Suchtext: Herren
exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung
Ausgabe: Absatz
726 Ergebnis(se) gefunden
Eine nicht ganz zuverlässige Übersicht am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit vom Ende des Mittelalters nannte als Folge der Territorialisierung des seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Heiliges Römisches Reich bezeichneten, nunmehr von Frankreich im Westen und den Türken bzw. Osmanen im Osten angegriffenen Gebildes 327 (bzw. 328) Glieder. Als solche wurden 6 Kurfürsten, 43 geistliche und 29 weltliche Reichsfürsten in Deutschland und 3 in Welschland erwähnt. Hinzu kamen 118 Grafen und Herren, 50 Prälaten und Äbtissinnen, 4 Balleien des Deutschen Ordens und 74 Städte. Tatsächlich dürfte die Zahl der Reichsglieder zu dieser Zeit sogar etwa 420 betragen haben. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dem entspricht es, wenn am Beginn der frühen Neuzeit die für praktische Zwecke angefertigte Reichsmatrikel des Jahres 1521 rund 400 (384 bzw. 392) Einträge aufwies. Sie bezogen sich auf 7 Kurfürsten, 3 bzw. 4 Erzbischöfe, 45 bzw. 47 Bischöfe, 31 weltliche Fürsten, 65 Prälaten, 13 bzw. 14 Äbtissinnen, 4 Balleien, 137 bzw. 140 Herren und Grafen sowie 84 (freie Städte und) Reichsstädte. Diese Zahlen wurden bis 1776 vom Reich aus seiner Vorstellung und Wirklichkeit nicht immer sicher trennenden Sicht immer wieder fortgeschrieben, wobei sich freilich die tatsächliche Herrschaft über Italien schon seit dem Hochmittelalter immer mehr verflüchtigte und die von der Reformation Martin Luthers des Jahres 1517 ausgelösten, zuletzt unter maßgeblicher Beteiligung Frankreichs und Schwedens im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ausgetragenen religiösen Gegensätze zwischen den Protestanten im Norden und den Katholiken im Süden spätestens nach dem Frieden von Münster und Osnabrück des Jahres 1648 auch nördlich der Alpen den jeweils nach dem Tode des Vorgängers neu zu wählenden Kaiser und das durch Verluste an vielen Grenzen (Schweiz, Elsass, nördliche Niederlande [Generalstaaten], Bremen, Verden, Vorpommern, Wismar) geschmälerte Reich gegenüber Ländern und Landesherren immer deutlicher zurücktreten ließen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baudisch, S., Burgen und Herrensitze in Nordwestsachsen, 1886 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grafen und Herren in Südwestdeutschland vom 12. bis ins 17. Jahrhundert, hg. v. Andermann, K. u. a., 2006 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lünig, J., Thesaurus Juris Derer Grafen und Herren des Heiligen Römischen Reichs, worin von deren Ursprung, Wachsthum, Praerogativen und Gerichtsamen .., 1725 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Procházka, R. Frhr. v., Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien, Ergbd. 1989 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aach (Herrschaft). A. an der Quelle
der Radolfzeller Aach entstand vielleicht im 6. Jahrhundert und wird erstmals
1158 erwähnt. Es wurde Mittelpunkt einer Herrschaft der Herren von A., von denen diese um 1200 an das Hochstift Konstanz
gelangte, dessen habsburgischer Bischof sie wohl kurz nach 1273 an die Grafen
von Habsburg gab. Als Teil der österreichischen Vorlande (Vorderösterreich)
wurde sie oft verpfändet. 1543 wurde sie der Landgrafschaft Nellenburg
Österreichs zugeteilt. Am 26. 12. 1805 bzw. 1806 gelangte sie an Württemberg,
1810 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43; Mayer, A., Aus der Geschichte der Stadt Aach, 1911; Keller, E.,
Marktrecht und Markttreiben in der Stadt Aach, 1985.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Absberg (Reichsritter). Die
Rodungsherrschaft der edelfreien Herren von A.
bei Gunzenhausen erhielt früh die Blutgerichtsbarkeit. Karl IV. gewährte den Herren das Befestigungsrecht für den Hauptort, die
Markgrafen von Brandenburg 1469 das Vizeerbkämmereramt des Reiches. Vom 15. bis
zur Mitte des 17. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. Bis etwa 1680 waren sie auch im Kanton Odenwald
immatrikuliert. 1647 kam A. an den Deutschen Orden, der nach langwierigem Rechtsstreit
die Erben abfand. 1796 wurde die Ordensherrschaft von Preußen mediatisiert und
fiel 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Wolff 113; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 122; Stetten 32; Rahrbach 1. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Achberg (Herrschaft,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Burg und Herrschaft A. südlich von Wangen
werden erstmals 1194 genannt. Sie gelangten von den Herren
von A. im 14. Jahrhundert an die Truchsessen von Waldburg, 1335 an die Herren von Molpertshaus, die A. 1352 Habsburg zu Lehen
auftrugen, 1412 an die Herren von Königsegg,
1530 erbweise an die Herren von Sürgenstein
(Syrg von Syrgenstein), 1691 als zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben
steuernd durch Verkauf von den Herren von
Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein) an den Deutschen Orden (Landkomtur zu
Altshausen), 1805/1806 an Bayern, dann durch die Rheinbundakte von 1806 an
Hohenzollern-Sigmaringen und mit diesem 1850 an Preußen. Bis 1854 war A. Sitz
eine Oberamtes. 1947 kam es zu Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195; Eisele, F., Die ehemalige Herrschaft und jetzige Exklave
Achberg, 1922. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Achstetten (Herrschaft). In dem erstmals
1194 genannten A. bei Biberach saß seit der Mitte des 14. Jahrhunderts ein
Zweig der Herren von Freyberg. 1447 veräußerten
sie ein Drittel der Herrschaft an die Abtei Gutenzell. 1639 kamen die
restlichen Güter beim Aussterben der Linie an die Grafen von
Oettingen-Spielberg zu Schwendi, 1766 durch Tausch an die Freiherren von
Welden-Großlaupheim, 1795 an die Freiherren (seit 1819 Grafen) Reuttner von
Weil (Reutner von Weil). S. Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 80. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Adelmann von Adelmannsfelden
(Reichsritter, Reichsfreiherren, Reichsgrafen). Adelmannsfelden westlich von
Ellwangen wird erstmals 1113 genannt. Seit dem zweiten Jahrzehnt des 12.
Jahrhunderts sind Herren (später
Reichsministeriale) von Adelmannsfelden nachgewiesen. Um die Mitte des 14.
Jahrhunderts gaben sie die namengebende Burg auf und ließen sich seit 1385/1407
in Neubronn nieder. Später wurden sie mit dem 1530 erworbenen Hohenstadt, dem
im 15. Jahrhundert erlangten Schechingen und den 1657 an die Lang verkauften
Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle Mitglied im Kanton
Kocher der schwäbischen Reichsritterschaft. 1680 wurden sie in den
Reichsfreiherrenstand, 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Kollmer 375; Schulz
257. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Adelmannsfelden (Herrschaft). A. westlich von
Ellwangen wird erstmals 1113 erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren Adelmann von Adelmannsfelden, die um die Mitte
des 14. Jahrhundert die namengebende Burg aufgaben. A. selbst fiel nach dem
Interregnum an die Grafen von Oettingen und von dort durch Verkauf 1361 an das
Kloster Ellwangen, 1380 an die Schenken von Limpurg und 1493 an Georg von
Vohenstein. 1806 kam die zuletzt 46 Dörfer umfassende, zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft an Württemberg und damit A.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Adelmannsfelden, F. G. Frhr. v., Zur Geschichte von
Adelmannsfelden, 1948; Der Ostalbkreis, 1978; Franz, G. Frhr. v., Zur
Geschichte von Adelmannsfelden, 1984.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Adelsheim (Freiherren, Reichsritter,
Herrschaft). A. bei Buchen westlich von Mergentheim war schon in fränkischer
Zeit besiedelt (799 genannt). Ortsherren waren seit Beginn des 14. Jahrhunderts
die Herren von A., denen auch Sennfeld bei
Buchen zur Hälfte gehörte. 1347 wurde der Ort Stadt genannt und war Lehen
Würzburgs. Stadtrechte wurden 1347 durch König Karl IV. verliehen. Von etwa
1550 bis um 1800 zählten die ursprünglich wohl reichsministerialischen
Freiherren von A. (mit der vor 1439 erworbenen Herrschaft A., einem Achtel
Edelfingen, Binau am Neckar, Laudenberg, Sennfeld, Volkshausen, drei Fünfteln
Wachbach, Nassau bei Weikersheim, mit einem Drittel Hachtel und zwei Dritteln
Dörtel) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. In der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts waren sie auch im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. 1806
gelangte A. an Baden. Wachbach mit Hachtel und Dörtel fielen 1808 an
Württemberg, Laudenberg, Volkshausen und Sennfeld an Baden. S.
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Hölzle, Beiwort 55; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 141; Pfeiffer 197; Riedenauer 122; Stetten 32, 35, 184,
186; Rahrbach 3; Neumaier; Weiss, J., Regesten der Freiherrn von Adelsheim und
der Stadt Adelsheim, 1885;.Graef, G., Heimatbilder aus der Geschichte der Stadt
Adelsheim im badischen Frankenland, 1939; Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur
Reichsritterschaft, 1997, 209.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ahaus (Herrschaft, Residenz). A. (1020
Ahusun) wird 1139 (Herren von A.) erstmals
urkundlich genannt und entwickelte sich im 14. Jahrhundert zur Stadt
(Stadtrecht 1391). Die Herrschaft A. war im 12. Jahrhundert mit Diepenheim
(1134 Herren von Diepenheim) (Overijssel)
verbunden, gelangte 1241 nach dem Aussterben des Geschlechts durch Heirat an
eine Linie der Herren von Horstmar und 1406 nach
Abtrennung Ottensteins und des Gogerichts zum Steinernen Kreuz durch Verkauf an
das Hochstift Münster, das in A. ein Amt errichtete. Ab 1803 residierten dort
die Prinzen von Salm-Kyrburg, welche die Ämter A. und Bocholt zu einem Drittel
als Entschädigung für linksrheinische Verluste erhalten hatten. Seit 1810
gehörte A. zum Kaiserreich Frankreich und gelangte 1815 an Preußen, 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 312; Kreis Ahaus, hg. v. Lindemann, K./Brambrink, H., 1938; Kohl, W.,
Geschichte der Stadt Ahaus, 1980; Schloss Ahaus 1690-1990, hg. v. Püttmann, K.,
1990; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 3. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ahrental (reichsritterschaftliche
Herrschaft), Ahrenthal. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichteten die Herren von Sinzig auf Reichsgut die Burg A.
südwestlich von Sinzig, nach der sie sich benannten. Im 16. Jahrhundert gingen
die Reichslehnrechte verloren. Die Herrschaft kam im Erbgang an die Herren Wildberg (Wiltberg), an die Effern, an die
Freiherren von Meerscheid genannt Hillesheim und schließlich an die Grafen von
Spee (Spe). 1702 wurde die Herrschaft reichsritterschaftlich (Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein). S. Rheinland-Pfalz.
L.: Bruchhäuser, K., Heimatbuch der Stadt Sinzig, 1953.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Albeck (Herrschaft). Seit 1107 ist ein
hochadliges Geschlecht nachweisbar, das sich nach dem „Eck“ am Albrand nördlich
von Ulm nannte. A. wurde Mittelpunkt einer Herrschaft, die um 1250 beim
Erlöschen der Herren bzw. Grafen von A. über die
Erbtochter an die Markgrafen von Burgau, 1293 ebenfalls über die Erbtochter an
die Grafen von Werdenberg(-Sargans) fiel. 1381 erwarb die Reichsstadt Ulm von
dem verschuldeten Grafen von Werdenberg-Albeck die Burg und die Herrschaft
diesseits der Lone, 1385 den Rest. Von 1802 bis 1810 kam das Gebiet an Bayern,
1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 211; Geschichte von Städtle und Schloss - ein Spaziergang durch die
Zeit, hg. v. d. Stadt Langenau, 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aldingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). A. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an
Württemberg. S. Baden-Württemberg.
L.: Stein, N./Theiner, E./Pfitzenmayer, H., Die Herren
von Kaltental und die reichsfreien Nothaft von Hohenberg, 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Allstedt (Pfalz). In A. bei Sangerhausen,
aus dem schon Karl der Große den Zehnten an Hersfeld gab und das am Ende des 9.
Jahrhunderts an die Liudolfinger gekommen sein dürfte, befand sich in
ottonischer und salischer Zeit (935 Altsteti) eine Pfalz mit zugehörigem
Reichsgut. Sie wurde von Ludwig dem Bayern an die Grafen von Anhalt bzw. die
Grafen von Mansfeld als Reichslehen ausgetan. Von Karl IV. wurde sie als Kern
der Pfalzgrafschaft Sachsen 1363 an die Askanier (Herzöge von Sachsen) gegeben,
von denen sie 1423 an die Wettiner (seit 1554 endgültig an die ernestinische
Linie) fiel. Von 1369 bis 1469 war A. an die Herren
von Querfurt, von 1526 bis 1575 an die Grafen von Mansfeld weiterverliehen. Von
1741 bis 1920 war es bei Sachsen-Weimar, danach bei Thüringen. 1945 gelangte es
zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 396; Hartung, E., Die äußere Geschichte des Amtes Allstedt 1496-1575,
1931; Facius, F., Allstedt 1935; Grimm, P., Deutsche Königspfalzen 1965, 2,
277ff.; Die deutschen Königspfalzen, hg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte,
Bd. 2 1984, 1ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Altmannshofen (Herrschaft, Reichsritter). Nach
dem 1188 erstmals belegten A. (Altmannishovin) an der Straße von Lindau nach
Memmingen nannten sich seit 1201 die von den von Lautrach stammenden Herren von A., die das Marschallamt in Schwaben
innehatten. Ihre Güter wurden 1478/1539 von den Herren
von Landau erworben. 1601 kam die Herrschaft an die Freiherren von Muggental,
die seit 1662 an die Truchsessen von Waldburg-Zeil verkauften. Die dem
Ritterkanton Hegau-Bodensee-Allgäu (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben steuerbare Herrschaft fiel 1806 an Württemberg und damit das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Kreis Wangen, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Amblise (Herrschaft, Fürst). Die Herrschaft A. in den spanischen Niederlanden gehörte den Grafen von Reckheim und Apremont und wurde dann selbständiges Fürstentum, das über die Erbtochter an Renatus von Anglure (Angeur), Herren zu Bourlemont fiel. Der Fürst von A. zählte nach der Reichsmatrikel von 1776 zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Amorbach (Abtei) Vermutlich stiftete eine
fränkische Adelsfamilie aus dem Gebiet um Worms und Speyer im 8. Jahrhundert
(734?) das Kloster A. im Odenwald. 849 vermehrte Kaiser Ludwig der Deutsche die
vor allem im südlichen Odenwald gelegenen Güter um Rechte am Bach Mud und am
Wald Wolkmann. Die bis zum 10. Jahrhundert an den König gelangten Rechte über
die Abtei wurden 993 durch Urkundenfälschungen an das Hochstift Würzburg
gezogen. Im 12. Jahrhundert belehnte der König die Herren
von Dürn (Durna) mit der Vogtei. 1272 wurde Ulrich von Dürn gezwungen, die
Stadt A. an das Erzstift Mainz abzugeben. 1803 wurde die seit 1742 neu gebaute
Abtei, die im späten 16. Jahrhundert auch Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken war und um das Jahr 1800 Güter in 100 Orten hatte,
säkularisiert und als Entschädigung an die Fürsten von Leiningen übertragen.
1806 wurde das neue Fürstentum mediatisiert. A. kam an Baden, Hessen und 1816
an Bayern.
L.: Wolff 80; Riedenauer 128; Amorbach, Beiträge zu Kultur und Geschichte von Abtei,
Stadt und Herrschaft, (in) Neujahrsbll. hg. v. d. Ges.f. fränk. Gesch. 25
(1953); Krebs, R., Amorbach im Odenwald, 1923; Schäfer, A., Untersuchung zur
Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Benediktinerabtei Amorbach bis in die
Zeit nach dem 30jährigen Kriege, Diss. Freiburg 1955 masch.schr.; Die Abtei
Amorbach im Odenwald, hg. v. Oswald, F./Störmer, W., 1984; Andermann, K.,
Klösterliche Grundherrschaft und niederadelige Herrschaftsbildung - das
Beispiel Amorbach, (in) Siedlungsentwicklung und Herrschaftsbildung im Hinteren
Odenwald, 1988. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Anholt (reichsunmittelbare Herrschaft).
Vermutlich im 12./13. Jahrhundert erbauten die Ritter von Zuylen (Sulen) die
Burg A. bei Borken, neben der eine 1347 als Stadt bezeichnete Siedlung
erscheint, die 1349 volles Stadtrecht erhielt. 1380 kam die um A. gebildete,
zwischen den Hochstiften Köln, Münster und Utrecht liegende Herrschaft im
Umfang eines Kirchspiels durch Heirat der Erbtochter der Herren von Zuylen (Sulen) an die Herren von Gemen und 1402 durch Teilung an die Herren von (Bronkhorst-Batenburg bzw.)
Bronckhorst-Batenburg, die sich 1431 von Kaiser Sigmund mit A. belehnen ließen
und ihre Unabhängigkeit gegenüber Geldern und den Generalstaaten zu wahren
verstanden. 1641 ging die dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis
angehörige Herrschaft durch Heirat an die Fürsten von Salm (später Salm-Salm),
die nach dem Verlust ihrer linksrheinischen Güter 1793/1801 das ein Gebiet von
einer Quadratmeile umfassende A. zum Verwaltungssitz ihrer münsterischen
Entschädigungslande erhoben. 1810 gelangte A. mit dem Fürstentum Salm an
Frankreich, 1815 an Preußen (Provinz Westfalen) und 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 360f.; Zeumer 554 II b 63, 18; 600 Jahre Stadt Anholt (1347-1947),
1947; Zelzner, M., Geschichte von Schloss und Stadt Anholt, 1954; Köbler, G.,
Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G.,
1980, 171. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ansbach, Brandenburg-Ansbach
(Fürstentum, Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt
(Onoldisbach). Das dort um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das
Hochstift Würzburg. 1228 gelangte A. von den Herren
von Dornberg, ehemaligen Untervögten der Staufer, an die Grafen von Oettingen.
Die Vogtei über Stadt und Stift A. kauften 1331 die Grafen von
Hohenzollern/Zollern, die seit 1192 Burggrafen von Nürnberg waren und durch
Beerbung der Grafen von Abenberg (um 1199/1200) und Andechs-Meranien (1248)
reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg, Neustadt an der Aisch, Windsheim, Creußen
[1251 Lehen], Bayreuth [1260]) erlangt hatten. Sie erwarben außerdem das
Sechsämterland im Fichtelgebirge (1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der
Grafen von Weimar-Orlamünde], Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen,
Wassertrüdingen [1368], Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den
Vögten von Weida zugeordnete Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz.
1398 wurde die Herrschaft in das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit
1604/1662 Bayreuth) und „unter dem Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach
dem Erwerb der Markgrafschaft Brandenburg der Titel Markgrafschaft auch auf die
Fürstentümer Ansbach-Bayreuth über. Von 1415 bis 1440 und von 1470 bis 1486
bestand eine Personalunion mit Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich
VII., Bayreuth an Sigmund, fiel aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der
Markgraf Rothenburg zur Abgabe zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die
Reformation eingeführt. 1557 kam das Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603
traten beim Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern zwei
märkische Hohenzollern die vertragliche Erbfolge in den beiden Markgrafschaften
an, wobei Markgraf Christian seine Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth
verlegte. 1741 fiel die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden
nach dem Aussterben der Bayreuther Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher
Linie regiert. 1791 wurden die wegen einiger 1783 von den Hutten erworbener
Güter (Asbachhof, Gollachostheim teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum
Kanton Odenwald sowie außerdem zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald des
Ritterkreises Franken zählenden Lande (A. 68 Quadratmeilen mit 195000/200000
Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen mit 186000/250000 Einwohnern) an Preußen
verkauft, das die Rechte der Reichsritterschaft, des Deutschen Ordens und der
Hochstifte Bamberg und Eichstätt in den eingeschlossenen Gebieten aufhob und
den Reichsstädten Windsheim, Weißenburg und Nürnberg das Landgebiet entzog.
Durch (den Schönbrunner) Vertrag kam A. 1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter
Frieden) 1807 an Frankreich, 1810 an Bayern, Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau
(Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen (Rheinprovinz) (sowie 1946 an Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128;
Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Herding, O., Die
Ansbacher Oberämter und Hochgerichte im 18. Jahrhundert, Jb. für fränk.
Landesforschung 5 (1939); Bergler, K. A., Das markgräfliche Oberamt
Gunzenhausen. Ein Beitrag zur Entstehung der Territorialhoheit im südlichen
Franken, Diss. phil Erlangen 1951; Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der
Schöpfer der ersten Ansbachischen Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb.
für fränk. Landesforschung 12 (1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.;
Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v.
Spindler, M., Bd. 3,1 3. A. 1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und
Regierungsstruktur in Brandenburg-Ansbach 1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer
Ansbach und Kulmbach unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren
(1486-1515), 1985; Geschichte und ausführliche Beschreibung der
markgräflich-brandenburgischen Haupt- und Residenzstadt Anspach, hg. v.
Fischer, J., 1986; Schmid, A., Fränkisches Adelskloster – staufische
Territorialstadt – hohenzollersche Residenz, Jb. f. fränk. Landesforschung 59
(1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2004; Jehle, M., Ansbach.
Die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das
Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach,
2009 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Appenheim (Ganerben). Mit Peter von A.
erscheint im frühen 13. Jahrhundert ein Adelsgeschlecht in der Nähe der Herren von Bolanden, das 1444 an der Ganerbschaft
Bechtolsheim beteiligt war.
L.: Zimmermann 62. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Apremont (Herrschaft). Die Herren von A. in Lothringen stiegen im 13. Jahrhundert
infolge Heirat und Belehnung zu Grafen auf. Sie besetzten den Bischofsstuhl in
Metz und Verdun. Die Herrschaft A. gehörte im 14. Jahrhundert zum Herzogtum
Bar. S. a. Aspremont
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Parisse, M., Apremont, LexMA
1 1980, 811; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 462, 3, 32.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Are-Hochstaden (Grafen). Die Grafen von Are-Hochstaden sind eine nach der Burg Hochstaden bei Grevenbroich benannte, um 1140 entstandene Linie der Grafen von Are. Sie starb 1246 aus. Ihre Güter gelangten zum Teil an die Herren von Bergheim und über sie 1312 an die Grafen von Jülich. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arenberg, Aremberg (Herren, Grafen, Herzöge). Wahrscheinlich um die Mitte
des 12. Jahrhunderts entstand im Ahrgau bei Antweiler die Burg A. an der Ahr,
nach der sich die 1117-1129 erschließbare, erstmals 1166 erwähnte edelfreie
Familie von A. (Heinrich von A.) nannte, die an der oberen Ahr, an Erft, Sieg
und im Westerwald reich begütert war und zeitweilig das Amt des Burggrafen von
Köln ausübte (1279 Verkauf an den Erzbischof). Von ihr spaltete sich in der
ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Geschlecht Wildenburg (Wildenfels) im
Rheinland ab. Die Hauptlinie erlosch im Mannesstamm um 1280 (vor 1281). Ihre
später reichsunmittelbaren Güter kamen durch Heirat der Erbtochter Mechthild
(1299) an die Grafen von der Mark, welche die zweite Linie der Herren von A. begründeten. Sie erwarb Güter in
Belgien, den Niederlanden und in Lothringen, verzweigte sich aber in mehrere
Linien (Neufchateau, Rochefort, Herzöge von Bouillon). Nach dem Aussterben der
Hauptlinie im Jahre 1547 kamen Burg und Herrschaft A. durch Heirat der
Schwester des letzten Grafen von der Mark an die Linie Barbançon der 1480
Barbançon erbenden Ligne, die 1549 den Namen A. annahm und in den
Reichsgrafenstand sowie 1576 in den Reichsfürstenstand (gefürstete Grafschaft)
erhoben wurde. 1606 gewann diese Linie von Frankreich die Herrschaft Enghien
und 1612 aus Erbgut der Herzöge von Croy das Herzogtum Aarschot (Aerschot) in
Brabant. Dazu kamen weitere Güter. 1644 erhielt diese dritte Linie für Treue
zum Haus Habsburg den Herzogstitel. 1801 verlor sie das südwestlich von Bonn
gelegene, dem kurrheinischen Reichskreis angehörige Herzogtum mit 4
Quadratmeilen und 2.900 Einwohnern an Frankreich. 1803 wurde sie für den
Verlust ihrer - linksrheinischen - Güter mit Recklinghausen (aus dem Erzstift
Köln) und dem Amt Meppen an der mittleren Ems (aus dem Hochstift Münster)
entschädigt (660 Quadratkilometer mit 76.000 Einwohnern), aus denen das neue
Herzogtum A. (Arenberg-Meppen) gebildet wurde, das 1806 dem Rheinbund beitrat
und dabei die Souveränität auch über das Herzogtum Croy erlangte.
Recklinghausen kam 1810 zum Großherzogtum Berg und 1815 zu Preußen. Meppen
wurde 1810 von Frankreich annektiert und 1815 Hannover zugewiesen. 1826 erhielt
das standesherrliche Gebiet Meppen innerhalb Hannovers die Bezeichnung
Herzogtum Arenberg-Meppen. 1866 fiel es mit Hannover an Preußen, das 1875 die
standesherrlichen Rechte ablöste. S. Niedersachsen.
L.: Wolff 91; Zeumer 553 II b 46; Wallner 700 KurrheinRK 6; Großer Historischer
Weltatlas 38 (1789) B2; Bödiker, A., Das herzogliche Haus Arenberg, 1904;
Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912; Neu,
H., Das Herzogtum Arenberg, 2. A. 1940; Neu, H., Die Anfänge des herzoglichen
Hauses Arenberg, 1942; Gauß‘sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen
Gebiete, bearb. v. Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte des
Herzogtums Arenberg-Meppen 1850-1860, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt
1977 ff.; Die Arenberger in der Eifel, hg. v. Heyen, F., 1987; Heyen, F., Die
Arenberger im Emsland und in Westfalen, 1989; Neu, P., Die Arenberger und das
Arenberger Land, 1989; Inventar des herzoglich arenbergischen Archivs in
Edingen/Enghien (Belgien) bearb. v. Renger, C., 1990ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arenfels, Ahrenfels
(reichsritterschaftliche Herrschaft). Die Burg A. am rechten Rheinufer
gegenüber von Sinzig wurde 1258/1259 Sitz der Linie Isenburg-Arenfels in der
Vogtei Hönningen. Nach dem Aussterben der Linie (1371) erwarb das Erzstift
Trier als Lehnsherr Burg und Herrschaft von den beiden Schwiegersöhnen des
letzten Herren (Graf Wilhelm von Wied und
Salentin von Isenburg). 1504 kamen Burg und Herrschaft wieder an Isenburg
(Isenburg-Grenzau). 1664 zog Trier A. nach dem Aussterben der Grafen von
Isenburg-Grenzau als heimgefallenes Lehen ein und gab es 1670 an die von der
Leyen als Unterherrschaft aus. A. steuerte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1815 kam A. zu Preußen, 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnegg (Herrschaft). A. an der Blau
westlich von Ulm war vermutlich ursprünglich Lehen der Grafen von Dillingen.
Die um die Burg gebildete Herrschaft wurde 1338 durch die Grafen von
Württemberg und den Ulmer Bürger Hans von Stein, der seinen Anteil später an
Württemberg veräußerte, von der Ulmer Familie Seveler erworben. Später wurde
die Herrschaft an die Stein von A. und 1410 an die Herren
von Stadion verpfändet, die sie 1470 erwarben. 1700 kam sie an die
Deutschordenskommende Altshausen der Ballei Elsass und Burgund, 1806 an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195; Fink, H., Markbronn und seine Geschichte, 1969.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnstein (Grafen, Herrschaft). 1135
errichteten die von dem schwäbischen Geschlecht der Herren
von Steußlingen abstammenden edelfreien Herren
von Arnstedt bei Harkerode südöstlich von Aschersleben die Burg A. und nannten
sich seit dem 13. Jahrhundert Grafen von A. Ihre zwischen 1080 und 1180 am
Nordharz auf der Grundlage von Kirchenlehen, Vogteirechten, Rodungsrechten,
Bergbaurechten, Münzrechten und Gerichtsrechten aufgebaute Herrschaft gilt als
typische „Allodialgrafschaft“. Im 12. Jahrhundert bildeten sich mehrere Seitenlinien
aus. Die Hauptlinie erlosch um 1292/1296 mit dem Eintreten dreier Brüder in den
Deutschen Orden. Burg und Herrschaft A. kamen 1294 an die mit ihnen
verschwägerten Grafen von Falkenstein, in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die
Grafen von Regenstein, 1387 an die Grafen von Mansfeld, 1786 an die Freiherrn
von Knigge. Die reichsunmittelbaren Linien Ruppin (Arnstein-Ruppin) und Barby
(Arnstein-Barby) starben 1524 bzw. 1659 aus.
L.: Wolff 414; Heinrich, G., Die Grafen von Arnstein, 1961. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Asch (Herrschaft). A. im Nordwesten
Böhmens gehörte ursprünglich zum Reichsland Eger. Nach dem Sturz der Staufer
(um 1254) wurde es Mittelpunkt einer um die Burg Neuberg gebildeten eigenen
Herrschaft. Sie kam 1400 an die Herren von
Zedtwitz und umfasste A. und 18 Dörfer. Sie war reichsunmittelbares Lehen der
Krone Böhmens und gehörte keinem Reichskreis an. Im Westfälischen Frieden von
1648 wurde ihr die Reformation bestätigt. Nach vergeblichen Versuchen von 1736
und 1746 wurde sie 1806 erfolgreich Böhmen eingegliedert. S. Tschechoslowakei,
Tschechien.
L.: Wolff 492f.; Alberti, K., Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des
Ascher Bezirkes, Bd. 1ff., 1935ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Asseburg (Herren).
Die Herren von A. bei Wittmar bzw. Wolfenbüttel
sind 1089 mit Widekind von Wolfenbüttel, einem Ministerialen des Markgrafen
Ekbert von Braunschweig, erstmals nachweisbar. Um 1200 stiegen sie in die
Reichsministerialität auf und errichteten nach 1218 die Reichsfeste A., die
1258 an Herzog Albrecht von Braunschweig übergeben werden musste. Am Ende des
13. Jahrhunderts teilte die Familie sich in einen westfälischen Zweig, der die
Güter der Edelherren von Brakel um die Hinnenburg bei Paderborn erheiratete,
und einen ostfälischen Zweig, der 1437 die Herrschaft Falkenstein im Unterharz
von den Bischöfen von Halberstadt sowie Wallhausen 1509 als
mansfeldisch-kursächsisches Lehen erhielt. 1793 gingen die westfälischen Güter
durch Heirat an eine Linie der Herren von
Bocholtz (1803 Grafen von Bocholtz-Asseburg) über.
L.: Asseburger Urkundenbuch, hg. v. Bocholtz-Asseburg, Graf J.
v./Bocholtz-Asseburg, Graf E. v., Bd. 1ff. 1876ff.; Trippenbach, M., Asseburger
Familiengeschichte, 1915; Bege, C., Geschichte einiger der berühmtesten Burgen
und Familien des Herzogthums Braunschweig, Neudruck 1979.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Auer von Herrenkirchen
(Reichsritter), Auer von Hirnkirchen. Von etwa 1680 bis etwa 1780 zählten die
A. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aufenau (reichsunmittelbare Herrschaft). In dem zeitweilig an die Herren von Lißberg gekommenen A. bei Gelnhausen konnten die Familie der Forstmeister von Gelnhausen seit der Mitte des 14. Jahrhunderts eine kleine, später reichsunmittelbar gebliebene Sonderherrschaft errichten. Sie musste 1781 an das Erzstift Mainz verkauft werden, das sie 1787 mit dem Oberamt Orb vereinigte. S. Hessen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aufseß (Freiherren, Reichsritter),
Aufsess. 1114 erscheinen erstmals edelfreie Herren
von A. bei Ebermannstadt in Oberfranken. Um 1550 gehörten die Freiherren von A.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Daneben waren sie seit dem
frühen 16. Jahrhundert (mit Königsfeld, Freienfels, Weiher [Weyher],
Neidenstein, Kainach, Stechendorf, Truppach, Mengersdorf und Obernsees)
Mitglied im Kanton Gebirg des Ritterkreis Franken. Außerdem gehörten sie am
Ende des 18. Jahrhunderts dem Kanton Baunach an. S. Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 197, 210; Riedenauer 122;
Stetten 32; Rahrbach 8; Neumaier 31. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Augsburg (Hochstift, Residenz). Das
Bistum A. wird, obwohl sichere Quellenbelege fehlen, für das 4. Jahrhundert als
bestehend angenommen. Es war der Kirchenprovinz Mailand (bis 539) und dann
Aquileja zugeordnet und könnte 450 nach Säben (bzw. später Brixen) verlegt
worden sein. Unter den Merowingern (709) könnte es neu gegründet (Bischof
Wicterp 738, Bischof Rozilo 745) und (spätestens 829) der Kirchenprovinz Mainz
angegliedert worden sein. Um 800 ging in ihm das 733-748 für seinen bayerischen
Teil gegründete Bistum Neuburg-Staffelsee auf. Es reichte von der Iller bis zu
Ilm und Walchensee sowie im Norden bis nach Feuchtwangen. Die an sich nicht
geringen, aber zerstreuten Güter des Hochstifts lagen vor allem im Oberallgäu
zwischen Iller und Lech. 1258 kam Dillingen hinzu und wurde zu seinem
Mittelpunkt bestimmt (seit Anfang des 15. Jh.s Residenz, 1544
theologisch-philosophische Universität). Allmählich löste sich das Hochstift
von der Vogtei, die im 12. Jahrhundert den Herren
von Schwabegg (Schwabeck) und nach 1167 den Staufern zustand und schließlich
1273 König Rudolf von Habsburg überlassen wurde. Schon seit 1156 ging aber die
Herrschaft über die Stadt A. verloren. 1802/1803 wurde das Hochstift mit 43
Quadratmeilen (2365 Quadratkilometern), 100000 Einwohnern, 16 Pflegeämtern, 1
Rentamt, den Städten Dillingen und Füssen und 19 Ämtern des Domkapitels sowie
450000 Gulden jährlichen Einkünften säkularisiert und ging überwiegend in
Bayern auf. Das Bistum wurde 1817 der Kirchenprovinz München-Freising
zugeordnet und 1821 im Verhältnis zu Rottenburg, Brixen und Konstanz neu
umschrieben.
L.: Wolff 156; Zeumer 552 II a 13; Wallner 689 SchwäbRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1815-1866) D3; Die
Territorien des Reichs 6, 8; Steichele, A./Schröder, A./Zoepfl, A., Das Bistum
Augsburg, Bd. 1-10 1861ff.; Bauerreiss, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff.
1949ff., 2. A. 1958ff.; Zoepfl, F., Das Bistum Augsburg und seine Bischöfe,
1955; Fried, P., Augsburg, LexMA 1 1980, 1211ff.; Seiler, J., Das Augsburger
Domkapitel vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Säkularisation, 1989; Böhm, C.,
Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 496, 1, 2, 22.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Auhausen (Kloster) an der Wörnitz, wo im beginnenden 12. Jahrhundert von den Herren von A. bzw. Lobdeburc in Thüringen ein päpstliches Eigenkloster des Benediktinerordens gegründet wurde, wurde 1297 von König Adolf (von Nassau) an den Bischof von Würzburg verpfändet. 1534 wurde das Kloster von den Markgrafen von Ansbach als den Schutzvögten eingezogen. 1797 vorübergehend an Oettingen vertauscht, kam A. 1806 an Bayern. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Aulendorf (Herrschaft). A. an der Schussen
erscheint erstmals 935. 1381 gehörte es den Herren
von Königsegg, denen Kaiser Friedrich III. die Hochgerichtsbarkeit verlieh.
1629 wurde es Residenz der (reichsunmittelbaren und dem schwäbischen
Reichskreis zugehörigen) Reichsgrafen Königsegg. 1806 fiel es an Württemberg,
über das es 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 201; Wallner 688 SchwäbRK45.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Autenried (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Das 1368 erstmals urkundlich erwähnte A. (zum Personennamen Uto)
an der Kötz bzw. am Kötzbach bei Günzburg war innerhalb der Markgrafschaft
Burgau Mittelpunkt einer vom Hochstift Augsburg lehnbaren Herrschaft, zu der
noch Oxenbronn und Anhofen gehörten. Sie kam von den Ministerialen von Utenried
(A.) an die Herren von Bühel (Bühl) (1368), 1509
an die Rechberg, 1599 an das Hochstift Augsburg, 1649 an den
Generalwachtmeister von Lapière, 1684 an den mit der Witwe Lapières
verheirateten Josef Anton Lasser von der Halden, 1798 an die Lassberg und 1805
an die Reck. 1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 157. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baar (Gau, Landgrafschaft). Die seit
dem 8. Jahrhundert urkundlich erwähnte B. (Name nicht sicher erklärt) ist die
Landschaft an der obersten Donau zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb.
Schon im 6. Jahrhundert bestand ein B. genanntes Herrschaftsgebiet, das nach
Osten über die heutige B. bis über den Bussen hinausreichte und von dem
Geschlecht der Bertholde beherrscht wurde (z. B. 763 Perahtoltespara
[Bertoldsbaar], daneben Folcholtsbaar oder Albuinsbaar, zu bar, Abgabe?). Sein
Kern, die heutige B., fiel 973 an die Zähringer. Nach dem Aussterben der
Herzöge von Zähringen 1218 erscheint 1264 als Landgraf in der B. der Edelfreie
Konrad von Wartenberg, dessen Familie die Landgrafenwürde bis 1302 innehatte.
Seit 1304/1307 ist die Würde eines Landgrafen in der B. mit den Grafen bzw.
Fürsten von Fürstenberg, den Allodialerben der Herzöge von Zähringen,
verbunden. Hauptsächlicher Inhalt dieser Stellung dürfte die Innehabung des
seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegten Landgerichts gewesen sein. 1318
erbten die Grafen von Fürstenberg auch die wartenbergischen Güter, verloren
aber 1305 Bräunlingen und Villingen an Habsburg. 1403 wird dann die
fürstenbergische Landgrafschaft B. genannt, 1500 auch die Landgrafschaft
Fürstenberg. 1488 kam Donaueschingen, 1520/1553 Möhringen, 1537 Blumberg und
1620 Hüfingen an Fürstenberg. Bis 1744 war die B. mehrfach unter verschiedenen
Linien des Hauses Fürstenberg aufgeteilt. 1806 kam die 10 Quadratmeilen große
B. mit Fürstenberg an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Wallner 685 SchwäbRK 10; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert, 1908, 2 (Bara, Para, [Gau am Oberlauf des Neckars?], Bochingen,
Villingen, Seedorf, Epfendorf, Bösingen, Zimmern (Herrenzimmern
oder Zimmern ob Rottweil), Irslingen, Harthausen, Waldmössingen, Hochmössingen,
Oberndorf); Bader, K., Die Landgrafschaft Baar, Schriften des Vereins für
Geschichte der Baar 25 (1960), 9ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 78-83, Para (Baar); Leiber, G., Das Landgericht der
Baar, 1964; Schäfer, V., Die Grafen von Sulz, Diss. Tübingen 1969; Lutz, U.,
Die Herrschaftsverhältnisse in der Landgrafschaft Baar in der Wende vom 15. zum
16. Jahrhundert, 1979; Maurer, H., Baar, LexMA 1 1980, 1319; Borgolte, M.,
Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 126; .
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Babenhausen (Herrschaft, Reichsfürstentum).
Um das 1237 als Burg der Pfalzgrafen von Tübingen genannte B. an der Günz bei
Illertissen lag die Herrschaft B., die sich als Lehen der Grafen von
Württemberg, die ihrerseits den Pfalzgrafen von Tübingen nachfolgten, seit 1378
in den Händen der Herren von Rechberg befand,
die 1471 die Blutgerichtsbarkeit in der Herrschaft erlangten. Sie ging
1537/1538 durch Kauf Anton Fuggers an die Familie Fugger, welche die
württembergische Lehnshoheit ablöste. 1803 wurde B. Reichsfürstentum, 1806 kam
es mit 380 Quadratkilometern und etwa 11000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16 a; Hölzle, Beiwort 45; Lieb, N., Die Fugger
und die Kunst im Zeitalter der hohen Renaissance, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden (Markgrafschaft, Kurfürstentum,
Großherzogtum, Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae Aureliae
(220/221 Civitas Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört. Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum Stammesherzogtum
Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B. wird erkennbar mit Markgraf
Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I. von Zähringen und einem
Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben, eines nahen Verwandten der Salier.
Seine Güter im Nordschwarzwald hat er offenbar als Erbe der Grafen von Calw
erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich von der Mark Verona des Herzogtums
Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als Markgraf erscheint. Nach der von
Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B. (Baden-Baden) nannte sich erstmals
1112 unter Fortführung des Markgrafentitels Hermanns gleichnamiger Sohn Hermann
II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im Breisgau und in der Ortenau inne und
erlangte durch Heirat Güter um Backnang (um 1100). Sein Sohn Hermann III. war
vermutlich mit einer Tochter König Konrads III. verheiratet und erlangte 1153
das ehemalige Königsgut Besigheim. Hermann V. erbte 1219 Pforzheim und erwarb
Durlach und Ettlingen sowie Pfandschaften über Lauffen, Sinsheim und Eppingen.
Mit dem Aussterben der Staufer (um 1254) rückte die Familie im heutigen
Mittelbaden in deren Stellung ein, die auf Lehnsgut des Klosters Weißenburg im
Elsass beruhte. Die Güter der 1190 von der Hauptlinie der Markgrafen von B.
(mit der Ortenau um Offenburg) abgespalteten Linie der Markgrafen von Hachberg
(Hochberg im Breisgau) und ihrer 1297 gebildeten Nebenlinie Sausenberg kamen
1415 durch Kauf (Hachberg) bzw. 1503 durch Erbrecht (Sausenberg) wieder an die
Hauptlinie zurück, die zudem im 14. und 15. Jahrhundert weitere Güter gewann
(Sponheim, Lahr und Mahlberg [Lahr-Mahlberg] zur Hälfte, 1387 die Grafschaft
Eberstein zur Hälfte), im Raum um Stuttgart (u. a. 1504/1595 Besigheim,
Mundelsheim) aber den Grafen von Württemberg weichen musste, so dass B. ein
fast ausschließlich oberrheinisches Herrschaftsgebiet wurde, das hinter
Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515 erhielt Bernhard III. von B. die
luxemburgischen und sponheimischen Güter (Baden-Baden), Ernst die
breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg, Sausenberg, Rötteln, Badenweiler,
sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und Philipp die restlichen Güter. Dazu
kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und Schloss Baden, das Gebiet südlich
des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und die Vogtei über Herrenalb und Frauenalb für Bernhard III. sowie
Pforzheim, Durlach, Altensteig, Liebenzell und das Gebiet nördlich der Alb für
Ernst, so dass sich (von 1515/1535 bis 1771) eine obere Markgrafschaft
Baden-Baden und eine untere Markgrafschaft Baden-Durlach (Residenz in Pforzheim,
seit 1724 in Karlsruhe) gegenüberstanden. Baden-Durlach wurde 1556 evangelisch,
Baden-Baden nach 1555 (später aber rekatholisiert). Von 1594 bis 1622 besetzte
Baden-Durlach Baden-Baden. Baden-Durlach trat zwecks Aufbringung der bei der
Besetzung entstandenen Kosten Besigheim, Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell
an Württemberg ab, erwarb aber Malsch und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648
kam Baden-Durlach vorübergehend an Baden-Baden. 1654 erließ Baden-Durlach ein
Landrecht und eine Landesordnung. 1666/1667 erwarb Baden-Baden Teile der
Grafschaft Eberstein. 1771 beerbte Baden-Durlach, das sich zum Musterstaat des
aufgeklärten Absolutismus entwickelt hatte, Baden-Baden. Um 1785 umfasste B. -
das um 1780 mit Argenschwang und einem Teil Weilers auch Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und außerdem des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer mit etwa 174000/190000
Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen Gebiete an Frankreich (Amt Rhodt
bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft Beinheim im Unterelsass, Amt Gräfenstein
bei Pirmasens, Herrschaften Hesperingen und Rodemachern in Luxemburg und Teile
der Grafschaft Sponheim im Hunsrück). Um 1800 umfasste B. ein Gebiet von 27
Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803 wurde B. durch § 5 des
Reichsdeputationshauptschlusses zum Kurfürstentum erhoben und durch die
rechtsrheinischen Teile der Pfalz (Heidelberg, Mannheim, Ladenburg, Bretten)
und die Hochstifte Konstanz, Basel (teilweise), Straßburg (teilweise), Speyer
(teilweise), die hanau-lichtenbergischen bzw. hessen-darmstädtischen Ämter
Lichtenau und Willstätt, die nassau-usingische Herrschaft Lahr, die
Reichsabteien Petershausen, Gengenbach, Odenheim und Salem (ohne Ostrach), die
Reichsstädte Offenburg, Pfullendorf, Gengenbach, Biberach (1806 an
Württemberg), Zell am Harmersbach, Überlingen, Wimpfen (später an Hessen), das
Reichstal Harmersbach und die Klöster Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen,
Lichtental, Ettenheimmünster, Öhningen und Reichenau sowie kleinere Güter
entschädigt, wodurch sich sein Umfang auf 7200 Quadratkilometer mit 445000
Einwohnern vermehrte (Februar-Mai 1803 13 Organisationsedikte Johann Niklas
Friedrich Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog von Modena/Österreich den größten
Teil des Breisgaues, die Ortenau, die Baar mit Villingen, die Stadt Konstanz
und die Kommende Mainau des Deutschen Ordens mit insgesamt 2530
Quadratkilometern und 160000 Einwohnern. Durch den Beitritt zum Rheinbund 1806
wurde es Großherzogtum und erhielt die Fürstentümer Fürstenberg, Leiningen,
Krautheim (Salm-Krautheim), die Landgrafschaft Klettgau, die Reichsgrafschaft
Bonndorf, das Johanniterpriorat Heitersheim, die südlich des Mains gelegenen
Teile der Fürstentümer Wertheim und die eingeschlossenen Güter der Reichsritterschaft.
1806 wurden einige Gebietsänderungen mit Württemberg vereinbart. 1810 erhielt
B. die seit 1805 württembergische Landgrafschaft Nellenburg und obere
Grafschaft Hohenberg gegen Randgebiete im Schwarzwald (an Württemberg) und
Amorbach (an Hessen-Darmstadt). Damit umfasste es etwa 15000 Quadratkilometer
mit ungefähr 975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810 übernahm B. den Code Napoléon in
der Form des Badischen Landrechts, der die Geltung des baden-badischen
Landrechts von 1588, des baden-durlachischen Landrechts von 1654, des
kurpfälzischen Landrechts von 1610, der Solmser Gerichts- und Landesordnung von
1571, des Mainzer Landrechts von 1755, zahlreicher vorderösterreichischer
Verordnungen und der Statuten Gengenbachs, Offenburgs, Pfullendorfs, Überlingens
und Zells am Harmersbach auf seinem Gebiet beendete. 1818 erhielt es eine
Verfassung (konstitutionelle Monarchie). Zugleich musste es an Bayern das Amt
Steinfeld (bis 1810 Rothenfels [Rotenfels]) im Mainkreis und Tauberkreis und
Teile Leiningens abtreten, erhielt aber von Österreich das Fürstentum von der
Leyen. 1819 konnte es die Herrschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) erwerben.
1830 wurde der Abkömmling Leopold des Großherzogs Karl Friedrich von B. mit
Luise Geyer von Geyersberg (seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg) Großherzog in
B., das allmählich zum liberalen „Musterländle“ wurde. 1870 trat B. in den
Norddeutschen Bund bzw. das Deutsche Reich ein. Am 22. 11. 1918 dankte
Großherzog Friedrich II. ab. Im März 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die
Regierung. 1945 wurde B. in das amerikanisch besetzte Nordbaden (wie
Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens) mit Stuttgart als Hauptstadt und das
französisch besetzte Südbaden (B.) mit Freiburg als Hauptstadt geteilt,
1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg auf.
L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des
Reichs 5, 124; Beschreibung des Oberamtes Besigheim, hg. v. kgl. stat.-top.
Bureau, 1853, Neudruck 1962; Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, bearb. v. Fester,
R./Witte, H., 1892ff.; Fester, R., Markgraf Bernhard I. und die Anfänge des
badischen Territorialstaates, 1896; Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des
Großherzogtums Baden, 1903-1905; Curtaz, L., Die Autonomie der
standesherrlichen Familien Badens in ihrer geschichtlichen Entwicklung und nach
geltendem Recht, Diss. jur. Heidelberg 1908; Gothein, E., Die badischen
Markgrafschaften im 16. Jahrhundert, 1910; Krieger, A., Badische Geschichte, 1921;
Lautenschlager, F./Schulz, W., Bibliographie der badischen Geschichte, Bd. 1ff.
1929ff.; Gärtner, K., Heimatatlas der Südwestmark Baden, 1937; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baden im 19. und 20.
Jahrhundert, 1948; Haebler, R., Badische Geschichte. Die alemannischen und
pfälzisch-fränkischen Landschaften am Oberrhein in ihrer politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, 1951, Neudruck 1987; Arndt, E.,
Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat
Baden, ZGO N.F. 62 (1953); Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der
badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf
Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte
Badens, 1967, 2. A. 1968; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche
Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zeitschrift für württembergische
Landesgeschichte 33 (1974); Straub, A., Das badische Oberland im 18.
Jahrhundert, 1977; Stiefel, K., Baden 1648-1952, Bd. 1, 2 1978; Wunder, G., Zur
Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württembergisch-Franken 1978,
13ff.; Schwarzmaier, H., Baden, LexMA 1 1980, 1337f.; Das Großherzogtum Baden
zwischen Revolution und Restauration 1849-1851, hg. v. Real, W., 1983; Das Land
Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hg. v. der
staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1983; Müller, H., Das
Großherzogtum Baden und die deutsche Zolleinigung 1819-1835/36, 1984; Sauer,
P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Wunder, G.,
Die ältesten Markgrafen von Baden, ZGO 135 (1987); Schwarzmaier, H., Von der
Fürsten Tailung. Die Entstehung der Unteilbarkeit fürstlicher Territorien und
die badischen Teilungen des 15. und 16. Jahrhunderts, Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 161ff.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Hug, W., Geschichte Badens, 1992; Schmid, K., Baden-Baden und die Anfänge der
Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Eibach, J., Der Staat vor Ort, 1994;
Furtwängler, M., Die Standesherren in Baden, 1996; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 208; Schnabel, T.
Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; … so geht hervor’ ein
neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Andermann, K., Die Markgrafen von
Baden und der Adel im südlichen Ufgau und in der nördlichen Ortenau, ZGO 151
(2003), 93; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 37, 748; Engehausen, F., Kleine Geschichte
des Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005; Schwarzmaier, H., Baden, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 500, 2, 41; Kohnle, A., Kleine
Geschichte der Markgrafschaft Baden, 2006; Die Protokolle der Regierung von
Baden, Bd. 1 bearb. v. Hochstuhl, K., 2006; 1806 – Souveränität für Baden und
Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007;
Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797),
2007; Laufs, A., Das Eigentum an badischen Kulturgütern aus der Zeit der
Monarchie, 2008; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg
1918-1945, 2008; Regierunsakten dies Kurfürstentums und Großherzogtums Baden
1803-1815, bearb. v. Schimke, M., 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden-Baden (Markgrafschaft, Residenz). B.
ist seit 1515/1535 eine Teillinie der Markgrafen von Baden (obere
Markgrafschaft Baden) mit der Residenz in Baden(-Baden) und seit 1705 in dem
1247 erwähnten, im 13. Jahrhundert von den Grafen von Eberstein-Calw erlangten
Rastatt. Zur Markgrafschaft gehörten alle mittelbadischen Güter, die südlich
des Flusses Alb lagen, eingeschlossen die Schirmvogtei über die Klöster Herrenalb und Frauenalb, die linksrheinische
Herrschaft Beinheim und die Herrschaften in Luxemburg;. Für B. wurde 1588 ein
vom Württembergischen Landrecht von 1567 und den Kursächsischen Konstitutionen
von 1572 beeinflusstes, bis 1810 geltendes Landrecht erlassen (Badisches
Landrecht 1). Von 1594 bis 1622 war B. von Baden-Durlach besetzt. 1666/1667
erwarb es Teile der Grafschaft Eberstein. 1771 wurde B. von Baden-Durlach
beerbt.
L.: Wolff 164; Zeumer 553 II b 29, 61, 10; Wallner 684 SchwäbRK 3; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) C4; Schmid, K., Baden-Baden und die
Anfänge der Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 28; Kicherer, D., Kleine Geschichte der Stadt Baden-Baden,
2008; Laufs, A. u. a., Das Eigentum an Kulturgütern aus badischem Hofbesitz,
2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Balzheim (Herrschaft). Unter der Landeshoheit Österreichs gehörte die Herrschaft B. an der Iller in Burgau den Herren von B. (Ehinger von B. † 1734). S. Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bamberg (Hochstift, Residenz). Das schon
in der Hallstattzeit und wieder seit dem 8. Jahrhundert besiedelte B., in dem
741/742 eine Missionskirche gegründet wurde, wird seit Beginn des 10.
Jahrhunderts als Castrum Bavenberg, Babenberg - auf dem Domberg - benannt (902
castrum Babenberh). Es war in karolingischer Zeit und nach dem Untergang der
nach ihm benannten, im Volkfeld begüterten Babenberger 906 Königsgut, kam von
Kaiser Otto II. 973 an Herzog Heinrich den Zänker von Bayern, von dessen Sohn
Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde, die es als Morgengabe erhalten
hatte, 1007 an die in B. seit 1002 errichtete Kirche, die 1007 zur
Bischofskirche der Slawenmission erhoben wurde. Das neue, bald dem Papst
unmittelbar unterstellte Bistum wurde kaiserliches Stift und erhielt vor allem
Würzburger und Eichstätter Gebiete (Fürth, Hersbruck, Erlangen, Vilseck,
Forchheim [1062], Höchstadt [1157], Reichenhall). Die Zahl der Pfarreien vermehrte
sich von etwa 30 bei der Gründung im Laufe des Mittelalters auf mehr als 200,
doch blieb das Bistum, eingeengt von Würzburg (Banz, Ebrach), Eichstätt
(Nürnberg) und Regensburg (Egerland), insgesamt klein. Die Grundlage des
Hochstifts bildeten reiche Gaben König Heinrichs II. im Volkfeldgau und
Radenzgau (u. a. Theres aus dem 906 von den älteren Babenbergern an das Reich
gelangten Gut), in Bayern und (vor allem zur Sicherung von Alpenübergängen in)
Kärnten, sowie auch der Steiermark, Oberösterreich und Tirol (Villach mit
Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiberg, Sankt Veit an der Glan,
Rottenmann, Gleink, Kirchdorf, Schlierbach, Spital am Pyhrn, Windischgarsten,
Attersee, Frankenburg, Kammer, Kogl, Sankt Georgen im Attergau, Friedburg,
Mattighofen, Weilbach, Ebbs, Kitzbühel, Gais, Neuhaus, Sankt Georgen in Taufers
sowie Wiesing, Antiesenhofen, Aschach, Wiesenberg, Erding, Wien - unter - St.
Veit, Hainburg, Attegau – Hausruck, Geboldskirchen, Allhaming, Haag, Sankt
Georg am Ybbsfeld, Sankt Martin im Lungau, Kuenburg, Wasserleonburg, Villach –
Kanaltal, Feldkirchen, Lavanttal, Griffen, Mahrenberg., die danach noch
abgerundet werden konnten) und später auch im Westen des Reiches. Trotz etwa
der Verluste von Gütern im Nordgau (Hersbruck, Velden, Auerbach) gelang es den
Bischöfen, begünstigt durch das Aussterben der Grafen von Schweinfurt, der
Grafen von Abenberg, der die Vogtei innehabenden Grafen von Andechs (1248
Lichtenfels) und der Herren von Schlüsselberg
bis zum Ende des 14. Jahrhunderts durch Erbschaft und Kauf ihre weltliche
Herrschaft auf etwa die Hälfte des Bistums auszudehnen, wobei sie sich auch auf
mehrere Grafschaften und seit 1248 auf das kaiserliche Landgericht B. stützen
konnten. 1435 setzten sich die Bischöfe im Kampf um die Stadt B. gegen die
Bürger durch. 1507 entstand die Bamberger Halsgerichtsordnung, die zum Vorbild
für die Constitutio Criminalis Carolina von 1532 wurde. In der Reformation
verlor das Bistum zwei Drittel aller Pfarreien, wurde aber teilweise
rekatholisiert. 1631 wurde es durch Gustav Adolf von Schweden erobert und dem
Herzogtum Franken zugeteilt, 1648 aber wiederhergestellt. 1647 erhielt es eine
Hochschule, die 1735/1772 Volluniversität wurde (bis 1803). 1759 kamen die
Kärntner Güter durch Kauf an Österreich. Am 9. 11. 1769 erlässt der Bischof ein
Landrecht (nur Teil 1 Civil- oder sogenannte bürgerliche Sachen betreffend). Um
1800 war B. Mitglied der Kantone Gebirg, Steigerwald und Baunach des
Ritterkreises Franken. 1803 fiel das Fürstbistum mit etwa 65 Quadratmeilen bzw.
3580 Quadratkilometern Fläche, 220000 Einwohnern und 1,5 Millionen Gulden
Einkünften an Bayern. 1817 wurde eine neue Kirchenprovinz B. mit den Bistümern
Würzburg, Eichstätt und Speyer als Suffraganen geschaffen.
L.: Wolff 97; Zeumer 552 II a 6; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 4,
146; Zöpfl, H., Das alte Bamberger Recht, 1839; Looshorn, J., Die Geschichte
des Bistums Bamberg Bd. 1ff. 1886ff., Neudruck 1967; Knochenhauer, T./Chroust,
A., Chroniken der Stadt Bamberg, 1907ff.; Wretschko, A. v., Skizzen zur
bambergischen Zentralverwaltung in Kärnten, FS Zeumer 1909; Guttenberg, E.,
Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Guttenberg,
E. Frhr. v., Die Regesten der Bischöfe von Bamberg, 1932ff.; Hofmann, M., Die
Außenbehörden des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth, Jb. für
fränk. Landesforschung 3, 4 (1937, 1938); Neukamm, W., Territorium und Staat
der Bischöfe von Bamberg, 84. Bericht d. Hist. Ver. Bamberg (1949);
Heinhold-Fichtner, K., Die Bamberger Oberämter Kronach und Teuschnitz, 1951,
Schr. des Inst. für fränk. Landesforschung, Hist. Reihe Bd. 3; Mayer, T., Die
Anfänge des Bistums Bamberg, FS Stengel, E., 1952; Kist, J., Fürst- und
Erzbistum Bamberg, 3. A. 1962; Henberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das Bistum
Bamberg, Bd. 1ff. Germania Sacra II, 1, 1, Neudruck 1963; Schimmelpfennig, B.,
Bamberg im Mittelalter, 1964; Guttenberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das
Bistum Bamberg 2, Germania Sacra II, 1, 2, 1966; Ragger, M., Die Organisation
der bambergischen Verwaltung in Kärnten, Diss. phil. Wien 1969 (masch.schr.);
Weiss, H., Bamberg, 1974, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken
Reihe I, 21; Berbig, H., Das kaiserliche Hochstift Bamberg und das Heilige
Römische Reich vom westfälischen Frieden bis zur Säkularisation, Bd 1f. 1976;
Caspary, H., Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg
(1672-1693), 1976; Schwarz, K./Geldner, F., Bamberg, LexMA 1 1980, 1394ff.;
Bibliographie zur Geschichte von Stadt und Hochstift Bamberg 1945-1975, hg. v.
Grimm, C., Bd. 1ff. 1985; Nöth, S., Urbare und Wirtschaftsordnungen des
Domstifts Bamberg, T. 2 Die Grundherrschaft des Domstifts Bamberg im späteren
Mittelalter, 1986; Rössler, W., Landkreis Bamberg, 1988; Zimmermann, G., Das
Hochstift Bamberg und seine Anrainer. Grundzüge der Territorialstruktur im
westlichen Oberfranken, (in) Weltbild und Kartographie im Hochstift Bamberg,
1988; Das Bistum Bamberg in Geschichte und Gegenwart, 1992; Urban, J.,
Pfarreien, Klöster und Stifte, 1994; Register zu Johann Looshorns Geschichte
des Bistums Bamberg, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 498, 1, 2, 31; Kropf, E., Spurensuche.
Bamberger Rechte und Einflüsse in Österreich, Italien, Slowenien und der
Schweiz, 2004; Pflefka, S., Das Bistum Bamberg, Franken und das Reich in der
Stauferzeit, 2005; Das Bistum Bamberg um 1007, hg. v. Urban, J., 2006;
Missionierung und Christianisierung im Regnitz- und Obermaingebiet, hg. v.
Bergmann, R. u. a., 2007; Bradford Smith, W., Reformation and the German
Territorial State Upper Franconia 1300-1630, 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bar (Grafen, Herzöge, Residenz). Das
Gebiet an der oberen Maas stand seit etwa 959 unter der Herrschaft der Herzöge
von Lothringen (Oberlothringen). Um 960 errichtete Herzog Friedrich I. an der
Grenze Lothringens zur Champagne die Burg Barrum Ducis (Bar-le-Duc). Die
umliegenden Güter fielen beim Tod Herzog Friedrichs II. 1033 über eine Tochter
an die späteren Grafen von B. Zu ihren Gütern gehörten Bar-le-Duc, Gondrecourt,
die Vogtei über Saint-Mihiel (Saint Mihiel), Amance, Mousson an der Mosel sowie
Briey mit Diedenhofen (Thionville), das später an Luxemburg kam. Nachdem 1284
Frankreich die Champagne erlangt hatte, musste Graf Heinrich III. 1301 die
Güter links der Maas mit B. dem König von Frankreich zu Lehen auftragen. Am 13.
3. 1354, an dem Luxemburg Herzogtum wurde, fasste Karl IV. die beim Reich
verbliebenen Gebiete der Grafschaft zur Markgrafschaft Pont-à-Mousson zusammen,
womit die Grafen von B. als Herren der Stadt
Pont-à-Mousson Reichsfürsten wurden. Noch im gleichen Jahr nahmen sie den
Herzogstitel an. 1415 fiel das Herzogtum an Ludwig, Bischof von Verdun, der
seinen Großneffen René d'Anjou adoptierte, so dass B. 1420 mit Lothringen
vereinigt wurde. Mit dem Reich war das Herzogtum B. nur nominell verbunden. In
Verfassung und Sprache neigte es Frankreich zu, von dem es 1634 besetzt wurde.
1659 wurde es Lehen Frankreichs. Am 5. 10. 1735 kam es (für den Verzicht auf
Polen) an Stanislaus Leszczynski, 1738 tatsächlich und 1766 auch formell an
Frankreich.
L.: Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4, II 78 (1450) F4,
III 22 (1648) B4; Servais, V., Annales historiques du Barrois de 1352 à 1411,
Bd. 1, 2 1865ff.; Grosdidier de Matons, M., Le Comté de Bar, 1921; Grosdidier
de Matons, M., Catalogue des actes de Bar de 1022 à 1239, 1922; Bichelonne, F.,
Le comté de Bar après le traité de Bruges, Diss. masch.schr. 1962 (Ec. de
Chartes); Actes des comtes de Bar, I, 1033-1190, hg. v. Parisse, M., 1972
(masch.); Thomas, H., Zwischen Regnum und Imperium. Die Fürstentümer Bar und
Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV., 1973; Poull, G., La maison de Bar, Bd. 1
(bis 1239), 1977; Thomas, H./Parisse, M., Bar, LexMA 1 1980, 1427f. ;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 156 (Pont-à-Mousson und Bar);
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u.
a., 2003, 1, 1, 43; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 458, 2, 43.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Barbelstein (Herrschaft), Berwartstein. Um
das Schloss B. nordwestlich von Weißenburg im Elsass bildete sich eine
Herrschaft. Sie stand später den Herren von
Waldenburg zu. Sie gehörte mit Schöneck zur Unterstatthalterschaft Weißenburg
in der Landgrafschaft Elsass bzw. Unterelsass (Niederelsass) und fiel mit dem
Elsass an Frankreich. 1815 kam B. an Österreich, 1816 an Bayern und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 294. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Barchfeld (Ort, Herrschaft). B. nahe der
Werra an der Kreuzung der Straßen von Nürnberg nach Niederdeutschland und von
Frankfurt nach Erfurt wird 933 erstmals genannt. 1330 kam es von den
Frankenstein an die Grafen von Henneberg, die es nach mehreren Verpfändungen
(1350 an Fulda, dann an die Herren von Stein
(Stein-Liebenstein) sowie die Landgrafen von Hessen) ab 1521 dauernd mit Hessen
teilen mussten. 1583 fiel es ganz an Hessen. Auf der seit 1690 erbauten Burg
Wilhelmsburg hatte die Linie Hessen-(Philippstal-)Barchfeld ihren Sitz. S.
Hessen-Barchfeld.
L.: Volkmar, K., Tausend Jahre Barchfeld, 1933.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bargau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Das erstmals 1326 erwähnte B. (Bargen) bei Schwäbisch-Gmünd ist
vielleicht ursprünglich ellwangisches, dann hohenlohisches Lehen der Herren von Rechberg, die 1393 die Herrschaft zu eigen
erwarben und 1544 an die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd verkauften. Mit ihr kam
B. 1802/1803 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 88; Schulz 275; Seehofer, J., Bargau in Geschichte und
Gegenwart, 1953.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Barmstedt (Amt). Nach B. bei Pinneberg
nannten sich im 12. Jahrhundert Herren von B.
(Barmstede). Das Dorf gehörte zu dem Teil der Herrschaft Pinneberg, der nach
dem Aussterben der Grafen von Schaumburg (Schauenburg) 1640 an den Herzog von
Gottorp (Gottorf) fiel. Dieser verkaufte 1649 das Amt B. an den königlichen
Statthalter Christian Rantzau, der 1650 zum Reichsgrafen erhoben wurde. 1726
zog der König von Dänemark das Amt ein. 1865 kam B. zu Preußen, 1946 zu
Schleswig-Holstein. S. Rantzau, Schleswig-Holstein.
L.: Wolff 455; Barmstedt. Stadt und Kirchspiel. Eine geschichtliche Schau, hg.
v. Dössel, H., Teil 1ff. 1936ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bartenstein (Herrschaft). In dem 1247
erstmals genannten B. bei Schwäbisch Hall wurde eine Burg von den Herren von Stein errichtet. Ritter von B. sind
zwischen 1247 und 1350 Lehnsmannen des Reiches und derer von Hohenlohe. Aus
Mainzer und Hohenloher Lehen sowie Allodien entwickelte sich eine Herrschaft,
die zwischen 1438 und 1475 allmählich von den Grafen von Hohenlohe erworben und
dann dem Bischof von Würzburg zu Lehen aufgetragen wurde. 1533/1555 fiel B. an
die Linie Hohenlohe-Waldenburg, danach an die Linie
Hohenlohe-(Waldenburg-)Bartenstein, 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
S. Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.
L.: Wolff 119; Muntsch, H., Geschichte der Stadtgemeinde Bartenstein, 1872.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baunach (Herren).
Das 804 in einer Fuldaer Notiz genannte B. nahe der Mündung der Itz in den
Main, das als Lehen Fuldas bis 1057 den Markgrafen von Schweinfurt zustand, von
diesen über eine Erbtochter an die Herzöge von Andechs-Meranien und von dort
ebenfalls durch Heirat 1248 an die Grafen von Truhendingen kam, war von 1135
bis 1365 Sitz der Herren von B. 1388/1390
gelangte es durch Kauf an Bamberg. Mit Bamberg fiel es 1803 an Bayern.
L.: Wolff 98; Jakob, H., Baunach - eine mittelalterliche Stadt Oberfrankens,
(in) Fränkisches Land 2 (1954). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bedburg (Herrschaft). B. an der Erft
erscheint erstmals 893 unter den Gütern des Klosters Prüm (Betbure), später des
Erzstifts Köln. Lehnsträger waren die Grafen von Sayn und von diesen die Herren von Myllendonk (Millendonk), 1282 die Herren von Reifferscheid. 1403 kam B. durch Heirat an
die Grafen von Limburg, 1425 an die Grafen von Neuenahr. Seit 1584 war es
zwischen den Herren von Reifferscheid, die es zu
einer Herrschaft ausbauten, und den Erben der Grafen von Neuenahr umstritten,
ein von 1600 bis 1791 währender Prozess wurde nicht entschieden. 1792 kam es
aus den Händen der Grafen von Salm-Reifferscheid unter die Herrschaft
Frankreichs. Nach der Reichsmatrikel von 1776 wurde es über die Grafen von
Neuenahr vermutungsweise zum kurrheinischen Reichskreis gerechnet. 1815 fiel es
an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Gumpelzhaimer, 140; Ohm, A./Verbeck, A., Kreis Bergheim, Bd. 1 1871.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beeskow (Herrschaft). Vermutlich im
Zusammenhang mit einer slawischen Burg auf einer Spreeinsel entstand in der 1.
Hälfte des 13. Jahrhunderts B. Es wurde ein Mittelpunkt der Herrschaft
Beeskow-Storkow der Ministerialen von Strehla, die 1382 an die Herren von Biberstein kam. 1490 wurde sie an die
Herzöge von Sachsen, 1518 an das Hochstift Lebus verpfändet. 1556 fiel sie an
Markgraf Johann von Küstrin, 1575 an Brandenburg. Sie gehörte dem
obersächsischen Reichskreis an und stand bis 1742 unter Lehnshoheit Böhmens. S.
Brandenburg.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Petersen, C., Geschichte des Kreises
Beeskow-Storkow, 1922; Urkunden der Stadt Beeskow in Regesten (1271-1649), hg.
v. Beck, F., 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beichlingen (Grafen). 1014 wird erstmals die
Burg B. bei Kölleda erwähnt. Nach ihr nannte sich ein Grafengeschlecht, das
seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts in mehrere Linien aufgespalten aus
Alloden, Reichslehen und Landgrafenlehen ansehnliche Güter zwischen Finne,
Kelbra und Frankenhausen ansammelte (Kölleda, Kelbra, Frankenhausen, Worbis,
Brücken, Vogtei über Oldisleben), diese aber im 14. Jahrhundert an die Grafen
von Schwarzburg und die Wettiner verpfändete und verkaufte. S. Thüringen.
L.: Wolff 377; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F3; Leitzmann, L., Diplomatische Geschichte der Grafen von Beichlingen,
Zs. d. Vereins f. thür. Gesch. und Altertumskunde 8 (1871), 177ff.; Mascher,
K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Kempen, W. van, Schlösser und Herrensitze, 1961; Patze, H., Beichlingen, LexMA 1
1980, 1812. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beilstein (Herrschaft). B. bei Zell an der
Mosel wird erstmals 1129 erwähnt. Die Burg wurde 1689 zerstört. B. war
Mittelpunkt einer aus Lehen des Reichs, der Erzstifte Köln und Trier sowie der
Fürsten von Jülich gebildeten Reichsherrschaft der seit 1068 nachgewiesenen Herren von Braunshorn. Nach dem Aussterben der Familie
im Mannesstamm kam die Herrschaft 1362 in weiblicher Erbfolge an die Herren von Winneburg, 1637 an das Erzstift Trier und
von dort 1652 als Reichsafterlehen an die Freiherren von Metternich. Zusammen
mit Winneburg war B. die Grundlage ihrer 1679 erfolgten Aufnahme in das
westfälische Grafenkollegium. Zu Winneburg und B. gehörten zuletzt 17 Orte. Am
Ende des 18. Jahrhunderts kam B. an Frankreich, wofür die Fürsten Metternich
mit Ochsenhausen entschädigt wurden, 1815 an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 361; Zeumer 554 II b 63, 19; Wallner 704 WestfälRK 34; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 57.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beilstein (Herrschaft). Im 11. Jahrhundert
wurde die Burg B. im Westerwald in die Verwaltung des Reichs übernommen und in
der Mitte des 12. Jahrhunderts an die Landgrafen von Thüringen und von diesen
an die Grafen von Nassau verliehen, die nach 1226 die vom Hochstift Worms
berechtigten Herren von B. verdrängten. Seit
1341 nannte sich eine Linie des Hauses Nassau nach B. 1561 kam B. an
Nassau-Dillenburg. 1607 wurde es erneut Residenz einer Nebenlinie
Nassau-Beilstein, die 1620 Nassau-Dillenburg erbte und bei ihrem Aussterben
1739 von Nassau(-Diez)-Oranien beerbt wurde. Die Herrschaft bestand aus den
Ämtern B. mit der gleichnamigen Stadt und Marienberg und umfasste etwa 5
Quadratmeilen. Sie gehörte über Nassau(-Diez)-Oranien dem kurrheinischen
Reichskreis an. S. Nassau-Beilstein.
L.: Wolff 94; Wallner 700 KurrheinRK 5; Sauer, W., Die Herren
von Beilstein und Greifenstein, Nassauische Annalen 28/29 (1896/97).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bergrheinfeld (Ganerbschaft). Nachdem
ursprünglich der König, das Kloster Fulda, dann die Markgrafen von Schweinfurt
und als ihr Erbe Bischof Eberhard von Eichstätt (1098-1112) in B. bei
Schweinfurt begütert waren, erscheint anfangs des 16. Jahrhunderts B. als
ritterschaftliche Ganerbschaft der Herren von
Schaumberg (Schaumburg), von Thüngen und Grumbach. 1631 fiel das
Bergrheinfelder Lehen an das Hochstift Eichstätt heim, das 1664 seine Rechte an
das Juliusspital Würzburg veräußerte. Dieses erwarb dort weitere Güter des
Hochstifts Würzburg und des Domkapitels. S. Bayern.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berka (Grafen, Herrschaft). Nach dem
1119 als Kirchdorf und 1414 als Stadt erwähnten B. an der Ilm nannten sich im
12. Jahrhundert (1154) die Grafen von B. Kurz vor 1273 starben sie aus. Um 1300
gelangte B. im Erbgang an die Grafen von Orlamünde, welche die Herren von Blankenhain (bis 1415) damit belehnten.
Später stand B. unter Oberherrschaft des Hauses Wettin. Seit 1605/1608 gehörte
es durch Kauf zu Sachsen-Weimar, seit 1920 zu Thüringen.
L.: Wolff 396; Willrich, B., Berka bei Weimar, 1888; Elle, C./Mueller, A., Die
alte Herrschaft Berka an der Ilm, Zs. d. Vereins f. thür. Gesch. u.
Altertumskunde N.F. 16 (1906), 5ff., 261ff., 17 (1907), 193ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berlichingen (Herren,
Freiherren, Reichsritter). Den 1212 erstmals sicher nachweisbaren Herren von B. und dem 1176 gegründeten Kloster
Schöntal gehörte der halbe Ort B., bei dem um 800 das Kloster Lorsch begütert
war. Sie spalteten sich in zahlreiche Linien auf (u. a. Berlichingen-Rossach)
und sind vor allem Lehensmannen der Bischöfe von Würzburg. Ihr bekanntester
Vertreter ist Götz von B. (1480-1562), der Ritter mit der eisernen Hand. Bis
zum Ende des Reiches gehörten die B. mit fünf Zwölftel von Baum-Erlenbach, halb
B. (zur Hälfte Deutscher Orden), Teilen von Hengstfeld, Hettigenbeuren
(Hettingbeuren), Jagsthausen mit Olnhausen, Rossach und Unterkessach, Korb mit
Hagenbach, Merchingen mit Hüngheim, Möglingen, Neunstetten, Dippach bzw.
Diebach (Diesbach) und Gülthof Illesheim, Teilen von Walkershofen und halb
Bieringen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1569 bis 1617 mit
Filseck und später mit dem 1617 erworbenen Rechenberg zählten die B. zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben und waren darüber hinaus vor und nach 1700
auch im Kanton Rhön-Werra sowie im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton Odenwald fielen 1808 an Bayern,
Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Neunstetten und Hüngheim an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Seyler 351; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55, 61; Pfeiffer 210; Winkelmann-Holzapfel
142; Riedenauer 122; Stetten 23, 32, 35, 184, 186; Schulz 258; Rahrbach 17;
Neumaier 72ff.: Archiv der Freiherren von Berlichingen Jagsthausen, hg. v.
Kraus, D., 1999; Archiv der Freiherren von Berlingen zu Jagsthausen.Akten und
Amtsbücher (1244-)1462-1985, hg. v. Fieg, O., 2012
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beuron, Biron (Kloster, Stift, Abtei
[1687], Grundherrschaft). Im 861 erstmals genannten B. an der oberen Donau
errichtete der Edelfreie Peregrin ein 1097 vom Papst bestätigtes Kloster, das
seit 1253 unter der Vogtei der Grafen von Zollern (Hohenzollern) und von 1409
bis 1615 der Herren von Enzberg zu Mühlheim
stand. Im Donautal und Bäratal sowie auf dem Heuberg gewann das Stift eine
ansehnliche Grundherrschaft, die 1802 an Hohenzollern-Sigmaringen kam. S.
Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Zingeler, K., Geschichte
des Klosters Beuron, 1890; Engelmann, U., Beuron. Die Benediktinerabtei im Donautal,
1957; 250 Jahre Abteikirche Beuron. Geschichte, geistliches Leben, Kunst, hg.
v. Schöntag, W., 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bevern (Burg, Herren).
Nach B. bei Holzminden nannte sich ein seit 1258 nachweisbares
Dienstmannengeschlecht der Grafen von Everstein. Die freigewordenen Lehen
fielen nach dem Aussterben 1588 im Jahre 1594 an Statius von Münchhausen, der
vor 1663 B. an den Herzog von Braunschweig übertrug. Seit 1667 war es Sitz der
Linie Braunschweig-Bevern. S. Hannover, Preußen, Niedersachsen.
L.: Wolff 439; Steinacker, K., Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises
Holzminden, 1907.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Biberach (Reichsstadt). Um 1170 erwarb
Kaiser Friedrich I. Barbarossa an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen Güter
der 1083 erstmals bezeugten Herren von Bibra und
gründete die Marktsiedlung B. an der Riss. Vermutlich um 1218 erhielt der Ort
das jedenfalls 1258 bezeugte Stadtrecht. 1282 wurde die Stadt civitas regalis
genannt, 1396 erwarb sie das Ammannamt und 1398/1401 den Blutbann als
sichtbares Zeichen der Reichsunmittelbarkeit. Bedeutendstes Gewerbe war die
Leinen- und Barchentweberei. 1531 wurde die Reformation eingeführt. Das
Herrschaftsgebiet Biberachs umfasste 27 Dörfer und gehörte fast völlig dem seit
1320 städtischen Spital. 1802 fiel B. mit etwa 2 Quadratmeilen an Baden, 1806
im Tausch gegen Villingen an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 218; Zeumer 555 III b 17; Wallner 688 SchwäbRK 58; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Schroeder 298ff.; Lutz, G., Beiträge zur Geschichte der ehemaligen Reichsstadt
Biberach, 1876; Bruder, E., Biberach an der Riss. Bildnis einer oberschwäbischen
Stadt, 1950; Eberhard, T., Die Verwaltung der freien Reichsstadt Biberach,
Diss. jur. Freiburg 1954; Maier, G., Biberach, Geschichte und Gegenwart, 1972;
Heckmann, P., Der Kreis Biberach, 1973; Warmbrunn, P., Zwei Konfessionen in
einer Stadt. Das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den
paritätischen Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von
1584-1648, 1983; Geschichte der Stadt Biberach, 1991; Olschewski, B.,
Herrschaftswechsel - Legitimitätswechsel, 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Biberachzell (Herrschaft). 1342 gelangte B.
bei Weißenhorn aus dem Erbe der Herren von
(Marstetten-)Neuffen an Wittelsbach, das bis 1449/1480 die Ulmer Patrizier
Ehinger und Krafft belehnte. 1480 folgten die Thürheim den Krafft. Die B.,
Asch, Unterreichenbach, Wallenhausen und Wenenden (Weneden) umfassende
Herrschaft steuerte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1786 kaufte
die Abtei Kaisheim die Herrschaft von den Thürheim (Türkheim). 1802 kam
Kaisheim an Bayern.
