigrafschaft
(seit 1350 Franche-Comté) mit Dole als Hauptort erhob, und Karl IV., der 1378
den französischen Thronfolger als Reichsvikar im Arelat ernannte, enger an das
Reich gebunden werden konnte und bis zum Ausgang des Mittelalters teilweise an
die Schweiz, Savoyen und Mömpelgard und im Übrigen (Lyon, Dauphiné, Provence,
Avignon, Arles) an Frankreich verlorenging, für das vom 11. Jahrhundert an drei
Linien der westfränkischen Kapetinger/Robertiner das Herzogtum innegehabt
hatten. Nach dem Aussterben der zweiten kapetingischen Seitenlinie 1361 kam das
Herzogtum B. im Jahre 1363 als Lehen Frankreichs an den jüngsten Sohn Johanns
II. von Frankreich, Philipp den Kühnen. Philipp erwarb durch seine 1369 mit
Margareta von Flandern (d. J.) geschlossene Ehe 1384 Flandern, Artois und die
weiterhin als Reichslehen zum deutschen Reich gehörende Freigrafschaft B., die
über die Herzöge von Andechs-Meranien (1208-1248), die Grafen von Chalon
(1248-1295) und die Könige von Frankreich (1295) an Margareta von Flandern (d.
Ä.) gekommen war, Rethel, Nevers, Salins und Mecheln sowie 1390 durch Kauf die
Grafschaft Charolles (Charolais). Sein Enkel Philipp der Gute eroberte die
Grafschaft Boulogne und erwarb 1428 Namur durch Kauf, 1430 Brabant und Limburg
durch Erbschaft sowie 1433 Hennegau, Holland und
Seeland durch Gewalt. Im Frieden von Arras erhielt er 1435 die Gebiete von
Mâcon, Auxerre und einen Teil der Picardie. Dazu kamen 1443 noch das Herzogtum
Luxemburg und Chiny. 1477 fiel sein Sohn Karl der Kühne, der 1473 Geldern und
Zütphen gewonnen und mit dem Friedrich III. die Schaffung eines Königreichs B.
erörtert hatte, im Kampf gegen den Herzog von Lothringen. 1491 starb mit Johann
von Nevers auch die Nebenlinie im Mannesstamm aus. Über die 1477 mit Maximilian
von Habsburg vermählte Tochter Karls des Kühnen Maria († 1482) gelangte das
Herzogtum B. mit der Freigrafschaft B. an das Haus Habsburg. Habsburg
behauptete das burgundische Erbe (Niederlande) bis auf die Bourgogne (Herzogtum
B.), die Picardie und Boulogne, die an Frankreich fielen, das seinerseits im
Frieden von Madrid 1526 auf die Lehnshoheit über Flandern und Artois
verzichtete. 1548 vereinte Kaiser Karl V. die verbliebenen burgundischen Länder
zum schon 1512/1521 angestrebten burgundischen Reichskreis, der später fast
ausschließlich aus Ländern (einer Vielzahl von Ländern und Herrschaften) eines
einzigen Landesherren (Habsburg als Herzog von Burgund) bestand (1556 Spanien,
1713 Erzherzog von Österreich bzw. König von Böhmen [ausgenommen die 1713 als
Ersatz für Oranien an Preußen gelangten Teile des Oberquartieres Geldern]). Die
Freigrafschaft B. wurde nach mehrfacher Besetzung durch Frankreich 1678
endgültig an Frankreich abgetreten. S. Niederlande, Belgien, Burgundischer
Reichskreis.
L.: Zeumer 552 III a 2, 37, 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
F4, II 66 (1378) C5, II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs 6, 198; Petit,
E., Histoire des ducs de Bourgogne de la race capétienne, Bd. 1ff. 1885ff.;
Berthaut, H., La carte de France 1750-1898, 1899; Cartellieri, O., Geschichte
der Herzöge von Burgund, 1910; Hofmeister, A., Deutschland und Burgund im
frühen Mittelalter, 1914; Febvre, L., Histoire de la Franche Comté, 7. A. 1922;
Préchin, E., Histoire de la Franche-Comté, 1947; Meyer, W., Burgund, 2. A.
1965; Richard, J., Histoire de la Bourgogne, 1957; Calmette, J., Le grands ducs
de Bourgogne, 3. A. 1959; Kaughan, R., Philip the Bold. The formation of the
Burgundian State, 1962; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die
Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG
GA 79 (1962), 106ff.; Bittmann, K., Ludwig XI. und Karl der Kühne, Bd. 1ff.
1964ff.; Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 58 Bourgogne, 122 Franche-Comté;
Duranthon, M., La carte de France, son histoire 1678-1974, 1978; Werner, K. u.
a., Burgund, LexMA 2 1983, 1062ff.; Calmette, J., Die großen Herzöge von
Burgund, 1987; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 49, 789; Ehm, P., Burgund und das Reich, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder,
2004; Gresser, P./Richard, J., La gruerie du comté de Bourgogne aux XIVe et XVe
siècles, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 470 (Herzogtum),
472 (Grafschaft); Kamp, H., Burgund, 2007; Rauzier, J., La Bourgogne au XIVe
siècle, 2009; La Franche-Comté et les anciens Pays-Bas, hg. v. Delobette, L. u.
a., 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cuylenburg (Herrschaft, Grafschaft),
niederl. Culemborg,. C. westlich von Arnheim ging um 1640 als
reichsunmittelbare Herrschaft bzw. Grafschaft von dem letzten Grafen an die
Grafen von Waldeck und von dort in weiblicher Erbfolge an den Herzog von
Sachsen-Hildburghausen. Dieser verkaufte C. 1720 an die Generalstaaten der
Niederlande bzw. de Staten van’t Quartier von Nymegen (Nimwegen). S. Waldeck.
L.: Jong, J. de, Holland in vroege tijd, 1742,
Neudruck 1964; Schilfgaarde, A. van, Het Archief der Heeren en Graven van
Culemborg, 1949; Weel, A. van de, De incorporatie van Culemborg, 1977;
Culemborg, hg. v. Beltjes, P. u. a., 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Den Haag (Residenz des Grafen von Holland bzw. Herzogs von Burgund bzw. Habsburgs)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 2, 127.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elmenhorst (Reichshof, Reichsdorf).
Vermutlich schon 1248 verpfändete König Wilhelm von Holland
den Reichshof E. bei Recklinghausen an das Erzstift Köln, was Rudolf von
Habsburg, Adolf von Nassau 1292 und Albrecht I. 1298 bestätigten. Am 20. 1.
1300 verpfändete König Albrecht dem Grafen Eberhard von der Mark für 1400 Mark
die Reichshöfe Dortmund, E., Brackel (Brakel) und Westhofen. Allerdings gelang
es den Grafen von der Mark nicht, den Hofesverband zu einer geschlossenen
Herrschaft auszubauen, vielmehr mussten die Herzöge von Jülich als ihre Erben
1561/1565 die Zuordnung zu Köln bzw. Dortmund anerkennen. Über Preußen kam E. 1946
an Nordrhein-Westfalen.
L.: Hugo 470. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friesland (Land, Landschaft, Frisia,
Frisie). Die erstmals durch Plinius im ersten nachchristlichen Jahrhundert für
das Gebiet zwischen Rhein und Ems erwähnten Friesen (Frisii, germ. *Frisioz,
daneben Frisiavones, später auch Frisiones, germ. *Frision, vielleicht zu germ.
*fris- kraus, lockig) bewohnten im 7. Jahrhundert einen Streifen an der Nordsee
zwischen Sinkfal bei Brügge und Weser. 734/785 wurden sie von den Franken
unterworfen. Um 802 wurde ihr Recht aufgezeichnet (Lex Frisionum). Etwa um
diese Zeit besiedelten sie die Nordseeinseln und einen Streifen an der
schleswig-holsteinischen Westküste (Nordfriesland). 843 wurde das alte
friesische Gebiet dem Mittelreich Kaiser Lothars zugewiesen, später dem
Ostreich, doch verflüchtigte sich die Herrschaft des Reiches weitgehend, so
dass die Friesen zunehmend unabhängig wurden. 1289 unterwarfen die Grafen von Holland das westfriesische Gebiet zwischen Sinkfal und
Zuidersee. Das mittelfriesische Gebiet zwischen Zuidersee und Lauwers und das
Ommeland westlich der Ems bei Groningen schieden seit dem 16. Jahrhundert,
endgültig 1648 als Teil der Generalstaaten (Provinz F.) aus dem Reich aus.
Lediglich Ostfriesland zwischen Ems und Weser, das 1464 Reichsgrafschaft
geworden war, verblieb mit dem Reiderland südlich von Emden beim Reich.
L.: Wolff 73; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378)
D2; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, I 12,
II, 22, 49, 51 Frisia; Schmidt, H., Politische Geschichte Ostfrieslands, 1975;
Lengen, H. van, Friesland, LexMA 4 1989, 970ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geldern (Grafschaft, Herzogtum,
Residenz). Am Ende des 11. Jahrhunderts (Gerhard Flamens 1033-1057, Graf
Gerhard 1061-1067, nach Lieven Gerhard I. † nach 1033, Gerhardus Flamens †
1082, Gerhard I. von Wassenberg-Geldern um 1060-um 1129) erscheinen im Raum des
Herzogtums Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von G.
(1085-1118 auch von Wassenberg bei Erkelenz) mit Sitz in der Burg G. (1096 de
Gelre) an der Niers. Sie hatten Vogteien in G., Erkelenz und Roermond sowie
Eigengut östlich der unteren Maas (Obergeldern). Um 1120 erheiratete Graf
Gerhard II. über Irmgard von Zutphen die durch die Grafschaft Kleve hiervon
getrennte Grafschaft Zutphen an der Yssel/Ijssel und die Herrschaft Arnheim.
Später erlangten die Grafen die Vogtei des Utrechter Marienstifts. 1247
erzwangen sie gegenüber König Wilhelm von Holland
die Verpfändung der Reichsvogtei Nimwegen mit der Reichsstadt Nimwegen
(Nijmwegen) (sog. Nimwegener Reich) und Emmerich, so dass die Grafen ein
bedeutendes Herrschaftsgebiet zwischen Maas und Roer bis zur Zuidersee hatten.
Nach der im Kampf um das schwiegerväterliche Herzogtum Limburg gegen Brabant
1288 erlittenen Niederlage von Worringen wurden die Grafen von den Ständen
abhängig. 1339 erhielt Graf Reinald II. den Herzogstitel. 1371 starb das
Geschlecht im Mannesstamm aus. Im geldrischen Erbfolgekrieg (1371-1379) fiel G.
(1377/1379) an die durch Heirat verbundenen Grafen bzw. Herzöge von Jülich,
wurde nach dem Erlöschen Jülich-Gelderns im Mannesstamm im Erbwege 1423 unter
den von den Ständen gewählten Grafen von Egmond/Egmont aber wieder selbständig.
1472 verpfändete Arnold von Egmond das Herzogtum an Karl den Kühnen von
Burgund, der es 1473 eroberte, vom Kaiser belehnt wurde und Teile Gelderns an
Kleve (u. a. Goch [1614 Preußen]) gab. Mit Burgund fiel G. nach dem Aussterben
der 1492 wieder selbständig gewordenen Grafen von Geldern (1538) mit den vier
Quartieren Arnheim, Roermond, Zutphen und Nimwegen letztlich an Habsburg, das
G. 1543 nach zeitweiliger Lösung (seit 1538 unter Jülich-Kleve-Berg) den
habsburgischen Niederlanden im burgundischen Reichskreis einverleibte und 1548
dem burgundischen Reichskreis zuteilte. 1578/1579 löste sich unter dem
Statthalter Johann von Nassau der größte Teil Gelderns (Nimwegen, Zutphen,
Arnheim) von Habsburg und schloss sich den Generalstaaten als Provinz
Gelderland an (Utrechter Union). Der südliche Teil (Oberquartier G. südlich von
Kleve um G. und Venlo, Obergeldern) fiel nach dem 1702 erfolgten Aussterben der
Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) als Ersatz für Oranien)
1713 im Frieden von Utrecht an Preußen (G., Straelen, Wachtendonck bzw.
Wachtendonk, Kessel, Kriekenbeck [Kriekenbeek]). 1715 erwarben die
Generalstaaten noch Venlo, Stevensweert und Montfoort (Montfort), 1719 nahm
Pfalz-Neuburg Erkelenz, so dass bei den österreichischen Niederlanden nur
Roermond und die Herrschaften Daelenbroeck (Dalenbroek), Swalmen, Wessem und
Elmpt verblieben. Der österreichische Teil wurde 1801, der preußische Teil
1795/1801 an Frankreich abgetreten. 1815 kam der österreichische Teil an die
Niederlande. Der preußische Teil ging bis auf einige Stücke, die an die
Niederlande fielen (Kessel, alles Land eine halbe Meile landeinwärts vom
Maasufer), 1946 in Nordrhein-Westfalen auf.
L.: Wolff 66; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 6 (1378)
C2, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) B2; Nettesheim, L., Geschichte von Stadt und
Amt Geldern, 1863, Neudruck 2. A. 1963; Sloet v. de Beele, L., Oorkondenboek
der graafschappen Gelre en Zutfen, Teil 1ff. 1872ff.; Heidrich, P., Der
geldrische Erbfolgestreit 1537-43, 1896; Gouda Quint, P./Gouda Quint, S.,
Bibliographie van Gelderland, Bd. 1ff. 1910ff.; Holthausen, H., Verwaltung und
Stände des Herzogtums Geldern preußischen Anteils im 18. Jahrhundert, Diss.
phil. Bonn 1916; Heimatbuch des Landkreises Geldern, 1964; Ebe-John, E.,
Geldern, eine niederrheinische Festung, 1966; Jappe Alberts, W., Geschiedenis
van Gelderland, 1966; Der Landkreis Geldern, hg. v. Ebbert, F., 1967; Nikolay,
W., Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während
des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985; Frankewitz, S., Die geldrischen Ämter
Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, 1986; Hövelmann, G., Geldern
- Preußens Maasprovinz (1713-1794), Rhein. Vjbll. 50 (1986); Schiffer, P., Die
Grafen von Geldern im Hochmittelalter (1085-1229), 1988; Venner, G., Die
Grafschaft Geldern vor und nach Worringen, Bll. f. dt. LG. 124 (1988), 267ff.;
Herborn, W., Geldern, LexMA 4 1989, 1198 ff; Nijsten, G., Het hof van Gelre,
Diss. phil. Nimwegen 1992; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 130;
Gelre - Geldern - Gelderland, hg. v. Stinner, J. u. a., 2001; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 71, 793, 1, 2, 207; Nijsten, G., In the Shadow of Burgundy, 2004; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 401, 2, 217; Geldern, hg. v.
Landschaftsverband Rheinland, 2006; Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria,
2008; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 289.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Generalstaaten (Provinzen). G. waren seit etwa
1506 die von Herzog Philipp dem Guten von Burgund seit 1464 nach französischem
Vorbild an wechselnde Orte berufenen allgemeinen Landesvertretungen und davon
abgeleitet später die nördlichen Provinzen der Niederlande, die sich während
des niederländischen Aufstandes auf Betreiben des Statthalters Johann VI. von
Nassau am 23. 1. 1579 zur Utrechter Union zusammenschlossen und am 26. 7. 1581
von Spanien lossagten. 1609 wurden Spanien durch militärische Eroberung weitere
große Teile Flanderns, Brabants und Gelderns entrissen. Seit 1648 wurden die G.
ohne förmliche Loslösung vom Deutschen Reich als souverän angesehen. Am 26. 1.
1795 wurde mit Unterstützung Frankreichs die Batavische Republik ausgerufen,
die Maastricht, Venlo, Staatsflandern und Limburg an Frankreich abtreten
musste. 1806 wurden die G. auf Geheiß Napoleons in das Königreich Holland seines Bruders Ludwig umgewandelt. 1810 wurde
dieses Königreich Holland mit Frankreich
vereinigt. 1815 wurden die Niederlande wieder selbständig.
L.: Geschiedenis van Nederland, hg. v. Brugmans, H., Bd. 1ff. 1935ff.; Geyl,
P., Geschiedenis van de niederlandse stam, Bd. 1f. 2. A. 1948f.; 500 Jaren
Staten-Generaal, 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Germepi (Gau an der Ijssel in Holland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 399; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hagestein (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit
H. gehörte zur Grafschaft Holland.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
L.: Frensdorff, F., Das Reich und die Hansestädte, ZRG GA 20 (1899), 115, 248; Schäfer, D., Die deutsche Hanse, 1914; Mayer, E., Hansa, Schöffe, Pfahlbürger, Mulefe (Maulaffe), Jodute (Roland), ZRG GA 44 (1924), 291; Rundstedt, H. v., Die Hanse und der deutsche Orden in Preußen, 1937; Denucé, J., Die Hanse und die Antwerpener Handelskompagnien in den Ostseeländern, 1938; Rörig, F., Vom Werden und Wesen der Hanse, 3. A. 1943; Ebel, W., Hansisches Recht, 1949; Reibstein, E., Das Völkerrecht der deutschen Hanse, Zs. f. ausländ. öff. Recht 17 (1956), 38; Pagel, K., Die Hanse, 3. A. 1963; Olechnowitz, K., Handel und Seeschifffahrt der späten Hanse, 1965; Bruns, F./Weczerka, H., Hansische Handelsstraßen, Bd. 1f. 1962ff.; Die deutsche Hanse als Mittler zwischen Ost und West, 1963; Sauer, H., Hansestädte und Landesfürsten, 1971; Stark, W., Lübeck und die Hanse, 1973; Spading, K., Holland und die Hanse, 1973; Dollinger, P., La Hanse, 4. A. 1989; Schildhauer, J., Die Hanse, 6. A. 1985; Die Hanse, 3. A. 1999; Quellen zur Hansegeschichte, hg. v. Sprandel, R., 1982; Fahlbusch, F. u. a., Beiträge zur westfälischen Hansegeschichte, 1988; Der hansische Sonderweg?, hg. v. Jenks, S. u. a., 1993; Stoob, H., Die Hanse, 1995; Ziegler, H., Die Hanse, 1996; Genossenschaftliche Strukturen in der Hanse, hg. v. Jörn, N. u. a., 1999; Hammel-Kiesow, R., Die Hanse, 2000; Pichierri, A., Die Hanse, 2000; Pitz, E., Bürgereinung und Städteeinung, 2001; Daenelle, E., Die Blütezeit der deutschen Hanse, 3. A. 2001; Novgorod, hg. v. Angermann, N. u. a., 2002; Landwehr, G., Das Seerecht der Hanse (1365-1614), 2003; Behrmann, T., Herrscher und Hansestädte, 2004; Hansisches und hansestädtisches Recht, hg. v. Cordes, A., 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hennegau (Gau bzw. Grafschaft), frz.
Hainaut. Der erstmals 750 (Hainoavio) genannte, karolingische, nach dem
Flüsschen Haine benannte, den Süden des damaligen Bistums Cambrai östlich der
oberen und mittleren Schelde umfassende Gau H. fiel mit den Reichsteilungen des
9. Jahrhunderts an Lothringen. In spätkarolingischer Zeit war der H. eine
Grafschaft um Mons, welche die in weiblicher Linie von Kaiser Lothar I.
abstammenden Reginare innehatten, die von 911 bis 939/944 Herzöge von
Niederlothringen waren und sich nach 998 in Bergen (Mons) eine Residenz
schufen. 1051 fiel der H. nach dem Aussterben der Reginare (1030) über die
Gräfin Richilde an die Grafen von Flandern und wurde von 1070 bis 1191 von
einer Nebenlinie der Balduine beherrscht. 1188 belehnte Kaiser Friedrich I.
Barbarossa die Grafen mit der Grafschaft Namur. 1191 wurde die Grafschaft durch
die Heirat Graf Balduins V. von H. mit Margarete von Flandern, der Schwester
Philipps von Elsass, wieder mit Flandern verbunden. Nach dem Tode der Töchter
Johanna (1205-1244) und Margarethe von Flandern (1244-1280) kam es zu
Erbstreitigkeiten zwischen den Häusern Avesnes (Graf Johann von Avesnes war
illegitimer Enkel Margarethes) und Dampierre. H. fiel an Avesnes, das 1299 auch
die Grafschaft Holland erhielt und 1323 Seeland
besetzte. Über Kaiser Ludwig des Bayern Gemahlin und Johann von Avesnes'
Enkelin Margarethe fielen die Grafschaft H. und Holland
1346 an das Haus Wittelsbach (Bayern) und von diesem durch Verzicht der
Urenkelin Ludwigs des Bayern 1433 an die Herzöge von Burgund. Seit 1477
gehörten sie auf Grund der Heirat des Habsburgers Maximilian mit Maria von
Burgund zu Habsburg, dessen spanische Linie (Spanien) von 1555 bis 1701/1713
und dessen österreichische Linie (Österreich) von 1713 bis 1792/1794 herrschte.
1678 wurde allerdings der südliche Teil an Frankreich abgetreten. Vergrößert um
Teile der Provinzen Brabant und Lüttich sowie um Stadt und Land Tournai wurde
der übrige Teil 1794 zum französisch beherrschten Département Jemappes, das als
H. 1815 an das Königreich der Vereinigten Niederlande und 1830 an Belgien kam.
L.: Wolff 61; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
B3, II 78 (1450) E3; Gislebert von Mons: Chronicon Hanoniense (1068-1195), hg.
v. Arndt, W. 1869, hg. v. Vanderkindere, L., 1904; Vanderkindere, L., Histoire
de la formation territoriale des principautés belges au moyen-âge, Bd. 1f.
1902f.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Haginao,
Heinia, Heinau, Gau um Valenciennes, Wambaix, Douchy-les-Mines bzw. Douchy,
Buvrinnes, Haine-Saint-Pierre bzw. Hayna); Dony, E., Histoire du Hainaut de
1433 á nos jours, 1925; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 436
Hainaut; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 21, 22,
24, 41, 45, 47, III, 32, Hainau, Heinegouwe, Heinia, Haginao, pagus Hainensis,
pagus Hainoensis, Hennegau; Hainaut d'hier et d'aujourd'hui, l 1962; Bruwier,
M., Le passé économique du Hainaut, (in) Le Hainaut français et belge, 1969,
71ff.; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 139 Hainaut;
Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1ff. 1974ff.; Cauchies, J.,
La législation princière pour le comté de Hainaut (1427-1506), 1982; Nonn, U.,
Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 121; Cauchies, J., Hennegau,
LexMA 4 1989, 2131ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holland (Grafschaft). Seit dem 10.
Jahrhundert sind im zunächst friesischen, seit 689 fränkischen Gebiet der
Maasmündungen um Dordrecht die friesischen Grafen von H. (Holtland, seit 1101
Bezeichnung der Grafschaft) bezeugt. Gefördert von den deutschen Königen
begannen die Grafen um 1000 ihre gegen die Herzöge von Niederlothringen und die
Bischöfe von Utrecht gerichtete Erweiterungspolitik. Hauptort der Grafschaft
wurde Leiden, später ‚’s-Gravenhage (Den Haag). 1289 konnte Nordholland
angegliedert werden. Beim Aussterben des Geschlechts (1299) fielen die Güter
(Amsterdam, Rotterdam, Delft, Leiden, Alkmaar) an die verwandten Grafen von
Hennegau, die Seeland (Maasinseln und Scheldeinseln) hinzugewannen, von dort
über Kaiser Ludwig des Bayern Gemahlin Margarethe 1345 an das Haus Wittelsbach
(Straubing-Holland), von dort durch Abtretung
nach langem Widerstand 1433 an die Herzöge von Burgund, 1477 über Maria von Burgund
schließlich an Habsburg. 1579 entstand nach dem niederländischen Aufstand gegen
Habsburg/Spanien die Vereinigte Republik der Niederlande, die dann vielfach
auch als H. bezeichnet wurde. Während der ganzen Zeit der Generalstaaten war H.
führend. 1796 wurde es Mittelpunkt der Batavischen Republik und gab von 1806
bis 1810 dem von Napoleon für seinen Bruder errichteten Königreich H. den
Namen. 1810 wurde das Gebiet Teil Frankreichs, 1815 Teil des Königreiches der
Vereinigten Niederlande.
L.: Wolff 69; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) E3, II 66 (1378)
C2, II 78 (1450) E3; Oppermann, O., Untersuchungen zur nordniederländischen
Geschichte, 1921f.; Blok, P., Geschiedenis van het Nederlandsche Volk, Bd. 1ff.
3. A. 1923ff.; Geschiedkundiger Atlas van Nederland, hg. v. Beekman, A.,
1913-1938; Reese, W., Die Niederlande und das deutsche Reich, 1941; Deventer,
J. van, De Kaarten van de nederlandsche provincien in de zestiende eeuw, hg. v.
Hoff, B. van t', 1941; Gosses, I., De vorming van het graafschap Holland, 1946; De Genealogie der graven van Holland, 1954; Heger, E., Alfabetische
Plaatsnamenlijst van Nederland, 1958; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek,
1960, 504; Koeman, C., Collections and maps and atlases in the Netherlands:
their history and present state, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 48, 52, 55, 72, 74, 96, III), 23, 32, Holtland, Hollandri, Hollandrenses
Bevölkerungsname; Pannekoek, A. u. a., Atlas of the Netherlands, 1963ff.; Koch,
A./Kruisheer, J., Oorkondenboek van Holland end
Zeeland tot 1299, 1970ff.; Algemene Geschiedenis der Nederlanden, Bd. 1ff.