L.: Gaiser/Matzke/Rieber, Kleine Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises
Neu-Ulm, 1959. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Biberbach, Marktbiberbach (Herrschaft).
Bereits im 11. Jahrhundert war B. nahe der Schmutter Mittelpunkt einer
Herrschaft von Herren von B. Daneben waren auch
die Herren von Rechberg in B. begütert und
erlangten 1219 in weiblicher Erbfolge die Biberbacher Güter. Im 14. Jahrhundert
gehörte die Herrschaft (mit Markt, Langenreichen [Langereichen], Feigenhofen,
Eisenbrechtshofen und Prettelshofen) den pappenheimischen Ministerialen von B.
1514 verkaufte Hans Marschall von B. die Herrschaft für 32000 Gulden an Kaiser
Maximilian, der sie zur Tilgung von Schulden an die Fugger weitergab. 1801
gehörten die Herrschaften Wellenburg (Wöllenburg), Gablingen (Gaiblingen) und
B. westlich Augsburgs innerhalb Schwäbisch-Österreichs unter den Grafen
Fugger-Wasserburg zum schwäbischen Reichskreis. S. Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16b; Pappenheim, H. Graf zu, Versuch einer
Geschichte der frühen Pappenheimer Marschälle, 1927.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bickenbach (Herren,
Herrschaft). Die seit etwa 1130 nachweisbaren Herren
von B. bei Darmstadt, die über die weibliche Erbfolge die 1365 dem Hochstift
Würzburg zu Lehen aufgetragenen Güter der Herren
von Homburg an der Wern gewonnen hatten, verkauften die Herrschaft 1469 an das
Hochstift Würzburg. 1497 starben die Herren von
B. aus. Die um 1230 erbaute Burg B. wurde 1310 Mainz zu Lehen aufgetragen und
kam 1484 an Erbach, 1504 an Hessen. Die Herrschaft B. wurde 1255 durch
Aussterben der Herren von Münzenberg
Ganerbschaft und gelangte 1714 durch Kauf von Erbach an Hessen-Darmstadt. B.
kam damit 1945 an Hessen.
L.: Reeg, W., Die alten Namen der Gemarkungen Hähnlein, Bickenbach und Alsbach
an der Bergstraße, 1935; Feineis, D., Die Bickenbacher und die Herrschat
Hohenberg, Würzburger Diözesangeschichtsbll. 64 (2002), 159.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Biebelnheim (Ganerben). Nach B. bei Alzey
nannten sich im 13. Jahrhundert Lehnsleute der Herren
von Bolanden, die bis zu ihrem Erlöschen an den Ganerbschaften Bechtolsheim
(vor 1553) und Mommenheim (vor 1499) beteiligt waren.
L.: Zimmermann 65.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bieber (Gericht). B. im Spessart wird erstmals 1334 erwähnt. Es kam vermutlich vom Erzstift Mainz an die Grafen von Rieneck als Mainzer Vögte und im frühen 14. Jahrhundert an die mit ihnen verschwägerten Herren von Hanau. Nach dem Erlöschen der Grafen von Rieneck zog Mainz 1559 deren Hälfte ein. 1685 kam sie an Hanau. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bingenheim (Burg, Herrschaft). 951 kam der
Wildbann zwischen Nidda und Horloff bei Echzell an Fulda. Im 12. Jahrhundert
waren die Herren von Münzenberg, seit 1255 die
Falkenstein, seit 1311 die Grafen von Ziegenhain teilweise damit belehnt. 1423
verkaufte Fulda, das die 1357 erlangte Verleihung des Stadtrechts von Friedberg
für B. nicht ausnützte, die Hälfte der Burg B., die Mittelpunkt dieses seit
1320 als fuldische Mark bezeichneten Gebiets war, an die Grafen von
Nassau-Saarbrücken. 1435 gelangten die Rechte der Grafen von Ziegenhain an die
Landgrafen von Hessen. 1570 verkaufte Nassau-Saarbrücken seine Hälfte an
Hessen-Marburg. Von 1648 bis 1681 war B. Residenz der Linie Hessen-Bingenheim.
S. Hessen-Bingenheim, Hessen.
L.: Wolff 255; Knaus, H., Die königlichen Forstprivilegien für die Abtei Fulda,
Diss. phil. Gießen 1938.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Binningen (reichsritterschaftlicher Ort).
B. westlich von Singen ist seit dem 6. Jahrhundert alemannisch besiedelt. Bis
1623 erwarben die Herren von Hornstein die auf dem
Hohenstoffeln errichteten Burgen. Das 1706 erbaute Schloss B. diente den
Freiherren von Hornstein-Hohenstoffeln-Binningen als Sitz. S. Baden,
Baden-Württemberg.
L.: Ruch 18 Anm. 2; Hornstein-Grüningen, E. Frhr. v., Die von Hornstein und von
Hertenstein, 1911.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Birstein (Burg, Herrschaft). 1279 erscheint die Burg B. am Südhang des Vogelsberges als Lehen Fuldas an die Herren von Trimberg, nachdem sie zuvor wohl von den Herren von Büdingen innegehabt worden war. 1335 hatten die Herren von Isenburg dort ebenfalls Rechte. Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts (1458) kauften sie alle Lehnsrechte an B. und der Gerichtsvogtei Reichenbach (Reichenberg). Seit dem 16. Jahrhundert war B. unter Verdrängung Reichenbachs Sitz der Grafen, seit 1744 Fürsten von Isenburg-Birstein. S. Isenburg-Birstein, Hessen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blâmont, Blankenberg bzw. Blankenburg
(Herrschaft, Grafen). Der Ort B. (Blankenberg) kam im 12. Jahrhundert
wahrscheinlich durch die Heirat Konrads von Salm mit Hadwid von Türkstein an
die Grafen von Salm. 1225 beauftragte Heinrich II. von Salm seinen Sohn
Friedrich mit der Verwaltung Blâmonts (Blankenbergs). 1247 erreichte dieser die
Belehnung mit diesen Gütern durch den Bischof von Metz. Im Laufe der Zeit
entstand aus der Vogtei über Güter der Abtei Senones und Metzer wie Lothringer
Lehen eine reichsunmittelbare Herrschaft über rund ein Dutzend Dörfer. Ehe das
Geschlecht der Grafen bzw. Herren von B. 1506
ausstarb, verkaufte Ulrich von B. 1499 eine Hälfte der Güter dem Herzog von
Lothringen und vermachte ihm 1504 die zweite Hälfte. 1546 und 1561 verzichteten
die Bischöfe von Metz zugunsten der Herzöge von Lothringen auf ihre Lehnsherrschaft.
S. Frankreich.
L.: Wolff 304; Großer Historischer Weltatlas II 66 D4; Martimprey de Romecourt,
E. Comte de, Les sires et comtes de Blâmont, Mémoires de la Société
d'Archéologie Lorraine 1890, 76ff.; Dedenon, A., Histoire du Blamontois des origines
à la renaissance, 1931; Herrmann, H., Blâmont, LexMA 2 1983, 256f.; Blâmont et
les Blâmontois, hg. v. Andriot, C. u. a., 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blankenhain (Herrschaft). B. bei Weimar
wurde 1252 erstmals erwähnt und entstand in Anlehnung an eine Burg. Die
Herrschaft B. (B., Berka, Remda) stand unter Mainzer Lehnshoheit den Herren von Melsungen-Blankenhain zu. 1415 kam sie an
die Grafen von Gleichen, von 1631 bis 1704 an die Grafen von Hatzfeld, 1815 an
Sachsen-Weimar. S. Thüringen.
L.: Wolff 399; Wallner 710 ObersächsRK 23; Facius, F., Die Herrschaften
Blankenhain und Kranichfeld in der ernestinischen Politik vom 17. bis zum 20.
Jahrhundert, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde N.F. 35 (1941), 49.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blumberg (Herrschaft). B. an der
Schwäbischen Alb entstand als Burg. Sie war Sitz der Herren
von B. 1536/1537 kam B. an die Fürsten von Fürstenberg, 1806 an Baden und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Bader, K., Burg, Dorf, Stadt und Herrschaft Blumberg, 1950.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blumenfeld (Herrschaft). B. bei Konstanz
war Mittelpunkt der Herrschaft B. Sie kam nach 1292 von den Herren von B. an die Ritter von Klingenberg. 1488
wurde sie an die Deutschordenskommende Mainau verkauft, die B. zum Sitz eines
Amtsbezirkes mit 13 Ortschaften machte. 1806 kam B. an Baden und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 196; Stoll, F., Der großherzoglich-badische Amtsbezirk Blumenfeld,
1855; Motz, P., Die alten Hegaustädte Engen, Aach, Blumenfeld und Tengen, Bad.
Heimat 1930, 64ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bodman, Bodmann
(reichsritterschaftlicher Ort, reichsritterschaftliche Herrschaft, Freiherren,
Reichsritter). Die Familie der Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am Bodensee
war, ist seit dem 15. Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman,
Espasingen, Wahlwies, Kargegg, Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der
Herrschaft Schlatt, davon Bodman, Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die
Linie B. zu Kargegg) und die Linie B. zu Möggingen (1752 mit Möggingen,
Liggeringen, Güttingen und Wiechs, Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen,
B. zu Möggingen, B. zu Wiechs).geteilt. Der Ort Bodman und die Familie B.
zählten zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee (Hegau) des Ritterkreises Schwaben.
1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat, über das
sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2,
592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild
in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur ältesten Geschichte der Herren von Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner,
W., Studien zur Sozialgeschichte einer Reichsritterschaft in den Jahren der
Mediatisierung. Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Stellung der
Reichsfreiherren von und zu Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973),
91ff.; Bodman. Dorf, Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2
1985; Gräflich von Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bohlingen (Herrschaft). B. westlich von
Radolfzell am Bodensee wird 733 erstmals erwähnt. Im 9. Jahrhundert war der
dortige Kelhof in der Hand des Bischofs von Konstanz. Nach 1300 stand die um B.
gebildete Herrschaft den Herren von Homburg zu,
die seit 1426 auch die Blutgerichtsbarkeit ausübten. Ihnen folgten von 1456 bis
1469 das Kloster Salem und von 1469 bis 1497 die Grafen von Sulz. Von diesen
gelangte die Herrschaft mit 5 Dörfern 1497 an das Hochstift Konstanz und mit
diesem 1803 an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 156; Waßmann, H., Geschichte des Dorfes und der ehemaligen Herrschaft
Bohlingen, 2. A. 1951. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bolanden (Herren,
Reichsgrafen). Die Herren von B. sind ein
vermutlich aus der Dienstmannschaft des Erzstifts Mainz hervorgegangenes, seit
1128 mit Werner I. nachweisbares Geschlecht von Reichsministerialen im
rheinhessisch-pfälzischen Raum. Zentren der verstreuten Güter waren Lehen - 45
verschiedener Herren - und Vogteien der
Reichsgutsbezirke um die Stammburg Donnersberg, um Nierstein, Gernsheim und
Ingelheim. Die Familie erlangte 1212 die Reichstruchsessenwürde, 1246 die
Reichskämmererwürde. Zugleich spaltete sie sich in die Linien B., Hohenfels und
Falkenstein auf. Die Hauptlinie erlosch im Mannesstamm 1376, die 1199/1241
abgespaltete, in Reipoltskirchen ansässige Seitenlinie Hohenfels 1602, die 1241
gebildete Seitenlinie Falkenstein, die 1255/1288 die Ministerialen von
Münzenberg beerbte, die Landvogtei der Wetterau und die Reichsvogtei im Forst
Dreieich innehatte und 1398 in den Reichsgrafenstand aufstieg, bis 1407/1418.
Das 1333 erstmals erwähnte Dorf B. kam 1709 von der Pfalz durch Tausch an
Nassau-Weilburg, danach über Bayern 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Jacob, E., Untersuchungen über Herkunft und Aufstieg des
Reichsministerialengeschlechtes Bolanden, Diss. phil. Gießen 1936; Engels, O.,
Bolanden, LexMA 2 1983, 356f.; Dotzauer, W., Geschichte des
Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bolchen (Herrschaft, Grafschaft). Im 12.
Jahrhundert erscheint B. als Lehnsgut der Herren
von Fels (Feltz) von Seiten der Herren von Finstingen,
nach dem sich die Herren von Feltz benannten.
Sie bildeten durch Erwerb von Vogteien und Pfandschaften eine ansehnliche, aber
nicht zusammenhängende Herrschaft. Im 14. Jahrhundert begegnet B. als Burglehen
von Falkenberg (bis 1342), später als Lehen des Herzogs von Luxemburg (nach
1384). Zu Anfang des 15. Jahrhunderts fiel B. über Irmgard von B. an die
Familie von Rodemachern, vor 1462 über Elisabeth von Rodemachern an Friedrich
Graf von Moers. 1492 zog König Maximilian alle Rodemachernschen Güter wegen
Felonie ein. Zwischen 1488 und 1503 kaufte der Herzog von Lothringen alle
Rechte an B. auf. S. Frankreich.
L.: Wolff 305; Guir, F., Histoire de Boulay, 1933; Hermann, H., Bolchen, LexMA
2 1983, 357. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bonfeld (reichsritterschaftliches Dorf).
Nach B. südwestlich von Wimpfen nannten sich seit dem frühen 13. Jahrhundert Herren von B. Nach ihrem Aussterben um die Mitte des
15. Jahrhunderts traten die Herren von Helmstadt
an ihre Stelle, die B. als Mannlehen des Hochstifts Worms hatten. 1476 erwarben
die Gemmingen den zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden
Ort, der über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Boyneburg, Boineburg, Bomeneburg (Herren, Grafen, Herrschaft). Vielleicht schon der Sohn
Siegfried (1082) Ottos von Northeim, jedenfalls Ottos Enkel Siegfried III.
nannte sich 1123 nach der die Werralandschaft beherrschenden Burg B. (Boumeneburc)
bei Eschwege. Nach seinem Tod (1144) fiel die Burg an die Grafen von Winzenburg
bzw. das Reich und wurde nach einem Ausbau durch den Abt von Fulda durch
Ministeriale verwaltet. 1292 übertrug König Adolf die B. und die Stadt Eschwege
Landgraf Heinrich von Hessen als Reichslehen. Die Reichsministerialen von B.
und die von B.-Honstein, die sich inzwischen eine eigene Herrschaft um die Burg
aufgebaut hatten, trugen ihre Burgsitze bereits um 1370 von Hessen zu Lehen und
nahmen „das Schloss“ 1460 als gemeinsames Lehen von Hessen. Zum Gericht B.
gehörten am Ende des 16. Jahrhunderts die 16 Dörfer Bischhausen,
Datterode, Grandenborn, Hoheneiche, Jestädt, Kirchhosbach, Motzenrode, Netra,
Neuerode, Oetmannshausen, Rechtebach, Reichensachsen, Rittmannshausen, Röhrda,
Thurnhosbach und Wichmannshausen (mit rund 900 Hausgesessenen). Später kamen
zum nunmehrigen Amt Bischhausen auch die von Boyneburg--Honsteinschen Dörfer
Oberdünzebach und Niederdünzebach und Langenhain hinzu, während Datterode seit
1615 zum Amt Eschwege gehörte. Seit 1660 stand die zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken zählende Herrschaft im Kondominat Hessens und Boyneburgs.
Nach dem Aussterben der Linie Boyneburg-Hornstein zog Hessen deren Lehnsanteil
ein, kaufte einen weiteren und fand 1803 die übrigen Berechtigten ab.
L.: Wolff 254; Reimer, H., Historisches Ortslexikon für Kurhessen, 1926, 40
(Bischhausen); Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 18 Gräfliche Häuser A3,
1958; Eckhardt, K., Eschwege als Brennpunkt, 1964, 151ff.; Lange, K., Der
Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim 950-1144, 1969; Schoppmeyer, H.,
Bomeneburg, LexMA 2 1983, 390; Heinemeyer, K., Boyneburg, Die deutschen
Königspfalzen 1, 1983 24ff.; Demandt, K. Regesten der Landgrafen von Hessen,
Bd. 2, 1990, Nr. 162 Ziffer 2, 4, 5;Strickhausen, G., Die Boyneburg bei
Eschwege, 1993; Eckhardt, W., Hess, Jb. Landesgeschichte 51 (2001), 75ff.;
Diehl, T., Adelsherrschaft im Werraraum. Das Gericht Boyneburg, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brakel (Herren). B. an der Nethe östlich von Paderborn wird 836 erstmals genannt. Im 13. Jahrhundert hatten zunächst die Herren von B. als Vögte des Stifts Neuenheerse die Herrschaft inne. Zwischen 1289 und 1384 ging B. von den Herren von B., die Vögte des Klosters Neuenheerse und Besitzer dreier Burgen waren, auf die Bischöfe von Paderborn über. S. Brakel (reichsunmittelbare Stadt?). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brakel (reichsunmittelbare Stadt?). B.
an der Nethe östlich von Paderborn wird 836 erstmals erwähnt. Im 13.
Jahrhundert hatten zunächst die Herren von B.
als Vögte des Stifts Heerse die Herrschaft inne. Später gelangten Anteile an
der Stadtherrschaft an die Asseburg und die Grafen von Everstein. Zwischen 1289
und 1384 gewann das Hochstift Paderborn durch Kauf und Heimfall die Herrschaft.
Seit 1431 wurde B. vom Reich als Reichsstadt tituliert und zu Reichssteuern
herangezogen. Die Stadt konnte aber im Ergebnis den Anspruch auf
Reichsunmittelbarkeit nicht durchsetzen. 1803 kam sie an Preußen, 1807 zum
Königreich Westphalen, 1815 wieder zu Preußen und 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Reichsmatrikel 1521; Wolff 326; Brakel 829-1229-1979, hg. v. d. Stadt
Brakel, 1979. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brauneck, Hohenlohe-Brauneck (Herren, Grafen). Nach der Burg B. bei Creglingen an der Tauber nannte sich von 1243 bis 1434 ein Zweig der Herren von Hohenlohe (Hohenlohe-Brauneck). Über die Erbtochter des letzten Grafen kamen Burg und Herrschaft an die Grafen von Schwarzburg und durch Verkauf seitens des Enkels des letzten Grafen (Michael von Hardeck) 1448 an die Markgrafen (von Brandenburg-Ansbach bzw.) Ansbach. S. Hohenlohe-Brauneck. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Braunfels (Burg, Herrschaft, Grafschaft).
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg B. westlich von Wetzlar
errichtet. Sie wurde Sitz einer Linie der Herren
(seit 1223 Grafen) von Solms. B. kam 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945
an Hessen. S. Solms-Braunfels, Hessen.
L.: Wolff 273. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Braunschweig-Wolfenbüttel (Fürstentum, Herzogtum).
Wolfenbüttel an der Oker im nördlichen Harzvorland wird 1118 erstmals erwähnt,
ist aber vermutlich erheblich älter (10./11. Jh.). Die Burg Wolfenbüttel
unterstand zunächst den Herren von Asseburg
(Gunzelin von Wolfenbüttel), die am Ende des 12. und Anfang des 13.
Jahrhunderts zwischen Peine, Elm und Asse eine Herrschaft errichteten, und
wurde nach der Zerstörung der Herrschaft durch die Welfen (1255) 1283 von
diesen wieder aufgebaut. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts war es Sitz verschiedener
aufeinanderfolgender Linien des Hauses Braunschweig, seit 1432 Hauptsitz der
Herzöge von B. Nach der Teilung von 1495 wurde durch Herzog Heinrich den
Älteren († 1514) das eigentliche Fürstentum B., dessen Name zwischen
Braunschweig und Wolfenbüttel wechselte, begründet. Dieses erlangte 1523 Teile
des Hochstifts Hildesheim, führte die Reformation ein, erbte 1584
Braunschweig-Calenberg sowie von 1596 bis 1617 Braunschweig-Grubenhagen und
gewann 1568 die Verwaltung des Hochstifts Halberstadt sowie 1593/1599 die Güter
der Grafschaften Hohnstein und Blankenburg-Regenstein, so dass es von Hoya bis
Halberstadt herrschte. Nach Aussterben der Wolfenbütteler Linie (1634) kam es
in drei getrennten Teilen (Braunschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt, Gandersheim
und Holzminden, Blankenburg, insgesamt zwei Siebtel der welfischen Güter) 1635
an die Linie Lüneburg-Dannenberg (Neues Haus Braunschweig). 1636 fiel
Dannenberg an, 1651 Blankenburg und Regenstein, 1671 Braunschweig, doch musste
1643 der Anteil des Großen Stiftes an das Hochstift Hildesheim zurückgegeben
werden. Von 1735 bis 1884 kam B. an die 1666 begründete Nebenlinie
Braunschweig-Bevern. 1753/1754 wurde die zu europäischer Bedeutung
aufgestiegene Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig verlegt. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörte B. zur weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des
Reichstags. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 erhielt es
die Abteien Gandersheim und Helmstedt. 1807 kam es zum Königreich Westphalen
und wurde 1813 wiederhergestellt. Im 19. Jahrhundert setzte sich die
Bezeichnung Herzogtum Braunschweig für Wolfenbüttel durch. Am 1. 11. 1946 ging
Braunschweig in Niedersachsen auf.
L.: Wolff 438; Zeumer 553 II b 19; Wallner 706 NiedersächsRK 8; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 21 (1618-1648) E2, III 22 (1648)
D/E2/3, III 38 (1789) C/D1/2; Bauer 1, 139; Germer, H., Die Landgebietspolitik
der Stadt Braunschweig bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts, 1935; Spiess, W.,
Die Heerstraßen auf Braunschweig um 1550, 1937; Barner, W., Heimatatlas des
Kreises Alfeld für Schule und Haus, 1953; Karte des Landes Braunschweig im 18.
Jahrhundert, hg. v. Kleinau, H./Penners, T./Vorthmann, A., 1956; Historischer
Atlas der Stadt Braunschweig, bearb. v. Vermessungsamt der Stadt, 1958ff.;
Kühlhorn, E., Ortsnamenlexikon für Südniedersachsen, 1964; Karpa, O.,
Wolfenbüttel, 2. A. 1965; Kleinau, H., Land Braunschweig, (in) Geschichtliches
Ortsverzeichnis von Niedersachsen, 3 Teile 1967; Thöne, F., Wolfenbüttel, Geist
und Glanz einer alten Residenz 1963, 2. A. 1968; Beiträge zur Geschichte der
Stadt Wolfenbüttel, hg. v. König, J., 1970; Kraatz, H., Die
Generallandesvermessung des Landes Braunschweig von 1746-1784, 1975; Pischke,
G., Die Landesteilungen der Welfen, 1987; Casemir, K./Ohainski, U., Das
territorium der Wolfenbütteler Herzöge um 1616, 1996; Medefind, H., Die
Kopfsteuerbeschreibung des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von 1678,
2001; Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahr 1574, hg. v. Ohainski,
U. u. a., 2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breda (Herrschaft). B. am
Zusammenfluss von Mark und Aa südöstlich von Rotterdam wird als Burg erstmals
1198 genannt. Die sich um B. ausbildende Herrschaft zählte zum Herzogtum
Brabant. Von den Herren von B. ging sie um 1175
auf die van Schoten über, 1287 an die Gavere-Liederkerke und 1327 durch Verkauf
an den Herzog von Brabant. Über die von ihm belehnten van Duvenvoorde (1339)
und van Polanen (1353) gelangte B. 1404 durch Heirat (als deren erstes
niederländisches Gut) an die Grafen von Nassau-Dillenburg und damit später an
Nassau-Oranien. S. Niederlande.
L.: Wolff 54; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C3; Cerutti, F. u. a.,
Geschiedenis van Breda, 1952; Herborn, W., Breda, LexMA 2 1983, 598; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 87.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breidenbacher Grund (Ganerbschaft). Im B. bei
Biedenkopf wird um 800 der pagus Bernaffa (Perfgau) genannt. Zwischen den
Landgrafen von Hessen, den Grafen von Nassau, Wittgenstein und Battenberg
konnten die mit den Hatzfeld verwandten Herren
von Breidenbach eine adlige Herrschaft ausbilden. 1496 mussten sie die
Lehnshoheit Hessens anerkennen. 1567 kam der B. zu Hessen-Marburg, 1648 zu
Hessen-Darmstadt, 1866 zur Provinz Hessen-Nassau Preußens und 1945 zu Hessen.
Bis 1823 waren die Freiherren von Breidenbach am Patrimonialgericht B.
beteiligt.
L.: Wolff 255; Stammler, C., Das Recht des Breidenbacher Grundes, 1882; Huth,
K., Breidenbach. Mittelpunkt einer historischen Kleinlandschaft, 1963;
Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breiteneck (Herrschaft), Breitenegg. Im 12.
Jahrhundert unterstand B. nordwestlich von Kelheim den Herren
von Laaber, später den Familien Hirschberg, Gumppenberg, Pappenheim und
Wildenstein. Kurz vor 1600 kam die Herrschaft teils an Pfalz-Neuburg, teils an
Bayern. 1611 kaufte Bayern den Anteil Pfalz-Neuburgs. 1624 gab Bayern B. an den
1623 zum Reichsgrafen erhobenen Johann Tserclaes Tilly, der 1631 auch die
Landeshoheit und 1635 die kaiserliche Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit
erhielt. Seit 1649 gehörte die Herrschaft dem bayerischen Reichskreis an. Mit
dem Erlöschen der Grafen von Tilly fielen 1724 die Lehen (drei getrennte Teile,
Freystadt an der Schwarzach, Schloss und Markt Holnstein und der Marktflecken
Hohenfels) an Bayern, die Eigengüter (zwei getrennte Teile mit Schloss und
Markt Breitenbrunn und Schloss Helfenberg) 1732 über die Gräfin von Montfort,
eine Schwester des Grafen Tilly, an die Freiherren von Gumppenberg
(Gumpenberg). 1792 wurde B. von Pfalz/Bayern gekauft.
L.: Wolff 151; Wallner 712 BayRK 16.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breitenstein (Herrschaft). Vermutlich im 12.
Jahrhundert wurde die Burg B. (Altenbreitenstein) nördlich von
Sulzbach-Rosenberg erbaut. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird
Hermann von B. genannt, der Reichslehen innehatte. 1356 unterwarfen sich die Herren von B. mit ihrer bis dahin unabhängigen
Herrschaft Kaiser Karl IV. bzw. den Königen von Böhmen und erhielten 1361 die
Hälfte von Königstein. 1373 kam die Hälfte der Herrschaft von Karl IV. an die
Herzöge von Bayern. 1571 bejahte Kaiser Maximilian II. die Unterstellung unter
Bayern. 1623/1627/1666 fiel die verschuldete Herrschaft mit dem Aussterben
derer von B. ganz an Pfalz-Sulzbach und mit der Pfalz an Bayern.
L.: Schwemmer, W., Die ehemalige Herrschaft Breitenstein-Königstein, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Breuberg (Herrschaft). B. an der unteren
Mümling wurde im 12. Jahrhundert als Vogteiburg der Abtei Fulda gegründet.
Vögte waren bis 1323 die im späten 12. Jahrhundert erscheinenden, dem Stande
nach reichsministerialischen Herren von B. Bei
ihrem Aussterben 1323 folgten allmählich die Grafen von Wertheim, die 1497 die
Alleinherrschaft bei fuldischer Lehnshoheit erreichten. Bei ihrem Aussterben
1556 fiel das Erbe mit den drei Zenten Höchst, Lützelbach und Kirch-Brombach
(Kirchbromberg) und dem Gericht Neustadt je zur Hälfte an die Grafen von Erbach
und von Stolberg-Königstein bzw. am Anfang des 17. Jahrhunderts die Grafen von
Löwenstein. Das nur in den Nutzungen geteilte Kondominium, aus dem 1790 die
Grafen von Löwenstein-Wertheim-Virneburg zum fränkischen Kreis steuerten, kam
1806 an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt und damit 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 121, 123; Wallner 692 FränkRK 10, 11; Hölzle, Beiwort 50; Weber,
H./Röder, A., Burg Breuberg, 1951; Wackerfuß, W., Kultur-, Wirtschafts- und
Sozialgeschichte des Odenwaldes, 1991; Das Zinsbuch der Herrschaft Breuberg von
1426, bearb. v. Wackerfuß, W., 2004; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 161. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Broich (Herren,
freie Herrschaft). 1093 erscheinen erstmals Herren/Grafen
von B., die sich nach der vielleicht in der zweiten Hälfte des neunten
Jahrhunderts gegründeten Burg B. bei Mülheim nennen. Beim Aussterben ihrer
Linie 1372 gingen ihre Güter an die Grafen von Limburg über. Landesherren
wurden die Grafen und Herzöge von Berg, die 1377 Schloss B. in ihre
Lehnsabhängigkeit brachten. Seit Ende des 14. Jahrhunderts mussten die Herzöge
von Berg das Kirchspiel Mülheim an die Herzöge von Kleve und danach an das
Erzstift Köln verpfänden. Köln gab seinen Pfandbesitz an Wilhelm II. von
Limburg-Broich weiter. Da die Verpfändung nicht mehr eingelöst wurde, erlangten
die Inhaber von Schloss B. im Kirchspiel Mülheim eine nahezu
landesherrschaftliche Stellung. Die Burg B. blieb bis 1508 bei den Grafen von
Limburg-Broich. Ihnen folgten die Grafen von Daun-Falkenstein und 1605 die
Grafen von Leiningen-Dagsburg, die den Schutz Bergs anerkennen mussten. Seit
1766 stand die Unterherrschaft B. unter Verwaltung Hessen-Darmstadts. 1806
wurde sie dem Großherzogtum Berg eingegliedert. 1815 kam B. an Preußen, 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Wallner 701 WestfälRK 2; Redlich, O., Mülheim an der Ruhr. Seine
Geschichte von den Anfängen bis zum Übergang an Preußen 1815, 1939; Binding,
G., Die spätkarolingische Burg Broich in Mülheim an der Ruhr, 1968; Binding,
G., Broich, LexMA 2 1983, 710f.; Keller, C., Die bergische Unterherrschaft
Broich, Diss. Bonn 2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bronckhorst (Herren),
Bronkhorst. Die Herren von B. erscheinen in der
Reichsmatrikel von 1521.
L.: Reichsmatrikel 1521; Wolff 68.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bronkhorst (Herren) s. Bronckhorst (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Büdingen (Herren,
Grafen). In B. bestanden in fränkischer Zeit ein Königshof und danach im 12.
Jahrhundert (1180/1190) eine Wasserburg der erstmals 1131 als Verwalter des
mehr als 10000 Hektar umfassenden Reichswaldes zwischen Kinzig, Salz, Nidder
und dem ehemaligen Limes genannten Familie der edelfreien Herren von B. In der Mitte des 13. Jahrhunderts (um
1245)/1327 ging es nach dem Aussterben der Herren
von B. an die vielleicht stammesgleichen Grafen von Isenburg über, die bis 1376
den gesamten Reichswald, 1377 Wächtersbach, 1420/1433 aus der Erbschaft der
Falkensteiner unter anderem die Hälfte von Offenbach erhielten, die Burg
Birstein und die Vogtei Reichenbach von Fulda kauften und 1442 den
Reichsgrafentitel erlangten. 1517/1521 wurde das geschlossene isenburgische
Territorium vom Vogelsberg bis über den Main geteilt. B. war von 1517 bis 1806
mit Unterbrechungen Sitz der Linie Isenburg-Büdingen. 1684 erfolgte dabei
erneut eine Aufteilung in die Linien Birstein (Isenburg-Birstein) und B.
(Isenburg-Büdingen) B.(Isenburg-Büdingen) teilte sich 1687 in B.
(Isenburg-Büdingen-Büdingen) (bis 1941), Wächtersbach
(Isenburg-Büdingen-Wächtersbach), Meerholz (Isenburg-Büdingen-Meerholz) (bis
1929) und Marienborn (Isenburg-Marienborn) (bis 1725). 1806 fiel es an
Isenburg-Birstein (Isenburg-Offenbach-Birstein), das 1812 den Büdinger
Reichswald allodifizierte, 1816 an Hessen-Darmstadt. 1945 kam B. zu Hessen. S.
Isenburg-Büdingen (Isenburg-Büdingen-Büdingen), Isenburg-Büdingen-Meerholz,
Isenburg-Büdingen-Wächtersbach.
L.: Wolff 277; Simon, H., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und
Büdingen, Bd. 1ff. 1864ff.; Nieß, P., Büdingen, 1951; Philippi, H.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen, 1954; Demandt, K., Die Herren von Büdingen und das Reich in staufischer Zeit,
Hess. Jb. f. LG. 5 (1955), 49; Kreis Büdingen. Wesen und Werden, 1956;
Fahlbusch, F., Büdingen, LexMA 2 1983, 904; Bilder erzählen aus der Vergangenheit,
hg. v. Heuson, H., 1988; Decker, K./Großmann, G., Schloss Büdingen, 1999;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 291.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bünau (Reichsritter). Im späten 16.
Jahrhundert und im 18. Jahrhundert zählten die aus der
bischöflich-naumburgischen Ministerialität aufsteigenden, um 1408 mit der
Herrschaft Weesenstein belehnten Herren von B.
zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Die Familie von Bünau, hg. v. Schattkowsky, M.,
2008; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 355 (Friedberg).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burg an der Wupper (Residenz der Herren von Berg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burghaslach (ritterschaftlicher Ort). B.
südwestlich von Schlüsselfeld im Steigerwald erscheint erstmals 1317 als Lehen
der Hohenlohe-Speckfeld an die Vestenberg. Nach deren Aussterben 1687 fiel die
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft an die
Grafen von Castell und damit 1806 an Bayern.
L.: Wolff 512; Stein, F., Geschichte der Grafen und Herren
zu Castell bis 1528, 1892.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgk (Burg, Herrschaft). B. bei
Schleiz wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet. 1365 war es unter der
Lehnshoheit der Wettiner in den Händen der Vögte von Gera, in die es wohl durch
Heirat von den Herren von Lobdeburg gelangte.
Zwischen 1366 und 1390 kam es durch Verkauf kurzzeitig an das Deutsche Haus in
Schleiz. 1425 entstand durch Erbteilung die Herrschaft B. (bis 1452). Später
kam B. unter der Lehnshoheit Böhmens (1547) an die Linie Reuß-Lobenstein, 1550
an die Burggrafen von Meißen und 1562/1590 an die Reuß von Plauen, 1594 mit
Dörflas, Erkmannsdorf, Crispendorf, Grochwitz, Mönchgrün, Möschlitz, Neundorf
(Neuendorf), Pahnstangen, Plothen, Remptendorf und Röppisch an Reuß-Greiz. Bis
1640 bestand ein älteres Haus Reuß-Greiz-Burgk (Reuß-Greiz-Burg), bis 1697 ein
jüngeres Haus. Danach kam B. an Reuß-Obergreiz, seit 1748 Reuß ältere Linie. S.
Reuß-Burgk (Reuß-Burg), Thüringen.
L.: Wolff 419f.; Mendner, R., Die Herrschaft Burgk bis zu ihrer Angliederung an
das Haus Reuß-Greiz 1596/1616, Diss. phil. Erlangen, 2. A. 1917.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgundischer Reichskreis. 1512/1521 sollten
die Herzöge von Burgund, die Grafen von Nassau und die Grafen und Herren von Breda, Horn (Hein), Egmond und Bergen
(Bergen-op-Zoom) den burgundischen Reichskreis bilden. 1548 wurde für die Güter
Habsburgs in den Niederlanden die Zugehörigkeit zum B.R. geklärt und ein
Schutzverhältnis vereinbart. 1551 gehörten dem burgundischen Reichskreis der
Herzog von Burgund, die Grafen von Nassau, Breda und Dillenburg sowie die Herren von Hoya, Egmond, Bergen (Bergen-op-Zoom) und
Walem (Wahlen) an. 1648 wurde die Zugehörigkeit des burgundischen Reichskreises
- ohne die inzwischen verselbständigten Niederlande - zum Reich bestätigt. 1654
kam das 1651 vom Kaiser an Spanien abgetretene Besançon hinzu. 1678 gingen die
Freigrafschaft Burgund und andere Teile an Frankreich verloren. 1713 kamen die
verbliebenen spanischen Niederlande an Österreich, 1801 an Frankreich. Am Ende
des 18. Jahrhunderts umfasste der burgundische Reichskreis nominell folgende
Gebiete: Aarschot (Aerschot) (Herzogtum, Burgund, Croy), Antwerpen
(Markgrafschaft, Brabant, Burgund), Grimbergen (Berghes) (Fürstentum, Brabant,
Burgund), Bournonville (Fürstentum, Brabant, Burgund), Brabant (Herzogtum,
Burgund), Burgund (Herzogtum), Comines (Flandern, Burgund), Dalhem (Grafschaft,
Limburg, Burgund), (Doornik/)Tournai (Herrschaft, Burgund), Enghien (Herzogtum,
Hennegau, Burgund), Flandern (Reichsgrafschaft), Gaveren (Fürstentum, Flandern,
Burgund), Geldern (Herzogtum, Burgund), Gent (Burggrafschaft, Flandern,
Burgund), Havre (Herzogtum, Hennegau, Burgund), Hennegau (Reichsgrafschaft,
Burgund), Herzogenrath (Hertogenrade) (Herrschaft, Limburg, Burgund),
Hoogstraten (Herzogtum, Burgund, Salm-Salm), Horn (Hornes) (Fürstentum,
Brabant, Burgund), Izegem (Iseghem) (Fürstentum, Flandern, Burgund), Ligne
(Fürstentum, Hennegau, Burgund), Limburg (Herzogtum, Burgund), Luxemburg
(Herzogtum, Burgund), Mecheln (Burgund), Namur (Reichsgrafschaft),Rebecq
(Rebecque) (Fürstentum, Hennegau, Burgund), Rubempré-Everberg (Fürstentum,
Brabant, Burgund), Steenhuize (Steenhuysen) (Fürstentum, Flandern, Burgund),
Tour et Tassis/Thurn und Taxis (Fürstentum, Hennegau, Burgund), Valkenburg
(Grafschaft, Limburg, Burgund), insgesamt 600 Quadratmeilen. S. Niederlande,
Belgien.
L.: Gumpelzhaimer 11, Wolff 50. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burkheim (Herrschaft). B. am Westrand des
Kaiserstuhls wird 762 erstmals genannt. Im 10. Jahrhundert kam es aus
gräflicher Hand durch Kaiser Otto I. an das Kloster Einsiedeln. Vögte des
Klosters waren die Herren von Üsenberg. Neben
ihnen erscheinen die Markgrafen von Hachberg (Baden-Hachberg), die B. 1330 an
Habsburg verkauften. Unter Oberhoheit Österreichs hatte es innerhalb des
Breisgaus später der Freiherr Mayer von Fahnenberg inne. 1806 kam es an Baden
und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burtscheid (Reichsabtei, Reichsstift). Die
Abtei B. bei Aachen wurde nach 996 und vor 1000 (997 ?) durch Otto III. als
benediktinisches Reichskloster gegründet und 1018 durch Heinrich II. aus
Aachener Reichsgut ausgestattet. 1138 beurkundete Konrad III. ihre
Reichsunmittelbarkeit. 1220 wurde B. in ein Zisterzienserinnenstift
umgewandelt. B. beherrschte ein kleines Gebiet. Vögte waren die Herren von Merode, bis 1649 die Äbtissin die Vogtei
erwarb. B. hatte zwar Reichsstandschaft, war aber keinem Reichskreis
eingegliedert. 1802 wurde das Stift aufgehoben. Über Preußen kam B. 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 495; Zeumer 553 II a 37, 17; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) B2; Germania Benedictina VIII, 1980, 232ff.; Wurzel, T., Die Reichsabtei
Burtscheid von der Gründung bis zur frühen Neuzeit, 1985; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 108. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bußmannshausen (Herrschaft). B. an der Rot bei Biberach wird 1083 erstmals erwähnt (Burmundeshusen). 1290 erscheinen Edelfreie von B. Ortsherren sind im 14. Jahrhundert die Ulmer Besserer, seit 1434 die Herren von Rodt, später in der Markgrafschaft Burgau die Freiherren Roth von Bußmannshausen (von Roth-Bußmannshausen), seit 1800 die Freiherren von Hornstein. Über Württemberg kam B. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Roth von Bußmannshausen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Butzbach (Stadt, Herrschaft). Auf älteren
Siedlungsspuren erscheint nach einem römischen Limeskastell 773 das Dorf
Botisphaden. Es kam später von den Herren von
Münzenberg an die Herren von Hanau, Falkenstein
und Eppstein. 1321 erhielt es das Stadtrecht von Frankfurt. 1478 erscheinen als
Mitberechtigte an der Stadt auch die Grafen von Katzenelnbogen, die ihren
Anteil 1479 an Hessen vererbten, das 1741 einen weiteren Anteil der Grafen von
Solms kaufte. Von 1609 bis 1643 war B. Sitz einer Nebenlinie Hessen-Darmstadts
(Philipp III. von Hessen-Butzbach). S. Hessen-Butzbach, Hessen.
L.: Wolff 255; Aus Butzbachs Vergangenheit – Festschrift zur 600-Jahr-Feier der
Stadt, 1921; Horst, L., Führer durch Butzbach in seiner Geschichte, 1956;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 109; Bachmann, B., Die
Butzbacher Stadtrechungen im Spätmittelalter, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Camberg (Herrschaft). C. im goldenen
Grund im hinteren Taunus geht vermutlich auf einen Herrenhof
des 9. Jahrhunderts zurück und wird 1000 anlässlich der Übertragung vom Reich
an das Kloster Burtscheid erstmals erwähnt (Cagenberg). Nach häufigem
Herrschaftswechsel wurde es mit dem Aussterben der Grafen von Diez 1368
Gemeinschaftsgut der Erben, 1564 Gemeinschaftsgut des Erzstifts Trier und der
Grafen von Nassau-Diez. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es zum
kurrheinischen Reichskreis. 1802/1803 kam C. ganz an Nassau-Diez (Nassau) und
damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 84, 337; Camberg. 700 Jahre Stadtrecht, hg. v. Magistrat der Stadt
Camberg, 1981. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Castell (Grafschaft). C. bei Gerolzhofen
wird 816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für ein ab 1057
erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das 1202
erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es bis
zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei über
einzelne Güter der Abteien Ebrach und Münsterschwarzach), das aber nach der
Teilung um 1260 allmählich an Umfang wieder verlor und 1457 dem Hochstift
Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen waren, zu Lehen aufgetragen werden
musste, ohne dass allerdings dadurch die Reichsstandschaft der Grafen
aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft wieder in einer Hand vereint. In
der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt. 1556 erbten
die Grafen von Seiten von Wertheim die Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine
Teilung in die Linien Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht
auf angekaufte oder heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794
mit einem Vertreter bei der fränkischen Reichsritterschaft aufschwören. Im 18.
Jahrhundert zählten sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie Gleißenberg mit
Frickenhöchstadt (Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum Kanton Steigerwald,
mit Urspringen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die
Grafschaft mit 4 Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern und rund 10000 Einwohnern
mediatisiert und fiel an Bayern, teilweise bis 1814 auch an das Großherzogtum
Würzburg. 1803 starb die Linie Castell-Rüdenhausen aus, worauf die neuen Linien
Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet wurden, die 1901/1913 nach
dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand erhoben wurden.
L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel
144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein,
F., Geschichte der Grafen und Herren von
Castell, 1892; Castell-Castell, P. Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft
Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950); Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die
Grafschaft Castell am Ende des alten Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas
von Bayern, Teil Franken II/3; Meyer, O./Kunstmann, H., Castell, 1979; Endres,
R., Castell, LexMA 2 1983, 1557; Kemper, T. u. a., Castell. Unsere Kirche.
Festschrift aus Anlass des 200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll, F., Die
Grafen von Castell, (in) Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v.
Wendehorst, A., 1998; Bachmann, M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel
Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der
Castell, Mainfränkisches Jb. 55 (2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 449.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Chiemsee (Hochstift). Die Inseln des zum
Personennamen Chiemo zu stellenden Chiemsees waren schon spätsteinzeitlich
besiedelt. Vor 770 wurde auf Herrenchiemsee ein
Männerkloster gegründet, das König Karl der Große 788 an den Bischof von Metz
und König Arnulf 891 an den Erzbischof von Salzburg gab. Auf Frauenchiemsee
wurde (vor) 782 ein Frauenkloster gestiftet, das Kaiser Otto I. 969 dem
Erzbischof von Salzburg übertrug. Nach der Zerstörung durch die Ungarn im 10.
Jahrhundert wurde 1130 auf Herrenchiemsee ein
Augustinerchorherrenstift neu begründet. 1216 (Beurkundung des Vollzugs am 30.
12. 1217) errichtete Erzbischof Eberhard von Salzburg mit Erlaubnis Kaiser
Friedrichs II. hieraus ein Bistum C. mit dem 1130 entstandenen
Regularkanonikerstift Herrenchiemsee als
Bischofskirche, das nur zehn Altpfarreien umfasste. Zum Hochstift C. gehörte
das Amt Sachrang (1216), die Pfarrei Sankt Johann in Tirol sowie Güter
außerhalb des Bistumssprengels. 1305 verlegte der Fürstbischof seinen Sitz nach
Salzburg. 1803/1805/1807/1817/1818 wurde das Hochstift/Bistum innerhalb Bayerns
aufgehoben.
L.: Geiss, E., Geschichte des Benediktinernonnenklosters Frauenwörth,
Deutingers Beiträge 1 (1850), 271ff.; Seidenschnur, W., Die Salzburger
Eigenbistümer in ihrer reichs-, kirchen- und landesrechtlichen Stellung, ZRG KA
40 (1919), 177ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen Bistümer Freising, Passau
und Regensburg zwischen Säkularisation und Konkordat, 1959; Wallner, E., Das
Bistum Chiemsee im Mittelalter (1215-1508), 1967; Moy, J. Graf v., Das Bistum
Chiemsee, Mitt. d. Ges. für Salzburger LK 122 (1982), 1ff.; Störmer,
W./Wallner, E., Chiemsee, LexMA 2 1983, 1812ff.; Kloster Frauenchiemsee
782-2003, hg. v. Brugger, W. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522; Herrenchiemsee, hg. v. Brugger, W. u. a., 2011;
Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cleeberg, Kleeberg (Herrschaft, Grafen).
Die Burg C. war seit dem 12. Jahrhundert Mittelpunkt einer Herrschaft, die aus
dem Erbe der Konradiner an eine Linie der Grafen von Luxemburg und von dieser
an eine Linie der Grafen von Peilstein in Niederösterreich gefallen war, die
sich Grafen von C. nannte. 1218 gelangte sie beim Erlöschen dieser Linie an die
Herren von Isenburg. Später kam sie an mehrere
Ganerben (u. a. Isenburg-Limburg, Eppstein, Nassau). C. wurde Stadt. Seit 1716
bestand nur noch eine Gemeinschaft zwischen Nassau-Weilburg (Nassau) und
Hessen-Darmstadt. 1802 fiel das wieder dörfliche C. insgesamt an Nassau-Usingen
(Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 255, 265; Jendorff, A., Condominium, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Colditz (Herrschaft, Herren, Residenz des Markgrafen von Meißen/Kurfürsten
von Sachsen). C. bei Grimma an der Freiberger Mulde ist aus einem 1046
genannten Vorort eines Burgwards hervorgegangen. 1147 gelangte C. mit Leisnig
und Groitzsch an Herzog Friedrich von Schwaben. Dieser nahm als Kaiser
Friedrich I. Barbarossa die Burg C. mit 20 Dörfern als Teil des Pleißenlandes
ans Reich und übertrug sie dem Ministerialen Thimo. Die von ihm gegründete
Familie spaltete im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts die Nebenlinien
Breitenhain und Wolkenburg ab. Die Hauptlinie erwarb am Anfang des 14.
Jahrhunderts die Herrschaft Graupen in Böhmen, 1378 die Herrschaft Eilenburg,
1379 die Pfandschaft Pirna und 1382 Neuseeberg in Böhmen. 1396 wurde die
ausgedehnte Herrschaft an das Haus Wettin verpfändet, 1404 verkauft. S.
Sachsen.
L.: Wolff 379; Truöl, K., Die Herren von Colditz
und ihre Herrschaft, Diss. phil. Leipzig 1914; Helbig, H., Der wettinische
Ständestaat, 1955, 307ff.; 700 Jahre Stadt Colditz, hg. v. Naumann, H., 1965;
Blaschke, K., Colditz, 1984; Patze, H., Colditz, LexMA 3 1986, 29f.; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 2, 117. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Commercy (Herrschaft). Nach dem 823
(villa Commarciaco) bzw. 827/828 erstmals erwähnten Castrum C. an der Maas in
Lothringen nannten sich die in der Mitte des 12. Jahrhunderts Güter der Grafen
von Bar erheiratenden Herren von Broyes, die C.
als Lehen des Hochstifts Metz hatten. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstanden
zwei Linien mit C. einerseits und Chateauvillain und Montrevel (Montrivel)
andererseits. Eine Linie erheiratete 1273/1274 über die Erbtochter die
Grafschaft Saarbrücken. 1341 erfolgte eine Teilung in Saarbrücken und ein
Drittel der Herrschaft einerseits sowie zwei Drittel der Herrschaft
andererseits. 1381/1384 ging die Linie Saarbrücken-Commercy über die Erbtochter
in die walramische Linie Nassau-Weilburg der Grafen von Nassau
(Nassau-Saarbrücken) über. S. Frankreich.
L.: Wolff 305; Dumont, C., Histoire de la ville et des seigneurs de Commercy,
Bd. 1-3, 1843; François-Vives, S., Les seigneurs de Commercy au Moyen Age (XIe
s.-1429), Mém. Soc. Arch. Lorr. 1936-1939; Mathieu, A., Recherches sur la
topographie ancienne de Commercy, 1981 (masch.schr.); Parisse, M., Commercy,
LexMA 3 1986, 83f.; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 129.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cottbus, Kottbus (Herrschaft). C. wird
erstmals 1156 als Burg an einem Spreeübergang erwähnt. Zu Anfang des 13.
Jahrhunderts erhielt der Ort wohl durch die Herren
von C. das Stadtrecht Magdeburgs. C. stand unter der Lehnshoheit der Wettiner
(bis 1304), der Askanier (bis 1319) und danach wechselnd Meißens, Sachsens, der
Wittelsbacher und der Luxemburger. 1445/1455 verkauften die Herren von C. die Herrschaft C. an Markgraf Friedrich
II. von Brandenburg, dessen Rechte unter der Lehnshoheit Böhmens 1462 anerkannt
wurden. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte das zusammen mit Peitz ein Gebiet
von 16 Quadratmeilen umfassende C. zum obersächsischen Reichskreis. 1807 an
Sachsen abgetreten, kehrte die Herrschaft schon 1815 mit der gesamten
Niederlausitz an Preußen zurück. Von 1949 bis 1990 gehörte D. (über
Brandenburg) der Deutschen Demokratischen Republik an.
L.: Wolff 392; Wallner 708 ObersächsRK 1; Krüger, G., Die Geschichte der Stadt
Cottbus, 1930, 2. A. 1941; 800 Jahre Stadt Cottbus, 1956; Ribbe, W., Cottbus,
LexMA 3 1986, 304f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Crailsheim (Freiherren, Reichsritter). C.
an einer Jagstfurt ist wohl im 6. Jahrhundert von Franken gegründet worden.
Nach ihm nannten sich die Herren von C. Von den
Anfängen der Reichsritterschaft bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches
zählten die Freiherren von C. zum Ritterkreis Franken. Mit Teilen von Hornberg,
der Herrschaft Morstein, Teilen von Hengstfeld und Teilen von Gaggstatt
(Gaggstadt), Dünsbach und Windischbrachbach (Brachbach) waren sie im Kanton
Odenwald, mit Fröhstockheim, Walsdorf, Altenschönbach und Teilen von Rödelsee
im Kanton Steigerwald und mit Teilen der Herrschaft Rügland und Sommersdorf,
Thann und Rosenberg sowie Neuhaus im Kanton Altmühl immatrikuliert. Hornberg
und Hengstfeld fielen 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg, Morstein und
Dünsbach an Württemberg, so dass sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangten.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55,
56, 58; Winkelmann-Holzapfel 144; Pfeiffer 197, 198, 210, 213; Stetten 10, 32,
35, 183f.; Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 39; Neumaier 72,
149, 152; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren von Crailsheim, 1905.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Crailsheim (Reichsstadt?). C. an einer
Jagstfurt wurde wohl im sechsten Jahrhundert gegründet. Wichtige Rechte
gehörten im 12. Jahrhundert den Herren von Lohr,
nach deren Aussterben den Herren von Oettingen,
nach deren Ächtung 1310 dem Reich (?) und lehnsweise den verwandten Herren von Hohenlohe. Von 1323 bis 1336 verpfändete
König Ludwig der Bayer C. mit Burgstall Lohr und Dorf Honhardt an die
Hohenlohe. 1323 war der Ort Stadt. 1387 verpfändeten die Hohenlohe C. an
benachbarte Reichsstädte, 1388 und 1390 an die Landgrafen von Leuchtenberg, die
das Pfand 1399 als verfallen an die Burggrafen von Nürnberg verkauften. Über
die Markgrafen von Ansbach kam C. 1791 an Preußen, 1806 an Bayern, 1810 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. 1945 wurde es stark
zerstört.
L.: Wolff 108; Heimatbuch Crailsheim, hg. v. Schumm, J./Hummel, F., 1928;
Dienel, W., Crailsheim, 1967/1968; Schneider, W., Die Wirtschaftsgeschichte der
Stadt Crailsheim, 1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Crumbach, Fränkisch-Crumbach (Herrschaft). Seit dem 7./8. Jahrhundert bestand - später umgeben von Erbach, Katzenelnbogen/Hessen und Pfalz - zwischen der oberen Gersprenz und dem Bierbach die allodiale freie Herrschaft C. mit eigenem Hochgericht und Mittelpunkt in C. (Fränkisch-Crumbach). Vom 12. Jahrhundert bis 1671 war C. (Fränkisch-Crumbach) Sitz der Herren von C., die Vögte von Höchst waren, und ihrer jüngeren Linie von Rodenstein. Im 13. Jahrhundert ging Reichelsheim an die Schenken von Erbach verloren. Nach starker Zerteilung an verschiedene Erben gelangte die Herrschaft 1692 und 1802 ganz an die Freiherren von Gemmingen-Hornberg. S. Hessen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dalberg (Herren,
Reichsritter, Freiherren, Herrschaft). Seit 1132 ist in D. bei Kreuznach eine
begüterte Edelherrenfamilie (von Stein, von Weierbach) nachweisbar. Sie
übertrug ihre um die etwa 1170 erbaute Burg errichtete reichsunmittelbare
Herrschaft (mit D., Wallhausen, Sommerloch, Spabrücken, Schlierschied [wüst]
Aschborn [Eschborn], Oberhub, Unterhub, Münchwald und Wald-Erbach [Walderbach])
mit ihrem Namen 1315/1318/1325 erbweise an die seit dem 12. Jahrhundert
nachweisbaren verwandten Kämmerer von Worms. 1367 erlangten die Pfalzgrafen
durch die Öffnung der D. Einfluss auf die mit Lehnsrechten des Hochstifts
Speyer belastete Herrschaft. Die D. gehörten zum Ritterkreis Rhein der
Reichsritterschaft und wurden 1653/1654 in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Die Familie zerfiel in zahlreiche Zweige (Dalberg zu Dalberg bzw.
Dalberg-Dalberg bis 1848, Dalberg zu Herrnsheim bzw. Dalberg-Herrnsheim bis
1833). Um 1790 waren die D. zu D. mit Aschborner Hof bzw. Aschborn, D.,
Münchwald, Oberhub, Schlierschied (wüst), Sommerloch, Spabrücken, Unterhub,
Wallhausen und der Hälfte von Wald-Erbach (Walderbach) Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie außerdem im Kanton Rhön-Werra
(von etwa 1650 bis 1806) und im Kanton Baunach (von etwa 1700 bis 1806) des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. Die D. zu Herrnsheim zählten mit Mandel
zum Kanton Niederrheinstrom und mit Essingen, Herrnsheim samt Abenheim und
Kropsburg zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Die D. zu Heßloch
(Haßloch) rechneten um 1790 mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim,
einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim, Gabsheim und Heßloch (Haßloch) samt
Hospitalhof ebenfalls zum Kanton Oberrheinstrom. Die Linie Dalberg-Heßloch
(Dalberg-Haßloch) war seit 1810 als Grafen von Ostein in Böhmen begütert. Karl
Theodor von Dalberg (8. 2. 1744-10. 2. 1817) war seit Juli 1802 der letzte
Kurfürst von Mainz (1803 Fürstentum Regensburg mit Fürstentum Aschaffenburg und
Wetzlar) und von Juni 1810 bis 1813 Großherzog von Frankfurt (ohne Regensburg,
aber mit Fulda und Hanau).
L.: Wolff 515; Seyler 358; Hölzle, Beiwort 58; Winkelmann-Holzapfel 144;
Riedenauer 123; Rahrbach 41, 43; Fabricius, N., Die Herrschaften des unteren
Nahegebietes, 1914; Bilz, B., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, 1968;
Battenberg, F., Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von
Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165-1823, Bd. 1ff.
1981ff.; Färber, K., Der Übergang des Dalbergischen Fürstentums Regensburg an
das Königreich Bayern - zum 175jährigen Jubiläum, 1985, Verh. d. hist. Vereins
f. Oberpfalz und Regensburg 125; Carl von Dalberg, hg. v. Spies, H., 1994; Carl
von Dalberg, hg. v. Hausberger, K., 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dassel (Herrschaft, Grafschaft). D. am
Nordostrand des Sollings bei Einbeck ist im 9. Jahrhundert als Herrensitz belegt. Nach ihm nannten sich später die
seit 1113 nachweisbaren Grafen von D., die, nachdem Rainald von D. 1159
Erzbischof von Köln geworden und Heinrich der Löwe 1180 gestürzt worden war,
umfängliche Reichsgüter im Solling gewannen. Bereits 1202 kam es allerdings zu
einer Teilung. Kurz nach 1250 wurden die Güter links der Weser weitgehend an
das Erzstift Mainz gegeben. 1269 wurde das Reichslehen Solling mit Nienover an
Albrecht von Braunschweig übertragen und 1270/1272 verkauft. 1310 verkaufte der
letzte Graf († 1329) die Grafschaft an das Hochstift Hildesheim. 1815 kam
Dassel an Hannover und damit 1866 an Preußen und 1946 an Niedersachsen.
L.: Schildhauer, J., Die Grafen von Dassel, 1966 (Diss. phil. Greifswald 1949);
Plüner, E., Geschichte der Stadt Dassel, 1965; Mirus, H., Chronik der Stadt
Dassel, 1981; Kruppa, N., Die Grafen von Dassel 1097-1337/38, 2002.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Daun (Herren,
Reichsritter). Die Burg D. am Oberlauf der Lieser in der Eifel war ein
Reichslehen der seit 1136 nachweisbaren Herren
von D. 1356 kam D. an das Erzstift Trier, so dass die Herren
von D. nunmehr Afterlehnsträger des Erzstifts Trier waren. Bis zum 18.
Jahrhundert starben alle Linien der Herren von
D. aus. Burg und Herrschaft wurden vom Erzstift Trier teilweise als erledigtes
Lehen eingezogen, teilweise an die von Manderscheid verlehnt, wodurch diese
Teile 1780 mit Blankenheim und Gerolstein an die Grafen von Sternberg kamen.
Nach 1797 wurde D. Sitz einer Kantonsverwaltung Frankreichs, fiel 1815 an
Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83, 363; Blum, P., Geschichte der Stadt Daun in ihren Grundzügen, 2.
A. 1954. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Degenberg (Herren,
Grafschaft). Nach der Burg D. bei Bogen nannte sich ein
Ministerialengeschlecht, das nach dem Aussterben der Grafen von Bogen (1242)
von den Herzögen von Bayern einen großen Teil des Bogener Erbes erhielt. 1348
wurden die Güter in die Herrschaften Degenberg, Altnussberg und Weißenstein
geteilt. Bei dem Aussterben der 1465 in den Freiherrenstand erhobenen Familie
fielen sie 1602 an Bayern.
L.: Bleibrunner, H., Der Landkreis Bogen, 1962. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Degenfeld (Herren,
Freiherren, Reichsritter). Die nach der auf altrechbergischem Gut liegenden
Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte
zur Dienstmannenschaft der Herren von Rechberg,
hatte im 14. Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an Württemberg, 1791
zur rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit Württembergs) und erwarb
unter anderem 1456 Eybach und am Ende des 16. Jahrhunderts Neuhaus im
Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die Linien Eybach und Neuhaus. 1625 wurde
sie in den Reichsfreiherrenstand, 1716 in der Linie Eybach in den
Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte 1719 die deutschen Güter des mit
einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und Marie Susanne Luises von D. (seit
1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs Meinhard von Schomburg (Schonburg) und
nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg (Degenfeld-Schonburg). Die Freiherren
von D. zählten seit etwa 1700 mit Rothenberg (Rotenberg) und dem 1797 an den
Grafen Erbach-Fürstenau verkauften Finkenbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem
waren sie zur gleichen Zeit wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im
Kanton Rhön-Werra, mit dem 1684 an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder
erworbenen Dürnau, und Gammelshausen, mit den 1696 von den von
Wöllwarth-Lauterburg erworbenen Teilen von Essingen, Eybach (seit 1456), den
1776 von den von Welden erworbenen Teilen von Eislingen (Großeislingen), Rechberghausen
(seit 1789) und Staufeneck samt Salach (seit 1665) seit 1542 im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben sowie mit Altdorf samt Freisbach und Gommersheim im
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
Degenfeld-Schonberg (Ramholz 1677, Rothenberg 1792).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Delligsen (Herren).
D. (Mitte 9. Jh. Disaldishusen) bei Gandersheim erscheint 1140 unter den
edelfreien, von Corvey belehnten Herren von D.
(Hohenbrüchen). 1355 kam es an die Edelherren von Homburg, bei deren Aussterben
1409 an die Welfen. S. Braunschweig, Niedersachsen.
L.: 1100 Jahre Delligsen. Geschichte der Hilsmulde und des Ortes Delligsen, hg.
v. Reuter, A., 1950.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dernbach (Herren,
Reichsritter). Nach der wüst gewordenen Burg D. (Altdernbach) nördlich der Aar
nordöstlich von Herborn nannten sich seit 1247 Herren,
die ab 1230 mit den Grafen von Nassau in Streit um die Mark Herborn gerieten.
1327 wurde ihre Burg Altdernbach zerstört. Am 21. 5. 1333 mussten die Ganerben
ihre Güter, die sie am 9. 11. 1309 schon an die Landgrafen von Hessen
aufgetragen und als Erbburglehen erhalten hatten, an Nassau verkaufen, das es
als Lehen Hessens erhielt. Die 1333/1336 errichtete Burg D. (Neudernbach) im
Gericht Gladenbach verfiel nach 1540, als der Landgraf von Hessen eine Hälfte
erworben hatte. Im 18. Jahrhundert zählten die D. zum Ritterkreis Rhein sowie
im späten 17. Jahrhundert zu den Kantonen Rhön-Werra, Baunach und Steigerwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 359; Bechtolsheim 21;
Riedenauer 123; Rahrbach 44; Renkhoff, O., Die Grundlagen der
nassau-dillenburgischen Territorialentwicklung, Korrespondenzbl. d. Gesamtver.
d. dt. Gesch. u. Altertumsver. 80 (1932); Kaminsky, H., Burg Vetzberg und ihre
Ritter im 13. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 52 (2002), 1; Becker, H., Neue
Untersuchungen zur Dernbacher Fehde, Nass. Ann. 119 (2008) 49 (Karte 51).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diepholz (Herren,
Grafschaft). Edelfreie Herren von D., die aus
dem Land Hadeln stammen, sind erstmals 1085 belegt. Sie erbauten zwischen 1120
und 1160 an der oberen Hunte eine 1160 erstmals bezeugte Burg, die zum Vorort
ihrer von Mooren geschützten, zwischen den Hochstiften von Minden, Osnabrück
und Münster gelegenen Herrschaft zwischen Wildeshausen und Bassum bzw. Levern
und Rahden wurde. Wichtige Rechte gingen um 1300 von den Welfen bzw. den
Askaniern sowie den Grafen von Ravensberg zu Lehen. Weitere Rechte bestanden im
friesischen Küstenraum (Midlum), doch blieb das Herrschaftsgebiet insgesamt
bescheiden. 1512 nahmen die Herren zum Schutz
gegen Minden die Lehnshoheit des Reiches, 1531 der Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg an. 1521 trugen sie das Amt Auburg im Südwesten den
Landgrafen von Hessen als Mannlehen auf. 1531 erwarben sie (wohl zusammen mit
der Reichslehnbarkeit) den Grafenrang. 1585 starb das Geschlecht aus. Die
Grafschaft fiel auf Grund einer Anwartschaft von 1517 an Braunschweig-Lüneburg
(bis 1665 Braunschweig-Celle, dann Calenberg), Auburg (trotz eines 1606 vor dem
Reichskammergericht angestrengten, zweihundert Jahre währenden Rechtsstreits
mit den Welfen) an Hessen. 1593 wurden die Welfen vom Kaiser belehnt. Die
Grafschaft gehörte dem westfälischen Reichsgrafenkollegium an. 1685/1723 ging
sie, um 9 (bzw. 11,5) Quadratmeilen groß, mit den Ämtern D. (mit den Vogteien
Barnstorf und Drebber) und Lemförde (mit dem Flecken Lemförde und acht Dörfern)
in Hannover auf (1823 zusammen mit der Grafschaft Hoya Landdrostei Hannover).
1816 kam nach Abfindung der Freiherren von Cornberg auch Auburg an Hannover.
Über Hannover fiel D. 1866 an Preußen und 1946 an Niedersachsen. S.
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis.
L.: Wolff 356; Zeumer 554 II b 63, 11; Wallner 703 WestfälRK 18; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F.,
Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Moormeyer, W., Die
Grafschaft Diepholz, 1938; Guttzeit, E., Geschichte der Stadt Diepholz, Teil 1
1982; Dienwiebel, H., Geschichtliches Ortsverzeichnis der Grafschaften Hoya und
Diepholz, A-K, 1989; Die Grafschaften Bruchhausen, Diepholz, Hoya und Wölpe,
2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dießen (reichsritterschaftlicher Ort).
D. südwestlich von Horb am Neckar erscheint erstmals am Ende des 11. Jahrhunderts.
Begütert waren dort die Dießer (bis 1520), Hülwer (bis 1528), Ow (bis etwa
1500) und die Neuneck (bis 1499). Von den Neuneck ging D. erbweise an die Herren von Ehingen, 1556 an die Herren von Wernau und 1696 an die Schenken von
Stauffenberg über. Diese verkauften die reichsritterschaftliche, zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft mit Dettingen und
Bittelbronn 1706/1708 an Muri. 1803 kam D. mit der Herrschaft Glatt an
Hohenzollern-Sigmaringen und damit 1849 an Preußen, 1945 an
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dietenheim (Herrschaft). Die mit den Grafen
von Kirchberg verwandten Grafen von Brandenburg nahmen ihr bisheriges Allod D.
(Tutenheim) bei Ulm vom Reich zu Lehen. 1313 verpfändete Friedrich der Schöne
D. mit Brandenburg und Regglisweiler als Lehen Habsburgs an die Herren von Ellerbach, welche die Güter 1446 an den
Ulmer Bürger Krafft verkauften. Von den Krafft und den mit ihnen verwandten
Ehinger, die seit 1477 die Hälfte innehatten, erwarben 1481 die Rechberg die
Güter. Bei ihrem Aussterben 1537 fielen die Güter an Österreich heim, von dem
sie 1539 an Anton Fugger kamen. Im 18. Jahrhundert lebte in D. die Linie
Fugger-Dietenheim(-Brandenburg). 1805 fiel D. an Bayern, 1810 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 204, 508; Eggmann, F., Geschichte des Illertales, 1862.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dillingen (Herren). D. an der Saar, in dessen Umgebung schon eine bedeutende römische Siedlung angelegt worden war (Contiomagus), war im Mittelalter Sitz einer lothringischen Lehnsherrschaft bzw. nassau-saarbrückischen Afterlehnsherrschaft der Herren von D. bzw. Siersberg. Vom 16. Jahrhundert an wechselte es mehrfach den Herren. 1766 fiel es an Frankreich, 1816 an Preußen und 1946 an das Saargebiet bzw. 1957 an das Saarland. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dilsberg (Grafen). 1208 ist die Burg D.
am Neckar bei Heidelberg als Sitz der Grafen des Elsenzgaues (Grafen von
Lauffen) belegt. Um 1220 fiel sie über eine Erbtochter an die Herren von Dürn (Walldürn), die sich Grafen von D.
nannten. 1286 wurde sie an König Rudolf von Habsburg verkauft, etwa um 1330 an
die Pfalzgrafen bei Rhein veräußert. 1803 fiel sie an Baden. Damit gelangte D.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Bernhard, J., Die Bergfeste Dilsberg, 1961; Lenz, R., Kellerei und Unteramt
Dilsberg. Entwicklung einer regionalen Verwaltungsinstanz im Rahmen der
kurpfälzischen Territorialpolitik am unteren Neckar, 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dinklage (Herren,
Herrlichkeit). Seit dem 13. Jahrhundert sind die nach der Burg D. bei Vechta
benannten Herren von D. nachweisbar. Ihre 1279
zu Lehen genommenen Güter kamen im 17. Jahrhundert an die Galen. 1827 fielen
sie an Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Niemann, C., Das Oldenburger Münsterland, Bd. 1f. 1889ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dinslaken (Herren,
Herrschaft). Die Burg D. am Nordwestrand des Ruhrgebiets wird 1163
(Dincelachen) zuerst genannt. Nach 1220 fiel sie durch Heirat der Erbtochter
der Herren von D. an die Grafen von Kleve. Mit
Kleve kam sie 1368 durch Heirat an die Grafen von der Mark (1368-1406
selbständig) und 1609/1614/1666 erbweise an Brandenburg. 1946 fiel D. an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 316; Triller, A., Stadtbuch von Dinslaken, 1959; Dinslaken zwischen
gestern und morgen, 1970; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 152.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Donauwörth (Reichsstadt). D. wurde
vermutlich nach 900 von den Grafen von Dillingen gegründet. 1030 wird D.
(Weride) anlässlich der Bestätigung und Erweiterung der Verleihung des Markt-,
Münz- und Zollrechts an die Herren von Werde
(Mangolde) durch König bzw. Kaiser Otto III. erstmals genannt. Nach deren
Aussterben fiel es zwischen 1147 und 1156 an das Reich heim. Von 1156 bis 1183
unterstand es den Grafen von Wittelsbach. 1191 wurde es von den Staufern als
Reichsgut eingezogen und Sitz einer staufischen Vogtei. Nach längeren
Auseinandersetzungen mit Bayern wurde D. 1301 Reichsstadt (meist Schwäbisch
Wörth genannt). Von 1376 bis 1434 war es an Bayern verpfändet, das 1462 auf
alle Ansprüche verzichtete. In der Reformationszeit wurde es mehrheitlich
protestantisch. Da die protestantische Bevölkerung von den Regeln des
Augsburger Religionsfriedens von 1555 durch Störung katholischer Prozessionen
abwich, wurde 1607 über sie die Reichsacht verhängt, die 1608 durch Besetzung
von Bayern vollstreckt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg war es hart umkämpft,
blieb aber auf Dauer bayerisch und katholisch, da die 1705 erfolgte
Wiederherstellung der Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Joseph I. bereits 1714
wieder aufgehoben wurde.
L.: Wolff 136; Stieve, F., Der Ursprung des 30-jährigen Krieges, Bd. 1 1875;
Stenger, H., Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Donauwörth (1193-1607),
1909; Grohsmann, L./Zelzer, M., Geschichte der Stadt Donauwörth, Bd. 1f.
1958ff.; Landkreis Donauwörth. Werden und Wesen eines Landkreises, 1966.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dornbirn (freie Leute). D. westlich des
Einflusses des Rheines in den Bodensee erscheint 895 erstmals (Torrinpuirron).
Begütert waren dort Sankt Gallen, Weingarten, Mehrerau, das Stift Lindau, die Herren von Hohenems (Ems) und das Reich. 1343
verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer unter anderem die reichsfreien Leute zu D.
bei Bregenz für 1200 Mark Silber an Ulrich von Hohenems. Später wurde die
Pfandschaft in einen Verkauf umgewandelt. 1765/1771 kam die Grafschaft Hohenems
an Österreich, das schon 1375/1359 die Herrschaft Feldkirch gekauft hatte. S.
Vorarlberg.
L.: Dacheröden 134; Hugo 475.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dörzbach (Herren,
reichsritterschaftlicher Ort). D. (1245 Torcebach) bei Künzelsau war Sitz der Herren von D., die als Dienstmannen der Herren von Krautheim-Boxberg 1416 ausstarben. 1601 kam
es von den den Ort an sich ziehenden Berlichingen durch Kauf an die Herren von Eyb. Lehnsherren waren die Schenken von
Limpurg, dann die Markgrafen von Ansbach, 1791 Preußen und 1801 Hohenlohe. 1806
fiel das zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählende D. an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Döttingen (Herrschaft). D. bei Schwäbisch
Hall war der Stammsitz der Herren von
Bachenstein, die das Dorf 1488 mit der zugehörigen Herrschaft an die Grafen von
Hohenlohe verkauften. Später kam es an die Linie
Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg-Kirchberg. Bis 1809 war es Sitz eines Amtes
Hohenlohes. Über Württemberg gelangte D. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119; Hölzle, Beiwort 46. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dreis, Dreiß (reichsunmittelbare
Herrschaft, Reichsdorf?). D. nördlich der mittleren Mosel wird bereits am Ende
des 8. Jahrhunderts durch Karl den Großen der Abtei Echternach bestätigt. Seit
Ende des 15. Jahrhunderts bis 1714 prozessierte das 1121 Hektar umfassende Dorf
um seine Anerkennung als Reichsdorf. Dem Abt gelang es aber sowohl dieses
Begehren als auch die Ansprüche des Erzstifts Trier durch Urteil des
Reichskammergerichts von 1602 abzuwehren. Die mit dem Aussterben der Herren von Esch seit 1665 vogtfreie Herrschaft
Echternachs ging mit der Besetzung durch Frankreich 1794 unter. 1815 kam D. zu
Preußen, 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 499; Looz-Corswarem, O. v., Die Beziehungen der Gemeinde D. zur Abtei
Echternach in neuerer Zeit, Rhein. Vjbll. 24 (1954), 90ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dürn (Herren,
Herrschaft). Unter den Staufern sind die hochadligen Herren
von D. (Durne, Walldürn östlich von Amorbach) Reichsleute im Odenwald.
Mittelpunkt ihrer Herrschaft war Amorbach. Über eine Erbtochter der Grafen von
Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren danach aber rasch an Bedeutung.
1271/1272 mussten sie ihre Güter an das Erzstift Mainz veräußern. 1332 starben
sie aus.
L.: Liebler, H., Die Edelherren von Dürn, (in) Amorbach, Beitr. zu Kultur und
Geschichte. Neujahrsbll. hg. v. d. Ges. f. frk. Gesch. 25 (1953);
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005, 643. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Düsseldorf (Ort, Herrschaft, Residenz des
Grafen von Berg bzw. Markgrafen bzw. Herzogs von Jülich bzw. Kleve bzw.
Pfalz-Neuburg). Zwischen 1135 und 1159 erscheint an der Mündung der Düssel in
den Rhein D., das spätestens 1189 durch Verpfändung von den Herren von Teveren (Tyvern) an die Grafen von Berg
kam. Unter den Grafen von Jülich wurde es 1384 räumlich wesentlich erweitert.
Nach der Vereinigung von Jülich, Kleve und Berg mit Mark und Ravensberg 1521
wurde es Hauptstadt dieser Länder und kam 1614 mit Jülich und Berg an
Pfalz-Neuburg, 1806 an das Großherzogtum Berg, danach an Frankreich, 1815 an
Preußen und 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Lau, F., Geschichte der Stadt Düsseldorf, 1921, Neudruck 1980f.;
Weidenhaupt, H., Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, 8. A. 1980; Düsseldorf
vor 100 Jahren, hg. v. Kuntz, A., 1988; Düsseldorf. Geschichte von den
Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert, hg. v. Weidenhaupt, H., Bd. 1 Von der
ersten Besiedlung zur frühneuzeitlichen Stadt (bis 1614), Bd. 2 Von der
Residenzstadt zur Beamtenstadt, 1988; Droste, W., Die Entwicklung der
kommunalen Selbstverwaltung, Diss. jur. Bonn 1999; Brockerhoff, M./Bußkamp, T.,
Düsseldorf, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 156; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 166. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dyck (Reichsherrschaft). 1094 werden Herren von D. zwischen Rheydt und Grevenbroich
erstmals genannt. Ihnen gelang es, um ihre Burg D. aus den Kirchspielen
Bedburdyck, Hemmerden und der Herrlichkeit Schelsen eine Herrschaft zu
errichten. Die Reichsherrschaft D. kam 1394/1395 beim Erlöschen der Herren an das Haus Salm-Reifferscheid, das 1628 den Titel
Altgraf erhielt, dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörte und 1804 in
den Reichsfürstenstand erhoben wurde. 1813/1815 fiel die 1 Quadratmeile große
Herrschaft an Preußen, 1946 kam D. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 497; Zeumer 554 II b 63, 30; Bremer, J., Die reichsunmittelbare
Herrschaft Dyck, 1959.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ebeleben (Herren).
Nach E. bei Sondershausen nannten sich seit dem 13. Jahrhundert Ministeriale
der Landgrafen von Thüringen. Ihre Güter waren zur Hälfte Lehen der Wettiner,
zur anderen Hälfte Lehen der Grafen von Schwarzburg. Diese erwarben 1616 die
protestantisch gewordene Herrschaft durch Kauf. Von 1651 bis 1681 war E. Sitz
der Linie Schwarzburg-Ebeleben. 1920 kam E. zu Thüringen.
L.: Wolff 378, 412.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ebersberg genannt von Weyhers
(Reichsritter, Freiherren, Herrschaft), Ebersberg. Das 944 erstmals erwähnte
Gersfeld in der Rhön war fuldaisches Lehen der Herren
von Schneeberg, das nach der Eroberung durch Würzburg 1402/1428 an die schon im
12. Jahrhundert nachweisbaren Herren E. kam. Die
unterhalb der Wasserkuppe in der Rhön in staufischer Zeit errichtete Burg
Ebersberg wurde 1271 vom Abt von Fulda zerstört, 1396 als Ganerbenburg unter
Lehnshoheit Fuldas wieder aufgebaut. 1435 entstand im Anschluss daran die
reichsunmittelbare Herrschaft der Herren von E.