1949ff., Neue Ausgabe 1980ff.; Cordfunke, Gravinnen van Holland, 1987; De Hollandse stad in
de dertiende eeuw, hg. v. Cordfunke u. a., 1988; De Nederlanden in de late
middeleeuwen, hg. v. Boer, D. de/Marsilje, J., 1987; Blok, D./Blockmans, W., Holland, LexMA 5 1990, 90f.; Price, L., Holland, 1994; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 398. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holtland s. Holland
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 48, 52, 55, 72, 74,
96, III, 23, 32.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hooge-Zwaluwe (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit
H. gehörte zur Grafschaft Holland.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ijsselstein (Herrlichkeit, Isselstein,
Eiselstein, Ysselstein). Die Herrlichkeit I. gehörte zur Grafschaft Holland. S. Isselstein.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ilfeld (Kloster). Seit 1154 erscheint
eine vielleicht von (Kaiser) Lothar von Süpplingenburg (1125-1137) mit
Reichsgut ausgestattete Adelsfamilie, die sich nach der Burg I. bei Nordhausen
nannte. 1190 gründete sie dort ein Stift, das 1247 in Appenrode, Auleben,
Girbuchsrode, Niederspier, Wasserthalleben (Thalleben), Otterstedt,
Westerengel, Niedersachswerfen (Sachswerfen), Baldenrode, Woffleben
(Wolffleben), Espe, Kirchengel und Oberilfeld begütert war. 1252 erklärte König
Wilhelm von Holland, I. sei von den Grafen von
Hohnstein, die auch die Vogtei hatten, auf Reichsboden gegründet worden. Über
Hohnstein und Preußen (1866 Provinz Hannover, 1932 Provinz Sachsen) gelangte I.
1946 zur Provinz Sachsen-Anhalt bzw. 1947 zum Land Sachsen-Anhalt. Der südliche
Teil des Landkreises I. fiel zum 1. 10. 1932 an den Landkreis Grafschaft
Hohenstein.
L.: Wolff 424; Meyer, K., Kloster Ilfeld, 1897; Köhler, C., Ilfelder Regesten,
Bd. 1 1932; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz im Hochmittelalter,
1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isselstein, Ijsselstein, Eiselstein,
Ysselstein (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit I. gehörte zur Grafschaft Holland. S. Ijsselstein.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Katzenelnbogen (Grafschaft). Um 1095 wurde
südwestlich von Limburg an der Lahn auf Bleidenstädter Vogteigut die Burg K.
(1102 Cazeneleboge, sichere Deutung fehlt) erbaut. Nach ihr nannten sich
möglicherweise im Zusammenhang mit dem Kraichgau südlich des Neckars seit 1138
die Grafen von K., die vielleicht aus dem Erzstift Köln stammen (Diether 1066),
zunächst als nobiles oder liberi bezeichnet wurden (Edelfreie) und um 1130 in
verwandtschaftliche Beziehung zu den Staufern traten. Sie hatten anfangs die
Vogteien der Klöster Prüm, Siegburg und Bleidenstadt sowie des Erzbistums Mainz
im Gebiet südlich der Lahnmündung. Die Grafschaft im Kraichgau verloren sie,
erwarben aber um 1160 mit den Grafen von Nassau die Grafschaft auf dem Einrich,
um 1185 St. Goar mit dem Rheinzoll sowie seit dem 12. Jahrhundert Lehen
Würzburgs um Darmstadt und Groß-Gerau bzw. Großgerau. Sie eigneten sich im
Interregnum umfangreiches Reichsgut (1249 bei Trebur, nach 1255 Dreieich) an. Danach
erstreckte sich ihr seit etwa 1260 an auf zwei Linien verteiltes, 1402 aber
wieder vereinigtes Herrschaftsgebiet vom Odenwald bis zur unteren Lahn. Es
bestand aus der Niedergrafschaft am Nordhang des Taunus um Rheinfels (Braubach,
Sankt Goar, Bad Schwalbach, Burgschwalbach) und der Obergrafschaft um Darmstadt
(Rüsselsheim, Groß-Gerau bzw. Großgerau, Darmstadt, Zwingenberg), die durch
Mainzer und Nassauer Gebiet von einander getrennt waren, sowie verstreuten
Gütern in der Wetterau, im östlichen Taunus, auf dem Westerwald, an der unteren
Lahn und zahlreichen Rheinzöllen vom Oberrhein bis Holland.
Hiervon waren nur geringe Güter allodial, doch gelang auch auf der Grundlage
der durch Pfandrecht und Lehnrecht gebotenen rechtlichen Möglichkeiten die
Entstehung von Landesherrschaft. Die wachsenden Gegensätze zu den Grafen von
Nassau führten um 1400 zu einem Bündnis mit den Landgrafen von Hessen und 1457
zur Heirat der Erbtochter Anna mit Landgraf Heinrich III. 1479 fiel beim
Aussterben der Familie in männlicher Linie das später zum oberrheinischen
Reichskreis zählende Gut an Hessen (nach langem Streit mit Jülich-Berg [bis
1520] und Nassau [, das den hessischen Anteil an der Grafschaft Diez und 450000
Gulden erhielt,] endgültig 1557). 1567 kam die Obergrafschaft, zu der die Ämter
Darmstadt, Kelsterbach, Rüsselsheim, Dornberg, Jägersburg, Zwingenberg und
Lichtenberg, die Gemeinschaft Umstadt, der hessen-darmstädtische Anteil an der
Herrschaft Eppstein, das Amt Braubach und das eigentlich zur niederen
Grafschaft gehörige, aber von Hessen-Darmstadt erworbene und zur oberen
Grafschaft geschlagene Kirchspiel K. gehörten, an Hessen-Darmstadt. Die
Niedergrafschaft, welche die Ämter Rheinfels, Reichenberg und Hohenstein, das
Amt oder die Vogtei Pfalzfeld auf dem linken Rheinufer mit acht Dörfern und die
Hälfte des so genannten Vierherrischen umfasste, wurde Teil von
Hessen-Rheinfels und fiel bei Aussterben des Hauses 1583 an Hessen-Kassel. 1648
wurde dessen Nebenlinie Hessen-Rotenburg mit ihr ausgestattet. 1815 kam die Niedergrafschaft
an das Herzogtum Nassau und fiel 1866 mit Nassau an Preußen und 1945 an Hessen.
S. Nassau-Katzenelnbogen.
L.: Wolff 255; Wallner 694 OberrheinRK 1, 2; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D3, III 38 (1789) B2; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Landrecht der oberen Grafschaft
Katzenelnbogen (von 1591), o. J. (1795, Verlag Stahl-Caselmann); Selchow, C.
v., Magazin für die deutschen Rechte und Geschichte, Bd. 1 (1779) 475ff.
(Erstdruck des Landrechts); Meinardus, O., Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit,
1899ff.; Sponheimer, M., Landesgeschichte der Niedergrafschaft Katzenelnbogen,
1932; Demandt, K., Die Anfänge des Katzenelnbogener Grafenhauses und die
reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges, Nassauische Annalen 63
(1952), 17; Demandt, K., Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486, Bd.
1ff. 1953ff.; Demandt, K., Die letzten Katzenelnbogener und der Kampf um ihr
Erbe, Nassauische Annalen 66 (1955), 98ff.; Demandt, K., Die Grafschaft
Katzenelnbogen und ihre Bedeutung für die Landgrafschaft Hessen, Rhein. Vjbll.
29 (1964) 73ff.; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen,
1969; Maulhardt, H., Die wirtschaftlichen Grundlagen der Grafschaft
Katzenelnbogen im 14. und 15. Jahrhundert, 1980; Reichert, W., Finanzpolitik
und Landesherrschaft. Zur Entwicklung der Grafschaft Katzenelnbogen vom 12. bis
14. Jahrhundert, 1985; Demandt, K., Katzenelnbogener Urkunden, 1989; Gerlich,
A., Katzenelnbogen, LexMA 5 1990, 1080; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 481; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 128.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lage-Zwaluwe (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit
L. gehörte zur Grafschaft Holland.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leerdam (Grafschaft). Die Grafschaft L.
gehörte zur Grafschaft Holland.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Dillenburg (Grafen). Die ottonische Linie
der Grafen von Nassau spaltete sich 1303 in Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen und
N. N. fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort. 1343 spaltete
sich Nassau-Beilstein von N. ab. N. gewann 1386 die Grafschaft Diez, 1403 Güter
in den späteren Niederlanden (u. a. Polanen, Leck, Breda) und 1416/1420 die
gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg.
Diese Gebiete wurden mehrfach geteilt, doch waren sie von 1451 bis 1472 und von
1504 bis 1516 vereinigt. Wegen ihrer vergeblich geltend gemachten Ansprüche auf
Katzenelnbogen nannte sich N. seit 1507 auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen
der Heirat mit der Erbtochter Claudia der Fürsten von Chalon und Oranien am
Unterlauf der Rhone (1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Zu dieser Zeit
wurde die Reformation eingeführt (zunächst das Luthertum, dann der
Calvinismus). 1559 wurde in die linksrheinischen Güter (Nassau-Oranien) und die
rechtsrheinischen Güter (N.) geteilt. N. beerbte 1561 Nassau-Beilstein. 1607
entstand durch Teilung erneut eine Linie N. (mit Dillenburg, Haiger und
Herborn). Sie wurde 1620 von (einer neuen Linie) Nassau-Beilstein beerbt.
Nassau-Beilstein nannte sich danach N. nannte und wurde nach kurzer
Zugehörigkeit zum westfälischen Reichsgrafenkollegium 1654 in den
Reichsfürstenstand erhoben. 1739 fiel das etwa 8 Quadratmeilen große, zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende N. mit den Ämtern
Dillenburg, Haiger, Herborn, Driedorf, Mengerskirchen, Ellar, Burbach,
Tringenstein und Ewersbach (Ebersbach) sowie der Herrschaft Schaumburg an
Nassau-Diez. Am 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von N. durch § 12 des
Reichsdeputationshauptschlusses zur Entschädigung für die Statthalterschaft und
seine Domänen in Holland und Belgien die
Bistümer Fulda und Corvey, die Reichsstadt Dortmund, die Abtei Weingarten, die
Abteien und Propsteien Hofen (bei Friedrichshafen), Sankt Gerold (heute in
Vorarlberg), Bendern (in Liechtenstein), Dietkirchen an der Lahn sowie alle
Kapitel, Propsteien und Klöster in den zugeteilten Landen.
L.: Wolff 337; Zeumer 553 II b 52; Wallner 703 WestfälRK 21; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Territorialgeschichte
des Fürstentums Nassau-Dillenburg, Diss. phil. Marburg 1932; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 61, 81. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederbayern (Herzogtum). Das durch die
Landesteilung von 1255 geschaffene Herzogtum N. lag innerhalb Bayerns etwa
zwischen Reichenhall, Cham, Freising und Landshut. 1309 übernahm Ludwig IV. von
Oberbayern zeitweise vormundschaftlich die Herrschaft. 1331 wurde N. in drei
Teile geteilt, doch fielen Bayern-Deggendorf 1333 und Bayern-Burghausen 1334 an
die verbleibende dritte Linie zurück. 1340 kam es nach dem Aussterben der
Herzöge wieder an Oberbayern. 1349 gelangte N. an Herzog Stephan II., der 1353
neben Lehen in Holland auch das Gebiet um
Straubing (Straubinger Ländchen) an seine Halbbrüder Wilhelm I. und Albrecht I.
überließ, das restliche Niederbayern aber 1363 wieder mit Oberbayern
vereinigte. 1392 kam Niederbayern-Landshut an Herzog Friedrich. 1425/1429 wurde
ein Teil Bayern-Straubings beim Aussterben der dortigen Linie hinzuerworben.
1447 gewann Bayern-Landshut (Niederbayern-Landshut) auch das wesentliche Erbe
Bayern-Ingolstadts. Nach dem Aussterben Bayern-Landshuts 1503 kam N. 1505 zu
Oberbayern, doch wurden einige Gebiete zur Bildung des Fürstentums
Pfalz-Neuburg verwandt. S. Bayern, Bayern-Burghausen, Bayern-Deggendorf,
Bayern-Landshut, Bayern-Straubing
L.: Wolff 136; Schnurrer, L., Urkundenwesen, Kanzlei und Regierungssystem der
Herzöge von Niederbayern 1255-1340, 1972; Pietrusky, U., Niederbayern im 19.
Jahrhundert, 1988; Hartmann, P., Bayerns Weg in die Gegenwart, 2. A. 1992;
Stauber, R., Das Herzogtum Niederbayern, (in) Sammelblatt des hist. Ver.
Ingolstadt 102/103 (1993/1934), 169. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlande (Staat). Bei der karolinigischen
Reichsteilung 843 fiel Flandern westlich der Schelde an das westfränkische
Reich (Westfranzien, Frankreich), der übrige Raum um Maas, Schelde und Rhein an
das mittlere Reich Kaiser Lothars und 879/925 an das ostfränkische Reich.
1477/1493 kam das sich (seit etwa 1200 oder 1540?) sprachlich
verselbständigende Gebiet der späteren N. über Maria von Burgund von Burgund an
Habsburg, das die von Burgund zusammengefassten Gebiete hausmachtpolitisch
gegenüber dem Reich zu verselbständigen suchte. Kaiser Karl V. fügte durch Kauf
1524 Friesland, durch Säkularisation 1528 Utrecht und Overijssel mit Deventer
sowie 1538 Groningen und 1543 Geldern dem 1512/1548 gebildeten burgundischen Reichskreis
hinzu, so dass insgesamt ein Komplex von 17 Gebieten entstand (Brabant,
Limburg, Luxemburg, Geldern, Flandern, Artois [mit Arras], Hennegau, Holland, Seeland, Namur, Friesland, Rijssel [Lille],
Doornik [Tournai], Mecheln, Utrecht, Overijssel und Groningen), und übertrug
1555 die Nachfolge an Philipp II. von Spanien (spanische N.). Seit 1565 wehrten
sich Adlige in dem seit etwa 1540 zunehmend calvinisierten Gebiet gegen die von
Philipp II. seiner Statthalterin Margarete von Parma (1559) in Auftrag gegebene
Steigerung der königlichen Macht, mit der eine starke Erhöhung finanziellen wie
religiösen Druckes einherging. Nach Ablehnung einer Bittschrift bildeten sie
einen Bund des als Geusen verhöhnten Adels, der von den calvinistischen
Religionsführern unterstützt wurde. 1567 wurde Margarete von Parma durch Herzog
Alba als Statthalter abgelöst, der den Aufstand zunächst niederschlug. Am 1. 4.
1571 besetzten die Meergeusen Brielle (Briel) an der Maasmündung. Danach
erhoben sich Seeland und Holland. Am 18. 7. 1572
wählten zwölf Städte in Seeland und Holland
Wilhelm von Oranien zum königlichen Statthalter von Holland,
Seeland und Utrecht. Am 8. 11. 1576 schlossen sich weitere Gebiete an. Am 23.
1. 1579 einigte Oranien in der Union von Utrecht die sieben nördlichen
Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Geldern,
Groningen, Overijssel (mit Drente) und Friesland, zu denen noch Flandern und
Brabant kamen. 1581 setzte die Utrechter Union Philipp II. ab und schloss sich
in den Generalstaaten zu einem losen Staatenbund zusammen (Republik der
Vereinigten N.). Die südlichen N. wurden von Spanien erneut unterworfen. Nach
weiteren schweren Kämpfen, in denen die seit 1635 mit Frankreich verbündeten
Generalstaaten 1629-1637 den nördlichen Teil Brabants als Generalitätslande eroberten,
wurden die Generalstaaten 1648 als eigener vom Reich gelöster Staat anerkannt.
Ihr Interesse verlagerte sich rasch vom Reich auf die überseeischen Kolonien.
Von 1590 bis 1700 waren die von 1572 bis 1650, von 1672 bis 1702 sowie von 1742
bis 1795 unter einem Statthalter handelnden N. das am stärksten urbanisierte
und wirtschaftlich fortgeschrittenste Land Europas. Die südlichen (spanischen)
Niederlande (Hennegau, Flandern, Artois, Namur, Luxemburg) kamen nach dem
spanischen Erbfolgekrieg 1713/1714 von Spanien an Österreich. 1794 wurden sie
von Frankreich erobert. Sie blieben Teil des deutschen Reiches. 1797/1801
musste Österreich sie an Frankreich abtreten. 1806 machte Napoleon die
Generalstaaten zum Königreich Holland und
vereinigte dieses 1810 mit Frankreich. 1814 wurde nach der Vertreibung der
französischen Truppen die Vereinigung der nördlichen und südlichen N. sowie
Lüttichs als Königreich der Vereinigten N. beschlossen. Dieses gehörte dem
Deutschen Bund durch Personalunion mit Luxemburg an. 1830 wurde mittels der
belgischen Revolution die Verbindung der sich benachteiligt fühlenden südlichen
N. mit den nördlichen N. gelöst und Belgien von den N. getrennt. 1866 schieden
Limburg und Luxemburg mit der Auflösung des Deutschen Bundes aus diesem aus. S.
Flandern, Brabant, Hennegau, Namur, Limburg, Lüttich, Holland,
Utrecht, Seeland, Geldern, Cambrai, Niederlothringen.
L.: Die Territorien des Reichs 3, 200; Blok, P., Geschichte des
niederländischen Volkes, Bd. 1ff. 1901ff.; Geschiedkundige Atlas van Nederland,
hg. v. Beekman, A., 1911ff.; Pirenne, H., Histoire de Belgique, Bd. 1ff. 1926;
Geschiedenis van Nederland, hg. v. Brugmans, H., Bd. 1ff. 1933ff.; Reese, W.,
Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 3. A. 1943; Allgemene geschiedenis der
Nederlanden, hg. v. Niermeyer, J. u. a., Bd. 1ff. 1949ff., Neue Ausgabe
1980ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Buck, H.
de, Bibliografie der geschiedenis van Nederland, Leiden 1968; Prevenier,
W./Blockmans, W., Die burgundischen Niederlande, 1986; De Nederlanden in de
late middeleeuwen, hg. v. Boer, D. de/Marsilje, J., 1987; Schepper, H. de,
Belgium Nostrum, 1987; Schilling, J./Täubrich, R., Niederlande, 1988;
Blockmans, W., Niederlande, LexMA 6 1993, 1141; Lademacher, H., Die
Niederlande, 1993; North, M., Geschichte der Niederlande, 1997; Mörke, O.,
Stadtholder oder Staetholder?, 1997; Weis, M., Les pays-bas espagnols, 2003;
Seggern, H. v., Geschichte der burgundischen Niederlande, 2009; Verortete
Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 211. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nimwegen (Reichsstadt), niederl.
Nijmegen. Nach älteren keltischen und germanischen Siedlungen errichteten die
Römer 69/70 am südlichen Waalufer die Siedlung Batavodurum. Sie erhielt etwa
104 n. Chr. den Namen (Ulpia) Noviomagus (Neumarkt). Karl der Große erbaute in
Niumaga eine Pfalz, der ein umfangreicher Reichswald zugeteilt war. 1230 wurde
der Ort Reichsstadt. 1247/1248 wurde N. von König Wilhelm von Holland an die Grafen von Geldern verpfändet und
verlor mangels Auslösung nach und nach die Reichsstandschaft. Mit Geldern kam
es 1577 an die Niederlande.
L.: Wolff 68; Blok, P., Geschichte der Niederlande, Bd. 1ff. 1902ff.; Waele, F.
de, Noviomagus Batavorum, 1931; Seveke, I., Nimwegen, 1955; Nimwegen
(Stede-atlas van Nijmegen), bearb. v. Gorissen, F., (in) Niederrheinischer
Städteatlas, hg. v. Kallen, G., 2, 1, 1956; Leupen, P., Nijmegen en het Rijk,
Klever Archiv 4 (1983), 57ff.; Sarfatij, H., De vroege topografie van
middeleeuws Nijmegen, FS D. Blok, 1990, 321ff., Leupen, P., Nijmegen, LexMA 6
1993, 1149; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 464; Verortete
Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 53.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oranien (Grafschaft, Fürstentum). Im 11.
Jahrhundert verselbständigte sich die in der burgundischen Rhoneebene gelegene,
vielleicht bereits von Karl dem Großen errichtete Grafschaft Orange. Nach
verschiedenen Teilungen wurde 1163 ein Teil (mit Orange, Jonquières und
Courthezon) von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zum Fürstentum erhoben. Dieses
fiel 1174 in weiblicher Erbfolge (über die Erbtochter Tiburge) an ein anderes
Geschlecht (Baux). Nach einer Unterbrechung kam Orange um 1300 (1308 über den
Johanniterorden [Orden der Johanniter] und Karl von Anjou) wieder zurück. 1393
gelangte Orange beim Aussterben der Fürsten über eine Erbtochter an die Grafen
von Chalon, nach dem Aussterben der Familie 1530 mit weiteren Gütern in der
Provence, Burgund und Neuenburg-Valangin infolge einer Heirat von 1515 über die
Erbtochter im Erbwege an Nassau-Dillenburg (O.). 1544 nahm Nassau-Dillenburg
den Titel eines Prince d’Orange an. 1560 erlangte es das von Frankreich
besetzte Fürstentum. Wenig später wurde der Fürst von Nassau-Oranien zum Führer
des Aufstandes der Niederlande gegen Spanien und 1572 zum königlichen
Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht
gewählt. 1579 gründete Johann der Ältere die Utrechter Union der nördlichen
niederländischen Provinzen. Im Jahre 1600 kam Moers testamentarisch an O., von
1597 bis 1605 und von 1632/1633 bis 1702 auch die Grafschaft Lingen. 1702
entstand nach Erlöschen der Linie der Prinzen von O. (König Wilhelm III. von
England, 1688 als Schwiegersohn des 1672 katholisch konvertierten Königs Jakob
II. von der Opposition nach England berufen) aus den erbrechtlichen Ansprüchen
der Fürsten von Nassau-Diez und Nassau-Siegen, des Enkels des mit Henriette von
O. verheirateten Großen Kurfürsten von Brandenburg (bzw. Preußen) und des
Fürsten von Conti der oranische Erbfolgestreit. 1713 wurde das schon von 1672
bis 1679 und 1701/1702 von Frankreich besetzte O. dem Fürsten von Conti als
Lehen Frankreichs zugesprochen. Frankreich erkannte auch die 1707 erfolgte
Entscheidung Neuenburg-Valangins (Neuenburg-Valengins) zugunsten Preußens an.
Dieses hatte bereits 1702 die Reichsgrafschaft Moers und Lingen besetzt. 1713
erhielt es als Ausgleich für O. auch den oberen Teil von Geldern (Obergeldern).
1815 gab Wilhelm I. als König der Niederlande die deutschen Güter auf. 1890
erlosch das Haus in männlicher Linie. S. Nassau-Oranien.
L.: Pontbriant, Histoire de la principauté l’Orange, 1891; Meister, R., Das
Fürstentum Oranien, 1930; Geyl, P., Orange and Stuart, 1969; Dek, A.,
Genealogie von het vorstenhuis Nassau, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 203 Orange; Gasparri, F., Orange, LexMA 6 1993,
1424; Oranien und das deutsche Reich, hg. v. Lademacher, H., 1994;
Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich, hg. v. Lademacher, H., 1995;
Mörke, O., Stadtholder oder Staetholder?, 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ostfriesland (Reichsgrafschaft, Fürstentum).
Der Raum zwischen Dollart, Jadebusen, Oldenburg und Nordsee war schon in der
Steinzeit besiedelt. Um 700 bildete sich dort ein Reich der Friesen unter
Herzog Radbod. Noch vor 800 wurde dieses 785 von den Franken unterworfene
Gebiet christianisiert. 843 kam es zum Mittelreich Kaiser Lothars I., 870 zum
ostfränkischen Reich. Nach dem Zerfall des Karolingerreiches bildeten sich in
O. mehrere selbständige Länder (terrae) (Brokmerland bzw. Brookmerland,
Emsigerland, Harlingerland u. a.), die im Hochmittelalter von consules regiert
wurden und sich im sog. Upstalsboom (benannt nach einem Versammlungsplatz
südlich Aurichs) in einer Art Landfriedensbund zusammenschlossen. Nach 1327
verfiel dieser Verband der friesischen Freiheit und die einzelnen Gebiete
gerieten unter die Herrschaft von Häuptlingen (u. a. das Geschlecht tom Brok
auf der Oldeborg im Brokmerland bzw. Brookmerland, später in Aurich), die sich
in zahlreichen Fehden gegenseitig bekämpften. Nach dem zunächst das Geschlecht
tom Brok (1361 Keno Hilmersna) eine gewisse Führung erlangt hatte (1371
Häuptling des Brokmerlandes (Brookmerlandes), 1376ff. Norderland, Emsigerland,
Harlingerland und Auricherland, 1413 Emden, westliches Friesland, Okko II.
1417-1427 Häuptling in O.), gelang es seit 1427/1430/1441 dem Häuptling Edzard
Cirksena und dann seinem Bruder Ulrich Cirksena aus der seit dem 13.
Jahrhundert in führender Stellung der Norder Landesgemeinde nachweisbaren
Familie Cirksena, die ihren Namen und ihr Erbe in der ersten Hälfte des 15.