1460 wurde die Burg erneut von Fulda erobert. Seit dem 16. Jahrhundert zählte
die in 3 Linien geteilte Familie der E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken (im 17. und 18. Jahrhundert mit der Herrschaft Gersfeld, Bodenhof,
Dammelhof, Diesgraben, Dörrenhof, Dresselhof, Holenbrunn [Hohlenbrunn],
Kippelbach, Maiersbach, Mosbach, Obernhausen, Rengersfeld, Rodenbach, Rommers,
Sandberg und Schachen). Im frühen 17. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton
Baunach an. Ernst Friedrich von E. erlangte 1732 einen Anteil an den
Ganerbschaften Bechtolsheim und Mommenheim (bis 1790) und wurde 1733 unter
Hinzufügung des Namens und Wappens seines Schwiegervaters Hans Eberhard
Freiherr von Leyen in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Freiherren E.
waren bis zum 1790 erfolgten Verkauf von einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim und einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim an den Freiherren von
Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) Mitglied des Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1785 heiratete die letzte, in Gersfeld
lebende Erbin den Grafen Johann Wilhelm von Froberg-Montjoie (Montjoye).
Gersfeld kam 1816 an Bayern, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. Weyhers.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 546; Seyler 360; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 146f.; Zimmermann 66; Riedenauer 123; Rahrbach 48; Abel,
A., Der Kreis Gersfeld nach seiner erdkundlichen und geschichtlichen Seite,
1924; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 355 (Gersfeld bis 1785).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eberstein (Grafschaft). 1085/1120 erscheinen
Edelfreie, die sich nach der Burg E. im Murgtal benennen. Sie stifteten um die
Mitte des 12. Jahrhunderts die Klöster Herrenalb
und Frauenalb und bauten eine bedeutende Herrschaft im Nordschwarzwald mit dem
Hauptort Gernsbach auf (nach 1102 unter anderem Lehen des Bischofs von Speyer
um Rotenfels am Unterlauf der Murg). Um 1200/1270 wurden sie Grafen. Im 13.
Jahrhundert (vor 1251) zogen sie in das neuerbaute Schloss E. bei Gernsbach.
1219 erfolgte eine Erbteilung. 1283 erwarben die Markgrafen von Baden die
Hälfte der namengebenden Burg. 1387 musste der größte Teil der Grafschaft an
die Markgrafen von Baden verkauft werden. 1660 erlosch das Geschlecht im
Mannesstamm, der ebersteinische Anteil an Gernsbach fiel an Speyer als
Lehnsherren, 1803 an Baden, das 1666/1667 bereits andere Teile der Güter
erhalten hatte. Die dem schwäbischen Reichskreis angehörige Grafschaft, die um
6 Quadratmeilen groß war und unter anderem Schloss und Flecken E., die Stadt
Gernsbach, die Abtei Frauenalb und den Marktflecken Muggensturm umfasste, hatte
Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium des Reichsfürstenrates
und im schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 166, 202f.; Zeumer 553 II b 61, 10; Wallner 686 SchwäbRK 23; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Krieg v. Hochfelden, G., Geschichte der
Grafen von Eberstein in Schwaben, 1836; Neuenstein, K. Frhr. v., Die Grafen von
Eberstein in Schwaben, 1897; Langenbach, H., Gernsbach im Murgtal, 1919;
Langenbach, H., Schloss Eberstein im Murgtal, 1953; Schäfer, A., Staufische
Reichslandpolitik und hochadlige Herrschaftsbildung im Uf- und Pfinzgau vom 11.
bis 13. Jahrhundert, ZGO 117 (1969); Grafen und Herren
in Südwestdeutschland, hg. v. Andermann, K u. a., 2006; Heinl, R., Gernsbach im
Murgtal, 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Edelfingen (Ganerbschaft). In dem durch
Mauer und Graben befestigten E. an der Tauber bei Mergentheim saßen im 13.
Jahrhundert Herren von E. (Uotelfingen). Seit
dem Spätmittelalter bestand eine Ganerbschaft des Deutschen Ordens (fünf
Achtel), derer von Hohenlohe (zwei Achtel) und des Hochstifts Würzburg (ein
Achtel). Den Anteil Würzburgs hatten seit 1503 die Adelsheim zu Lehen, den Anteil
Hohenlohes seit 1639 die Herren von Hatzfeld.
Das Achtel der Adelsheim fiel 1806 an Baden, das es 1846 durch Staatsvertrag an
Württemberg, das alles andere erhalten hatte, gab. Über Württemberg gelangte E.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 504. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Egloffstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). 1190 erscheinen die nach der Burg E. bei Forchheim benannten Herren von E. (Hegelofveste). 1509/1515 wurde die Burg
Lehen des Hochstifts Bamberg. Von etwa 1600 bis 1806 gehörten die E. mit dem
Rittergut Mühlhausen zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem
waren sie im Kanton Gebirg immatrikuliert. Nach 1650 gehörten sie auch dem
Kanton Odenwald, um 1780 auch dem Kanton Altmühl zu.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 196, 199, 208;
Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 56; Egloffstein, G. Frhr. von
und zu, Chronik der Grafen und Freiherren von Egloffstein, 1894.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ehestetten (Herren, ritterschaftlicher Ort). Nach E. bei Reutlingen nannten sich im 12. und 13. Jahrhundert Herren von E. Später war E. ritterschaftlicher Ort der Speth von Steingebronn, die ihn 1364 von den Herren von Gundelfingen erworben hatten. Über Württemberg kam E. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ehrenfels (Herrschaft). Die Burg E.
nordwestlich von Regensburg an der Schwarzen Laber (Laaber) war Mittelpunkt
einer Herrschaft (u. a. Beratzhausen), die seit 1256 denen von E. (Hohenfels)
unterstand. Im 14. Jahrhundert ging sie erbweise an die Herren von Stauf über. 1567 wurde E. an die Pfalzgrafen
(Pfalz-Neuburg) verkauft. 1801 gehörte die Herrschaft dem bayerischen Reichskreis
an und befand sich im Besitz der Pfalz bzw. Bayerns, die aber Sitz und Stimme
bei dem Reichskreis wie im Reichsfürstenrat nicht wahrnahmen.
L.: Wolff 149; Wallner 713 BayRK 18.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ehrenstein (Herren).
Um 1330 erbauten die edelfreien Herren von
Ütgenbach bzw. Uetgenbach, die als Zeugen in saynischen Urkunden und als Prümer
sowie Schwarz-Rheindorfer (Schwarzrheindorfer) Vögte erscheinen, die Burg E.
bei Neuwied, nach der sich seit 1331 Herren von
E. nennen. 1449 verkauften sie die Herrschaft E. den verschwägerten Herren von Nesselrode. 1524 kam sie über die
Erbtochter an die Rennenberg, die 1526 von Köln damit belehnt wurden. Später
fiel sie an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987, 202ff., 319f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eilenburg (Herrschaft), Eulenburg.
Vermutlich ließ Heinrich I. an der Stelle einer sorbischen Feste die 961
erstmals genannte Burg E. bei Leipzig errichten. Burg und Umland kamen vor 1000
als Reichslehen an die Wettiner, von diesen im 12. Jahrhundert an die 1170
erstmals erwähnten ministerialischen Vögte und Herren
von E. (Ileburg) bzw. Eulenburg. 1364 geriet die Herrschaft unter die
Lehnshoheit Böhmens, wurde aber 1402 vom Markgrafen von Meißen zurückgekauft.
1815 fiel E. an Preußen. S. Eulenburg.
L.: Wolff 378; Diplomatarium Ileburgense, hg. v. Mülverstedt, A. v., Bd. 1f.
1877ff.; Platen, P., Die Herrschaft Eilenburg von der Kolonisationszeit bis zum
Ausgang des Mittelalters, 1914; Büchting, W., Geschichte der Stadt Eilenburg,
1923. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eiselstein (Herren) s. Egmond (Grafen), Ijsselstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eisenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Um 1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in
staufischer Zeit errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den
Herren von E. unter der Landvogtei Oberschwaben
errichteten Herrschaft, zu der Amendingen, E., Grünenfurt, Schwaighausen,
Trunkelsberg und Unterhart gehörten. Seit 1455 war die dem Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben angehörige Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin
von Memmingen. 1580 kam sie an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die
Neubronner von E. 1671 erfolgte eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz
(Eberz), Schermar, Lupin). 1803 fiel die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum
schwäbischen Reichskreis gerechnete Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elben (Ganerbschaft). Das 1074
erstmals erwähnte E. südlich von Wolfhagen gehörte nachweislich seit 1361 den seit
1235 genannten Herren von E., die es 1386 dem
Stift Sankt Alban bei Mainz zu Lehen auftrugen. Nach dem Aussterben der Familie
kam E. 1537 über die Taubenheim an eine Ganerbschaft der Boyneburg und Buttlar.
Über Preußen (Hessen-Nassau) gelangte E. 1945 an Hessen.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elbingerode (Herren).
1008 gab Kaiser Heinrich II. E. im nordwestlichen Unterharz an das Kloster
Gandersheim. Von dort kam E., nach dessen Burg sich Herren
von E. nannten, über mehrere Hände 1422 an die Welfen und damit 1705 an
Hannover, 1866 an Preußen (1932 Provinz Sachsen) und 1946 zur Provinz bzw. 1947
zum Land Sachsen-Anhalt.
L.: Lindemann, G., Geschichte der Stadt Elbingerode, 1909.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elkerhausen, Elkershausen (Herren, Reichsritter). Nach der 1191 erwähnten
Wasserburg E. südlich von Weilburg nannten sich Herren
von E., die Lehnsleute des Erzstifts Trier und des Stifts Wetzlar waren. 1352
wurde ihre Burg von Trier, 1396 Neuelkerhausen von Nassau zerstört. Im 18.
Jahrhundert zählten die E. zum Ritterkreis Rhein. 1718 verkauften sie ihre
Güter an Nassau-Weilburg. 1725 starben die Herren
aus. Über Preußen (Hessen-Nassau) kam E. 1945 zu Hessen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 Klüppel von
Elkerhausen (Elkerhausen) 1752 ausgestorben. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ellwangen (Fürstpropstei, fürstliche
Propstei, Fürstentum, Residenz). Das Benediktinerkloster E. („Elch-wangen“) an
der Jagst wurde um 764 (750 ?) im Grenzwald Virgunna zwischen Franken und
Schwaben von den fränkischen Herren Hariolf und
Erlolf (Bischof von Langres) gegründet. Seit 817 erschien das 812 erstmals
genannte Kloster unter den Reichsabteien. Seine staufertreuen Äbte waren seit
1215 Reichsfürsten. Die Vogtei hatten zuerst die Grafen von Oettingen, seit
etwa 1370 die Grafen von Württemberg. 1460 wurde es in ein exemtes weltliches
Chorherrenstift mit einem Fürstpropst und einem Stiftskapitel (12 adlige
Kanoniker, 10 Chorvikare) umgewandelt. Zu den 1337 bestehenden Ämtern E.,
Tannenburg und Kochenburg kamen 1471 Rötlen, 1545 Wasseralfingen und 1609
Heuchlingen. Um 1800 war es im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. E. stellte die bedeutendste geistliche Herrschaft in
Württemberg dar, die bei der Säkularisation 1802 etwa 20000 Menschen umfasste. Das
Herrschaftsgebiet von etwa 500 Quadratkilometern (7 Quadratmeilen) gliederte
sich in die sechs fürstlichen Oberämter und ein Oberamt des Stiftskapitels.
1802/1803 kam E. an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Zeumer 552 II a 29; Wallner 686 SchwäbRK 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Beschreibung des Oberamts Ellwangen, 1886; Die Ellwanger und Neresheimer
Geschichtsquellen, 1888, Anhang zu Württemberg. Vierteljahreshefte; Hutter, O.,
Das Gebiet der Reichsabtei Ellwangen, 1914 (Diss. phil. Tübingen); Häcker, E.,
Ellwangen an der Jagst, 1927; Schefold, M., Stadt und Stift Ellwangen, 1929;
Hölzle, E., der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Pfeifer,
H., Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Fürstpropstei Ellwangen, 1959;
Ellwangen 764-1964. Beiträge und Untersuchungen zur 1200-Jahrfeier, hg. v.
Burr, V., Bd. 1f. 1964; Ellwangen, Germania Benedictina V: Baden-Württemberg,
1975; Seiler, A., Ellwangen. Von der Klostersiedlung zur modernen Flächenstadt,
1979; Fahlbusch, F., LexMA 3 1986, 1850; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen
und die Ritterschaft am Kocher, 1986, Ellwanger Jb. 31 (1986); Stievermann, D.,
Das geistliche Fürstentum Ellwangen im 15. und 16. Jh., Ellwanger Jb. 32
(1988); Pfeifer, H., Das Chorherrenstift Ellwangen, FS H. Maurer, 1994, 207;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 654, 1, 2, 173; Das älteste Urbar der Abtei, bearb. v. Häfele, H.,
2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elsass (Gau?, Landschaft,
Landgrafschaft), frz. Alsace. Das etwa 190 Kilometer lange und 50 Kilometer
breite, rund 8280 Quadratkilometer umfassende, zunächst keltisch besiedelte E.
(ahd. ali-saz, Fremdsitz) zwischen Oberrhein und Vogesen (Wasgenwald), das nur
von 640 bis 740, von 1680 bis 1789, von 1871 bis 1918 und ab 1973 eine
politische Einheit bildet(e), wurde 58 v. Chr. von Cäsar erobert (82/90 n. Chr.
Germania superior, Obergermanien). Von 260 n. Chr. an wurde es allmählich von
Alemannen besetzt, die 496 den Franken unterlagen. Zum Jahre 610 (um 613)
erscheint bei Fredegar der Name Alesaciones. Bis 740 war das Gebiet zeitweise
eigenes fränkisches Herzogtum der Etichonen (Herzog Eticho 673), das nach der
Wiedereingliederung des alemannischen ostrheinischen Herzogtums in das
Frankenreich nicht wieder besetzt wurde. E. wird in die Grafschaften Nordgau
und Sundgau geteilt. 843 kam E. zu Lotharingien, 870 zum ostfränkischen Reich.
925 wurde es Teil des Herzogtums Schwaben. Von der Mitte des 11. Jahrhunderts
an wurde es zunächst ein Kerngebiet der königlichen Herrschaft, kam 1079 an
Friedrich von Staufen, zerfiel aber nach dem Untergang der Staufer um 1254 in
zahlreiche einzelne Herrschaften. Der 1273 zum König gewählte Rudolf von
Habsburg richtete zur Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes unter
anderem die Reichslandvogteien Oberelsass und Unterelsass (Niederelsass) ein,
die noch zu seinen Lebzeiten (vor 1291) in Hagenau zusammengelegt wurden. Die
Landgrafschaft im Oberelsass (Sundgau), die seit 1135/1268 den Grafen von
Habsburg zustand, ließ Habsburg zum wichtigsten weltlichen Landesherren werden.
Ausgangspunkt waren dabei Güter um Ottmarsheim, zu denen 1130 Güter um Landser
und Ensisheim kamen, sowie die Vogtei über Murbach. 1224 erwarb Habsburg die
Herrschaft Rothenberg bzw. Rotenberg (Rougemont), 1283 die Herrschaft
Dattenried (Delle) von den Grafen von Mömpelgard, 1324 durch die Heirat mit der
Erbtochter der Grafen von Pfirt die Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften
Altkirch, Pfirt, Blumenberg (Florimont), Thann und Sennheim, 1347 die
Herrschaft Rosenfels (Rosemont), 1350/1361 die Herrschaft Belfort. 1354
schlossen sich die zehn elässischen Reichsstädte zum Zehnstädtebund (Dekapolis)
zusammen. Die Landgrafschaft im Unterelsass (Niederelsass), dem früheren
Nordgau, die zuerst von den Grafen von Hünenburg, dann von den Grafen von Werd
ausgeübt wurde, kam 1359/1362 an das Hochstift Straßburg. 1469 verpfändete die
Tiroler Linie Habsburgs ihre elsässischen Gebiete an Burgund, doch wurden die
burgundischen Herrscher 1475 vertrieben und fiel Burgund seinerseits über Maria
von Burgund an Habsburg zurück, das 1504 die Reichslandvogtei (in Hagenau) von
der Pfalz zurückgewinnen konnte. Bei der Einteilung in Reichskreise kam das
habsburgische Oberelsass zum österreichischen Reichskreis, das Unterelsass zum
oberrheinischen Reichskreis. Wichtige Herren
neben Habsburg waren die Pfalz (Grafschaft Rappoltstein, Herrschaft
Rappoltsweiler), Württemberg (Grafschaft Horburg, Herrschaft Reichenweier)
sowie die Reichsgrafen von Hanau-Lichtenberg, Leiningen und Salm.
1648/1684/1697 wurden der Sundgau Habsburgs und die Vogtei über die zehn in der
Reformation protestantisch gewordenen, 1674 besetzten Reichsstädte Weißenburg,
Hagenau, Rosheim, Oberehnheim, Schlettstadt, Kaysersberg, Türkheim, Colmar
(Kolmar), Münster, Landau und Straßburg an Frankreich abgetreten. 1681 wurde
Straßburg von Frankreich besetzt und bis 1697 verleibte sich Frankreich den größten
Teil des restlichen E. ein. Der Conseil Souverain d'Alsace trat als oberste
Behörde Frankreichs an die Stelle der Regierung Österreichs in Ensisheim.
Gleichwohl blieb das E. bis 1789/1790, als die Provinz E. durch die
Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin ersetzt wurde und Frankreich die deutschen
Reichsgesetze offiziell aufhob und die Reichsgrafschaften und
Reichsherrschaften annektierte, deutschsprachig und geistig-kulturell (mit
wachsendem Abstand) dem Reich verbunden. Danach wurde es vor allem durch
Napoleon, dessen Regelungen bis 1982 Bestand behielten, zunehmend in Frankreich
integriert, wobei ein einflussreicher frankophoner Bevölkerungsteil einem
konservativem deutschsprachigen Bevölkerungsteil gegenübertrat. Nach 1918 trieb
die Verwaltung Frankreichs 110000 Menschen unter Beschlanahme ihres Vermögens
aus dem Lande. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs wurde ein Drittel der
Bevölkerung nach Südwestfrankreich evakuiert, wovon zwei Drittel 1940 in das
von Deutschland besetzte Land zurückkehrten. Am Ende des 20. Jh.s spricht
weniger als ein Drittel der Schüler noch Elsässisch und die deutsche Sprache
verschwindet aus dem öffentlichen Leben. S. a. Elsass-Lothringen.
L.: Wolff 293ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Stoffel,
G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J.,
Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St) 1895ff.;
Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896
(Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 27); Jacob, K., Die
Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob,
K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien
des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1 1898 (
Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 28); Berthaut,
H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der
Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen
Landstände, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6
(Alsatia, Alsaciensis, Helisaze, Elisadiun, Colmar, Hüttenheim, Selz,
Sermersheim, Lupstein, Schweighausen, Wittersheim, Reichshofen, Altdorf bzw.
Altorf, Brumath, Ebersheim, Andlau, Schlettstadt, Künheim bzw. Kühnheim,
Winzenheim, Morschweiler, Balzenheim, Hindisheim, Illkirch bzw. Illenkirchen,
Offenheim, Hessenheim bzw. Heßheim, Ostheim, Feldkirch[, nicht Badelsbach bzw.
Bohlsbach in Baden]); Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im
Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie
des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913;
Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935;
Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1 1939; Marichal, P., Dictionnaire
topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et
modernes, Paris 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés,
du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 313; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
9, II, 9, 13, 21, 22, 23, 41, III, 11, 14, 16, 30, Elisazun, Elisaz, Alisatia,
pagus Alisacensis, Helisaze, Hillisazaas, Illisacia, Alesaciones, Alisanzgouwe,
Elisgaugium, Elsass; Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 11 Alsace;Histoire de
l’Alsace, hg. v. Rapp, F., Bd. 1ff. 1976ff.; Paroisses et communes de France.
Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin,
1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Dreyfus,
F., Histoire de l'Alsace, 1979; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an
Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in
Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Dollinger, P., Histoire de l'Alsace, 4.
A. 1984; Encyclopédie de l’Alsace, Bd. 1ff. 1982ff.; Dollinger, P., Elsass,
LexMA 3 1986, 1852ff.; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland, 1986; Vogler,
B., Das Elsass zur Zeit des französischen Ancien Régime (1648-1789),
Alemannisches Jb. 1987/88 (1988); Ebert, K., Das Elsass, 1989; Das Elsass und
Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Seiler, T., Die frühstaufische
Territorialpolitik im Elsass, 1995; Das Elsass, hg. v. Erbe, M., 2002; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 528 (Unterelsass), 530 (Oberelsass);
Hummer, H., Politics and Power in Early Medieval Europe, 2005; Bornert, R., Les
monastères d’Alsace, Bd. 1ff. 2009; Igersheim, F., L’Alsace et ses historiens
1680-1914, 2006; Vogler, B., Geschichte des Elsass, 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eltz (Herrschaft, Herren, Grafen, Reichsritter). Nach der im 12.
Jahrhundert kurz vor dem Einfluss der Elz in die Mosel entstandenen Burg E.
nannten sich seit 1150/1157 Herren von E. Durch
allmähliche Aufspaltung des Geschlechts in mehrere Linien wurde die Burg
Ganerbenburg. 1331/1336 erzwang der Erzbischof von Trier die Übergabe. Die Herren von E. wurden Lehnsleute des Erzstifts Trier.
Die Burg war Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft der später in den
Reichsgrafenstand erhobenen Familie. Im 18. Jahrhundert waren die Grafen zu E.
mit einem Drittel Burg-Gräfenrode (Burggräfenrode) im Kanton Mittelrheinstrom,
mit einem Viertel der Ganerbschaft Burglayen (Burg Leyen) und einem Viertel
Rümmelsheim im Kanton Niederrheinstrom und mit Vendersheim im Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert. Ab etwa 1760 gehörten E.
auch zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. 1815 kam Eltz zu Preußen,
1946 an Rheinland-Pfalz. S. Faust von Stromberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Zimmermann 66f.; Winkelmann-Holzapfel 147; Riedenauer 123; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 355 (Hohlenfels, Gräfenrode 1792).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Emerkingen (Herren, Herrschaft). Nach dem 805 erstmals erwähnten E. an der Donau (Antarmarhingas) nannten sich Herren von E., die verschiedenen Herren dienten. 1293 waren sie Reichsministeriale, von 1285 bis 1297 Vögte des Klosters Zwiefalten. Vor 1297 kam die von ihnen gegründete Stadt Munderkingen an Habsburg. 1367 wurde die Herrschaft E. an die Freyberg verkauft. Danach ging sie an die Stein zum Rechtenstein (Stein) über und 1445 zur Hälfte an Habsburg/Österreich, das 1732/1734 damit die Stadion belehnte, die im 19. Jahrhundert auch die andere Hälfte erwarben. 1805 kam E. an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Engen (Herren).
E. bei Konstanz wird 1050 erstmals erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren von E. (auch Herren
von Hewen), die um E. begütert waren. 1398 kam E. an Habsburg, 1639 an die
Grafen von Fürstenberg, 1806 an Baden und 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Sandermann, W., Die Herren von
Hewen und ihre Herrschaft, 1956; Engen im Hegau, Bd. 1: Mittelpunkt und
Amtsstadt der Herrschaft Hewen, hg. v. Berner, H., Bd. 1ff. 1983ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Enzberg (Herrschaft). E. an der Enz wird
erstmals 1100 erwähnt. Nach ihm nannte sich seit 1236 ein
Ministerialengeschlecht. Ort und Burg wurden 1324 Lehen Badens. Nach 1384
siedelten die Herren nach Mühlheim an der Donau
über, das sie 1409 von den Weitingen kauften. 1438 erwarb Kloster Maulbronn ein
Viertel des im Übrigen ritterschaftlichen Ortes. 1544 wurde die hohe und
fürstliche Obrigkeit der Herrschaft E. durch Vertrag der Grafschaft Hohenberg
und damit Habsburg/Österreich übertragen. 1685 kam das ritterschaftliche E. an
Württemberg, 1806 auch Mühlheim. Die Freiherren von E. waren 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben, Teil im Hegau und am
Bodensee, seit dem 16. Jahrhundert mit Mühlheim an der Donau und Bronnen
Mitglied des Kantons Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1951/1952 gelangte E. zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm.
2, Anhang 4, 81; Bauser, F., Mühlheim und die Herren
von Enzberg, 1909; Wissmann, F., Das ehemalige Städtchen Enzberg, 1952.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eppstein (Herren).
In E. im Taunus wurde im 10./11. Jahrhundert eine 1122 erstmals erwähnte, seit
1124 zur Hälfte dem Erzstift Mainz gehörige Reichsburg erbaut, mit der
1183/1190 die in der Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals belegten Edelherren
von Hainhausen bei Seligenstadt belehnt wurden, die sich von nun an Herren von E. nannten und in enger Beziehung zum
Erzstift Mainz standen, für das die Herren von
E. im 13. Jahrhundert vier Erzbischöfe stellten. Ihre Herrschaft (1418
Königstein) setzte sich aus Eigen und Lehen vorwiegend des Reiches und des
Erzstifts Mainz zusammen und reichte vom Odenwald bis zur Lahn. 1264 gelangten
beim Aussterben einer Linie Teile der Güter an die verschwägerten Grafen von
Katzenelnbogen und die Grafen von Nassau. 1433 erfolgte eine Teilung in die
Linien Eppstein-Münzenberg und Eppstein-Königstein. 1492 wurde der Westteil der
Herrschaft Eppstein-Münzenberg an die Landgrafen von Hessen verkauft. Das Erbe
des 1505 die Grafenwürde erlangenden, 1535 in den Hauptlinien Münzenberg und
Königstein erloschenen, zum oberrheinischen Reichskreis zählenden Hauses fiel
an Stolberg und 1581 an Mainz. 1803 kam E. an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an
Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 256, 275; Wallner 695 OberrheinRK 2; Pietsch, W., Die Entwicklung des
Territoriums der Herren von Eppstein im 12. und
13. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 12 (1962), 15ff.; Berichte zur deutschen
Landeskunde 37, 1 (1966); Picard, E., Eppstein im Taunus. Geschichte der Burg,
der Herren und der Stadt, 1968; Gerlich, A.,
Eppstein, LexMA 3 1986, 2092; Schäfer, R., Die Herren
von Eppstein, 2000; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 315.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Erbach (Herrschaft). E. (1254 Erlbach)
an der Donau war Lehen der Grafen von Berg-Schelklingen, das nach deren
Aussterben 1345 an Habsburg fiel. Ortsherren waren die Herren
von Ellerbach. Durch Kauf und Erbschaft kam E. an die Lochen und Stadion, an
die Stein zum Rechtenstein (1348), Schenk (1400), Villenbach und Westernach
(1466), von denen es der Herzog von Bayern-Landshut 1488 kaufte. Nach dem
Landshuter Erbfolgekrieg 1503/1505 forderte Kaiser Maximilian das Lehen zurück,
das nach mehreren Verpfändungen 1535 an den Augsburger Bürger Hans Baumgartner
(Hans von Baumgarten) den Jüngeren zu Lehen gegeben wurde. Nach dem Aussterben
der Baumgartner (Baumgarten) 1610 zog Österreich das Lehen ein und gab es
zunächst als Pfand, 1622 als Lehen an den in den Reichsfreiherrenstand
erhobenen Reichsvizekanzler Hans Ludwig von Ulm zu Erbach. E. gehörte zur
Markgrafschaft Burgau, als deren Landvögte die Herren
von Ulm zu Erbach (Ulm-Erbach) im 18. Jahrhundert zeitweise in Günzburg
residierten. 1805 fiel es mit Burgau an Bayern, 1810 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Ulm zu E.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Konrad, A. H., Schloss Erbach, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Erbach (Herrschaft, Grafschaft, Reichsgrafschaft).
E. im Odenwald wird erstmals zu 1148 (Eberhard von Ertbach) erwähnt. Etwa
gleichzeitig wird in einer Lorscher Handschrift von 1165/1170 ein
rheinfränkisches, möglicherweise auf die Reichsministerialen von
Hagen-Arnsburg-Münzenberg zurückführbares Ministerialengeschlecht sichtbar, das
Vogteirechte (?) der Reichsabtei Lorsch wahrnahm bzw. als villici Güter Lorschs
in der Mark Michelstadt verwaltete und um 1218/1220 das Schenkenamt König
Heinrichs (VII.) innehatte. 1223 überantwortete der König sie an die
Pfalzgrafen bei Rhein. Vermutlich zwecks Verhinderung des Aufstiegs in die
Reichsministerialität erhielt es um 1226 oder um die Mitte des 13. Jh.s das
Erbschenkenamt der Pfalzgrafen bei Rhein. Im späten 12. oder frühen 13.
Jahrhundert entstand dann in E. eine Burg, die als Lehen der Pfalz im Besitz
der Schenken zu E. war. Die Herrschaft E. beruhte im Übrigen weitgehend auf
Gütern des 1232 an das Erzstift Mainz fallenden Klosters Lorsch im östlichen
Odenwald um Michelstadt, dazu Beerfelden (Lehen der Pfalz) und Reichelsheim. Um
1270 entstanden durch Teilung die Linien Erbach-Erbach (bis 1503),
Erbach-Michelstadt und Erbach-Fürstenau (bis 1534). Bis 1307/1311 musste das
Geschlecht alle Güter der Pfalz zu Lehen auftragen. Eine Aufteilung der Nutzung
in die Linien Erbach und Reichenberg mit der Nebenlinie Michelstadt war nur
vorübergehend von Bedeutung, da die Güter 1503 bzw. 1531 in der Linie
Reichenberg wiedervereinigt wurden. 1422 (Reichstag von Nürnberg) wurde die
Reichsstandschaft erlangt. Die im 15. Jahrhundert erworbene Herrschaft
Bickenbach wurde 1704 wieder verkauft und dafür Rothenberg erworben. 1531 wurde
die Gerichtsexemtion, 1541 das Münzrecht gewonnen. 1529 wurde das Landrecht der
Grafschaft aufgezeichnet, 1532 wurden die Schenken von E. zu Reichsgrafen. Etwa
gleichzeitig wurde die Reformation eingeführt. 1556 erlangten die Grafen durch
Heirat wichtige Güter aus dem Erbe der Grafen von Wertheim (u. a. Breuberg).
Georg Albrechts († 1647) Söhne teilten die Nutzung unter den Hauptlinien Erbach-Erbach
und Erbach-Fürstenau. Nachdem Erbach-Erbach 1721 erloschen war, teilte sich die
Familie 1717/1719/1748 in die Linien Erbach-Erbach und Erbach-Fürstenau und die
von dieser abgespaltete Linie Erbach-Schönberg. 1801 gehörte die
Reichsgrafschaft samt Herrschaft Breuberg mit 10,5 Quadratmeilen und 24000
Einwohnern dem fränkischen Reichskreis an. 1804 übernahm die Linie
Erbach-Erbach durch Adoption Namen und Gut der aussterbenden Grafen von
Wartenberg-Rot (Wartenberg-Roth). 1806 kam E. mit 526 Quadratkilometern und
rund 33000 Einwohnern an Hessen-Darmstadt, das 1560 erworbene Amt Wildenstein
an Bayern. Die Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot (Wartenberg-Roth) wurde an
Württemberg veräußert und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 123; Zeumer 552 II b 62, 3; Wallner 692 FränkRK 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Simon, G., Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach, 1858; Mornewag,
K., Stammtafeln des mediatisierten Hauses Erbach, 2. A. 1908; Müller, C.,
Geschichte des Hauses Erbach-Erbach von 1818 bis zur Gegenwart, 1955;
Kleberger, E., Territorialgeschichte des hinteren Odenwaldes, 1958, Neudruck
1987; Erbach im Odenwald, 1959; Landkreis Erbach im Odenwald, hg. v. Mushake,
A., 1960; Berichte zur deutschen Landeskunde 37, 1 (1966); Fahlbusch, F.,
Erbach, LexMA 3 1986, 2100; Das Landrecht oder die eigentümlichen bürgerlichen
Rechte und Sitten der Grafschaft Erbach, hg. v. Beck, F., 1989; Steinmetz, T.,
Die Schenken von Erbach, 2000; Scholz, S., Die Schenken von Erbach, Archiv f.
hess. Gesch. N. F. 62 (2004), 27ff.; Grafen und Herren
in Südwestdeutschland, hg. v. Andermann, K u. a., 2006; Steiger, U., Die
Schenken und Herren von Erbach, 2007; Handbuch
der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp,
W., 2014, 173. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Essen (Reichsabtei, gefürstete Abtei,
Residenz). E. wird anlässlich der Errichtung des adligen Damenstifts Maria,
Cosmas und Damian auf einem ehemaligen Königshof durch (Bischof) Altfrid (von
Hildesheim) um 846 (?) (860 ?) erstmals erwähnt (Asnidi). Gefördert durch die
Ottonen schuf sich das seit 874/947 zur Reichsabtei gewordene Stift, dessen
Vögte nacheinander die Grafen von Berg, die Grafen von der Mark (1288), die
Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und seit 1609/1648 die Markgrafen von Brandenburg
waren, eine kleine Herrschaft zwischen Emscher und Ruhr (seit etwa 1300
Mittelpunkt in Borbeck). Zu ihr gehörte die Stadt Essen, deren Bestrebungen um
Reichsunmittelbarkeit 1399 und endgültig 1670 zunichtegemacht wurden. Insgesamt
hatte E., dessen Äbtissin 1228 als Reichsfürstin bezeichnet wurde, rund 3000
Bauernhöfe um E., im Vest Recklinghausen, am Hellweg um Breisig und bei
Godesberg. Durch einen Erbvogteivertrag mit den Herzögen von Kleve-Mark (1495)
wurde E. politisch von diesen abhängig. 1802/1803 kam die 3 Quadratmeilen bzw.
1,5 bis 2 Quadratkilometer große Abtei, in deren Verfassung das Damenkapitel
den ersten Stand bildete, das Herrenkapitel den
zweiten und die umliegenden Adelsfamilien den dritten, mit dem Ländchen Breisig
bzw. Breisich am Rhein nach der Säkularisation an Preußen, gehörte aber von
1806/1807 bis 1813 zum Großherzogtum Berg. 1946 fiel E. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 335; Zeumer 553 II a 37, 10; Wallner 704 WestfälRK 33; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2;
Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Jg. 1, 1881ff.; Hoederath,
H., Die Landeshoheit der Fürstäbtissinnen von Essen, Beiträge zur Geschichte
von Stadt und Stift Essen 43 (1926); Schulteis, K., 5 Karten zur Geschichte von
Altenessen und seiner Umgebung, 1928; Hübinger, P., 1100 Jahre Stift und Stadt
Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 68 (1952); Zimmermann,
W., Das Münster zu Essen, 1956; Weigel, H., Studien zur Verfassung des
Frauenstifts Essen, 1960; Küppers, L./Mikat, P., Der Essener Münsterschatz,
1966; Historischer Atlas der Stadt Essen, hg. v. Bronczek, W., 1966; Brand, J.,
Geschichte der ehemaligen Stifter Essen und Werden während der Übergangszeit
von 1806-1813 unter besonderer Berücksichtigung der großherzoglich-bergischen
Justiz und Verwaltung, 1971; Bettecken, W., Stift und Stadt Essen, 1988;
Schoppmeyer, H., Essen, LexMA 4 1989, 22; 1150 Jahre Stift und Stadt Essen,
2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 708, 1, 2, 183; Gründerjahre, hg. v. Borsdorf, U. u. a., 2005;
Essener Urkundenbuch. Regesten der Urkunden des Frauenstifts Essen im
Mittelalter, Bd. 1 bearb. v. Schilp, T., 2010 (697 Regesten, 13 Volltexte);
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eulenburg (Grafen), Eilenburg. Die 1170
erstmals erwähnten Herren von E. erwarben im 12.
Jahrhundert die Herrschaft Eilenburg bei Leipzig und außerdem Herrschaften in
Böhmen und in der Lausitz und siedelten sich im 14./15. Jahrhundert in
Ostpreußen an. 1709 wurden sie in den preußischen Freiherrenstand, 1786 in den
preußischen Grafenstand erhoben. Sie spalteten sich in mehrere Linien
(Gallingen, Prassen, Wicken).
L.: Eulenburg, S. Graf zu, Die Eulenburgs. Geschichte eines ostpreußischen
Geschlechts, 1948
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenstein (Herrschaft). In der Mitte des
12. Jahrhunderts wird erstmals die Burg F. an der Brenz erwähnt. Sie kam um
1260 über die Erbtochter von den Herren von F.
an die Faimingen, 1349 als Pfand an den Herzog von Teck und über die Grafen von
Helfenstein ganz an den Herzog von Teck. Dieser verkaufte 1390 F. mit
Bindsteinmühle und Gütern in Dettingen, Heuchlingen, Ballendorf und Mehrstetten
an Albrecht von Rechberg. 1531 erlangte die Herrschaft Heidenheim die
Obrigkeit. 1593 kaufte Württemberg die zum schwäbischen Reichskreis gehörige
Herrschaft, womit F. 1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Wallner 684 SchwäbRK 1. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenstein (Herrschaft, Ganerbschaft). Nach
der erstmals 1330 erwähnten, anstelle der Burg Nürings errichteten Burg
Neu-Falkenstein wurde die Herrschaft F. im Taunus benannt, die nach dem
Aussterben der Reichsministerialen von Münzenberg (1255) an die Linie F. der
reichsministerialischen Herren von Bolanden
fiel. Die Herren von F. saßen nicht auf der
Burg, die sich bald zu einer Ganerbenburg entwickelte. 1271 spaltete sich die
Familie in die Linien Butzbach und Lich. Kurz nach 1350 gingen in
Auseinandersetzungen mit den Grafen von Hanau um das Münzenberger Erbe Güter
verloren. Die Burg befand sich 1350 im Besitz der Herren
von Sponheim, die sie an die Grafen von Hohenlohe vererbten. Im späten 14.
Jahrhundert (1385) kam die Herrschaft über die Erbtochter unter die Lehnshoheit
der Grafen von Nassau-Weilburg, die den Ganerben, den Herren
von Kronberg und den Hattstein, ihre ererbten Teile neu verlehnten. 1418
erlosch das Geschlecht F. Die Güter Königstein, Neufalkenstein, Vilbel,
Dreieichenhain, Anteile an der Burg Kalsmunt bei Wetzlar, Butzbach, Lich,
Münzenberg, Hungen kamen an die Grafen von Solms und die Herren von Eppstein. 1773 fiel die Burg F., die 1679
an die Herren von Bettendorf gelangt war, als
erledigtes Lehen an Nassau zurück. Über Nassau kam F. 1866 an Preußen und 1945
an Hessen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3; Uhlhorn, F., Geschichte der
Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Demandt, K., Geschichte des Landes
Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Hasselbach, W., Burg Falkenstein im Taunus,
1962; Löffler, A., Die Herren und Grafen von
Falkenstein, 1994; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 308. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenstein (Herrschaft, Grafschaft). Die
Reichsburg F. am Donnersberg bei Rockenhausen wurde im frühen 12. Jahrhundert
(vor 1157) erbaut. Vom Reich kam sie an die reichsministerialischen Herren von Bolanden, unter denen sie Sitz einer 1241
abgespalteten, 1398 zur Grafenwürde gelangten Seitenlinie wurde, die 1418
ausstarb. Die Grafschaft ging über die Schwestern des letzten Grafen an die
Grafen von Virneburg über. 1456 kaufte sie Wirich von Daun (Dhaun), Herr von
Oberstein. 1458 gab Kaiser Friedrich III. die Lehnsrechte als heimgefallenes
Reichslehen an Lothringen. Von den Afterlehnsträgern Daun (Dhaun) gelangte sie
in verwickelten Erbstreitigkeiten 1594 an den Grafen Löwenhaupt zu Rasberg und
von Manderscheid-Kail. 1667 kam sie an Lothringen und mit der Heirat Franz
Stephans von Lothringen 1731 an Österreich. Zur Grafschaft gehörten Schloss und
Stadt Winnweiler, Sitz des Oberamtmanns der Grafschaft, Schlossruine und
Flecken F. und eine Anzahl Dörfer. Franz Stephan führte nach dem Verlust
Lothringens im Reichsfürstenrat die Stimme für Nomeny und F., Kaiser Joseph II.
nur für F. 1796 gehörte die Grafschaft Falkenstein(-Daun bzw. –Dhaun) über
Österreich zum oberrheinischen Reichskreis. 1787 hatte F. etwa 8.000 Einwohner,
1801 etwa 2,5 Quadratmeilen mit rund 4.000 Einwohnern. 1816 fiel die Grafschaft
zum überwiegenden Teil an Bayern. 1946 kam F. zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 285f.; Wallner 698 OberrheinRK 41; Stetten 38; Lehmann, J.,
Urkundliche Geschichte der Herren und Grafen von
Falkenstein, Mitt. des hist. Ver. der Pfalz 3 (1872); Reiter, H., Die jüngere
Grafschaft Falkenstein 1458-1735, 1969; Vorderösterreich. Eine geschichtliche
Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Falkenstein (Herrschaft, Grafschaft). Um
1120 gründeten die Edlen von Konradsburg nach Umwandlung ihrer Stammburg in ein
Kloster auf einem Felsen über dem Selketal am Rand des Harzes die Burg F. Seit
1155 nannten sie sich Grafen von F. Um 1200 erhielten sie die Vogtei über
Quedlinburg. Graf Hoyer von F. († 1250/1251) veranlasste um 1220 die Abfassung
des Sachsenspiegels durch Eike von Repgow. Durch Heirat wurde um 1292 die
Grafschaft Arnstein erworben. 1386/1437 kam F., das 1332 an das Hochstift Halberstadt
gelangt war, von diesem als Lehen bzw. durch Verkauf an die Herren von Asseburg. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 440; Ledebur, L. v., Die Grafen von Valkenstein, 1847; Wäscher, H.,
Die Baugeschichte der Burg Falkenstein im Selketal, 1955. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Faucigny (Herren).
Die seit dem frühen 11. Jahrhundert bezeugten Herren
von F. bei Bonneville gewannen im 12. Jahrhundert umfangreiche Güter, die 1268
an Dauphiné, 1355 an Savoyen und damit 1860 an Frankreich kamen.
L.: Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 115; Demotz, B.,
Faucigny, LexMA 4 1989, 319.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fechenbach (Freiherren, Reichsritter,
Warrenbach?, Wehrenbach?, Wehrn?). Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die 1215
erstmals genannten Freiherren von F. mit dem 1315 erworbenen Laudenbach
(Lundenbach) und Sommerau (im Landkreis Miltenberg) zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Bis etwa 1760 waren sie außerdem im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert. Weitere Güter der auch als Geistliche hervortretenden F. lagen
in Dieburg. Die Güter im Kanton Odenwald fielen 1808 an Aschaffenburg. F.
selbst gelangte 1450 durch Kauf zusammen mit Reistenhausen, wo vorher die Herren von Grumbach Rechte gehabt hatten, als Eigengut
an die Rüdt von Collenberg, die 1635 ausstarben. Die Herrschaft kam dann an die
Grafen Reigersberg, 1803 an Aschaffenburg (Dalberg) und 1814 (Sommerau) bzw.
1816 (Laudenbach über Baden und Hessen) an Bayern. Bis 1848 konnte die Familie
über Laudenbach und Sommerau die patrimoniale Gerichtsbarkeit ausüben. Mit Karl
von F. zu Laudenbach (1836-1907) erlosch die Fechenbacher Linie im Mannesstamm.
1969 kam das Archiv an Bayern. S. Wehen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 363; Hölzle, Beiwort 56; Riedenauer
123; Winkelmann-Holzapfel 148; Stetten 32, 33 Warrenbach, Wehrenbach, 35, 188;
Riedenauer 128 Wehrenbach, Wehrn; Rahrbach 71; Ulrichs 209; Neumaier, 72, 150,
153; Rüdt von Collenberg, Geschichte der Familie Rüdt von Collenberg, 1937
(masch. schr.); Archiv der Freiherren von Fechenbach zu Laudenbach, bearb. v.
Kallfelz, H., Bd. 1f. 1988ff.; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355 (Schackau seit 1540) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Finstingen (reichsunmittelbare Herrschaft),
frz. Fénétrange. Die Herren von F. stammen von
den Herren von Malberg in der Eifel ab. Aus
Vogteigütern der Abtei Remiremont und Lehen des Hochstifts Metz entstand um F.
in Lothringen im 12. Jahrhundert eine reichsunmittelbare Herrschaft. Die Rechte
an ihr waren später stark aufgesplittert. Seit 1751 standen sie Lothringen und
damit Frankreich zu. Die Familie erlosch 1467/1500 im Mannesstamm.
L.: Wolff 305; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Herrmann, H.,
Finstingen, LexMA 4 1989, 485.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fischbach (Herrschaft). Die Herrschaft
Horn-Fischbach zwischen Biberach und Memmingen war 1320 in den Händen der Herren von Essendorf. Nach deren Aussterben kam sie
1578 mit dem Blutbann als Lehen Österreichs an die Schenken von Stauffenberg,
die sie 1748 an Ochsenhausen verkauften. 1801 gehörte die Herrschaft (Amt) F.
über die Abtei Ochsenhausen zum schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg
gelangte F. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fleckenstein (Herrschaft). Die aus vier
Teilen bestehende Herrschaft F. im Unterelsass (Niederelsass) mit Sulz,
Niederrödern, Uffried, Weitersweiler, Hohweiler (Hochweiler), Drachenbronn
(Drachenbrunn), Lembach, Trimbach und Niederseebach gehörte den vielfach
teilenden Herren von F. Nach deren Aussterben
1720 fiel sie an die Fürsten von Rohan-Soubise und kam mit dem Elsass an
Frankreich.
L.: Wolff 293; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Müller, P., Die Herren von Fleckenstein, 1990.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Flehingen (Herren,
Reichsritter). Das zwischen 779 und 876 in Zeugnissen Lorschs viermal erwähnte
F. (Flancheim, Flaningheim) bei Karlsruhe wurde 1368 von den Edlen von
Strahlenberg bzw. Stralenberg an die Pfalz verkauft. Von 1396 bis 1637 hatten
es die Herren von F., deren Sitz es war, als
Lehen der Pfalz inne. Nach deren Aussterben kam es an die Grafen
Wolff-Metternich zur Gracht. Die F. zählten am Ende des 18. Jahrhunderts zum
Ritterkreis Schwaben. 1803 fiel F. mit der Pfalz an Baden und gelangte damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Feigenbutz, L., Der Amtsbezirk Bretten,
1890. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Flochberg (Burg, Herrschaft). Die Burg der
1138 erstmals erwähnten Herren von F. war 1145
castrum regis. 1330 verlehnte Kaiser Ludwig der Bayer die zerstörte Burg an die
Grafen von Oettingen. 1347 verpfändete König Karl IV. F. an die Grafen. 1806
kam es mit Oettingen an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. S. Oettingen-Flochberg.
L.: Wolff 177; Der Ostalbkreis, 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Forstmeister von Gelnhausen(, Forstmeister zu
Gelnhausen) (Freiherren, Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1650 zählten die im
Dienst im Büdinger Wald reich gewordenen F. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Im späten 16. Jahrhundert waren sie auch im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert waren sie mit der Herrschaft Aufenau, die
vielleicht von Fulda zeitweilig an die Herren
von Lißberg und dann im 14. Jahrhundert an die Forstmeister gelangt und
reichsunmittelbar geworden war, 1781 (1787?) wegen Überschuldung aber an das
Erzstift Mainz verkauft werden musste, Schloss Kinzighausen und Neudorf
Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 148; Pfeiffer 212;
Riedenauer 123; Stetten 32; Neumaier 67, 132, 150; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
(Aufenau) . (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frauenalb (Kloster). 1180/1185 gründeten
die Grafen von Eberstein das Benediktinerinnenkloster F. (Cella sanctae Mariae)
bei Herrenalb. Die Vogtei über das Kloster, das
die Orte Schielberg, Metzlinschwand (Mentzlinschwand), Muggensturm, Pfaffenrot,
Völkersbach, Burbach, Spessart, Sulzbach, Ersingen, Bilfingen und
Unterniebelsbach erwarb, kam seit dem Ende des 13. Jahrhunderts an die
Markgrafen von Baden, 1535 an Baden-Baden. 1803 fiel das 1598-1631 aufgehobene
F. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 203; Thoma, A., Geschichte des Klosters Frauenalb, 1898.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fraunhofen (reichsrunmittelbare Herrschaft), Frauenhofen. Die Herren von F. bei Landshut beanspruchten seit dem späten Mittelalter die Reichsunmittelbarkeit. Sie wurde von Bayern bestritten. 1701 entschied das Reichskammergericht gegen Bayern. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 wurde F. in Bayern mediatisiert. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freckenhorst (Stift). Gegen 856 gründeten die
sächsischen Adligen Everward und Geva das 860/861 erstmals sicher genannte
Kanonissenstift F. bei Warendorf. Seine umfangreichen Güter wurden im 11.
Jahrhundert im altsächsischen Freckenhorster Heberegister beschrieben und
umfassten bei seiner Aufhebung 1811 noch mehr als 250 Bauernhöfe. Schutzherren
waren zunächst die Herren von F., seit 1190/1191
die von der Lippe und seit 1365 auf Grund der Herrschaft Rheda die Grafen von
Tecklenburg. 1803 fiel das zeitweise zur Reformation neigende, im 17.
Jahrhundert aber wieder der katholischen Religion zugeführte Stift an Preußen.
1811 wurde es von Frankreich aufgehoben. Über Preußen kam F. 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Breede, L./Nolde, H., 1100 Jahre Freckenhorst, 1951; Ruppert, G., Freckenhorst,
LexMA 4 1989, 883f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freusburg (Herrschaft). Die Herrschaft F.
(914, 1048 Froudesbrahderofanc) mit Betzdorf fiel 1220 von den seit 1131
nachweisbaren Herren/Grafen von F. über Eberhard
Burggraf von Arenberg an die Grafen von Sayn. Betzdorf gehörte von 1661 bis
1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach, 1741-1791 zu (Brandenburg-)Ansbach, 1791-1802
zu Preußen, 1802-06 zu Nassau-Usingen, 1806-1815 zum Herzogtum Nassau und
1815-1945 zu Preußen. Das 1376 dem Hochstift Trier zu Lehen aufgetragene F.
wurde 1606 eingezogen, musste aber 1652 an die Erbtöchter Sayns zurückgegeben
werden. Über Sayn-Altenkirchen kam es 1802 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an
Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Semmelroth, R., Die Freusburg, 1930; Neu, H./Laux, J.,
Heimatchronik des Kreises Altenkirchen, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friedberg (Reichsstadt). F. in Hessen war
bereits römisch (civitas Taunensium bis etwa 260), vermutlich auch fränkisch
besiedelt. Um 1170 errichtete Kaiser Friedrich I. Barbarossa zur Sicherung der
Güter des Reichs in der Wetterau die 1216 erstmals erwähnte Burg F. Um 1200
entstand vor der Burg die 1219 erstmals sicher bezeugte Stadt, die seit 1252
Reichsstadt war. 1347 wurde sie, vielleicht 3000 Einwohner zählend, erstmals,
seit 1349 öfter an verschiedene Herren, seit
1455 zumeist an die Burggrafschaft F. verpfändet. 1541 wurde sie evangelisch.
1802/1803 kam die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Stadt, die ohne
weiteres Gebiet war, mit 2000 Einwohnern an Hessen-Darmstadt. 1834 wurden Burg
und Stadt vereinigt und gelangten 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 292; Zeumer 554 III a 13; Wallner 699 OberrheinRK 56; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C2; Die Territorien des Reichs 4, 40;
Schroeder 386ff.; Urkundenbuch der Stadt Friedberg, Bd. 1, hg. v. Ropp,
G./Foltz, M., 1904; Waas, C., Die Chroniken von Friedberg, Bd. 1ff. 1937ff.;
Dreher, F., Friedberg in Hessen, 1938; Roth, H., Burg und Stadt Friedberg, 2.
A. 1959; Friedberg in der Wetterau. Vergangenheit und Gegenwart, Teil 1, 1966;
Braun, W., Friedberg im Spätmittelalter (1250-1500), Wetterauer
Geschichtsblätter 15 (1968), 59ff.; Schilp, T., Die Reichsburg Friedberg im
Mittelalter, 1982, Wetterauer Geschichtsblätter 31; Heitzenröder, W.,
Reichsstädte und Kirche in der Wetterau, 1982; Schartl, R., Das Privatrecht der
Reichsstadt Friedberg im Mittelalter, 1987 (Diss. Gießen); Schwind, F.,
Friedberg, LexMA 4 1989, 918; Friedberg in Hessen, hg. v. Keller, M., Bd. 1f.
1997ff. ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 209; Olschewski, B.,
Herrschaftswechsel - Legitimitätswechsel, 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friedland (Herrschaft, Herzogtum). In F. in
Nordböhmen erscheint im 13. Jahrhundert eine Burg. Die Herrschaft F.,
ursprünglich in der Lausitz gelegen, kam vor 1278 vom Hochstift Meißen an
Böhmen, gehörte von 1278 bis 1551 den Herren von
Biberstein (Bieberstein), die 1534 die Reformation einführten, und dann vor
1620 Herren von Redern. Nach 1620 wurde sie
eingezogen, fiel 1621/1622 an Albrecht von Wallenstein und gab dessen auf etwa
1200 Quadratkilometern erweitertem Herzogtum (1625/1627-1634) den Namen. Nach
1634 kam F. mit der Herrschaft Reichenberg an die Grafen Gallas. Der letzte
Graf übertrug die Güter 1757 dem Grafen Clam. 1918/1919 kam F. zur
Tschechoslowakei, 1938 im Sudetengebiet zum Deutschen Reich und 1945 wieder an
die Tschechoslowakei.
L.: Wolff 467; Schicketanz, A., Die Geschichte des Kreises Friedland, 1965.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friesack (Herrschaft, Ländchen). In dem
vermutlich von den Ministerialen von Jerichow angelegten F. bei Potsdam bestand
früh eine Burg der Askanier. Burg, Stadt und Herrschaft F. gehörten im 13.
Jahrhundert den Herren von F. 1335 kamen sie als
Lehen der Markgrafen von Brandenburg an die Herren
von Bredow. Von 1949 bis 1990 zählte F. mit Brandenburg zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 387; Bardey, E., Geschichte von Stadt und Ländchen Friesack, 1894;
Koss, H. v., Das Ländchen Friesack und die Bredows, 1965.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fürfeld (reichsritterschaftlicher Ort).
F. bei Heilbronn wurde 1516 von den Herren von Helmstadt
an die Gemmingen verkauft. Es war Mannlehen des Hochstifts Worms. Es gehörte
zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam F.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fürstenstein (Burg, Herrschaft). Vermutlich
errichteten die Grafen von Bilstein im 13. Jahrhundert bei Albungen an der
Werra die Burg F. Um 1301 kam sie durch Kauf oder Heimfall an Hessen. Von 1344
an waren die vielleicht ursprünglich zu den Burgmannen von Boyneburg gehörigen
Diede von F. an der vielfach verpfändeten Burg berechtigt. Seit 1596 waren sie
bis zu ihrem Aussterben 1807 die alleinigen Herren.
S. Diede von Fürstenstein.
L.: Wengel, E., Der Fürstenstein, Burgwart 13 (1912). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gablingen (Herrschaft). G. nördlich von
Augsburg ist vielleicht schon früh besiedelt, urkundlich aber erst um 1100
genannt (Gabelungen). Im 14./15 Jahrhundert hatten die Marschälle von Biberbach
und die Herren von Knöringen das Dorf inne. Die
zugehörige Herrschaft veräußerten die Herren von
Knöringen 1527 an Anton Fugger. Später kam sie an die Linie Fugger-Babenhausen.
Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft über die Fugger-Wasserburg
dem schwäbischen Reichskreis an und kam danach zu Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 686 SchwäbRK 16 b; Stauber, A., Das Haus Fugger von
seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gaildorf (Herrschaft). Nach G. am Kocher
südlich von Schwäbisch Hall nannten sich seit 1255 Herren
von G., die im Dienst der Schenken von Limpurg standen. Bei Teilungen in der
Familie der Schenken seit 1441 fiel der 1404 zur Stadt erhobene Ort bis 1552
einer Linie zu und wurde später geteilt. Nach 1690 stand die Herrschaft der
Linie Limpurg-Sontheim zu (Aussterben in männlicher Linie 1713). 1806 fiel G.
mit der Herrschaft Limpurg an Württemberg, wo es bis 1938 Sitz eines Oberamtes
war. 1951/1952 gelangte es damit zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 124; Hölzle, Beiwort 49. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gammertingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Nach bronzezeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern erscheint
im 13. Jahrhundert die von den Grafen von Veringen, die das 1101 erstmals
erwähnte Dorf über die Grafen von Achalm, die Grafen von G. (vor 1182), die
Grafen von Ronsberg und die Herren von Neuffen
in der Mitte des 13. Jahrhunderts erlangt hatten, angelegte Stadt G. am linken
Lauchertufer bei Sigmaringen. Nach mehrfachem Herrschaftswechsel kaufte der württembergische
Obervogt Dietrich von Speth die Herrschaft G. mit Hettingen, Hermentingen,
Feldhausen, Kettenacker und Neufra. Sie zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1806 kam sie an Hohenzollern-Sigmaringen, das die
Spethschen Güter 1827 durch Kauf erwarb, 1850 an Preußen. Bis 1925 war G. Sitz
eines Oberamtes. 1945 gelangte es an Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Wiest, J., Geschichte der Stadt Gammertingen, 1928, Neudruck
1961; Burkarth, H., Die Geschichte der ehemaligen Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, 1983.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gams (Reichsdorf), Gambs. G. in der
Schweiz im heutigen Kanton Sankt Gallen?). Campesias wird 835 erstmals genannt.
Zunächst gehörte es zur Herrschaft Sax. Nach einer Erbteilung um 1360 bildete
es eine eigene Herrschaft. 1393 verkaufte Eberhard der Ältere von Sax G. mit
Burg Hohensax für 20000 Gulden an die Herzöge von Österreich. 1398 erhielt sein
Neffe Eberhard der Jüngere von Sax die Herrschaft als Lehen Österreichs. Über
eine Erbtochter kam sie an Kaspar von Bonstetten. Auf Bitte der Leute von Gams
kauften Schwyz und Glarus 1497 die Herrschaft, die in der Reformation
katholisch blieb. Als Reichsdorf erschien Gams erstmals 1609 bei dem 1603-1605
als Erzieher im Dienst der Herren von
Sax/Hohensax stehenden Melchior Goldast von Haiminsfeld (Haimisfeld). 1797 kam
Gams zum Kanton Linth, 1803 zum Kanton Sankt Gallen der Schweiz.
L.: Goldast, Reichshandlung 1609, Einleitung; Jenichen 12; Hugo 475;
Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz Bd. 3 (1926), 388.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gans von Putlitz (Herren). Putlitz an der oberen Stepenitz wurde 948 von
König Otto I. dem Bistum Havelberg übertragen. 983 wurde es wieder slawisch.
Vermutlich 1147 eroberten die ministerialischen Herren
von P. (Gans Edle zu P.) einen Teil der Prignitz (P., Perleberg, Wittenberge,
Lenzen, Pritzwalk, Grabow). Sie übten hier landesherrliche Rechte aus. Sie
mussten aber die Lehnshoheit der Bischöfe von Havelberg bzw. Grafen von
Schwerin (Putlitz) und der Markgrafen von Brandenburg (Wittenberge) anerkennen.
Grabow und Lenzen kamen an die Grafen von Schwerin, Pritzwalk an die Markgrafen
von Brandenburg. Später wurde auch Perleberg nach Aussterben der dortigen Linie
als erledigtes Lehen eingezogen. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Wiese, H., Chronik der Stadt Putlitz, ungedruckt; Schultze, J.,
Die Prignitz, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gärtringen (Dorf, Herren, Herrschaft). G. bei Böblingen wurde 1382 von den Pfalzgrafen von Tübingen an Württemberg verkauft. Der Ortsadel starb 1559 aus. Das Gut kam als Lehen von 1610 bis 1616 an den württembergischen Rat Johann Sattler und 1640 durch Erbschaft an die Hiller und über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Jäger von Gärtringen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gedern (Burg, Herrschaft). G. bei
Büdingen kam 780 an Lorsch. Die von den Herren
von Büdingen stammenden Herren von Ortenberg
errichteten dort eine Burg. Von ihnen fiel G. an die Herren
von Breuberg, die 1316 die Hälfte des Ortes dem Erzstift Trier zu Lehen
auftrugen. 1323 gingen ihre Rechte an die Trimberg, 1376 an die
Eppstein-Königstein und 1535 an die Grafen von Stolberg über. Diese führten die
Reformation ein. Seit 1677 war G. Sitz einer eigenen, 1742 gefürsteten Linie
Stolberg-Gedern, die 1804 von Stolberg-Wernigerode beerbt wurde. 1806 fiel G.
an Hessen-Darmstadt, dann an Isenburg und 1816 wieder an Hessen-Darmstadt und
damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 275; Thomée, H., Chronik der Stadt Gedern, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geilenkirchen (Herrschaft, Land, Freiheit,
Herrlichkeit). G. bei Jülich wird erstmals 1170 erwähnt. Bis zum Erlöschen
ihres Mannesstamms 1334 gehörte es den Rittern von G., welche die Stammburg von
den Herren von Heinsberg zu Lehen hatten. 1405
war es Mittelpunkt eines kleinen Landes. 1484 kam es mit der Herrschaft
Heinsberg an Jülich, innerhalb dessen es (1485 Freiheit) als Herrlichkeit 1486
pfandweise an die Harff gelangte. 1815 fiel G. an Preußen, 1946 an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 322; Jansen, H., Die sozial- und siedlungsgeographische Entwicklung
im westlichen Jülicher Land, 1957.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geisingen (Herrschaft). G. bei
Donaueschingen wird 764 (Chisincas) erstmals erwähnt. Die Herren von G., die sich auch nach der um 1100 erbauten
nahen Burg Wartenberg nannten, gründeten neben dem Dorf zwischen 1250 und 1300
eine Stadt. 1318 kam G. mit Wartenberg über die Grafen von Freiburg-Badenweiler
erbweise an das rivalisierende Fürstenberg, 1806 an Baden und damit 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Barth, J., Geschichte der Stadt Geisingen an der Baar, 1880;
Vetter, A., Geisingen. Eine Stadtgründung der Edelfreien von Wartenberg, 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gemmingen (Herren,
Reichsritter). G. (Gemmincheim) bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich
einer Gabe an Lorsch erstmals erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275
erscheinen (wohl mit Allodialgut) Herren von G.,
die sich später mit den Grafen von Neipperg in die Herrschaft über G. teilten.
Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später weitverzweigten Hauptstämme
Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß Beginn des 15. Jh.s, später
Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg) geteilte Familie G. war bereits
1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Zeitweise
bestanden in G. drei Schlösser. Das später der Reichsritterschaft Schwaben und
Franken aufgeschworene Geschlecht bildete die Linien (Steineck bzw.) Steinegg,
G., Mühlhausen, Presteneck, Horneck, Tiefenbronn und Hamberg (Homberg) aus. Zu
ihren Gütern zählten innerhalb des Ritterkreises Schwaben im Kanton Neckar
Hamberg (Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Hohenwart (Lehen
Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Lehningen (Lehen Badens, v. G. zu
Mühlhausen), Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu Mühlhausen), Neuhausen
im Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), Schellbronn (Lehen Badens, v.
G. zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1407),
Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton Kocher Ganerbschaft
Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise (seit 1675), Filseck
(1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779), Talheim teilweise, im
Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit Rauhof, Bonfeld mit (dem
1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt, Fürfeld, Rappenau,
Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit Kälbertshausen,
Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie von den Anfängen bis 1806 immatrikuliert
waren, drei Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), Bierbach, Eberbach, Erlau,
Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach, Hof Rodenstein (17. Jh.) mit
Rodensteinschen Waldungen, Altenberg (Schloss und Gut mit Niedersteinach 1622),
Hoffenheim (1771), Teile von Sachsenflur, Unterheimbach mit Oberheimbach, Bürg
(1334), Ilgenberg, Leibenstadt, Lobenbacherhof, Neckarzimmern mit Schloss
Hornberg (1612), Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn), Teile von Widdern (15.
Jh.), Kochendorf teilweise (1749), Herrschaft Maienfels und Neuhütten (16. Jh.,
gemeinschaftlich mit den Weiler) sowie Schloss Presteneck teilweise. 1520 wurde
in G. die Reformation eingeführt. Um 1790 waren die G. auch im Kanton Baunach
immatrikuliert. 1806 kam G. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
(Am Beginn des 21. Jh.s sind noch rund 200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64; Winkelmann-Holzapfel
150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123; Stetten 32, 36;
Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die Mediatisierung der
Reichsfreiherrn von Gemmingen beim Übergang in die badischen
Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972; Andermann, K., In Angelegenheiten
der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die Urkunden des Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, 1990; Andermann,
K., .Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen
und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011; Archive der Freiherren von
Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902,
bearb. v. Burkhardt, M., 2013; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Fränkisch Crumbach 1792).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gemünden (Reichsstift). Das vom Grafen
des Niederlahngaus 845 in Kettenbach gegründete und bald darauf nach G. im
Westerwald verlegte Stift kam vermutlich noch im 10. Jahrhundert von den
Konradinern an das Reich. Die Vogtei gelangte von den Konradinern vermutlich
über die Grafen von Gleiberg an die Grafen von Leiningen, vor 1221 an
Runkel-Westerburg und dann an die Herren von
Westerburg und die Herren von Runkel, wobei die
Bindung an das Reich seit 1336 verloren ging. Den Herren
von Westerburg folgten die Grafen von Leiningen-Westerburg, unter denen das
Stift 1566/1568 die Reformation annahm und die 1599 auch den Anteil der Grafen
von Wied-Runkel erwarben. 1806 fiel G. mit Westerburg an Berg, 1815 an Nassau,
1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 282. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gera (Gau [999,] Herren, Herrschaft). G. in Thüringen wird 995 erstmals
als Bezeichnung eines Gaues (terminus Gera) genannt, den Kaiser Otto III. 999
dem Stift Quedlinburg gab. Vögte des Klosters wurden vermutlich am Ende des 12.
Jahrhunderts die Herren von Weida. Sie erhoben
die Siedlung G. vor 1237 zur Stadt mit dem Recht Magdeburgs. Seit 1238 benannte
sich eine ihrer Linien nach G. Diese dehnte ihr Herrschaftsgebiet durch
Heiraten geschickt aus (Schleiz, Mühltroff, Lobenstein, Saalburg). Infolge des
vogtländischen Kriegs stand die Herrschaft G. seit 1358 unter der Oberhoheit
des Hauses Wettin, an welches das Stift Quedlinburg die Vogtei übertragen und
die Herrschaft G. verlehnt hatte. 1425 teilte sich G. in die Linien G., Schleiz
und Lobenstein (seit 1371 Lehen Böhmens), doch wurden die Güter 1497 wieder
vereinigt. 1547 fiel infolge Verzichts Sachsens zugunsten des Kaisers die
Oberhoheit an Böhmen, 1550 bei dem Aussterben der Vögte die Herrschaft G. an
die Burggrafen von Meißen, 1562 an die jüngere Linie des Hauses Reuß, die 1616
noch Schleiz erhielt und bis 1918 in G. residierte. Seit 1920 gehörte G. zu
Thüringen, seit 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Reuß-Gera.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 b; Urkundenbuch der Vögte von Weida,
Gera und Plauen, bearb. v. Schmidt, B., Bd. 1f. 1885ff.; Kretzschmer, E.,
Geschichte der Stadt Gera und ihrer nächsten Umgebung, Bd. 1 1926; Beiträge zur
Geschichte der Stadt Gera. Festgabe zur 700-Jahrfeier, bearb. v. Auerbach, A.,
1937; Gerisch, P., Gera und Umgebung, 1956; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue
des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 122 (Cretzschwitz, Geißen, Groitschen,
Nauendorf, Negis, Röpsen, Roschütz, Söllmnitz); Gera, hg. v. Ebersmann, H.,
1987. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geroldseck, Hohengeroldseck (Grafschaft,
Herrschaft, Reichsgrafschaft). 1139 wird die Burg G. (Hohengeroldseck) bei Lahr
erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die seit Anfang des 12. Jahrhunderts in
der Ortenau nachweisbaren Herren von G. Sie
bauten um die im 13. Jahrhundert genannte Burg H. eine Herrschaft auf. Walter
von G. band fast den gesamten Adel der Ortenau an sich und erlangte 1246/1247
durch Heirat mit der Erbtochter Helika von Mahlberg die Stadt Lahr. Nach seinem
Tod (1277) kam es zu Erbstreitigkeiten und Teilungen (Linien Lahr-Mahlberg [bis
1426] und Veldenz [bis 1440] mit den Zweigen Hohengeroldseck und Sulz). Die an
die Linie Lahr-Mahlberg fallende Hälfte wurde 1426 an die Grafen von Moers-Saarwerden
vererbt und kam 1442/1497 an Baden. Die übrigen Güter (Herrschaft G.) fielen an
Heinrich, der mit Agnes von Veldenz verheiratet war und sich Graf von Veldenz
nannte. 1504 begab sich G. unter die Lehnshoheit Österreichs. Nach dem
Aussterben der Grafen (1634) belehnte der Kaiser mit dem heimgefallenen Lehen
die Grafen von Kronberg/Cronenberg, nach deren Aussterben (1692) entgegen einer
Besetzung durch Baden 1697/1705 die Freiherren und späteren Grafen von der
Leyen. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste die zum schwäbischen Reichskreis
zählende Grafschaft ein Gebiet von 2,3 Quadratmeilen und hatte 4000 Einwohner.
1806 wurde die Herrschaft zu einem souveränen, dem Rheinbund beitretenden
Fürstentum erhoben, 1815 aber wieder der Lehnshoheit Österreichs unterstellt
(mediatisiert). 1819 trat Österreich G. an Baden ab. Damit gelangte G.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Wallner 688 SchwäbRK 52; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D4; Fickler, C., Kurze Geschichte der Häuser Geroldseck
und von der Leyen, 1844; Kohler, O., Die letzten 150 Jahre Geroldsecker
Herrschaft, Alemann. Jb. 1957; Kramer, W., Beiträge zur Familiengeschichte des
mediatisierten Hauses von der Leyen und zu Hohengeroldseck, 1964; Bühler, C.,
Die Herrschaft Geroldseck. Studien zu ihrer Entstehung, ihrer Zusammensetzung
und zur Familiengeschichte der Geroldsecker im Mittelalter, 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geroldseck (Herren). G. bei Straßburg ist die Stammburg der Herren von G., die ab 1120 erscheinen. Sie waren im Unterelsass sehr begütert. 1387 erlosch die Familie im Mannesstamm. Name und Wappen wurden 1414 von den Herren von Wangen aufgenommen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gimborn-Neustadt (reichsunmittelbare Herrschaft,
Grafschaft). Schloss Gimborn an der oberen Leppe (bei Gummersbach) gehörte seit
dem 13. Jahrhundert verschiedenen Herren (Herren von Sankt Gereon in Köln, Berg, Mark, Kruwell,
Burtscheid, Nesselrode, Harff). 1550 kam es durch Einheirat von den märkischen
Rittern von Harff an das mainfränkische Geschlecht Schwarzenberg. 1610 wurde
Gimborn zur Unterherrschaft Brandenburgs und der Pfalz erhoben. Adam von
Schwarzenberg, der erste Minister in Brandenburg, eroberte das märkische, 1614
Brandenburg zugeteilte Amt Neustadt, bewirkte bis 1621 die Belehnung mit 12
Bauerschaften nördlich der Agger, kaufte 16 adlige und steuerbare Güter im
Binnenbergischen und erreichte 1630 die Übertragung durch Brandenburg als
Mannlehen und freie Reichsherrschaft sowie 1631 die Reichsunmittelbarkeit
dieser Herrschaft G. (u. a. Gummersbach). 1682 wurden die Güter zur Grafschaft
erhoben. Die Grafschaft gehörte dem westfälischen Reichsgrafenkollegium an.
1782/1783 verkauften die inzwischen in Wien ansässigen Fürsten von
Schwarzenberg das 5 Quadratmeilen große G. mit 18000 Einwohnern an die Grafen
von Wallmoden (Wallmoden-Gimborn). 1806 kam das Gebiet an das Großherzogtum
Berg, 1815 an Preußen und 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 364f.; Zeumer 554 II b 63, 24; Wallner 704 WestfälRK 29; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Sybel, F. v., Chronik und Urkundenbuch
der Herrschaft Gimborn-Neustadt, Grafschaft Mark 1880.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ginsheim (Reichsdorf). G. bei Mainz war ein Reichsdorf. 1248 wurde es an die Grafen von Katzenelnbogen verpfändet. Später fiel es an die Herren von Falkenstein, 1419 an Isenburg und 1600 an Hessen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glatt (Herrschaft). 731/736 erscheint
G. bei Sulz am Neckar in einer Urkunde Sankt Gallens. Am Ende des 13.
Jahrhunderts gehörte es mit dem halben Dürrenmettstetten und einem Sechstel
Dettingen den Herren von Neuneck. Nach deren
Aussterben (1678) kam es durch Testament an das Domstift Trier, durch Verkauf
an den Freiherren von Landsee und 1706 an das Stift Muri im Aargau, das
Dettingen, Dießen (bei Horb), Dettlingen (Dettensee) und Neckarhausen anfügte.
Nach der Säkularisation fiel die Herrschaft G. an Hohenzollern-Sigmaringen und
bildete bis 1854 ein Oberamt. Über Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam G.
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wetzel, J., Das hohenzollerische Schwarzwalddorf Glatt und das
Adelsgeschlecht von Neuneck, Bll. d. württemberg. Schwarzwaldvereins 19 (1911),
Neudruck 1966; Ottmar, J., Geschichte der Burg Neuneck, 1963; Hermann, W., Die
niederadelige Herrschaft Glatt vom Ende des 15. bis zur Mitte des 16.
Jahrhunderts, Zs. f. hohenzollerische Geschichte 24 (1988). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glauchau (Herrschaft). Um 1170
errichteten die Herren von Schönburg auf dem
Hochufer der Zwickauer Mulde die Burg G., die Mittelpunkt ihrer Herrschaft G.
wurde. Später gelangte G. mit Schönburg an Sachsen.
L.: Wolff 422; Schlesinger, W., Grundzüge der Geschichte der Stadt Glauchau,
1940. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gleiberg (Grafen). Nach der wohl im 10.
Jahrhundert bei Gießen von den Konradinern als Grafen des Lahngaus erbauten
Burg G. nannten sich seit 1045/1062/1064 Grafen von G., die von den Grafen von
Luxemburg und den Grafen der Wetterau abstammten. Am Ende des 12. Jahrhunderts
starb die Familie in männlicher Linie aus und vererbte ihre reichen Güter an
die Herren von Merenberg, die Pfalzgrafen von
Tübingen und vermutlich die Grafen von Solms. Die merenbergischen Güter fielen
1328 durch Erbfolge an die Grafen von Nassau-Weilburg, die tübingischen Güter
1265 durch Verkauf an die Landgrafen von Hessen.
L.: Wolff 265; Jendorff, A., Condominium, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glogau-Sagan, (Sagan) (Herzogtum,
Herrschaft). Sagan am Bober in Niederschlesien wird 1202 erwähnt. Vor 1280
wurde bei der dortigen Burg eine Stadt zu deutschem Recht angelegt. Sie war von
1273/1397 bis 1472 Residenz eines Teilherzogtums der schlesischen Piasten. 1329
kam G. unter die Lehnshoheit Böhmens. 1472 wurde Sagan an das Haus Wettin
verkauft. 1504 starben die Herzöge von G. aus. 1549 kam G. an Habsburg, 1740 an
Preußen. Von 1628 bis 1634 war die Herrschaft Sagan im Besitz Wallensteins, von
1646 bis 1786 der Fürsten Lobkowitz. Nach dem Verkauf durch diese kam Sagan mit
20 Quadratmeilen Gebiet (den Städten Sagan, Priebus, Naumburg und Freiwaldau)
als preußisches Lehnsfürstentum 1786 an Herzog Peter Biron von Kurland, über
dessen Tochter Dorothea an das Haus Talleyrand-Périgord. 1929 erlosch der Titel
eines Herzogs von Sagan. 1945 fiel Sagan unter die Verwaltung Polens und damit
1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen. S. Sagan
L.: Wolff 486; Leipelt, A., Geschichte der Stadt und des Herzogtums Sagan,
1853; Wolff, O., Kritische Sichtung der Geschichte der Stadt und des Herzogtums
Sagan, wie sie namentlich von A. Leipelt dargestellt worden ist, 1859;
Heinrich, A., Geschichte des Fürstentums Sagan, 1911; Sieber, H., Schlösser und
Herrensitze in Schlesien, 1957; Handke,
K./Steller, G., Beschreibung der schlesischen Kreise Sagan und Sprottau, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glött (Herrschaft). G. an der Glött
südlich Dillingens wird im 12. Jahrhundert als Sitz eines Adelsgeschlechts
erstmals erwähnt. Im 14. Jahrhundert unterstand es den Herren
von Knöringen-Burgau als Ministerialen der Markgrafen von Burgau. 1537 kaufte
es Anton Fugger und verwandelte das Lehen der Grafen zu Fürstenberg in Allod.
Später gelangte es an die Linie Fugger-Kirchberg. Die dem schwäbischen
Reichskreis zugehörigen Fugger-Glött wurden 1805/1806 in Bayern mediatisiert.
L.: Wolff 205; Lieb, N., Die Fugger und die Kunst im Zeitalter der hohen
Renaissance, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gotha (Herren,
Residenz des Landgrafen von Thüringen). G. in Thüringen gehörte vermutlich zum
alten thüringischen, von den Franken übernommenen Königsgut. 775 (Gothaha) gab
es Karl der Große an das Stift Hersfeld. 1109 erscheinen Herren von G., die Burgmannen der ludowingischen
Landgrafen von Thüringen gewesen sein dürften. 1247 kam G. an die Markgrafen
von Meißen, galt von 1287 bis ins 15. Jahrhundert als Lehen Mainz´ und fiel
1640 an die ernestinische Linie des Hauses Wettin (Sachsen). 1640 wurde es
Residenz des Fürstentums Sachsen-Gotha. Das Gebiet des Fürstentums umfasste
Stadt und Amt Gotha, die Ämter Tenneberg, Reinhardsbrunn, Georgenthal,
Schwarzwald oder Zella, Wachsenburg, Volkenroda und Tonna, die obere Herrschaft
Kranichfeld und den unter gothaischer Oberhoheit stehenden Teil der Grafschaft
Gleichen (1681-1825 Sachsen-Gotha-Altenburg, 1826-1918 Sachsen-Coburg-Gotha).
Es zählte zum obersächsischen Reichskreis. 1920 kam G. zu Thüringen und damit
von 1945/1949 bis 1990 zur sowjetischen Besatzungszone bzw. zur Deutschen
Demokratischen Republik. S. Sachsen-Gotha, Sachsen-Gotha-Altenburg,
Sachsen-Coburg und Gotha (Sachsen-Coburg-Gotha)
L.: Wolff 397f.; Beck, A., Geschichte der Stadt Gotha, 1870; Strenge, K.
v./Devrient, E., Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen, 1909;
Gotha. Das Buch einer deutschen Stadt, hg. v. Schmidt, K., Bd. 1f. 1927ff.;
Schmidt, K., Gotha im heimatkundlichen Schrifttum, 1939; Uhlig, L., Gotha.
Stadt und Umland. Ihr Struktur- und Funktionswandel, Diss. Leipzig 1967;
Steguweit, W., Geschichte der Münzstätte Gotha vom 12. bis zum 19. Jahrhundert,
1987; Raschke, H., Residenzstadt Gotha 1640-1918, 1990; Klinger, A., Der
Gothaer Fürstenstaat, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 218.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grandson (Herrschaft). Nach der um 1000
gegründeten Burg G. am südwestlichen Neuenburger See nannten sich Herren von G. Die zugehörige Herrschaft kam 1389 zu
Savoyen und wechselte 1475/1476 mehrfach zwischen Bern und Freiburg. 1815
gelangte G. zum Kanton Waadt.