Jahrhunderts über die Erbtochter an die Häuptlinge von Greetsiel übertragen
hatte, die Fehden zu beenden und den größten Teils des Landes östlich der Ems
unter einer Herrschaft zu vereinigen (1453 Emden). 1464 ließ sich Ulrich
Cirksena als Ulrich I. vom Kaiser mit der Reichsgrafschaft (in) O. belehnen
(Grafschaft zu Norden, Emden, Emisgonien in O., von der Westerems bis an die Weser),
was zur Folge hatte, dass O. beim Reich verblieb und nicht, wie das schon früh
in der Grafschaft Holland aufgegangene Gebiet
von Sinkfal bei Brügge bis zur Zuidersee und später das westerlauwersche
Friesland (Westfriesland) und das Groningerland, über das Herzogtum Burgund an
die sich seit 1571 verselbständigenden Niederlande gelangte. Ausgenommen
blieben Jever, Butjadingen östlich des Jadebusens, Harlingerland und Stadland,
Hauptstadt wurde Emden, 1561 Aurich. 1511 entstand ein eigenes ostfriesisches Landrecht.
Seit 1519 drang die Reformation ein. Zwischen 1568 und 1648 kam es zum
achtzigjährigen Krieg, in dem sich der lutherische Landesherr und die unter
Führung der calvinistischen, 1595 verloren gegangenen Stadt Emden (Genf des
Nordens) stehenden Stände gegenübertraten. Die Gewinnung Jevers misslang
1529/1575. 1600 wurde durch Heirat das Harlingerland mit O. vereinigt.
1654/1662 wurde Graf Enno Ludwig in den Fürstenstand erhoben (Reichsfürstentum
O., 1677 Sitz und Stimme auf dem Reichstag, Einführung in den Reichsfürstenrat
1677, Entstehung des Titels Fürstentum O. durch Observanz und Verjährung,
Zugehörigkeit zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, nur zeitweilige
Zugehörigkeit zum westfälischen Reichsgrafenkollegium). 1682 verlegte
Brandenburg Truppen in das faktisch selbständige Emden. 1744 starb das
Geschlecht Cirksena aus. König Friedrich der Große von Preußen besetzte das an
sich den Generalstaaten vermachte, von diesen aber nicht angenommene Land auf
Grund einer kaiserlichen Anwartschaft von 1694 und machte es zu einer Provinz
Preußens mit der Hauptstadt Aurich. Das Fürstentum enthielt die Städte und
Ämter Aurich, Norden, Emden, Berum, Greetsiel, Pewsum, Leer, Stickhausen und
Friedeburg und die adligen Herrschaften Dornum, Lütetsburg, Jennelt (Jindelt),
Rysum (Risum), Petkum und Gödens. 1807 verlor Preußen das 60 Quadratmeilen
große O. (ohne Rheiderland bzw. Reiderland) mit 110000 Einwohnern an Napoleon
I., der es dem Königreich Holland, 1810
Frankreich unmittelbar einverleibte (Département Ost-Ems). 1813 kam O. an
Preußen, 1815 an Hannover (Landdrostei Aurich), 1866 mit diesem an Preußen.
1946 wurde es als Regierungsbezirk Aurich Teil Niedersachsens.
L.: Wolff 338ff.; Zeumer 553 II b 54; Wallner 702 WestfälRK 5; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Möhlmann, G.,
Ostfriesland, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des
Reichs 3, 162; Wiarda, T., Ostfriesische Geschichte, Bd. 1-10 1792ff., Neudruck
1968; Ostfriesisches Urkundenbuch, hg. v. Friedländer, E., Bd. 1f. 1878ff.,
Neudruck 1968; Klinkenborg, M., Geschichte der tom Broks, 1895; Reimers, H.,
Ostfriesland bis zum Aussterben seines Fürstenhauses, 1925; Koolmann,
A./Wiemann, H., Ostfriesische Geschichte, Bd. 1ff. 1951; König, J., Verwaltungsgeschichte
Ostfrieslands bis zum Aussterben seines Fürstenhauses, 1955; Lang, A., Die
älteste gedruckte Seekarte der Ems, Erläuterungen zur Neudruckausgabe der
Beschreibungen der ostfriesischen Küste des L. Waghenaer von 1584, 1957;
Möhlmann, G., Geschichte Ostfrieslands, 1962; Baker, G., De grenzen van Frisia
tussen 600 en 1150, 1962; Lengen, H. van, Zur Geschichte des Namens
Ostfriesland im Mittelalter, Jb. d. Ges. für bildende Kunst und vaterländ.
Altertümer zu Emden 42 (1962), 5ff.; Teschke, G., Studien zur Sozial- und
Verfassungsgeschichte Frieslands im Hoch- und Spätmittelalter, 1966; Wiemann,
H., Die Grundlagen der landständischen Verfassung Ostfrieslands, 1974;
Ostfriesland, hg. v. Möhlmann, G., 3. A. 1975; Schmidt, H., Politische
Geschichte Ostfrieslands, (in) Ostfriesland im Schutze des Deiches 5 (1975),
86ff.; Wiemann, H., Materialien zur Geschichte der ostfriesischen Landschaft,
1982; Lamschus, C., Emden unter der Herrschaft der Cirksena, 1984; Burgen,
Siedlungen und Klöster im Mittelalter, hg. v. Barlage, D., 1989; Deeters, W.,
Geschichte der Grenze zwischen Drenthe und dem Emsland und Groningen und
Ostfriesland, (in) Rondom Eems en Doolard, 1992, 59ff.; Lengen, H. van,
Ostfriesland, LexMA 6 1993, 1529; Ostfriesland, hg. v. Lengen, H. van, 1995; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
856; Haefs, H., Ostfriesland, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen (Herzogtum, Königreich, Land).
Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus)
bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel
und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen,
Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich
Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die
Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser
Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu
erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des
Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der
Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden
sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P.
bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der
Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466
musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das
Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing,
Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils,
Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer
Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte
der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach mit
seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14. 11.
1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig
erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen
Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende
Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P.
mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden
Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres
Westpreußen]), für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter
führte er die Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien
und Samland seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter
(1594) 1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660
vertraglich von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes Land
der Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau abgaben.
Am 18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von Brandenburg
(1688-1713), der 1694 die Universität Halle gegründet hatte, mit Zustimmung des
Kaisers, den er im spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte, in Königsberg
zum König in P., womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten von Sachsen
durch die Krönung zum König von Polen und die Anwartschaft des Kurfürsten von
Hannover auf die Königskrone in England ausgeglichen werden sollten. Mit der
auf die anderen brandenburgischen Länder übertragenen Königswürde ging zugleich
der Name des Herzogtums P. auf den brandenburg-preußischen Gesamtstaat über,
von dem das Land P. nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit
dem Edikt von Potsdam (1685) allmählich einströmende französische Hugenotten
brachten zahlreiche bis dahin unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das
Land. 1702 erbte Friedrich III. (I.) nach dem Aussterben der Prinzen von
Oranien (König Wilhelm III. von England) die Grafschaft Lingen und das
Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft
Valangin. 1707/1729 kaufte er die Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei
über Nordhausen und Quedlinburg. Sein sparsamer und als Amtmann Gottes
pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm I. erhielt 1713 am Ende des spanischen
Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien einen Teil des Herzogtums Geldern
(Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2 Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis
zur Peene mit Stettin, Usedom und Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig
eine straffe Finanzverwaltung und Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-,
-kriegs- und -domänendirektorium) auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit,
Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung und Pflichtentreue zu den obersten Geboten
des preußischen Beamtentums erhob. Mit der relativ größten und absolut besten
Armee Europas und in krassem Gegensatz zu seinen eigenen
politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn Friedrich der Große, der
sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 unter
Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu Österreich gehörende Schlesien
ein, das er in den drei schlesischen Kriegen (1740/1742, 1744/1745, 1756/1763)
größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund einer Anwartschaft von 1694 erbweise
Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich der Große bei der Teilung Polens
Westpreußen, das Ermland und den Netzedistrikt, so dass P. einschließlich des
jetzt als Ostpreußen bezeichneten, mit dem Stammland Brandenburg durch eine
Landverbindung angeschlossenen ursprünglichen Deutschordenslandes im Jahre 1786
195000 Quadratkilometer maß, in denen rund 5,5 Millionen Menschen lebten. Für
diesen Staat, als dessen erster Diener sich der König sah, verwirklichte er die
schon 1713 in Angriff genommene Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage
aufgeklärter, naturrechtlich beeinflusster Vorstellungen, die in der
Inkraftsetzung des Allgemeinen Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791
erwarb P. durch Kauf die hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach
(Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth bzw.
Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es dem durch die Revolution von 1789
aufgerüttelten Frankreich seine gesamten linksrheinischen Gebiete, erlangte
aber in der zweiten und dritten Teilung Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und
Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch) sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für
die linksrheinischen Verluste an Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar
[Sevenaer], Huissen, Malburgen [Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48
Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000 Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803
durch § 3 des Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim,
Paderborn und Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie
von Olfen [Olphen], Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel
[Heddingschel], Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff
[Huschhofen], Hohenholte [Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock],
Gimbte [Grimmel], Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems
bis zum Einfluss der Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das
Eichsfeld, Erfurt und Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg,
Elten, Werden, Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und
Goslar mit 9543 Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben
Million (600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an
Bayern) und Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische
Vereinigung der preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen
Reiches kam es zur Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage
von Jena und Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von
Tilsit 1807 alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus
den Teilungen Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser
wegen der Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst
schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale
innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811,
Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit
1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812
und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die
Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste
in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg,
Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000
Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte
(Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung
Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs -
erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds -
erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -,
Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims -
unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach
und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland], Westfalen, Sachsen [Kurkreis
mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw.
Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg,
Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und
Westpreußen trat P. dann dem Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst
konservativ. Statt der vom König 1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung
kam es 1823 nur zu der befohlenen Errichtung von Provinzialständen und
Provinziallandtagen, die vom grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb
Preußens wurden 1824 personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und
Westpreußen zur Provinz P. vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei
Birkenfeld von Sachsen-Coburg gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern
(1850 Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857
endgültig auf Neuenburg und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren
Straßenkämpfen zunächst einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der
Pressezensur, Berufung eines liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der
Gegenbewegung aber die gewählte Nationalversammlung aufgelöst und eine
Verfassung erlassen (oktroyiert), nach welcher der fortan verfassungsmäßig
beschränkte König seine exekutiven Rechte unter Mitwirkung verantwortlicher
Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem Landtag
hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus erblichen oder vom König ernannten
Mitgliedern zusammensetzte und die Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem
Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden Bevölkerungsgruppen bevorzugte,
gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten
berufen. Im Verfassungskonflikt über die Finanzierung des Heeres regierte er
gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es bei der Verwaltung des 1864 von
Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein zur Konfrontation mit Österreich,
die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen P. führte. Die militärische
Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge. P.
annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt
und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren östlichen und
seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen
norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg
über Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1.
1871 in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des
neugegründeten Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten
war, aber etwa zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten
Ruhrgebiet, Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des
Reiches ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg
die Zahl seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und
Westpreußen auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm
II. am 9. 11. 1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb erhalten, musste aber im
Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P. übernahmen die
Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei. Am
30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch die es
demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss sich
Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die
Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch
den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring
zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das
Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934
wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden
Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem
Gebietsaustausch mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung
Lübecks. 1939 umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen
Einwohnern. 1945 wurde P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr.
46 des Alliierten Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf.
Seine Gebiete verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen,
Südpreußen, Westpreußen, Polen, Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des
Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd.
1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v.
d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des
Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen,
J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.;
Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf
die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen
Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff.
2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A.
1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica,
Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß.
Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen
Städte, Flecken und Dörfer, Bd. 1 Königreich Preußen, 1896, 3. unv. A. 1989;
Berner, E., Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hauses Hohenzollern,
Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903;
Roedder, H., Zur Geschichte des Vermessungswesens Preußens, insbesondere
Altpreußens aus den ältesten Zeiten bis in das 19. Jahrhundert, 1908;
Preußisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1909ff.; Atlas der Verwaltungsorganisation
des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1911; Hintze, O., Die
Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Schmoller, G., Preußische
Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzgeschichte, 1921; Schmidt, E.,
Rechtsentwicklung in Preußen, 2. A. 1929, Neudruck 1961; Braubach, M., Der
Aufstieg Brandenburg-Preußens 1640-1815, 1933; Wermke, E., Bibliographie der
Geschichte von Ost- und Westpreußen, 1933; Penck, A., Die Kartographie Preußens
unter Friedrich dem Großen, SB. Akad. Berlin 1933; Schulze, B., Der Urheber der
Schmettauischen Karte von Preußen, Mitt. d. Reichamts für Landesaufnahme
1933/1934; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen Kartographie
Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der friderizianischen Zeit, 1935; Atlas
der west- und ostpreußischen Landesgeschichte, hg. v. Keyser, E., 1937;
Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Müller,
G./Jurevicz, J./Warren, H., Ostlandatlas, 1942; Keyser, E., Preußenland, (in)
Staats- und Verwaltungsgrenzen in Ostmitteleuropa, 1955; Maschke, E., Preußen.
Das Werden eines deutschen Stammesnamens, Ostdt. Wiss. 1955; Schulze, B., F.