L.: Wolff 530; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) B3; Michaud, L.,
Grandson, 1957. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Graubünden (Kanton). Das ursprünglich von
den Rätern bewohnte Gebiet im Südosten der heutigen Schweiz wurde 15 v. Chr.
von den Römern unterworfen (Provinz Raetia prima). Seit 536/539 gehörte es zum
fränkischen Reich, seit 843 zu dessen ostfränkischem Teil. Wichtigste Herren waren der Bischof von Chur und der Abt von
Disentis. Seit 1200 sind Gemeinden von Freien nachweisbar, zu denen freie
Rodungssiedler (Walser) kamen. Gegen Versuche der Grafen von Habsburg, ihre
Herrschaft auszudehnen, entstand 1367 der Gotteshausbund der Talschaften
Domleschg, Oberhalbstein, Bergell und Engadin sowie der Stadt Chur und des
Domkapitels. 1395 vereinigte sich u. a. das Vorderrheintal (Disentis, Rhäzüns,
Sax, 1395 Gruob, 1399 Hohentrins, 1406 Schams, 1441 Cazis, 1480 Misox, Calanca)
zum Oberen oder (vielleicht wegen der grauen Bekleidung der bäuerlichen
Einwohner seit 1442) Grauen Bund (1424 erneuert), am 8. 6. 1436 die ehemals
toggenburgischen Gemeinden im Prätigau (Prättigau) zum Zehngerichtenbund
(Belfort, Davos, Klosters, Castels, Schiers, Schanfigg, Langwies, Churwalden,
Maienfeld, Malans-Jenins). Diese Bünde bzw. deren Orte verbanden sich 1471
untereinander. 1470 wurden sechs Gerichte im Prättigau durch Kauf erworben.
1497/1498 gingen Gotteshausbund, Grauer Bund und Zehngerichtenbund ein Bündnis
mit den Eidgenossen der Schweiz ein. 1499 wurden die Grafen von Tirol bzw.
Erzherzöge von Österreich besiegt. 1512 eroberten die Drei Bünde (Gemeine drei
Bünde) Chiavenna, Veltlin und Bormio. Wenig später fand die Reformation
Eingang. Am 23. 9. 1524 schlossen sich die drei Bünde eng zum Freistaat der
drei Bünde zusammen. Namengebend wurde dabei der Graue Bund. Von 1649 bis 1652
wurden die letzten Rechte Österreichs im Zehngerichtenbund und im Engadin
abgelöst. Im Gegenzug gab der Bischof von Chur seine Leute im Vinschgau an die
Grafen von Tirol bzw. Erzherzöge von Österreich. Im 17. Jahrhundert besetzten
Frankreich und Österreich/Spanien abwechselnd das Gebiet, doch gelang Georg
Jenatsch die Sicherung der Unabhängigkeit. 1797 gingen Chiavenna, das Veltlin
und Bormio an die Zisalpinische Republik verloren. 1798/1799 wurde G. als
Kanton Rätien mit der Helvetischen Republik vereinigt, 1803/1815 fünfzehnter,
um Tarasp vergrößerter Kanton der Eidgenossenschaft. 1814 gab sich G. eine neue
Verfassung.
L.: Wolff 533ff.; Plattner, W., Die Entstehung des Freistaates der drei Bünde,
1895; Heierli, J./Oechsli, W., Urgeschichte Graubündens, 1903; Planta, P. v.,
Geschichte von Graubünden, 3. A. 1913; Caliezi, B., Der Übergang der Herrschaft
Räzüns an den Kanton Graubünden, 1920; Heuberger, R., Raetien im Altertum und
Frühmittelalter, 1932; Gillardon, P., Geschichte des Zehngerichtenbundes, 1936;
Müller, I., Die Entstehung des Grauen Bundes, Zs. f. schweizer. Geschichte 21
(1941); Kern, W., Graubünden, Bd. 1f. 1944ff.; Pieth, F., Bündnergeschichte,
1945; Bündner Urkundenbuch, bearb. v. Meyer-Marthaler, E./Perret, F., 1947ff.;
Jenny, R., Historisches über den Freistaat Graubünden, Bd. 1ff. 1964;
Festschrift 600 Jahre Gotteshausbund, 1967; Bundi, M., Zur Besiedlungs- und
Wirtschaftsgeschichte Graubündens im Mittelalter, 1982; Bischofberger, H.,
Graubünden, LexMA 4 1989, 1659; Jahrzeitbücher, Urbare und Rödel Graubündens,
Band 1 Die Kreise Disentis und Ruis, Band 2 Die Kreise Ilanz, Lugnez und Trins,
bearb. v. Brunold, U. u. a., 1999ff.R; athgeb, C., Die Verfassungsentwicklung
Graubündens im 19. Jahrhundert, 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Greifenstein (Herrschaft). Die kurz nach 1226
von den Grafen von Nassau aus Beilstein verdrängten Herren
errichteten oder erneuerten noch vor der Mitte des 13. Jahrhunderts die Burg G.
bei Wetzlar. 1298 zerstörten die Grafen von Nassau die Burg, doch blieb die
Ruine mit der zugehörigen Herrschaft zwischen Nassau, Solms und Hessen
umstritten. 1382 erbauten die Grafen von Solms-Burgsolms zusammen mit den
Grafen von Nassau-Sonnenberg die Burg wieder. 1395 verkaufte Nassau-Dillenburg
die Herrschaft an Solms-Burgsolms. Beim Aussterben von Solms-Burgsolms 1415 kam
G. an Solms-Braunfels. Mit diesem fiel die zum oberrheinischen Reichskreis
zählende Herrschaft 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 273; Wallner 696 OberrheinRK 19; Himmelreich, F., Greifensteiner
Chronik, 2. A. 1903. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Greiffenstein (Herrschaft). Die Burg G. bei
Greiffenberg in Schlesien war Mittelpunkt der Herrschaft G. Sie wurde 1392/1395
von König Wenzel IV., an den sie mit Schweidnitz-Jauer und Böhmen gelangt war,
an Seyfried von Raußendorf gegeben und befand sich seit 1399/1419 in der Hand
der Herren von Schaffgotsch.
L.: Winkler, B. v., Greiffenstein, Geschichte der Burg und Herrschaft, 3. A.
bearb. v. Herbig, A., o. J. (1923).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gronsfeld, Gronsveld (reichsunmittelbare
Herrschaft, Grafschaft). Südwestlich von Maastricht bildete sich seit dem 11.
Jahrhundert im Herzogtum Limburg um G. eine Herrschaft aus. Von ihr löste sich
zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Herrschaft Richold ab. 1498 wurde G. durch
König Maximilian zur Baronie erhoben. Zwischen 1576 und 1588 wurde das
lediglich aus zwei Kirchdörfern zusammengesetzte Gebiet eine zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum westfälischen
Reichsgrafenkollegium zählende Grafschaft. Von den Herren
von G. kam es an die Bronkhorst-Batenburg (Bronckhorst-Batenburg) und 1719 an
die Grafen von Törring-Jettenbach. 1794 wurde es von Frankreich besetzt.
1815/1839 gelangte G. zur Provinz Limburg (Südlimburg) der Niederlande.
L.: Wolff 359; Zeumer 554 II b 63, 16; Wallner 705 WestfälRK 50.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grüningen (reichsritterschaftlicher Ort).
In G. bei Biberach übertrugen die Bertholde 805 Güter an Sankt Gallen und 973
an das Kloster Reichenau. Nach Edelfreien von G. des 12. Jahrhunderts und einer
Linie G. der Grafen von Württemberg erscheinen im 13. Jahrhundert Herren von G. Ihre Nachfolger waren nach 1355 die Herren von Hornstein. Von ihnen hatten verschiedene
Linien ihren Sitz in G. Über Württemberg kam G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
(S. Hornstein zu G.)
L.: Selinka, R., Grüningen und seine Geschichte, 1928; Der Kreis Saulgau, 1971;
Der Kreis Biberach, 1973.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gundelfingen (Herren,
reichsunmittelbare Herrschaft). Nach der Burg G. an der Lauter nannten sich
1105 erscheinende hochadlige Herren, die bis zur
Mitte des 13. Jahrhunderts um Lauter und Donau ein kleines Herrschaftsgebiet
errichteten, das durch Erbteilungen aber bald wieder zerfiel. Der letzte
Freiherr von G. vererbte G. 1546 an die Grafen von Helfenstein, von denen es
1627 an Fürstenberg fiel (Linie Messkirch, 1744 Linie Stühlingen). Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörte die freie Herrschaft G. mit einer Quadratmeile (66 Quadratkilometer,
2800 Einwohner) über die Fürsten von Fürstenberg zum schwäbischen Reichskreis
sowie zum schwäbischen Reichsgrafenkollegium. 1806 fiel sie an Württemberg.
Damit gelangte G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 175; Uhrle, A., Regesten zur Geschichte der Edelherren von
Gundelfingen, von Justingen, von Steußlingen und von Wildenstein, Diss. phil.
Tübingen 1962. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gürzenich (Herren). G. bei Düren war im 12. Jahrhundert Sitz der Herren von G. (1151 Gorzenich). Sie waren Ministeriale des Erzstifts Köln. Später wurde G. Sitz einer Unterherrschaft des Herzogtums Jülich. Sie kam 1404 zur Hälfte an Johann Schellart von Obbendorf und einen von Lintzenich, nach 1523 ganz an die Schellart. Über Preußen gelangte G. 1956 zu Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gutenzell (reichsunmittelbare Abtei). G.
bei Biberach an der Riss in Oberschwaben wurde um 1230 vielleicht von zwei
Schwestern der Herren von Schlüsselberg als
Zisterzienserinnenkloster gegründet und 1237 erstmals erwähnt. 1238 stellte es
der Papst unter seinen besonderen Schutz. Das Kloster blieb ohne Vogt. Seit dem
späten Mittelalter war es reichsunmittelbar und gewann landesherrliche Rechte
über 11 Dörfer. Bis 1753 stand es unter der geistlichen Aufsicht des Abtes von
Salem, danach des Abtes von Kaisheim. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 fiel es mit 43
Quadratkilometern und rund 1500 Einwohnern an die Grafen von
Törring-Jettenbach, 1806 an Württemberg. 1851 stirbt die letzte Konventualin.
1951/1952 gelangte G. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 192; Zeumer 552 II a 36, 19; Wallner 689 SchwäbRK 68; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg von 1802-1810, 1902; Beck, P., Kurze Geschichte des Klosters
Gutenzell, 1911; Pöllmann, L., St. Kosmas und Damian Gutenzell, 1976;
Rheden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen
Reichsprälaten im Zeitalter des Barock, 1982; Gutenzell, hg. v. Beck, O., 1988;
Maegraith, J., Das Zisterzienserinnenkloster Gutenzell, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gymnich (Herren). Die in dem 1120 erstmals genannten G. bei Euskirchen ansässigen Herren von G. hatten die Vogtei der Güter des Klosters Siegburg in G. Das halbe Dorf war Unterherrschaft Kölns der Herren von G. Über Preußen kam G. 1946 zu Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hachberg, Hochberg (Herren, Herrschaft, Markgrafschaft). Nach der Burg H.
(Hochberg) bei Emmendingen nannte sich eine von Markgraf Hermann († 1074), dem
Sohn Herzog Bertholds I., begründete Adelslinie. Seit 1112 benannte sie sich
nach der Burg Baden bei Oos (s. Baden). Von diesen Markgrafen von Baden
spaltete sich nach 1197 die Linie (Baden-Hachberg bzw.) H. und von dieser 1297
die Nebenlinie (Baden-Sausenberg bzw.) Sausenberg ab. H. kam 1415 durch Kauf
wieder an die Hauptlinie zurück. Die sausenbergische Linie, die 1306 Rötteln,
später Lörrach und verschiedene Dörfer, 1444 Badenweiler und 1457 die
Grafschaft Neuenburg (Neuchâtel) erwarb, erlosch 1503. Ihre Güter kamen an
Baden, Neuenburg über eine Tochter an den Herzog von Orléans-Longueville (Longueville).
1535 fiel H. an Baden-Durlach. Für die Herrschaften Badenweiler, Rötteln und
Sausenberg kam im 16. Jahrhundert die Bezeichnung Markgräflerland auf (im
Gegensatz zum Breisgau Österreichs). Über Baden gelangten die meisten Güter
1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. a. Hochberg.
L.: Wolff 165; Zeumer 553 II b 31; Wallner 685 SchwäbRK 5; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D4; Weech, F. v., Die Zähringer in Baden, 1881; Regesten
der Markgrafen von Baden und Hachberg, hg. v. Fester, R./Witte, H./Krieger, A.,
Bd. 1ff. 1892ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches,
1938; Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der badischen
Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf Bernhards I.
(1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte Badens, 1967;
Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württemberg.
Franken 1978, 13ff.; Treffeisen, J., Das Abgabenverzeichnis der Markgrafschaft
Hachberg und der Herrschaft Üsenberg, Jb. des Landkreises Emmendingen 1994,
147. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hadamar (Herrschaft, Grafschaft). H. bei
Limburg erscheint erstmals 832 und dürfte wohl zu einem Reichsgutsgebiet um
Limburg gehört haben. Vermutlich als Erben der Grafen von Leiningen und als
Lehnsträger der Wormser Vogtei über das Stift Dietkirchen brachten die Grafen
von Nassau im 13. Jahrhundert H. an sich. Von 1303 bis 1394 spalteten sie eine
Linie Nassau-Hadamar ab. 1405 hatten die Grafen von Katzenelnbogen zwei
Drittel, seit 1443 die Hälfte der Herrschaft H., die von ihnen 1479 an Hessen
gelangte. Dieses verpfändete den Anteil von 1492 bis 1557 an die Herren von Eppstein und gab ihn nach der
Wiedereinlösung an Nassau-Dillenburg. Von 1607 bis 1711 war H. Sitz der
jüngeren, 1650 gefürsteten, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis
zählenden Linie Nassau-Hadamar. Über Nassau und Preußen (1866) kam H. 1945 zu
Hessen.
L.: Wolff 337; Wallner 703 WestfälRK 23.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hafner, Haffner (von Bittelschieß),
Hafner von Büttelschieß (Reichsritter). Nach Bittelschieß bei Sigmaringen
nannten sich seit 1083 Herren von Bittelschieß
(Butelsciez), denen der Ort bis zur Wende des 14. Jahrhunderts gehörte. Vom 16.
bis ins 18. Jahrhundert zählte die Familie der H. zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben. Über Hohenzollern, Preußen und Württemberg-Hohenzollern
kam Bittelschieß 1951/1952 zu Baden-Württemberg
L.: Ruch 18 Anm. 2 und Anhang 78.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hals (Grafschaft). Nach der Burg H.
an der Ilz benannte sich ein seit 1112 urkundlich bezeugtes Geschlecht, dessen
Reichslehen 1190 an die Herren von Kamm (Cambe)
übergingen, die sich die Halser nannten. 1207 wurde das Reichslehen den
Bischöfen von Passau zugesprochen. 1279 erhob König Rudolf von Habsburg die
Halser zu Grafen. Sie vererbten 1375 ihre Güter an die Landgrafen von
Leuchtenberg, die H. 1485 an die Aichberg verkauften. Nach deren Aussterben kam
es 1511 an Hans von Degenberg (Hans den Degenberger), der die zum bayerischen
Reichskreis zählende Grafschaft 1517 an die Herzöge von Bayern verkaufte.
L.: Wolff 136; Wallner 711 BayRK 1; Brunner, L., Die Grafen von Hals, 1857;
Wagner, W., Das älteste Salbuch der Grafschaft Hals, 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hamb (Herrschaft). Seit Anfang des 16. Jahrhunderts hatten die Herren von Pallant (Palant) als Lehen der Herzöge von Geldern die freie Herrschaft H. bei Moers am Rhein inne. Um 1700 wurde die Herrschaft mit Geldern vereinigt. Über Preußen kam H. 1946 zu Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hanau (Grafen). H. wird erstmals 1143
als Wasserburg der Herren von Buchen (Stammburg
Wachenbuchen [Wasserbuchen] bei H.), die Vögte des Mariengredenstifts in Mainz
waren, auf einer Kinziginsel erwähnt (Hagenowa). 1166/1168 erscheint als Erbe
eine Adelsfamilie, die sich zunächst nach ihrer Stammburg Dorfelden bei
Frankfurt am Main, 1191 nach der Burg H. benannte und Mainz rasch weitgehend
aus dem Gebiet der unteren Kinzig verdrängte. Im 13. Jahrhundert erwarb sie zu
ihrer gräflichen Stellung und zu Gütern um Schlüchtern durch Heirat und
Erbschaft Güter in der Wetterau (Beerbung Ulrichs II. von Münzenberg 1255, ein
Sechstel Münzenberg, ein Sechstel Assenheim), im Rhein-Main-Gebiet
(Babenhausen) und im Spessart (kurz nach 1272 Steinau). Im 14. Jahrhundert
gewann sie die Vogtei Schlüchtern und war mehrfach Inhaber der Reichslandvogtei
in der Wetterau. 1320/1364 erlangte sie die Pfandschaft des Gerichts
Bornheimerberg (Bornheimer Berg), 1429 die Reichsgrafenwürde. 1436 erhob sie H.
zur ständigen Residenz. 1458 wurde in die Linien Hanau-Münzenberg (mit dem Sitz
Hanau und den Gütern nördlich des Mains) und Hanau-Babenhausen (mit den Gütern
südlich des Mains) geteilt. 1480 fiel der Linie Hanau-Babenhausen die halbe
Grafschaft Lichtenberg mit Gütern im Unterelsass sowie um Kehl (Hanauer Land)
an. Seitdem nannte sie sich Hanau-Lichtenberg. Um 1530 traten die Grafen zur
Reformation über. 1570 beerbten die Grafen von Hanau-Lichtenberg die Grafen von
Zweibrücken-Bitsch, 1642 die Grafen von Hanau-Münzenberg. Zweifelhaft ist, ob
sie 1696 die seit 1685 angestrebte Erhebung in den Reichsfürstenrat gewannen.
1697 fielen die elsässischen Güter an Frankreich. Nach dem Aussterben
Hanau-Lichtenbergs 1736 kam Hanau-Münzenberg mit H. durch Erbvertrag an
Hessen-Kassel, Hanau-Lichtenberg (unter Landeshoheit Frankreichs) an
Hessen-Darmstadt. Von 1806 bis 1810 war H. von Frankreich besetzt und wurde
dann mit Ausnahme der Ämter Rodheim, Dorheim, Ortenberg, Babenhausen und des
Dorfes Heuchelheim, die an Hessen-Darmstadt gelangten, zu dem neugegründeten
Großherzogtum Frankfurt geschlagen. 1815 fiel die Grafschaft an Hessen-Kassel,
1866 an Preußen (Provinz Hessen-Nassau) und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 270f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789)
C2; Rathgeber, J., Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, 1876; Reimer, H.,
Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau
und der ehemaligen Provinz Hanau, Bd. 1ff. 1891ff.; Suchier, R., Genealogie des
Hanauer Grafenhauses, 1894; Zimmermann, J., Hanau. Stadt und Land, 2. A. 1920;
Cramer, K., Landesgeschichte der Obergrafschaft Hanau, Diss. phil. Marburg
1944; Lübbeck, F., Hanau, Stadt und Grafschaft, 1951; Hanau, Stadt und Land.
Ein Heimatbuch, 1954; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972; 675
Jahre Altstadt Hanau, hg. v. Hanauer Geschichtsverein, 1978; Schwind, F.,
Hanau, LexMA 4 1989, 1893; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 248;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 198.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hanau-Lichtenberg (Grafen). Das Gebiet rechts des
Rheins zwischen Willstätt (Willstädt) und Lichtenau kam nach 1250 durch den
Bischof Konrad von Lichtenberg an das Hochstift Straßburg. 1299 hinterließ der
Bischof seinen Neffen als Lehen 26 Dörfer um Willstätt und Lichtenau. Erben des
1480 im Mannesstamm ausgestorbenen letzten Herren
von Lichtenberg waren zwei Nichten, die mit Grafen von Hanau-Münzenberg und
Zweibrücken-Bitsch verheiratet waren. Willstätt kam an Hanau, Lichtenau an
Zweibrücken, doch bildeten beide Ämter ein von Hanau aus gemeinsam regiertes
Land. Seitdem nannten sich die Grafen von Hanau-Babenhausen Grafen von H. Sie
hatten Sitz und Stimme auf dem Reichstag und im oberrheinischen Reichskreis.
Beim Aussterben der Grafen von Zweibrücken-Bitsch fielen deren Güter im Elsass
und um Lichtenau an die Grafen von H. 1606 tauschten diese ein Gebiet um
Pirmasens von Lothringen ein. 1680/1697 fielen die im Elsass gelegenen Güter
(Buchsweiler, Pfaffenhofen, Westhofen, Wolfisheim, Offendorf) an Frankreich, so
dass die Grafen ihren Sitz von Buchsweiler nach Rheinbischofsheim verlegen
mussten. Die übrigen Güter (die Ämter Lichtenau, Willstätt, Hatten, Ingweiler,
Kutzenhausen [Kuzenhausen], Lemberg mit Pirmasens, Schaafheim, Wörth) kamen
1736 an Hessen-Darmstadt. 1803 fiel das sog. Hanauer Land um Lichtenau und
Willstädt über Karoline Luise von Hessen-Darmstadt an Baden. Über Baden kam es
1951/1952 zu Baden-Württemberg. Pirmasens gelangte 1815 an Bayern und damit
1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 272; Rathgeber, L., Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, 1876; Beinert,
J., Geschichte des badischen Hanauer Landes, 1909; Eigler, F., Das Territorium
der Herren von Lichtenberg 1202-1480, 1938;
Lübbeck, F., Hanau. Stadt und Grafschaft, 1951; Lichtenberger Urkunden, hg. v.
Battenberg, F., 1994.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hardenberg (Herrschaft). Die Burg H. bei
Düsseldorf bildete den Mittelpunkt der Herrschaft H. der 1145 erstmals
genannten Herren von H. Sie gelangte 1355 durch
Verkauf an die Grafen von Berg und gehörte dem niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis an. 1808 kam H. an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen und 1946
an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Ophüls, W., Altlangenberg, 1936; Aders, G., Quellen zur
Geschichte der Städte Langenberg und Neviges, 1967.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hardheim (Herren).
Nach dem vielleicht schon im 8. Jahrhundert besiedelten, 996 erwähnten H. im
südöstlichen Odenwald nannten sich Herren von H.
Die seit dem 14. Jahrhundert belegten beiden Burgen kamen nach langem Streit
mit dem Erzstift Mainz 1656 an das Hochstift Würzburg und 1806 an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 100. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hartenberg (Burg). Nach der Burg H. bei Römhild nannten sich 1276/1278 erstmals Herren, die vermutlich Burggrafen von Henneberg waren. Nach H. benannte sich auch eine 1274 gebildete Linie der Grafen von Henneberg. Beim Aussterben der Linie kam H. durch Erbvertrag, Verkauf und Vergleich 1378/1380 an Henneberg-Aschach. H. gelangte 1920 zu Thüringen. S. Henneberg-Hartenberg-Römhild. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Harthausen (reichsunmittelbare Herrschaft).
H. nördlich von Rottweil erscheint 882. Im Jahre 994 gab dort Herzogin Hadwig
Güter an das Kloster Petershausen. Die Lehnsoberhoheit lag zunächst bei Sulz
und seit 1471 bei Württemberg. Die später zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben steuernde reichsunmittelbare Herrschaft unterstand zunächst den Hack
(Hacken) von H., seit 1481 den Rosenfeld und seit 1549 den Herren Stein von Steinegg (Steineck) bzw. Stein zum
Rechtenstein. 1806 kam H. an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Harthausen (reichsunmittelbare ritterschaftliche Herrschaft). H. bei Günzburg bildete mit Rettenbach und Remshart innerhalb der Markgrafschaft Burgau eine reichsunmittelbare ritterschaftliche Herrschaft. Sie gehörte im 14. Jahrhundert den Ploss (Blossen). Rettenbach kam 1432 von denen von Rothenbach (Rettenbach) an die von Knöringen und 1440 an die Herren bzw. Freiherren von Riedheim. H. gelangte 1492 an Veit von Schwendi zu Klingenstein, 1570 an, die Herren bzw. Freiherren von Riedheim. 1806 fiel H. an Bayern. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hattstein (Ganerbschaft, Herrschaft). In
H. im Taunus südlich von Altweilnau wurde vermutlich am Ende des 12.
Jahrhunderts von den 1226 erstmals bezeugten Herren
von H. eine Burg erbaut. Sie wurde vom Erzstift Mainz erobert. 1432 wurde eine
Ganerbschaft eingerichtet. Bis 1467 hatte Frankfurt die Vorherrschaft innerhalb
der Ganerben, danach waren H., Nassau und Eppstein berechtigt. Seit der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts lag die Herrschaft bei den Reifenberg, von denen
sie 1686 mit Reifenberg an die Waldbott von Bassenheim kam. 1806 gelangte H. an
Nassau, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hatzfeld, Hatzfeldt (Herren, Reichsgrafen, Reichsfürsten, Reichsritter).
Nach der 1282 erwähnten Burg H. an der oberen Eder benannte sich eine seit
1138/1145 nachweisbare edelfreie Familie (Hepisvelt). Zu Anfang des 14.
Jahrhunderts teilte sie sich in zwei Hauptlinien. Sie musste 1311 ihre Burg an
Hessen zu Lehen auftragen, erwarb aber um 1380/1430 die reichsunmittelbare
Herrschaft Wildenburg bei Altenkirchen sowie 1387 Bringhausen und 1503 Eifa.
Die Herrschaft H. kam nach dem Aussterben einer Linie 1570, 1588 und 1772 an
die Landgrafen von Hessen. 1635/1640 wurde die Familie H. in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1641 erlangte sie aus der Konfiskationsmasse des
Grafen Schaffgotsch die freie Standesherrschaft Trachenberg (Drachenberg) in
Niederschlesien(, die 1741 Fürstentum wurde). Dazu kamen weitere Güter (1639
Belehnung mit den Teilen Mainz‘ der Grafschaft Gleichen [1794 an Mainz zurück],
1641 Herrschaften Haltenbergstetten [vom Hochstift Würzburg, 1794 dorthin
zurück], Rosenberg, Waldmannshofen, Pfand der Herrschaft Laudenbach bei
Weikersheim). Außerdem gehörte zu den Ländereien der Fürsten die niedere
Herrschaft Kranichfeld und die Herrschaft Blankenhain im obersächsischen
Reichskreis. Mit Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen, Eulenhof, Neubronn,
Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental, Wermutshausen und dem 1637
erworbenen, 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg fallenden Waldmannshofen
zählten die H. im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken (außerdem um 1700 zum Kanton Rhön-Werra), mit dem Kirchspiel
Friesenhagen und mit den Schlössern Wildenburg und Krottorf (bei
Friesenhagen)sowie Wissen rechts der Sieg, Schönstein und Merten in der Linie
Hatzfeld-Wildenburg (Hatzfeld-Wildenberg) zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Durch König Friedrich den Großen von Preußen wurde der
Linie Hatzfeld-Trachenberg der Fürstenstand verliehen. Bei ihrem Aussterben
(1794) wurde sie von Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein beerbt,
dem 1803 der preußische Fürstenstand bestätigt wurde. Die von ihm begründete
Linie Hatzfeld-Trachenberg erhielt 1900 den Titel eines Herzogs von
Trachenberg. Der Linie Hatzfeld-Wildenburg wurde 1870 die preußische
Fürstenwürde verliehen.
L.: Wolff 398ff.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Roth von
Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten
183; Riedenauer 124; Neumaier 149, 173; Genealogischer Kalender 1753, 547;
Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser, Bd. 1 1951, 485ff.;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J.,
Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeld, 1975; Friedhoff, J., Die
Familie von Hatzfeldt, 2004.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hatzfeld-Trachenberg (Herren, Reichsgrafen, Reichsfürsten). Die Familie H. ist eine nach der 1641 erlangten Herrschaft Trachenberg in Niederschlesien benannte Linie der Familie Hatzfeld, die 1635/1640 zu Reichsgrafen und 1748 zu Reichsfürsten erhoben wurde. Sie starb 1794 aus, wurde aber durch den Erben, Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein, neu begründet. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hatzfeld-Wildenburg (Herren,
Reichsgrafen, Reichsfürsten). Die Familie H. ist eine nach der 1380 erworbenen
reichsunmittelbaren Herrschaft Wildenburg benannte Linie der Familie Hatzfeld.
Sie zählte zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hauenstein (Grafschaft). An einem alten
Rheinübergang bei Laufenburg erlangten die Grafen von Habsburg als Nachfolger
der Grafen von Lenzburg (1173) bzw. Kiburg (Kyburg) 1264 mit der Vogtei über
Sankt Blasien die Burg H. (Houwinstein), die sie zeitweilig an die Herren von Schönau zu Lehen gaben bzw. der Linie
Habsburg-Laufenburg überließen. Nach deren Aussterben 1408 kam die Herrschaft,
seit 1562 Grafschaft H. an Habsburg zurück. 1806 fiel sie mit rund 500
Quadratkilometern und etwa 25000 Einwohnern an Baden, 1951/1952 H. mit diesem
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Haunsberg (Herren). Nach ihrer Burg auf dem H. bei Salzburg nannte sich seit Anfang des 12. Jahrhunderts ein hochfreies Geschlecht. Ihm gehörten Linz (bis 1207) und bedeutende Gebiete westlich der Salzach (Gerichte H., Unterlebenau). 1211 wurde die Burg H. vom Erzstift Salzburg gekauft, an das 1229 von den Grafen von Lebenau auch die übrigen Güter des 1211 erloschenen Geschlechts kamen. Über Salzburg gelangten die Güter 1803/1816 an Österreich. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hegau (Gau, Landgrafschaft). Der H.
(zu *kev- Bergrücken?) zwischen Konstanz, Schaffhausen, Geisingen, Immendingen,
Überlingen, Neuhausen ob Eck (Egg) und Randen wird als Grafschaft erstmals 787
erwähnt. Er war eine Kernlandschaft des Herzogtums Schwaben. Um 1180 fiel er
von den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa und damit an
die Staufer. Er ging dann mit Nellenburg in der Landgrafschaft Hegau auf, die
1422 an die Herren von Tengen, von 1465 bis 1805
durch Kauf als Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg/Österreich, 1805 zu
Württemberg und 1810 zu Baden kam. Von dort gelangte das Gebiet 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Gerber, H., Der Hegau,
Landschaft zwischen Rhein, Donau und Bodensee, 1970; Curs, O., Deutschlands
Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Hegouue, Heuugowe, Gau am Bodensee,
Singen, Stein); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9,
Hegouwe,Hegau’; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 59, 198 (Merishausen, Öhningen, Kirchen im Aitrachtal);
Tumbült, G., Die Grafschaft des Hegaus, 1984, (in) MIÖG Ergbd. 3; Kiewat, R.,
Ritter, Bauern und Burgen im Hegau, 1986.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heideck (Herrschaft). Die um 1250
entstandene Burg H. bei Hilpoltstein in Mittelfranken war Sitz der Herren von H., die aus dem Anlautertal stammten und
sich im 11. Jahrhundert von Arnsberg und 1129 von Erlingshofen nannten. Sie
waren Leute der Bischöfe von Eichstätt und erlangten am Ende des 12.
Jahrhunderts Eigengüter. 1288 erbten sie Güter der Schalkhausen-Dornberg. Im
14. Jahrhundert wurde ihre Herrschaft reichsunmittelbar, 1360 Lehen Böhmens.
1437 wurde H. geteilt und 1445 an Bayern-Landshut verpfändet. 1472 kam es nach
dem Tod Konrads II. von H. an Bayern-Landshut, 1505 an Pfalz-Neuburg und damit
später wieder an Bayern. Von 1542 bis 1585 hatte Nürnberg die Pfandherrschaft
und führte für diese Zeit die Reformation in der zum bayerischen Reichskreis
zählenden Herrschaft ein. S. Erlingshofen.
L.: Wolff 140; Wallner 712 BayRK 4; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
F4; Schöffel, P., Die Herren von Heideck, (in)
Frankenkalender 1940; Neuburg, die junge Pfalz, hg. v. Heider, J., 1955; Deeg,
D., Die Herrschaft der Herren von Heideck, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heilbronn (Reichsstadt). H. am Neckar
erscheint nach älteren Siedlungsspuren als fränkisches Königsgut, dessen Kirche
und Zehnt dem 742 gegründeten Bistum Würzburg übertragen wurden (822
Heilibrunna). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts unterstand es den Grafen von
Calw, die es 1146 an Hirsau gaben. Später war es zwischen den Herren von Dürn, dem Hochstift Würzburg und den
Staufern umstritten. Spätestens im 13. Jahrhundert kam es an die Staufer.
1215/1225 wurde es oppidum genannt. Das erste erhaltene Stadtrecht stammt von
1281. Vielleicht schon seit dem Interregnum (1254-1273), jedenfalls seit dem
14. Jahrhundert (1322 Blutbann, 1334 Nichtevokationsprivileg, 1360 Erwerb des
Schultheißenamtes, 1464 Erwerb der Vogtei) war es Reichsstadt. Zu ihr gehörten
das Reichsdorf Böckingen sowie drei weitere Dörfer. Um 1790 war H. im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1802 fiel das zum
schwäbischen Reichskreis zählende H. mit Böckingen, Flein, Frankenbach,
Neckargartach und Lautenbacher Hof (Lauterbacher Hof), insgesamt 1 Quadratmeile
bzw. rund 55 Quadratkilometer Gebiet, und rund 9400 Einwohnern an Württemberg,
über das es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 12; Wallner 689 SchwäbRK 77; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129;
Schroeder 346ff.; Jäger, K., Geschichte der Stadt Heilbronn und ihrer
ehemaligen Gebiete, 1828; Knapp, T., Über die vier Dörfer der Reichsstadt
Heilbronn, (in) Erinnerungsschrift des herzogl. Karls-Gymnasiums in Heilbronn,
1894; Beschreibung des Oberamtes Heilbronn, Bd. 1f. 1901ff.; Urkundenbuch der
Stadt Heilbronn, Bd. 1ff. 1904ff.; Gauss, W., Heilbronn, die Stadt am heiligen
Brunnen, 1956; Hempe, L., Die Stadtgemeinde Heilbronn, 1959; Weingärtner, K.,
Studien zur Geschichtsschreibung der Reichsstadt Heilbronn am Neckar, 1962;
Hellwig, H., Der Raum um Heilbronn, 1970; Stadt- und Landkreis Heilbronn, 1973;
Aus der Heilbronner Geschichtsschreibung, hg. v. Schrenk, C., 1988; Schuler,
P., Heilbronn, LexMA 4 1989, 2013f.; Jäschke, K., Heilbronn, 1991; Schrenk, C.,
Von Helibrunna nach Heilbronn, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heimbach, (Heimbach-Weis)
(Freiheimgericht). H. im Westerwald gehörte ursprünglich zum Reichsgut um
Engers. Am 16. 5. 1343 belehnte Kaiser Ludwig der Bayer den Grafen Wilhelm von
Wied mit dem Freiheimgericht in H., Weis und Gladbach im Westerwald als
Reichsmannlehen, nachdem er am 30. 5. 1336 den Grafen von Isenburg die Einsetzung
von Schultheiß und Schöffen und die Ausübung des Blutbannes gestattet hatte.
Faktisch entwickelte sich das Gebiet zu einem Kirchspiel ohne Herren. Dieses wurde im September 1545 auf Grund
kaiserlicher Belehnung von Friedrich von Reifenberg zu Sayn in Besitz genommen,
diesem aber ein Jahr später bereits wieder auf Grund einer Intervention des
Erzstifts Trier, dem der Abt von Rommersdorf seine Rechte abgetreten hatte,
entzogen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Kirchspiel ganz in das
Erzstift Trier einbezogen. Über Nassau gelangte H. 1866 zu Preußen (Provinz
Hessen-Nassau).
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Leicher, H.,
Heimbach-Weiser Heimatbuch, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heimbach (Herren,
Herrschaft). Im 11. Jahrhundert erscheint erstmals die Burg Hengebach bei
Düren. Nach ihr benannte sich ein seit 1085 erwähntes Edelherrengeschlecht, das
vermutlich von den Grafen von Are-Hochstaden abstammt. Dieses erlangte
1207/1208 beim Aussterben der Grafen von Jülich durch Erbschaft die Grafschaft
Jülich. Ihre Herrschaft wurde danach ein Jülicher Amt. Ansprüche des Erzstifts
Köln wurden erfolgreich abgewiesen.
L.: Wolff 322; Die schöne Eifel, 1956. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heinsberg (Herren,
Grafen). In H. bei Jülich erscheint 1085 eine Burg. Nach ihr nannten sich die Herren von H. 1190 kamen die Güter über die Erbtochter
an Arnold von Kleve, 1233 über dessen Enkelin an Graf Heinrich von Sponheim,
1469 über eine Erbtochter an Johann II. von Nassau-Saarbrücken und 1472/1483
über eine Erbtochter und die Abfindung der zweiten Erbtochter an Jülich und
damit 1614 an Pfalz-Neuburg, 1742 an Pfalz-Sulzbach, 1814 an Preußen und 1946
H. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 322; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3; Mirbach, W. v.,
Zur Territorialgeschichte des Herzogtums Jülich, 1874ff.; Corsten, S., Das
Heinsberger Land im frühen Mittelalter, 1959; Viendenbantt, Forschungen zur
Geschichte des ersten heinsberg-valkenbergischen Dynastengeschlechts, 1965;
Herborn, V., Heinsberg, LexMA 4 1989, 2111; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 410, 2, 256.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heldrungen (Herren).
H. bei Halle wird 786 erstmals erwähnt. Bis 1480 war die Burg H. Sitz der Herren von H. Später kam H. zu Preußen (Provinz
Sachsen) und damit 1945 zu Sachsen-Anhalt, 1990 zu Thüringen.
L.: Wolff 401; Naumann, L., Geschichte des Kreises Eckartsberga, 1927;
Heldrungen um 1500, hg. v. d. Heldrunger Museumskommission, 1955.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Helfenstein (Herren).
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Helmstadt (reichsritterschaftlicher Ort).
H. bei Sinsheim wird erstmals 782 in Lorscher Urkunden erwähnt. Es war Sitz der
im 13. Jahrhundert weit verzweigten Adelsfamilie von H. (1229), deren
Angehörige ursprünglich Ministeriale der Staufer waren. 1273 kam es durch
Auftragung an die Pfalz. Diese belehnte 1401 die Herren
mit dem später zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden Dorf,
das 1681 nach deren Aussterben an die Berlichingen und Auerbach fiel. Von der
Pfalz kam es 1803 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Senges, W., Geschichte des Kraichgaudorfes Helmstadt, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herbrechtingen (Reichsstift). 774 gab König
Karl der Große das auf altem Siedlungsland errichtete H. (Hagrebertingas) an
die dort durch Fulrad von Saint-Denis (Saint Denis) gegründete Kirche. Im
frühen 10. Jahrhundert zog Herzog Burchard von Schwaben das daraus erwachsene
Stift als Erbgut seiner Gemahlin Reginlind an sich. Kaiser Friedrich II.
übertrug die Vogtei über das nunmehrige Augustinerchorherrenstift an die Herren von Wolfach, die sie 1227 an die Grafen von
Dillingen verkauften. 1258 bemächtigte sich Graf Ulrich von Helfenstein als
Schwiegersohn des letzten Grafen von Dillingen des Stiftes und zog es zur
Grafschaft Helfenstein bzw. Herrschaft Heidenheim. 1531/1536 wurde die
Reformation eingeführt. 1648 kam das Stift endgültig an Württemberg und H.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: 1200 Jahre Herbrechtingen, 1974.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenalb (Reichsabtei) (seit 1971 Bad Herrenalb). 1149 gründete Graf Berthold III. von
Eberstein das Zisterzienserkloster Alba bzw. H. bei Calw. Es erwarb rasch
bedeutende Güter, die es zu einem geschlossenen Gebiet von etwa 340
Quadratkilometern mit mehr als 40 Orten ausbaute. Früh wurde es
reichsunmittelbare Abtei. Vögte waren im 13. Jahrhundert nach den Grafen von
Eberstein die Markgrafen von Baden, seit 1338 durch königliche Verleihung die
Grafen von Württemberg. 1497 ging im Streit zwischen Baden und Württemberg die
Reichsunmittelbarkeit zugunsten Württembergs verloren. 1535 wurde die Abtei von
Württemberg durch Einführung der Reformation aufgehoben und wurden die Güter
von Württemberg übernommen. Mit diesem gelangte H. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 162; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Seilacher, K., Herrenalb. Geschichte des Klosters, 1952; Pflüger, H.,
Schutzverhältnisse und Landesherrschaft der Reichsabtei Herrenalb bis 1497, 1958; Kottmann, A., Herrenalb,
1966; Mattejiet, U., Herrenalb, LexMA 4 1989,
2180; Bad Herrenalb, hg. v. d. Stadt Bad Herrenalb, 1990; 850 Jahre Kloster Herrenalb, hg. v. Rückert, P. u. a., 2001
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenkirchen s. Auer von H. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenstein (Herrschaft). Die nach dem Schloss H.
bei Neuweiler im Unterelsass (Niederelsass) benannte Herrschaft mit drei
Dörfern wurde 1651 von der Stadt Straßburg an Herrn von Rosen verkauft und
gelangte durch Heirat an die Fürsten von Broglie.
L.: Wolff 294. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herwart von Bittenfeld (Reichsritter),
Herwarth von Bittenfeld. Von 1574 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war die
Augsburger Patrizierfamilie Herwart mit dem 1245 erstmals erwähnten, vor 1253 an
Württemberg gelangten und im 15. Jahrhundert vorübergehend an die Herren von Bernhausen gekommenen Bittenfeld bei
Waiblingen belehnt. Die H. zählten zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
Bittenfeld kam 1951/1952 über Württemberg zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 264.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herxheim (Herren).
Auf älterem Siedlungsland wird in den 70er Jahren des 8. Jahrhunderts in
Urkunden Weißenburgs und Lorschs H. bei Landau erwähnt. 1057 gab König Heinrich
IV. sein Gut in H. an das Hochstift Speyer. Nach der Burg H. nannten sich dann
seit dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts Herren
von H., denen vom 15. bis 18. Jahrhundert die reich begüterten Ritter Holzapfel
von H. folgten, die als Vögte des Hochstifts in Madenburg und Lauterburg
amteten. S. Holzapfel von H.
L.: Deutsch, A., Aus der Geschichte der Gemeinde Herxheim, 1934.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft, Land,
Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main, Werra,
Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar, Hersfeld
und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den Rupertinern um
die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen oder Konradiner
stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach erfolgreicher
Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der Karolinger 911 mit
Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den sächsischen
Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im Auftrag des
Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter den Saliern
hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen Werner, die
als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung einnahmen, die
Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts trat der Erzbischof
von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte Amöneburg, Fritzlar
und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H. 1121 übernahmen als
Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von Gudensberg), 1122 über die
gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die Grafschaft. 1130 wurden die
Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten H. (Gebiet um Gudensberg
südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des Hauptgerichts der Grafschaft H.,
im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das zunächst Land an der Lahn hieß,) als
Nebenland, so dass im Norden allmählich eine Reihe verhältnismäßig
selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen konnte (Ziegenhain,
Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel, Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein),
während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine unmittelbare Reichsherrschaft
aufzubauen versuchten, die nach dem Interregnum (1254-1273) in zahlreiche
Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms, Büdingen). 1247 starben die
ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit Landgraf Heinrich Raspe im
Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf Ludwigs von Thüringen,
Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte Landgraf Heinrich Raspes)
vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247-1264) mit dem Hause
Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den Widerstand des Erzbischofs von
Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in Kassel von Thüringen zu lösen
und mit den Werrastädten Eschwege und Witzenhausen für ihren 1244 geborenen
Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der 1265 zu den bisherigen Gütern zwischen
Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und
Biedenkopf einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen
von Tübingen erwarb und sich seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof
von Mainz durchsetzte. Am 11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König
Adolf von Nassau auf Grund der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand
erhoben. Nach zahlreichen kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294
Schartenberg, 1297 Grebenstein) und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306
Wanfried, 1330 (Hofgeismar) Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358
Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig
in Oberhessen und Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde
Kämpfe mit dem Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl
IV. bestätigte Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom
9. 6. 1373 begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares
Fürstentum wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von
Dassel, Bilstein, Everstein und Itter und der Herren
von Treffurt allmählich aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang
es 1439, die Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die
Grafschaften Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456)
zu hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die
Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die
zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel)
gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461
bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar,
Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau
(Melnau), halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und
Fritzlar-Naumburg aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar
und 1434 Corvey unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen
auch Fulda und Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat
die Grafschaft Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt
Goar, Braubach) und den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458
erfolgte Teilung Hessens in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das
große hessische Landgesetz von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel)
aufgezeichnet wurde, war nur vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der
Großmütige zum Luthertum über, 1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die
Universität Marburg als erste protestantische Universität gegründet und wurden
zugleich die hessischen Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des
Großmütigen (1567) wurde allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt.
Wilhelm IV. erhielt Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte
Hessens), Ludwig IV. Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der
Jüngere mit ca. 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels
und Georg I. Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere
starb 1583 erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175 Quadratmeilen
mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen ein. 1806 fielen
die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an das in die
Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land. Der Beitritt
zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815 erhielt
Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft Hanau-Münzenberg.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es außer der
Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde es mit
145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und weitgehend
dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es wiederhergestellt und
erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das Hochstift Fulda und 1816
Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der Landesherr trotz Untergangs des
Heiligen römischen Reiches und der dazu gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866
wurde Hessen-Kassel infolge seines Übertritts auf die österreichische Seite von
Preußen annektiert (Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19.
9. 1945 wurden die preußischen Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen
(ohne die Kreise Sankt Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald
[Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu
Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch Proklamation der amerikanischen
Militärregierung mit den rechtsrheinischen Teilen des Volksstaates H. zu
Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in Land H. umbenannt. Die
Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig Hessen-Kassel und 1968
im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien Hessen-Rumpenheim und
Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
(1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Dilich, W.,
Synopsis descriptionis totius Hassiae, hg. v. Rener, M. u. a., 2012; Sammlung
fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische
Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd.
1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen,
1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und Staatsarchiv,
Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der Territorialveränderungen
der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums Hessen, 1872; Knetsch, K., Das
Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant und der Landgrafen von Hessen,
Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom Großherzogtum Hessen
1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen 1840-1861,-Karte vom
Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess. Landesvermessungsamt, o. J.;
Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.; Klibansky, E., Die topographische
Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Reimer, H., Historisches
Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich, W., Landtafeln hessischer Ämter
zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen, hg. v. Stengel, E., 1927, Schriften
des Landesamts für gesch. Landeskunde 5 (1927), Einleitung neugedruckt bei
Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen Geschichte, 1960;
Classen, W., Die kirchliche Organisation Alt-Hessens im Mittelalter samt einem
Umriss der neuzeitlichen Entwicklung, 1929; Falk, H., Die kurmainzische
Beamtenorganisation in Hessen und auf dem Eichsfelde bis zum Ende des 14.
Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen und Verkaufspolitik in
Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die hessischen Zentralbehörden
von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W., Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1
Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt, G./Weirich, H., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum, 1937;
Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze, 1938; May, K., Territorialgeschichte
des Oberlahnkreises, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch,
1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W., Die althessischen Ämter im Kreis
Gießen. Geschichte ihrer territorialen Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die
hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg, Lichtenau und Felsberg, 1941;
Kürschner, W., Das Werden des Landes Hessen, (1950); Blume, H., Das Land Hessen
und seine Landschaften, 1951; Dülfer, K., Fürst und Verwaltung. Grundzüge der
hessischen Verwaltungsgeschichte vom 16. bis 19. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG.
3 (1953); Werle, H., Das Territorialbild Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt
zur rheinhess. Landeskunde 3 (1954); Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des
Landes Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.; Kleeberger, E., Territoralgeschichte des
hinteren Odenwaldes, 1958; Kellner, W., Landrecht und Landesgeschichte,
Betrachtungen zu einer hessischen Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9
(1959); Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck
1980; Geschichtlicher Atlas von Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22,
35, 41, 50, III, 10, 27, 33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte
des Landes Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 4:
Hessen, hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte
und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965ff.; Demandt, B., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen südlich des Mains, 1966;
Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Historisches
Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967,
H. 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968;
Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren
Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen); Lennarz, U., Die Territorialgeschichte
des hessischen Hinterlandes, 1973; Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975;
Ruppel, H./Müller, K., Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des
ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die
Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, 1978;
Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft Hessen im Mittelalter, 1981;
Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567. Staatsbildung im Übergang vom
Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U.,
1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon, 1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v. Roth,
H./Wamers, E., 1984; Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und
Erläuterungsband, hg. v. Schwind, F., 1984; Lilge, H., Hessen in Geschichte und
Gegenwart, 1986; Das Werden des Landes Hessen, hg. v. Heinemeyer, W., 1987;
Hessischer Flurnamenatlas, hg. v. Ramge, H., 1987; Wolff, F./Engel, W., Hessen
im Bild alter Landkarten, 1988; Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in
Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert., 1989;
Demandt, K., Regesten der Landgrafen von Hessen, 1989; Hessische
Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W., Appellation in den
zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 42
(1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E., Die hessischen
Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch der hessischen
Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815
bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch der hessischen
Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815
bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis 1945, 2003;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K., Kurhessens
Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B. u. a.,
2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im
spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.a.,2010;
Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W., 2010; .
Gerichtsstätten in Hessen
(http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst), bearb. v. Eckhardt,
Wilhelm A., 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.; Das Land Hessen,
hg. v. Röming, A. u. a., 2014; Handbuch der hessischen Geschichte Band 3
Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca.
900-1806, hg. V. Speitkamp, W. , 1014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen-Butzbach (Landgrafschaft). Das 773
erwähnte, 1255 von den Herren von Münzenberg an
Falkenstein und danach an verschiedene Berechtigte (u. a. Katzenelnbogen)
gelangte Butzbach in der Wetterau war Sitz einer durch Landgraf Philipp von H.
gefürsteten Nebenlinie Hessen-Darmstadts. Von 1609 bis 1643 zweigte sich H. von
Hessen-Darmstadt ab.
L.: Aus Butzbachs Vergangenheit. Festschrift zur 600-Jahr-Feier der Stadt,
1921; Horst, L., Führer durch Butzbach und seine Geschichte, 1956; Demandt, K.,
Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hettingen (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. an der Lauchert wird um 1135 erstmals erwähnt (Hatingin) und gehörte
zunächst den Grafen von Achalm und dann den Grafen von Veringen. 1524 erwarben
die Herren von Speth mit der Herrschaft
Gammertingen auch H. und bildeten 1599 aus H., Hermentingen und Kettenacker
eine eigene Herrschaft. Sie zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806/1827 kamen die Güter an Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Preußen
(1849) und Württemberg-Hohenzollern (1945) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Heuchlingen (Herrschaft). Nach der Burg H.
bei Heilbronn nannten sich bereits 1222 Herren
von H. (Huchelheim). Im 15. Jahrhundert ging die Burg von der Propstei Ellwangen
zu Lehen. 1466 und 1502 erwarb der Deutsche Orden die Anteile der Wittstadt und
Capler von Oedheim bzw. Cappler von Oedheim, 1590 die Propstei Ellwangen die
gesamte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft. Über
Württemberg gelangte H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Hölzle, Beiwort 80; Schulz 275.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hewen (Herrschaft). Auf dem schon
vorgeschichtlich besiedelten Hohenhewen bei Engen im nach H. benannten Hegau
wurde schon früh eine Burg errichtet. Sie war der Mittelpunkt der Herrschaft
der Edelfreien von H., zu der auch Engen gehörte. Diese stand seit 1398 unter
der Oberherrschaft Habsburgs. 1404 kam sie an die Grafen von Lupfen, dann an
die Erbmarschälle von Pappenheim, 1639 an die Grafen von Fürstenberg. Sie
gehörte zum schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg und Baden gelangte H.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Wallner 686 SchwäbRK 22; Sandermann, W., Die Herren von Hewen und ihre Herrschaft, 1952; Gut, T.,
Hohenhewen, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hildburghausen (Herrschaft). H. an der Werra
dürfte in fränkischer Zeit gegründet worden sein, erscheint aber erstmals 1234
(Hilteburgehusin), als Graf Otto von Henneberg-Bodenlauben
(Henneberg-Botenlauben) seine Güter in H. an das Hochstift Würzburg übertrug.
Von 1270 bis etwa 1304 gab Würzburg es als Lehen an die Herren von Wildberg. Danach kam es kurz an die Markgrafen von
Brandenburg und dann an die Herrschaft Coburg, die Berthold VII. von
Henneberg-Schleusingen 1316 erwarb. 1353 fiel H. an die Burggrafen von Nürnberg
und 1374 mit Heldburg durch Heirat an die Landgrafen von Thüringen. Innerhalb
des Hauses Wettin kam es 1572 an Sachsen-Coburg-Eisenach (Sachsen-Coburg)
1638/1640 an Sachsen-Altenburg und von 1672 bis 1680 an Sachsen-Gotha. 1680
wurde es Sitz des (aus H., Heldburg, Eisfeld, Veilsdorf, Schalkau, seit 1683
Königsberg, seit 1705 Sonnefeld und seit 1714 Behrungen gebildeten) Herzogtums
Sachsen-Hildburghausen. 1920 gelangte H. an Thüringen. S.
Sachsen-Hildburghausen.
L.: Wolff 397; Human, A., Chronik der Stadt Hildburghausen, 1886.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hilpoltstein (Herrschaft, Reichsritter). 1264
wird erstmals die Burg H. (Stein) bei Roth in Mittelfranken genannt. Sie
gehörte den Reichsrittern von Stein. 1385/1386 kam sie beim Aussterben dieser Herren durch Kauf an Bayern, 1505 nach dem bayerischen
(Landshuter) Erbfolgekrieg an Pfalz-Neuburg. Von 1542 bis 1578 war sie an
Nürnberg verpfändet, das die 1627 wieder beseitigte Reformation einführte. Von
1619 bis 1644 war H. Residenz des Pfalzgrafen Johann Friedrich. 1742 kam
Pfalz-Neuburg an Pfalz-Sulzbach, das 1777 auch Bayern erbte.
L.: Wolff 140; Wallner 712 BayRK 4; Mader, F., Bezirksamt Hilpoltstein, 1929.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hirschhorn (Herren,
Reichsritter, reichsritterschaftlicher Ort). Vermutlich um 1200 entstand die
Burg H. am Neckar. Die danach benannten Herren
von H. hatten Pfandschaften über Mosbach, Sinsheim und Weißenburg sowie weitere
Güter. 1317 wurde die Burg H. dem Erzstift Mainz geöffnet. H. zählte zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, doch waren die Herren
von H. bis etwa 1650 auch im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. 1803 kam H. von Mainz an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 80, 511; Riedenauer 124; Neumaier 66, 73, 150, 153; Kissinger, F.,
Aus Hirschhorns Geschichte, 1900; Stetten 33; Irschlinger, R., Zur Geschichte
der Herren von Hirschhorn, 1986; Lohmann, E.,
Die Herrschaft Hirschhorn, 1986: Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 168. 356 (Hirschhorn
1550) ausgestorben?.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hochberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Zwischen 1231 und 1270 ist die Burg H. am Neckar bei Ludwigsburg bezeugt. Den Herren von H. folgte die württembergische Dienstmannenfamilie Nothaft, die 1684 die dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben eingegliederte Herrschaft über die Erbtochter den von Gemmingen zubrachte. Diese verkauften 1779 H. mit Hochdorf und Kirschenhardthof (Kirschenhardshof) an Württemberg. S. Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Höfingen, Truchseß von Höfingen,
Truchsess von Höfingen (Truchsessen, Reichsritter). Höfingen bei Leonberg
erscheint auf altem Siedlungsland spätestens im 11./12. Jahrhundert. Nach ihm
nannten sich Herren von Höfingen, die 1285
Truchsessen Württembergs wurden. Sie gaben Teile Höfingens an Württemberg ab.
1488 waren sie Mitglied in der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis 1705 zählten sie mit Wendelsheim zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 149, 206.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenaschau (reichsfreie Herrschaft). In der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichteten die mit den Grafen von
Falkenstein im Inntal verwandten Herren von
Hirnsberg die Burg H. im Priental. Sie wurde Sitz einer auf die Vogteirechte
der Grafen von Falkenstein über Güter des Erzstifts Salzburg gestützten
Herrschaft, die auch nach dem Sturz der Lehnsherren Bestand behielt. 1276
erkannten die Herzöge von Bayern proprietas, feodum, advocatia, districtus
(Eigen, Lehen, Vogtei und Bann) als bestehend an. Zu Beginn des 14.
Jahrhunderts kam die Herrschaft an die mit den Herren
von Aschau verschwägerte Familie Mautner, 1400 an die Herren
von Freyberg (Freiberg), die 1529 Lehen des Erzstifts Salzburg zu
allodifizieren vermochten, 1610 durch Heirat an das Haus Preysing. Danach
gelangte H. 1805/1808 an Bayern. 1848 fiel auch die mit der Burg verbundene
Gerichtsbarkeit an Bayern.
L.: Wolff 136; Wallner 712 BayRK 1; Beckmann, G., Die Herrschaften Aschau und
Hirnsberg-Wildenwart bis zum Aussterben der Freyberg (1276-1603), Zs. f. bay.
LG. 1 (1928), 14; Sandberger, A., Die Entstehung der Herrschaft Aschau,
Wildenwart, Zs. f. bay. LG. 11 (1938), 362; Sandberger, A., Die Herrschaften
Hohenaschau und Wildenwart, (in) Diepolder, G. u. a., Rosenheim, 1978, 119ff.;
Kellner, S., Die Hofmarken Jettenbach und Aschau in der frühen Neuzeit, 1985;
Breit, S., Polizeigesetzgebung in einer adeligen Herrschaft (in) Landesordnung
und gute Policey in Bayern, 2008, 229.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenburg (Herrschaft). Die Herrschaft H.
im Unterelsass (Niederelsass) zwischen Wegelnburg (Wagelburg) und Fleckenstein
umfasste die Schlösser H. und Löwenstein sowie drei Dörfer und gehörte den Herren von Sickingen. Mit dem Elsass gelangte sie an
Frankreich.
L.: Wolff 293. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenegg (Herrschaft), Hoheneck. Die Burg
H. bei Lindau war Mittelpunkt der Herrschaft H. im westlichen Allgäu. 1359 fiel
sie von den Herren von H., die 1300 Vils (1327
Stadt) von der Abtei Kempten zu Lehen erhielten, an die Grafen von
Montfort-Bregenz, 1451 an Habsburg. 1805 kam H. an Bayern.
L.: Wolff 39. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenfels (Herrschaft). Nach der Burg H.
bei Sipplingen am Bodensee nannten sich seit 1148 Herren
von H. 1352 kam die Herrschaft an die Herren von
Jungingen zu Jungnau. Nach ihrem Aussterben wurde sie 1506 an den Deutschen
Orden verkauft. 1806 fiel H. an Hohenzollern-Sigmaringen und kam damit über
Württemberg-Hohenzollern 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe (Grafschaft, Fürstentum). Die
erstmals 1153 bezeugten Herren (Konrad,
Heinrich) von Weikersheim nannten sich seit 1178/1198 nach der die Straße
Frankfurt-Würzburg-Augsburg beherrschenden Burg H. (Hohlach) bei Uffenheim. Im
staufischen Reichsdienst erlangten sie 1232/1235 Langenburg und 1250 Öhringen,
später Neuenstein, Möckmühl (1445 Verkauf an Pfalz) und Waldenburg sowie den
Grafenrang. Trotz der Gabe Mergentheims an den Deutschen Orden (1219) und
mehrfacher Erbteilung (1215/1254 Hohenlohe-Hohenlohe [bis 1412],
Hohenlohe-Brauneck [bis 1390/1434] und Hohenlohe-Weikersheim) gelang ihnen die
Errichtung eines fast geschlossenen Herrschaftsgebiets um Kocher und Tauber.
Seit 1530 wurden sie (wegen der erbrechtlich begründeten, aber tatsächlich
nicht umsetzbaren Belehnung mit den Grafschaften Ziegenhain und Nidda) als
Reichsgrafen anerkannt, waren etwa zu dieser Zeit aber auch im Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1551/1553 erfolgte die Teilung des
erst 1551 wieder vereinigten Gebiets in die protestantische, 1764 gefürstete
Linie Hohenlohe-Neuenstein und die (seit 1667 wieder) katholische, 1744
gefürstete, nach der (erstmals 1253 erwähnten, als Lehen des Hochstifts
Regensburg erlangten) Burg Waldenburg bei Schwäbisch Hall benannte Linie
Hohenlohe-Waldenburg. Die Linie Hohenlohe-Neuenstein teilte sich dann in die
Zweige Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Kirchberg und
Hohenlohe-Öhringen (Hohenlohe-[Neuenstein-]Öhringen) (bis 1805). Sie erwarb
1631 durch Erbschaft die halbe Grafschaft Gleichen mit Ohrdruf. Die Linie
Hohenlohe-Waldenburg zerfiel 1615 in Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728) und
Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) sowie Hohenlohe-Schillingsfürst, das sie
beerbte, sich aber wiederum in die Linien Hohenlohe-Bartenstein und
Hohenlohe-Schillingsfürst aufteilte (seit 1840 infolge des 1834 erfolgten
Anfalls des Erbes des letzten Landgrafen von Hessen-Rotenburg[-Rheinfels]
preußische Herzöge von Ratibor und Fürsten von Corvey). Durch § 18 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 wurden die Fürsten von
Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Ingelfingen und
Hohenlohe-Neuenstein entschädigt. 1806 fielen die zum fränkischen Reichskreis
zählenden hohenlohischen Gebiete, die etwa 32 Quadratmeilen mit rund 100000
Einwohnern in 17 Städten, 7 Marktflecken und etwa 250 Dörfer und Weilern
umfassten, überwiegend an Württemberg, im Übrigen an Bayern (Kirchberg [1810 an
Württemberg], Schillingsfürst). S. Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 554 II b 62, 1; Wallner 692 FränkRK 7 a-d, 9 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Fischer, A., Geschichte des Hauses Hohenlohe, Bd. 1f. 1868ff.; Hohenlohisches
Urkundenbuch (1153-1375), hg. v. Weller, K./Belschner, C., Bd. 1ff. 1899ff.;
Weller, K., Geschichte des Hauses Hohenlohe (bis Mitte des 14. Jahrhunderts),
Bd. 1f. 1904ff.; Belschner, C., Die verschiedenen Linien und Zweige des Hauses
Hohenlohe seit 1153, 1926; Engel, W., Würzburg und Hohenlohe, 1949; Fischer,
W., Das Fürstentum Hohenlohe im Zeitalter der Aufklärung, 1958; Schremmer, E.,
Die Bauernbefreiung in Hohenlohe, 1963; Genealogisches Handbuch des Adels,
Fürstliche Häuser, Bd. 9 1971; Thumm, A., Die bäuerlichen und dörflichen
Rechtsverhältnisse des Fürstentums Hohenlohe im 17. und 18. Jahrhundert, 1971;
Hohenlohische Dorfordnungen, bearb. v. Schumm, K./Schumm, M., 1985; Seibold,
G., Die Radziwillsche Masse, 1988; Wendehorst, A., Hohenlohe, LexMA 5 1990, 82;
Kleinehagenbrock, F., Die Grafschaft Hohenlohe im Dreißigjährigen Krieg, 2003;
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005, 563; Die Familie Hohenlohe - Eine europäische Dynastie
im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Hannig, A. u. a., 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Bartenstein(,
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein) (Fürsten). Die 1247 genannte Burg Bartenstein
bei Schwäbisch Hall war seit dem 15. Jahrhundert Sitz eines Amtes der Grafen
von Hohenlohe. 1688 errichteten die Reichsgrafen von H.
(Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein) dort ihre Residenz. Die Linie H. ist ein 1635
entstandener Zweig der Linie Hohenlohe-Schillingsfürst, die von
Hohenlohe-Waldenburg abstammt. 1728 bererbte sie die erloschene Linie
Hohenlohe-Pfedelbach. Um 1800 umfasste das zum fränkischen Reichskreis zählende
Gebiet von H. zusammen mit Hohenlohe-(Waldenburg-)Schillingsfürst etwa 12
Quadratmeilen. H. hatte die Oberämter Bartenstein und Pfedelbach und die Ämter Herrenzimmern, Sindringen, Schnelldorf und Mainhardt.
Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der
Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, der auch zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählte, für die kurz zuvor ererbte Herrschaft Oberbronn
(im Elsass) die Ämter Haltenbergstetten, Laudenbach, Jagstberg und Braunsbach,
den Würzburger Zoll im Hohenlohischen, Anteil am Dorf Neunkirchen, das Dorf
Münster und den östlichen Teil des Gebiets von Karlsberg. S.
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 9 a; Neumaier 66.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Brauneck (Herren). Nach der Burg Brauneck bei Creglingen an der Tauber nannte sich seit 1243 ein Zweig der Herren von Hohenlohe. Den Herren von H. gehörte im 14. Jahrhundert unter anderem das erstmals 1045 genannte Creglingen. 1434 erlosch die Familie im Mannesstamm. Durch die Erbtochter kam die Herrschaft an die Grafen von Schwarzburg, dann an den Sohn (Michael von Hardegg [Hardeck]). Dieser verkaufte die Güter 1448 an die Markgrafen von Ansbach (Brandenburg-Ansbach). 1810 kam Creglingen an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Neuenstein (Grafen, Fürsten). In Neuenstein
bei Öhringen bestand im 13. Jahrhundert eine Burg der Herren
von Neuenstein. Sie kam nach 1300 an die Grafen von Hohenlohe. Von 1553 bis
1698 war sie Sitz der 1551 entstandenen protestantischen Hauptlinie H. Sie
teilte sich 1610 in die 1698 ausgestorbene Linie H., die Linie
Hohenlohe-Öhringen und die Linie Hohenlohe-Langenburg, die ihrerseits die
Nebenlinien Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Ingelfingen und Hohenlohe-Kirchberg
hervorbrachte. 1764 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben. Durch § 18 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von H. für
die Abtretung des Dorfes Münster und des östlichen Teiles des Gebiets von
Karlsberg das Dorf Amrichshausen und die Mainzer, Würzburger und Comburger
Anteile an Künzelsau.
L.: Wolff 119; Klein 184.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Öhringen (Fürsten). Um 150 n. Chr.
verschoben die Römer die Reichsgrenze vom Neckar hinweg und errichteten am
neuen vorderen Limes den vicus Aurelianus. 1037 erscheint die Siedlung Orengowe
in der Hand der Mutter Kaiser Konrads II., die dort ein Kollegiatstift
gründete. Vögte dieses Stiftes waren später die Herren
von Hohenlohe, die um 1250 Öhringen erwarben. Auch nach der Landesteilung von
1551/1553 gehörte Öhringen den Hauptlinien Hohenlohe-Neuenstein und
Hohenlohe-Waldenburg. Durch Teilung der Hauptlinie Hohenlohe-Neuenstein
entstand 1641 die Linie H. die sich seit 1782 Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen
(bzw. H.) nannte. H. zählte zum fränkischen Reichskreis und gehörte auch dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an. Um 1800 umfasste das Gebiet der H.
zusammen mit Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Ingelfingen und
Hohenlohe-Kirchberg etwa 22 Quadratmeilen. H. hatte die Stadt Öhringen, Stadt
und Amt Neuenstein, die Ämter Michelbach, Forchtenberg, Künzelsau und Stadt und
Amt Weikersheim. Die Güter fielen nach Aussterben der Linie 1805 an
Hohenlohe-Ingelfingen und damit über Württemberg 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 7 a; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Der Landkreis Öhringen, 1968. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Schillingsfürst (Grafen, Fürsten). Das im Jahre
1000 in der Hand von Reichsministerialen erwähnte Schillingsfürst bei
Rothenburg kam aus deren Erbe an die Herren von
Hohenlohe. 1615 entstanden durch Teilung der Hauptlinie Hohenlohe-Waldenburg
die Linien Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728), Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) und
H. 1679 beerbte H. die Linie Hohenlohe-Waldenburg, teilte sich aber wieder in
die Nebenlinien Hohenlohe-Bartenstein und H. 1723 errichtete Graf Philipp von
Hohenlohe-Waldenburg als Residenz seiner Hauptlinie einen dreigliedrigen
Palast. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte die zum fränkischen Reichskreis
zählende Linie H. die Stadt Waldenburg und die Ämter Schillingsfürst, Adolzfurt,
Kupferzell, und Ohrntal mit einer Anzahl Dörfer. Zusammen mit
Hohenlohe-Bartenstein (Hohenlohe-[Waldenburg-]Bartenstein) umfasste ihr Gebiet
etwa 12 Quadratmeilen). Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25.
2. 1803 erhielten die Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst und
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein für ihren Anteil am Bopparder Zoll Renten von
600 Gulden auf Comburg. 1806 kam Schillingsfürst an Bayern. 1840 erhielt Prinz
Viktor von H. den Titel Herzog von Ratibor für das 1834 erbweise erlangte
Ratibor.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 9 b; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Hofmann, H., Burgen, Schlösser und Residenzen in
Franken, 1961. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Waldenburg (Reichsgrafen). An einer
wichtigen Fernstraße vom Rhein zur Donau erscheint 1253 die vermutlich in
staufischer Zeit als Reichsburg ausgebaute Burg Waldenburg als Lehen des
Hochstifts Regensburg der Herren von Hohenlohe, welche
die Vogtei über Öhringen hatten. 1551/1555 wurde Waldenburg Sitz der 1551
entstandenen Hauptlinie H., die 1615 in die Linien Hohenlohe-Pfedelbach (bis
1728), Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) und Hohenlohe-Schillingsfürst weiter
aufgeteilt wurde. Die Linie H. wurde 1667 rekatholisiert und (1679) von
Hohenlohe-Schillingsfürst beerbt, das sich in Hohenlohe-Bartenstein und
Hohenlohe-Schillingsfürst teilte. 1744 wurden die Grafen zu Reichsfürsten
erhoben. Um 1800 umfasste H. mit Hohenlohe-Schillingsfürst etwa 12
Quadratmeilen. 1806 kam Waldenburg an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. S. Hohenlohe.
L.: Wolff 119; Schumm, K., 700 Jahre Stadt Waldenburg, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Weikersheim (Grafen). Weikersheim an der
Tauber war altes Reichsgut. Im 9. Jahrhundert erhielt dort das Kloster Fulda,
im 12. Jahrhundert das Kloster Comburg Güter. Seit 1153 erscheinen Herren von Weikersheim, die sich später nach der Burg
Hohlach Herren von Hohenlohe nannten. Sie
erwarben 1244 die Güter von Comburg zurück. Im 13. Jahrhundert entstanden die
Linien Hohenlohe-Hohenlohe (bis 1412), Hohenlohe-Brauneck (bis 1434) und die
beide beerbende Linie H. Die letzte in Weikersheim residierende Familie erlosch
1756, ihre Güter kamen zunächst an Hohenlohe-Neuenstein
(Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen), von 1805 bis 1861 an Hohenlohe-Langenburg und
Hohenlohe-Kirchberg, 1861 an Hohenlohe-Langenburg. Kirchberg fiel 1810 an
Württemberg, das bereits 1806 die meisten hohenlohischen Güter erlangt hatte,
und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Belschner, C., Die verschiedenen Linien und Zweige des Hauses Hohenlohe
seit 1153, 1926; Dürr, E., Weikersheim im Laufe der Zeiten, 1950.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenschwangau (Herren,
Herrschaft). 1090 erscheint die Burg Schwangau am Austritt des Lechs aus den
Alpen. Die zugehörige Herrschaft kam 1191 von den Welfen an die Staufer und
nach deren Ende ans Reich. Die Herren von Schwangau
hatten die Herrschaft noch am Ende des 15. Jahrhunderts inne. 1535 kam sie an
die Augsburger Patrizierfamilie Baumgartner, 1561 pfandweise an Brandenburg,
das seine Rechte 1567 an Bayern verkaufte. 1603/1604 erlangte Bayern eine
Anwartschaft, 1670 das zum bayerischen Reichskreis zählende Reichslehen selbst.
Von 1705 bis 1714 und 1778/1779 war H. kurzfristig beim Reich.
L.: Wolff 136; Wallner 711 BayRK 1; Knussert, R., Das Füssener Land in früher
Zeit, 1955. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenstadt (reichsritterschaftlicher Ort).
Um 1147 erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von Ellwangen.
Am Ende des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die es von
1361 bis 1367 den Herren von Westerstetten und
von 1376 bis 1407 den Wöllwarth zu Lehen gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann
aus Schwäbisch Hall bzw. Adelmannsfelden. Er gab 1407 die Hälfte an seine
Tochter als Mitgift und veräußerte 1408 die andere Hälfte an seinen
Schwiegersohn Georg Schenk von und zu Schenkenstein (Schenk von Schenkenstein).
1530 kaufte Hieronymus Adelmann von Adelmannsfelden Burg und Dorf. 1680 wurde
die Familie, die auch Schechingen und Rechberghausen hatte, zu
Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen erhoben. Der zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806 an Württemberg und damit 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken
Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenwaldeck (Reichsherrschaft). Nach Waldeck
am Ostende des Schliersees nannte sich ein Freisinger Ministerialengeschlecht,
das seit dem 13. Jahrhundert auf der Grundlage der zu Erbrecht gehaltenen
Vogtei über Freisings Güter an Schlierach, Mangfall und Leitzach eine
Herrschaft aufbaute, die der Gerichtsbarkeit der Herzöge von Bayern weitgehend
entzogen werden konnte. 1476 erkannte Kaiser Friedrich III. die
Reichsunmittelbarkeit dieser Herrschaft (mit dem Hauptort Miesbach) an. Über
die Höhenrain (1483) und Sandizeller (1487) kam H. durch Kauf an die Herren (seit 1548 Reichsfreiherren) von Maxlrain,
denen 1523 die Ablösung der Lehnsherrlichkeit des Hochstifts Freising gelang.
Die Einführung der Reformation wurde von Bayern vertraglich (1559) und
militärisch (1583) verhindert. Beim Aussterben der Reichsfreiherren von
Maxlrain, die 1636 vom Kaiser zu Grafen von H. erhoben worden waren, in
männlicher Linie fiel die zum bayerischen Reichskreis zählende, nur einige
Dörfer umfassende Herrschaft 1734 an Bayern.
L.: Wolff 150; Wallner 712 BayRK 12; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E5; Riezler, S., Zur Geschichte der Herrschaft Hohenwaldeck, SB d. bay.
Ak. d. Wiss. 1890; Knappe, W., Wolf Dietrich von Maxlrain und die Regulierung
in der Herrschaft Hohenwaldeck, 1920; Vogel, H., Schliersee, seine
Grundherrschaft und Vogtei, Diss. phil. München 1939; Andrelang, F.,
Landgericht Aibling und Reichsgrafschaft Hohenwaldeck, 1967. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holzappel (Reichsgrafschaft). 1643 erwarb
der aus armer reformierter westerwäldischer Bauernfamilie stammende, 1641 in
den Reichsgrafenstand erhobene kaiserliche Feldmarschall Peter Melander
(gräzisiert aus Eppelmann) von den Grafen von Nassau-Hadamar, die seit dem 10.
Jahrhundert den Herren von Laurenburg, den
späteren Grafen von Nassau, gehörige Grundherrschaft Esterau an der Lahn mit
der Ruine Laurenburg und der Vogtei Isselbach und Eppenrod mit insgesamt 16
Ortschaften (Hauptort Esten), auf Grund deren Kaiser Leopold I. die
Reichsgrafschaft H. mit Sitz und Stimme im westfälischen Grafenkolleg des
Reichstags bildete. Melanders Witwe erlangte dazu durch Kauf 1656 Burg und
Herrschaft Schaumburg von Leiningen-Westerburg. Die reichen Güter kamen durch
die Ehe der Tochter mit einem Grafen von Nassau-Dillenburg an Nassau
(Nassau-Schaumburg) und in weiblicher Erbfolge 1707 an Anhalt-Bernburg
(Anhalt-Bernburg-Schaumburg), von 1812 bis 1867 an eine erzherzogliche Linie
des Hauses Österreich, dann an Oldenburg und 1888 an Waldeck. Mit Waldeck kam
das 1806 in Nassau mediatisierte H. am 1. 4. 1929 an Preußen (Provinz
Hessen-Nassau).
L.: Wolff 361f.; Zeumer 554 II b 63, 20; Wallner 704 WestfälRK 35; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg,
Schaumburg und Holzappel, 1943; Weiler, C., (in) Nassauische Annalen 63 (1952).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holzhausen (Reichsdorf). H. (Burgholzhausen
bei Friedberg) kam über die Herren von Eppstein
im Erbwege an die Grafen von Stolberg, die es 1578/1595 an die Grafen von Hanau
verkauften. Vor 1645 belehnte der Kaiser den mainzischen Kanzler Reigersberger
mit zwei Dritteln. 1649 kaufte dieser das letzte Drittel von Hanau. Seine
Nachkommen veräußerten H. an die Herren von
Ingelheim, die seit 1702 für H. 1 Gulden und 30 Kreuzer an den oberrheinischen
Reichskreis leisteten. 1741 besetzte der Landgraf von Hessen-Kassel als Erbe
Hanau-Münzenbergs wegen seiner Ansprüche auf zwei Drittel den Ort. 1765
verzichteten die Ingelheim auf ihre Rechte. Mit dem 27. 4. 1803 genehmigte der
Kaiser in § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses den Verzicht. Über
Hessen-Kassel kam Burgholzhausen 1945 zu Hessen.
L.: Hugo 461; Wolff 506; Eckhardt, W., Das Reichsdorf Holzhausen, Z. d. V. f.
hess. Gesch. 92 (1987), 155.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Homburg (Herrschaft) (seit 1912 Bad
Homburg vor der Höhe). Um 1180 erscheint die Burg H. am Taunus, nach der sich Herren von Hohenberg und Steden nannten. Seit etwa
1200 war sie in den Händen der Herren von
Eppstein bzw. Eppstein-Münzenberg, unter denen sie Mittelpunkt einer Herrschaft
war. 1487 kam H. durch Kauf als Lehen der Pfalz an Hanau. 1502 wurde es von
Hessen gewonnen. 1567 fiel es an Hessen-Rheinfels, 1583 an Hessen-Darmstadt.
1622 wurde es Sitz einer bis zum 24. 3. 1866 bestehenden Nebenlinie
Hessen-Homburg Hessen-Darmstadts. 1866 musste es an Preußen abgegeben werden.
1945 kam es zu Hessen.
L.: Wolff 255; Lotz, F., Geschichte der Stadt Homburg, Bd. 1 1964; Demandt, K.,
Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Krüger, A., Die
Bedeutung Wortwins von Steden/Hohenberg für die Geschichte der Burg Homburg und
ihrer Umgebung, Nass. Annalen 119 (2008), 75.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hönningen (Herrschaft). Die Herrschaft H. gehörte im 11. Jahrhundert dem Stift Sankt Simeon in Trier. Dessen Vögte waren die Herren von Isenburg. Sie legten auf dem Gebiet der Vogtei die Burg Arenfels an und gewannen volle Landeshoheit. Über Preußen gelangte H. 1946 zu Rheinland-Pfalz. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hoorn (Reichsgrafschaft), niederl.