Graf v. Schmettau und seine Kartenwerke, Jb.f. Gesch. Mittel- und
Ostdeutschlands 5 (1956); Schroeder-Hohenwarth, J., Die preußische
Landesaufnahme 1816-1875, 1958, Nachrichten aus dem Karten- und
Vermessungswesen R. I. H. 5; Peterson, J., Fürstenmacht und Ständetum in
Preußen während der Regierung Herzog Georg Friedrichs 1578-1603, 1963; Atlas
östliches Mitteleuropa, hg. v. Meynen, E./Kraus, T./Mortensen, H./Schlenger,
H., 1963ff.; Schultze, J., Forschungen zur brandenburgischen und preußischen
Geschichte, 1964; Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen
Landeshauptarchivs Potsdam, 1964, 1967; Schoeps, H., Preußen. Geschichte eines
Staates, 1966; Schierling, C., Der westpreußische Ständestaat 1570-1586, 1966;
Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a.,
Bd. 1ff. 1968ff.; Krauss, G., 150 Jahre Preußische Messtischblätter, Z.f.
Vermessungswesen 94 (1969); Ibbeken, R., Preußen 1807-1813, 1970; Schoeps, H.,
Preußen und Deutschland, Wandlungen seit 1763, 2. A. 1970; Knake, G., Preußen
und Schaumburg-Lippe 1866-1933, 1970; Wenskus, R., Das Deutschordensland
Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts, Bd. 1 1970; Verdenhalven,
F., Namensänderungen ehemals preußischer Gemeinden von 1850-1942, 1971;
Bibliographie zur Geschichte von Ost- und Westpreußen 1939-70, bearb. v. Wermke,
E., 2. A. 1974; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform und Revolution.
Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung 1791-1848, 2. A. 1975;
Vogler, G./Vetter, K., Preußen. Von den Anfängen bis zur Reichsgründung, 4. A.
1975, Neudruck 1987; Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945,
hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Preußen. Versuch einer Bilanz. Ausstellungsführer,
hg. v. Korff, G., 1981; Heinrich, G., Geschichte Preußens, Staat und Dynastie,
1981; Mirow, J., Das alte Preußen im deutschen Geschichtsbild seit der
Reichsgründung, 1981; Hubatsch, W., Grundlinien preußischer Geschichte.
Königtum und Staatsgestaltung 1701-1871, 1983; Matzerath, H., Urbanisierung in
Preußen 1815-1914, 1985; Koch, H., Geschichte Preußens (A history of Prussia),
1986; Labrenz, H., Das Bild Preußens in der polnischen Geschichtsschreibung,
1986; Wenskus, R., Ausgewählte Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter,
1986; Unruh, G. v., Die verfassungsrechtliche Stellung Preußens im
Norddeutschen Bund und im Deutschen Reich nach den Verfassungen von 1867/1871
und 1919, (in) Preußen, Europa und das Reich, 1987; Mehring, F., Zur Geschichte
Preußens, 1987; Preußen-Ploetz, hg. v. Schlenke, M., 1987; Zur Bildungs- und
Schulgeschichte Preußens, hg. v. Arnold, U., 1988; Das nachfriderizianische
Preußen 1786-1806, hg. v. Hattenhauer, H./Landwehr, G., 1988; Rankl, M.,
Bibliographie zur Literatur Ost- und Westpreußens mit Danzig 1945-1988, Bd. 1f.
1990; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Dollinger, H., Preußen.
Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten, 1991; Handbuch der preußischen
Geschichte, hg. v. Büsch, O., Bd. 1ff. 1992ff.; Die Anfänge der ständischen
Vertretungen in Preußen und seinen Nachbarländern, hg. v. Boockmann, H., 1992;
Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen und
Westpreußen, 1992; Boockmann, H., Preußen, LexMA 7 1994, 194; Hannovers
Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck, R., 1995;
Salmonowicz, S., Preußen, 1995; Bömelburg, H., Zwischen polnischer
Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat, 1995; Handbuch der
Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd. 3 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten
von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz,
1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J.,
2000; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Vondenhoff, C.,
Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die
politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Neugebauer, W., Geschichte
Preußens, 2002; Päsler, R., Deutschsprachige Sachliteratur im Preußenland bis
1500, 2003; Walter, D., Preußische Heeresreformen, 2003; Kittstein, L., Politik
im Zeitalter der Revolution, 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens 2004;
Dorna, M., Bracia zakonu krzyzackiego w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder
des Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309), 2004; Kulturgeschichte Preußens
königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die
Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim
etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Jarzebowski,
M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E.,
Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seeland (Grafschaft). Das Mündungsgebiet
von Schelde, Rhein und Maas mit den vorgelagerten Inseln war schon in römischer
Zeit besiedelt. Im späten 7. Jahrhundert verstärkte sich die Einbeziehung in
das fränkische Reich. 1012 erhielten die Grafen von Flandern das Land westlich
der Osterschelde als Reichslehen. Um 1090 verliehen sie die Inseln zwischen den
Scheldearmen an die Grafen von Holland weiter.
1323 verzichtete Flandern gegenüber Holland auf
die Lehnshoheit. Von 1345/1358 bis 1428 war die Grafschaft S. bei Wittelsbach
(Bayern). Mit Holland war S. Führer im Kampf
gegen Spanien, an das Flandern 1556 über Habsburg (1477) und Burgund (1384)
gekommen war. 1587 schloss sich S. der Republik der Vereinigten Niederlande an.
Der festländische Teil Seelands wurde von den Niederlanden 1577 erobert, ihnen
1648 überlassen und bildete bis 1795/1796 als Staatsflandern ein
Generalitätsland. Danach wurde es, 1810 auch das übrige Seeland, von Frankreich
annektiert. 1814 wurden S. und Staatsflandern (Seeländisch Flandern) als
Provinz S. Teil des Königreiches der Vereinigten Niederlande.
L.: Wolff 71; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3; Empel, M.
van/Pieters, H., Zeeland door de eeuwen heen, 1931ff.; Lemmink, F., Het ontstaan
van de staten van Zeeland, Diss. Nimwegen 1951; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, (I, 50,) II, 23, 48, 55, 96, Seoland*, Zeeland; Algemene
Geschiedenis der Nederlanden, Bd. 4 1980; Sicking, L., Seeland, LexMA 7 1995,
1674f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straubing (Burg, Dorf, Stadt, Herrschaft,
Residenz des Herzogs von Bayern). Auf älterem Siedlungsland am römischen Limes
wurde im früheren keltorömischen Sorviodurum vermutlich um 550 eine neue Siedlung
der Bayern errichtet, die über den Herzog von Bayern 788 an den König der
Franken fiel. 1029 kam der Königshof von Bischof Bruno von Augsburg an das
Hochstift Augsburg. Dessenungeachtet erhob der Herzog von Bayern 1218 den Ort
zur Stadt. 1353 wurde diese Sitz des Herzogtums Straubing-Holland (bis 1425/1429, tatsächlicher Sitz in S. nur
von 1353 bis 1358 und von 1387/1389 bis 1397). Danach kam S. an Bayern-München,
in dem Herzog Ernst 1435 die dem jüngeren Herzog Albrecht heimlich angetraute
Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer ertränken ließ. 1535 löste S. die
letzten grundherrschaftlichen Rechte Augsburgs ab. S. Bayern-Straubing.
L.: Wolff 137; Urkundenbuch der Stadt Straubing, hg. v. Solleder, F., 1911ff.;
Keim, J., Heimatkundliche Geschichte von Straubing, 1958; Walke, N., Das
römische Donaukastell Straubing, Sorviodurum, 1965; Straubing. Das neue und
alte Gesicht einer Stadt im altbayerischen Kernland, hg. v. Bosl, K., 1968;
Straubing. Landgericht, Rentkastenamt und Stadt, bearb. v. Fraundorfer, W.,
1974; Störmer, W., Straubing, LexMA 8 1996, 230; Forster, M., Die
Gerichtsverfassung und Zivilgerichtsbarkeit in Straubing, Diss. jur. Regensburg
1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 566. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straubing-Holland (Herzöge). Von 1353 bis 1425 (bzw. tatsächlich von 1353 bis
1358 und von 1387/1389 bis 1397) war Straubing Sitz der bayerischen Herzöge
(Wilhelm I., Albrecht I.) von S. 1425/1429 kam Straubing an Bayern-München. S.
Bayern-Straubung, Holland-Straubing
L.: Walke, N., Das römische Donaukastell Straubing, Sorviodurum, 1965;
Straubing. Das neue und alte Gesicht einer Stadt im altbayerischen Kernland,
hg. v. Bosl, K., 1968; Straubing. Landgericht, Rentkastenamt und Stadt, bearb.
v. Freundorfer, W., 1974. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg (Grafschaft). Die Burg T.
südwestlich Osnabrücks im westlichen Teutoburger Wald wurde um 1100 vermutlich
von den Grafen von Zutphen erbaut. 1129 ist der vielleicht aus dem
Mittelrheingebiet stammende, aus der Familie der die Grafen von Zutphen
beerbenden Grafen von Saarbrücken kommende Graf Ekbert bzw. Egbert, 1184 der
Name T. bezeugt. 1184 wurde die Burg T. an das Erzstift Köln verkauft und als
Lehen zurückgenommen. Obwohl 1173 die Vogtei über das Hochstift Münster und
1236 die seit etwa 1180 gehaltene Vogtei über das Hochstift Osnabrück
aufgegeben werden mussten, gewannen die Grafen eine ansehnliche Herrschaft
zwischen Hunte und Ems (1189 Ibbenbüren). 1248 wurden Güter um Vechta und im Emsland
an das Hochstift Münster verkauft. 1263 starben die ekbertinischen Grafen von
T. aus. Ihre Güter fielen über eine Erbtochter (Heilwig) an die jüngere Linie
der Grafen von Holland, die sich seit dem Erwerb
der Obergrafschaft Bentheim 1154/1165 Grafen von Bentheim nannte und vor 1309
das Recht ihrer Dienstmannen besonders aufzeichnete. 1327/1328 kam T. an die
landfremden verwandten Grafen von Schwerin, die (zwischen 1343 und) 1358
Schwerin an Mecklenburg verkauften und den Namen T. fortführten. Um 1375
umfasste das Herrschaftsgebiet neben der an der oberen Ems gesondert liegenden,
1365 erworbenen Grafschaft Rheda südwestlich Bielefelds einen breiten Streifen
auf dem rechten Emsufer zwischen Münster und Lingen und Gebiete des südlichen
Oldenburg mit Cloppenburg, Friesoythe einschließlich des Saterlandes und des
Hümmlings. 1385 wurde Iburg gewonnen. Um 1400 verlor T. in Auseinandersetzungen
mit den Hochstiften Münster und Osnabrück und dem Erzstift Köln mit
Cloppenburg, Friesoythe und Bevergern bei Rheine etwa die Hälfte seines Gebiets
an Münster und wurde auf zwei nur durch einen schmalen Landstreifen verbundene
Teile um Lingen und um T. beschränkt. 1493 wurde in T. (mit Rheda) und Lingen
geteilt. 1548 wurde wegen der Zugehörigkeit des letzten Grafen der Schweriner
Linie zum Schmalkaldischen Bund Lingen entzogen und an Kaiser Karl V. als
Herzog von Geldern gegeben (1632/1633 an Oranien, 1702 an Brandenburg). 1557
kam das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende T. (mit Rheda)
über eine Erbtochter wieder an Bentheim. Dieses wurde 1606/1610 in die Linien
Bentheim-Tecklenburg mit T., Rheda und Limburg (Hohenlimburg) und Bentheim und
Steinfurt geteilt. 1696 kam es zur Wiederaufnahme von bereits 1576 vor dem
Reichskammergericht begonnenen Erbstreitigkeiten mit den Grafen von
Solms-Braunfels, die durch Urteil den größten Teil der Grafschaft T. erhielten.
1707/1729 fiel das zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende T.
(Bentheim-Tecklenburg) unter Abfindung der Grafen von Solms-Braunfels und der Grafen
von Bentheim-Tecklenburg, denen die Herrschaft Rheda verblieb, an Preußen.
1807/1808 kam T., das mit der Reichsgrafschaft Lingen ein Gebiet von 14
Quadratmeilen mit 45000 Einwohnern umfasste (die Städte T., Lengerich und
Kappeln (Westerkappeln) und die Kirchspiele Lengerich, Kappeln (Westerkappeln),
Lienen [Linen], Ladbergen, Wersen, Lotte, Leeden, Ledde und Schale), zum
Großherzogtum Berg, 1810-1813 zu Frankreich. Danach fiel es mit der
Obergrafschaft Lingen an Preußen (Provinz Westfalen) zurück und damit 1946 an
Nordrhein-Westfalen. Die Niedergrafschaft Lingen gelangte über Hannover 1866 an
Preußen (Provinz Hannover) und damit 1946 zu Niedersachsen.