Horn, Hornes. Das zwischen Lüttich, Obergeldern und Brabant gelegene H. war
wahrscheinlich 1390 von den Herren von H. dem
Hochstift Lüttich zu Lehen aufgetragen worden. 1450 wurde die Herrschaft zur
Reichsgrafschaft erhoben. Nach dem Aussterben der Grafen von H. 1544 gelangte
die Grafschaft in verschiedene Hände, bis sie 1614 an Lüttich fiel, das bereits
seit 1576 die Oberaufsicht, Schutz und Schirm über H. erlangt hatte. Die
Reichsgrafschaft H. gehörte über das Hochstift Lüttich zum westfälischen
Reichskreis und gelangte mit Lüttich 1795/1801 an Frankreich und 1815 an
Niederlande.
L.: Gumpelzhaimer 15; Wolff 328; Wallner 702 WestfälRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 66/67 a (1378) C3.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horburg, Horbourg (Herrschaft,
Grafschaft). H. bei Colmar steht an der Stelle eines römischen Kastells
(Argentovaria?). Es war Stammsitz der Grafen von H. Diese verkauften die
Grafschaft, die elf Dörfer umfasste, 1324 an die Grafen von Württemberg. Ihnen
verblieb sie bis 1793. Danach fiel H. an Frankreich.
L.: Wolff 297; Herrenschneider, E., Römerkastell
und Grafenschloss Horburg, 1894; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialgeschichtlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 100.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hörde (Herren).
Nach der Burg H. bei Dortmund benannten sich seit 1198 die Herren von H. Von ihnen kam die Burg 1296 gegen den
Widerstand des Erzstifts Köln an die Grafen von der Mark und damit später an
Brandenburg bzw. Preußen und 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Brockpähler, W., Hörde, 1928.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horn (Herrschaft). H. in
Niederösterreich am Zusammenfluss von Mödringbach und Taffa wird erstmals um
1050 anlässlich der Schenkung der Kirche durch Graf Gerold an den Bischof von
Passau genannt. Die dort im 12. Jahrhundert errichtete Burg wurde Mittelpunkt
einer Herrschaft, die vor 1210 von den Grafen von Poigen bzw.
Wildberg-Hohenburg an den Landesfürsten (Babenberger) und von ihm an die Grafen
von Vohburg kam. Im Interregnum (1254-1273) fiel sie als Eigen an die Freien
und späteren Ministerialen von Maissau, welche die Güter 1430 als Lehen nahmen.
Nach ihrem Aussterben 1440 kam sie 1441 durch Erbvertrag an die später
lutherischen Herren von Puchheim und von diesen
1622 nach Entziehung an Vinzenz Muschinger, der sie an seinen Schwiegersohn,
Reichsgraf Kurz, vererbte. 1659 erbte dessen Schwiegersohn Graf von
Sprinzenstein, 1679 die verschwägerten Grafen Hoyos.
L.: Wolff 26; Liebleitner, K., Die Entwicklung der Stadt Horn vom Ausgang des
Mittelalters bis zum Weltkrieg, 1929 (Gymn.-Progr.). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horn (Reichsgrafschaft, Hoorn). Das
zwischen Lüttich, Obergeldern und Brabant gelegene H. war wahrscheinlich 1390
von den Herren von H. dem Hochstift Lüttich zu
Lehen aufgetragen worden. 1450 wurde die Herrschaft zur Reichsgrafschaft
erhoben. Nach dem Aussterben der Grafen von H. 1544 gelangte die Grafschaft in
verschiedene Hände, bis sie 1614 an Lüttich fiel, das bereits seit 1576 die
Oberaufsicht, Schutz und Schirm über H. erlangt hatte. Die Reichsgrafschaft H.
gehörte über das Hochstift Lüttich zum westfälischen Reichskreis und gelangte
mit Lüttich 1795/1801 an Frankreich und 1815 an Niederlande.
L.: Gumpelzhaimer 15; Wolff 328; Wallner 702 WestfälRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 66/67 a (1378) C3.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hornberg (Herrschaft). Um 1100 wurde die
Burg H. im Gutachtal bei Wolfach erbaut. Sie war Sitz der Herren von H. Von ihnen kam die Herrschaft H. mit der
im 13. Jahrhundert entstandenen Stadt H. 1423/1448 nach und nach an
Württemberg, 1810 an Baden und damit H. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Hitzfeld, K., Die Schlösser zu Hornberg, zugleich die
Entwicklung des Hornberger Stadtbildes, (in) Ortenau 45 (1965), 189ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hornberg (reichsritterschaftlicher Ort).
Die Burg H. am Neckar war im 12. Jahrhundert Sitz der Herren
von H. Danach wechselte sie mehrfach den Berechtigten. 1517 kam sie an Götz von
Berlichingen. Sie zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806
kam H. zu Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hornstein (Freiherren, Reichsritter). Nach
der Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich seit 1244 Herren. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von
H., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil
im Hegau und am Bodensee waren, mit der 1579/1623 von Werner von Reischach
erworbenen Herrschaft Hohenstoffeln zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. Mit dem im 14. Jahrhundert erworbenen Göffingen und Grüningen waren
sie im Kanton Donau immatrikuliert. Nachdem sie 1773 von den Freiherren von
Rost Göttelfingen und Vollmaringen und 1770 das halbe Zimmern unter der Burg
erlangt hatten, waren sie damit dem Kanton Neckar inkorporiert. Nach der
Erbteilung 1686 entstanden mehrere Linien (Binningen, Grüningen, Weiterdingen).
Die Linie Binningen hatte Hinterstoffeln, Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und
Binningen, die Linie Weiterdingen Vorderstoffeln, Schloss und Dorf
Weiterdingen, Bietingen und Gut Homboll, die 1805 an die Linie Binningen
gelangten. Die Güter fielen 1806 an Württemberg, das sie 1810 größtenteils an
Baden gab. Damit gelangte das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg. Vielleicht
waren die H. am Ende des Heiligen Römischen Reiches auch im Ritterkreis Franken
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang 4, 77-80; Riedenauer 124;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten
Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Horstmar (Herrschaft, Grafschaft). Im
frühen 11. Jahrhundert ist H. bei Steinfurt erstmals bezeugt. Nach der Burg H.
benannten sich seit 1092 edelfreie Herren von H.
Über eine Erbtochter gelangte H. an die Grafen von Rietberg, welche die
Lehnshoheit des Bischofs von Münster anerkennen mussten. Durch Vertrag vom 11.
11. 1269 kam die Herrschaft H. durch Verkauf an das Hochstift Münster und wurde
bis 1635 bevorzugte Residenz der Bischöfe. 1803 ging das münsterische Amt H. an
die Wild- und Rheingrafen zu Grumbach (Grafen von Salm-Grumbach [Rheingrafen]
), die sich seitdem Grafen von Salm-Horstmar nannten. Vom 12. 7. 1806 an kam H.
zusammen mit den Grafschaften Lingen und Tecklenburg an Berg, 1810 an
Frankreich (Oberemsdepartement im Gouvernement Hamburg). Von hier aus fiel es
1815 an Preußen und 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 312; Börsting, H., Geschichte der Stadt Horstmar, 1928; Köbler, G.,
Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G.,
1980, 172. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hoßkirch (Reichsdorf). H. zwischen
Saulgau und Pfullendorf erscheint 1083 als Sitz der Edelfreien von H., die im
12. Jahrhundert den Ort dem Kloster Weingarten gaben. Sie erloschen noch im 12.
Jahrhundert. Danach unterstand H. den Herren von
Fronhofen als königlichen Vögten. 1286 kam die Vogtei an die Herren von Königsegg. Am 18. 10. 1403 bestätigte König
Ruprecht den Gebrüdern Hans, Ulrich, Albrecht und Eck von Königsegg die
Reichspfandschaft H. 1527/1535 erlangten die Königsegg die Grundherrschaft,
1806 fiel H. an Württemberg und kam damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hugo 453; Der Kreis Saulgau, 1971; Der Kreis Ravensburg, 1976.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hückeswagen (Edelherren, Grafschaft). H. an
der oberen Wupper wird 1085 erstmals erwähnt. Es war Sitz eines
Edelherrengeschlechts und Mittelpunkt der Grafschaft H. 1260 verkauften die Herren von H. ihre Güter an die Grafen von Berg. 1815
kam H. zu Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Hückeswagen. Hundert Jahre Stadt, 1959; Paffrath, A.,
Hückeswagen, 1965. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ichenhausen (reichsritterschaftlicher Ort).
I. an der unteren Günz gehörte vom 14. Jahrhundert bis 1574 überwiegend den Herren von Roth als Lehen Burgaus. 1574 verkauften die
Roth an Bernhard vom Stein zum Rechtenstein (Stain von Rechtenstein) zu
Niederstotzingen und Harthausen. Von dessen Nachkommen fiel das zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben zählende I. 1806 an Bayern.
L.: Wolff 508; Sinz, H., Geschichtliches vom ehemaligen Markt und der
nunmehrigen Stadt Ichenhausen, 1926, Ergänzungsband 1935.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Illingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). I. südwestlich von Ottweiler gehörte zunächst den Grafen von
Saarwerden, dann den Grafen von Moers-Saarwerden und schließlich den Grafen von
Nassau-Saarbrücken als Lehnsherren. Seit dem 14. Jahrhundert war die Herrschaft
in den Händen der Herren von Kerpen, die von den
Herren von Manderscheid abstammten. Die
reichsritterschaftliche Herrschaft zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein und umfasste 1789 Wemmetsweiler, Gennweiler, I. und
Merchweiler. 1815 kam I. zu Preußen und 1919 bzw. 1945 zum Saargebiet und damit
1957 zum Saarland.
L.: Wolff 516. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Immenstadt (Reichsgrafschaft). I. zu Füßen
der Burg Rothenfels im Allgäu kam von den Staufern als Lehen an die Herren von Schellenberg. 1332 erwarben die Grafen von
Montfort die Herrschaft Rothenfels mit dem Mittelpunkt Immendorf (Imdorf). 1565
kam Rothenfels durch Kauf an die Freiherren von Königsegg. Seit 1629 war I. (so
seit 1618) Reichsgrafschaft. 1804 fiel es an Österreich, 1805 an Bayern.
L.: Wolff 201; Baumann, F., Geschichte des Allgäus, Bd. 1ff. 1883ff.;
Heimatbuch der Stadt Immenstadt (1360-1960), 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ingelfingen (Burg, Herrschaft). I. gehörte
zunächst den Herren von Stein und danach im 13.
Jahrhundert den Krautheim-Boxberg, seit 1287 den Herren
von Hohenlohe. 1701 wurde der Ort Sitz der von Hohenlohe-Langenburg
abgespalteten Linie Hohenlohe-Ingelfingen. 1806 kam I. an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119; Rauser, J., Regestenchronik von Ingelfingen 1550-1650, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Irsee (Reichsabtei). 1182/1185
gründeten die Grafen von Ronsberg die Benediktinerabtei I. bei Kaufbeuren, die
der Papst 1209 und Kaiser Friedrich II. 1227 bestätigte. Sie war seit dem 15.
Jahrhundert Reichsabtei (1428 Niedergericht, 1498 Ortsherrschaft, 1521 Eintrag
in die Reichsmatrikel, 1541 Recht zu Polizeiordnungen, 1692 Erwerb des
Blutbanns von den Untervögten). Die Grenzen der I. und einige umliegende Dörfer
umfassenden Herrschaft der zum schwäbischen Reichskreis zählenden Abtei
(Hauptvögte um 1240 bis 1390 Montfort, von 1390 bis 1551/1564 bzw. 1803
Habsburg, Untervögte seit dem 14. Jahrhundert die Herren
von Pienzenau (Pienznau), durch Kauf von 1551 bis 1692 die Fürstabtei Kempten)
bildeten die Herrschaften Mindelheim und Schwabegg (Schwabeck), im Osten das
Hochstift Augsburg, im Süden das Gebiet der Reichsstadt Kaufbeuren und der
gefürsteten Abtei Kempten und im Westen Kempten und Mindelheim. 1802 wurde sie
mit weitgehend geschlossenem Gebiet und rund 3200 Einwohnern in Bayern
säkularisiert.
L.: Wolff 185; Zeumer 552 II a 36, 5; Wallner 688 SchwäbRK 54; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Wiebel, R., Kloster Irsee, 1927;
Plötzl, W., Geschichte des Klosters Irsee, 1969; Das Reichsstift Irsee, hg. v.
Frey, H., 1981; Sitzmann, G., Die Vögte der Benediktinerabtei Irsee im
Mittelalter, Allgäuer Geschichtsfreund 93 (1994), 56ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg, Ysenburg (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Zunächst nach Rommersdorf, dann nach der 1103 erstmals erwähnten
Burg I. bei Neuwied nannten sich die seit 1098 bezeugten Grafen von I. (Rembold
I. † 1121), die vermutlich zu einem seit dem 9./10. Jahrhundert auftretenden
edelfreien mittelrheinischen Geschlecht gehören. Sie waren Vögte der
Reichsabtei Fulda und Grafen im Gau Einrich links der unteren Lahn sowie Grafen
von Arnstein, von 1232 bis 1414 Grafen von Limburg und von 1326 bis 1462 Grafen
von Wied. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts teilten sie sich in (die Linien
Kobern an der unteren Mosel [bis 1301], Grenzau [mit den Abspaltungen Limburg
vor 1249, Büdingen und Arenfels vom Ende 13. Jahrhundert bis 1373] und
Braunsberg [seit 1340 Grafen von Wied] bzw.) den gerlachschen und den
remboldschen Stamm und erbauten bis zum Ende des 12. Jahrhunderts in vier
Linien die vier Häuser der Burg (Runkeler Haus 1373 an Wied, Wiedisches Haus,
Kobernhaus 1344 an salentinische Linie, viertes Haus im 16. Jahrhundert an
Isenburg-Neumagen). Der gerlachsche Stamm (Niederisenburg) erlosch 1664 mit der
Linie Niederisenburg (Isenburg-Grenzau), die Lehen teils des Erzstifts Trier,
teils des Erzstifts Köln hatte. Beim Aussterben zog Trier die Lehen ein. Die
Grafen von Wied beanspruchten das Erbe, erlangten aber zusammen mit den
Freiherren von Walderdorff (Walderdorf), die sich vom letzten Grafen eine
Anwartschaft auf die Lehen hatten erteilen lassen, nur Isenburg, Großmaischeid
(Großmeyscheid) und Meud, während Grenzau und Hersbach (Herschbach) bei Trier
blieben und 1803 an Nassau-Weilburg kamen. Dieses erhielt 1806 auch die
wiedschen Teile und gab das ehemals niederisenburgische Gut 1815 überwiegend an
Preußen (Regierungsbezirk Koblenz) ab. Herschbach (Hersbach) kam 1866 mit
Nassau an Preußen. Der remboldsche Stamm (Oberisenburg) beerbte um 1213/1245
(vor 1247) mit anderen (Eberhard von Breuberg, Konrad von Hohenlohe-Brauneck,
Rosemann von Kempenich und Albert von Trimberg) die Herren/Grafen
von Büdingen zwischen Nidder, Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft Büdingen [1324
fünf Achtel], Grafschaft Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen eine
Herrschaft auf. Sie wurde seit 1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486 auf
Offenbach ausgedehnt. 1442 wurde wegen Büdingen von der Linie Isenburg-Birstein
der Reichsgrafenstand erworben. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Übertritt zum
Calvinismus und eine Aufspaltung in zahlreiche Linien (1517 Linien
Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von 1601 bis 1628 wurde das Haus
nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625 Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es
sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a. Isenburg-Offenbach bis 1718,
Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis 1920). 1635 kam es zur
vorübergehenden Sequestrierung der Grafschaft an den Landgrafen von
Hessen-Darmstadt. Seit 1684 bestanden die Hauptlinien Isenburg-Büdingen und
Isenburg-Birstein. Isenburg-Birstein wurde 1744 in den Reichsfürstenstand
erhoben. Im 18. Jahrhundert zählte die Fürstin von I., geborene Gräfin von
Parkstein, wegen Altenbamberg, (Altenbaumburg) Alte Baumburg und Steigerhof zum
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Durch § 19 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von I. für
die Abtretung des Dorfes Okriftel das Dorf Geinsheim (Gainsheim) am Rhein mit
gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg (Jakobsburg) auf der rechten
Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach, die Fürstin zu I., Gräfin von
Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft Reipoltskirchen und anderen
Herrschaften am linken Rheinufer eine Rente von 23000 Gulden. 1806 trat
Isenburg-Birstein dem Rheinbund bei, erlangte die Güter von
Isenburg-Philippseich und die Hälfte der Herrschaft der Grafen
Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über die gräflich gebliebenen
Linien (u. a. Isenburg-Büdingen, Isenburg-Wächtersbach, Isenburg-Meerholz) und
vereinigte so alle isenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa
58000 Einwohnern. 1815 wurde es aber mediatisiert und kam zunächst an
Österreich und 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit
1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. a. Niederisenburg, Oberisenburg.
L.: Wolff 94f., 276f.; Wallner 697ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Winkelmann-Holzapfel 154; Fischer, C. v., Isenburg. Geschlechts-Register der
uralten deutschen Reichsständischen Häuser Isenburg, Wied und Runkel samt einer
Nachricht von deren theils ehehin besessenen, theils noch besitzenden Landen
und der Erbfolge-Ordnung aus Urkunden und Geschichtsschreibern, 1775; Simon,
G., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff.
1864f.; Isenburg, Prinz W. v., Meine Ahnen, 1925; Isenburg, Prinz W. v.,
Isenburg-Ysenburg, Stammtafeln, 1941; Philippi, H., Territorialgeschichte der
Grafschaft Büdingen, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2.
A. 1987; Isenburger Urkundenregesten 947-1500, bearb. v. Battenberg, F., 1976;
Decker, K., Isenburg, LexMA 5 1990, 673f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg-Grenzau (Herren, Grafen). Die kurz vor 1213 von den Herren von Isenburg errichtete Burg Grenzau östlich von Neuwied im Westerwald wurde Sitz einer kleinen Herrschaft, von der nach einer Erbteilung zwischen 1304 und 1310 Teile an Isenburg-Büdingen kamen. Sie spaltete die Linie I. ab. Vorübergehend waren von 1439 bis 1446 die Grafen von Nassau-Beilstein an Burg und Herrschaft Grenzau beteiligt, doch fiel sie dann ganz an die salentinische Linie Isenburgs. 1664 zog das Erzstift Trier die Herrschaft nach dem Aussterben Isenburgs (Niederisenburgs) als heimgefallenes Lehen ein. 1803 kam Grenzau an Nassau und damit 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Grenzau, Niederisenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenburg-Offenbach (Grafen). Das erstmals 977
erwähnte Offenbach gehörte zum Reichsforst Dreieich und gelangte über die Herren von Münzenberg und Falkenstein 1418 teilweise,
bis Ende 1486 gänzlich an Isenburg. 1556 erhob Graf Reinhard von
Isenburg-Büdingen den Ort zu seiner Residenz, 1718 erlosch I. 1816 fiel
Offenbach an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. S. Offenbach.
L.: Pirazzi, E., Bilder und Geschichten aus Offenbachs Vergangenheit, 1879.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Itter (Herrschaft). Die Burg I. bei
Frankenberg war Sitz einer Herrschaft - einer älteren, 1123 ausgestorbenen und
dann - einer jüngeren, 1167 erstmals nachweisbaren, 1441 erloschenen Linie der Herren von I., zu deren Gütern neben I. Ossenbühl mit
Lotheim und Vöhl sowie Höringhausen mit Eimelrod zählten, die vermutlich über
eine Erbtochter von der älteren Linie erlangt worden waren. 1356/1357 eroberten
die Landgrafen von Hessen, das Erzstift Mainz und die Grafen von Waldeck Burg
und Herrschaft I. und teilten sie unter sich auf. 1562/1588 kam die zum
oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft, die 1383 als Pfand an die
Wolff von Gudenberg (Gudensberg) gelangt war, unmittelbar an Hessen, 1648/1650
an Hessen-Darmstadt. Über Hessen-Kassel und Preußen (1866, Provinz
Hessen-Nassau) gelangte Dorfitter 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 255; Wallner 695 OberrheinRK 2; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) C2; Kopp, J., Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter, Kassel 1751.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jagstberg (Herrschaft). J. an der Jagst,
nach dem sich edelfreie Herren nannten, kam als
Lehen Würzburgs 1340 von Hohenlohe-Brauneck an die Söhne Kaiser Ludwigs des
Bayern und 1387 an Würzburg. 1802 fiel es an Hohenlohe-Bartenstein
(Hohenlohe-Jagstberg) Über Württemberg gelangte es 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Jagstberg.
L.: Wolff 100. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jagsthausen (reichsritterschaftlicher Ort).
An der Jagst erscheint nach einem römischen Kastell 1090 der Ort J. (Husun).
Die nach ihm benannten Herren von Hausen, die
Ministeriale der Grafen von Dürn (Walldürn) und dann der Herren von Hohenlohe waren, starben um 1370 aus. J.
kam allmählich an die Berlichingen. Es zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1806 gelangte der Ort an Württemberg und damit 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jülich (Grafschaft, Markgrafschaft,
Herzogtum[, Residenz?]). J. bei Düren ist im Anschluss an die römische
Zivilsiedlung Juliacum an einer wichtigen Straßenkreuzung entstanden. Im 9.
Jahrhundert kam der Ort an das Erzstift Köln. Als dessen Vögte wirkten die
Grafen des schon in fränkischer Zeit J. umgebenden Jülichgaus. Seit dem frühen
11. Jahrhundert erscheinen Grafen mit dem Leitnamen Gerhard, die sich bald nach
J. benannten (1081 comes de Julicho). Sie erwarben am Ende des 12. Jahrhunderts
durch Heirat (1177) die Waldgrafschaft am Nordrand der Eifel und die Grafschaft
Nörvenich. Sie starben 1207 aus und wurden über die Schwester des letzten Grafen
von den in der Nordeifel begüterten Herren von
Heimbach (Hengebach) beerbt, die sich nunmehr nach J. benannten. Sie gewannen
die Belehnung mit der Vogtei über Aachen, die Reichsabtei Kornelimünster und
die linksrheinischen Güter Essens. Zusammen mit Berg, Kleve und Brabant
besiegten sie 1288 bei Worringen den Erzbischof von Köln und brachen die
Vorherrschaft des Erzstifts Köln am Niederrhein. 1304/1307 wurden Teile der
Grafschaft Kessel (Kassel) mit Grevenbroich, Gladbach (Mönchengladbach) und
Brüggen gekauft. 1312 kam das Amt Münstereifel von einer Nebenlinie zurück.
1336 wurden die Grafen von J., die 1346 durch Heirat Ravensberg und 1348 auch
Berg, das bis 1423 einer Jülicher Nebenlinie zugeteilt wurde, sowie 1335 die
Vogtei über Aachen gewannen, zu Markgrafen, 1356 zu Herzögen erhoben. Für kurze
Zeit wurde auch Geldern gewonnen (bis 1423). Weiter erwarben die Herzöge
Monschau (1435), Euskirchen und Heinsberg sowie Geilenkirchen, Millen,
Wassenberg und Löwenburg. Residenz wurde Düsseldorf. 1511 wurden beim
Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm die zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählenden Herzogtümer Jülich-Berg-Ravensberg und Kleve-Mark durch
Heirat in Personalunion vereinigt. 1538 konnte Geldern erworben werden, ging
aber 1543 wieder verloren. 1614 fielen J. und Berg im jülich-klevischen
Erbfolgestreit (1614/1666) an Pfalz-Neuburg (Wittelsbach). Seit 1777 war J.
(mit Berg) durch Pfalz-Sulzbach in Personalunion mit Bayern vereinigt. Zu
dieser Zeit umfasste es 75 bzw. 129 Quadratmeilen mit 400000 Einwohnern und war
in 19 bzw. 33 bzw. 44 Ämter aufgeteilt. Von 1794 bis 1814 war es bei Abfindung
Bayerns durch Ansbach (1806) und Bayreuth (1810) von Frankreich, das es 1801
vertraglich erlangte, besetzt. 1814 wurde seine Aufteilung auf Preußen und die
Niederlande vorgesehen. 1815 kam es an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 321ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Die Territorien
des Reichs 3, 86; Mirbach, W. v., Zur Territorialgeschichte des Herzogtums
Jülich, 1874ff.; Kuhl, J., Geschichte der Stadt Jülich, Bd. 1ff. 1891ff.;
Landtagsakten von Jülich-Berg 1400-1610, hg. v. Below, G. v., Bd. 1f. 1895ff.;
Redlich, O. R., Jülich-Bergische Kirchenpolitik am Ausgang des Mittelalters,
Bd. 1f. 1904ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T. u. a.,
Bd. 1f. 1922; Güthling, O., Jülich-Bergische Landesaufnahmen im 18.
Jahrhundert, Düsseldorfer Jb. 1938; Geschichtlicher Handatlas der deutschen
Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v. Nießen, J., 1950; Theunert,
F., Kreis und Stadt Jülich, 1951ff.; Corsten, S., Die Grafen von Jülich unter
den Ottonen und Saliern, Beiträge zur Jülicher Geschichte 45 (1978), 3ff.;
Walz, J., Stände und frühmoderner Staat: Die Landstände von Jülich-Berg im 16.
und 17. Jahrhundert, 1982; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer
Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Jülich und das Jülicher Land im Bild, hg. v.
Mainz, A. (o. J.); Kraus, T., Jülich, Aachen und das Reich, 1987; Bers, G.,
Studien zur Jülicher Stadtgeschichte, 1989; Herborn, W., Jülich, LexMA 5 1990,
803ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999,
115; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 134, 814 (Jülich und Berg), 1, 2, 286; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 407, 2, 286.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jungnau (Herrschaft). Um 1230 wird der
neben der Burg Schiltau bei Sigmaringen bestehende Ort erwähnt (Jungnow). Nach
diesem nannte Ritter Burkhard von Jungingen eine zweite Burg, die er auf 1316
von Berthold vom Schiltau erworbenen Gebiet errichtete. 1367 kauften die Herren von Reischach die Herrschaft, 1418 erwarben die
Grafen von Werdenberg Feste und Städtlein. Nach ihrem Aussterben 1534/1535 fiel
die aus dem Flecken J. und einigen Dörfern bestehende, zum schwäbischen
Reichskreis zählende Herrschaft an die Grafen von Fürstenberg. 1806 wurde J.
mediatisiert und 1840 von Hohenzollern-Sigmaringen erworben. Über Preußen
(1849) kam J. 1945 zu Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 172; Wallner 687 SchwäbRK 28. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Justingen (Herrschaft). Am Ende des 11.
Jahrhunderts tauchen die mit den Steußlingen und Gundelfingen verwandten freien
Herren von J. auf. Nach dem Aussterben 1343 kam
die aus einem Gutshof und vier Dörfern bestehende Herrschaft J., deren Gebiet
im Norden, Westen und Süden von den Ämtern Blaubeuren, Münsingen und
Steußlingen und im Osten von Schelklingen begrenzt wurde, an die Stöffeln und
nach mehrfachem Wechsel 1530 an die Freyberg, die sie 1751 an Württemberg
verkauften. Über dieses zählte die etwa 0,7 Quadratmeilen bzw. rund 24
Quadratkilometer und etwa 1600 Einwohner umfassende Herrschaft am Ende des 18.
Jahrhunderts zum schwäbischen Reichskreis. 1951/1952 kam J. zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161, 206; Wallner 689 SchwäbRK 82; Schilling, A., Die
Reichsherrschaft Justingen, 1881; Uhrle, A., Regesten zur Geschichte der
Edelherren von Gundelfingen, von Justingen, von Steußlingen und von
Wildenstein, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kamenz (Herren,
Herrschaft). Gegen 1200 gründeten die Herren von
Vesta die Burg K. (zu tschech. kamen, Stein) an der Schwarzen Elster nördlich
von Dresden. Sie machten sie zum Mittelpunkt eines ausgedehnten
Herrschaftsbereichs in der späteren Oberlausitz und benannten sich seitdem nach
K. K. gelangte später zu Sachsen.
L.: Wolff 470; Muhle, W., Die Kamenzer Landschaft im Wandel der Zeit, 1924;
Kühne, G., Die Stadt Kamenz, 1937; Kubasch, H., Heimatbuch Kreis Kamenz, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kamenz (Stift). 1096 erbaute der Herzog
von Böhmen im Überschwemmungsgebiet der Neiße die Burg K. (zu tschech. kamen,
Stein). 1210 errichteten dort die Herren von
Pogrell (Pogarell) mit dem Bischof von Breslau das Stift K. Dieses kam 1742 an
Preußen und wurde 1810 mit der Herrschaft über 31 Dörfer aufgehoben.
L.: Wolff 477; Knauer, P., Kloster Kamenz/Schlesien. Zeit- und Lebensbilder aus
seiner Geschichte 1210-1810, 1932.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kastelberg (Herren, Herrschaft). Die Burg K. bei Emmendingen wurde um 1283 als Sitz der Herren von K., der älteren Linie der Herren von Schwarzenberg, erbaut. Sie war Mittelpunkt der Herrschaft K. Diese kam 1354 an die Freiburger Ritterfamilie Malterer, 1396 (endgültig 1565) an Habsburg, 1805 an Baden und damit K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaufbeuren (Reichsstadt). K. an der Wertach
entstand wohl im 8. Jahrhundert als fränkischer Königshof. 1126 wird es
erstmals erwähnt. Es zählte bis 1167 zu den Gütern der 1116 erstmals genannten Herren von Beuren, kam dann jedoch an das Kloster
Ottobeuren. Um 1167 unterstand es (als Lehen) den Welfen, ab 1191 den Staufern.
Vor 1230/1240 wurde es zur Stadt (1241 Buren) erhoben. 1286 ist es urkundlich
als Reichsstadt mit dem Recht Überlingens bestätigt (1301 erstmals Kufburun),
1373 erhielt es Zollrechte, 1418 den Blutbann und 1530 das Münzrecht. Seit
1525/1545 drang die Reformation zeitweise ein, doch wurde bis 1699 die Parität
hergestellt. Die Stadt war Mitglied der schwäbischen Städtebank des Reichstags.
Sie gehörte dem schwäbischen Reichskreis an. 1803 kam sie mit 2 Quadratmeilen
(Amt Beuron) Gebiet und 6850 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 220; Zeumer 555 II b 22; Wallner 688 SchwäbRK 59; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D4; Schroeder
215ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Dertsch, R., Die
Urkunden der Stadt Kaufbeuren 1240-1500, 1955; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kaufbeuren, 1960; Dertsch, R., Kaufbeuren, (in) Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bayer.Landesgeschichte,
1960; Junginger, F., Geschichte der Reichsstadt Kaufbeuren im 17. und 18.
Jahrhundert, 1965; Fahlbusch, F., Kaufbeuren, LexMA 5 1990, 1082; Die Urkunden
der Stadt Kaufbeuren 1501-1551, hg. v. Dieter, S., 1999; Lausser, H.,
Pfründner, Sieche, arme Dürftige, 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kaysersberg, Kaisersberg (Reichsstadt). Am
Eingang des Weißtals im Elsass erwarb der Hagenauer Schultheiß im Namen
Heinrichs (VII.) 1227 Land von den Herren von
Horburg und von Rappoltstein zur Errichtung einer Burg. 1247 kam der vor 1230
civitas genannte Ort an die Gegner der Staufer und war seit dem Untergang der
Staufer Reichsstadt. Als solche gehörte K. 1354 dem elsässischen Zehnstädtebund
und später dem oberrheinischen Reichskreis an. 1648 gelangte es unter die
Vogtei Frankreichs und mit dem Elsass an Frankreich.
L.: Wolff 298; Becker, J., Geschichte der Reichsvogtei Kaysersberg, 1902;
Maier, W., Stadt und Reichsfreiheit. Entstehung und Aufstieg der elsässischen
Hohenstaufenstädte, 1972; Sittler, L., Kaysersberg, 1979; Rapp, F.,
Kaysersberg, LexMA 5 1990, 1092; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 299. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kehl (Reichsfestung). K. am Rhein
gegenüber Straßburg erscheint seit 1289 in den Händen der Herren von Geroldseck. Im 15. Jahrhundert gingen die
Rechte auf die Grafen von Moers-Saarwerden (1426), Kloster Frauenwerk (Unser
Frauen Werk) zu Straßburg und Baden (1442/1497) als Kondominat über. 1527
folgte Nassau-Saarbrücken (Nassau) infolge Erbanfalls Moers-Saarwerden. 1678
wurde der 1525 reformierte Ort von Frankreich zerstört und zwischen 1680 und 1688
zur Festung ausgebaut, die 1697 an das Reich kam. Mit K. wurde vom Kaiser 1698
der Markgraf von Baden-Baden belehnt. In der Folge war K. vielfach umkämpft und
unterstand 1703-1714, 1733-1736, 1798-1814, 1919-1930 und 1945-1949 Frankreich.
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte es über die Markgrafschaft Baden-Baden zum
schwäbischen Reichskreis. Über Baden kam es 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 164; Rusch, O., Geschichte der Stadt Kehl und des Hanauer Landes,
1928; Hornung, K., 700 Jahre Geschichte, Wappen und Siegel der Großen
Kreisstadt Kehl, 2. A. 1974.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kerpen (Herrschaft). Nach der 1136 erstmals erwähnten Burg K. nördlich von Daun in der Eifel nannten sich Herren von K., die um 1200 die Herrschaft Manderscheid erlangten. Sie errichteten in K. um 1250 eine besondere Linie Manderscheid-Kerpen. Die Herrschaft K. wurde im 14. Jahrhundert in drei Zweige aufgeteilt und gelangte nach 1450 durch Heirat und Kauf an die Sombreffe (Sombreff) und von diesen von 1506 bis 1518 an die Grafen von Manderscheid-Schleiden. Nach deren Aussterben 1593 war K. lange umstritten zwischen den Grafen von der Mark (bzw. ab 1679 den Grafen von Löwenstein-Wertheim-Rochefort als ihren Rechtsnachfolgern) und den Herzögen von Arenberg (Aremberg), die seit 1674 die Herrschaft tatsächlich innehatten. 1795 kam K. zu Frankreich, 1815 zu Preußen und ihr Gebiet 1946 zu Rheinland-Pfalz. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Keßler von Sarmsheim (Ganerben),
Kessler von Sarmsheim. 1227 erscheinen die Herren
von Sarmsheim, von denen sich um 1317 die K. abspalteten. Von 1610 bis 1724
waren sie Ganerben in Schornsheim und bis 1724 auch in (Nieder-Saulheim)
Niedersaulheim.
L.: Zimmermann 74. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirchberg (Herrschaft). K. an der Jagst
entstand seit dem 14. Jahrhundert um die im 12./13. Jahrhundert angelegte Burg
der Herren von K. Nach deren Aussterben am
Anfang des 14. Jahrhunderts gelangte die Burg an die Fürsten von Hohenlohe, die
sie zur Siedlung ausbauten, 1398 an die Reichsstädte Rothenburg, Dinkelsbühl
und Schwäbisch Hall verkauften und nach dem Rückerwerb 1562 zu ihrem Amtssitz
machten. 1701 gab die Herrschaft den Namen für die 1764 in den
Reichsfürstenstand erhobene, 1861 ausgestorbene Linie Hohenlohe-Kirchberg. K.
fiel 1806 an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119; Sandel, T., Kirchberg an der Jagst, hg. v. Schaeff-Scheefen, Bd.
1 1936; Wunder, G., Das Kondominium der drei Reichsstädte Rothenburg, Hall und
Dinkelsbühl in Kirchberg an der Jagst 1398-1567, Jb. f. fränk. Landesforschung
34/35 (1974/1975).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirchdorf (Herrschaft). Das 972 erstmals
belegte K. (Kyrchtorf) an der Iller wurde 1604 von den Herren
von Erolzheim an die Abtei Rot verkauft, die 1803 an die Grafen von Wartenberg
und 1806 an Württemberg fiel. Damit kam K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 82. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirchheim (am Lettenbach in Schwaben)
(Herrschaft). K. bei Mindelheim wurde bereits im Frühmittelalter auf Reichsgut
gegründet und kam im 10. Jahrhundert an das Hochstift Augsburg. Danach bildete
es den Mittelpunkt einer Herrschaft, die später zum schwäbischen Reichskreis
zählte. 1329 veräußerte die Augsburger Familie Onsorg die Herrschaft an die Herren von Freyberg (Freiberg), die 1343 die hohe
Gerichtsbarkeit erlangten. 1484 kam sie an die Herren
von Hürnheim, 1551 an die Fugger und 1806 an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a; Stauber, A., Das Haus Fugger von
seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1900; Der Landkreis Mindelheim, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirchheim, Kirchheimbolanden (Herrschaft).
K. am Donnersberg wird 774 (als Kirchheim) erstmals erwähnt. Es kam im frühen
13. Jahrhundert an die Herren von Bolanden, dann
über die von einer Linie der Grafen von Sponheim gebildeten Herren von Dannenfels und die Hohenlohe vor 1393/1394
an Nassau-Saarbrücken, 1574 an Nassau-Weilburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts
zählte es zum oberrheinischen Reichskreis. 1815 fiel es an Bayern, wurde im 19.
Jahrhundert Kirchheimbolanden genannt und kam 1945/1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Köllner, A., Geschichte der
Herrschaften Kirchheimbolanden und Stauf, 1854; Hopp, K., Geschichte der
Herrschaft Kirchheim auf dem Gau, 1900; Schreibmüller, H., Burg und Herrschaft
Stauf, 1913/1914; Döhn, H., Kirchheimbolanden, 1968f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirchlauter (reichsritterschaftlicher Ort).
K. bei Ebern unterstand im 15. Jahrhundert den Herren
von Füllbach. 1476 kam es an die Fuchs von Schweinshaupten, 1511 als Lehen des
Hochstifts Würzburg an die Guttenberg. Es zählte zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken und fiel 1806 an Bayern.
L.: Wolff 512. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kisslegg (Herrschaft), Kißlegg. K. im
Allgäu wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als
Ratboticella gegründet. Im 9. Jahrhundert war dort der Haupthof des Klosters
Sankt Gallen im Nibelgau. 1227 nannten sich die 1135 bezeugten klösterlichen
Meier nach der hier erbauten Burg von K. (Kiselegge). Sie erlangten die
Klostergüter und das Niedergericht über K., Immenried, Waltershofen und
Eintürnen als Lehen. Um 1300 wurden sie von den Herren
von Schellenberg beerbt, die hier eine Linie begründeten. 1381 wurde die
Herrschaft geteilt. Ein Teil kam 1708 an Waldburg-Wolfegg
(Waldburg-Wolfegg-Waldsee). Der andere Teil gelangte über die Sulzberg (1428),
Freyberg (1525), Paumgarten (1592), Khuen-Belasi und Waldburg-Trauchburg (1669)
1793 an Waldburg-Zeil-Wurzach. Die Herrschaft war dem Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben der
Reichsritterschaft steuerbar. 1806 fiel K. an Württemberg und damit 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200, 509; Wallner 685f. SchwäbRK 12, 26 a; Der Kreis Wangen, 1962;
Müller, S., Kißlegg im Allgäu, 1974. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Klettgau (Gau östlich der Wutach, rechts
des Oberrheins, gefürstete Landgrafschaft). Der K. (zu lat. cleta, Geflecht) an
der unteren Wutach war in karolingischer Zeit eine Grafschaft. Um 1200 waren
dort vor allem die Grafen von Küssaberg, die Herren
von Krenkingen, das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und das Hochstift
Konstanz begütert. Die Güter der Grafen von Küssaberg kamen 1245 teilweise an
das Hochstift Konstanz, die Güter der Herren von
Krenkingen von 1270 bis 1287 an Habsburg. Von 1282 bis 1408 unterstand der K.
als Landgrafschaft den Grafen von Habsburg-Laufenburg (1315 Grafenamt, 1325
Landgrafenamt). Danach kam er durch Heirat an die Grafen von Sulz (am Neckar
bei Tübingen), die unter anderem 1656 die obere nördliche Hälfte der
reichsunmittelbaren Stadt Schaffhausen überließen, die sich 1501 der
Eidgenossenschaft der Schweiz anschließen hatte müssen und 1525 Teile der Güter
des Hochstifts Konstanz erworben hatte. Der Rest, ein Gebiet von 5,5 Quadratmeilen
bzw. rund 300 Quadratkilometern (die 1482 erworbene Stadt Tiengen und eine
Anzahl Dörfer) kam 1687 beim Aussterben der Grafen von Sulz über die Erbtochter
an die Fürsten von Schwarzenberg (bis 1805) und wurde 1698 zu einer gefürsteten
Landgrafschaft erhoben, die dem schwäbischen Reichskreis angehörte. 1805/1806
erwarb Baden die Landeshoheit, 1812/1813 die schwarzenbergischen Eigengüter.
Über Baden gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 61, 7; Wallner 689 SchwäbRK 25; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Wanner, M., Geschichte des Klettgaues,
1857; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Chletgouwe; Der Klettgau,
hg. v. Schmidt, F., 1971; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorial-staatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Borgolte, M., Geschichte
der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 59 (Löhningen), 208.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kobern (Herrschaft). Nach der Burg K.
an der unteren Mosel nannten sich seit dem 12. Jahrhundert Herren von K. Ihre Güter kamen am Ende des 12.
Jahrhunderts über die Erbtochter an die Grafen von Isenburg, die eine Linie
Isenburg-Kobern gründeten. 1195 nahm Gerlach von Isenburg die Herrschaft vom
Erzbischof von Trier zu Lehen. (Nach Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm
[1301] verkauften die Töchter 1347 und 1351 die Herrschaft an das Erzstift
Trier, das dadurch eine Verbindung zum Rhein erhielt.) In Triers
linksrheinischen Gütern fiel K. 1794 an Frankreich, 1815 an Preußen und damit
1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 311.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsbach (reichsritterschaftlicher Ort).
K. zwischen Karlsruhe und Pforzheim erscheint erstmals in einer um 1150
gefälschten Urkunde des Klosters Reichenau. Die zuerst 1252 belegten Herren von K. waren im 14. Jahrhundert Vasallen der
Markgrafen von Baden. 1399 waren zwei Drittel Königsbachs Lehen Brandenburgs,
ein Drittel Lehen Badens. Seit 1518 hatten die Herren
von Venningen sieben Zwölftel als Lehen Brandenburgs, fünf Zwölftel der
Markgraf von Baden. Die Herren von Venningen
verkauften 1650 ihre Zwölftel an Daniel Rollin de Saint André (Daniel Rollin de
Saint-André). Der zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben steuernde Ort
fiel 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsegg (Grafschaft, Reichsgrafschaft).
Nach K. in Oberschwaben benannten sich seit 1250 Herren
von K., die von welfisch-staufischen Dienstmannen (Herren
von Fronhofen) abstammen. 1311 wandelten sie das Lehen an der Burg K. in Eigen
um. Zu ihren Stammgütern um K. und Aulendorf (1381) erwarben sie 1360
Immenstadt, 1440 die 1451 allodifizierte Herrschaft Staufen und im Jahre 1565
von Montfort-Tettnang die Grafschaft Rothenfels im Allgäu. 1470 wurden sie
Freiherren und schlossen sich 1488 der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee an. 1588 teilte sich die zum schwäbischen
Reichskreis zählende Familie in die Linien Aulendorf (Königsegg-Aulendorf) und
Rothenfels (Königsegg-Rothenfels). Königsegg-Aulendorf hatte die alten
Hausgüter (Aulendorf, K. und Ebenweiler) und die Neuerwerbungen Hüttenreute,
Hosskirch und Grodt inne und nannte sich zu Königsegg und Aulendorf. Die zweite
Linie erhielt Rothenfels und nannte sich danach Königsegg-Rothenfels. 1629
wurden die K. Reichsgrafen, die zum schwäbischen Reichskreis zählende
Herrschaft K. Reichsgrafschaft. 1804 wurde Rothenfels an Österreich verkauft.
1806 fiel K. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 201; Zeumer 553 II b 61, 8; Wallner 688 SchwäbRK 45; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Mau, H., Die
Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Bader, K., Der
deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A.
1978; Heimatbuch der Stadt Immenstadt im Allgäu, 1960; Boxler, H., Die
Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg, 2005. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsegg-Rothenfels (Grafen, Reichsritter). (Die
Burg Rothenfels [Rotenfels) bei Immenstadt unterstand am Ende des 11.
Jahrhunderts den Grafen von Buchhorn, nach denen sie die Welfen beanspruchten,
aber an die Grafen von Kirchberg herausgeben mussten. 1243 kaufte Kaiser
Friedrich II. die gesamte Albgaugrafschaft und überließ vermutlich den Herren von Schellenberg Rothenfels als Reichslehen.
1332 kam die Burg an die Grafen von Montfort-Tettnang, unter denen 1471 Rothenfels
zur Grafschaft erhoben wurde.) Die Grafschaft K. wurde 1565 an die Herren von Königsegg verkauft, die dort 1588 die Linie
K. gründeten. Sie umfasste Rothenfels und die Herrschaften Staufen und
Werdenstein (1785). Herrschaftsmittelpunkt war Immenstadt. Wegen Stein und
Bräunlings (Breunlings) zählten die Grafen zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Die
Güter der Rothenfelser Linie wurde 1804 gegen Güter in Ungarn an Österreich
gegeben. Durch den Frieden von Pressburg kamen sie an Bayern.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in
Schwaben, 1941, 34; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königshain (Herren). Nach K. bei Görlitz nannten sich die zum niederen Adel zählenden Herren von K. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königstein (Grafschaft). 1225 erscheint die
vermutlich von den Staufern errichtete Burg K. im Taunus. Bis 1255 unterstand
sie den Herren von Münzenberg, die K. 1313 zur
Stadt erhoben, bis 1418 den Herren von
Falkenstein, danach den Herren von Eppstein, von
denen sich 1433 die Linie Eppstein-Königstein abspaltete. Nach dem Erlöschen
des Hauses 1535 fiel K. in weiblicher Erbfolge an die Grafen von Stolberg,
welche die Reformation einführten. 1581 wurden sie vom Erzstift Mainz, das K.
rekatholisierte, unter der Behauptung der Lehnserledigung aus dem größten Teil
der Herrschaft verdrängt, doch wurde die zum oberrheinischen Reichskreis
zählende, 7 Quadratmeilen umfassende Grafschaft K. noch am Ende des Heiligen
Römischen Reiches als teils stolbergisch, teils mainzisch bezeichnet. Die
Grafschaft umfasste einen kurmainzischen Anteil mit den Städten K. und
Oberursel und den Kellereien Neuenhain, Vilbel, Eppstein und Rockenberg und
einen stolbergischen Anteil mit Schloss und Flecken Gedern und einigen Dörfern
(die fürstlich stolberg-gedernschen Teile), zwei Drittel von Stadt und Schloss
Ortenberg, zwanzig Achtundvierzigstel der Stadt Münzenberg und eine Anzahl
Dörfer (die gräflich stolberg-rosslaischen Teile). 1803 kam K. an
Nassau-Usingen (Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 274; Wallner 697 OberrheinRK 31, 32 a, b; Königstein in Vergangenheit
und Gegenwart, 1963; Handwerk und Gewerbe in Königstein, 1994; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 322. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königswusterhausen (Schloss). 1320 erscheint am
Übergang über die versumpfte Notteniederung in Brandenburg neben älteren
slawischen Siedlungen die Burg Wusterhausen (Wosterhusen). Am Ende des 14.
Jahrhunderts gelangte das Schloss von den Markgrafen von Brandenburg als Lehen
an die Herren von Schlieben, am Ende des 15.
Jahrhunderts an die Schenken von Landsberg als Herren
der Herrschaft Teupitz (Schenken von Teupitz), in der Mitte des 17.
Jahrhunderts infolge Verschuldung an die Markgrafen von Brandenburg und damit
von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik (1990 Brandenburg).
Sie zählte zum obersächsischen Reichskreis. S. Teupitz.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Kindler, K., Chronik von
Königswusterhausen, 2. A. 1908; Rocca, F., Geschichte und Verwaltung der
königlichen Familiengüter, 1913; Metsk, F., Der kurmärkisch-wendische Distrikt,
1965. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Koßweiler, Kotzweiler, Lotzweiler?
(Reichsdorf). Am 1. 5. 1287 ermächtigte König Rudolf von Habsburg Otto von
Ochsenstein, unter anderem das Dorf K. im Elsass von den Herren von Geroldseck auszulösen. Mit dem Elsass kam
K. zu Frankreich.
L.: Hugo 470. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kotzau (Herren,
Reichsritter). Nach der 1234 erstmals erwähnten Burg K. in Oberfranken nannten
sich seit 1172 erscheinende Herren. Im 16.
Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg, zum Kanton Rhön-Werra und zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland). Als sie um die Mitte des 17. Jahrhunderts ausstarben, fielen ihre
Güter an die Markgrafschaft Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth). 1810 kam
Oberkotzau mit der Markgrafschaft Bayreuth an Bayern.
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 125; Sieghardt, A., Die Herren von Kotzau und ihr Schloss, (in) Siebenstern,
1936; Gebessler, A., Stadt und Landkreis Hof, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Krain (F.) (Herzogtum). Die schon
vorgeschichtlich besiedelte Landschaft zwischen Karawanken, oberer Kulpa,
Ternovaner Wald und Uskokengebirge gehörte seit dem späten ersten
vorchristlichen Jahrhundert zur römischen Provinz Pannonien, später zu Italia
annonaria und Illyricum. Vom späten 6. Jahrhundert an wurde sie nach dem Abzug
der Langobarden von Slowenen besiedelt. Im 7./8. Jahrhundert war sie ein Teil
des slowenischen Landes Carantana (Kärnten). Im 8. Jahrhundert kam sie an
Bayern und wurde unter König Karl dem Großen einer Grafschaft der neugebildeten
Mark Friaul zugeschlagen. 820 taucht dann für sie der Name Carniola, 973 die
Craina marcha (zu krajina, Grenze) mit dem Hauptort Krainburg auf. 952 kam sie
mit Friaul zu Bayern, 976 zu Kärnten. Seit 1077/1093 war sie Lehen der
Patriarchen von Aquileja, die aber nur Unterkrain beherrschten. Begütert waren
in K. vor allem die Hochstifte Brixen und Freising. Im 12. Jahrhundert wurde
das 1144 erstmals erwähnte Laibach Vorort Krains. Von 1173/1180 bis 1209/1228
waren die Grafen von Andechs (nach den Grafen von Weimar-Orlamünde, Sponheim
und Bogen) die eigentlichen Herren von K.
(Oberkrain). Ihr Erbe traten zunächst die Babenberger, die Kärntner Linie der
Grafen von Sponheim (bis 1264), Böhmen (1269-1276), 1282 die Söhne König
Rudolfs von Habsburg und von 1282 bis 1335 als Pfandberechtigte die Grafen von
Görz (Meinhardiner) sowie nach deren Aussterben 1335 die Grafen von Habsburg
mit Kärnten, 1374 auch Windische Mark (mit Möttling) und Istrien (Grafschaft
Mitterburg) an. 1379 kam K. an die leopoldinische Linie Habsburgs. 1394 wurde,
nachdem schon Herzog Rudolf IV. sich seit 1364 Herzog von K. genannt hatte, K.
zum Herzogtum erhoben. Kaiser Maximilian verband K. mit Steiermark, Kärnten,
Istrien, Görz und Triest zur Ländergruppe Innerösterreich. Zeitweise litt das
zum österreichischen Reichskreis zählende Land stark unter den Einfällen der
Türken. 1803 wurden die reichsunmittelbaren Gebiete Freisings und Brixens
einverleibt. Von 1809 bis 1814 war K. dann Teil der illyrischen Provinzen
Frankreichs, fiel danach aber wieder an Österreich (Königreich Illyrien)
zurück. 1849 wurde es österreichisches Kronland. Am 29. 10. 1918 kam der größte
Teil mit Laibach an Jugoslawien, Innerkrain (Hinterland von Triest, Fiume) an
Italien. 1947 fiel auch Innerkrain an Jugoslawien und damit 1991 an Slowenien.
L.: Wolff 30; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 48 (1300) F1/2, II 66 (1378) H6, II 78 (1450) G4, III 22
(1648) G5; Lechner, K., Krain, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Valvasor, W. v., Die Ehre des Herzogtums Krain, Bd. 1ff. 1869; Dimitz, A.,
Geschichte Krains, Bd. 1ff. Laibach 1874ff.; Schumi, F., Die Herren von Krain und die Windische Mark, Archiv für
Heimatkunde 1 (1882/1883); Mell, A., Die territoriale Entwicklung Krains vom
10. bis 13. Jahrhundert, 1888; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert, 1908, 5 (Villach, Veldes); Hauptmann, L., Krain, (in)
Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, 1914,
1929; Hauptmann, L., Entstehung und Entwicklung Krains, 1929; Kos, M.,
Zgodovina Slovencev, Laibach 1955; Vilfan, S., Rechtsgeschichte der Slowenen
bis zum Jahre 1941, 1968; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Hödl,
G., Krain, LexMA 5 1991, 1465ff.; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 210; Hösler, J., Von Krain zu Slowenien, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kranichfeld (Herrschaft). K. im mittleren
Ilmtal ist seit 1143 bezeugt. Es gehörte zunächst den von den Grafen von
Käfernburg abstammenden Herren von K. 1172 wurde
die zugehörige Herrschaft in die obere und die niedere Herrschaft geteilt. Das
größere Oberkranichfeld kam als Eigen beim Aussterben seiner Herren an die Burggrafen von Kirchberg, die 1398 unter
die Landeshoheit der Wettiner (Meißen) gerieten, 1453 an die Herren Reuß von Plauen, 1615 an Sachsen-Weimar, 1620
an die Grafen von Schwarzburg, 1663 an Sachsen-Gotha, 1704-28 an
Sachsen-Weimar, 1728-1826 an Sachsen-Gotha-Altenburg (Sachsen-Gotha) und
1826-1920 an Sachsen-Meiningen. Das kleinere Niederkranichfeld
(Unterkranichfeld) unterstand spätestens seit 1233 der Lehnshoheit des
Erzstifts Mainz und geriet als Pfand an die Grafen von Schwarzburg, die es auch
nach dem Aussterben der Herren von Niederkranichfeld
(um 1310) behielten. 1412 kam es an die Burggrafen von Kirchberg, 1455 an die
Grafen von Gleichen-Blankenhain, 1631 an die Grafen von Mörsberg und von 1675
bis 1794 an die Grafen von Hatzfeld. 1794 wurde es vom Erzstift Mainz als
erledigtes Lehen eingezogen. 1803 fiel es an Preußen, 1806 an Frankreich, 1813
an Preußen, 1815 an Sachsen-Weimar-Eisenach (Sachsen-Weimar) und 1912
tauschweise an Sachsen-Meiningen, unter dem es mit Oberkranichfeld
wiedervereinigt wurde. 1920 kam es zu Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. Beide Herrschaften zählten bis 1806 zum
obersächsischen Reichskreis.
L.: Wolff 397; 399; Wallner 709 ObersächsRK 8 (Oberkranichfeld); Wallner 710
ObersächsRK 23 (Unterkranichfeld); Kleinteich, H., Kranichfeld und seine
Umgebung, Heft 1 1901, Supplement 1902.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Krautheim (Herrschaft, Fürstentum). Um
1200 entstand die Burg K. an der Jagst, nach der sich die Herren von K. benannten. Die Herrschaft kam mit der
Stadt K., die 1306 Rothenburger Stadtrecht erhielt, über Hohenlohe (1239),
Eberstein (vor 1250), Würzburg (1346)/Mainz (1365) 1389 ganz an das Erzstift
Mainz . (1803 wurde sie unter dem Fürsten von Salm-Reifferscheid-Bedburg Fürstentum
[Salm-Krautheim] ). 1806 fiel K. an Baden, Alt-Krautheim an Württemberg. Damit
kam K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 80; Schönhuth, O., Crautheim sammt Umgebungen, 1846; Dunkhase, H.,
Das Fürstentum Krautheim, 1969; John, H., Krautheim, 1977.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Krenkingen (Herrschaft). K. nordöstlich
Waldshuts wird 1152 erstmals erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren von K., die nach 1100 (1102) im Alpgau (Albgau)
und Klettgau erscheinen und die im Albgau die vier Burgen Weißenburg bei
Weisweil, Neukrenkingen bei Riedern (zu Eigen) und Schwarzwasserstelz und
Weißwasserstelz (zu Lehen) und im Albgäu die Burgen Krenkingen, Gutkrenkingen,
Isnegg, Gutenburg, Steinegg und Roggenbach sowie außerdem die Vogtei über Sankt
Blasien, Rheinau, Reichenau, Berau und Riedern innehatten. Sie eigneten sich
die Güter Rheinaus im Klettgau und Thurgau an. Sie teilten sich spätestens im
13. Jahrhundert in zwei Linien. Bald nach 1260 musste die Gutenburg verpfändet
und verkauft werden. 1275 kamen Gutkrenkingen und Isnegg an die Abtei Sankt
Blasien, die bis 1480 alle albgauischen Güter der Herren
erwarb, deren ältere Linie am Anfang des 15. Jahrhunderts (1414/1418) und deren
jüngere Linie 1508 ausstarb. 1803 fiel Sankt Blasien an den Malteserorden
(Johanniterorden), 1806 an Baden und damit K. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 82; Mayer, H., Heimatbuch für den Amtsbezirk Waldshut,
1926; Maurer, H., Die Herren von Krenkingen und
das Land zwischen Schwarzwald und Randen, 1967.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kriechingen, Crichingen (Grafen,
Grafschaft), frz. Créhange. K. an der Nied bei Metz südwestlich Saint Avolds
war Sitz der Grafen von K., die im Moselraum, im Saarland und in Luxemburg
Güter erwarben. Kuno von K. war im 12. Jahrhundert Lehnsmann der Herren von Finstingen (Vinstingen) und der Herzöge von
Lothringen. Später wurden die Herren, die durch
einträgliche Heiraten ihre Güter vermehrten, von den Herren
von Dorsweiler beerbt, die sich seitdem nach K. benannten. 1617 wurde K. zu
einer Reichsgrafschaft des oberrheinischen Reichskreises erhoben. Die
Grafschaft zerfiel seit 1531 in zwei Linien, eine pittingische (püttlingische)
und eine kriechingische, von denen jene 1681, diese 1697 ausstarb. Nach dem
Aussterben beider Linien der Grafen kam K. über eine Erbtochter an
Ostfriesland, danach 1726 im Erbgang an Wied-Runkel (Wied-Isenburg-Runkel). Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte K. mit 2 Quadratmeilen und 4000 Einwohnern zu
den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des
Reichstags. Durch die französische Revolution von 1789 wurde die Grafschaft
aufgelöst und 1793 Frankreich einverleibt, gelangte aber 1871 als zu dem Teil
Lothringens gehörend, der durch den Frankfurter Frieden an Deutschland
zurückfiel, bis 1918 wieder zu Deutschland. Die enteigneten Grafen wurden 1803
mit Gütern Kölns entschädigt.
L.: Wolff 287, 344; Zeumer 553 II b 60, 25; Wallner 698 OberrheinRK 45; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3; Chatelain, V., Histoire du comté de
Créhange, Jb. d. Gesellschaft f. lothring. Gesch. 3-5 (1891-1893); Das
Reichsland Elsass-Lothringen 2 (1901-1903).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kronberg, Cronberg
(reichsritterschaftliche Herrschaft), Kronenburg. 1230 erscheint die
nordwestlich Frankfurts am Main im Taunus gelegene Burg K. (Cronenberg)
erstmals. Sie wurde vermutlich im Auftrag der Staufer von den
reichsministerialischen Herren von Eschborn
errichtet, die sich nach ihr nannten. Die K./Cronberg zählten zum Ritterkreis
Rhein, die Herrschaft zum oberrheinischen Reichskreis. 1704 starben die Herren aus. Das Reichslehen K. und Eschborn kamen an
Mainz. Die Herrschaft K. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts mit einem Gebiet
von etwa 3 Quadratmeilen über die Grafen von Solms-Rödelheim zum
oberrheinischen Reichskreis. Solms-Rödelheim fiel 1806 an Hessen-Darmstadt.
Über Preußen (Hessen-Nassau) kam K. 1945 zu Hessen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Wolff 79; Wallner 698 (OberrheinRK 37;
Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Gensicke,
H., Die von Kronberg, 1987, Nassauische Annalen 98 (1987) ; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 356 (Kronberg, Lindheim).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Krottorf (Burg, Herrschaft). Nach der
Burg K. bei Oschersleben nannten sich seit dem 12. Jahrhundert Herren von K. Die Burg kam später an die Grafen von
Regenstein und dann an die Herren von Asseburg.
Über Preußen (Provinz Sachsen) gelangte K. 1945 zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 441; Wäscher, H., Feudalburgen, Bd. 1,2 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kuefstein, Kufstein (Grafen). Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörten die Grafen von K., die mit den Herren von Spitz verwandt sind, in der Wachau begütert
waren und 1620 wegen ihres Übertritts zum Protestantismus in Niederösterreich
geächtet wurden, zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags. Außerdem zählten sie zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 554 II b 61, 19.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kuenringer (Geschlecht). Die Familie der
K., die vermutlich freier Abkunft ist und vielleicht aus Sachsen stammt,
erscheint 1056 (Azzo, serviens des Markgrafen) erstmals in Österreich.
Namengebend wurde das 1056 erlangte Königsgut zu Hetzmannswiesen, das seit etwa
1120 Kuenring (Kühnring bei Eggenburg in Niederösterreich) genannt wurde. Im
12. Jahrhundert stieg die Macht der Familie infolge von Herrendienst und Rodungstätigkeit stark an. Heinrich I. wurde 1233
oberster Schenk, Albero III. 1246/1247 capitaneus Austriae. Im 14. Jahrhundert
trat die in einen Zweig Dürnstein (bis 1355) und einen Zweig Weitra (seit
1217)-Seefeld (seit 1292/1295 bis 1594) geteilte, im 16. Jahrhundert
protestantisch gewordene Familie an Bedeutung zurück.
L.: Friess, G., Die Herren von Kuenring, 1874;
Lechner, K., Das Waldviertel, 1937; Lechner, K., Die Babenberger, 1976;
Hellbling, E., Die Kuenringer, 1975; Brunner, K., Die Kuenringer, 1980;
Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Künsberg, Künßberg (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die bereits im
Hochmittelalter als Herren sichtbaren, nach
Altenkünsberg bei Creußen benannten Freiherren von K. mit Nagel, Tüschnitz und
Thurnau zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Mit Schernau, dem
Rittergut Obersteinbach, Roßbach, Stübach und Markt Taschendorf
(Markttaschendorf) gehörten sie im 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald.
Außerdem waren sie im 18. Jahrhundert in den Kantonen Altmühl und Baunach (auch
um 1800) immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
593; Pfeiffer 208; Bechtolsheim 12, 198; Riedenauer 125; Rahrbach 145.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Künzelsau (reichsritterschaftlicher Ort).
K. am Kocher wird 1098 erstmals genannt. Von den Herren
von Stein kam es erbweise an die Bartenau, Stetten, K. und Neuenstein. 1328
kauften die Hohenlohe Rechte. 1484 erwarb das Erzstift Mainz, 1499 das Hochstift
Würzburg Rechte. 1489 vereinbarten Mainz, Hohenlohe, Schwäbisch Hall und die
Stetten eine Ganerbenverwaltung. 1598 erlangte Hohenlohe den Anteil Schwäbisch
Halls, 1717 Kloster Comburg den Anteil der Stetten. 1802 gewann Hohenlohe die
Anteile Würzburgs und Mainzs. 1806 fiel das zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählende K. an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119, 512; Eyth, L., Der Bezirk Künzelsau, 1900; Nowak, W., Die
Ganerbschaft Künzelsau, 1967; Bibliographie des Landkreises Künzelsau, 1972.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Laaber (Reichsherrschaft). Nach der
Burg L. an der schwarzen Laber (Schwarzen Laber) nannten sich im 12.
Jahrhundert Herren von L. Sie bauten um L. eine
Herrschaft mit reichslehnbarem Gericht auf. Diese kam 1435 mit 19 Dörfern durch
Verkauf an Bayern-Landshut, wurde 1461 zurückgekauft, aber 1463 nach dem
Aussterben der Familie von Bayern eingezogen. 1505 fiel L. an Pfalz-Neuburg und
wurde Pflegamt bis 1802. Über Pfalz-Sulzbach (1742) kam L. 1777 wieder zu
Bayern.
L.: Wolff 141; Neudegger, M. J., Zur Geschichte der Reichsherrschaft Laaber
1118-1802, Verh. d. hist. Ver. von Oberpfalz und Regensburg 54 (1902).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lahr (Herrschaft). L. an der Schutter
erscheint 1250 als Tiefburg der Herren von
Geroldseck. Um L. bildete sich die Herrschaft L. in der Ortenau. 1277 kam L.
bei der Teilung der geroldseckischen Güter zusammen mit Mahlberg an die Linie
Lahr-Mahlberg, 1426 durch Erbgang über eine Erbtochter (ohne Finstingen und
niederrheinische Gebiete) an die Grafen von Moers-Saarwerden, denen auf Grund
einer Heirat des Jahres 1507 nach 1527 die drei Linien Saarbrücken (bis 1574),
Weilburg (bis 1629) und Usingen (bis 1803) des Hauses Nassau folgten. Seit 1422
war die Hälfte der ungeteilten, später zum oberrheinischen Reichskreis
zählenden Herrschaft an Baden verpfändet, das 1497 diese Rechte käuflich erwarb
(1535 Baden-Baden). 1629 wurde die gemeinsame Herrschaft zwischen Baden und
Nassau aufgelöst. Mahlberg fiel an Baden, die zum oberrheinischen Reichskreis
zählende Herrschaft L. an die Grafen von Nassau-Saarbrücken, 1803 an Baden und
damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 10; Knausenberger, W., Beiträge zur
mittelalterlichen Geschichte von Lahr und Umgebung, 1954; Meyer, E., Lahr im
Besitz der Grafen von Nassau-Saarbrücken, (in) Der Altvater 27 (1969); Roth,
K., Die Stadt Lahr, 1961; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 331.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lahr-Mahlberg (Herrschaft). 1246/1247
besetzten die Herren von Geroldseck die aus dem
Erbe der Herzöge von Zähringen stammende Reichsstadt Mahlberg und errichteten am
Ausgang des Tales der Schutter zum Rhein die Burg Lahr (1250). Bei Teilung der
Güter der Herren von Geroldseck 1277 entstand
die Herrschaft L. mit dem Hauptort Lahr. 1422 wurde Baden Pfandherr der Hälfte
der Herrschaft und 1497 durch Kauf Eigentümer. Die übrige Hälfte war zunächst
in Händen der Grafen von Moers-Saarwerden, denen 1527 Nassau-Saarbrücken
folgte. 1558 wurde die Reformation eingeführt. Bei Auflösung des
badisch-nassauischen Kondominates 1629 durch Teilung der Herrschaft L. bekam
Baden-Baden (Baden) die Herrschaft Mahlberg( und Nassau-Saarbrücken die
Herrschaft Lahr, die 1803 ebenfalls an Baden fiel).
L.: Binz, G., Die Stadt Mahlberg, 1923; Roth, K., Die Stadt Lahr, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lamberg (Freiherren, Grafen, Reichsfürsten). Die Herren von L. waren seit dem 14. Jahrhundert in Krain begütert. 1397 teilte sich das Geschlecht in die 1689 erloschene rosenbühlsche Linie, die ebenfalls erloschene krainische Linie und die orteneggsche Linie. 1544 erfolgte die Erhebung in den Freiherrenstand, 1667 in den Reichsgrafenstand und 1702 in den Reichsfürstenstand (Landgrafschaft Leuchtenberg). Die Reichsfürstenwürde ging 1797 auf die bayerische Linie des Hauses über. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Landschad von Steinach (Reichsritter). Im
16. und 17. Jahrhundert gehörten die im 12. Jh. als edelfreie Herren sichtbaren L., denen der Minnesänger Bligger
II. entstammte, dem Kanton Odenwald und kürzere Zeit auch dem Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken an. Im 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis
Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 125; Stetten 33;
Neumaier 66, 73, 132, 149f., 153; Hinz, E., Die Wappen der Herren und Landschaden von Steinach, 2012; Handbuch
der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp,
W., 2014, 356 (Dils, Birkenau).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Langenburg (Herrschaft). 1226 trugen die Herren von L., die vielleicht mit den Herren von Hohenlohe verwandt waren, die Burg L. an
der Jagst dem Bischof von Würzburg zu Lehen auf. 1232 erlangten die Hohenlohe
die zugehörige Herrschaft, die im 13./14. Jahrhundert L., Bächlingen,
Nesselbach, Dünsbach, Großforst (Forst), Gerabronn (später an
Brandenburg-Ansbach), Lindenbronn, Atzenrod, Eberbach, Oberregenbach und
Unterregenbach umfasste. 1610 kam sie an die Linie Hohenlohe-Langenburg
(Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg), 1806 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Langenburg.
L.: Wolff 119; Hölzle, Beiwort 46; Schlauch, R., Langenburg, 1951.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Langenegg (Herrschaft). Nach der Burg L.
an der Iller nannten sich Herren von L. Als sie um
1415 ausstarben, kam die zugehörige Herrschaft über die Erbtochter an die Herren von Rauns zu L. Kurz vor ihrem Aussterben im
Mannesstamm verkauften sie 1513 einen Teil der Burg an den verschwägerten
Kemptener Patrizier Winter, der sich fortan von L. nannte. 1647 fiel L. als
erledigtes Lehen an die Abtei Kempten, die 1803 an Bayern kam.
L.: Hölzle, Beiwort 80.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Laubach (Herrschaft). L. an der Wetter
bei Gießen wird im Frühmittelalter als Gut der Reichsabtei Hersfeld erstmals
erwähnt. Seit 1278 ging L. zu Lehen an die Herren
von Hanau. 1341 verkauften sie ihre Rechte an die Falkenstein, die 1404 auch
die Rechte Hersfelds erwarben. Bei ihrem Aussterben 1418 fiel L. (1405 als
Stadt erwähnt) an Solms, 1548 an dessen ältere Linie, unter der von Fichard
1571 eine Gerichtsordnung und Landesordnung (Reformation) geschaffen wurde,
1607 an die Linie Solms-Laubach, 1676 an Solms-Wildenfels
(Solms-Wildenfels-Laubach). 1806 kam es an Hessen-Darmstadt und damit 1945 zu
Hessen. S. Solms-Laubach.
L.: Wolff 274; Der Graveschafft Solms etc. Gerichts- und Landtordnung, 1571;
Roeschen, A., Zur Geschichte von Laubach, Mitt. des oberhess. Geschichtsvereins,
N.F. 4 (1893); Merl, T., Laubach, 1986.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lauenburg (Herzogtum, Residenz des
Herzogs). Das an der Niederelbe gelegene Land wurde nach dem Abzug der Germanen
im Frühmittelalter von wendischen Polaben besiedelt, im 12. Jahrhundert aber
von den Welfen erobert. 1142 wurde Heinrich von Badwide mit der Grafschaft
Ratzeburg belehnt, die den größten Teil des späteren L. einnahm. Nach dem Sturz
Heinrichs des Löwen 1180 fiel das Gebiet an die Askanier (Bernhard II.), die
1182 die Burg L. erbauten und nach dem Aussterben der Badewider die Grafschaft
Ratzeburg einzogen. Bei der Teilung des askanischen Hauses entstand 1260 das
Herzogtum Sachsen-Lauenburg (L. und Hadeln), das an die ältere Linie fiel. Nach
dem Aussterben der protestantisch gewordenen Askanier (1689) setzte Herzog
Georg Wilhelm von Lüneburg-Celle seinen Erbanspruch auf das zum
niedersächsischen Reichskreis zählende Herzogtum, zu dem auch die Stadt
Ratzeburg ([bis 1. 10. 1937] mit Ausnahme der Dominsel) gehörte, durch. 1705
kam L. mit Celle durch Erbfall an Hannover. 1815 wurde es von Hannover mit
Ausnahme von Hadeln an Preußen abgetreten. Preußen überließ es 1815/1816 gegen
Schwedisch-Vorpommern an Dänemark, das es 1864 zusammen mit Holstein im Wiener
Frieden an Österreich und Preußen abtrat. 1865 wurde es durch die Konvention
von Gastein gegen Entschädigung Österreichs in Personalunion mit Preußen
verbunden. 1866 trat es dem Norddeutschen Bund bei, 1870 in das Deutsche Reich
ein. Am 1. 7. 1876 wurde es als Kreis Herzogtum L. der Provinz
Schleswig-Holstein Preußen eingegliedert und kam damit 1946 zu
Schleswig-Holstein. Der Titel Herzog von L. wurde von Wilhelm II. an Bismarck
verliehen. S. Sachsen-Lauenburg.
L.: Wolff 449f.; Zeumer 552ff. II b 33; Wallner 707 NiedersächsRK 13; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E2, III 38 (1789) E2; Geerz, F.,
Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens
vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859, 1859; Lammert, F., Die
älteste Geschichte des Landes Lauenburg, 1933; Hellwig, L., Grundriss der
Lauenburger Geschichte, 3. A. 1927; Prange, W., Siedlungsgeschichte des Landes
Lauenburg im Mittelalter, 1960 (Diss. phil. Kiel); Nissen, N., Festschrift 700
Jahre Lauenburg, 1960; Geschichte Schleswig-Holsteins, Bd. 8: Provinz im
Königreich Preußen, hg. v. Hauser, O., 1966; Kahlfuss, H., Landesaufnahme und
Flurvermessung in den Herzogtümern Schleswig, Holstein, Lauenburg vor 1864,
1969; Stadtchronik zur 725-Jahr-Feier der Stadt Lauenburg/Elbe, hg. v.
Magistrat der Stadt Lauenburg, 1985; Neuschäffer, H., Schlösser und Herrenhäuser im Herzogtum Lauenburg, 1987; Ländliche
Siedlungs- und Verfassungsgeschichte des Kreises Herzogtum Lauenburg, hg. v.
Jürgensen, J., 1990; Blaschke, K., Sachsen-Lauenburg, LexMA 7 1995, 1235;
Kleinfeld, M., Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Lauenburg/Elbe, 2000;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 321; Meding, W. v., Stadt ohne Land am Fluss, 2007; Die Fürsten des
Landes. Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg, hg. v.
Rasmussen, C. u. a., 2008; Meding, W. v., Lauenburg - zur Geschichte des Ortes,
Amtes, Herzogtums, 2008. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lauingen (Reichsstadt). L. an der Donau
wurde vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert alemannisch besiedelt. Im 12.
Jahrhundert kamen die ansehnlichen Güter des Klosters Fulda über die Markgrafen
von Vohburg und Giengen sowie die Güter der 1156 ausgestorbenen Herren von Werde an die Staufer. 1193 wurde Albertus
Magnus (Albert von Bollstädt) in L. geboren. 1268 kam L. an Bayern. Zwischen
1291 und 1504 versuchte es vergeblich die Reichsunmittelbarkeit
zurückzugewinnen. Zwischen 1325 und 1333 wurde es mehrfach verpfändet.
Innerhalb Bayerns fiel es 1392 an Bayern-Ingolstadt, danach an Bayern-Landshut,
1503/1504 an Pfalz-Neuburg. Die 1542 durchgeführte Reformation wurde zwischen
1616 und 1618 beseitigt. Über Pfalz-Sulzbach (1742) kam L. 1777 zu Bayern.
L.: Wolff 140; Rückert, G., Die Anfänge der Stadt Lauingen, Zs. d. hist. Ver.
f. Schwaben 57 (1950); Einleitung zum Einwohnerbuch für den Stadt- und
Landkreis Dillingen an der Donau, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Laupheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 778 erstmals erwähnten L. (Louphaim) an der Riss nannten sich
seit 1110 bezeugte Herren von L., die im Dienst
der Grafen von Kirchberg standen. Die Herrschaft L. kam von den Staufern über
die Truchsessen von Waldburg und die Herren von
Waldsee 1331 an Österreich, das 1407 die Herren
von Ellerbach, die 1362 das Pfand erlangt hatten, damit belehnte. Nach dem
Aussterben der Ellerbach fiel die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
zählende Herrschaft 1582 an die Welden, 1806 an Württemberg und damit L.
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim, 1979.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Layen, Burglayen (Ganerbschaft). In L.
(Burglayen) bei Bingen bestand eine Ganerbschaft an der um 1200 in den Händen
der Herren von Bolanden erstmals erwähnten Burg.
1772 kam die Ganerbenburg mit Rümmelsheim zur Herrschaft Bretzenheim und mit
dieser 1815/1816 zu Preußen und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lebach (Herrschaft). Das 950 erstmals
erwähnte L. (Leibach) im Saarland war Hauptort einer Herrschaft, die vier Herren gemeinsam zustand (je zwei Siebtel Erzstift
Trier, Pfalz-Zweibrücken und Herren von Hagen
zur Motten [Hagen], ein Siebtel Abtei Fraulautern). Zur Herrschaft gehörten L.
mit Wahlenhof, Hahn, Jabach, Landsweiler, Niedersaubach (Niedersaulbach) und
Rümmelbach (Rümelbach) mit Greinau. 1815 kam L. an Preußen und 1919 bzw.
1945/1946 an das Saargebiet bzw. am 1. 1. 1957 an das Saarland.
L.: Wolff 501f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts (1086 Emich I. Graf im
Wormsgau) sind fränkische Grafen nachgewiesen, die sich möglicherweise von
einem Ahnherren Amicho (780, Emichonen) herleiten lassen und im Wormsgau und
Nahegau begütert waren (Landgerichte auf dem Stahlbühl [Stahlbühel] bei
Frankenthal, auf dem Kaldenberg [Kaltenberg] bei Wachenheim an der Pfrimm und
auf dem Stamp). Ihre Hauptburg (Alt-Leiningen) entstand zwischen 1110 und 1120.
1128 wird Graf Emich II. als erstes gesichertes Mitglied der Grafen von L.
genannt. 1204 erlangten die Grafen die Landvogtei über den Speyergau und die
Vogtei über Kloster Limburg an der Haardt. Als sie 1220 in männlicher Linie
ausstarben, fielen die Güter über die Erbtochter Liutgard (Lukardis) erbweise
an den Schwestersohn des letzten Grafen, an Graf Friedrich von Saarbrücken, der
Namen und Wappen der Grafen von L. annahm und aus den Saarbrücker Gütern die
Herrschaft Hardenburg (Hartenburg) erhielt. Das neue Haus erwarb durch
mütterliche Erbschaft (Mitgift) zu Beginn des 13. Jahrhunderts (1224/1234) die
Reichsgrafschaft Dagsburg in den Vogesen als Lehen des Bischofs von Straßburg,
1242 Ormes und Rixingen (Rickingen, Rikingen, Réchicourt) sowie 1312 das Amt
des Landvogts im Unterelsass und teilte sich 1317/1318 in eine 1467 erloschene
ältere landgräfliche Linie (Leiningen-Dagsburg, friedrichsche Linie mit
Oggersheim, Gräfenstein [Grevenstein), Madenburg [Magdeburg], Dürkheim [zur
Hälfte], Grünstadt [Grünheim], Herxheim [Hornheim], Freinsheim, Sülzen
[Salzen], Tiefenthal, Lautersheim, Asselheim, Ebertsheim, Boßweiler
[Bossweiler], Niefernheim, Dagsburg und Ormes) und eine jüngere Linie
(gottfriedische Linie) Leiningen-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg)
(Herrschaft Hardenburg im Wormsgau, Guttenburg [Gutenburg], Falkenburg,
Guntersblum).-----Der größere Teil der Güter (Altleiningen zur Hälfte,
Neuleiningen zu einem Viertel, Grünstadt, Asselheim, Sausenheim, Obrigheim,
Kirchheim, Tiefenthal, Ebertsheim, Lautersheim, Boßweiler [Bossweiler],
Albsheim, Bissersheim, Hertlingshausen, Wattenheim, Seckenhausen, Wachenheim an
der Pfrimm, Mertesheim [Mertelsheim], Quirnheim) der älteren Hauptlinie, die
1444 von König Friedrich III. die Würde eines Landgrafen im Elsass erlangt
hatte, gelangte 1467/1468 beim Aussterben der Linie über die Schwester
(Margarethe) des letzten Grafen an die verschwägerten Herren
von (Runkel-) Westerburg (und Schaumburg), die sich darauf Grafen zu
Leiningen-Westerburg (und Landgrafen im Elsass) nannten. Sie mussten zur
Durchsetzung ihrer Rechte 23 Orte an die Pfalz abtreten. Ein kleinerer Teil der
Güter mit Dagsburg fiel an Emich VII. aus der gottfriedischen Linie, die sich
seitdem Leiningen-Dagsburg-Hardenburg nannte. Die Grafen von
Leiningen-Westerburg spalteten sich 1695/1705 in die Linien
Leiningen-Westerburg-Altleiningen und Leiningen-Westerburg-Neuleiningen. 1801
gingen alle linksrheinischen Güter an Frankreich verloren.