L.: Wolff 352f.; Zeumer 554 II b 63, 3; Wallner 703 WestfälRK 16; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Holsche, A. K.,
Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg,
1788; Reismann-Grone, T., Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis zum Untergang
der Egbertiner 1263, 1894; Fressel, R., Das Ministerialenrecht der Grafen von
Tecklenburg, Diss. jur. Münster 1907; Gertzen, B., Die alte Grafschaft
Tecklenburg 1400, 1939 (Diss. phil. Münster); Hunsche, F., 250 Jahre Landkreis
Tecklenburg, 1957; Hillebrand, W., Besitz- und Standesverhältnisse des
Osnabrücker Adels, 1961; Gladen, A., Der Kreis Tecklenburg an der Schwelle des
Zeitalters der Industrialisierung, 1970; Köbler, G., Gericht und Recht in der
Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G. 1980, 169; Köln Westfalen
1180-1980, 1980; Mersiowsky, M., Tecklenburg, LexMA 8 1996, 518; 850 Jahre
Ibbenbüren, 1996; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 198 (mit genealogischer
Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Utrecht (Herrschaft, Niederstift). Am
Ort einer ehemaligen römischen Militärstation Traiectum (Übergang) ad Rhenum
entstand nach einer wahrscheinlich bereits am Ende des 6. Jahrhunderts
bezeugten Kirche spätestens in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts das Köln
unterstellte Bistum U. Der Sitz des Bischofs wurde zugleich Mittelpunkt einer
Herrschaft U., die dem Bischof zustand (Niederstift U.). 1528/1529 trat Bischof
Heinrich von Bayern das Hochstift U. an Kaiser Karl V. ab. Dieser vereinigte
das Niederstift 1536 verwaltungsmäßig mit Holland.
1579 trat das Niederstift als Provinz U. mit rund 25 Quadratmeilen (U.,
Amersfoort, Rhenen, Wijk-bij-Duurstede [Wyk by Duurstede], Montfoort,
Oberquartier, Niederquartier, Eemland, Quartier Montfoort) der Union der Niederlande
(Generalstaaten) bei. Unter der Herrschaft Frankreichs bildete es mit einem
Teil Hollands das Département Zuiderzee, kam
1815 aber wieder als eigene Provinz an das Königreich der Niederlande.
L.: Wolff 72; Oppermann, O., Untersuchungen zur Geschichte von Stadt und Stift
Utrecht, vornehmlich im 12. und 13. Jahrhundert, Westdt. Zs. 27/28 (1908/1909);
Reese, W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 (bis 14. Jh.) 3. A. 1943.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Utrecht (Hochstift, Herrschaft,
Oberstift, Residenz des Bischofs). Am Ort einer ehemaligen römischen
Militärstation Traiectum (Übergang) ad Rhenum entstand nach mehreren
erfolglosen Versuchen (1. Hälfte 7. Jh., 690 Willibrord) erst in der zweiten
Hälfte des 8. Jahrhunderts ein (friesisches) Bistum, das dem Erzbischof von
Köln untergeordnet war und das Gebiet der heutigen Niederlande nördlich der
Waal bis fast zur Ems umfasste. Unter Bischof Adalbold (1010-1026) wurde 1024
die Grafschaft Drente südlich von Groningen gewonnen, danach weitere Güter und
Rechte (Teisterbant 1026, Grafschaft am Ostufer der Zuiderzee 1042, Grafschaft
im Hamaland 1046, Westfriesland 1064, Staveren 1077, Oostergo (Ostergau),
Westergo (Westergau) 1086, Ijsselgau 1086). Später entzogen sich die reichsfürstlichen
Bischöfe zunehmend dem königlichen Einfluss und verfolgten eigene
herrschaftliche Interessen, zu denen allerdings die Grafen von Holland, die Stadt Utrecht sowie die Grafen von
Geldern in Wettbewerb traten. Ihr Herrschaftsgebiet zerfiel in die nach 1108
durch Geldern getrennten Teile um U. im Westen (später sog. Niederstift mit U.
zwischen Rhein und Zuiderzee) sowie im Osten das Land zwischen Deventer und
Groningen (später sog. Oberstift bzw. Overijssel, zwischen Ijssel, Bentheim und
Münster). Seit 1439 beanspruchte Burgund die Schutzherrschaft über U. (sowie
Lüttich und Cambrai). 1528/1529 übertrug Bischof Heinrich von Bayern, der sich
mit Geldern in Krieg befand und einem Aufruhr im eigenen Herrschaftsgebiet
gegenüberstand, das Hochstift an Kaiser Karl V. als Nachfolger Burgunds. In der
Folge annektierte Habsburg das Herrschaftsgebiet. Das Niederstift wurde 1536
verwaltungsmäßig mit Holland vereinigt und damit
vom Oberstift (Overijssel) getrennt. Es trat 1579 als Provinz U. mit rund 25
Quadratmeilen (U., Amersfoort, Rhenen, Wijk-bij-Duurstede bzw.
Wijk-bij-Duurstedt, Montfoort, Oberquartier, Niederquartier, Eemland, Quartier
Montfoort) der Union der Niederlande (Generalstaaten) bei. (1579/)1648 löste
sich U. (Overijssel mit Drenthe) mit der Union der Niederlande (Generalstaaten)
vom Reich. Am Ende des 18. Jahrhunderts bildete U. unter der Herrschaft
Frankreichs mit einem Teil Hollands das
Département Zuidersee (Zuiderzee), kam 1815 aber wieder zum Königreich
Niederlande.
L.: Wolff 72f.; Großer Historischer Weltatlas II 74 (1363-1477) E1; Oppermann,
O., Untersuchungen zur Geschichte von Stadt und Stift Utrecht, vornehmlich im
12. und 13. Jahrhundert, Westdt. Zs. 27/28 (1908/09); Oorkondenboek van het
sticht Utrecht tot 1301, hg. v. Muller, S. u. a., Bd. 1ff. 1920ff.; Berkelbach
van der Sprenkel, J., Geschiedenis van het bisdom Utrecht van 1281-1305, 1923;
Reese, W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 (bis 14. Jh.) 3. A. 1943;
Blijstra, R., 2000 jaar Utrecht, 1968; Große, R., Das Bistum Utrecht und seine
Bischöfe im 10. und frühen 11. Jahrhundert, 1987; Utrecht, 1988; Vlierden, M.
van, Utrecht, 1988; Utrecht tussen kerk en staat, hg. v. Stuip, R. u. a., 1991;
Große, R., Utrecht, LexMA 8 1996, 1351; Bauer, T., Lotharingien als
historischer Raum, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 620, 1, 2, 604; Kuys, J., Kerkelijke
organisatie in het middeleeuwse bisdom Utrecht, 2004; Verortete Herrschaft, hg.
v. Lieven, J., 2014, 133. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westhofen (Reichshof[, Reichsdorf,
Freiheit]). Vermutlich aus sächsischer Zeit stammt der 1255 erstmals erwähnte,
aber noch nicht genau ermittelte Reichshof W. an der Ruhr bei Dortmund. 1255
kam der Hof, neben Brackel (Brakel), Elmenhorst und Dortmund einer von vier
Königshöfen um die Reichsstadt Dortmund, als Pfand von König Wilhelm von Holland an die Grafen von der Mark. 1401 wurden die
Rechte der Freiheit W. bestätigt. Über Preußen fiel W. 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Hugo 470, 469; Nieland, L., Der Reichshof Westhofen im
Mittelalter, (in) Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 50
(1953). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wittelsbach (Grafen). Vielleicht von den
Aribonen, die von 976 bis 1055 Pfalzgrafen von Bayern waren, und den
Liutpoldingern (Luitpoldingern) stammten die wahrscheinlich aus der gräflichen
Edelfreienschicht hervorgegangenen, mit Otto I. (Vogt des Hochstifts Freising)
sichtbaren, in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts urkundlich fassbaren,
wohl auch mit Welfen, Huosi, Fagana und den Grafen von Ebersberg zu
verbindenden Grafen von Scheyern (Skyrun, 1039/1047?, 1073) bei Pfaffenhofen an
der Ilm. Sie beerbten vermutlich die Grafen von Hörzhausen. Seit 1115/1116
nannten sie sich nach der Burg W. (Witilinesbac) bei Aichach. Zwischen
1111/1116 und 1120 erhielten sie das Pfalzgrafenamt für Bayern, 1180 die
Heinrich dem Löwen abgesprochene Herzogswürde von Bayern und nach Erlöschen des
bayerischen Pfalzgrafenamts (1208) 1214 die Pfalzgrafschaft bei Rhein. Auf der
Grundlage der Eigengüter ursprünglich zwischen Paar und Ilm, dann zwischen Lech
und Isar, und begünstigt durch das Aussterben von Nebenlinien der Grafen von
Scheyern (Grafen von Dachau 1180 bzw. 1182, Grafen von Valley 13. Jahrhundert
[1238]) und anderer Geschlechter (Grafen von Bogen 1242, Grafen von Andechs
1248, Staufer 1268) errichteten sie bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts das
mächtige Territorialherzogtum Bayern, das durch Landesteilungen von 1294/1329
bis 1799 von der Pfalz getrennt und mehrfach in verschiedene Teile (Oberbayern,
Niederbayern) aufgespaltet war. Am 15. 5. 1724 vereinbarten die Linien in der
Wittelsbacher Hausunion die wechselseitige Erbfolge der beiden katholischen
Häuser, die sich 1799 verwirklichte. In Bayern dankten die Wittelsbacher 1918
ab.
L.: Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Böhmer, J., Wittelsbachische Regesten, 1854; Wittmann, F., Monumenta
Wittelsbacensia, Bd. 1f. 1857ff., Neudruck 1969; Haeutle, C., Genealogie des
erlauchten Hauses Wittelsbach, 1870; Heigel, K., Die Wittelsbacher, 1880;
Doering, O., Das Haus Wittelsbach, 1924; Tyroller, R., Genealogie des
altbayerischen Adels im Hochmittelalter, 1962; Handbuch der bayerischen
Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1./2. A. 1969ff.; Wittelsbach und
Bayern, hg. v. Glaser, H., 1980; Das Haus Wittelsbach und die europäischen
Dynastien, 1981 (Zs. f. bay. LG. 44, [1981] 1); Boehm, L., Das Haus Wittelsbach
in den Niederlanden, Zs. f. bay. LG. 44 (1981), 93; Rall, H./Rall, M., Die
Wittelsbacher in Lebensbildern, 1986; Wittelsbacher Hausverträge des späten
Mittelalters. Die haus- und staatsrechtlichen Urkunden der Wittelsbacher von
1310, 1329, 1392/93, 1410 und 1472, 1987; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier
Pfalz. Die Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214-1803, 1989;
Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Straub, E., Die
Wittelsbacher, 1994; Schwertl, G., Wittelsbacher, LexMA 9 1998, 270; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 218; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Menzel, M., Die Wittelsbacher
Hausmachterweiterungen in Brandenburg, Tirol und Holland,
DA 61 (2005), 103; Holzfurtner, L., Die Wittelsbacher, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zevenbergen (Herrlichkeit). Die Herrlichkeit