Leiningen-Westerburg-Altleiningen wurde 1803 mit der Abtei Ilbenstadt in der
Wetterau entschädigt, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen mit der Abtei
(Engeltal) Engelthal in der Wetterau. Diese Güter kamen 1806 an die
Großherzogtümer Berg, Hessen-Darmstadt und die Fürstentümer Nassau-Weilburg und
Nassau-Usingen.-----Die jüngere gottfriedische Linie teilte sich 1343 in Linien
zu Leiningen-Rixingen (Rickingen) (Rixingen), das 1506 an Zweibrücken und
später an Leiningen-Westerburg fiel, und Leiningen-Hardenburg. Diese jüngere
Linie Leiningen-Hardenburg erwarb 1466 die Herrschaft Apremont (Aspremont) in
Lothringen, erhielt 1467 erbweise Dagsburg und nannte sich seitdem Leiningen-Dagsburg-Hardenburg
(Leiningen-Dagsburg). Weiter erlangte sie im 15./16. Jahrhundert Weißenburger
Lehen mit Grünstadt, die Herrschaft Pfeffingen mit Kallstadt und Ungstein sowie
das Amt Hassloch. 1560 teilte sie sich in die zwei Zweige Leiningen-Hardenburg-Dagsburg
(Leiningen-Dagsburg-Hardenburg) (Hardenburg, Hausen, Dürkheim, Kallstadt,
Ungstein, Pfeffingen, Herxheim, Leistadt [Leystadt], Weisenheim [Weißenheim],
Bobenheim, Battenberg, Kleinkarlbach, Erpolzheim u. a.) und
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (Falkenburg, Eischweiler (Thaleischweiler), Einöd
(Höheinöd), Herschberg, Werschhausen, Horstal [Horsel], Mühlhausen [Mülhausen],
Reinheim, Heidesheim, Kindenheim, Büdesheim, Guntersblum). Der ältere Zweig
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg geriet mit der Grafschaft Dagsburg 1681 unter die
Hoheit Frankreichs, verlegte 1725 die Residenz von der Hardenburg nach Dürkheim
und wurde 1779 (ohne Virilstimme) in den Reichsfürstenstand erhoben. 1803
erhielt er durch § 20 des Reichsdeputationshauptschlusses für seine 1801
verlorenen linksrheinischen Güter (Fürstentum L., Grafschaft Dagsburg,
Herrschaft Weyersheim [Weikersheim], Ansprüche auf Saarwerden, Lahr und
Mahlberg, insgesamt 2,5 Quadratmeilen) die mainzischen Ämter Miltenberg,
Buchen, Seligental, Amorbach und Bischofsheim (Tauberbischofsheim), die
würzburgischen Ämter Grünsfeld, Lauda, Hardheim und Rippberg/Rückberg sowie die
pfälzischen Ämter Boxberg und Mosbach und die Abteien Gerlachsheim (Würzburg)
und Amorbach (Mainz), die zu dem neuen rechtsrheinischen Fürstentum L. mit der
Residenz in Amorbach sowie (25 Quadratmeilen bzw.) 1600 Quadratkilometern
Fläche und etwa 85000 bis 90000 Einwohnern zusammengefasst wurden. Unter dessen
Landeshoheit bekamen die Grafen von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum
die zuvor mainzische Kellerei Billigheim, die Grafen von
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim die zuvor mainzische Kellerei
Neudenau. Das Fürstentum L. fiel 1806 mit den Grafschaften Leiningen-Billigheim
und Leiningen-Neudenau an Baden. Der Zweig Leiningen-Dagsburg-Heidesheim-Falkenburg
blieb gräflich. Er spaltete sich 1657 in die Zweige Dagsburg (bis 1706),
Heidesheim (bis 1766) und Guntersblum (bis 1774, Anfall Dagsburgs an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg). Davon erwarb Heidesheim im Erbgang die
Herrschaften Broich, Oberstein und Reipoltskirchen (Reichholdskirchen). Bei
seinem Aussterben fielen die Güter 1766 an Leiningen-Guntersblum, 1774 an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Beim Aussterben der Linie Guntersblum
Leiningen-Dagsburg-Falkenburgs 1774 kam Dagsburg an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Die übrigen Güter fielen 1774/1787 an zwei
Nebenlinien (Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum,
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim), die ihre Güter 1801 an Frankreich
verloren. Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum bzw. Leiningen-Guntersblum
und Leiningen-Heidesheim erhielten Sitz und Stimme im wetterauischen
Grafenkollegium. 1810 fielen im Pariser Vertrag die Ämter Amorbach und
Miltenberg von Baden an Hessen-Darmstadt, das sie 1816 zum überwiegenden Teil
Bayern abtrat. 1910 bzw. 1935 starb Leiningen-Dagsburg-Falkenburg mit den Ästen
Leiningen-Neudenau und Leiningen-Billigheim aus.
L.: Wolff 280ff.; Wallner 698 OberrheinRK 35 a, b, 40 a, b; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Lehmann, J., Urkundliche
Geschichte des gräflichen Hauses Leiningen-Hardenburg und -Westerburg in dem
ehemaligen Wormsgau, 1865; Brinckmeier, E., Genealogische Geschichte des Hauses
Leiningen und Leiningen-Westerburg, Bd. 1. 1890ff.; Kind, K., Fürst Karl
Friedrich Wilhelm zu Leiningen als Landesherr 1803-06, Diss. phil. Erlangen
1949 (masch.schr.); Wild, G., Das Fürstentum Leiningen vor und nach der
Mediatisierung, Diss. jur. Mainz 1954; Vocke, R., Die Entwicklung der
herrschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse im Landkreis Miltenberg bis zum
Übergang an Bayern, Diss. phil. Würzburg 1959 (masch.schr.); Kaul, T., Das
Verhältnis der Grafen von Leiningen zum Reich und ihr Versuch einer
Territorienbildung im Speyergau im 13. Jahrhundert, Mitt. d. hist. Vereins
Pfalz 68 (1970); Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, 1982; Zotz, T., Die
Grundherrschaft der Grafen von Leiningen, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, hg. v. Patze, H., 1983; Toussaint, I., Die Grafschaften Leiningen,
(in) Pfalzatlas Karten 67, 68, Textband 2 1056ff.; Herrmann, H., Leiningen,
LexMA 5 1991, 1860.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen-Dagsburg (Grafen). Die 1317/1318
gebildete ältere landgräfliche Linie der Grafen von Leiningen (friedrichsche
Linie) erhielt Oggersheim, Gräfenstein, Madenburg, Dürkheim, (zur Hälfte)
Grünstadt, Herxheim, Freinsheim, Sülzen, Tiefenthal, Lautersheim, Asselheim,
Ebertsheim, Boßweiler, Niefernheim, Dagsburg und Ormes. 1444 erlangte sie von
König Friedrich III. die Würde eines Landgrafen im Elsass. Bei ihrem Aussterben
1467 gelangte der größte Teil der Güter über die Schwester (Margarethe) des
letzten Grafen an die verschwägerten Herren von
Westerburg, die sich darauf Grafen von Leiningen-Westerburg (und Landgrafen im
Elsass) nannten.
L.: Brinckmeier, E., Genealogische Geschichte des Hauses Leiningen und
Leiningen-Westerburg, Bd. 1f. 1890ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leiningen-Westerburg (Grafen). 1467 erbten die Herren von Westerburg über Margaretha von Leiningen
den größten Teil der Güter der älteren Hauptlinie der Grafen von Leiningen
(Altleiningen zur Hälfte, Neuleiningen zu einem Viertel, Grünstadt, Asselheim,
Sausenheim, Obrigheim, Kirchheim, Tiefenthal, Ebertsheim, Lautersheim, Boßweiler,
Albsheim, Bissersheim, Hertlingshausen, Wattenheim, Seckenhausen, Wachenheim an
der Pfrimm, Mertesheim, Quirnheim) und nannten sich seitdem Grafen von L. und
Landgrafen im Elsass. Zur Durchsetzung ihrer Herrschaft mussten sie 23 Orte an
die Pfalz abtreten. 1656 veräußerten sie die Herrschaft Schaumburg an die Witwe
Peter Eppelmanns (Melanders). 1705 spalteten sie sich in die Linien
Leiningen-Westerburg-Altleiningen (christophische Linie) und
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (georgische Linie) Um 1800 umfassten ihre zum
oberrheinischen Reichskreis zählenden Güter zusammen mit Leiningen-Grünstadt
2,5 Quadratmeilen. Durch § 20 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 erhielt die ältere Linie (Leiningen-Westerburg-Altleiningen) die Abtei und
das Kloster Ilbenstadt in der Wetterau mit der Landeshoheit in ihrem
geschlossenen Umfange sowie eine Rente von 3000 Gulden, die jüngere Linie
(Leiningen-Westerburg-Neuleiningen) die Abtei Engelthal (Engeltal) in der
Wetterau und eine Rente von 6000 Gulden.
L.: Zeumer 553 II b 60, 20, 21; Wallner 698 OberrheinRK 40 b; Brinckmeier, E.,
Genealogische Geschichte des Hauses Leiningen und Leiningen-Westerburg, Bd. 1f.
1890ff. ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten
hg. v. Speitkamp, W., 2014, 118
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lembeck (Herrlichkeit). Seit 1177
begegnen Herren von L. bei Recklinghausen als
Dienstmannen des Hochstifts Münster. Vermutlich im 14. Jahrhundert errichteten
sie eine Burg. Sie wurde Mittelpunkt einer seit 1467 bezeugten Herrlichkeit L.
Diese fiel 1526 an die Westerholt, 1702 an die Merveldt und 1803 mit Ahaus an
Salm-Salm (Salm-Anholt), 1815 an Preußen und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck, 1925ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lengsfeld, Stadtlengsfeld
(reichsritterschaftlicher Ort, reichsfreies Gericht). L. westlich von Salzungen
erscheint 1235 als Lehen Fuldas in der Hand der Herren
von Frankenstein. 1326 mussten diese Burg und Stadt an Fulda verkaufen. Um 1523
erwarben nach zahlreichen Verpfändungen die Boyneburg (Boineburg) die
Herrschaft, die zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählte und wohl
deswegen als reichsfreies Gericht galt. 1806 kam L. zu Sachsen-Weimar-Eisenach,
1820 zu Sachsen-Weimar (1896 in Stadtlengsfeld umbenannt), 1920 zu Thüringen
und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 513. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lenzkirch (Herrschaft). An der Straße vom
Klettgau zum Titisee entstand im 13. Jahrhundert eine Herrschaft der
zähringisch-urachischen Ministerialen von L. (Lendischilicha 1113). Vermutlich
1296 verkauften sie die Herrschaft an Graf Egon von Freiburg. Im 14.
Jahrhundert unterstand die Herrschaft den Herren
von Blumegg bzw. Blumenegg. 1491 wurde sie von den Grafen von Fürstenberg
gekauft und fiel 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Bader, K., Die Anfänge der Herrschaft Lenzkirch, Schriften Baar XXI (1940).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leoben (Grafschaft, Herrschaft). Auf
altem Siedlungsboden erscheint 904 Liubina bzw. Liupina an der oberen Mur als
Mittelpunkt einer gleichnamigen Grafschaft. Sie war später Mittelpunkt einer
Herrschaft, die von den Herren der Steiermark
(seit 1282 Habsburg) häufig zu Pfand ausgegeben wurde (1711 an Wurmbrand).
L.: Wolff 29; Loehr, M., Leoben, Werden und Wesen einer Stadt, 1934;
Freudenthaler, J., Eisen auf immerdar. Geschichte der Stadt und des Bezirks
Leoben, 1936; List, R., Die Bergstadt Leoben, 1948; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, IV, 19 Liubana bzw. Leoben; Leben und Arbeiten im
Bezirk Leoben, hg. v. d. Geschichtswerkstatt Leoben, 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lettland (Land). Das Gebiet beiderseits
der unteren Düna (Daugava), das bis zum 19. Jahrhundert nur selten als L. und
meist als Livland bezeichnet wurde, wurde (seit dem 9.[?] nachchristlichen
Jahrhundert) von baltischen, möglicherweise schon vor der Zeitenwende ansässig
gewordenen Letten besiedelt (Lettgaller [, Selen, Semgaller]). Im 13.
Jahrhundert kamen sie unter deutschen Einfluss. Die ostseefinnischen Liven
wurden 1206, die Selen 1208, die Kuren 1267 und die Semgaller 1290 unterworfen.
1561 nahm der Ordensmeister des Deutschen Ordens das Gebiet südlich (links) der
Düna (als Herzogtum Kurland und Semgallen) als Lehen Polens, die Gebiete
nördlich (rechts) der Düna kamen (als Provinz) an Polen. Im frühen 17.
Jahrhundert eroberte Schweden etwa zwei Drittel der Provinz Livland, während
das südliche Drittel bis 1795 bei Polen blieb. 1810 wurden Kurland, Livland und
Lettgallen unter Russland vereinigt. Am 18. 11. 1918 bildete sich aus Südlivland,
Kurland und Polnisch-Livland ein unabhängiges L., das am 5. 8. 1940 von der
Sowjetunion einverleibt wurde. Am 28. 7. 1989 erklärte sich L. für souverän. Am
6. 9. 1991 erkannte der neue sowjetische Staatsrat die Unabhängigkeit Lettlands
an. S. Deutscher Orden.
L.: Die Letten, 1930; Von den baltischen Provinzen zu den baltischen Staaten.
Beiträge zur Entstehungsgeschichte der Republiken Estland und Lettland
1918-1920, hg. v. Hehn, J. v./Rimscha, H. v./Weiss, H., 1977; Hellmann, M.,
Letten, Lett(en)land, LexMA 5 1991, 1913; Schmidt, H., Geschichte des
Baltikums, 1992; Baltische Länder, hg. v. Pistohlkors, G. v., 1994; Felder, B.,
Unter wechselnden Herren. Lettland im zweiten
Weltkrieg, 2008; Jüngerkes, S., Deutsche Besatzungsverwaltung in Lettland
1941-1945, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leuchtenberg (Landgrafschaft, gefürstete
Landgrafschaft, Residenz). Am Anfang des 12. Jahrhunderts (1118) erscheint ein
edelfreies Geschlecht, das seit 1158 den Grafentitel führte und sich nach dem
Aussterben der ihm verwandten Babonen bzw. Paponen (Burggrafschaft Regensburg,
Grafschaft Stefling) seit 1196 als Landgrafen von L. (Liukenberge, seit dem 14.
Jahrhundert L.) an der Luhe bei Weiden benannte. Dieses beerbte über eine Erbtochter
teilweise die 1119 ausgestorbenen Herren von
Lengenfeld-Pettendorf (Waldeck). Seine an Luhe, Naab und Pfreimd gelegene
Herrschaft bestand im Kern aus dem Landrichteramt L., dem Stadtrichteramt
Pfreimd, dem Pflegamt Wernberg und dem Richteramt Miesbrunn. Hierzu kam schon
im 12. Jahrhundert die Herrschaft Waldeck (Kemnath [Kemnat], Erbendorf). 1332
gewann es durch Tausch die Stadt Pfreimd. 1283 mussten die staufertreuen
Landgrafen Landgericht und Geleit auf dem Nordgau mit weiteren Gütern
(Herrschaft Waldeck, Steflinger Landgrafenamt) an die Herzöge von Bayern
veräußern, 1353 die Mehrzahl der Herrschaften König Karl IV. zu Lehen Böhmens
auftragen. 1421 kam Grafenwöhr als Sitz einer leuchtenbergischen Herrschaft zu
Pfalz-Neumarkt (Pfalz-Oberpfalz). In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die
(jüngeren) Landgrafen von L. zwar Reichsfürsten mit Sitz und Stimme im
Reichstag, gerieten aber in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Bei ihrem
Aussterben 1646 fiel L. mit den verbliebenen Gütern um das 1332 gewonnene
Pfreimd als Reichslehen an das Haus Wittelsbach (Albrecht VI. von Bayern, 1650
im Tausch an Maximilian I. von Bayern) und wurde, nachdem es 1705 von Kaiser
Joseph I. nochmals an die Grafen Lamberg verliehen worden war, 1712/1714 Teil
Bayerns (L., Pfreimd, Wernberg und Miesbrunn). Um 1800 war die Landgrafschaft 4
Quadratmeilen groß und hatte 7000 Einwohner.
L.: Wolff 143; Zeumer 553 II b 37; Wallner 712 BayRK 11; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4; Wittmann, F., Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg,
Bd. 1ff. 1851f.; Doeberl, M., Die Landgrafschaft der Leuchtenberger, 1893;
Wagner, I., Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, Bd. 1ff. 1940ff.;
Berndt, D., Leuchtenberg, 1977, Historischer Atlas von Bayern; Ambronn, K.,
Leuchtenberg, LexMA 5 1991, 1915; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 215 Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 140, 828, 1, 2, 335.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leuchtenburg (Herrschaft). Die Burg L. an der
mittleren Saale gehörte seit Mitte des 12. Jahrhunderts den Herren von Lobdeburg. Sie verpfändeten die zugehörige
Herrschaft 1332 an die Grafen von Schwarzburg, die sie von den Wettinern
(Meißen) unter Wiederkaufsvorbehalt zu Lehen nehmen mussten. 1389 mussten sie
die Herrschaft an den Erfurter Bürger Heinrich von dem Paradis
weiterverpfänden. Seit 1396 stand die Herrschaft den Markgrafen von Meißen
allein zu.
L.: Wolff 393; Träger, R., Das Amt Leuchtenburg im Mittelalter, 1941; Kaiser,
U., Das Amt Leuchtenburg 1479-1705, 2011; Kaiser, U., Das Amt Leuchtenburg,
2012. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leupolz (Herrschaft). L. bei Wangen wird
erstmals 1229 (Lipoltes) erwähnt. Die Herren von
L. waren vermutlich Ministeriale von Sankt Gallen. 1411 wurde die Herrschaft L.
unter den Vögten von Summerau mit der namengebenden Herrschaft Praßberg
vereinigt. 1721 ging die vereinigte, zum Ritterkanton Hegau-Allgäu-Bodensee des
Ritterkreises Schwaben steuerbare Herrschaft an die Freiherren von Westernach,
1749 an die Erbtruchsessen von Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg) und
1806 an Württemberg, womit L. 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Hölzle, Beiwort 54. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lich (Stadt). An einer wichtigen
Wegkreuzung einer seit langem besiedelten Landschaft erbauten vor 778
iroschottische Wandermissionare eine Kirche. Im 11. und frühen 12. Jahrhundert
kam der zugehörige Ort L. an die Herren von
Altenburg/Arnsburg (um 1160 Cuno de Liche), dann an die Hagen/Münzenberg. 1300
gab König Albrecht dem Ort das Recht der Reichsstädte. Innerhalb der Grafschaft
Solms fiel L. mit Hohensolms und Laubach sowie 1478 Niederweisel
(Nieder-Weisel) an die jüngere Linie Solms-Lich, die 1792 in den
Reichsfürstenstand erhoben und 1806 in Hessen-Darmstadt mediatisiert wurde.
Damit kam L. 1945 zu Hessen. S. Solms-Lich, Solms-Lich-Hohensolms.
L.: Wolff 274; Licher Heimatbuch, 1952; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 343. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lichtel, Liental (Herrschaft). Die Burg
L. bei Creglingen an der Tauber war im 13. Jahrhundert in den Händen der Herren von Hohenlohe, die sie 1235 dem Erzstift Köln
zu Lehen auftrugen. 1324 kam die Herrschaft von Hohenlohe an den Deutschen
Orden in Mergentheim, der sie 1340/1349 an das Hochstift Würzburg veräußerte,
das sie seinerseits 1399 an die Reichsstadt Rothenburg verkaufte. 1803 kam L.
an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 90.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lichtenberg (Herrschaft). Nach der 1197 erstmals erwähnten Burg L. bei Ludwigsburg nannten sich die Herren Hummel von L., die im 13. Jahrhundert eine kleine Herrschaft mit der von ihnen gegründeten Stadt Großbottwar errichteten. 1357 verkauften sie Burg und Herrschaft an Württemberg, das 1361 die Burg und das Dorf Großbottwar Böhmen (bis 1805) zu Lehen auftrug. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lichtenberg (Herrschaft). Die aus einstigem
Königsgut erwachsene Herrschaft L. bei Naila, als deren Mittelpunkt im 12. oder
13. Jahrhundert die Burg L. errichtet worden war, unterstand im 14. Jahrhundert
den Grafen von Orlamünde, im 15. Jahrhundert nach Verkauf den Herren von Waldenfels. 1628 kam sie an die
Hohenzollern bzw. die Markgrafen von Bayreuth und damit 1791 an Preußen und
1810 an Bayern.
L.: Wolff 104; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Seiffert, H.,
Burgen und Schlösser im Frankenwald und seinem Vorland, 1951.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lichtenberg (Herrschaft, Grafschaft). Nach der
1286 erneuerten Burg L. in den Nordvogesen benannte sich eine Familie, die um
Buchsweiler im Unterelsass eine Herrschaft ausbildete. Seit 1249 hatte sie die
Vogtei des Hochstifts Straßburg. Nach 1250 erwarb der ihr entstammende
Straßburger Bischof Konrad von L. das ursprünglich zur alemannischen Grafschaft
Mortenau (Ortenau) gehörige rechtsrheinische Gebiet zwischen Lichtenau und
Willstätt mit insgesamt 26 Dörfern, das 1299 an seine Familie zu Lehen gegeben
wurde. 1458 wurde die Herrschaft zur Grafschaft erhoben. Als die Familie 1480
in männlicher Linie ausstarb, fielen die Güter an die Gatten der Nichten des
letzten Grafen, die Grafen von Hanau (Amt Willstätt) und die Grafen von
Zweibrücken-Bitsch (Amt Lichtenau). Sie wurden überwiegend von Hanau aus als
Kondominat verwaltet. Beim Aussterben der Grafen von Zweibrücken-Bitsch kamen
ihre Güter 1570 an die Grafen von Hanau-Lichtenberg. (Sie tauschten 1606 von
Lothringen ein Gebiet um Pirmasens ein. 1680/1697 kamen die elsässischen Güter
[Buchsweiler, Pfaffenhofen, Westhofen, Wolfisheim, Offendorf] an Frankreich, so
dass die Grafen ihren Sitz von Buchsweiler nach Rheinbischofsheim verlegen
mussten. Um 1800 war die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft 5
Quadratmeilen groß und hatte 15000 Einwohner. S. Hanau-Lichtenberg.)
L.: Wallner 697 OberrheinRK 26; Rathgeber, L., Die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, 1876; Eyer, F., Das Territorium der Herren
von Lichtenberg 1202-1480, 1938; Weber, P., Lichtenberg - eine elsässische
Herrschaft auf dem Weg zum Territorialstaat, 1993.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lichtenstein (Herrschaft). Die Burg L. bei
Glauchau an der Straße von Chemnitz nach Zwickau wurde vermutlich noch im 12.
Jahrhundert von den Herren von Schönburg
errichtet. 1740 mussten diese die landesherrlichen Rechte über die zugehörige
Herrschaft an das Kurfürstentum Sachsen abtreten. Am Ende des 18. Jahrhunderts
gehörte L. über die Fürsten von Schönburg-Waldenburg zum obersächsischen
Reichskreis. Über Sachsen kam L. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 422; Wallner 709 ObersächsRK 10 a.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (Grafschaft). Nach der
Hinrichtung Friedrichs von Altena-Isenberg (1226) verblieb seinen Erben unter
anderem die Grafschaft L. zwischen Hagen und Iserlohn (ca. 120
Quadratkilometer) mit dem Hauptort Limburg (seit 1871 Hohenlimburg) in
Westfalen als Lehen Kleves. Hier erlangten sie eine landesherrliche Stellung.
Von den Söhnen Dietrichs I. begründete Johann I. (1253-1275) die 1459 im
Mannesstamm erloschene Linie Hohenlimburg, Eberhard (1271-1304) die Linie
Limburg-Styrum, die durch Heirat die spätere Reichsherrschaft Gemen erwarb und
von der sich die Grafen von Limburg-Broich (bis 1508) abspalteten. Nach dem
Aussterben des Geschlechts (1511) kam L. von 1513 bis 1542 an die Grafen von
Daun, dann an die Grafen von Neuenahr. 1589/1592 fiel es an die Grafen von
Bentheim, 1606/1638 an deren Zweig Tecklenburg-Rheda, der bis 1756 in L. saß.
1808 kam es an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen, 1946 zu
Nordrhein-Westfalen. S. Isenberg-Limburg.
L.: Wolff 319; Hülshoff, A., Geschichte der Grafen und Herren
von Limburg und Limburg-Styrum, Bd. 1ff. 1961ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg an der Lahn (Herrschaft). An der
Kreuzung der Straßen Frankfurt-Siegen und Koblenz-Wetzlar sowie dem Übergang
über die Lahn befand sich wohl schon in merowingischer Zeit eine Siedlung. 910
wird L. anlässlich der Errichtung des Kollegiatstiftes Sankt Georg durch die
Grafen des seit 821 genannten Niederlahngaus aus dem Geschlecht der Konradiner
erstmals erwähnt. Das Stift erhielt reiche Schenkungen der sächsischen und
salischen Könige und wurde aus der Grafschaft eximiert. Stiftsvögte waren nach
dem Erlöschen der Konradiner die Pfalzgrafen bei Rhein und seit etwa 1180 die
Grafen von Leiningen. Um 1220 übernahmen die Herren
von Isenburg als Erben der Grafen von Leiningen die Vogtei und die Herrschaft
L. (Burg und Stadt zu je einem Drittel vom Reich, vom Erzstift Mainz und von
den Landgrafen von Hessen zu Lehen). Seit 1232 nannten sie sich
Isenburg-Limburg. Zwischen 1322 und 1332 erlangte das Erzstift Trier die
Lehnshoheit über die Vogtei und kaufte 1344 die Hälfte der Herrschaft L. Nach
1420 errang es die Landesherrschaft. 1624 erwarb es von Hessen die zweite
Hälfte. 1802/1803 fiel L. bei der Säkularisierung des Erzstifts Trier an Nassau
(Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg), wobei 1821 für die Katholiken des
Herzogtums das Bistum L. errichtet wurde, und mit Nassau 1866 an Preußen. Am
19. 9. 1945 kam es zu Groß-Hessen, das sich am 1. 12. 1946 in Land Hessen
umbenannte. S. Isenburg-Limburg.
L.: Wolff 84; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Hillebrand,
A., Zur Geschichte der Stadt und Herrschaft Limburg, 1883ff.; Höhler, J.,
Geschichte der Stadt Limburg an der Lahn, 1935; Laut, R., Territorialgeschichte
der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg, Schaumburg, Holzappel, 1943;
Schirmacher, E., Limburg an der Lahn, Enstehung und Entwicklung der
mittelalterlichen Stadt, 1963; Füldner, E., (in) Berichte zur deutschen
Landeskunde 37 (1966); Großmann, G., Limburg an der Lahn, 1987; Wolf, K.,
Privatrecht, Prozessrecht und Notariat der Stadt Limburg im Mittelalter, Diss.
jur. Gießen 1988; Struck, W., Zur Verfassung der Stadt Limburg an der Lahn im
Mittelalter, Nassauische Annalen 99 (1988); Schwind, F., Limburg a. d. Lahn,
LexMA 5 1991, 1989; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 347;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 104.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg-Styrum (Grafen). Von den Söhnen
Dietrichs I. von Limburg begründete Eberhard (1271-1304) die in den
Niederlanden blühende Linie L., die durch Heirat die spätere Reichsherrschaft
Gemen erwarb. 1771 verkaufte sie die Herrschaft Illereichen an die Grafen Palm.
S. Limburg, Nordrhein-Westfalen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 23; Hülshoff, A., Geschichte der Grafen und Herren von Limburg-Styrum, Bd. 1ff. 1961ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lindau (Grafschaft). Nach der Burg L. an der Nuthe bei Zerbst nannte sich im 12. Jahrhundert ein Ministerialengeschlecht der Askanier. 1274 unterstand die Burg den Herren bzw. Grafen von Arnstein. 1577 ging die Grafschaft L. an die Fürsten von Anhalt über. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lindheim (ritterschaftliche Ganerbschaft,
Reichsganerbschaft). Das 930 erstmals erwähnte L. an der Nidder bei Büdingen
gehörte ursprünglich zu einem größeren Reichsgutkomplex um den Glauberg. Nach
Zerstörung der Burg in L. (1241) wurde seit 1289 mit Erlaubnis des Königs
(Rudolf von Habsburg) von den Herren von Büches
eine neue Burg errichtet. Seit dem 14. Jahrhundert war L. eine
ritterschaftliche Ganerbenburg, deren Inhaber sich im ausgehenden 15. Jahrhundert
in Fehden mit der Stadt Frankfurt am Main verstrickten. Von 1535 bis 1542
schlossen sie sich der wetterauischen Reichsritterschaft an. Von 1632 bis
1672/1673 war L. Amtleuten überlassen, ehe die Oeynhausen in Auseinandersetzung
mit den Rosenbach und Schlitz genannt Görtz den Ort allmählich für sich allein
gewannen und an die von 1723 bis 1783 in L. herrschenden Herren von Schrautenbach vererbten. Zwischen 1784 und
1787 ging die Herrschaft an die Specht von Bubenheim über und fiel 1805 an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Reichsganerbschaft Lindheim, Hess. Jb. f. LG. 6 (1956), 10
(1960), 36 (1987).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippe (Grafschaft, Fürstentum). 1123
erscheint im alten Stammesherzogtum Sachsen ein westfälisches Adelsgeschlecht,
das die Vogtei über Kloster Geseke und die Grafschaftsrechte im Hafergau bzw.
Havergau, Limgau, Aagau und Thiatmelligau innehatte und sich nach seinem
Allodialgut an der oberen L. edle Herren zur L.
nannte. Als Anhänger Herzog Heinrichs des Löwen vermehrten sie ihre Güter (um
1184/1185 Gründung Lippes bzw. Lippstadts um 1190 Lemgos, 1192 Falkenbergs).
1190 erheirateten sie die Herrschaft Rheda. Weiter erlangten sie Rechte über
das Stift Enger und östlich des Osnings bzw. Öslings. 1323/1325/1358 gewannen
sie durch Heirat einen Großteil der Grafschaft Schwalenberg (Ämter Schwalenberg
und Oldenburg, Kloster Falkenhagen), 1323 durch Kauf das spätere Amt Varenholz
und 1399/1400/1405 als Pfand die Grafschaft Sternberg mit Salzuflen. 1365 ging
Rheda als Folge der Landesteilung von 1344 an Tecklenburg verloren, 1376 musste
die Stadt L. (später Lippstadt) verpfändet werden, woraus sich 1445 eine
Gemeinschaftsherrschaft mit Kleve-Mark, später Preußen (bis 1850) ergab. 1449
erlangte Hessen über verschiedene, 1517 über alle Gebiete die Lehnsherrschaft,
1528/1529 erhielten die seit 1413 nachweisbar reichsständischen, seit 1512 dem
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörigen Edelherren den
Reichsgrafenstand. 1530/1536 schloss sich das 1448 etwa 21000 und 1590 etwa
35000 Einwohner zählende Land unter dem Einfluss Hessens der Reformation, 1605
dem Calvinismus an. 1614/1621 entstanden durch Bildung von Nebenlinien die
gräflichen Linien Lippe-Detmold (mit Detmold, Sternberg, Enger, Sassenberg,
Aholz, Schwalenberg, Stoppelberg, Oldenburg, Varenholz, Falkenberg, die Hälfte
Lippstadts]), Lippe-Brake und Lippe-Alverdissen (in der Herrschaft Sternberg
mit Lipperode und Alverdissen), das 1640 über Graf Philipps von der
Lippe-Alverdissen Schwester, die Mutter des letzten, 1640 verstorbenen Grafen
von Schaumburg einen Teil der Grafschaft Schaumburg erlangte und die Grafschaft
Schaumburg-Lippe begründete. Von Lippe-Detmold zweigte sich 1671 ohne
Landeshoheit die Nebenlinie Lippe-Biesterfeld, von dieser 1736/1762
Lippe-Weißenfeld ab. 1687 wurde durch Heirat die Herrschaft Ameiden erworben.
Lippe-Brake erlosch 1709 und fiel an Lippe-Detmold. Die Grafen von
Lippe-Detmold, die dem westfälischem Reichsgrafenkollegium angehörten, wurden
(1720) in den Reichsfürstenstand erhoben, führten diesen Titel aber erst seit
1789. 1763 erwarb Lippe-Detmold durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld
und Lippe-(Biesterfeld-)Weißenfeld. 1806 und 1815 konnte die Mediatisierung
verhindert werden. Am 8. 6. 1815 trat (Lippe-Detmold als) L. dem Deutschen Bund
bei. 1819/1820 scheiterte der Versuch einer Verfassungsgebung am Widerstand der
Stände. Ein erstes landständisches Grundgesetz kam 1836 zustande, wurde 1849
liberalisiert, 1853 restauriert und 1876 und 1912 modernisiert. 1866 trat L.
dem Norddeutschen Bund bei. Nach dem Aussterben der Detmolder Linie (20. 7.
1895) folgte 1905 nach zehnjährigem Erbfolgestreit mit Schaumburg-Lippe die
verwandtschaftlich nähere Linie Lippe-Biesterfeld. Am 12. 11. 1918 dankte der
Fürst des um 1900 etwa 1215 Quadratkilometer und 138000 Einwohner umfassenden
Staates ab. Am 21. 12. 1920 erhielt L. eine neue Verfassung. 1933 wurde es dem
Gauleiter von Westfalen-Nord unterstellt. Am 21. 1. 1947 wurde es von der britischen
Besatzungsmacht Nordrhein-Westfalen zugeteilt. In dem am 12. 10. 1949 in
Detmold eingerichteten Landesverband L. blieb ein Rest lippescher
Eigenstaatlichkeit erhalten.
L.: Wolff 348ff.; Zeumer 554 II b 63, 8; Wallner 702 WestfälRK 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Bauer 1, 293;Lippische
Regesten, bearb. v. Preuss, O./Falkmann, A., Bd. 1ff. 1860ff.; Kiewning, H.,
100 Jahre lippische Verfassung 1819 bis 1919, 1935; Henkel, W., Die Entstehung
des Territoriums Lippe, 1937; Kiewning, H., Lippische Geschichte, 1942; Ebert,
B., Kurzer Abriss einer lippischen Rechtsgeschichte, Mitt. aus der lippischen
Geschichte und Landeskunde 25 (1956), 12ff.; Kittel, E., Geschichte des Landes
Lippe, 1957; Lippesche Bibliographie, hg. v. Landesverband Lippe, 1957;
Hömberg, A., Die Entstehung der Herrschaft Lippe, Lipp. Mitt. 29 (1960);
Reichold, H., Der Streit um die Thronfolge im Fürstentum Lippe 1895-1905, 1967;
Wieder, H. bei der, Schaumburg-Lippesche Genealogie, 1969; Der Anschluss Lippes
an Nordrhein-Westfalen, bearb. v. Niebuhr, H./Scholz, K., 1984; Tewes, L.,
Mittelalter an Lippe und Ruhr, 1988; Wehlt, H., Lippische Regesten, N.F., 1989;
Hemann, F., Lippe, LexMA 5 1991, 2004; Die Grafschaft Lippe im 18. Jahrhundert,
hg. v. Bulst, N., 1993; Bartels-Ishikawa, A., Der Lippische Thronfolgestreit,
1995; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 86 (mit genealogischer Übersicht) ;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 430; Schaletzki, A.,
Pragmatismus und Beständigkeit. - Die Verfassung. Diss. jur. Würzburg 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lissberg, Lißberg (Herrschaft). L. bei
Büdingen war Stammsitz der von 1222 bis 1396 nachgewiesenen Herren von L. Seit 1335 war es Lehen der Grafen von
Ziegenhain. Nach dem Aussterben der Herren von
L. kam die Herrschaft an die Rodenstein. 1418 verkaufte Ziegenhain den
heimgefallenen halben Teil des Schlosses L. an Hessen, dem nach 1450 auch die
andere Hälfte zufiel. 1454/1493 wurden die Ansprüche der Rodenstein abgelöst.
1567 kam die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft an die Grafen
von Diez, 1577 an Hessen-Rheinfels, 1584 an Hessen-Marburg, 1648 an
Hessen-Darmstadt. 1945 gelangte L. an Hessen.
L.: Wolff 255; Wallner 695 OberrheinRK 2; Roeschen, A., Durch Vogelsberg,
Wetterau und Rhön, 1910; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte
des Landes Hessen, 1961, 21ff.; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 304.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lobdeburg (Herrschaft). Die Herren von L. (Lobeda bei Jena) sind ein von den Herren von Auhausen an der Wörnitz abstammendes, 1166
in Camburg/Saale genanntes Adelsgeschlecht freier Herren.
Dieses baute sich im 12. Jahrhundert zwischen Saale und Elster in Thüringen
eine Herrschaft auf (u. a. bis 1300 Triptis). Später teilte es sich in mehrere
Linien (um 1220 Saalburg, Berga? [in der Mitte des 14. Jahrhunderts erloschen],
Leuchtenburg, um 1250 Arnshaugk, Elsterberg [1354 unter wettinischer
Lehnshoheit]). Unter Verlust der Reichsunmittelbarkeit kamen die Herren im 14. Jahrhundert unter die Herrschaft der
Markgrafen von Meißen bzw. Landgrafen von Thüringen. 1333 fielen Leuchtenburg,
Roda (Stadtroda) und Kahla an die Grafen von Schwarzburg, 1331 der Anteil an
Jena an die Landgrafen, nachdem bereits im 13. Jahrhundert Saalburg an die
Vögte von Gera gekommen war. 1920 gelangten die Güter zu Thüringen und damit
von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Grosskopf, H., Die Herren von Lobdeburg bei
Jena, 1929; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 174ff.;
Blaschke, K., Lobdeburg, LexMA 5 1991, 2063; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 473.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lobenstein (Burg, Herrschaft). Die Burg L.
an der Straße von Bamberg nach Leipzig erscheint erstmals 1250. Vor 1280 kam
sie vermutlich durch Heirat von den Herren von
Lobdeburg an die Vögte von Gera. Seit 1371 stand die Herrschaft unter
Lehnshoheit Böhmens. Nach dem Aussterben der Vögte von Gera 1550 fiel die zum
obersächsischen Reichskreis gehörige Herrschaft an die Vögte von Plauen, 1572
an die Reuß zu Greiz (Reuß-Greiz) und 1597 an Reuß jüngere Linie (Reuß-Gera).
Seit 1647 war L. Sitz der Linie Reuß-Lobenstein(, das 1848 als
Reuß-Ebersdorf-Lobenstein mit Reuß-Greiz und Reuß-Schleiz zum Fürstentum Reuß
jüngere Linie vereinigt wurde. Dieses ging 1920 in Thüringen auf). S.
Reuß-Lobenstein.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 d, e. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Londorf (Ganerbschaft), Londorfer Grund.
L. in der Rabenau bei Gießen wird 776 in einer Lorscher und 786 in einer
Hersfelder und zwischen 750 und 779 in einer Fuldaer Urkunde erwähnt. Seit der
Mitte des 12. Jahrhunderts waren die Herren von
Nordeck Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit. Sie teilten sich im 13.
Jahrhundert in die Äste Nordeck zu Rabenau, Nordeck gen(annt) Braun und L. (bis
1471). Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts waren die Landgrafen von Hessen
tatsächlich Landesherren, erlangten die volle Herrschaft über die 1555 ganz an
die Linie Nordeck zu Rabenau gelangte Ganerbschaft aber erst im 16. Jahrhundert
bzw. letzte Polizeigerechtsame erst 1822. 1567 fiel L. an Hessen-Marburg, 1604
an Hessen-Kassel, 1624 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. S.
Lantorfere marcha.
L.: Wolff 255; Steiner, Geschichte des Patrimonialgerichts Londorf und der
Freiherrn von Nordeck zur Rabenau, 1876; Das 1200jährige Londorf und die
Rabenau, hg. v. Knauß, E., 1958; Geschichtlicher Atlas von Hessen,
Inhaltsübersicht 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Losenstein (Herren).
Die sich seit etwa 1170 nach der Burg L. im Ennstal benennenden Herren von L. in Niederösterreich sind in die
Reichsmatrikel von 1521 aufgenommen. Die Herrschaft L., der 1750 216 Untertanen
angehörten, kam beim Aussterben der Herren 1692
mit Losensteinleithen und Gschwendt an die mit ihnen verwandten Fürsten
Auersperg.
L.: Aschauer, F., Losenstein einst und jetzt, 1958. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Loslau (Herren,
Herrschaft), poln. Wodzislaw Slaski. L. im südlichen Oberschlesien wurde
wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts (1275) von Herzog
Wladislaus von Oppeln (1246-1281) gegründet. 1336 gelangte es unter der
Lehnshoheit Polens an Troppau, 1377 an Jägerndorf. 1437 wurde es von Ratibor,
1464 von Rybnik getrennt. 1483 behielt nach dem Tod des Herzogs von
Jägerndorf-Loslau Böhmen die Herrschaft L., veräußerte sie dann aber 1502 an Johann
von Schellenberg. In der Folge wechselte die etwa 200 Quadratkilometer große
Herrschaft unter Österreich (1532) häufig den Besitzer. 1742 kam L. an Preußen,
1921/1922 an Polen.
L.: Wolff 482; Henke, F., Chronik oder topographisch-geschichtlich-statistische
Beschreibung der Stadt und freien Minderstandesherrschaft L., 1860ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Löwenberg (Herren),
poln. Lwówek Slaski. L. am Bober zwischen Bunzlau und Lehnhaus in Schlesien
wurde vermutlich 1217 gegründet. Es wurde Mittelpunkt der umliegenden deutschen
Waldhufendörfer. Nach ihm nannten sich Nachkommen des Herzogs von Liegnitz seit
1278 Herren von L. 1314 fiel L. an Jauer (seit
1346 Schweidnitz-Jauer), 1392 an Böhmen, 1474 an Ungarn, 1526 an Österreich und
1742 an Preußen. 1852 zog der letzte regierende Fürst von
Hohenzollern-Hechingen nach L. Seit 1945 stand es unter Verwaltung Polens und
gelangte 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 483; Wesemann, H., Urkundenbuch der Stadt Löwenberg, Teil 1f.,
1885ff.; Heimatbuch des Kreises Löwenberg, hg. v. Möller-Löwenberg, A., 3. A.
1959. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lübbenau (Herrschaft). 1301 erscheint
erstmals die Burg L. (Lubbenowe) an der Spree, die den Herren
von Ileburg (Eilenburg, Eulenburg) gehörte. Sie verkauften sie mit 7 Dörfern an
die Langen. Im Spätmittelalter war die Stadt L. Mittelpunkt der Herrschaft L.
der Köckritz (1419-1456), Kalkreuth (Kalckreuth), Polenz, Köckritz (1496-1503)
und Schulenburg. 1621 kam sie an die Grafen zu Lynar. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471; Fahlisch, J., Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau, 2. A.
1928; Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lüdinghausen (Herren).
In L. an der Stever im südlichen Münsterland entstand um eine der Abtei Werden
gehörende Kirche eine Siedlung, die 974 Marktrecht und Münzrecht erhielt. Die Herren von L. verliehen ihm zwischen 1225 und 1308
Stadtrecht. 1443 fiel L. an das Hochstift Münster, das Stadt und Amt 1499 dem
Domkapitel verkaufte. 1802 kam L. an Preußen, 1808 an Berg, 1815 wieder an
Preußen und 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 312; Schwieters, J., Geschichtliche Nachrichten über den westlichen
Teil des Kreises Lüdinghausen, 1891; Hömberg, W., Lüdinghausen. Seine
Vergangenheit und Gegenwart, 1954; Landkreis Lüdinghausen, hg. v. d.
Kreisverwaltung Lüdinghausen, 1954; Schnieder, S., Lüdinghausen, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lupfen (Herren,
Grafen). Die 1065 erstmals genannten Herren von
L. hatten die Herrschaft um die Burg L. bei Tuttlingen an der oberen Donau
inne. 1251 erbten sie von den Grafen von Küssaberg Stühlingen. Nach 1256
teilten sie sich in die Linien Lupfen-Lupfen (bis 1439) und Lupfen-Stühlingen
(bis 1582). Lupfen-Lupfen verkaufte 1437 die Stammgüter um L. an Rudolf von
Fridingen, der sie 1444 an Württemberg gab. 1404 erwarb die Linie Lupfen-Stühlingen
die Herrschaft Hewen als Afterpfand Habsburgs. 1582 starben die Grafen aus und
vererbten ihre zum schwäbischen Reichskreis zählenden Güter (Stühlingen, Hewen)
an die 1637 aussterbenden Erbmarschälle von Pappenheim. Über diese fielen 1639 Landgrafschaft
Stühlingen und die Herrschaft Hewen an die Grafen von Fürstenberg. Nach der
Mediatisierung kam L. über Baden zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; Wilhelm, L., Unsere Trossinger Heimat,
1927; Wais, R., Die Herren von Lupfen-Stühlingen
bis 1384, 1961; Oka, H., Die Erbschaftsteilung der Grafen von Lupfen, ZGO 144
(1996), 215. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mägdeberg (Herrschaft). Der schon
vorgeschichtlich besiedelte M. bei Singen kam vermutlich als alemannisches
Herzogsgut bzw. fränkisches Königsgut im 8. Jahrhundert an Sankt Gallen und um
920 wohl durch Tausch an die Abtei Reichenau. 1343 wurde die zugehörige
Herrschaft an die Reichenauer Ministerialen von Dettingen/Tettingen verpfändet und
1358 an die habsburgischen Herzöge von Österreich verkauft. Das Pfand kam 1359
von den Dettingen an Württemberg. 1481 musste Württemberg M. an
Habsburg/Österreich herausgeben. Von 1518 bis 1528 als Pfand, dann als Erblehen
kam die Burg M. an die Herren von Reischach,
1622-1638 an Johann Eggs, 1649-1656 an Hans Jakob von Buchenberg, 1657-1762 an
die Freiherren bzw. Grafen von Rost und 1774-1840 an die Grafen von Enzenberg
(Enzberg). M. gelangte über Baden 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 10; Dobler, E., Burg und Herrschaft Mägdeberg, 1959.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mahlberg (Reichsstadt, Herrschaft). M.
bei Lahr wird erstmals 1215 erwähnt. Es unterstand zunächst Ministerialen der
Herzöge von Zähringen, die zugleich Vögte des Hochstifts Bamberg in der Ortenau
waren. Nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen (1218) zog (Kaiser)
Friedrich II. ihre Güter ein. 1241 wurde M. als Reichsstadt genannt. Seit
1246/1247 besetzten die Herren von Geroldseck die
Stadt und erhoben sie zum Mittelpunkt ihrer Herrschaft M. Diese kam 1277 an die
Linie Lahr-Mahlberg und 1426 über eine Erbtochter gegen die Ansprüche der
Hauptlinie an die Grafen von Moers-Saarwerden. Nach Verpfändung an Baden 1442
erwarb dieses 1497 durch Kauf eine Hälfte der Herrschaft. Diese kam 1535 an
Baden-Baden. Die verbliebene Moers-Saarwerdener Hälfte (Lahr) fiel 1527 durch
Beerbung Moers’ an Nassau-Saarbrücken. 1629 wurde die zum schwäbischen
Reichskreis zählende, bis dahin ungeteilte Herrschaft real geteilt, wobei
Mahlberg zu Baden (Baden-Baden) und Lahr zu Nassau (Nassau-Saarbrücken) kam. In
beiden Teilen wurde 1558 die Reformation eingeführt. 1803 fiel auch Lahr an
Baden und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 165; Wallner 684 SchwäbRK 3; Binz, G., Die Stadt Mahlberg, 1923;
Rieder, H., Die Stadt Mahlberg im Wandel der Zeiten, 1956; Roth, K., Die Stadt
Lahr, 1961. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Maienfels (reichsritterschaftliche Burg).
Auf der 1302 erstmals genannten Burg M. an der Brettach bei Heilbronn saß
zunächst ein Zweig der Herren von Neudeck. Nach
deren Aussterben war M. Ganerbengut (1426 Weiler, Urach, Venningen, Sickingen,
später auch Schott von Schottenstein, Rauch von Winnenden, Gültlingen,
Remchingen, Freyberg, Vellberg). Dieses wurde 1464 der Pfalz zu Lehen
aufgetragen. 1505 gingen die Lehnsrechte weitgehend an Württemberg über. Nach
1500 erwarben die Gemmingen zwei Ganerbenanteile der Adelsheim und Vellberg. M.
zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806 kam es an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. 1938 erwarben die
Gemmingen von den Weiler den letzten fremden Ganerbenanteil am Schloss.
L.: Wolff 512. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mainberg (Herrschaft). M. am Main in der
Nähe von Schweinfurt wird erstmals 1245 erwähnt. Es war ursprünglich Reichsgut
und kam als Mittelpunkt einer Herrschaft über die Herren
von Wildberg (1245), von Gründlach, von Barby (1303) 1305 an die Grafen von
Henneberg, die es 1542 mit 16 Ortschaften gegen Meiningen an das Hochstift
Würzburg abgaben. 1806 gehörte es zum Großherzogtum Würzburg, 1814 kam es zu
Bayern.
L.: Wolff 100; Scherzer, W., Schloss Mainberg, Schweinfurter Heimatblätter 32
Nr. 8ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Malberg (Herren). Nach der Burg M. bei Bitburg nannten sich seit 1008 bezeugte, um 1280 ausgestorbene Herren von M. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Manderscheid (Herren,
Grafen[, Herrschaft, Grafschaft]). In M. bei Wittlich in der Eifel gab es eine
Oberburg, die vor 1147 an das Erzstift Trier kam, und eine Unterburg, die Sitz
der Herren von M. war. Die Herren von M. hatten die Vogtei des Klosters Echternach
und waren Lehnsleute der Grafen von Luxemburg. Ihre Herrschaft fiel nach dem
Aussterben der Familie um 1200 an die Herren von
Kerpen bei Daun, die um 1250 eine besondere Linie Manderscheid-Kerpen
gründeten. Die Herren von Kerpen beerbten im 15.
Jahrhundert die Familien Schleiden (1435/1450 bzw. um 1440, Gewinn u. a.
Jünkeraths) und Blankenheim (1468/1469, Gewinn u. a. Gerolsteins). 1457 wurde
M. Reichsgrafschaft. 1487 erlangten die Herren
seitens Virneburgs Neuerburg und Kronenburg, um 1500 Teile von Kerpen,
Virneburg und Dollendorf. 1488 teilte sich das Haus M. (und Blankenheim) in den
Zweig Manderscheid-Blankenheim (Blankenheim), den Zweig Manderscheid-Schleiden
( Schleiden) und den Zweig Manderscheid-Kail (Kail). Der Zweig
Manderscheid-Blankenheim zerfiel 1524 in die Linien Manderscheid-Blankenheim
(mit Blankenheim, Jünkerath und einem Anteil an der Herrschaft Mechernich) und
Manderscheid-Gerolstein (mit Gerolstein [bis 1697]). Zu Manderscheid-Schleiden
gehörten Kasselburg, Kerpen (1525), M., Schleiden und Kronenburg sowie
Neuerburg und seit 1545/1554 die Grafschaft Virneburg und die Herrschaft
Saffenburg. Der Zweig Manderscheid-Kail hatte Dorf Salm, Vogtei Lüxem (Luxem)
und seit 1527 die Herrschaft Dollendorf in der Eifel sowie seit 1593 Neuerburg.
Nach dem Aussterben der Linie Manderscheid-Schleiden kam es zu langwierigen
Erbstreitigkeiten. Der 1780 erlöschenden Linie Manderscheid-Blankenheim, die
1742 die Linie Manderscheid-Kail beerbt hatte, folgten die Grafen von
Sternberg. 1794 wurde M. von Frankreich besetzt. 1814 kam es an Preußen, 1946
an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83; Neu, P., Geschichte und Struktur der Eifelterritorien des Hauses
Manderscheid, Rhein. Archiv 80 (1972); Neu, P., Manderscheid und das Reich,
Rhein. Vjbll. 36 (1972), 53ff.; Die Manderscheider, 1990 (Katalog); Janssen,
W., Manderscheid, LexMA 6 1992, 186.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Manderscheid-Schleiden (Grafen). 1488 bildeten die
Grafen von Manderscheid, die 1435/1450 die Herren
von Schleiden beerbt hatten, die Linie M. (mit Manderscheid). Sie erwarb durch
Heirat die Herrschaften Kronenburg und Neuerburg, Kerpen (1525) und als Erbe
die Grafschaft Virneburg (1545). Nach ihrem Aussterben 1593 kam es zu
langwierigen Erbstreitigkeiten. Schleiden und Neublankenheim fielen an die
Grafen von der Mark. Unter den Grafen von der Mark-Schleiden wurde Schleiden
1602 zur Reichsgrafschaft erhoben. Sie gehörte nach der Reichsmatrikel von 1776
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Schleiden fiel 1815 an Preußen
und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gumpelzheimer 161.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mannheim (Stadt). M. erscheint erstmals
776 (Mannenheim) in der Überlieferung Lorschs. Mit der Burg Rheinhausen an der
Einmündung des Neckars in den Rhein kam es im Hochmittelalter von den Herren von Husen (Hausen) an Markward von Annweiler.
1250 zogen die Pfalzgrafen bei Rhein alle Rechte an sich. 1606 gründete
Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz die Festung Friedrichsburg und schloss
daran eine rational geplante neue handelsstädtische Siedlung M. an. 1720
verlegte Kurfürst Karl Philipp die Residenz von Heidelberg nach M., wo sie bis
zum dem Erbanfall Bayerns folgenden Wechsel nach München (1778) verblieb.
1802/1803 kam M. an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 90; Feder, H. v., Geschichte der Stadt Mannheim, Bd. 1ff. 1875ff.;
Pleve, E., Zur Entwicklungsgeschichte der Stadt Mannheim, 1955; Mannheim im
Kaiserreich, hg. v. Lindemann, A., 2. A. 1988; Geschichte der Stadt Mannheim,
Bd. 1 1607-1801, hg. v. Nieß, U. u. a., 2007; Kreutz, W. u. a., Kleine
Geschichte der Stadt Mannheim, 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mansbach (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Seit 1232 erscheinen ministerialische Herren
von M. bei Hünfeld, die zwischen Fulda, Hersfeld und Hessen eine teilweise
selbständige Herrschaft errichteten. Im 17. Jahrhundert erreichten die Herren nach langen Rechtsstreitigkeiten die Aufnahme
in den Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1651 verkauften sie die
Hälfte der Güter an den hessischen Generalleutnant Johann Geyso. Bis zur
Mediatisierung in Hessen-Kassel 1806 enthielt M. 3 Rittergüter, die von Fulda
als landsässig beansprucht wurden, tatsächlich aber reichsunmittelbar waren.
Über Preußen (Hessen-Nassau) (1866) gelangte M. 1945 zu Hessen. S. Geyso zu M.
L.: Wolff 514. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mansfeld (Grafen, Grafschaft). Um 1060
(1063) werden Grafen sichtbar, die sich bald nach der etwa 1075 erbauten, 1229
genannten Burg M. an der Wipper am Ostrand des Harzes nannten und (als
Nachfolger der Wettiner?) zwischen Wipper, Saale und Unstrut (Hassegau bzw.
Hosgau) in Eisleben, Hettstedt, Querfurt sowie Sangerhausen begütert waren. Das
Geschlecht verlor nach einer Niederlage 1115 erheblich an Bedeutung und erlosch
1229 im Mannesstamm. Die Grafschaft kam durch weibliche Erbfolge an die Herren (Burggrafen) von Querfurt, die sich seit
1262/1264 Grafen von M. nannten, die Güter erheblich vermehrten (u. a.
Kupferbergbau) und 1432 in der Reichsmatrikel erschienen. Infolge starker
Verschuldung wie mehrfacher Teilung seit 1420/1475/1501 (1475 Mansfeld-Vorderort,
Mansfeld-Hinterort, hiervon Mansfeld-Mittelort [bis 1567]) ging die
Reichsunmittelbarkeit der Grafschaft zwischen Selke, Saale und unterer Helme im
15. Jahrhundert verloren. Die Grafschaft wurde 1484 hinsichtlich des
kaiserlichen Bergregals Lehen Sachsens (Kursachsens) (und hinsichtlich andere
Güter Lehen der Bischöfe von Halberstadt und Magdeburg). 1570/1573 kam M.
schuldenhalber unter die Verwaltung Sachsens und Magdeburgs (bzw. 1680
Brandenburgs bzw. Preußens [1716 aufgehoben]). Als die letzte der auf Grund der
seit 1420/1475 erfolgten Teilungen entstandenen Linien, die 1600 in den
Reichsfürstenstand erhobene, katholische, 1502 von Mansfeld-Vorderort
abgespaltete und seit 1710 allein bestehende Linie Mansfeld-Bornstedt 1738/1780
erlosch, wurde die 20 Quadratmeilen große, dem obersächsischen Reichskreis
angehörige Grafschaft zwischen Preußen (zwei Fünftel) und Sachsen (drei
Fünftel) geteilt. Der preußische Anteil der Grafschaft enthielt den Kreis M.
mit den Städten M. und Leimbach und den Ämtern Klostermansfeld (Kloster M.),
Unteramt Friedeburg (Unterfriedeburg), Gerbstedt (Gerbstädt), Großörner, Neu
Asseburg (Neuasseburg), Hedersleben, Leimbach, Helmsdorf, Burgörner, Polleben
und Helbra, und den Kreis Schraplau mit den Ämtern Friedeburg, Helfta, Holzzelle,
Schraplau, Bennstedt (Benstedt), Seeburg und Erdeborn. Der sächsische Anteil
umfasste die Städte Eisleben und Hettstedt und die Ämter Eisleben, Wimmelburg,
Bornstedt, Arnstein-Endorf, Walbeck, Oberwiederstedt, Rammelburg,
Leiningen-Morungen, Artern und Voigtstedt (Bockstedt). Die von der Linie
Bornstedt zwischenzeitlich erworbenen böhmischen Allodialgüter, deretwegen sie
als Fürsten von Fondi 1600 den Reichsgrafenstand erlangt hatten, und der Name
gingen über die Erbtochter Maria Isabella an das österreichische Haus Colloredo
(Colloredo-Mansfeld). Der preußische Anteil gehörte von 1807 bis 1813 zum
Königreich Westphalen, kam dann aber wieder an Preußen zurück. Der sächsische
Anteil fiel 1815 ebenfalls an Preußen und wurde der Provinz Sachsen
eingegliedert. 1945 kam M. an die sowjetische Besatzungszone und damit von 1949
bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 413f.; Wallner 710 ObersächsRK 13 a, b; Großer Historischer Weltatlas
II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H.,
Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die
Territorien des Reichs 6, 78; Krumhaar, K., Die Grafen von Mansfeld und ihre
Besitzungen, 1872; Leers, R., Geschichtskunde der Grafen von Mansfeld, Mansfelder
Bll. 21 (1907); Möllenberg, W., Das Mansfelder Bergrecht und seine Geschichte,
1914; Hempel, E., Die Stellung der Grafen von Mansfeld zum Reich, 1917;
Schmidt, K., Die Grundlagen der Entwicklung des Territoriums der Grafschaft
Mansfeld, 1923, Mansfelder Blätter 36/37 (1930); Brandenburg, E., Die Ahnen
Augusts des Starken, 1937; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980,
114ff.; Mansfelder Land. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme,
bearb. v. Neuß, E./Zühlke, D., 1982; Blaschke, K., Mansfeld, LexMA 6 1992, 201;
Vötsch, J., Zwischen Reichsfreiheit und Landsässigkeit (in) Hochadelige
Herrschaft im mitteldeutschen Raum, hg. v. Rogge, J. u. a., 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marienschloss (Kloster). Das Kloster M. bei
Friedberg in Hessen wurde vor 1337 von den Bellersheim genannt Rockenberg
gegründet. Die Vogtei ging 1336 auf die den Stiftern verwandten Herren von Stockheim über. 1803 fiel M. an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Gesser, J., Rockenberg, 1950.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marstem (Gau zwischen Weser und Leine,
Marstiem, Merstem)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Herrenhausen s. Herrnhausen, Limmer, Pattensen,
Davenstedt, Kobbensen, Nettelrode); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen
und hohen Mittelalters, 1957, 134 (Davenstedt, Herrenhausen,
Hüpede, Jeinsen, Kobbensen, Limmer, Linden [Teil Hannovers?], Nettelrode,
Oerie, Pattensen, Völksen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 668;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 91, III, 11, 16,
28, 29, 30, S. 262, Mersthem, Marstem, Bevölkerungsname *Merseton; Wagner, G.,
Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marstetten (Grafschaft), Mauerstetten. M.
bei Wangen erscheint um 1100 (Marstetin). Die Grafschaft unterstand zunächst
einer Nebenlinie des Hauses Ursin-Ronsberg. 1240 kam sie an die Herren von Neuffen, 1342 über die Erbtochter an
Bayern. Das aus der Grafschaft hervorgegangene, seit 1342 belegte Landgericht
tagte bis 1458 in Memmingen, seit 1481 in Weißenhorn und verlor um 1500 seinen
Einfluss an die Landvogtei Oberschwaben. Über Württemberg kam M. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 199; Der Kreis Wangen, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Marstetten (Herrschaft), Mauerstetten. M.
bei Wangen erscheint um 1100 (Marstetin). Die Burg und engere Herrschaft M.
waren seit dem 14. Jahrhundert (1351) in den Händen der Herren von Königsegg. 1566 kam die zum schwäbischen Reichskreis
zählende Herrschaft an die Truchsessen von Waldburg, 1601 an die Linie Zeil und
1675 an die Linie Zeil-Wurzach. Um 1800 umfasste sie mit der Herrschaft Wurzach
ein Gebiet von 5,5 Quadratmeilen und 10000 Einwohnern. 1806 fiel sie an Bayern,
1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45, 199; Wallner 686 SchwäbRK 26 b; Der Kreis Wangen, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Maulbronn (Kloster). 1138 übergab Walter
von Lomersheim sein Erbgut in Eckenweiher dem Zisterzienserkloster Neuburg im
Elsass zur Anlage eines Tochterklosters. 1147 stellte der Bischof von Speyer
hierfür M., ein Lehen Speyers, als geeigneten Platz zur Verfügung. 1148 gab der
Papst eine Schutzbulle, 1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa ein Schutzprivileg.
Zu Schutzherren des bald in mehr als 100 Orten begüterten Klosters erhoben sich
nach 1231 die Bischöfe von Speyer (1237-1270), in deren Namen die Herren von Enzberg und seit etwa 1370 (1372) durch
kaiserliche Übertragung die Pfalzgrafen. 1504 eroberte Württemberg das zum
schwäbischen Reichskreis zählende Kloster, führte 1534-1537 die Reformation ein
und hob es 1557/1558 auf. Über Württemberg kam der Ort 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Reichsmatrikel 1521, 314 (Prälat); Gumpelzhaimer 60 (schwäbischer
Reichskreis); Wolff 161;Klunzinger, K., Urkundliche Geschichte der vormaligen
Zisterzienserabtei Maulbronn, 1854; Dörrenberg, I., Das Zisterzienserkloster
Maulbronn, Diss. phil. München, 2. A. 1938; Linck, O., Kloster Maulbronn, 1938,
11. A. 1965; Classen, C., Die Zisterzienserabtei Maulbronn im 12. Jahrhundert
und der bernhardische Klosterplan, Diss. phil. Kiel 1956; Kloster Maulbronn
1178-1978, 1978; Anstett, P., Kloster Maulbronn, 1989; Frank, G., Das
Zisterzienserkloster von Maulbronn, Diss. phil. Freiburg 1989 masch.schr.;
Eberl, I., LexMA 6 1992, 409; Morimond et son Empire, 1994, 175; Knapp, U., Das
Kloster Maulbronn, 1997; Anfänge der Zisterzienser in Südwestdeutschland, hg.
v. Rückert, P. u. a., 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Merenberg (Herren).
Die im Auftrag des Reichs errichtete Burg M. bei Weilburg an der Straße von
Köln nach Frankfurt wird 1129 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich die nach
1050 als Vögte des Stiftes Limburg zu Neunkirchen und Camberg nachweisbaren Herren von M. Ihre um M. und Gleiberg südlich der
unteren Lahn und um Wetzlar gelegenen, durch die Vogtei über Wetzlar ergänzten
Güter fielen bei ihrem Aussterben (1328) über eine Erbtochter gegen die
Heiratsansprüche der Herren von Westerburg an
die Grafen von Nassau-Weilburg (Nassau-Weilburg-Merenberg) und kamen 1355 an
Nassau-Weilburg. Die Herrschaft zählte zum oberrheinischen Reichskreis. Über
Nassau fiel M. 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. Von 1868 bis 1965 nannte
sich eine Nebenlinie der Herzöge von Nassau Grafen von M.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 122.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meßkirch, Messkirch, Mößkirch, Möskirch
(Herrschaft). M. an der Ablach bei Sigmaringen wird 1202 erstmals erwähnt. Um
1210 kam die Herrschaft M. bei Aussterben der Grafen von Rohrdorf erbweise an
eine Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg, 1319/1354 erbweise an die Herren von Zimmern, nach deren Aussterben 1594 an die
Grafen von Helfenstein und 1626/1627 erbweise an die Grafen von Fürstenberg.
Innerhalb der Grafen von Fürstenberg stand die zum schwäbischen Reichskreis
zählende Herrschaft zunächst der Linie Fürstenberg-Messkirch, seit 1744 der
Linie Fürstenberg-Stühlingen zu. Sie bestand aus der eigentlichen Herrschaft M.
mit der gleichnamigen Stadt und der Herrschaft Waldsberg mit mehreren Dörfern.
1806 fiel die 270 Quadratkilometer umfassende Herrschaft mit dem südlich der
Donau gelegenen Teil an Baden, im Übrigen an Hohenzollern-Sigmaringen und damit
an Preußen, 1951/1952 aber das Gebiet insgesamt an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 175; Wallner 687 SchwäbRK 29; Messkirch gestern und heute, 1961;
Götz, F., Kleine Geschichte des Landkreises Stockach, 1966; Heim, A., Messkirch
- Bibliographie, 1988; Heim, A., Die Stadt der Fürstenberger. Geschichte, Kunst
und Kultur des barocken Messkirch, 1990; Schmid, H., Die Statuten des
Landkapitels Messkirch von 1719, 1999.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meudt (Herrschaft). 1097 gab
Pfalzgräfin Adelheid als Erbin der Konradiner und der Grafen von
Luxemburg-Gleiberg Güter in M. im Westerwald an das Stift Sankt Georg zu
Limburg. Mit Limburg kam M. an die Herren von
Isenburg, bis 1664 an die Grafen von Isenburg und bis 1774 an die Grafen von
Wied. Landesherren waren die Grafen von Diez. 1564 fiel das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende M. von Diez an das Erzstift Trier, 1806 an Nassau, 1866 an
Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 95; Wallner 700 KurrheinRK 8.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meyenburg (Herrschaft). Eine Burg der
Markgrafen von Brandenburg bildete den Mittelpunkt einer Herrschaft, die 1319
an Mecklenburg fiel, 1329 aber an die Markgrafen von Brandenburg zurückkam.
Nach mehrfachen Verpfändungen gelangte sie vor 1364 an die Herren von Rohr. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Seehaus, F., Meyenburger Chronik, 1929.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mindelheim (Herrschaft, Reichsfürst). An
der Stelle von M. an der Mindel lagen eine alemannische Siedlung des 7.
Jahrhunderts und ein fränkischer Königshof. M. selbst wird erstmals 1046
anlässlich der Übertragung vom Reich an das Hochstift Speyer erwähnt. 1365
kamen Stadt (vor 1256) und Herrschaft von den Herren
von M. über die Hochschlitz an die Herzöge von Teck und 1433/1439 an die Herren von Rechberg. Von 1467 bis 1586 gehörten
Herrschaft und Stadt M. den Freundsberg/Frundsberg. Danach kamen sie 1590 an
die Fugger, deren Rechte aber von den Herren von
Maxlrain bestritten wurden. Sie traten ihre Ansprüche an Bayern ab, das M. 1616
besetzte und die Fugger abfand. Seit 1616 war M., abgesehen von 1704/1705 bis
1713/1714, als es der Kaiser als aus seiner Sicht erledigtes Reichslehen John
Churchill Marlborough, First Duke of Marlborough, als Belohnung für seinen Sieg
über Bayern als Reichsfürsten überließ, was durch den Frieden von Rastatt 1714
allerdings wieder entschädigungslos beseitigt wurde, und abgesehen von 1778 bis
1780 (Besetzung durch Österreich, mit 7 Quadratmeilen Gebiet), Teil Bayerns und
gehörte dem schwäbischen Reichskreis an.
L.: Wolff 136, 201; Wallner 685 SchwäbRK 13; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) D3; Zoepfl, F., Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben, 1948;
Der Landkreis Mindelheim in Vergangenheit und Gegenwart, 1968; Vogel, R.,
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Mindelheim, 1970; Habel, H., Der
Landkreis Mindelheim, 1971.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Minden (Hochstift, Fürstbistum,
Fürstentum, Residenz). M. an einem wichtigen Übergang über die Weser wird
erstmals 796 genannt (Minda). Um 803/804 (?) wurde dort durch Kaiser Karl den
Großen unter dem um 790 zum Bischof ernannten Erkanbert (von Fulda) ein Bistum
mit der Diözese zwischen Hunte und Aller (Hannover, Celle, Soltau, Dümmersee,
Polle, Nienburg) eingerichtet, das zur Erzdiözese Köln gehörte. 961 erhielt es
die Immunität, 977 Markt, Münze und Zoll. Vögte waren seit etwa 1073/1080 die
billungischen Herzöge von Sachsen bzw. seit etwa 1096 bis 1398 die Herren vom Berge (Hausberge). M. gewann ein kleines
Herrschaftsgebiet (etwa ein Viertel der Diözese), für das es 1180 nach dem
Sturz Herzog Heinrichs des Löwen die Herzogsgewalt erhielt. Es entsprach nach
dem vorübergehenden Erwerb Hamelns von Fulda (1259-1277, dann an die Welfen)
und der Grafschaft Stemwede (Stenvede), dem Verlust Stolzenaus an die Grafen
von Hoya (1336) sowie nach dem Anfall der Herrschaft der Edlen von (Haus-)Berg
(Hausberge) 1398 etwa den Kreisen Lübbecke und M. (Schlüsselburg, Hausberge,
Rahden, Bünde, Oldendorf (Preußisch Oldendorf), Löhne) und war damit eines der
kleinsten geistlichen Fürstentümer des Reiches. Seine Vogtei stand bis 1397 den
Edlen vom Berge zu. Im Hochstift erlangte die Stadt M. schon in der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts eine gewisse Selbständigkeit. Im 16. Jahrhundert
kam das früh von der Reformation erfasste, zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählende M. unter den Einfluss der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel.
1661 starb der letzte Bischof. 1648 wurde es gegen Abfindung der Lüneburger
Welfen mit Osnabrück als Entschädigung für Vorpommern Brandenburg zugesprochen,
das es in ein weltliches Fürstentum umwandelte und 1719 verwaltungsmäßig mit
der Grafschaft Ravensberg verband. Das Domkapitel bestand bis 1810 fort. Das
Fürstentum enthielt die beiden unmittelbaren Städte M. und Lübbecke und die
Ämter Hausberge, Petershagen, Reineberg, Rahden und Schlüsselburg. 1807/1808
ging es im Königreich Westphalen auf, das 1811 die Teile links der Weser mit
der Stadt M. an Frankreich verlor. 1813/1814 nahm es Preußen wieder in Besitz
und gliederte es 1815 der Provinz Westfalen an. 1946 kam das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 330f.; Zeumer 553 II b 34; Wallner 702 WestfälRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1;
Ledebur, L. v., Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825,
Neudruck 2009; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Holscher, L., Beschreibung des vormaligen Bistums Minden nach
seinen Grenzen, Archidiakonaten, Gauen und alten Gerichten, 1877, Nachdruck o.
J.; Spannagel, K., Minden-Ravensberg unter brandenburgisch-preußischer
Herrschaft 1648-1719, 1894; Hoogeweg, H., Die Urkunden des Bistums Minden bis
1300, 1898; Frie, B., Die Entwicklung der Landeshoheit der Mindener Bischöfe,
1909; Mindener Geschichtsquellen, hg. v. Löffler, K., Bd. 1ff. 1917ff.;
Blotevogel, H., Die älteste brauchbare Karte des ehemaligen Fürstentums Minden.
Die Schloenbachsche Handschriftenkarte von 1772, Mindener Heimatblätter 6
(1937); Blotevogel, H., Studien zur territorialen Entwicklung des ehemaligen
Fürstentums Minden, Diss. phil. Münster 1939; Krieg, M., Kleine Chronik von
Minden, 1950; Dammeyer, W., Der Grundbesitz des Mindener Domkapitels, 1957;
Scriverius, D., Die weltliche Regierung des Mindener Stifts von 1140 bis 1397,
Bd. 1f. 1966ff.; Assmann, H., Beiträge zur Geschichte des Kreises Minden
1816-1945, (in) Mitt. des Mindener Geschichtsvereins 40 (1968), 79; Köbler, G.,
Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen,
1980, 172; Ausgrabungen in Minden, hg. v. Trier, B., 1987; Leutheusser, H.,
Rechtsanwaltschaft und Justiz in Minden, (1989); Brandt, H./Hengst, K., Victrix
Mindensis ecclesia, 1990; Hemann, F., Minden, LexMA 6 1992, 631; Linnemeier,
B., Jüdisches Leben im alten Reich, 2000: Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 570, 1, 2, 382;
Die Lehnsregister der Bischöfe von Minden bis 1324, bearb. v. Kemkes, H. u. a.,
2010 (768 Belehnungen); Sunderbrink, B., Revolutionäre Neuordnung auf Zeit,
2015. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Moers, Mörs (Grafen, Fürstentum). M.
am Niederrhein wird erstmals im 9. Jahrhundert in Heberegistern der Abtei
Werden genannt. Am Ende des 12. Jahrhunderts (1186) erscheinen Herren von M., die sich seit 1228 auch und seit etwa
1375 nur noch Grafen nannten. Sie hatten um M. und Krefeld ein
Herrschaftsgebiet, das sie gegen Kleve, das Erzstift Köln sowie Geldern
erhalten konnten. Allerdings ging die Grafschaft seit 1250 von Kleve zu Lehen.
1376/1397 erheirateten die Grafen die Grafschaft Saarwerden, 1417 teilten sie
in Moers und Moers-Saarwerden. Im Kampf gegen Burgund verlor M. im späten 15.
Jahrhundert fast alle Güter. 1493 fiel M. an Wied-Runkel und 1519 an die Grafen
von Neuenahr. Sie führten die Reformation ein und vererbten die Güter 1600
testamentarisch an das Haus Oranien (Nassau-Oranien). 1702 nahm (Brandenburg
bzw.) Preußen M. im Zuge des nach dem Erlöschen der Prinzen von Oranien (König
Wilhelm III. von England) entstehenden Erbfolgestreits als Erbe und als Herzog
von Kleve in Besitz. Zwischen 1705 und 1707 beantragte Preußen die Aufnahme von
M. in das westfälische Reichsgrafenkollegium. 1707 wurde M. vom Kaiser in ein
Fürstentum umgewandelt. Seit 1723 war M. Sitz einer Regierung. Um 1800 hatte es
39000 Einwohner bei 6 Quadratmeilen Gebiet und zählte zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis. Von 1801 bis 1814 gehörte es zu Frankreich, danach zur
Rheinprovinz Preußens und kam damit 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 340f.; Wallner 703 WestfälRK 24; Henrichs, L., Geschichte der
Grafschaft Moers, 1914; Ottsen, O., Die Geschichte der Stadt Moers, 1950;
Roewer, H., Linksrheinische städtische Siedlungen, 1954; Der Landkreis Moers,
hg. v. Brües, O., 1963; Barkhausen, M., Die Grafen von Moers als Typus
kleinerer Territorialherren des späteren Mittelalters, (in) Barkhausen, M., Aus
Territorial- und Wirtschaftsgeschichte, 1963, 56ff.; Hübner, W., Der Landkreis
Moers. Geschichte, Landwirtschaft, Wirtschaft, 1965; Paravicini, W., Croy und
Burgund, AHVN 179 (1977), 7ff.; Janssen, W., Moers, LexMA 6 1992, 714; Moers,
hg. v. Wensky, M., 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Möhringen (Herrschaft). M. im
Versickerungsgebiet der Donau bei Tuttlingen wird 882 erstmals genannt. Im 10.
Jahrhundert kam es von dem letzten Alaholfinger an die Abtei Reichenau. Vögte
waren wohl ursprünglich Herren von Möhringen,
seit 1308 die Herren von Klingenberg. Um 1300
wurde der Ort Stadt. 1520 wurde die Herrschaft an Fürstenberg verkauft, das sie
1525 an das Schaffhauser Geschlecht Amstad (am Staad) veräußerte, 1553 aber
zurückerwarb. Über Württemberg (1806) kam M. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Hölzle, Beiwort 44; Bühler, F., Heimatbuch Möhringen, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Monaco (Herrschaft, Fürstentum). M.