Z. gehörte zur Grafschaft Holland.
L.: Wolff 70. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Alkmaar Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Batavische Republik Generalstaaten, Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayern* (Hztm, KgR) (Abensberg,) Absberg, Achberg, Aislingen, Albeck, (Altaich,) Altenmuhr, Amerdingen, Amorbach, Andechs, Annweiler, Ansbach (Ftm), Aquileja, Aschaffenburg, Aufkirchen, Aufsess, Augsburg (Hochstift), Augsburg (RS), Augsburg Sankt Ulrich und Afra, Auhausen, Aura, (Auritz,) Autenried, Babenberger, Babenhausen, Bächingen, Baden, Baldern, Baltenstein (Baldenstein), Bamberg (Hochstift), Baunach, Bayerischer Reichskreis, Bayern-Deggendorf, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Bayern-München, Bayern-Straubing, Bayreuth, Bellheim, Benediktbeuern, Berchtesgaden, Berg, Bergrheinfeld, Bergzabern, Berlichingen, (Berlichingen-Rossach,) Bernegger, Berwartstein, Biberachzell, Biberbach, Biberberg, Bibra, Billigheim, Bissingen, Blieskastel, Bogen, Böhl, Bolanden, Boos, Bopfingen, Breiteneck, Breitenstein, Bretzenheim, Brixen, Buchau (riHt), Buchhorn, Burgau, Burgberg, Burghaslach, Burghausen (G), Burgrain, Burgsinn, Burrweiler, Burtenbach, Buxheim, Castell, Cham, Chiemsee, Coburg, Crailsheim (RS), Dachau, Dahn, Dannenfels, Degenberg, Degenfels, Deggendorf, Deutscher Bund, Deutscher Orden, Diemantstein, Diepoldinger, Dierbach, Dießen (G), Dietenheim, Dillingen (G), Dinkelsbühl, Dischingen, Donaustauf, Donauwörth (Reichspflege), Donauwörth (RS), Dörrenbach, Ebersberg (RKl, RRi), Ebrach, Edelstetten, Egerland, Eggmühl, Eglingen, Ehrenfels, Ehrensberg, Eichstätt, Eisenburg, Elchingen, Ellgau, Ellingen, Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbendorf, Erkheim, Erlenbach, Eschenlohe, Euerbach, Falken (Ht), Falkenstein (Ht, Gt), Fechenbach, Feuchtwangen, Finningen, Flochberg, Forstner, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Frankenthal, Frankfurt am Main, Fraunhofen, Freckenfeld, Freiberg (Ht), Freisbach, Freising, Fugger, Fulda, Fürsteneck, Gablingen, Gailenbach, Gailnau, Gebsattel (RDorf), Geisenfeld, Germersheim, Gersfeld, Geyern, Giech, Ginolfs, Glött, Gochsheim, Godramstein, Gommersheim, Gräfenberg, Graisbach, Grettstadt, Grönenbach, Gröningen (Ganerbschaft), Grünenbach, Günzburg, Guttenberg, Haag, Habsburg, Hafenpreppach, (Hafner-Obernzell,) Hagenau (RLV), Hagenbach, Hals, Hanau-Lichtenberg, Harburg (RS), Harthausen, Hassloch, Hatzfeld, Hausen (Ht), Heideck (Ht), Heidenheim (Ht), Heidingsfeld, Heimertingen, Helfenstein (G), Hennegau, Heroldsberg, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Hessen-Pfalz, Hilgartsberg, Hilpersdorf, Hilpoltstein, Hirschberg (G), Hochaltingen, Höchstädt, Hohenaschau, Hohenburg (Gt), Hoheneck (Ht), Hohenems (RRt), Hohenlohe, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Schillingsfürst, Hohenschwangau, Hohentann, Hohenwaldeck, Holland, Homburg (G), Horbach, Hornbach (Kl), Huckelheim, Hürnheim, Ichenhausen, Iggelheim, Illereichen, Illertissen, Immenstadt, Impflingen, Ingolstadt, Innviertel, Ippesheim, Irsee, Ismaning, Istrien, Jettingen, Jülich, Kaiserslautern, Kaisheim, Kaltenburg, Kandel, Kärnten, Kaufbeuren, Kellmünz, Kemnat (Kemnath), Kempten (gfAbtei), Kempten (RS), Kettershausen, Kirchberg (Ht), Kirchheim am Lettenbach, Kirchheim, Kirchheimbolanden, Kirchlauter, Kitzingen, Klingen, Köln, Königsegg-Rothenfels, Kotzau, Krain, Kulmbach, Küps, Kurfürstenkollegium, Laaber, Landau in der Pfalz, Landshut, Landstuhl, Langenegg, Lasser genannt von Halden, Lauingen, Lauterecken, Laymingen, Leiningen (Gt), Leiningen-Heidesheim, Lemberg, Leoprechting, Leuchtenberg (LGt), Leutkirch, Leutkircher Heide, Leyen, Lichtel, Lichtenberg (Ht), Limpurg, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Löwenstein-Wertheim, Lustenau, Mainberg, Mainbernheim, Mannheim, Markt Taschendorf, Marstetten (Ht, Gt), Medelsheim, Memmingen, Mengersdorff, Mengersreuth, Meranien, Mespelbrunn, Mindelheim, Minfeld, Mistelbach, Mohrenhausen, Mondsee, Mückenhausen, München, Münchweiler, Mundatwald, Münster (Dorf), Neresheim, Neuburg am Inn, Neuburg (Ftm), Neuffen, Neumarkt, Neunhof, Niederaltaich, Niederbayern, Norddeutscher Bund, Nordenberg, Nordendorf, Nordgau, Nördlingen, Northeim, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Nürnberg (RS), Obenhausen, Oberbayern, Oberhausen, Obernberg, Oberndorf, Obernzell, Oberösterreich, Oberpfalz, Oberrheinfeld, Oberschwaben, Ochsenhausen, Oeffingen, (Öttinger bzw.) Oetinger, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Wallerstein, Ortenburg, Osterberg, Österreich (Mk), Ostheim (Ganerbschaft), Ottobeuren, Pappenheim, Partenkirchen-Mittenwald, Passau (Hochstift), Peißenberg, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfalz-Birkenfeld, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pinzgau, Pleystein (Bleistein), Pöllnitz, Preußen, Pückler, Pyrbaum, Rannariedl, Rannungen, Rappoltstein, Raubersried, Raunau, Ravensburg, Rechberg, Redwitz, Regensburg (Ftm), Regensburg (freie RS), Regensburg (Hochstift), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichhartshausen, Reichelberg, Reigersberg, Reipoltskirchen, Remigiusland, Remlingen, Rettenbach, Rheinbund, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rheinland-Pfalz, Rhodt, Riedheim, Rieneck, Rieter von Kornburg (Rieder zu Karnburg), (Robesreut,) Roggenburg, Rohrbach, Roman, Ronsberg, Rothenberg, Rothenburg bzw. Rothenburg ob der Tauber (RS), Rothenfels, Rothenstein, Rottenbuch, Rottershausen bzw. Ratershausen, Rüdt von Collenberg, Rügland, Saargebiet, Sachsen-Coburg und Gotha, Salzburg (EStift), Sandizell, Schafstal, Scharfeneck, Schenk von Stauffenberg, Schlüsselberg, Schmalegg, Schmiechen, Schnodsenbach, Schönborn, Schönborn-Wiesentheid, Schönburg, Schönegg, Schwabegg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenberg (Gt), Schweigen, Schweinfurt, Schwindegg, Sechsämterland, Seckendorff, Seeland, Seifriedsberg bzw. Seifridsberg, Seinsheim, Sennfeld, Söflingen, Speckfeld, Speyer, Spielberg, Spitz, Sponheim, Stadion, Stauf, Steingaden, Steinweiler, (Sternstein,) Steyr (Ht), Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Störnstein (Sternstein), Stotzingen, Straubing, Streitberg, Sugenheim, Sulzbach (G), Sulzberg, Sulzbürg, Sulzfeld (RDorf), Tann (rriHt), Taschendorf (Markt Taschendorf), Tegernsee, Tettnang, Thannhausen, Thüringen, Thurn und Taxis, Thurnau, Tirol, Tittmoning, Tölz, Toskana, Trauchburg, Trient, Trifels, Trimberg, Truhendingen, Türkenfeld, Tutzing, Ulm, Umpfenbach, Urfersheim, Ursberg, Utzwingen, Valley, Veldenz, Verona, Vestenberg, Vichtenstein, Vils, Voit von Salzburg bzw. Vogt von und zu Salzburg, Vohburg, Vorarlberg, Vorderösterreich, Wachau, Wagegg, Waizenbach (Damenstift), Wald, (Waldbott-Bassenheim bzw.) Waldbott von Bassenheim(, Wallbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldsassen, Wallerstein, Waltenhausen, Wangen, Wartenberg, Wasserburg, Wegscheid, Weißenburg, Weißenhorn, Weißenstein, Welden, Welfen, Wellenburg, Wemding (Ht), Werdenfels, Werdenstein, Wertheim, Wertingen, Wessobrunn, Westerried, Westerstetten, Westheim, Wettenhausen, Wetzhausen, Weyhers, Wiesensteig, Wiesentheid, Wilgartswiesen, Wilhermsdorf (Ht), Windsheim, Winterrieden, Wittelsbach, Wittislingen, Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein (H, Ht, RS), Worms (Hochstift), Worms (RS), Wörth, Wullenstetten, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayern-München* (Hztm) Abensberg, Bayern, Bayern-Landshut, Landshut, München, Neuburg, Oberbayern, Pfalz-Neuburg, Regensburg, Straubing, Straubing-Holland, Wemding (Ht) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgund* (KgR, Hztm, FreiGt) Aalst, Andechs, Antwerpen, Aosta, Arles, Artois, Bayern, Bayern-Straubing, Belfort, Belgien, (Berghes,) Bern, Besançon, Bournonville, Brabant, Breisach, Burgundischer Reichskreis, Dalhem, Dauphiné, Den Haag, Diedenhofen, Dole, Elsass, Elten, Flandern, Franche-Comté, Frankreich, Freiburg (RS), Gaveren, Geldern, Generalstaaten, Genf (Hochstift), Gent, Grimbergen, Habsburg, Holland, Jever, Kerpen (Ht, RGt), Kleve, Laupen, Lausanne, Limburg (Hztm), Lommersum, Lure, Luxemburg, Luxeuil, Mecheln, Moers, Mömpelgard, Namur, Neuenburg, Niederlande, Österreich, Ostfriesland, Saint-Maurice, (Sankt Moritz,) Salins, Savoyen, Schweiz, Seeland, Sitten, Solothurn, Sundgau, Thoire-Villars, Tournai, Utrecht, Veluwe, Welfen, Württemberg, Zähringen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Delft Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Den Haag (Residenz) Holland, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Generalstaaten* (Bund, Staat) Anholt, Brabant, Cuylenburg (Culemborg), Deventer, Drente, Flandern, Friesland, Geldern, Habsburg, Holland, Limburg, Niederlande, Ostfriesland, Overijssel, Utrecht, Veluwe, Vianen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hennegau* (Gt) Bayern, Belgien, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Chimay, Enghien, Fagnolle (Fagnolles), Flandern, Havré, Holland, Looz-Corswarem, Namur, Niederlande, Rebecq (Rebeque) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holland* (Gt) Bayern, Bentheim, Burgund, Den Haag, Friesland, Generalstaaten, Hagestein, Hooge-Zwaluwe, Horstmar, Isselstein (bzw. Ijsselstein), Lage-Zwaluwe, Leerdam, Nassau-Dillenburg, Niederlande, Ostfriesland, Seeland, Tecklenburg, Utrecht, Zevenbergen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holtland s. Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiden Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlande* (Staat) Aalst, Ameiden, Artois, Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bouillon, Brabant, Breda, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cuylenburg (Culemborg), Deutscher Bund, Deventer, Drente, Egmond, Eiß, Elten, Flandern, Frankreich, Geldern, Generalitätslande, Generalstaaten, Groningen, Gronsveld (Gronsfeld), Habsburg, Havré (Havre), Hennegau, Holland, Hoorn (Horn), Jülich, Kleve, Kurrheinischer Reichskreis, Limburg Hztm, Lüttich, Luxemburg, Maastricht, Moresnet, Namur, Nassau, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nimwegen, Nivelles, Oranien, Österreich, Ostfriesland, Overijssel, Pfalz, Rebecq (Rebecque), Reckheim bzw. Reckenheim, Richold, Salm, Scherpenzeel, Schlenaken (Schlenacken), Schwarzenberg, Seeland, Spanien, Stablo (Stablo und Malmedy), Stein, Thorn, Thurn und Taxis, Tournai, Utrecht (Bg, S), Utrecht (Hochstift), Veluwe, Vianen, Wijlre (Wylre), Wittem, Zutphen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlothringen* Brabant, Geldern, Holland, Limburg (Hztm), Lothringen, Mathildische Güter, Niederlande (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordholland Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rotterdam Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seeland* (in den Niederlanden) (Gt) Bayern, Burgund, Hennegau, Holland, Niederlande, Nivelles, Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
S-Gravenhage (S’Gravenhage) Holland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spanien* (KgR) Antwerpen, Asti, Besançon (freie RS), Burgund, Burgundischer Reichskreis, Generalitätslande, Generalstaaten, Graubünden, Groningen, Habsburg, Hennegau, Holland, Italien, Kerpen (Ht, RGt), Limburg (Hztm), Lingen, Lombardei, Mailand, Mantua, Neapel, Niederlande, Novara, Oranien, Österreich, Parma und Piacenza, Seeland, Sizilien, Thurn und Taxis, Veluwe, Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straubing-Holland* (Hz) Bayern-Straubing, Holland, Straubing (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Utrecht* (Ht, Niederstift, Hochstift, Residenz) Anholt, Bentheim, Deutscher Orden, Deventer, Drente, Geldern, Groningen, Holland, Köln (EStift), Lorsch, Niederlande, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oranien, Overijssel, Stoutenburg, Ter Horst, Vollenhove, Wijk-bij-Duurstede, Zutphen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wittelsbach* (G) Askanier, Babonen, Bayern, Bayern-Burghausen, Biberachzell, Boitzenburg, Brandenburg, Burghausen, Cham, Cottbus, Dachau, Donauwörth, Ebersberg, Freising, Geisenfeld, Hennegau, Hildesheim, Hirschberg (G, Ht), Holland, Jülich, Konstanz (Hochstift), Landsberg/Warthe, Leuchtenberg, Lorsch, Neumarkt, Nordgau, Prignitz, Scheyern, Seeland, Valley, Vorderösterreich, Waldsassen, Wartenberg (G), Wertingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)