östlich von Nizza ist vermutlich eine von Massilia (Marseille) aus erfolgte
phönikische oder phokäische Gründung, die 154 v. Chr. den Römern als Herculis
Monoeci portus bekannt war. 1215 eroberte Genua M. Im späten 13. Jahrhundert
(1297) flüchteten dorthin die guelfischen Grimaldi. Sie wurden 1454 Herren des Ortes. Sie verbündeten sich meist mit
Frankreich, 1524 mit Kaiser Karl V. 1641 unterstellten sie sich Frankreich und
wurden 1659 zu Fürsten erhoben. 1793 wurde M. von Frankreich annektiert. 1815
erhielt Sardinien die Schutzherrschaft über M. 1861 gingen Mentone und
Roccabruna (Roccabana) durch Verkauf an Frankreich verloren, wodurch das
Fürstentum von 21,6 Quadratkilometern auf 1,5 Quadratkilometer und von 7400 auf
1500 Einwohner verkleinert wurde. 1911 erhielt M. eine 1962 geänderte
Verfassung. Nach dem Schutzvertrag vom 17. 7. 1918 soll M. beim Aussterben der
Dynastie als Protektorat an Frankreich fallen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) B3; Saige, G., Documents
historiques relatifs à la principauté de Monaco, Bd. 1ff. 1888ff.; Saige, G.,
Monaco, ses origines et son histoire, 1898; Labande, L., Histoire de la
Principauté de Monaco, 1934; Lamboglia, N., Il principato di Monaco, 1942;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 183 ; Robert, J.,
Histoire de Monaco, 1973; Pavoni, R., Liguria medievale, 1992; Petti Balbi, G.,
Monaco, LexMA 6 1992, 727; François, N., Introduction au droit monégasge, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mühlenbach (Herrschaft). 868 gab König
Ludwig der Deutsche M., Arenberg und Immendorf bei Koblenz an das Kloster
Herford. 1226 erwarben die Herren von
Helfenstein das Erbmeieramt. Sie entwickelten aus der Vogtei und dem Meieramt
die Herrschaft M. 1579 erbten die Rollshausen (Rolshagen), die von
Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), die Vogt (bzw. Vögte) von Hunolstein und
die Wrede die Herrschaft. Seit 1715 hatten die Wrede allein die Herrschaft. Das
Schutzrecht übte seit 1465/1470/1692 das Erzstift Trier aus. 1946 kam M. zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987, 326.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mühlheim (an der Donau) (Herrschaft). 790
wird M. am Platz einer römischen Siedlung erstmals erwähnt. Die Neugründung
durch die Grafen von Zollern (Hohenzollern) vor 1241 wurde Mittelpunkt einer
Herrschaft, die 1391 mit Bronnen, Kolbingen, Beuron, Irndorf, Buchheim,
Worndorf, Königsheim, Mahlstetten, Böttingen und Stetten sowie der Vogtei über
Kloster Beuron an die Herren von Weitingen und
von diesen 1409 samt Nendingen an die Herren von
Enzberg verkauft wurde. Seit 1544 stand vertraglich die hohe Obrigkeit der
Grafschaft Hohenberg und damit Habsburg/Österreich zu. 1806 kam die Herrschaft
Enzberg an Württemberg und damit M. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Bauser, F., Mühlheim und die Herren
von Enzberg, 1909; Blessing, E., Mühlheim an der Donau, 1985.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Munderkingen (reichsstadtähnliche Stadt). Die
von den Herren von Emerkingen gegründete Stadt
M. kam vor 1297 an Habsburg. 1384/1386 verpfändete Habsburg die mit
reichsstadtähnlichen Rechten ausgestattete Stadt an die Truchsessen von
Waldburg. 1680 löste sich die zum österreichischen Reichskreis gezählte Stadt
an Österreich aus. 1805 kam sie an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Münzenberg (Herren,
Herrschaft). Vor 1160 erbaute der Reichsministeriale Kuno I. von Hagen/Arnsburg
die vielleicht 1165 bezugsfertige Burg M. in der Wetterau, nach der sich die
Familie danach benannte. Sie war Mittelpunkt der 1155/1156 bezeugten Herrschaft
M. Zu ihr kam nach 1170 ein Teil der Grafschaft Nürings. Nach dem Aussterben
der Herren von M. gelangte die später zum
oberrheinischen Reichskreis zählende, M., Assenheim, Königstein, Dreieichenhain,
Babenhausen und rund hundert weitere Orte umfassende Herrschaft 1255 zum
größten Teil (40/48) an die Herren von
Falkenstein, die weitere Anteile von Weinsberg (1270), Schönberg (1272) und
Pappenheim (1286) erwarben, im Übrigen (8/48) an Hanau. Das Erbe der Herren von Falkenstein fiel 1418 an die Grafen von
Solms, die zuletzt 20/48 hatten, und Eppstein. Für die Grafen von Eppstein
traten 1581 Stolberg (10/48) und das Erzstift Mainz (10/48) ein. Die
mainzischen Güter kamen 1684 an die Grafen von Hanau und damit 1736 an
Hessen-Kassel, die Solmser Güter im frühen 18. Jahrhundert an Hessen-Darmstadt.
Der Anteil Hessen-Kassels fiel 1810 über Frankreich an Hessen-Darmstadt. S. a.
Hanau-Münzenberg, Hessen.
L.: Wolff 270ff.; Wallner 698 OberrheinRK 19, 30, 37, 38, 42; Ködding, H.,
Geschichte der Stadt und Herrschaft Münzenberg, 1933; Bosl, K., Die
Reichsministerialität der Staufer, Bd. 1 1950; Binding, G., Burg Münzenberg, 2.
A. 1965; Gruber, K./Küther, W., Minzinberg - Burg, Stadt, Kirche, 1968; Hinz, H.,
Münzenberg, LexMA 6 1992, 931; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2,
445; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 284.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Munzingen (Herren). M. bei Freiburg im Breisgau wird 1003 erstmals erwähnt. Die Burg M. war Sitz der Herren von M. Über die Grafen von Kageneck und die Landgrafschaft Breisgau kam M. 1805 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Murrhardt (Kloster). In M. an der Murr
bestand in römischer Zeit ein Limeskastell. In dessen Nähe erwuchs im 7.
Jahrhundert eine fränkische Siedlung, die vor 750 eine Holzkirche erhielt. In
dem vermutlich 788 erstmals als Murrahart genannten Ort gründete der einer
Hochadelsfamilie angehörige, wahrscheinlich mit Bischof Megingoz von Würzburg
und vielleicht auch mit Kaiser Ludwig dem Frommen verwandte Waltrich am Anfang
des 9. Jahrhunderts das Benediktinerkloster St. Januarius, dessen Ausstattung
auf Königsgut beruhte (verschollene echte Dotationsurkunde Ludwigs des Frommen
von mutmaßlich 816, gefälschte Gründungsurkunde von angeblich 817). 993 errang
das Hochstift Würzburg die Eigenklosterherrschaft. Die Vogtei über das Kloster
stand als Reichslehen den hessonischen Herren
bzw. seit 1180 Grafen von Wolfsölden und seit 1230 über die Erbtochter den
Grafen von Löwenstein zu, deren Rechte 1277 durch Verkauf an das Hochstift
Würzburg, 1281 aus Geldmangel über König Rudolf von Habsburg an die neuen
Grafen von Löwenstein und 1388/1395 an Württemberg kamen. Im späten 15.
Jahrhundert wurde M. in Württemberg landsässig. 1525 gingen die Urkunden durch
Plünderung verloren. 1552 wurde die Reformation durchgeführt. Das Kloster wurde
aufgehoben. 1808 gingen Stadt M. und das Kloster M. im Oberamt Backnang
Württembergs auf. 1951/1952 kam M. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Schöpfer, R., Geschichte Murrhardts bis 1900, (in) Backnanger
Heimatbuch 2 (1936); Jäger, G., Murrhardt einst und jetzt, 1955; Störmer, W.,
Schäftlarn, Murrhardt und die Waltriche des 8. und 9. Jahrhunderts, (in) Zs. f.
bay. LG. 28 (1965); Fritz, G., Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter,
1982; Fritz, G., Stadt und Kloster Murrhardt im Spätmittelalter und in der
Reformationszeit, 1990; Eberl, I., Murrhardt, LexMA 6 1992, 994; Wagner, H.,
Die Privilegierung des Klosters Murrhardt durch Ludwig den Frommen, DA 57
(2001), 421. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nalbach (Herrschaft). Über die zur
Herrschaft N. des Sankt Simeonsstiftes in Trier gehörenden Dörfer Bettstadt,
Bilsdorf, Diefflen, Körprich, N. und Piesbach hatten im 15. Jahrhundert die
Raugrafen die Obervogtei. Diese kam danach je zur Hälfte an das Erzstift Trier
und die Pfalz. Diese belehnte die Herren von
Rathsamhausen, danach die Braubach de Lénoncourt und 1711 die Herren von Hagen zur Motten (Hagen). Daneben hatten im
17. Jahrhundert die Herzöge von Lothringen eine sog. Schirmvogtei. 1784
erkannte das Sankt Simeonsstift die Landesherrschaft des Erzstifts und der Herren von Hagen an. Über Preußen kam N. 1919 und
1945/1946 zum Saargebiet und damit 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 502. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neckargemünd (Reichsstadt). 988 wird erstmals
das Dorf Gemundi unterhalb der Reichsburg Reichenstein am Zusammenfluss von
Elsenz und Neckar erwähnt. 1241 ist der Ort als Reichsstadt bezeugt. 1329
konnte der Pfalzgraf die verpfändete Reichsstadt von den Herren von N. auslösen. 1395 kam diese an die Pfalz,
1803 an Baden und damit N. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 90. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neckarsteinach (Reichsritter,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Kurz nach 1100 wurde in N. am Neckar
östlich von Heidelberg die Hinterburg erbaut. Von ihr aus brachte das
fränkische Rittergeschlecht der Landschad (Landschwalbe) von Steinach die 1142
erstmals bezeugte Vorderburg, die nach 1165 errichtete Mittelburg und die
vielleicht im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts geschaffene Burg Schadeck
(Schwalbennest) 1428 von unterschiedlichen Berechtigten (Helmstadt, Worms,
Erbach, Mainz, Speyer, Handschuhsheim) an sich. 1653 starb das damit N.
beherrschende Geschlecht aus. Es folgten die Metternich zu Burscheid und
Müllenark und die Freiherren von Dorth. N. zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1806 kam N. an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 512; Möller, W./Kraus, K., Neckarsteinach, seine Herren, die Stadt und die Burgen, 1928.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neckarsulm (Reichslehen). 771 wird erstmals
die villa Sulmana in der Überlieferung Lorschs genannt. Sie ist später
Reichslehen der Herren von Weinsberg. Um 1310 erhielt
sie von diesen Stadtrecht. 1375 fiel sie durch Verkauf mit der Herrschaft
Scheuerberg an das Erzstift Mainz, 1484 durch Tausch an den Deutschen Orden,
1805 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 113; Maucher, K., Neckarsulmer Chronik, 1901; Krapf, F., Neckarsulmer
Heimatbuch, 1926; Neckarsulm. Die Geschichte einer Stadt, hg. v. d. Stadt
Neckarsulm, 1992.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neipperg (Herren,
Reichsritter, Grafen, Reichsgrafen). Von dem 1120 erstmals bezeugten Birtilo
von Schwaigern leitet sich das seit 1241 nach der Burg N. (Niberch) bei
Brackenheim benannte fränkisch-schwäbische Geschlecht N. her, dem die 1302
erworbene Herrschaft Schwaigern im Kraichgau gehörte. Es wurde 1726 zu
Reichsgrafen erhoben und gelangte 1766 in der schwäbischen Reichsgrafenbank als
Personalist zur Reichsstandschaft. Den Grafen gehörten neben Schwaigern das
1407 erworbene Klingenberg, das 1737 erworbene Massenbachhausen, Adelshofen und
halb bzw. drei Achtel Gemmingen. Alle diese Güter steuerten zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Die Stammherrschaft N. fiel 1806 an
Württemberg und Baden und kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
S. Neitperger?
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Zeumer 554 II b 61, 23; Hölzle, Beiwort 51;
Winkelmann-Holzapfel 157; Klunzinger, K., Die Edlen von Neipperg, 1840; Eberl,
I., Die Herren und Grafen von Neipperg, (in)
Schwaigern, 1994, 385; Archiv der Grafen von Neipperg 1280-1881, bearb. v.
Kraus, D., 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nellenburg (Grafen, Landgrafschaft). Die
Burg N. bei Stockach war Sitz der mit den Burchardingern und Udalrichingern
verwandten, seit 889 erkennbaren Grafen von N., die als Stifter des Klosters
Allerheiligen bei Schaffhausen hervortraten. Um 1050 wechselten die Grafen vom
Zürichgau an den oberen Rhein. 1077/1078 verloren sie die Grafschaft im
Zürichgau. Seit 1080 nannten sie sich nach N. 1100/1105 starben die älteren
Grafen von N. aus und vererbten Herrschaft und Namen auf die Grafen von
Bürglen, um 1170 auf die Grafen von Veringen. Vor 1256 vereinigten diese das zu
N. und Stockach gehörige Gebiet mit dem Hegau (Landgrafschaft). 1422 kamen die
Landgrafschaft und die Grafschaft an die Herren
von Tengen. Von 1465 bis 1805 gehörte N. durch Kauf zu Habsburg/Österreich und
bildete einen Teil Schwäbisch-Österreichs. 1805 kam die zum österreichischen
Reichskreis zählende, von mehreren adligen Herrschaften und Städten durchsetzte
Landgrafschaft N. mit rund 25000 Einwohnern an Württemberg, 1810 an Baden und
damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5; Berner, H., Die Landgrafschaft Nellenburg, (in) Vorderösterreich,
hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Hils, K., Die Grafen von Nellenburg im 11.
Jahrhundert, 1967; Der Landkreis Konstanz, Bd. 1 1968, 293ff.; Schib, K.,
Geschichte der Stadt und der Landschaft Schaffhausen, 1972; Seibert, H.,
Nellenburg, LexMA 6 1992, 1087.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nerreth (Reichsdorf), Nuwenreuthe. 1360
versprach Kaiser Karl IV. den Herren von
Wendelstein vermutlich, die ihnen verpfändeten Reichsdörfer, darunter
Nuwenreuthe (Nerreth) bei Wendelstein südlich Nürnbergs, nicht getrennt
einzulösen.
L.: Hugo 458. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neschwitz (Herrschaft). N. bei Bautzen in
der späteren Oberlausitz erscheint 1268 als Herrschaft. Mittelpunkt war die
Wasserburg N. Von den Markgrafen von Meißen kam N. vermutlich nach 1268 an die Herren von Pannwitz (Pannewitz) und von
Schreibersdorf, 1575 an die Schleinitz, Ponickau, Theler (1627-1708), die
Herzöge von Württemberg-Teck, die Grafen Sulkowski und die Freiherren von
Riesch (1763). Mit Sachsen fiel N. von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Vietinghoff-Riesch, A. Frhr. v., Letzter Herr auf Neschwitz, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuenburg (Grafschaft, Fürstentum), frz.
Neuchâtel. An der Stelle vorgeschichtlicher Siedlungen und einer älteren Grafenburg
wurde 1011 eine neue Burg (novum castellum) errichtet. 1032 (1032/1033) kam das
im 9. Jahrhundert an das Königreich Burgund gefallene Gebiet um N. zum
Deutschen Reich. Die seit der Mitte des 12. Jahrhunderts fassbaren, seit 1196
als Grafen auftretenden Herren von N. stammten
von den Grafen von Fenis ab. 1214 wurde geteilt. 1218 wurden die Grafen nach
dem Aussterben der Herzöge von Zähringen reichsunmittelbar. 1226 wurde in die
Linien Nidau, Straßberg und Aarberg-Valangin geteilt. Seit 1288 waren die Grafen
von Chalon (und später die Oranier) Oberlehnsherren. Nach dem Aussterben der
Grafen von N. 1373 kamen ihre Güter erbweise 1395 an die verwandten Grafen von
Urach-Freiburg und 1458 an die Markgrafen von Hachberg. 1406 ging N. mit Bern
ein ewiges Burgrecht ein. 1504 fiel die Grafschaft über eine Erbtochter von den
Hachberg an das Haus Orléans-Longueville (bourbonische Nebenlinie der Ducs de
Longueville). Um 1530 wurde die Reformation eingeführt. 1579/1592 erwarb das
Haus Orléans-Longueville die Rechte über Valangin. 1643 nahm es den Titel eines
Fürsten von N. an. 1648 wurde die Grafschaft zum souveränen, unter dem Schutz
der Eidgenossenschaft stehenden Fürstentum erhoben. Nach dem Aussterben des
Hauses Orléans-Longueville 1694/1707 ging das Fürstentum durch Wahl der Stände
an Friedrich I. von Preußen als testamentarischen Erben des Hauses Oranien, das
die 1530 ausgestorbenen Grafen von Chalon beerbt hatte. 1713 wurde dies von
Frankreich anerkannt. 1805 kam N. (wie Kleve) durch von Napoleon erzwungene Abtretung
seitens Preußens (gegen Hannover) an Frankreich bzw. 1806 dessen Marschall
Berthier. Nach der Wiedervereinigung mit Preußen (1814) gab König Friedrich
Wilhelm III. dem Fürstentum eine Verfassung (charte constitutionelle vom 18. 6.
1814), erklärte es als einen souveränen Staat und bewirkte, dass es am 12. 9.
1814 als 21. Kanton in die Eidgenossenschaft der Schweiz aufgenommen wurde. In
Bezug auf seine inneren Angelegenheiten blieb N. Fürstentum des Königs von
Preußen. Die vom König von Preußen als persönlicher Besitz vorbehaltenen
Hoheitsrechte wurden am 1. 3. 1848 revolutionär durch eine republikanische
Verfassung aufgehoben und die Monarchie abgeschafft. Am 26. 5. 1857 verzichtete
der König von Preußen auf alle Rechte, behielt aber den Titel Fürst von N. und
Graf von Valangin, den er 1861 aufgab. S. Neuenburg (Kanton).
L.: Wolff 537; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, II 72 b (bis
1797) B2/3; Chambrier, F. de, Histoire de Neuchâtel et Valangin, 1840, Neudruck
1984; Oppinger, E., Neuenburg, die Schweiz und Preußen 1798 bis 1806, 1915;
Bonjour, E., Preußen und Österreicher im Neuenburger Konflikt, 1931; Thévenaz,
L., Histoire du pays de Neuchâtel, 1948; Bonjour, E., Der Neuenburger Konflikt,
1957; Neuchâtel et la Suisse, hg. v. Montandon, L. u. a., 1969; Histoire du
Pays de Neuchâtel, Bd. 1 1989; Bibliographie neuchâteloise, hg. v. Froidevaux,
A., 1990; Koler-Weiß, K., Neuenburg, LexMA 6 1992, 1100; Bachmann, A., Die
preußische Sukzession in Neuchâtel, 1993; Stribrny, W., Die Könige von Preußen
als Fürsten von Neuenburg-Neuchâtel, 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuengleichen (Herrschaft). Die beiden Burgen
Gleichen südlich von Göttingen wurden um 1100 von den Grafen von Reinhausen
erbaut. Über das Kloster Reinhausen kamen sie an das Erzstift Mainz, wurden
1152 aber von Herzog Heinrich dem Löwen eingezogen. 1270 gaben sie die Welfen
gegen Güter im Solling an die Herren von Uslar.
Diese teilten sich zu Anfang des 14. Jahrhunderts in die Linie Altengleichen und
N. Die Linie N. verkaufte 1451 ihre Güter an die Landgrafen von Hessen, die sie
von 1455 bis 1578 an die Herren von Bodenhausen
verpfändeten. 1816 gab Hessen das Amt N. tauschweise an Hannover ab. Damit kam
N. 1866 an Preußen und 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 254; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Karte 18; Lücke, H., Burgen,
Amtssitze und Gutshöfe um Göttingen, 1952.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuenstein (Burg, Herren).
Nach der Burg N. bei Künzelsau nannten sich seit 1230 von den Edelfreien von
Stein stammende Herren von N. Nach 1300 erwarben
die Hohenlohe ihre Güter. 1551/1555 wurde N. bis 1698 Sitz der Linie
Hohenlohe-Neuenstein. 1806 fiel es an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119; Weller, K., Aus Neuensteins Vergangenheit, 1908; Schumm, K., Zur
600-Jahrfeier der Verleihung des Stadtrechtes, 1951.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuenstein (Freiherren, Reichsritter). (Um
1550 waren N. Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.) Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von N. mit dem 1799 an Truchsess von
Waldburg-Zeil-Trauchburg gelangten halben Zimmern unter der Burg zum Kanton
Neckar, Ort Neckar-Schwarzwald und Ort Ortenau bzw. Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau (1802 Leopold Joseph Andreas N. [Herr zu Rodeck],
Johann Baptist N., Joseph Franz Xaver N., Karl N. [Herren
zu Hubacker]) des Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten die bereits im
Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten N. 1773 zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 64; (Stetten 33; Riedenauer 125;) Kollmer 379.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuffen (Herren).
Das schon um 300 besiedelte N. bei Nürtingen ist um 1100 als Dorf N. bezeugt.
Seit 1198 gehörte der Ort, der um 1232 zur Stadt erhoben wurde, den edelfreien Herren von N. 1301 fiel er mit 5 Dörfern durch Verkauf
an Württemberg. Die den Herren von N. ebenfalls
gehörige Grafschaft Marstetten mit Weißenhorn kam 1342 an Bayern. N. gelangte
über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Hezel, G., Neuffen und Hohen-Neuffen, 1957; Maurer, H., Die
hochadeligen Herren von Neuffen und Sperberseck,
Zs. f. württemberg. LG. 25 (1966), 59ff.; Eberl, I., Neuffen, LexMA 6 1992,
1101. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N.
(Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers
von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von
Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg.
Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts
vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter
zu einer reichsunmittelbaren Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit
erlangte und zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam
durch Kauf und Erbe an die Kartause Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren,
das Kloster Ursberg, die Ulmer Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg,
Hausen, Westerstetten, Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N.
(Raunau) bestand aus dem Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau.
1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederstetten (reichsritterschaftlicher Ort).
N. südöstlich von Mergentheim erscheint im 9. Jahrhundert in den Traditionen
Fuldas (Stetine). Seit 1290 gehörte es den Herren
von Hohenlohe-Brauneck. 1366 erwarb es Hohenlohe-Speckfeld, das 1412 ausstarb.
Von 1415 an war es Lehen Würzburgs der Rosenberg, fiel aber 1632 heim. 1636 kam
es von Würzburg an die Hatzfeld, fiel aber 1794 erneut heim. 1803 gelangte die
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählende Herrschaft an
Hohenlohe-Bartenstein, fiel 1806 aber an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512; Stern, M., Heimatbuch der Stadtgemeinde Niederstetten, 1930.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederweiler (Reichsdorf). Am 18. 10. 1403
bestätigte König Ruprecht den Herren von
Königsegg die Reichspfandschaft Hoßkirch (bei Saulgau), N. bzw. Unterweiler und
Oberweiler.
L.: Hugo 455, 453.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niefern (Herren).
1186 begegnen Herren von N. Sie sind nach der
1276 belegten Burg (Hohen-)N. bei Pforzheim benannt. Mit der unteren Burg fiel
N. nach dem Aussterben der Herren von N. um 1500
an Baden, das zunächst auch drei Viertel des Dorfes von Kloster Maulbronn und
Georg von Bach und wenig später das vierte Viertel von Konrad von Wallstein
kaufte. 1951/1952 kam N. zu Baden-Württemberg.
L.: Langbein, E., Bilder aus der Vergangenheit des Dorfes Niefern, 1906.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nimburg (Herrschaft). 1052 erscheint die
N. (Nuemburc) bei Emmendingen, nach der sich seit 1087/1094 Herren bzw. Grafen nannten. 1200 verkauften sie die
zugehörige Herrschaft an das Hochstift Straßburg. 1465 wurde N. von
Baden-Durlach erworben. Über Baden kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 37; Stolz, W., Nimburg in seiner Vergangenheit und
Gegenwart, 1955.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordendorf, Norndorf (Herrschaft). Im N. am
unteren Lech bei Donauwörth erscheinen seit 1264 die Herzöge von Bayern als
Lehnsherren zahlreicher Rechte, die zunächst die Herren
von Donnersberg, seit 1290 die verwandten Marschälle von Oberndorf, seit 1455
die Marschälle von Affing, seit 1492 Ritter Mang von Hohenreichen, seit 1498
Ehrentraut von Seyboldsdorf (Ehrentraut die Seyboltsdorferin), seit 1506 Walter
von Gumppenberg, seit 1517 Ernst Marschall zu Oberndorf, seit 1528 die Pimmel
von Augsburg, 1548 die Rehling von Augsburg und seit 1580 durch Kauf die Fugger
in der Linie N. (Fugger-Nordendorf) innehatten. Daneben gab es im 13.
Jahrhundert Herren von N. mit eigenen Rechten.
Über die Fugger zählte die Herrschaft N. innerhalb Burgaus zum schwäbischen
Reichskreis. N. fiel bei der Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 205; Hölzle, Beiwort 45; Franken, M., Die Alemannen zwischen Iller
und Lech, 1944. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nörvenich (Grafschaft). Zur Grafschaft N.
(1028 Noruenich) gehörte das Reichsgut um Düren. Zusammen mit der von den
Pfalzgrafen lehnrührigen Waldgrafschaft mit den späteren Ämtern Nideggen und
Wehrmeisterei (Wermeisterei) am Nordrand der Eifel fiel sie 1177 durch Heirat
mit Alveradis von Maubach an die Grafen von Jülich und damit 1207 an die Herren von Heimbach, die sich seitdem nach Jülich
benannten. Über Jülich und Preußen kam N. 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 322. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nothaft, Notthaft (Herren, Reichsritter). Die vielleicht aus dem Raum um
Regensburg kommenden N. sind 1163 erstmals mit Adalbertus de Egre (1166
Adelbertus N.) im Egerland nachweisbar. Später saßen sie auf den Burgen
Thierstein, Weißenstein im Steinwald (von etwa 1300 bis 1381), Wernberg,
Runding, Bodenstein bei Nittenau (von etwa 1400 bis 1539), Aholming (bei
Deggendorf und an vielen anderen Orten. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
N. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. In mehrere Linien verzweigt,
standen die N. in Wien, München, Kaiserswerth und Münster in hohen Diensten.
1718 beerbte die Linie Bodenstein die 1638 zu Grafen erhobene Linie
Weißenstein, 1734 die Linie Wernberg. 1881 endete ihre letzte Herrschaft. Im
20. Jahrhundert starb die Linie Bodenstein im Mannesstamm aus.
L.: Riedenauer 125; Stark, H., Die Stammlehen der Familie Nothaft im Egerland,
Archiv f. d. G. v. Oberfranken 75 (1995), 39; Singer, F., Das Nothaftische
Lehensbuch von 1360, 1996; Stark, H., Die Familie Nothaft, (in) Der Dohlenturm
1 (1997), 1; Stark, H., Die adeligen Forstmeister im Egerer Reichsforst, Archiv
f. d. G. v. Oberfranken 77 (1997), 207; Rahrbach 172
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nürings (Grafen). Nach der Burg N. bei Falkenstein im Taunus nannten sich von 1103 bis 1171 nachweisbare, von der Mosel stammende Grafen (992 Graf Berthold). Sie waren im 11. Jahrhundert im Einrich (dem linken Ufer der unteren Lahn zwischen Diez und Nassau) und in der Wetterau begütert und hatten später die Grafschaft der Wetterau und der Nidda. Ihre Güter fielen teilweise an die Herren von Münzenberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberisenburg (Grafschaft). Der remboldsche
Stamm (Oberisenburg) der Grafen von Isenburg beerbte um 1213/1245 (vor 1247)
mit anderen (Eberhard von Breuberg, Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Rosemann von
Kempenich und Albert von Trimberg) die Herren/Grafen
von Büdingen zwischen Nidder, Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft Büdingen [1324
fünf Achtel], Grafschaft Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen eine Herrschaft
auf. Sie wurde seit 1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486 auf Offenbach
ausgedehnt. 1442 wurde wegen Büdingen von der Linie Isenburg-Birstein der
Reichsgrafenstand erworben. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Übertritt zum
Calvinismus und eine Aufspaltung in zahlreiche Linien (1517 Linien
Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von 1601 bis 1628 wurde das Haus
nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625 Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es
sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a. Isenburg-Offenbach bis 1718,
Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis 1920). 1635 kam es zur
vorübergehenden Sequestrierung der Grafschaft an den Landgrafen von
Hessen-Darmstadt. Seit 1684 bestanden die beiden zum oberrheinischen
Reichskreis zählenden Hauptlinien Isenburg-Büdingen und Isenburg-Birstein. 1815
kam die Grafschaft an Österreich, 1816 teils an das Großherzogtum Hessen
(Hessen-Darmstadt), teils an das Kurfürstentum Hessen (Hessen-Kassel), 1866 an
Preu0eb und 1945 das Gebiet an Hessen. S. Isenburg (Isenburg-Birstein,
Isenburg-Büdingen).
L.: Wolff 276; Wallner 696ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer Historischer
Weltatlas III 2 (1648) D3, III 38 (1789) C2; Simon, G., Geschichte des
reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff. 1864f.; Philippi, H.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Obernau (Herrschaft). O. bei Rottenburg erscheint erstmals 1145 anlässlich einer Übertragung an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen. Der Ort O. unterstand den Herren von Ow und den Grafen von Hohenlohe bzw. seit 1381 Habsburg/Österreich. 1512 kam O. an die Herren von Ehingen. Nach ihrem Aussterben wurden 1698 die Freiherren Raßler von Gamerschwang (von Rassler) mit O. belehnt. Sie hatten unter der Landeshoheit Österreichs den Ort bis 1805. Dann fiel er an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberndorf (Herrschaft). O. bei
Genderkingen erscheint 1127 als Sitz eines Geschlechtes, das seit 1150 das
Marschallamt der Bischöfe von Augsburg innehatte. 1533 verkaufte der von den Herren abstammende Wolf von Donnersberg die Herrschaft
für 21000 Gulden an Anton Fugger. Über die Grafen Fugger-Glött, welche die
Herrschaft später bis 1785 an die Pflummern verpfändeten, gehörte O. dem
schwäbischen Reichskreis an. 1806 kam es an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 14 b; Heldwein, H., Aus vergangenen Tagen
der Pfarrei Oberndorf, 1928. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberschefflenz (Reichsdorf). Am 18. 1. 1367
erlaubte Kaiser Karl IV. dem Erzbischof von Mainz, das von den Herren von Weinsberg eingelöste Reichsdorf (Richs
dorff) O. bei Mosbach mit Mauern und Gräben zu umgeben und zur Stadt nach dem
Recht Heilbronns und Wimpfens zu machen. Dies wurde aber nicht verwirklicht. Am
18. 3. 1378 erlaubte Karl IV. dem Pfalzgrafen Ruprecht, Schefflenz einzulösen.
Später kam es an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hugo 468; Roedder, E., Das südwestdeutsche Reichsdorf dargestellt auf Grund
der Geschichte von Oberschefflenz, 1928.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberstadion (Herrschaft). O. südlich von
Ehingen an der Donau wird 1270 erstmals erwähnt (Walter de Stadegun). Nach ihm
nannten sich die zur Reichsritterschaft steuernden Herren
von Stadion, die sich im 14. und 18. Jahrhundert teilten und 1686 in den
Reichsfreiherrenstand und 1711 in den Grafenstand erhoben wurden. Zuletzt
gehörte O. der Linie Stadion-Thannhausen. Über Württemberg kam es 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 53; Lamp, H., Die Kirche in Oberstadion, Diss. phil.
Tübingen 1940. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberstein (Reichsherrschaft) (seit 1933
Idar-Oberstein). Das vielleicht 1075 als Steyn erwähnte O. (in Idar-Oberstein)
war Hauptort einer kleinen Reichsherrschaft der Herren
von O., die am Ende des Heiligen Römischen Reiches zu den nicht eingekreisten
Reichsteilen gehörte. 1197 wurde die Herrschaft geteilt. Die Güter der 1270
erloschenen jüngeren Linie kamen an die Herren
von Daun, die Güter der älteren Linie an das Erzstift Trier (als Lehnsherren)
und die Linie Daun-Oberstein. Nach dem Erwerb der Grafschaft Falkenstein durch
Daun-Oberstein kam O. zu Falkenstein, wurde 1554 aber wieder verselbständigt.
1642 gelangte es an Daun-Broich, 1680 an die Grafen von Leiningen-Heidesheim.
1766 zogen beim Aussterben der Grafen Nassau-Saarbrücken (Nassau) und
Lothringen ihre Lehnsgüter ein. Die verkleinerte Herrschaft O. wurde bis 1774
vom Erzstift Trier mit einem Drittel und den Grafen von Limburg-Styrum mit zwei
Dritteln gemeinschaftlich, danach von Trier allein verwaltet. 1794 wurde sie
von Frankreich erobert. 1815 kam das Gebiet der Herrschaft an Preußen. 1817
wurde es Teil des neugegründeten oldenburgischen Fürstentums Birkenfeld. 1937
fiel es wieder an Preußen. Seit 1946 gehört es zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 500f.; Heimatchronik des Landkreises Birkenfeld, hg. v. Becker, K.,
1961; Duckwitz, G., Kleinstädte an Nahe, Glan und Alsenz, 1971; Dotzauer, W.,
Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberstein (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die O. zum Ritterkreis Rhein bzw. rheinischen Ritterkreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Conrad, O., Die Herren
und Ritter von Oberstein, 1956. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Obersulmetingen (freie Herrschaft). O. an der
Riss zwischen Biberach und Memmingen wird 853 erstmals erwähnt
(Sunnimuotingen). 973 hatte ein Neffe Bischof Ulrichs von Augsburg die dortige
Burg inne, später wohl die Grafen des Rammachgaues, die sich zeitweise nach
Sulmetingen, seit Ende des 12. Jahrhunderts aber nach Neuffen nannten und um
1240 die Grafschaft Marstetten erwarben. Neben ihnen erscheinen von 1225 bis
1528 niederadlige Herren von Sulmetingen.
1508/1555 erwarben die Schad von Mittelbiberach als Lehen des Reiches bzw.
Österreichs alle Anteile der zum schwäbischen Reichskreis gehörigen Herrschaft.
1699 vererbten sie sie an das Kloster Ochsenhausen. 1805 kaufte der Fürst von
Thurn und Taxis den Ort. Über Württemberg kam er 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberweiler (Reichsdorf). Am 18. 10. 1403
bestätigte König Ruprecht den Herren von
Königsegg in Oberschwaben die Verpfändung von Hoßkirch, Niederweiler und O. bei
Saulgau. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hugo 455, 453.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oettingen-Flochberg (Grafen). Die Burg Flochberg bei
Bopfingen, nach der sich 1138 Herren von
Flochberg nannten, wird 1145 als castrum regis erwähnt. 1188 überließ Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Bopfingen und Flochberg seinem Sohn. 1330 gab Kaiser
Ludwig der Bayer die zerstörte Burg an die Grafen von Oettingen, die 1347
pfandweise die wiedererrichtete Burg von König Karl IV. erhielten. Nach ihr
nannte sich später eine Linie der Grafen. 1806 kam Flochberg an Bayern, 1810 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Ostalbkreis, 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Offenbach (Burg, Herrschaft, Stadt). Das
977 erstmals erwähnte O. im Reichsforst Dreieich gelangte über die Herren von Münzenberg und Falkenstein 1418/1486
allmählich ganz an die Grafen von Isenburg. 1556 erhob es der Graf von
Isenburg-Büdingen zur Residenz. 1816 fiel es an Hessen-Darmstadt und damit 1945
an Hessen. S. Isenburg, Isenburg-Offenbach.
L.: Wolff 277; Pirazzi, E., Bilder und Geschichten aus Offenbachs
Vergangenheit, 1879. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Öhringen (Stift). In der schon
vorgeschichtlich besiedelten Hohenloher Ebene im oberen Ohrntal errichteten die
Römer 150 n. Chr. den vicus Aurelianus mit zwei Kastellen. Im Mittelalter
erscheint O. erstmals 1037 (Orengowe), als die Mutter Kaiser Konrads II. die
Pfarrkirche in ein Kollegiatstift umwandeln ließ. Über die Vogtei erlangten die
Herren von Hohenlohe um 1250 den 1253 als Stadt
bezeichneten Ort. Nach der Reformation fiel das Stift an die Grafen. Nach
1551/1555 stand O. den beiden Hauptlinien Hohenlohe-Neuenstein und
Hohenlohe-Waldenburg gemeinsam zu. 1677 wurde es Residenz einer eigenen Linie.
1782 kam es ausschließlich an Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen. 1806 gelangte es
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Öhringen.
L.: Wolff 119; Mattes, W., Öhringer Heimatbuch, 1929, Neudruck 1987; Schumm,
K., Geschichte der städtischen Verfassung in Öhringen, 1953; Knoblauch, E., Die
Baugeschichte der Stadt Öhringen bis zum Ausgang des Mittelalters, 1970; Der
Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd. 1, 2 1961ff.; Öhringen, hg.
v. d. Stadt Öhringen, 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ortenberg (Grafschaft). O. bei Büdingen
wird 1176 erstmals als Burg erwähnt. Sie gehörte einer Linie der vor 1245
ausgestorbenen Herren von Büdingen, denen eine
Ganerbschaft nachfolgte (Kempenich bis etwa 1260, Breuberg, Trimberg,
Hohenlohe-Brauneck, 1357/1358 Trimberg, Weinsberg, Eppstein-Königstein, Nassau,
1460 Eppstein-Königstein, Eppstein-Münzenberg [1476 Hanau], Hanau, Isenburg
[1466 Eppstein-Königstein]). 1535 traten nach dem Aussterben von
Eppstein-Königstein die Grafen von Stolberg(-Königstein) an ihre Stelle. 1601
gehörte der Ort zu zwei Dritteln Stolberg (1645 Stolberg-Stolberg) und zu einem
Drittel Hanau (1736 Hessen-Kassel). 1806 kam O. an Frankreich, 1810 an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 270, 276; Heusohn, K., Ortenberg, Burg, Stadt und Landgericht unter
der Linde, 1927; Junker, H., Die Stadt Ortenberg im Zeitalter des 30jährigen
Krieges, 1936. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ortenburg (reichsunmittelbare Grafschaft).
Die Familie der Grafen von O. (Ortenberg) bei Vilshofen stammte vielleicht von
den Grafen von Sponheim ab, fasste am Ende des 10. Jahrhunderts in Kärnten Fuß,
erweiterte die Güter durch Heiraten Graf Siegfrieds mit Richgard von Lavant und
Engelberts mit der Schwester des Herzogs von Kärnten, gewann 1090 die
Markgrafschaft von Istrien (1090-1096, 1103-1170), erbaute die Burg O. in
Kärnten (1093 von O., 1141 Grafen von O.) und wurde 1122 zu Herzögen von
Kärnten erhoben (1276 Verlust des Herzogtums an König Ottokar von Böhmen bzw.
der Güter an die Grafen von Görz bzw. Habsburg). Außerdem erwarb sie in Bayern
Güter von Tirol bis zur Donau (u. a. der Grafen von Formbach) und stieg nach
den Grafen von Andechs und Wittelsbach zum mächtigsten bayerischen Geschlecht
(Herrschaft im Rottgau (Rottachgau) und Chiemgau) auf. Nördlich der Donau wurde
Obermurach bzw. Murach (Murau) im Oberpfälzer Wald gewonnen. Nach 1190 erfolgte
eine Teilung. Die von Rapoto I. gegründete jüngere Linie gewann das Erbe der
Grafen von Frontenhausen (Markgrafschaft Kraiburg/Inn) und erbaute vor 1190 die
Burg O. (Ortenberg) bei Vilshofen südwestlich von Passau. 1208/1209/1210 wurde
das Amt der Pfalzgrafen von Bayern erworben. In den Erbstreitigkeiten nach
Erlöschen der jüngeren Linie im Mannesstamm (1241/1248) verloren die Grafen
alle Güter bis auf die vom Reich zu Lehen gehende Grafschaft O. an Bayern. 1521
wurde O. in die Reichsmatrikel aufgenommen. Seit 1530 nannten sich die Grafen
von Ortenberg, die 1456 vergeblich das Erbe der Grafen von O. in Kärnten
beansprucht hatten, von O. Ihre Reichsunmittelbarkeit wurde von Bayern
erfolglos bestritten und 1573 durch das Reichskammergericht anerkannt. 1563
wurde die Reformation in O. eingeführt. 1602 erkannte auch Bayern die
Reichsunmittelbarkeit an. O. hatte Sitz und Stimme im bayerischen Reichskreis
und gehörte seit 1698 dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium an. 1805 setzte
Bayern den Tausch der 2 Quadratmeilen mit 2000 Einwohnern umfassenden
Grafschaft O. gegen das ehemals dem Kloster Langheim gehörige Amt Tambach bei
Coburg und das Würzburger Amt Seßlach durch. 1806 wurde Bayern in Tambach durch
Mediatisierung der Grafen von Ortenburg-Tambach Landesherr. 1807 kam Seßlach
zum Großherzogtum Würzburg, 1814/1815 ebenfalls zu Bayern. In Kärnten wurden
die Ortenburger neben den Erzbischöfen von Salzburg und den Grafen von Görz zu
den mächtigsten Herren in der ehemaligen
Grafschaft Lurn. 1417 wurde die Grafschaft als Reichslehen anerkannt. 1418/1419
starb das Geschlecht aus. Die Güter fielen an die Grafen von Cilli, die 1420
vom Kaiser belehnt wurden, nach ihrem Aussterben an Habsburg/Österreich. Nach
mehrfacher Verpfändung kam die Grafschaft O. 1529 als Mannlehen an König
Ferdinands aus Spanien gekommenen Schatzmeister Gabriel von Salamanca. Nach dem
Aussterben der Grafen von Salamanca-Ortenburg (1639) gingen die Güter als
freies Eigen an die Grafen Widmann, 1622 an die Fürsten von Portia über, die
bis 1918 in Spittal an der Drau residierten.
L.: Wolff 147; Zeumer 553 II b 60, 24; Wallner 712 BayRK 14; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648), III 38 (1789) E3; Tangl, K., Die Grafen
von Ortenburg in Kärnten, 1864ff.; Ortenburg-Tambach, E. Graf zu, Geschichte
des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg, Bd.
1, 2 1931 ff; Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II 2, 1955; Handbuch
der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1 2. A. 1981; Archiv der
Grafen zu Ortenburg, bearb. v. Hausmann, F., Bd. 1 1984; Hausmann, F.,
Wittelsbacher und Ortenburger, (in) FS K. Bosl, Bd. 2 1988; Lackner, C., Zur Geschichte
der Grafen von Ortenburg in Kärnten und Krain, Carinthia 181 (1991), 181ff.;
Schmid, A., Der Einbau des Raumes Vilshofen in den Territorialstaat der frühen
Wittelsbacher, Vilshofener Jb. 1992, 15ff.; Störmer, W., Ortenburg, LexMA 6
1993, 1481; Dopsch, H., Ortenburg, LexMA 6 1993, 1482; Hausmann, F., Die Grafen
von Ortenburg und ihre Vorfahren, Ostbairische Grenzmarken 36 (1994), 9.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osterberg (reichsritterschaftlicher Ort).
O. zwischen Illereichheim und Babenhausen in Schwaben gehörte im Mittelalter
zusammen mit Weiler den Herren von Rechberg
(Rechberg-Hohenrechberg auf Kellmünz). Von ihnen zweigte sich eine eigene Linie
Rechberg auf O. und Weißenstein (Wolfenstall) ab. 1679 kaufte Johann Michael
Meyer (Mayer) von Röfingen auf Bühl, Rat und Syndikus der Reichsritterschaft in
Schwaben, die Herrschaft O. und wandelte sie 1695 durch Testament in ein die
Herrschaften O., Bühl und Röfingen umfassendes Fideikommiss um. Dieses zählte
zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 mit der Rheinbundakte
an Bayern, in dem 1818 ein Patrimonialgericht und 1848 die politische Gemeinde
O. entstand, in die 1978 die bis dahin selbständige Gemeinde Weiler
eingegliedert wurde. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osterspai (reichsritterschaftliche
Herrschaft). In O. südöstlich von Koblenz hatte im 10. Jahrhundert das Kloster
Oeren in Trier Güter, daneben das Stift Sankt Kunibert in Köln und Sankt Florin
in Koblenz. 1227 hatten die Herren von Isenburg
die Vogtei O. Sie kam erbweise über das Haus Bolanden an Graf Heinrich von
Sponheim-Dannenfels, der 1294 und 1295 je eine Hälfte als Lehen Triers an die
Sterrenberg verkaufte. Von 1470 bis 1631 hatten die Liebenstein drei Viertel
und Nassau-Saarbrücken ein Viertel von O. 1637 kam das Lehen an die Waldenburg
gen. Schenkern, 1793 an die ritterschaftlichen Freiherren von Preuschen. 1806
fiel O. an Nassau, 1866 an Preußen (Hessen-Nassau) und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Karte 18.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pappenheim (Herrschaft, Grafschaft,
Reichsritter). Am Beginn des 11. Jahrhunderts erscheinen die nach der Burg P.
(801 Pappinheim) an der Altmühl bei Weißenburg benannten Reichsministerialen
von P. Seit 1193 waren sie erbliche Träger des Reichsmarschallamts, das nach
1214 die mit ihnen verwandten Herren von
Biberbach unter den Namen P. übernahmen und seit 1356 bei der Kaiserkrönung für
den Kurfürsten von Sachsen ausübten. Im 15. Jahrhundert gewannen sie neben
Eichstätt das Reichsforstmeisteramt und Reichsjägermeisteramt im bayerischen
Nordgau. Neben der reichsunmittelbaren Herrschaft P. hatten die im 16. und 17.
Jahrhundert der Reichsritterschaft (Kanton Altmühl bis etwa 1650, Kanton
Steigerwald 17. Jahrhundert) im Ritterkreis Franken angehörigen, mehrfach in
Linien aufgespaltenen P. verschiedene Güter inne (Stühlingen von 1582 bis ins
17. Jahrhundert, Biberbach nördlich Augsburgs bis 1514, Hohenreichen und
Wertingen bis 1700). Nach 1539 drang die Reformation in ihren Gebieten ein.
1628/1740 wurden sie zu Reichsgrafen in der schwäbischen Grafenbank erhoben.
Wegen Ramsberg (bis 1550) und Wildenstein (1549-1605) waren die P. von 1542 bis
1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Ihre
reichsunmittelbare Grafschaft im Altmühltal kam unter Druck am 1. 6. 1806 durch
Mediatisierung an Bayern. 1815 erhielt die Familie als Entschädigung für das
Reichsmarschallamt kurzzeitig auf dem Papier zugedachte, nie übertragene Güter
im ehemaligen Saardepartement (im Umfang von 9000 Seelen), die bald danach an
Preußen fielen. Am 8. 8. 1816 von Preußen als Ausgleich versprochene Domänen im
Regierungsbezirk Köln gab die Familie gegen Weingüter und Jagdgüter am Rhein
auf, deren Erhalt sie gutgläubig vorab quittierte, aber nie erhielt.
L.: Wolff 510; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Riedenauer 126;
Schulz 268; Pappenheim, H. Graf zu, Die frühen Pappenheimer Marschälle vom 12.
bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 1f., 1927; Kraft, W., Das Urbar der
Reichsmarschälle von Pappenheim, 1929; Pappenheim, H., Graf zu, Geschichte des
gräflichen Hauses zu Pappenheim 1739-1939, 1940; Hofmann, H., Gunzenhausen -
Weißenburg, 1960, Historischer Atlas von Bayern; Arnold, B., Count and Bishop
in Medieval Germany, 1991; Wendehorst, A., Pappenheim, LexMA 6 1993, 1666;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Partenheim (Ganerbschaft). In P. bei Alzey
bestand innerhalb des Erzstifts Trier eine Ganerbschaft der zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein zählenden Herren
von P. und Freiherren von Wallbrunn. Über Hessen kam P. 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Peitz (Herrschaft). 1301 erscheint die
Burg Peitz (Pizne) im Glogau-Baruther Urstromtal im Spreewald erstmals, als der
Landgraf von Thüringen das Gebiet an den Erzbischof von Magdeburg verkaufte. Im
14. und 15. Jahrhundert kam die zugehörige Herrschaft als Lehen oder Pfand an
verschiedene Herren (Mager von Ronow, Schenk von
Landsberg, Waldow, Cottbus). 1462 fiel sie endgültig an Brandenburg. Zusammen
mit der Herrschaft Cottbus umfasste sie ein Gebiet von 16 Quadratmeilen. 1807
wurde P. an Sachsen abgetreten, fiel aber bereits 1815 mit der gesamten
Niederlausitz an Preußen (Brandenburg) zurück. Von 1949 bis 1990 kam das Gebiet
der früher zum obersächsischen Reichskreis gezählten Herrschaft zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 392; Groger, F., Urkundliche Geschichte der Stadt und ehemaligen
Festung Peitz, Bd. 1 1913.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Perg (Hochfreie). P. an der Naarn
wird erstmals 1050 als Burg (Perga) erwähnt. Es wurde Hauptort des Machlandes
(Marchlandes) (Mühlviertel). 1191/1194 erwarben die Babenberger als Herzöge von
Steiermark durch Erbvertrag die Güter der sich seit etwa 1100 nach P. nennenden
Hochfreien von P.
L.: Eibensteiner, F./Eibensteiner, K., Das Heimatbuch von Perg, 1933;
Hintermayer-Wellenberg, M., Die Herren von Perg
und die Herren von Machland, Jb. d. oberöst.
Musealvereins 150 (2005), 35.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pettau (Mark). Nach älteren
Siedlungsspuren erscheint in römischer Zeit das Legionslager Poetovio an der
Drau. Im Frühmittelalter war der Ort ein Mittelpunkt der Herrschaft Salzburgs
im Draugebiet. Die Mark P. mit dem Vorort Marburg ist vielleicht im 11.
Jahrhundert entstanden. Herren von P., die
vergeblich Herrschaft, Burg und Stadt zu gewinnen versuchten, erloschen 1438.
Nach einem Verzicht der Schaunberger (1445) unterstand P. uneingeschränkt
Salzburg. 1555 kam das Gebiet zur Steiermark, 1918 zu Jugoslawien (Ptuj), 1991
zu Slowenien.
L.: Wolff 28; Die mittelalterlichen Stiftsurbare der Steiermark, hg. v.
Pirchegger, I., Bd. 1: Seckau, Pettau, hg. v. Pirchegger, I./Roth, B./Sittig,
W., 1955; Saria, B., Pettau, Entstehung und Entwicklung einer Siedlung im
deutsch-slowenischen Grenzraum, 1965; Pickl, O., Der Funktionswandel der Stadt
Pettau, 1985; Hödl, G., Pettau, LexMA 6 1993, 1989; Kranjc, J., Die Einflüsse
des römischen Rechts auf das Statut von Ptuj (Pettau), FS K. Kroeschell, 1997,
545; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfaffenhofen (Herrschaft). P. an der Roth
(Rot) erscheint am Ende des 12. Jahrhunderts als Teil einer kleinen, nach dem
nahen Holzheim benannten Grafschaft. 1303 verkaufte Graf Ulrich von Berg seine
Grafschaft in Holzheim an den Herzog von Österreich. Zu dessen neuer Grafschaft
P. zählten Leibi und das Rothtal (Rottal) von Kadeltshofen bis Attenhofen. Die
Herrschaft blieb bis 1805 bei Habsburg/Österreich, war aber unter Vorbehalt der
Landeshoheit vielfach verpfändet (1325-1370 Herren
von Ellerbach, ab 1448 Ehinger). 1469 erhielt Hans Ehinger die Herrschaft von
Herzog Sigmund zu eigen und verkaufte sie 1495 an Bayern-Landshut. 1505 zog sie
König Maximilian nach dem bayerischen Erbfolgekrieg als Kriegsentschädigung
ein, verkaufte sie aber 1507 an die Fugger, unter denen sie 1735 an die
Fugger-Kirchberg-Weißenhorn (Fugger zu Kirchberg und Weißenhorn) kam. Die
Landeshoheit fiel 1805 an Bayern.
L.: Wolff 45; Hölzle, Beiwort 4, 45; Gaiser, H./Matzke/Rieber, Kleine
Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises Neu-Ulm, 1959.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfeddersheim (Reichsstadt). P. bei Worms wird
erstmals 754 erwähnt, doch war das Gebiet schon in römischer Zeit bewohnt. Nach
dem König hatten das Bistum Metz, die Abtei Gorze und die Herren von Bolanden und Hohenfels Rechte an dem schon
früh befestigten Dorf. Um 1304 erhob es König Albrecht von Österreich zur
Reichsstadt und stattete es mit dem Recht Oppenheims aus. Wenig später wurde es
an die Herren von Falkenstein, dann an den
Erzbischof von Mainz und seit 1465 an die Pfalz verpfändet, an die es 1648
gänzlich fiel. Über Hessen-Darmstadt kam es 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; 1200 Jahre Pfeddersheim, 1954; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 487.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfedelbach (Herren,
Herrschaft). Am römischen Limes wird 1037 erstmals P. im Stiftungsbrief für
Kloster Öhringen erwähnt. Seit 1270 nannten sich Herren
von P. nach ihm. Ihre Güter fielen 1433 durch Heirat an die Herren von Adelsheim und 1472 durch Verkauf an die
Hohenlohe. 1551/1555 kam P. an Hohenlohe-Waldenburg. 1615 wurde es Sitz der
Linie Hohenlohe-Pfedelbach, die 1728 bei ihrem Aussterben von
Hohenlohe-Bartenstein beerbt wurde. Über Württemberg kam P. 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Pfedelbach.
L.: Wolff 119. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plauen (Herrschaft). An dem Übergang
alter Straßen über die Weiße Elster entstand neben einer slawischen Siedlung
Plawe (Ort der Überschwemmung) gegen 1220 die Stadt P. sowie eine 1222/1224
bezeugte Burg der Grafen von Everstein. Nach P. nannte sich dann bald eine
Linie der Herren bzw. Vögte von Weida (Reuß),
die sich 1306 in die Linien P. und Plauen-Greiz teilte. 1466 fielen Stadt und
Herrschaft P. an das Haus Wettin (Markgrafen von Meißen, Herzöge von
Sachsen-Wittenberg). 1572 erlosch die Linie der Vögte von P. Über Sachsen kam
P. 1945 an die sowjetische Besatzungszone und von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Wolff 380; (Zeumer 552ff. II b 60, 22;) Bachmann, W., Das alte Plauen,
1954; Plauen. Ein kleines Stadtbuch, 1963.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pleißen bzw. Pleißenland (Gau zwischen Weißer
Elster bzw. weißer Elster und Mulde, Reichsland). Aus älterem Reichsgut um die
Reichsburg Altenburg und neu erworbenen Gütern an der Mulde (Leisnig, Colditz,
Laußig [Lausick]) bildete Kaiser Friedrich I. Barbarossa um 1158 ein Reichsland
(terra Plisnensis) zur Stützung des Reiches im Osten, das von
Reichsministerialen unter einem Landrichter verwaltet wurde. 1195 wurde ihm
vorübergehend die als erledigtes Reichslehen eingezogene Mark Meißen
zugeschlagen. Nach 1198 verselbständigten sich verschiedene kleine
Herrschaften. Versuche Kaiser Friedrichs II. und später König Rudolfs von
Habsburg, das Reichsland zu reorganisieren, scheiterten. Seit der Mitte des 13.
Jahrhunderts hatten die Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin Pfandrechte
am Reichsland P. (1243 Verpfändung für die Mitgift der mit Heinrich von Meißen
vermählten Tochter Friedrichs II., 1252). Im 14. Jahrhundert gliederten sie es
größtenteils (Altenburg, Chemnitz, Zwickau) ihrer Herrschaft ein (Belehnung
1310, endgültiger Übergang 1372/1373). Eigene Herrschaftsgebiete schufen sich
die Herren von Schönburg und einzelne Linien der
Vögte von Weida (Reuß). Damit endete das Reichsland P. S. Schönburg, Reuß,
Sachsen, Thüringen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Plisina,
Plisni, Gau zwischen Elster und Mulde, Zehma, Boderitz bzw. Böderitz, Drescha,
Großröda, Gödissa, Altenburg); Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische
Geschichte, Bd. 1 1935; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in)
Forschungen zur Geschichte Böhmens und Sachsens, hg. v. Kötzschke, R., 1937;
Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Bd. 1f. 1950f.;
Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren
von Schönburg, 1954; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters,
1957, Plisni (Altenburg, Altkirchen, Boderitz, Drescha, Gödissa, Kauritz,
Leesen, Monstab, Nobitz, Großröda, Schmölln, Zehma); Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II,
50; Rübsamen, D., Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, 1987; Blaschke, K.,
Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Pleißenland, LexMA 7
1994, 18; Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plesse (Herrschaft). Die Burg P. (die
Helle) an der oberen Leine bei Göttingen, die 1015 durch Bischof Meinwerk aus
Hausgut der Immedinger an das Hochstift Paderborn kam, war seit 1150
Mittelpunkt der Herrschaft der Edelherren von P. Sie trugen P. zum Schutz vor
den Herzögen von Braunschweig-Göttingen 1446 den Landgrafen von Hessen zu Lehen
auf. Beim Aussterben der Herren 1571 fiel die
zum oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft zum größten Teil an Hessen.
1816 kam sie an Hannover und damit 1866 an Preußen, 1946 die Güter zu
Niedersachsen.
L.: Wolff 254; Wallner 694 OberrheinRK 1; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E3; Scherwatzky, R., Die Herrschaft Plesse, 1914; Reuther, H., Land am
Harz, 1966; Gauß’sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete,
bearb. v. Engel, F., Herrschaft Plesse, 1977; 450 Jahre Reformation in der
Herrschaft Plesse, bearb. v. Buitkamp, W., 1986; Urkundenbuch zur Geschichte
der Herrschaft Plesse, bearb. v. Dolle, J., 1998.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plieningen (Reichsritter). Von 1593 bis
1610 war Friedrich von P. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1645 gehörten die P. wegen Schaubeck,
Kleinbottwar, Hohenstein und (zeitweise) dem halben Magolsheim dem Kanton Kocher
an.
L.: Hellstern 210; Schulz 269; Bührlen-Grabinger, C., Die Herren von Plieningen, 1986.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen (Herzogtum, Königreich, Land).
Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus)
bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel
und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen,
Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich
Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die
Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser
Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu
erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des
Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der
Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden
sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P.
bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der
Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466
musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das
Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing,
Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils,
Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer
Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte
der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach mit
seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14. 11.
1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig
erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen
Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende
Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P.
mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden
Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres
Westpreußen]), für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter
führte er die Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien
und Samland seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter
(1594) 1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660
vertraglich von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes
Land der Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau
abgaben. Am 18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von
Brandenburg (1688-1713), der 1694 die Universität Halle gegründet hatte, mit
Zustimmung des Kaisers, den er im spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte,
in Königsberg zum König in P., womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten
von Sachsen durch die Krönung zum König von Polen und die Anwartschaft des
Kurfürsten von Hannover auf die Königskrone in England ausgeglichen werden
sollten. Mit der auf die anderen brandenburgischen Länder übertragenen
Königswürde ging zugleich der Name des Herzogtums P. auf den
brandenburg-preußischen Gesamtstaat über, von dem das Land P. nicht zum
Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit dem Edikt von Potsdam (1685)
allmählich einströmende französische Hugenotten brachten zahlreiche bis dahin
unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das Land. 1702 erbte Friedrich III.
(I.) nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von
England) die Grafschaft Lingen und das Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum
Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft Valangin. 1707/1729 kaufte er die
Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei über Nordhausen und Quedlinburg.
Sein sparsamer und als Amtmann Gottes pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm
I. erhielt 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien
einen Teil des Herzogtums Geldern (Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2
Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Usedom und
Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig eine straffe Finanzverwaltung und
Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-, -kriegs- und -domänendirektorium)
auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung
und Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen Beamtentums erhob.
Mit der relativ größten und absolut besten Armee Europas und in krassem
Gegensatz zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn
Friedrich der Große, der sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser
Karls VI. 1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu
Österreich gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen Kriegen
(1740/1742, 1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund
einer Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich
der Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den Netzedistrikt,
so dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten, mit dem
Stammland Brandenburg durch eine Landverbindung angeschlossenen ursprünglichen
Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000 Quadratkilometer maß, in denen rund
5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen Staat, als dessen erster Diener sich
der König sah, verwirklichte er die schon 1713 in Angriff genommene
Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage aufgeklärter, naturrechtlich
beeinflusster Vorstellungen, die in der Inkraftsetzung des Allgemeinen
Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791 erwarb P. durch Kauf die
hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth
(Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es dem durch
die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich seine gesamten
linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und dritten Teilung
Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch)
sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen Verluste an
Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen, Malburgen
[Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000
Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch § 3 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und
Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen
[Olphen], Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel
[Heddingschel], Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff [Huschhofen],
Hohenholte [Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock], Gimbte
[Grimmel], Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems bis zum
Einfluss der Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das Eichsfeld,
Erfurt und Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg, Elten,
Werden, Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar mit
9543 Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben Million
(600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an Bayern) und
Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische Vereinigung
der preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches kam es zur
Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage von Jena und
Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von Tilsit 1807
alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus den Teilungen
Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser wegen der
Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst
schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale
innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811,
Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit
1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812
und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die
Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste
in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg,
Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000
Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte
(Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung
Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs -
erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds -
erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -,
Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims -
unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach
und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland], Westfalen, Sachsen [Kurkreis
mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw.
Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg,
Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und
Westpreußen trat P. dann dem Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst
konservativ. Statt der vom König 1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung
kam es 1823 nur zu der befohlenen Errichtung von Provinzialständen und
Provinziallandtagen, die vom grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb
Preußens wurden 1824 personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und
Westpreußen zur Provinz P. vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei
Birkenfeld von Sachsen-Coburg gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern
(1850 Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857
endgültig auf Neuenburg und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren
Straßenkämpfen zunächst einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der Pressezensur,
Berufung eines liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der Gegenbewegung aber
die gewählte Nationalversammlung aufgelöst und eine Verfassung erlassen
(oktroyiert), nach welcher der fortan verfassungsmäßig beschränkte König seine
exekutiven Rechte unter Mitwirkung verantwortlicher Minister ausübte und die
gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem Landtag hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus erblichen oder vom König
ernannten Mitgliedern zusammensetzte und die Mitglieder des Abgeordnetenhauses
nach dem Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden Bevölkerungsgruppen
bevorzugte, gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von Bismarck zum
Ministerpräsidenten berufen. Im Verfassungskonflikt über die Finanzierung des
Heeres regierte er gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es bei der Verwaltung
des 1864 von Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein zur Konfrontation
mit Österreich, die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen P. führte. Die
militärische Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge.
P. annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und
Frankfurt und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren
östlichen und seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den
übrigen norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem
Sieg über Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18.
1. 1871 in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des
neugegründeten Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten
war, aber etwa zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten
Ruhrgebiet, Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des
Reiches ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg
die Zahl seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und
Westpreußen auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm
II. am 9. 11. 1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb erhalten,
musste aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P. übernahmen die
Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei. Am
30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch die es
demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss sich
Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die
Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch
den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring
zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das
Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934
wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden
Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem
Gebietsaustausch mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung
Lübecks. 1939 umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen Einwohnern.
1945 wurde P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr. 46 des
Alliierten Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf. Seine
Gebiete verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,
Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg, Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen, Südpreußen,
Westpreußen, Polen, Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des
Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd.
1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v.
d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des
Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen,
J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.;
Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf
die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen
Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff.
2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A.
1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica,
Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß.
Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen
Städte, Flecken und Dörfer, Bd. 1 Königreich Preußen, 1896, 3. unv. A. 1989;
Berner, E., Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hauses Hohenzollern,
Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903;
Roedder, H., Zur Geschichte des Vermessungswesens Preußens, insbesondere
Altpreußens aus den ältesten Zeiten bis in das 19. Jahrhundert, 1908;
Preußisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1909ff.; Atlas der Verwaltungsorganisation
des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1911; Hintze, O., Die
Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Schmoller, G., Preußische
Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzgeschichte, 1921; Schmidt, E.,
Rechtsentwicklung in Preußen, 2. A. 1929, Neudruck 1961; Braubach, M., Der
Aufstieg Brandenburg-Preußens 1640-1815, 1933; Wermke, E., Bibliographie der
Geschichte von Ost- und Westpreußen, 1933; Penck, A., Die Kartographie Preußens
unter Friedrich dem Großen, SB. Akad. Berlin 1933; Schulze, B., Der Urheber der
Schmettauischen Karte von Preußen, Mitt. d. Reichamts für Landesaufnahme 1933/1934;
Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen Kartographie
Brandenburg-Preußens bis zum Ausgang der friderizianischen Zeit, 1935; Atlas
der west- und ostpreußischen Landesgeschichte, hg. v. Keyser, E., 1937;
Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Müller,
G./Jurevicz, J./Warren, H., Ostlandatlas, 1942; Keyser, E., Preußenland, (in)
Staats- und Verwaltungsgrenzen in Ostmitteleuropa, 1955; Maschke, E., Preußen.
Das Werden eines deutschen Stammesnamens, Ostdt. Wiss. 1955; Schulze, B., F.
Graf v. Schmettau und seine Kartenwerke, Jb.f. Gesch. Mittel- und
Ostdeutschlands 5 (1956); Schroeder-Hohenwarth, J., Die preußische
Landesaufnahme 1816-1875, 1958, Nachrichten aus dem Karten- und
Vermessungswesen R. I. H. 5; Peterson, J., Fürstenmacht und Ständetum in
Preußen während der Regierung Herzog Georg Friedrichs 1578-1603, 1963; Atlas
östliches Mitteleuropa, hg. v. Meynen, E./Kraus, T./Mortensen, H./Schlenger,
H., 1963ff.; Schultze, J., Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte,
1964; Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs
Potsdam, 1964, 1967; Schoeps, H., Preußen. Geschichte eines Staates, 1966;
Schierling, C., Der westpreußische Ständestaat 1570-1586, 1966;
Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a.,
Bd. 1ff. 1968ff.; Krauss, G., 150 Jahre Preußische Messtischblätter, Z.f.
Vermessungswesen 94 (1969); Ibbeken, R., Preußen 1807-1813, 1970; Schoeps, H.,
Preußen und Deutschland, Wandlungen seit 1763, 2. A. 1970; Knake, G., Preußen
und Schaumburg-Lippe 1866-1933, 1970; Wenskus, R., Das Deutschordensland
Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts, Bd. 1 1970; Verdenhalven,
F., Namensänderungen ehemals preußischer Gemeinden von 1850-1942, 1971;
Bibliographie zur Geschichte von Ost- und Westpreußen 1939-70, bearb. v.
Wermke, E., 2. A. 1974; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform und Revolution.
Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung 1791-1848, 2. A. 1975;
Vogler, G./Vetter, K., Preußen. Von den Anfängen bis zur Reichsgründung, 4. A.
1975, Neudruck 1987; Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945,
hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Preußen. Versuch einer Bilanz. Ausstellungsführer,
hg. v. Korff, G., 1981; Heinrich, G., Geschichte Preußens, Staat und Dynastie,
1981; Mirow, J., Das alte Preußen im deutschen Geschichtsbild seit der
Reichsgründung, 1981; Hubatsch, W., Grundlinien preußischer Geschichte.
Königtum und Staatsgestaltung 1701-1871, 1983; Matzerath, H., Urbanisierung in
Preußen 1815-1914, 1985; Koch, H., Geschichte Preußens (A history of Prussia),
1986; Labrenz, H., Das Bild Preußens in der polnischen Geschichtsschreibung,
1986; Wenskus, R., Ausgewählte Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter,
1986; Unruh, G. v., Die verfassungsrechtliche Stellung Preußens im
Norddeutschen Bund und im Deutschen Reich nach den Verfassungen von 1867/1871
und 1919, (in) Preußen, Europa und das Reich, 1987; Mehring, F., Zur Geschichte
Preußens, 1987; Preußen-Ploetz, hg. v. Schlenke, M., 1987; Zur Bildungs- und
Schulgeschichte Preußens, hg. v. Arnold, U., 1988; Das nachfriderizianische
Preußen 1786-1806, hg. v. Hattenhauer, H./Landwehr, G., 1988; Rankl, M.,
Bibliographie zur Literatur Ost- und Westpreußens mit Danzig 1945-1988, Bd. 1f.
1990; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Dollinger, H.,
Preußen. Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten, 1991; Handbuch der
preußischen Geschichte, hg. v. Büsch, O., Bd. 1ff. 1992ff.; Die Anfänge der
ständischen Vertretungen in Preußen und seinen Nachbarländern, hg. v.
Boockmann, H., 1992; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas.
Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Boockmann, H., Preußen, LexMA 7 1994, 194;
Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck,
R., 1995; Salmonowicz, S., Preußen, 1995; Bömelburg, H., Zwischen polnischer
Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat, 1995; Handbuch der
Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd. 3 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten
von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz,
1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J.,
2000; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Vondenhoff, C.,
Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die
politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Neugebauer, W., Geschichte
Preußens, 2002; Päsler, R., Deutschsprachige Sachliteratur im Preußenland bis
1500, 2003; Walter, D., Preußische Heeresreformen, 2003; Kittstein, L., Politik
im Zeitalter der Revolution, 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens 2004;
Dorna, M., Bracia zakonu krzyzackiego w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder
des Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309), 2004; Kulturgeschichte Preußens
königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die
Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim
etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Jarzebowski,
M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E.,
Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Priebus (Land). P. an der Neiße kam als
slawischer, auf altem Siedlungsland gelegener Ort um 1210 an Schlesien. Bis
1319 gehörte es zum Fürstentum Glogau. Danach nahm es unter Herzog Heinrich von
Jauer (1320-1346), von Pack auf Sorau (um 1350) und den Herren von Hakenborn auf Triebel eine Sonderstellung ein. 1413 kam
das Land P. an das Herzogtum Sagan und damit über Böhmen, Sachsen, Österreich
und Preußen (1742) 1945/1990 zu Polen.
L.: Wolff 486; Heinrich, A., Geschichtliche Nachrichten über Priebus, 1898;
Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Provence (Grafschaft, Landschaft). Das
ursprünglich von Kelten und Ligurern bewohnte Gebiet zwischen Mittelmeer,
Rhone, Var und Alpen wurde 121 v. Chr. zur römischen Provinz Gallia
transalpina, Gallia Narbonensis, die als älteste römische Provinz in Gallien
bald nur noch provincia hieß. 470/477 kam sie an die Westgoten (bis 507), 509
an die Ostgoten und 536/537 an die Franken. 843 gelangte sie zum Mittelreich
Kaiser Lothars I. Von 855 bis 863 fiel sie an Lothars I. Sohn Karl, 879 an Boso
von Vienne (Königreich Niederburgund, bis 933 mit Hauptstadt Arles), 934 an
Hochburgund und damit 1032 an das Deutsche Reich, dem sie trotz etwa der noch
1365 in Arles erfolgten Krönung Karls IV. immer nur lose angehörte, auf das sie
aber zeitweise einen nicht unbeträchtlichen kulturellen Einfluss ausübte.
Tatsächliche Herren waren die Grafen von Arles
(nach 974 Markgrafen), deren Grafschaft P. 1112 dreigeteilt wurde und in dem
südlich der Durance gelegenen Teil an die Grafen von Barcelona, eine
Seitenlinie des Hauses Barcelona-Aragón kam. 1246 fiel die Grafschaft durch
Heirat an Karl von Anjou, 1382 an das jüngere Haus Anjou und 1481 an
Frankreich, das die P. ab 1660 wie eine französische Provinz verwaltete und
nach 1789 in Departements auflöste. Lediglich östliche Randgebiete um Nizza (u.
a. Monaco) unterfielen anderen Herren und
verblieben so beim Heiligen Römischen Reich. Die 1053/1112 verselbständigte,
nördlich der Durance gelegene Grafschaft Forcalquier kam 1209 zur Grafschaft P.
zurück. Die Markgrafschaft P. um Avignon gelangte von den Grafen von Toulouse
im Zuge der Ketzerkreuzzüge allmählich an den Papst (1274). Hiervon
verselbständigte sich im Norden das Fürstentum Orange/Oranien und kam über
Nassau-Oranien durch Annexion 1713 an Frankreich. Der verbleibende, allmählich
schrumpfende Rest des päpstlichen Kirchenstaates (Comtat Venaissin) fiel 1791
an Frankreich.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Poupardin, R., Le
royaume de Provence sous les Carolingiens, 1901; Fornery, J., Histoire du Comté
venaissin et de la ville d’Avignon, Bd. 1ff. 1909; Bourilly, V./Busquet, R., La
Provence au moyen âge 1112-1481, 1924; Tournadre, G. de, Histoire du comté de
Forcalquier, 1930; Buchner, R., Die Provence in merowingischer Zeit, 1933;
Busquet, R., Histoire de la Provence, 4. A. 1966, 6. A. 1976; Histoire de la
Provence, hg. v. Baratier, E., 1969; Baratier, E. u. a., Atlas historique:
Provence, Comtat Venaissin, principauté de Monaco, principauté d’Orange, comté
de Nice, 1969; Baratier, E., Documents de l’histoire de la Provence, 1971; Forbin,
M. de, L’Union de la Provence à la France, Mem. Acad. Vaucluse 1981, 19ff.; La
Provence des origines à l’an mille, hg. v. Février, P., 1989; Schottky,
M./Coulet, N., Provence, LexMA 7 1994, 275; Keck, C., Die Provence in der
späteren Stauferzeit, 1996; Kiesewetter, A., Die Anfänge der Regierung König
Karls II., 1999; Aurell, M. u. a., La Provence au Moyen Âge, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Purschenstein, Porschenstein (Herrschaft). Der
böhmische Adlige Borso von Riesenburg legte die 1289 erstmals bezeugte Burg P.
bei Neuhausen an. Sie wurde im 15. Jahrhundert Mittelpunkt der Herrschaft P.
Die Herrschaft P. zählte am Ende des 18. Jahrhunderts über Sachsen-Wittenberg
(bzw. Sachsen) zum obersächsischen Reichskreis. Bis 1918 gehörte P. den Herren von Schönberg. S. Sachsen.
L.: Wolff 379; Wallner 708 ObersächsRK 2.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Putbus (Land, Herren,
Reichsgrafen). Das im Südwesten von Rügen liegende Land P. gehörte seit 1249
einer Nebenlinie der 1325 ausgestorbenen slawischen Fürsten von Rügen. Diese
wurden 1727 Reichsgrafen. 1858 erlosch die Familie im Mannesstamm. Innerhalb
Mecklenburgs gehörte P. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik. Nach einer Entscheidung des Jahres 1998 verloren die Erben durch die
Sowjetunion als Besatzungsmacht ihr Eigentum (14500 Hektar Land bzw. ein
Sechstel von Rügen) durch Enteignung. S. Pommern, Mecklenburg-Vorpommern.
L.: Loebe, V., Mitteilungen zur Genealogie und Geschichte des Hauses Putbus,
1895; Kausch, D., Geschichte des Hauses Putbus und seines Besitzes im
Mittelalter, 1937; Kausch, D., Regesten und Urkunden zur Geschichte der Herren von Putbus, 1940.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Putlitz (Herren)
Gans von Putlitz. P. an der oberen Stepenitz wurde 948 von König Otto I. dem
Bistum Havelberg übertragen. 983 wurde es wieder slawisch. Vermutlich 1147
eroberten die ministerialischen Herren Gans Edle
zu P.) einen Teil der Prignitz (Putlitz, Perleberg, Wittenberge, Lenzen,
Pritzwalk, Grabow). Sie übten hier landesherrliche Rechte aus. Sie mussten aber
die Lehnshoheit der Bischöfe von Havelberg bzw. Grafen von Schwerin (Putlitz)
und der Markgrafen von Brandenburg (Wittenberge) anerkennen. Grabow und Lenzen
kamen an die Grafen von Schwerin, Pritzwalk an die Markgrafen von Brandenburg.
Später wurde auch Perleberg nach Aussterben der dortigen Linie als erledigtes
Lehen eingezogen. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Wiese, H., Chronik der Stadt Putlitz, ungedruckt; Schultze, J.,
Die Prignitz, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Püttlingen (Herrschaft). P. bei
Saarbrücken, das 1224 erstmals erwähnt wird, war im 14. Jahrhundert in den
Händen der Herren von Forbach, Johanns von
Heinzenberg (Hentzenberg) und Johanns von Kriechingen (Créhange). 1460 belehnte
der Bischof von Metz die Herren von Sierck
(Sirck) mit ihm. 1648 übertrug er die Lehnsherrschaft an die Herzöge von
Lothringen, die seit 1681 die Herren von
Kriechingen mit der zum oberrheinischen Reichskreis zählenden Herrschaft
belehnten. Diesen folgten 1726 erbweise die Grafen von Wied-Runkel, die
Püttlingen 1778 an Nassau-Saarbrücken verkauften, das bereits 1766 die
Lehnsherrschaft von Frankreich als dem Inhaber Lothringens erlangt hatte. 1815
kam P. an Preußen, 1919 und 1945/1946 zum Saargebiet und damit 1957 zum
Saarland.
L.: Wolff 266; Wallner 696 OberrheinRK 13; Scherer, N., Der Ortsname
”Püttlinger” als persönlicher Eigenname, Zs.f. d. Geschichte d. Saargegend 1988;
Müller, F., Die Geschichte der Herrschaft Püttlingen bei Saarbrücken, 1990.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pyrbaum (Reichsherrschaft). Im 12.
Jahrhundert erscheinen Herren von P. (Birnbaum)
bei Neumarkt. Ihre Burg kam bis zum 14. Jahrhundert an die Herren von Wolfstein. P. bildete zusammen mit Sulzbürg
eine reichsunmittelbare, später dem bayerischen Reichskreis zugeordnete
Herrschaft der Herren von Wolfstein, die 1561
reformiert wurde und 1740 an Bayern gelangte. S. Aurach, Sulzbürg.
L.: Wolff 150; Wallner 715 BayRK 15.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Quadt (Herren, Grafen). 1256 erscheint das jülich-geldernsche Adelsgeschlecht Q. Es erbte 1498/1502 die reichsständische Herrschaft Wykradt (Wickrath, heute Stadtteil Mönchengladbachs) und zählte zum Ritterkreis Rhein sowie zum Kanton Rhön-Werra (etwa 1750-1780) des Ritterkreises Franken. 1557 wurde es protestantisch. 1752 wurde die Hauptlinie Quadt-Wickrath zu Reichsgrafen (westfälische Grafen) erhoben. s. Quadt-Wickrath. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Querfurt (Fürstentum). Q. an der Querne
südwestlich Halles wird als Burg (Curnfurdeburg) erstmals im Hersfelder
Zehntverzeichnis von 880/9 erwähnt. Nach ihr nannten sich seit etwa 1000
nachweisbare Herren von Q., die seit 1136 als
Lehnsleute der Erzbischöfe von Magdeburg Burggrafen waren, 1229 die jüngere
Linie der Grafen von Mansfeld (1262/1264) bildeten und deren Güter 1496 nach
ihrem Aussterben als erledigtes Lehen an das Erzstift Magdeburg fielen. 1635/48
kamen Q. mit 8 Dörfern, Jüterbog mit 20 Dörfern, Dahme mit 12 Dörfern und Burg
an Sachsen. 1656 gelangte Q. an Sachsen-Weißenfels, 1687 kam Burg in einem
Vergleich wegen der 1648 nicht entschiedenen Landeshoheit über Q. an
Brandenburg zurück. Später wurde Heldrungen an der Unstrut gewonnen. Von 1663
bis 1746 bestand innerhalb Sachsens das reichsunmittelbare Fürstentum
Sachsen-Querfurt, dessen Verwaltung von Weißenfels aus geführt wurde und das
beim Aussterben der Linie (1746) an Sachsen zurückfiel. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte es mit etwa 15 Quadratmeilen (Ämter Q., Heldrungen,
Jüterbog und Dahme) über Sachsen zum obersächsischen Reichskreis. Über die
Provinz Sachsen Preußens kam Q. 1945 an Sachsen-Anhalt und von 1949 bis 1990 an
die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 400f.; Wallner 710 ObersächsRK 16; Großer Historischer Weltatlas III
39 D2; Kretzschmar, H., Herrschaft und Fürstentum Querfurt 1496-1815, (in) FS
Tille, 1930; Ihle, E., Querfurt, Heimat- und Geschichtsbuch, 1938; Wäscher, H.,
Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg, 1962; Glatzel, K., Burg
Querfurt, 1979; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 117ff.;
Blaschke, K., Querfurt, LexMA 7 1994, 376. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Quitzow (Herren).
1261 erscheint das sich nach Q. bei Perleberg nennende brandenburgische
Adelsgeschlecht Q. erstmals. Es stammte vielleicht aus Franken und war
wahrscheinlich unter den Gans von Putlitz vor 1150 an der Besiedlung der
Prignitz maßgeblich beteiligt. In mehrere Zweige geteilt, erwarb es in den
brandenburgischen Wirren unter den wittelsbachischen und luxemburgischen
Markgrafen die Burgen und Herrschaften Kletzke, Rühstedt, Quitzöbel, Stavenow und
Eldenburg und zählte 1373 mit den Gans von Putlitz bzw. den Putlitz, Rohr und
Bosel zu den Edlen (nobiles) des Prignitz. Ihre Stammburg Q. bei Perleberg kam
am Ende des 14. Jahrhunderts an die Platen. Seit 1404 gewannen sie in
zahlreichen Fehden die tatsächliche Herrschaft über das von den luxemburgischen
Markgrafen vernachlässigte Land. Zwischen 1411 und 1417 wurden sie von
Friedrich I. von Hohenzollern unterworfen. In der Mark starb die Familie 1824
im Mannesstamm aus. S. Brandenburg.
L.: Klöden, K. v., Die Quitzows und ihre Zeit, Bd. 1ff. 3. A. 1890; Hoppe, W.,
Die Quitzows, 1930; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Warnstedt, C. Frhr. v.,
Das Geschlecht von Quitzow, Zs. f. ndt. Familienkunde 45 (1970), 69ff.; Escher,
F., Quitzow, LexMA 7 1994, 376. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Raabs (Grafen). R. (zu ahd. Ratgoz?)
an der Thaya in Niederösterreich war Mittelpunkt einer im 11. Jahrhundert
entstandenen (, angeblich erst nachträglich dem Herzogtum Österreich
angegliederten und bis zum Ende des 13. Jahrhunderts reichsunmittelbaren)
Grafschaft. Die sich seit 1144 nach R. (Rachz) nennenden Herren bzw. Grafen wurden um 1150 Burggrafen von
Nürnberg. Bei ihrem Aussterben 1191/1192 folgten ihnen als Burggrafen die ihnen
in weiblicher Linie verwandten Grafen von Zollern (Hohenzollern). 1200
verkaufte Konrad von Zollern seinen Anteil an der Grafschaft R. an Herzog
Leopold VI. von Österreich, 1297 verkauften die Grafen von Hirschberg den an
sie über die jüngere Erbtochter (Litschau-Heidenreichstein) gelangten Rest
ebenfalls an die habsburgischen Herzöge von Österreich.
L.: Lechner, K., Die Grafschaft R., Monatsblatt des Vereins für Landeskunde von
Niederösterreich 21 (1928); Barta, K., Heimatbuch der Stadt Raabs, 1965;
Tepperberg, C., Die Herren von Puchheim im
Mittelalter, Diss. Wien 1978; Rigele, B., Die Maissauer, Diss. Wien 1990;
Weltin, M., Raabs, LexMA 7 1994, 379.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ramholz (Herrschaft). Um 1020 gab der
Abt von Fulda das Kirchspiel R. im oberen Kinzigtal an das Kloster Schlüchtern.
Im späten 13. Jahrhundert kam es an die Hutten, die es den Grafen von Hanau zu
Lehen auftrugen. 1642 verpfändeten die Herren
von Hutten das Gericht Vollmerz bei Schlüchtern mit R., Vollmerz und Hinkelhof.
1677 kam die damit entstandene reichsritterschaftliche Herrschaft R. über die Herren von Landas an die Grafen von Degenfeld. 1803
fiel sie an Hessen-Kassel und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wittenberg, H., Die Geschichte der Herrschaft Ramholz, Diss. phil. Mainz
1959. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ranis (Herren,
Herrschaft). Vermutlich kam R. bei Pössneck, das 1085 unter Wiprecht von
Groitzsch erscheint, als Teil des Orlalandes vom Erzstift Köln an Friedrich I.
Barbarossa. 1198 gab König Otto IV. das Gebiet an Köln zurück. 1199 belehnte
König Philipp den Landgrafen von Thüringen mit dem Gebiet Orla und der
Reichsburg R., nach der sich bereits 1194 Herren
nannten. Im 13. und 14. Jahrhundert erscheint sie wiederholt in Landesteilungen
der Grafen von Schwarzburg. 1418 ging sie vermutlich durch Kauf als Reichslehen
auf Sachsen über, das R. 1465 den verschwägerten Herren
(1495 Reichsfreiherren) von Brandenstein gab, die R. 1571 den Breitenbauch
(seit 1902 Breitenbuch) verkaufte (obersächsischer Reichskreis). 1815 fiel R.
an Preußen (Provinz Sachsen), und wurde am 1. 4. 1944 mit dem Regierungsbezirk
Erfurt zum 1. 7. 1944 dem Reichsstatthalter von Thüringen unterstellt. Nach der
Kapitulation vom 8. 5. 1945 gelangte es zu Thüringen und mit diesem 1949 zur
Deutschen Demokratischen Republik. 1952 kam es zum Bezirk Gera. Bei der
Wiederherstellung (str.) der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen blieb R. bei
Thüringen.
L.: Reichsmatrikel 1521; Gumpelzhaimer, 176; Wolff 380; Schache, K., Burg
Ranis, 1989. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rappoltstein (Herrschaft), frz.
Haut-Ribeaupierre. Nach einer im 11. Jahrhundert (1084) anlässlich des
Überganges vom Familiengut der Salier an das Hochstift Basel erstmals erwähnten
Burg bei Rappoltsweiler (frz. Ribeauville) südwestlich von Schlettstadt im
Elsass nannten sich seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts Herren von R., die 1022 erstmals erscheinen und um
1156 (1157) ausstarben, aber Namen und Güter in weiblicher Erbfolge an die
Urslingen weitergaben. Außer R. gehörten der Familie die Ende des 13.
Jahrhunderts vielleicht von den Grafen von Pfirt erworbene Burg und Herrschaft
Hohnack bzw. Hohenack sowie Gemar. 1298, 1373 und 1419 wurde kurzfristig
geteilt. 1648 fiel die Herrschaft, die zwischen Landsässigkeit (1495) und
Reichsstandschaft (1554) schwankte, mit der habsburgischen Landgrafschaft
(Sundgau), an die R. 1547 gelangt war, an Frankreich und gehörte danach einem
deutschen Reichsstand unter Oberhoheit Frankreichs. Beim Aussterben der
jüngeren Herren von R. im Mannesstamm 1673 kam
die Herrschaft R., die einen Teil des Markircher Tals sowie einige Orte um
Rappoltsweiler (Maursmünster 1484-1665) umfasste, über die Erbtochter an
Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler, 1734 an Pfalz-Birkenfeld und 1777 an Bayern.
1789/1801 fiel sie an Frankreich.
L.: Wolff 250; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4;
Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759-1500, hg. v. Albrecht, K., Bd. 1ff.
1891ff.; Brieger, R., Die Herrschaft Rappoltstein, 1907 (Diss. phil Leipzig
1906); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 227; Jordan,
B., La noblesse d’Alsace entre la gloire et la vertu. Les sires de Ribeaupierre
1451-1585, 1991; Spieß, K., Rappoltstein, LexMA 7 1994, 444.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rechberg (Herrschaft, Herren, Reichsritter, Grafen). Die Burg Hohenrechberg
am nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb wurde im 12. Jahrhundert errichtet.
Nach ihr nannten sich seit 1179 (Rehperc) die vielleicht von einer Linie der
Familie Pappenheim abstammenden Herren von R.,
die als staufische Ministeriale 1179 erstmals erscheinen, 1194 das Marschallamt
im Herzogtum Schwaben erhielten und um ihren Stammsitz eine kleine
reichsritterschaftliche Herrschaft (u. a. 1401 Weißenstein) behaupteten. In der
Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden die Hauptlinien Unter den Bergen (in
Bargau, Bettringen, Rechberghausen, bis 1413) und Auf den Bergen. Diese teilte
sich 1326 in die Linien Hohenrechberg (bis 1585) und Illereichen. Bereits 1488
waren die R. Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee. 1607 wurde die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb
die namengebende Herrschaft wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft im
reichsritterschaftlichen Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (R. und
Rothenlöwen mit Hohenrechberg, Weißenstein, Donzdorf, Treffelhausen
[Traffelhausen], Böhmenkirch [Böhmenkirchen]). Dorthin steuerten die R. auch
mit dem 1789 von den Bubenhofen erworbenen Gut Mösselhof und bis 1789 mit der
Herrschaft Kellmünz. Außerdem gehörten sie vielleicht bis zur Mitte des 17.
Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1810 wurden sie
endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw. Stauffeneck, Salach,
Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg, Eislingen bzw. Großeislingen,
Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten [Unterwaldstetten], Rechberghausen,
Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen], Degenfeld, Schnittlingen) umfassten
zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen 1805 an Württemberg (Rechberg) und
Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269, Rahrbach 180; Maurer, H., Der
Hohenstaufen, 1977; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Recklinghausen (Vest). Das auf einen
karolingischen Königshof zurückgehende R. (Ricoldinchuson) wird 1071
(vielleicht schon 965) erstmals genannt. Wohl seit der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts wurde das 1228 erstmals erwähnte Gogericht (Vest) R., das sich
westlich Recklinghausens und südlich der Lippe erstreckte, Grundlage einer
Herrschaft des Erzstifts Köln. Das Vest wurde von 1446 bis 1576 an die Herren von Gemen und ihre Erben, die Grafen von
Schaumburg verpfändet. Ende 1802/1803 kam es an den Herzog von Arenberg, 1811
an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen (Provinz Westfalen) und 1946 R. an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Ritz, L., Die ältere Geschichte des Vestes und der Stadt
Recklinghausen, 1903; Körner, J./Weskamp, A., Landkreis Recklinghausen, 1929;
Pennings, H., Geschichte der Stadt Recklinghausen, Bd. 1f. 1930ff.; Dorider,
A., Geschichte der Stadt Recklinghausen 1577-1933, 1955; Der Landkreis
Recklinghausen, hg. v. Lübbersmann, H., 1966; Der Kreis Recklinghausen, hg. v.
Kreis Recklinghausen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz
Westfalen 1815-1945, FS G. K. Schmelzeisen, 1980, 169; 750 Jahre Stadt
Recklinghausen, 1236-1986, hg. v. Burghardt, W., 1986; Koppe, W.,
Stadtgeschichte im Unterricht, Recklinghausen 900-1950, 1986; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 501.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichelsberg, Reichelsburg (Burg,
Herrschaft). 1230 war die Reichelsburg bei Aub südlich von Ochsenfurt als Lehen
des Hochstifts Bamberg in den Händen der Herren
von Hohenlohe-Brauneck. Im 15. Jahrhundert kam die Lehnsherrlichkeit an das
Hochstift Würzburg. 1669 vereinigte Würzburg R. mit Röttingen zu einem Oberamt.
1671 übertrug der Bischof von Würzburg Johann Philipp von Schönborn seinem
Bruder die Herrschaft. 1678 wurde die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben
und 1684 in das fränkische Reichsgrafenkollegium aufgenommen. 1806 fiel die 0,7
Quadratmeilen große, zum fränkischen Reichskreis zählende Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 126; Zeumer 554 II b 62, 9; Wallner 694 FränkRK 28.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichenstein (Herrschaft). 1698 wurde aus der
Obergrafschaft Wied nominell die von den 1511/1529 ausgestorbenen Walpoden von
der Neuerburg/Herren von R., die 1331 ihre
soeben erbaute Burg R. den Grafen zu Wied zu Lehen hatten auftragen müssen,
1527/1528 erworbene Burgruine R. zwischen Isenburg und Altenkirchen im
Westerwald als reichsunmittelbares Allod an Franz Freiherrn von
Nesselrode(-Trachenfels bzw. Nesselrode-Drachenfels) verkauft. Dieser wurde
1698 in den Reichsgrafenstand erhoben. Danach wurde er in den
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und das westfälische Grafenkollegium
(1698) aufgenommen. 1805 kam die Herrschaft an Nassau, 1815 an Preußen, 1946 R.
an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 367; Zeumer 5524 II b 63, 27; Wallner 705 WestfälRK 56; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987, 233, 318.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reichersberg (Herren,
Kloster). Zwischen 1080 und 1084 gründeten die Herren
von R. in R. am Inn ein Augustinerchorherrenstift, das in seiner näheren
Umgebung nur wenige Güter erlangte (1144 Güter in Niederösterreich).
L.: Classen, P., Gerhoch von Reichersberg, 1960; 900 Jahre Augustiner-Chorherrenstift
Reichersberg, 1983; 900 Jahre Stift Reichersberg, 1984 (Katalog); Störmer, W.,
Reichersberg, LexMA 7 1994, 615.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reifenberg, Reiffenberg (Herrschaft,
Freiherren, Reichsritter). Nach der vermutlich im 12. Jahrhundert errichteten
Burg R. am Feldberg im Taunus nannten sich die seit 1234 bekannten Herren von R. Sie zerfielen bald in verschiedene
Linien. 1384 gehörte die Burg einem Ganerbenverband aus den R., Hatzfeld,
Cleeberg/Kleeberg, Kronberg, Stockheim, den Burggrafen von Friedberg und
anderen. 1665 erlosch die Wäller Linie, 1686 die Wetterauer Linie, 1745 die
Linie Horchheim. Das Erbe der Wetterauer Linie fiel trotz mainzischer Besetzung
an die Grafen Waldbott von Bassenheim (von Bassenheim) und kam 1802/1803 an
Nassau und damit 1866 an Preußen bzw. 1945 an Hessen. Um 1790 waren die Erben
der Freiherren von R. mit Teilen von Siebenborn Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 Reiffenberg (Reiffenberg,
Langenbach 1550).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reifferscheid, Reifferscheidt (Herren). Nach der Burg R. bei Schleiden nannten sich
seit der Mitte des 12. Jahrhunderts die Herren
von R. Sie spalteten sich möglicherweise 1128 von den Herzögen von Limburg ab.
1354 erwarben sie die Herrschaft Bedburg (an der Erft), 1394/1395 die
Reichsherrschaft Dyck bei Grevenbroich, 1445 Alfter und Hackenbroich sowie 1455
die Grafschaft Salm (Niedersalm). Seitdem nannten sie sich Salm-Reifferscheid
und teilten sich bald in mehrere Linien. 1790 erhielt eine jüngere Linie die
Reichsfürstenwürde und die Aufnahme in den niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis, 1804 auch die ältere Linie Salm-Reifferscheid-Bedburg, die 1803
für die 1801 an Frankreich verlorenen linksrheinischen Güter die ehemals
mainzischen Ämter Krautheim und Gerlachsheim (bei Mosbach) erlangt hatte (Salm-Reifferscheid-Krautheim).
1806 wurden diese Ämter von Baden annektiert. Das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende R. fiel über Preußen 1946 an
Nordrhein-Westfalen. S. Salm-Reifferscheid, Salm-Reifferscheid-Krautheim.
L.: Fahne, A., Die Grafen und Fürsten zu Salm, 1866; Schaudal, L., Les comtes
de Salm, 1921; Andermahr, H., Die Edelherren von Reifferscheid als Herren von Bedburg, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reipoltskirchen (Reichsherrschaft). Die 1276
erstmals genannte Burg R. im Pfälzer Bergland südlich Meisenheims war Sitz der
ebenfalls 1276 erstmals erwähnten Herren bzw.
Grafen von Hohenfels. Sie waren eine 1199 abgespaltete Seitenlinie der Herren von Bolanden, die 1602 erlosch. Danach kamen
die Güter an die Familie von Löwenhaupt und die Familie von Manderscheid, die
drei Viertel an einen Grafen von Hillesheim verkaufte. Trotz mehrfachen
Besitzerwechsels (u. a. Ellroth) blieb die 2 Quadratmeilen große, 15 Orte
umfassende und (bis 1602 mit Sitz und Stimme) zum oberrheinischen Reichskreis
gehörige Herrschaft R. mit 3000 Einwohnern bis zur Besetzung durch Frankreich
1792/1801 reichsunmittelbar. Über Bayern kam R. 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 286f.; Wallner 698 OberrheinRK 44; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) B3. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Remagen (Reichsstadt). An der Stelle
älterer Siedlungen errichteten die Römer am Rhein in Rigomagus ein Kastell, das
wohl um 406 zugrundeging. Später hatten dort 893 Prüm, 1002 Deutz sowie
Siegburg und Stifter und Klöster Kölns Rechte. Danach kam R. an das Reich, doch
fielen die Reichsrechte seit dem 13. Jahrhundert durch Verleihung und
Verpfändung an andere Herren. 1357 bestätigte
Kaiser Karl IV. den Grafen von Berg R. als Reichspfand. Seit dem 16.
Jahrhundert blieb R. beim Herzogtum Jülich. Über Preußen kam es dann 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 322; Landwehr, G., Die Verpfändung der deutschen Reichsstädte im
Mittelalter, 1967, 101; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 504.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rettenberg (Herrschaft). Nach der Burg R.
im Oberallgäu nannten sich seit 1130 edelfreie Herren
von R., die um 1290 die Besiedlung des Walsertales und des Tannberges
unternahmen. 1348 starben sie im Mannesstamme aus. 1350 teilten die beiden
Erbtöchter. 1351 wurde die dabei an Waldburg gelangte obere Mark mit Burgberg
an die Herren von Heimenhofen und die an die
Starkenberg gelangte untere Mark um R. an das Hochstift Augsburg verkauft.
L.: Herrmann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984, 72ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Reuß (Grafen, Fürstentum,
Herrschaft). Die einst zu Thüringen zuzuordnenden reichsministerialischen Herren von Weida, die von einem bei Mühlhausen
ansässigen Geschlecht abstammten, um 1180 mit der Verwaltung von Reichsgütern
an der Elster betraut wurden und vermutlich schon vor 1193, jedenfalls
nachweislich seit 1209 den Titel Vogt (advocatus) führten, der die Benennung
ihres Herrschaftsgebiets als Vogtland (mit Weida, Plauen, Voigtsberg
[Vogtsberg], Ziegenrück, Triptis, Auma, Hof, Ronneburg u. a.) begründete,
spalteten sich 1244 in die Vögte von Weida (bis 1531/1535), die Vögte von Gera
(1550 erloschen) und die Vögte von Plauen. Die Vögte von Plauen teilten sich
1306 in die Linien Plauen und Reuß von Plauen. Die ältere Linie der Vögte von
Plauen, die von 1426 bis 1439 als Lehen die Burggrafschaft Meißen und damit die
Reichsfürstenwürde erhielt und den Titel auch nach dem Verlust der
Burggrafschaft Meißen fortführte, erlosch 1572. Die jüngere Linie der Vögte von
Plauen wurde von dem 1292/1294 verstorbenen Henricus Ruthenus, deutsch Heinrich
R., der eine Enkelin König Daniels von Galizien in Russland geheiratet hatte
und sich deswegen R. nannte, begründet. Sie erwarb unter anderem 1451
Oberkranichfeld und 1492 Zeulenroda. Insgesamt gehörten ihr Güter im Umfang von
21 Quadratmeilen, die aus einem südlichen, bei weitem größeren und einem nördlichen,
kleineren Teil bestanden. 1535 wurde die Reformation durchgeführt. Die Linie
teilte sich nach dem Verlust aller böhmischen und wettinischen Lehen 1535/1564
in eine ältere Linie Reuß-Untergreiz (mit der Hälfte von Greiz und den Ämtern
Untergreiz und Burgk [Burg]), eine mittlere, 1616 ausgestorbene Linie
Reuß-Obergreiz und eine jüngere Linie Reuß-Gera. 1572 fielen die Güter der
älteren Linie der Vögte von Plauen an. 1616 wurden Untergreiz und Obergreiz
vereint, woraus Reuß-Greiz entstand. Seit 1668 führten die R. die Bezeichnung
der Heinriche mit römischen Nummern ein. Reuß-Greiz und Reuß-Gera wurden 1673
in den Grafenstand (wetterauische Reichsgrafen) erhoben und 1778 (Reuß-Greiz)
bzw. 1790 (Reuß-Lobenstein) bzw. 1806 (Reuß-Schleiz) gefürstet. Reuß-Greiz
unterteilte sich weiter in Reuß-Greiz (Obergreiz und Untergreiz), Reuß-Burgk
(Reuß-Burg) und Reuß-Dölau und Rothenthal, doch fielen die Güter später wieder
an den sich seit 1616 Reuß-Greiz nennenden ursprünglichen Zweig Untergreiz
(1768). Reuß-Gera spaltete sich in Reuß-Gera (mit Gera, Langenberg
[Längenberg], 78 Dörfern sowie dem Amt Saalburg) (bis 1802), (Reuß-Saalburg),
Reuß-Schleiz (mit Schleiz, Tanna und Reichenfels), Reuß-Köstritz (mit
Reichenfels) sowie Reuß-Lobenstein, das 1678 weiter zerfiel in Reuß-Hirschberg
(bis 1711), Reuß-Lobenstein (mit Lobenstein und Hirschberg) (bis 1824) und
Reuß-Ebersdorf (mit Ebersdorf) (bis 1853). Als Reuß-Gera 1802 erlosch, fielen
die Güter zur einen Hälfte an Reuß-Schleiz, zur anderen Hälfte an
Reuß-Lobenstein und Reuß-Ebersdorf, doch gelangten sie später überwiegend an
Reuß-Schleiz. 1807 traten alle reußischen Linien dem Rheinbund bei. Reuß-Greiz
(bzw. Reuß-Untergreiz) (R. ältere Linie) schloss sich nach dem Untergang des
Deutschen Bundes 1866 dem Norddeutschen Bund an, erhielt 1867 eine Verfassung
und trat 1871 dem Deutschen Reich bei. Reuß-Schleiz und Reuß-Ebersdorf, das
1824 beim Erlöschen von Reuß-Lobenstein dieses beerbte, vereinigten sich nach
Abdankung des Fürsten von Reuß-Ebersdorf bzw. Reuß-Lobenstein am 1. 10. 1848 zu
Reuß jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera. Dieses Fürstentum erhielt 1849 eine
1852 revidierte Verfassung und schloss sich 1866 Preußen an. 1902 übernahm Reuß
jüngere Linie die Vormundschaft über Reuß ältere Linie, das 1927 überhaupt
ausstarb. Am 10. 11. 1918 dankte Heinrich XXVII. von R. (R. jüngere Linie, seit
1930 R.) ab. Zusammen zählten die beiden verbleibenden Fürstentümer (317
Quadratkilometer, 827 Quadratkilometer) 212000 Einwohner. Am 4. 4. 1919 wurde
die Verwaltungsgemeinschaft beider Territorien zu einem Volksstaat
zusammengefasst, der am 30. 4./1. 5. 1920 im Land Thüringen aufging. Das Land
Thüringen kam 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und damit 1949 zur Deutschen
Demokratischen Republik. 1952 wurde es aufgelöst (str.), 1990 aber wieder
begründet.
L.: Wolff 417ff.; Zeumer 553 II b 60, 22; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E3, III 38 (1789) D2; Schmidt, B., Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f.
1923ff.; Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur Mitte
des 14. Jahrhunderts, 1930; Pasold, A., Geschichte der reußischen
Landesteilungen von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Einführung der
Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H. u.
a., Bd. 2,1 1974; Querfeld, W., Forschungen zur Geschichte des ehemaligen
Reußenlandes, FS H. Eberhardt, 1993, 93.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda (Herrschaft). Die um R. (Burg im
11. Jahrhundert?) an der Ems südwestlich Bielefelds gebildete Herrschaft kam
nach 1190 erbweise von den um 1170 erscheinenden Herren
von R., die das Freigericht bei R. und die Vogtei über die Klöster Freckenhorst
und Liesborn hatten, an Bernhard II. zur Lippe. 1365 fiel sie über die
Erbtochter an die Grafen von Tecklenburg. Durch Heirat Everwins III. von
Bentheim (1562) kam die Herrschaft R. wie Tecklenburg 1557 an die Grafen von
Bentheim. 1565 gewannen die Grafen nach langem Grenzstreit die Herrschaft über
das vorher fürstbischöflich-osnabrückische Gütersloh. 1606/1609 fiel R. der
Linie Bentheim-Tecklenburg(-Rheda) zu. Diese erbte 1618 die Grafschaft Limburg,
verlor aber um 1700 Tecklenburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte R., für
das die Inhaber 1770 die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium
beantragten, mit einem Gebiet von 3 Quadratmeilen (160 Quadratkilometer, 1786
mit 9674 Einwohnern, Kirchspiele Rheda, Clarholz, Herzebrock, Gütersloh, Lette)
zu den nicht eingekreisten Reichsteilen des Heiligen Römischen Reiches. 1808
wurde R. dem Großherzogtum Berg einverleibt. 1813/1815 kam R. an Preußen
(Provinz Westfalen), 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Das Grafenhaus gewann 1817
den Fürstenstand in Preußen.
L.: Wolff 495; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3;
Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, 1921;
Richter, H., Chronik der Stadt Gütersloh, 1933; Aders, G., Urkunden und Akten
der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen Alpen, Bedburg, Hackenbroich,
Helpenstein, Linnep, Wevelingshoven und Wülfrath sowie der Erbvogtei Köln,
1977; Meier, J./Ossenbrink, J., Die Herrschaft Rheda, 1999; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 500; Schaub, H., Die Herrschaft Rheda und ihre
Residenzstadt, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheinfelden (Reichsstadt, Herrschaft). Um
1130 gründeten die Herzöge von Zähringen als Erben älterer, von den Königen von
Burgund abstammender Herren bzw. Grafen von R.
im Aargau die Stadt R. Nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen (1218)
wurde R. Reichsstadt. Später wurde es an Habsburg verpfändet. Zur Grafschaft
R., die am Ende des 18. Jahrhunderts über den Breisgau Österreichs zum
österreichischen Reichskreis zählte, gehörte seit dem 14. Jahrhundert auch
Wyhlen. Napoleon I. vereinigte 1802 das Fricktal samt R. und Laufenburg mit dem
Aargau. Am 9. 2. 1803 wurden die Gebiete dem Aargau und damit der Schweiz
eingegliedert.
L.: Wolff 41; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Schib, K., Stadtgeschichte von
Rheinfelden, 1961; Die Salier und das Reich, Bd. 1 1991; Struve, T.,
Rheinfeldener, LexMA 7 1995, 783; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 517. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheingrafen (Grafen). Das vielleicht bis in
das 10. Jahrhundert zurückreichende fränkische Adelsgeschlecht, das die
Grafschaft im Rheingau innehatte und auf der Burg Rheinberg bei Lorch saß, im
Anfang des 12. Jahrhunderts aber in Lehnsabhängigkeit vom Erzstift Mainz geraten
war, wurde 1170/1196 infolge Verheiratung von den verschwägerten,
linksrheinischen Herren von Rheingrafenstein
(Stein) mit dem Stammsitz Stein (Rheingrafenstein) an der Nahe, die ebenfalls
Lehnsleute Mainzs waren, beerbt. 1279/1281 verloren die R. infolge einer
Niederlage gegen Mainz die Güter im Rheingau, behielten aber linksrheinisch
Güter um Bad Kreuznach und nannten ihre Burg Rheingrafenstein. Um 1350/1409
traten sie infolge Verheiratung in den Herrschaften Dhaun (vor 1350) und
Kyrburg (1409) das Erbe der aussterbenden Wildgrafen (comites silvatici), die
von den Grafen des Nahegaues (Emichonen) abstammten, an und nannten sich
seitdem Wild- und R. (Wildgrafen und R.). 1459/1475 erlangten sie durch Heirat
das Erbe der Grafen von Salm (Obersalm) in den Vogesen und nannten sich seitdem
Grafen von Salm. 1478 gewannen sie die Herrschaften Moers, Saarwerden und
Finstingen an der Saar. Einzelne der in mehrfachen Teilungen gebildeten Linien
(1515 Kyrburg, Dhaun) erloschen 1688 (Kyrburg) und 1750. Kyrburgs Erbe kam 1701
an Salm. 1623 wurden die Grafen in den Reichsfürstenstand erhoben. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörten der Wild- und Rheingraf (Wildgraf und Rheingraf) zu
Grumbach und der Wild- und Rheingraf (Wildgraf und Rheingraf) zu
Rheingrafenstein zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates sowie zum oberrheinischen Reichskreis. Das 4 Quadratmeilen
große Gebiet mit etwa 11000 Einwohnern teilte sich wie folgt auf: Die Güter der
fürstlich-salmischen Linie umfasste die gefürstete Grafschaft Salm, das Oberamt
Kyrburg und ein Viertel der Ämter Flonheim, Dhronecken (Tronecken), Wildenburg
und (Dimringen) Diemeringen sowie ein Viertel von Wörrstadt (Wörstadt). Das
Gebiet der rheingräflich grumbachischen Linie umfasste Herrschaft und Amt
Grumbach, einen Teil des Eßweiler Tales, die Herrschaft Dhronecken (Tronecken),
je ein Viertel von Wörrstadt (Wörstadt) und (Dimringen) Diemeringen und
folgende bis 1792 der Linie Grumbach-Stein gehörige Güter: (die Rheingrafschaft
zum Stein oder) die Grafschaft Rheingrafenstein, Herrschaft und Amt Wildenburg
auf dem Hunsrück, ein Viertel der Herrschaft (Dimringen) Diemeringen und drei
Achtel vom Flecken Wörrstadt (Wörstadt). Die Güter der rheingräflichen Linie
Dhaun schließlich bestanden aus der Wildgrafschaft Dhaun, dem Oberamt Rhaunen,
dem Ingerichtsamt Hausen, der Stadt Kirn (zur Hälfte), der Oberschultheißerei
Meddersheim, dem Amt Flonheim, einem Viertel der Herrschaft (Dimringen)
Diemeringen und der Herrschaft Püttlingen (frz. Puttelange-aux-Lacs) in
Lothringen. 1803 erhielt der Rheingraf als Entschädigung für die 1797/1801
erfolgten linksrheinischen Verluste an Frankreich die Reste des ehemals
münsterschen Amtes Horstmar und nannte sich seitdem Fürst von Salm-Horstmar.
Als das linke Rheinufer 1814/1815 von Frankreich an die deutschen Staaten
zurückkam, fielen Grumbach, Kyrburg, Dhronecken, Dhaun, Hausen, Meddersheim und
Löllbach an Preußen. Wildenburg wurde mit dem neuen Fürstentum Birkenfeld
vereinigt. Die Grafschaft Rheingrafenstein (Rheingrafschaft zum Stein) kam
teils (Grehweiler bzw. Gaugrehweiler) an Bayern, teils (Rheingrafenstein) an
Preußen. Flonheim und Wörrstadt (Wörstadt) gelangten an Hessen-Darmstadt.
L.: Gumpelzhaimer 121; Bauer 1, 567; Wolff 278ff.; Zeumer 553 II b 60, 16, 17;
Wallner 697 OberrheinRK 33; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D 4;
Schneider, C., Geschichte des Wild- und Rheingräflichen Hauses, Volkes und
Landes auf dem Hundsrücken, 1854, Neudruck 1926; Fabricius, W.,
Güterverzeichnisse und Weistümer der Wild- und Rheingrafschaft, 1911, Trierer
A. 4, Ergänzungsheft 12; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher
Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 1 1922; Dotzauer, W., Geschichte des
Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rieder zu Kornburg, Rieter von Kornburg
(Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei Schwabach gelangte 1364 durch Verkauf
von den Grafen von Nassau an die Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der
reichsministerialischen Herren von Kornburg kam
nach ihrem Aussterben 1404 über die Hohenfels und Seckendorff 1447 an die
Nürnberger Patrizier Rieter, die sich seitdem R. nannten. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. von und zu Kornburg mit dem in der Mitte
des 15. Jahrhunderts erworbenen Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1753 fiel Kornburg erbweise an das
Heiliggeistspital in Nürnberg und mit Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Riedlingen (reichsstadtähnliche Stadt). Bei
dem 835 erstmals genannten Dorf R. an der oberen Donau legten die Grafen von
Veringen zwischen 1247 und 1255 eine Stadt an, die vor 1300 durch Kauf an
Habsburg kam. 1314 war sie an die Grafen von Hohenberg, dann an die Herren von Ellerbach und 1384 an die Truchsessen von
Waldburg verpfändet. 1680 löste sich die zum österreichischen Reichskreis
zählende Stadt, die zu den sog. Donaustädten gerechnet wurde, selbst aus der
Pfandschaft an Österreich zurück. 1805 kam sie an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Heuschele, O., 1950; Rothmund, P.,
Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, 1971; Der
Kreis Biberach, 1973.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rieneck (Grafschaft). Die um 1168
errichtete Burg R. im Ostspessart nördlich von Gemünden erscheint erstmals 1179
(Rienecke). Sie war Sitz der beim Aussterben der Familie der Burggrafen von
Mainz einheiratenden Grafen von (Loon oder) Looz aus Brabant bzw.
Westfalen/Grafen von R. (Linienbildung am Ende des 12. Jahrhunderts) und
Mittelpunkt der aus Reichslehen und Eigengütern zusammengesetzten Grafschaft
R., deren Sitz im ausgehenden 13. Jahrhundert nach Lohr verlegt wurde.
1366/1408 wurde R. Lehen Mainz´. Nach dem Aussterben der zum Kanton Odenwald
der fränkischen Ritterschaft zählenden Grafen 1559 fielen die Lehen an das
Hochstift Würzburg (die Ämter Rothenfels, Schönrain, Aura im Sinngrunde), die
Pfalz (das Amt Wildenstein) und zum größten Teil an das Erzstift Mainz heim.
Mainz verkaufte 1673 Amt, Burg und Stadt R. an die böhmischen Grafen von
Nostitz zu Falkenau (Nostitz-Rieneck), die damit bis 1806 Sitz und Stimme im
fränkischen Reichsgrafenkollegium des Reichstags und im fränkischen Reichskreis
hatten. Nach der Mediatisierung (1806) fiel das 12 Quadratmeilen große R.
zunächst an Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg und 1814/1815 an Bayern. S.
Voit von R.
L.: Wolff 122, 270; Zeumer 554 II b 62, 6; Wallner 692f. FränkRK 15, 19; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3; Pfeiffer 197;
Neumaier 27, 41, 66, 105; Schecher, O., Die Grafen von Rieneck, Diss. phil.
Würzburg 1963; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd.
3,1 3. A. 1997; Ruf, T., Die Grafen von Rieneck. Genealogie und
Territorienbildung, 1984; Gerlich, A., Rieneck, LexMA 7 1995, 839f.; Bachmann,
M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im
ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel Rieneck, Wertheim und Castell, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rieter von Kornburg, Rieder zu Kornburg
(Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei Schwabach gelangte 1364 durch Verkauf
von den Grafen von Nassau an die Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der
reichsministerialischen Herren von Kornburg kam
nach ihrem Aussterben 1404 über die Hohenfels und Seckendorff 1447 an die
Nürnberger Patrizier Rieter, die sich seitdem R. nannten. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. von und zu Kornburg mit dem in der Mitte
des 15. Jahrhunderts erworbenen Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1753 fiel Kornburg erbweise an das
Heiliggeistspital in Nürnberg und mit Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ritzebüttel (Herrschaft). Um 1300
errichteten die Herren Lappe an der Einmündung
der Unterelbe in die Nordsee die Feste Steenborg in R. (heute Cuxhaven). 1393
wurde R. von Hamburg erobert.
L.: Wolff 459; Reinecke, H., Das Amt Ritzebüttel, Diss. phil. Hamburg 1935.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rödelheim (Herren).
788 wird R. im Niddagau erstmals genannt (Radilnheim). Seit etwa 1150 bestand
dort eine Wasserburg, die König Rudolf von Habsburg von Ganerben erwarb und zur
Reichsburg erhob. 1443 veräußerten die 1442 damit belehnten Herren von Praunheim ihre Rechte an die Kronberg und
an Frankfurt am Main. Erben der Kronberg waren die Grafen von Solms, die 1569
Frankfurt durch drei Viertel von Niederrad abfanden. Innerhalb Solms’ wurde R.
Sitz mehrerer von Solms-Lich bzw. Solms-Laubach abgespalteten Linien
Solms-Rödelheim (erloschen 1640, 1722). 1806 kam R. an Hessen-Darmstadt, 1866
an Preußen und 1945 an Hessen. S. Solms-Rödelheim.
L.: Wolff 274. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Röder von Diersburg (Freiherren,
Reichsritter). Das Ministerialengeschlecht der Röder. aus der Ortenau erscheint
am Ende des 12. Jahrhunderts erstmals im Umfeld der Markgrafen von Baden. 1455
kaufte Andreas Röder die Hälfte von Burg und Herrschaft Diersburg. Seitdem
wirkte die Familie vor allem im Kinzigtal und im Schuttertal. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit Diersburg zum Ort (Bezirk) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Philipp Ferdinand R., Philipp Friedrich Karl Ludwig August R., Georg R.,
Ludwig R., Egenolf Christian R., Herren zu
Diersburg und Reichenbach). 1773 gehörten sie - als bereits im Stichjahr 1680
angesessen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikuliert - dem
Ritterkreis Unterelsass an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Burkhardt, M. u. a.,
Archiv der Freiherren von Diesburg, 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Roggenburg (reichsunmittelbare Abtei,
Reichsstift). Vielleicht 1126 wurde das Prämonstratenserkloster R. bei
Messhofen südöstlich Ulms im bayerischen Schwaben von den Herren von Bibereck (bzw. Biberegg) als Doppelkloster
(bis 1178) gestiftet, wohl um 1130 von Ursberg aus gegründet und mit den Orten
Messhofen, Breitenthal, Ebershausen, Ingstetten und Schießen ausgestattet. Von
den Stiftern kam die Vogtei als Reichslehen an die Reisensburg, dann an die
Reichsstadt Ulm (1412), nach 1477 zeitweise an Bayern und nach 1548 an
Österreich. Das Kloster wurde 1444 Abtei, gewann 1406 die niedere
Gerichtsbarkeit und 1513 die hohe Gerichtsbarkeit (Blutbann) und war von 1544
an reichsunmittelbar. Es gehörte den schwäbischen Reichsprälaten des Reichstags
und dem schwäbischen Reichskreis an und gewann ein eigenes Herrschaftsgebiet
mit vier Ämtern (R., Breitenthal, Nordholz und Wiesenbach). 1803 kam es mit
2-2,5 Quadratmeilen Gebiet im Bibertal und im Günztal und 3500-5000 Einwohnern
an Bayern.
L.: Wolff 186; Zeumer 552 II a 36, 8; Wallner 688 SchwäbRK 49; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Groll, E., das Prämonstratenserstift
Roggenburg im Beginn der Neuzeit (1450-1600), 1944; Tuscher, F., Das
Reichsstift Roggenburg im 18. Jahrhundert, 1976; Kießling, R., Roggenburg,
LexMA 7 1995, 946. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rohrau (Herrschaft). R. bei Bruck an
der Leitha in Niederösterreich gehörte im 12. Jahrhundert zum
Herrschaftsbereich der Markgrafen von Cham. Um 1230 erscheinen Herren von R. (Rorav) aus der Familie Liechtenstein
(Lichtenstein), die 1278 über ihre Erbtochter die zugehörige Herrschaft an die
Stadeck gaben. Bei deren Aussterben bis 1400 fielen die Güter bis auf die Feste
R. an die Herzöge von Österreich. Die Feste wurde als Reichslehen an die Grafen
von Cilli übertragen, denen 1404 die Grafen von Montfort-Bregenz folgten. 1524
kam R. als Lehen Österreichs an die Familie Harrach, die 1627 zu Reichsgrafen
erhoben wurde.
L.: Harrach, O. Graf, Geschichtsskizze der Grafschaft, Bd. 1 1906.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Romansweiler (Reichsdorf), Rumolsweiler. Am
1. 5. 1287 ermächtigte König Rudolf von Habsburg den Otto von Ochsenstein,
unter anderem das Dorf R. im Elsass von den Herren
von Geroldseck auszulösen. Mit dem Elsass kam R. zu Frankreich.
L.: Hugo 472. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Romrod (Reichsritter, Rumrodt, Rumredt,
Rumroth, Romrod. Nach der Wasserburg Romrod bei Alsfeld nannten sich seit 1197 Herren von R. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die R.
zum Kanton Rhön-Werra, im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald, im
späteren 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie
zum Ritterkreis Rhein. Romrod selbst kam über die Erffa (Erfa) bis 1385 an die
Landgrafen von Hessen, 1604 an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
L.: Seyler 380; Roth von Schreckenstein 2,595; Pfeiffer 211; Riedenauer 126;
Bechtolsheim 15; Rahrbach 192; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Ufhausen bis 1610).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ronneburg (Herrschaft). 1209 wird die R.
westlich Geras als Gut der Herren von Weida
erstmals genannt. Bei der Teilung der Familie kam sie mit der zugehörigen
Herrschaft an die Linie Plauen. Diese musste sie 1349 von den Markgrafen von
Meißen zu Lehen nehmen. Von 1358 bis 1398 war R. Sitz einer eigenen Linie. Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft über (das Fürstentum
Sachsen-Altenburg Sachsen-Gothas bzw.) Sachsen-Gotha-Altenburg zum
obersächsischen Reichskreis. Über Thüringen (1920) gelangte R. von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 398; Wallner 709 ObersächsRK 9; Dobenecker, R., Aus der Vergangenheit
von Stadt und Pflege Ronneburg, 1844.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rosenberg (Grafen). Die in Kärnten
ansässigen Herren Ursin oder Orsini von R.
wurden 1634 Reichsfreiherren und 1648 Reichsgrafen. Am 31. 7. 1683 wurden sie
als Personalisten in die fränkischen Reichsgrafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags aufgenommen. Am 9. 10. 1790 erhielten sie die
Reichsfürstenwürde und zählten damit zu den neufürstlichen, nach 1582
gefürsteten Häusern.
L.: Zeumer 554 II b 62, 12; Klein 182. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rosenberg (Herrschaft, Reichsritter). R.
westlich (Bad) Mergentheims wird 1251 erstmals erwähnt. Von 1270 bis 1632 war
es in Händen der Herren von R. 1638 kam es nach
ihrem Aussterben an die Grafen von Hatzfeld, welche die zu den Kanton Odenwald,
Rhön-Werra und Baunach des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft 1730 an
Löwenstein-Wertheim-Rochefort verkauften, die sich seit 1801 Löwenstein-Wertheim-Rosenberg
nannten. S. Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
L.: Hölzle, Beiwort 50; Stetten 33; Rahrbach 197; Neumaier 26, 49f., 66, 72,
142, 149, 156, 173, 230; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimischen Territorien
und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Schweizer, H., Aus
der Geschichte meines Heimatdorfes Rosenberg, 1921; Löffler, M., Rosenberg im
Herzen des Baulandes, 1974; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rot (an der Rot), Roth, Münchroth
(Reichsstift, Reichsabtei). Um 1130 (1126?) wurde von Hemma von Wildenberg in
Graubünden, die vielleicht dem oberschwäbischen Geschlecht der Herren von Wolfertschwenden entstammte, in R. (Rota)
bei Biberach das älteste Prämonstratenserkloster Schwabens gegründet, das
vermutlich von Anfang an dem Papst unmittelbar unterstellt und keinem Vogt
untergeben war (1140 Abtei), so dass es 1179 Kaiser Friedrich I. Barbarossa in
seine Vogtei nehmen konnte. Es war seit 1376 reichsunmittelbar (Reichsstift)
und erlangte 1619 auch die Hochgerichtsbarkeit. Es hatte Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichsprälatenkollegium des Reichstags und im schwäbischen
Reichskreis. 1803 kam es mit Gütern in 15 Dörfern und Weilern und der 1604
erworbenen Herrschaft Kirchdorf (insgesamt 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 2871
Einwohnern in 456 Familien und einem geschätzten Ertrag von 58000 Gulden
jährlich) an die Grafen von Wartenberg, welche die Abtei für ihre Grafschaft in
der Pfalz erhielten und das Gebiet zur Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot
(Wartenberg-Roth) erhoben, 1806 an Württemberg (und 1909 im Erbgang an die
Grafen von Erbach) sowie 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 187; Zeumer 552 II a 36, 9; Wallner 689 SchwäbRK 65; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg von 1802-1810, 1902; Walser, A., Das Prämonstratenserkloster Rot,
1926; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Nuber, W., Studien zur Besitz- und Rechtsgeschichte des Klosters Rot an der
Rot, Diss. phil. Tübingen 1960; Tüchle, H./Schahl, A., 850 Jahre Rot an der
Rot, Geschichte und Gestalt, 1976; Eberl, I., Rot an der Rot, LexMA 7 1995,
1048. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rothenberg, (Rothenburg) (Herrschaft,
Ganerben). Nach dem (Alten) R. bei Nürnberg nannten sich seit der 2. Hälfte des
13. Jahrhunderts Reichsministeriale, deren Güter um 1300 an die Herren von Wildenstein und mit dem (Neuen) R. 1360
durch Verkauf an Kaiser Karl IV. kamen. 1401 eroberte König Ruprecht von der
Pfalz R. Nach Anerkennung der Lehnshoheit Böhmens (1465) verkaufte
Pfalz-Mosbach R. 1478 an einige fränkische Ritter, die sog. Ganerben.
1662/1663/1698 verdrängte Bayern, das nach 1619 die Oberpfalz erworben hatte,
die Ganerbschaft aus der zum bayerischen Reichskreis zählenden Herrschaft,
führte die Gegenreformation durch und verlor die Herrschaft (Neunkirchen am
Sand, Schnaittach, Kirchröttenbach, Bühl, R.) nur zwischen 1706 und 1714 an die
Reichsstadt Nürnberg.
L.: Wolff 138; Wallner 712 BayRK 3; Schütz, M., Die Ganerbschaft von Rothenberg
in ihrer politischen, juristischen und wirtschaftlichen Bedeutung, Diss. phil.
Erlangen 1924; Kreuzer, L., Die Herrschaft Rothenberg im Widerstreit zwischen
Kurbayern und Nürnberg, 1975.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rothenburg, Rothenburg ob der Tauber
(Reichsstadt). Auf der Bergnase oberhalb des 970 von den Grafen von Comburg
(Komburg) mit einer Kirche versehenen Dorfes Detwang (Dettwang) im Taubertal
errichteten die Grafen von Comburg (Komburg) die rothe Burg, nach der sie sich
im 11. Jahrhundert ebenfalls benannten. Beim Aussterben der Grafen von
Rothenburg-Comburg (Rothenburg-Komburg) 1116 fiel sie zusammen mit dem
Herzogtum Franken und der Grafschaft im Kochergau an die Staufer, als deren Gut
sie 1144 erstmals genannt wird (Reichsburg nach 1142?). Vor 1241 erhielt der
sich anschließende Ort Stadtrecht (1172?). 1273 zog König Rudolf von Habsburg
ihn an das Reich. Ab 1274 war er Reichsstadt und löste sich von der
Reichslandvogtei. R. gewann trotz zeitweiliger Verpfändung an die Herren von Hohenlohe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert
ein ansehnliches, auf drei Seiten eingezäuntes und befestigtes Landgebiet
(Landhege), wurde aber wegen des Widerstands des Patriziats nie
Fernhandelsstadt. 1355 gab Kaiser Karl IV. das Privileg der Unverpfändbarkeit.
1544 wurde die Reformation eingeführt. Die Herrschaft der mit Sitz und Stimme
im schwäbischen Reichsstädtekollegiums des Reichstags und im fränkischen
Reichskreis vertretenen Stadt umfasste am Ende des 18. Jahrhunderts die
Landvogtei im Gau rechts der Tauber und die kleine Landvogtei links der Tauber
(Teile von Gebsattel, Herrschaft Nordenberg mit Reichsamt Detwang [Dettwang]
und der Hinterburg, Bannerschaft Endsee, Burgen Gammesfeld [Gammersfeld] und
Insingen [Inzingen] mit Zubehör, Burg und Herrschaft Lichtel [Liental], Burg
und Vogtei Seldeneck, Burg und Herrschaft Gailnau mit Vogtei Wettringen und
Gericht zu Brettheim, Oberstetten, Oestheim, Teile von Archshofen, Burg Diebach
und das Deutschordenshaus Rothenburg mit Gütern). Mit Teilen von Pfahlenheim
war R. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1802/1803
kam es mit 5 Quadratmeilen bzw. 370 Quadratkilometern Gebiet, 180 Ortschaften
und 24000 Einwohnern an Bayern, 1810 der westliche Teil des Landgebiets an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 128; Zeumer 555 III b 8; Wallner 693 FränkRK 18; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Winkelmann-Holzapfel 160; Riedenauer 129; Schroeder 241ff.; Bensen, W.,
Beschreibung und Geschichte der Stadt Rothenburg, 1856; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Bosl, K., Rothenburg im
Stauferstaat, 1947; Holstein, K., Rothenburger Stadtgeschichte, 1953;
Woltering, W., Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft
über die Landwehr, Bd. 1 1965, Bd. 2 1971; Schnelbögl, F., Die fränkischen Reichsstädte,
Zs. f. bay. LG. 31 (1968); Schnurrer, L., Rothenburg im schwäbischen
Städtebund, 1969, Esslinger Studien 15; Ziegler, P., Die Dorfordnungen im
Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, Diss. jur. Würzburg, 1977; Fränkische
Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987, 187; Borchardt, K., Die geistlichen
Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem zugehörigen
Landgebiet von den Anfängen bis zur Reformation, 1988; Wendehorst, A.,
Rothenburg, LexMA 7 1995, 1050. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rothenfels (Herrschaft, Grafschaft,
Reichsgrafschaft). Die um die Burg R. liegende Herrschaft R. war ursprünglich
Teil der Grafschaft im Allgäu, die Kaiser Friedrich II. 1243 durch Kauf von den
Grafen von Kirchberg erwarb. 1332 kam sie von den Herren
von Schellenberg, die sie als Reichslehen erlangt hatten, durch Verkauf an das
Haus Montfort-Tettnang. 1471 erhob der Kaiser in Abänderung zweier Verleihungen
von 1447 und 1463 die Herrschaft zur Reichsgrafschaft. 1360 wurde das
Herrschaftsgebiet um Immenstadt, 1440 um Staufen und 1785 um Werdenstein
erweitert. 1565 erwarben die Herren von
Königsegg in Oberschwaben durch Kauf die Grafschaft (Linie
Königsegg-Rothenfels). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Grafschaft und
die Herrschaft Staufen, die zusammen 13 Quadratmeilen umfassten, zum
schwäbischen Reichskreis und zum schwäbischen Reichsgrafenkollegium des
Reichstags. 1804 vertauschten die 1629 zu Reichsgrafen aufgestiegenen Herren von Königsegg R. gegen ungarische Krongüter an
Österreich. 1805 fiel R. an Bayern.
L.: Wolff 201; Wallner 685 SchwäbRK 9; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E5, III 38 (1789) D4; Crämer, U., Das Allgäu, 1954; Heimatbuch der Stadt
Immenstadt im Allgäu, 1960. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rottweil (Reichsstadt). R. am obersten
Neckar liegt auf dem Gebiet des römischen, um 73 n. Chr. an wichtigen Straßen
angelegten Ortes Arae Flaviae. 771/887 wird die vielleicht aus einem
alemannischen Herzogshof bzw. merowingischen Königshof des 8. Jahrhunderts
entstandene Pfalz Rotumvila (roter Hof) erwähnt, deren Vögte seit dem 11.
Jahrhundert die Herzöge von Zähringen waren. Vermutlich um die Mitte des 12.
Jahrhunderts (1140?) entwickelte sich daneben auf einem nordwestlich gelegenen
Bergsporn eine Siedlung zum Markt, die im 14. Jahrhundert Reichsstadt (1299
Freiheit von auswärtigen Gerichten, 1358 Kauf des Königshofs, 1359 Erwerb des
Blutbanns, 1383/1401 Erwerb des Reichsschultheißenamtes) wurde. Von 1463/1519
bis 1802/1803 war R., das im 15. und 16. Jahrhundert ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet mit 28 Dörfern vor allem aus den Gütern der 1594
ausgestorbenen Grafen von Zimmern gewann, zugewandter Ort der Eidgenossenschaft
der Schweiz. Bis 1784 bestand das seit dem 13. Jahrhundert überlieferte
kaiserliche Hofgericht zu R. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten der Stadt
das Obervogteiamt (Dietingen und Irslingen, Dunningen, Böhringen, Göllsdorf,
Villingendorf und Talhausen, die Burg Schenkenberg mit Epfendorf, Herrenzimmern und Seedorf), das Pürschvogteiamt (Teile
von Zimmern, Horgen, Hochmössingen und Winzeln, Bösingen, Stetten,
Niedereschach, Fischbach, Neufra, Sinkingen und Bettlinsbad), das
Bruderschaftsoberpflegamt (Deißlingen, Dauchingen, Mühlhausen und Weilersbach),
das Spitaloberpflegamt (Feckenhausen) und die unmittelbar unter dem
Stadtmagistrat stehenden Orte Altstadt, Bernburg, Eckhof, Harthausen
[Harthaus], Hochwald, Hohenstein und Wildeck. 1802/1803 fiel das 4
Quadratmeilen bzw. 220 Quadratkilometer große und rund 13600 Einwohner
umfassende R. noch vor Verkündigung des Reichsdeputationshauptschlusses an
Württemberg und wurde Sitz eines Oberamts. 1951/1952 kam R. an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 10; Wallner 687 SchwäbRK 32; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 72b (bis 1797) B1, II 78 (1450) F4,
III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder 339ff.; Die Territorien des
Reichs 5, 214; Ruckgaber, H., Geschichte der Frei- und Reichsstadt Rottweil,
1835ff.; Thudichum, F., Geschichte der Reichsstadt Rottweil und des
kaiserlichen Hofgerichts daselbst, 1911; Merkle, J., Das Territorium der
Reichsstadt Rottweil, 1913, Darstellungen aus der württembergischen Geschichte
11; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Steinhauser,
A., Officina Historiae Rottwilensis, 1950; Leist, J., Reichsstadt Rottweil,
1962; Laufs, A., Die Verfassung und Verwaltung der Stadt Rottweil 1650-1806,
1963; Der Kreis Rottweil, hg. v. Theiss, K./Baumhauer, H., 1963; Grube, G., Die
Verfassung des Rottweiler Hofgerichts, 1969; Planck, D., Arae Flaviae. Neue
Untersuchungen zur Geschichte des römischen Rottweil, Teil 1f. 1975;
Burgstahler, F., Rottweil im 19. Jahrhundert, 1989; Weber, E., Städtische
Herrschaft und bäuerliche Untertanen, 1992; Fahlbusch, F., Rottweil, LexMA 7
1995, 1055; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 529; Marquardt, B.,
Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ruchesloh (Grafschaft). Die Grafschaft R. an der mittleren Lahn wurde mit Ausnahme von 6 Gerichten 1237 von den Herren von Merenberg an das Erzstift Mainz verkauft. Ihre Malstätte (Gerichtsplatz) lag bei Oberweimar südlich Marburgs an der Lahn. Ihr Umfang ist nicht sicher zu bestimmen. Später kam das Gebiet zu Hessen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rügland (reichsritterschaftlicher Ort).
Der im 12. Jahrhundert in einer Urkunde des Stiftes Sankt Gumbert in Ansbach
erstmals genannte Ort gehörte später den Herren
von Vestenberg. 1584 kam das zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
zählende und dessen Kanzlei beherbergende Dorf durch Kauf an die Herren von Crailsheim, 1806 an Bayern.
L.: Wolff 513; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren von Crailsheim,
Bd. 1 1905. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rumrodt, Rumredt, Rumroth, Romrod
(Reichsritter). Nach der Wasserburg Romrod bei Alsfeld nannten sich seit 1197 Herren von R. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die
R. zum Kanton Rhön-Werra, im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald, im
späteren 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie
zum Ritterkreis Rhein. Romrod selbst kam über die Erffa (Erfa) bis 1385 an die
Landgrafen von Hessen, 1604 an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
L.: Seyler 380; Roth von Schreckenstein 2,595; Pfeiffer 211; Riedenauer 126;
Bechtolsheim 15; Rahrbach 192; Neumaier 81, 84.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Runkel (Herrschaft). Die Burg R. an
einer vermutlich schon früher befestigten Furt über die Lahn wurde
wahrscheinlich vor 1159 von den edelfreien Herren
von R. auf Geheiß des Königs erbaut und ist seit 1159 bezeugt. Sie war
Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft, die noch im 12. Jahrhundert durch die
Herrschaften zum Westerwald und Westerburg erweitert wurde. Im 13. Jahrhundert
spaltete sich das Haus R. ab. Die Linie R. erbte 1454/1462 durch Heirat die
Grafschaft Wied, die 1244 von den älteren, im Mannesstamm erloschenen Grafen
von Wied in weiblicher Erbfolge an Graf Bruno von Isenburg und das von ihm
begründete neue Haus Wied gelangt war. Die Linie Westerburg erbte 1468 die
Grafschaft Leiningen. R. kam über Nassau 1866 an Preußen (Hessen-Nassau) und
1945 zu Hessen. S. Wied-Runkel.
L.: Wolff 344; Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck
1980; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 110.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ruppin (Herrschaft, Grafen).
Wahrscheinlich um 1214 bildete sich unter Graf Gebhard I. von Arnstein am
Nordostharz durch Erwerb von Seiten der verschwägerten Askanier die Herrschaft
R. mit Sitz auf Burg Altruppin nördlich des Ruppiner Sees. Mittelpunkt war das
umliegende Gebiet am Rhin. Dazu kamen die Gebiete Gransee und Wusterhausen. In
planmäßiger Erwerbspolitik wurde das Gebiet zwischen Dosse, Havel und den
mecklenburgischen Seen bis etwa 1330 zu einer geschlossenen Herrschaft
ausgebaut. Die Grafen waren reichsunmittelbar, gerieten aber allmählich unter
die Lehnshoheit der Markgrafen von Brandenburg. Nach dem Aussterben der Herren von Arnstein und Grafen von Lindow-Ruppin
(Arnstein-Lindow-Ruppin) 1524 fiel das zum obersächsischen Reichskreis gehörige
R. durch Einzug an Brandenburg, das die Grafschaft der Mark Brandenburg als
eigene Einheit eingliederte und den Titel Grafen von R. fortführte. Mit
Brandenburg kam R. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 387; Wallner 708 ObersächsRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3; Heinrich, G., Die Grafen von Arnstein, 1961; Historisches
Ortslexikon für Brandenburg II. Ruppin, bearb. v. Enders, L., 1970, Veröff. des
Staatsarchivs Potsdam Bd. 7; Heinrich, G., Ruppin, LexMA 7 1995, 1108.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saalburg (Burg, Herrschaft). Vor 1216
errichteten die Herren von Lobdeburg am Übergang
der Straße von Nürnberg nach Leipzig über die Saale die Burg S. Sie kam von
einer Linie Lobdeburg-Saalburg in der Mitte des 13. Jahrhunderts an
Lobdeburg-Arnshaugk und 1289/1320 mit der Herrschaft Schleiz an die Vögte von
Gera, 1550 an die Burggrafen von Meißen aus dem Hause Plauen und 1589 an Reuß.
Bis 1647 blieb S. mit Schleiz verbunden. Von 1647 bis 1666 war es Sitz der
Linie Reuß-Saalburg. Danach kam es an die Linie Gera (Reuß-Gera), 1920 an
Thüringen und von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S.
Reuß-Saalburg.
L.: Wolff 420. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saarwerden (Grafschaft), frz. Sarre-Union.
Die kleine Grafschaft S. an der oberen Saar war zunächst in den Händen der 1131
erstmals nachweisbaren Grafen von S., einer Zweiglinie der Grafen von
Metz-Lunéville bzw. der Grafen von Blieskastel. Sie bestand aus dem Reichslehen
Kirkel, S. und Bockenheim als Lehen des Bischofs von Metz und der Vogtei über
Klostergut von Weißenburg und Herbitzheim an der oberen Saar. Vom Anfang des
13. Jahrhunderts bis 1251 nannten sie sich nach der Burg Kirkel, dann nach S.
1397/1399 kam die Grafschaft über die Schwester des letzten Grafen an die Herren von Moers, welche die Linie Moers-Saarwerden
(1418-1527) begründeten. Als 1527 die Grafen von Moers-Saarwerden ausstarben,
fielen die Grafschaft Saarwerden und ihre Herrschaft Lahr (ohne Finstingen und
die niederrheinischen Gebiete) als Erbteil aus einer Heirat des Jahres 1507
(Katharina von Moers-Saarwerden mit Johann Ludwig I. von Nassau-Saarbrücken) an
Nassau-Saarbrücken. Beim Aussterben Nassau-Saarbrückens (1574) zog Lothringen
S. als wegen Einführung der Reformation (zum 1. 1. 1574) erledigtes Lehen ein.
Auf Grund eines Urteils des Reichskammergerichts erhielt Nassau-Weilburg als
Erbe Nassau-Saarbrückens 1629 die Grafschaft S. (verkleinert um die bei Lothringen
verbleibenden Dörfer Saarwerden und Bockenheim sowie das Schloss S.) zurück.
1745 kam das Dorf Herbitzheim dazu. Ebenfalls bereits im 18. Jahrhundert
gehörten Diemeringen mit Altmatt, Neumatt und dem Eisenhammer des Dorfes
Griesbach zu S. Innerhalb Nassaus erhielt 1629 die Linie Nassau-Weilburg ein
Drittel, die Linie Nassau-Usingen zwei Drittel. 1793 wurde die dem
oberrheinischen Reichskreis angehörige Grafschaft von Frankreich besetzt und
durch Aufsplitterung ihrer Bestandteile aufgelöst. S. Moers-Saarwerden.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Herrmann, H., Geschichte der
Grafschaft Saarwerden bis 1527, 1957; Herrmann, H., Saarwerden, LexMA 7 1995,
1211. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,]
Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren
Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam
mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl
dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert,
Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9.
Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868)
die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger
zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto
II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973)
mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen
Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des
Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die
Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180
bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber
wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem
Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw.
welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht
auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083)
beruhte, 1137 aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich
den Stolzen aus dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der
Erzbischof von Magdeburg und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten.
Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche
Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine
Stelle trat neben dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von
Köln, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und
Weser sowie den Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften
(Oldenburg, Hoya, Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese
Gebiete verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue
Herzogtum S. der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen).
Dieses gründete sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf
einst billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus
sowie altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296
teilte sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg
erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die
sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg
fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen
die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125
herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die
Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die
wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im
Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen
sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge
gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die
Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im
meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von
Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von
Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und
Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485
wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder
zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die
albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst
(Ernestiner) erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark
Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna,
Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil
Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische
Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die Reichsgrafschaft
von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg. Herzog Albrecht
(Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den Hauptorten Dresden und
Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg, Zörbig, die Pfalzgrafschaft
S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen Thüringen, die Schutzherrschaft über
das Bistum Merseburg und über die Reichsgrafen und Herren
von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein, Beichlingen, Leisnig, Querfurt und
Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft in Schlesien und den Lausitzen
sowie die Schutzherrschaft über Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das
Hochstift Meißen. Die ernestinische Linie stiftete 1502 für das verloren
gegangene Leipzig die Universität Wittenberg, von der die Reformation ihren
Ausgang nahm und förderte Luther und die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst
Johann Friedrich der Großmütige Kaiser Karl V., der daraufhin das Kurland S.
(Sachsen-Wittenberg) der albertinischen Linie übertrug, die seitdem die
Kurwürde führte. Die ernestinische Linie behielt nur die Ämter Weimar, Jena,
Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie Coburg und erhielt 1554 noch die
Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und Eisenberg. ----- Das 1531 einen
Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende ernestinische Herzogtum teilte
sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen Erbteilungen zersplitterten es in eine
Vielzahl kleiner Länder. Dabei entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach
(1572-1596) und Sachsen-Weimar (1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich
1596 in Sachsen-Coburg (1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie
Coburg erlosch 1633 und vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie
Eisenach endete 1638. Ihre Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie
Sachsen-Weimar und zu einem Drittel an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603
durch Teilung aus Sachsen-Weimar entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel
weiter 1640(/1641) in die Linien Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach
(1640-1644) und Sachsen-Gotha (1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644
aus, wobei die Güter je zur Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen.
Die Güter Sachsen-Altenburgs fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln
(darunter Coburg) an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im
gleichen Jahr teilte sich Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918),
Sachsen-Eisenach (1672-1741) und Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena
1690 erlosch und seine Güter an Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte,
Sachsen-Eisenach wiederum fiel 1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der
klassischen deutschen Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha
in die sieben Linien Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg
(1681-1699), Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit)
(1680-1710), Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807),
Sachsen-Hildburghausen (1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit)
(1680-1735, Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an Sachsen-Weimar
(Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile verfassungsmäßig bis
1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806 traten die sächsischen
Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann Sachsen-Coburg-Saalfeld das
Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31. 5. 1834 an Preußen verkaufte.
Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum, erhielt einen Teil des Erfurter
Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach (Dernbach) und die
königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla (Neustadt-Orla) und
gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb,
wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die Herzogtümer
Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie
Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von
Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm,
Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige
Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion
vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen
Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten,
traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871
dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in
Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus
den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land
Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit
1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte,
Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg), Sagan (bis 1547) und
Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der Gebiete der ernestinischen
Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat und 1572 in den
Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen versuchte,
erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und
Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile der Herrschaft Schönburg sowie
1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte sich im Dreißigjährigen Krieg an
Österreich/Habsburg an und erlangte dafür 1620/1635 die Niederlausitz, die
Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das 1648/1680 aber an Brandenburg kam.
Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis
1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg,
Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück.
Unter August dem Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als
Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab
die Rechte an Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg,
das Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg),
Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an
Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine
Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450
Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich
August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich
Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde 1807 in
Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite Frankreichs
erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813 zunächst
unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen Gouverneurs. Am
12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg,
Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer Kreis, Mansfeld,
Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer, 860000 Einwohner,
57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an Preußen abtreten
(Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna und
Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück
<Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft
Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten
Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin],
Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und
Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz
(Görlitz, Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der
erst 1807 von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz
Brandenburg und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der
Grafschaft Brehna, die Hochstifte Merseburg und Naumburg (Naumburg-Zeitz), die
Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter Kreises
(Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit
Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den
Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift
Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der
Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4.
1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte
(Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der
Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld
hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum
Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven
aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und
Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des
Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an
Thüringen) und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg
aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten
von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu
diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.)
das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die Bezirke
Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen
Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815
nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen)
verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau,
Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz,
Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau,
Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna,
Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000
Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er
eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens einen
Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch. 1866
blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf Betreiben
Bismarcks erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen
die Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes S.). Am 10.
11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten die Republik
S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den Thron. Am 1. 11.
1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft gesetzt. 1933
übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das Land S. 14995
Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst von
amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen Besatzungszone.
Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen Provinz
Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S. eingegliedert. Die
östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises Zittau mit
Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und den später
im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam unter die
Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der Landtag
eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990
wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen
Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden
Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg,
Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach
[Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von
Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der Raumgeschichte
Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O., Historisch-topographische
Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, 1935; Kötzschke,
R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935, Neudruck 1965;
Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die Provinz
Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und Regentengeschichte
1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung Thüringens in der
Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H., Die Herrschaft der Billunger
in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des 16. und
17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955;
Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von Sachsen, 1957; Lütge, F.,
Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957; Hessler, W., Mitteldeutsche
Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Hömberg, A., Westfalen und das
sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v.
Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30, Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname,
Sachsen; Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes
Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Sächsische Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen
Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v.
Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der
Reformation, 1970; Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T.,
Sachsen, 1982; Geschichte Sachsens, hg. v. Czok, K., 1989; Blaschke, K.,
Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Sachsen. Eine politische Landeskunde,
hg. v. Gerlach, S., 1993; Sachsen und Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a.,
1995; Meyn, J., Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum
frühneuzeitlichen ”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7
1995, 1231ff.; Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das
Amt Grimma, 1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die
kursächsische Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen,
hg. v. Aurig, S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller,
K. u. a., 1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999;
Gross, R., Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack,
J., 2000; Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001;
Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen
in der NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte
Sachsen, 2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu
Beginn des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v.
Behring, R. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des
Freistaates Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004;
Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke,
W., Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd.
1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006;
Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen,
hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das
albertinische Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16.
Jahrhundert, 2008; Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E.,
2008; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsenheim (Herren).
Seit dem 5. Jahrhundert bestand in S. an der Metter bei Ludwigsburg eine
dörfliche Siedlung. Sie unterstand um 1100 den Herren
von S. Nach ihrem Aussterben um 1561 fiel das 1495 zur Stadt erhobene
Großsachsenheim an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saffenburg (Herren,
Herrschaft, Reichsherrschaft). Um die wohl am Ende des 11. Jahrhunderts (um
1080) erbaute Burg S. an der Ahr bei Ahrweiler bildete sich eine aus wenigen
Orten (u. a. Mayschoß) bestehende Reichsherrschaft der Herren
von S., die sich bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts (1081, 1094
Grafen) zurückverfolgen lassen und die bis 1172 die Vogtei über das Erzstift
Köln innehatten. Nach deren Aussterben wurde die Herrschaft geteilt. Am Ende
des 12. Jahrhunderts gehörte die Burg je zur Hälfte Albert II. und seiner Base
Agnes. Über ihre Tochter Adelheid kam die eine Hälfte an die Grafen von
Sponheim und von diesen infolge Verheiratung an Dietrich VI. von Kleve bzw.
Mark. Die andere Hälfte gelangte infolge Verheiratung über die Herren von Heinsberg an Wilhelm von Arenberg, danach
an Johann von Neuenahr. 1424 fiel die Herrschaft an die Herren bzw. Grafen von Virneburg, um 1546 an das Haus
Manderscheid-Schleiden, 1593 an die Grafen von der Mark (Mark-Schleiden) und
1773 an die Herzöge von Arenberg, wobei die Burg bereits 1704 geschleift wurde.
Am Ende des 18. Jahrhunderts ergriff Frankreich den Besitz der Herrschaft,
wegen der die Grafen von der Mark (Mark-Schleiden) und später Arenberg zu den
westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags
zählten. 1815 kam das Gebiet an Preußen (Rheinprovinz), 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 500; Zeumer 554 II b 63, 31; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher
Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 2 1933; Walter, H., Saffenburg, LexMA 7
1995, 1250. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salm (Grafen, gefürstete Grafschaft,
Fürsten, Fürstentum). 1019 spaltete das an der Mosel begüterte Geschlecht der
Grafen von Luxemburg die Grafen von Gleiberg (im 12. Jh. erloschen) und die
Grafen von S. ab, die sich nach der in den Ardennen gelegenen Burg S. bei
Vielsalm in der späteren belgischen Provinz Luxemburg benannten und mit Hermann
von S. 1081-1088 einen deutschen Gegenkönig zu Heinrich IV. stellten.
1163/1165/1204 teilte sich das Geschlecht in die Linien Niedersalm (Altsalm)
mit Alfter und Gütern in den Ardennen und Obersalm mit der Burg S. bei
Schirmeck im Unterelsass sowie der Grafschaft S. in den Vogesen, den
Herrschaften Mörchingen, Püttlingen und Warsberg in Lothringen sowie Rotselaar
(Rotzlar) in Brabant. Die Linie Niedersalm (Altsalm) starb 1416 aus. Ihr Gebiet
kam (1455) über den Neffen des letzten Grafen an die Herren
von Reifferscheid (und Dyck), die sich seitdem Salm-Reifferscheid nannten.
Dieses Haus teilte sich bald in mehrere Linien (1639 Bedburg [nordwestlich
Kölns], Dyck [südwestlich von Neuß], Raitz [in Böhmen]), die fast ausnahmslos
im 18. Jahrhundert in den Reichsfürstenstand aufgenommen wurden. Als
Personalisten hatten sie Sitz und Stimme im niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis. Salm-Reifferscheid-Bedburg erhielt 1803 als Entschädigung für den
Verlust der linksrheinischen Gebiete an Frankreich das aus mainzischen und
würzburgischen Ämtern gebildete Fürstentum Krautheim, das 1806/1826/38 an Württemberg
kam und beerbte 1888 die Linie Dyck. Salm-Reifferscheid-Dyck erhielt 1816 den
preußischen Fürstentitel. Obersalm kam nach dem Aussterben im Mannesstamm mit
der Hälfte seiner Güter 1459/1475 durch Heirat an die Wild- und Rheingrafen
(Wildgrafen und Raugrafen bzw. Rheingrafen), die auch den Namen S. übernahmen
und um 1500 noch die lothringische Herrschaft Diemeringen mit Finstingen
(Fénétrange) und Ogéviller (Eigenweiler) erlangten (1793 an Frankreich). Durch
Teilung entstanden mehrere Linien. Die jüngere Linie Dhaun teilte sich
1574/1588 in S., Grumbach und Dhaun (bis 1750). Davon wurde die Linie S. 1623
in den Reichsfürstenstand erhoben und erhielt 1654 (immer für denjenigen, der
das Land erbte,) Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat. Die Linie Salm-Kyrburg
mit Gütern in den Niederlanden (Belgien) wurde 1743 reichsfürstlich. 1641
gewann S. durch Heirat mit Maria Anna von Bronckhorst die Herrschaft Anholt in
Westfalen und Güter in den Niederlanden, vor 1676 das 1740 zum niederländischen
Herzogtum erhobene Hoogstraten (Antwerpen) und 1700 das Fürstentum
Arches-Charleville (die Fürstentümer Arches und Charleville) in den Ardennen.
Der 1738 im Mannesstamm erloschenen Linie S. folgte Fürst Nikolaus Leopold mit
dem Titel eines Fürsten von Salm-Salm. 1763 gewann Salm-Kyrburg die
niederländischen Fürstentümer Horn (Hornes) (westlich Roermonds) und Overijse
(Overisque) (in Limburg). Die zum oberrheinischen Reichskreis zählenden
katholischen Linien Salm-Salm und Salm-Kyrburg erhielten für den Verlust ihrer
linksrheinischen Güter an Frankreich (1793, 1801) 1803 Teile des Hochstifts
Münster (Amt Ahaus [zwei Drittel für Salm-Salm, ein Drittel für Salm-Kyrburg],
Amt Bocholt [zwei Drittel für Salm-Salm, ein Drittel für Salm-Kyrburg],
Herrschaft Gemen, Anholt), insgesamt 39 Quadratmeilen mit 59000 Einwohnern (als
Fürstentum). Hauptstadt dieses Fürstentums S. war von 1803 bis 1805 das vorher
zum Hochstift Münster gehörige Borken, dann Bocholt, Hauptstadt Salm-Kyrburgs
war Ahaus. 1810/1811 kam das seit 1806 souveräne Fürstentum an Frankreich, 1815
an Preußen. Die jüngere lutherische Linie der Wild- und Rheingrafen zu Grumbach
(Salm-Grumbach) erhielt 1802 die ehemals münsterische Herrschaft Horstmar und
nannte sich seitdem Salm-Horstmar. Horstmar kam 1806 an Berg. 1816 wurden die
Grafen von Salm-Grumbach Fürsten von Salm-Horstmar in Preußen. S. a. Salm-Salm.
L.: Wolff 57, 262; Zeumer 553 II b 49 (, 554 II b 63, 18); Wallner 696
OberrheinRK 16; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C/D3, III 38 (1789)
A/B2; Fahne, A., Die Grafen und Fürsten zu Salm, 1866; Kleinschmidt, A.,
Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912; Schaudal, L., Les
comtes de Salm, 1921; Dunkhase, H., Das Fürstentum Krautheim, 1968; Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 244. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salm-Reifferscheid (Grafen, Fürsten). Nach dem
Aussterben der Linie Niedersalm der Grafen von Salm 1416 erlangten die Herren von Reifferscheid 1455 die Erbschaft und
nannten sich seitdem S. Sie teilten sich 1639 in mehrere Linien (Bedburg
nordwestlich Kölns, Dyck südwestlich von Neuss, Raitz in Mähren), die fast
ausnahmslos im 18. Jahrhundert in den Reichsfürstenstand aufgenommen wurden.
1792 waren die Grafen zu S. wegen der Herrschaft Dyck Mitglied der
westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenratss des Reichstags.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von
S. für die verlorene Grafschaft Niedersalm eine immerwährende Rente von 12000
Gulden auf die Abtei Schöntal, der Graf von Salm-Reifferscheid-Dyck für die
Feudalrechte seiner Grafschaft eine immerwährende Rente von 28000 Gulden auf
die Besitzungen der Frankfurter Kapitel, das Haus Salm-Reifferscheid-Bedburg
von Mainz das Oberamt Krautheim, von Würzburg das Amt Grünsfeld und das Priorat
Gerlachsheim als neues Fürstentum Krautheim sowie eine beständige, auf Amorbach
ruhende Rente von 32000 Gulden und nannte sich seitdem Fürst von Salm-Krautheim
(Salm-Reifferscheid-Krautheim).
L.: Zeumer 552ff. II b 63, 30; Fahne, A., Die Grafen und Fürsten zu Salm, 1866;
Schaudal, L., Les comtes de Salm, 1921.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sandizell (Herren,
Reichsfreiherren, Reichsgrafen). S. südlich von Neuburg an der Donau wird 1007
erstmals erwähnt. Seit Ende des 11. Jahrhunderts war es Sitz der Herren von S. Diese wurden 1640 Reichsfreiherren und
1780 Reichsgrafen. S. kam zu Bayern.
L.: Schmidbauer, M., Sandizell aus Vergangenheit und Gegenwart, 1926; Reischl,
G., Haus Sandizell 948-1948, 1948. L.: Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Blasien (Reichsabtei, gefürstete
Abtei). Das Benediktinerkloster S. südlich des Feldbergs im Hochschwarzwald,
das vermutlich von Rheinau aus im 9. Jahrhundert als Cella Alba gegründet
wurde, wird 858 erstmals greifbar. Am Ende des 9. Jahrhunderts erhielt es die
Reliquien des heiligen Blasius. 983 wurde es selbständig, erwarb reiche Güter
bis zur Albquelle am Feldberg und zum Schluchsee (u. a. von den Herren von Krenkingen), erlangte 1065 ein
Immunitätsprivileg König Heinrichs IV. und kam 1218, nach dem Aussterben der
nach Lösung aus der Vogtei des Bischofs von Basel seit 1125 amtierenden
zähringischen Schutzvögte, unter die Schutzherrschaft des Reiches, das sie
unter Konrad IV. an Habsburg (Schutzvogtei und Kastvogtei) verpfändete.
Bemühungen um die Reichsunmittelbarkeit blieben erfolglos. 1361 fiel S. unter
die Landeshoheit Österreichs. Wegen der 1613 gekauften Herrschaft Bonndorf
zählte der Abt zu den schwäbischen Reichsgrafen. 1729 wurden Oberried und
Kappel (bei Freiburg) erworben, daneben als Lehen Österreichs die Herrschaft
Staufen und Kirchhofen in der Oberrheinebene. 1746 wurde der Abt in den
Reichsfürstenstand erhoben. Durch § 26 des Reichsdeputationshauptschlusses vom
25. 2. 1803 kam die Abtei an den Johanniterorden (Malteserorden). Nach der
Säkularisation fiel S. 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Der größte Teil der Mönche übersiedelte nach Sankt Paul in Kärnten.
L.: Wolff 41; Zeumer 553 II b 61, 15; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) C4; Rieder, K., Die Aufhebung des Klosters Sankt Blasien, 1907; Schmieder,
J., Das Benediktinerkloster Sankt Blasien, 2. A. 1936; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Büttner, H., Sankt Blasien und das
Elsass, 1939; Ott, H., Studien zur Geschichte des Klosters Sankt Blasien im
hohen und späten Mittelalter, 1963; Ott, H., Die Klostergrundherrschaft Sankt
Blasien im Mittelalter, 1969; Ott, H., Sankt Blasien, 1975, (in) Germania
Benedictina V: Baden-Württemberg; Ott, H., Sankt Blasien, LexMA 7 1995, 1136f.;
Urkundenbuch des Klosters St. Blasien im Schwarzwald, hg. v. Braun, J., 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Florian (Stift). Das im 8.
Jahrhundert von Passau aus im Traungau entstandene Kloster (Eigenstift des
Bischofs) bei Linz wurde 1071 in ein Chorherrenstift umgewandelt. Die
Hauptvogtei übten nach den Herren von Perg die
Herzöge von Österreich aus.
L.: Wolff 27; Kirchner-Doberer, E., Stift Sankt Florian, 1948; Erbe und
Vermächtnis, 1971; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei, 1985;
Haider, S., Sankt Florian, LexMA 7 1995, 1151f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Georgen (im Schwarzwald)
(Reichskloster). Die Adligen Hezelo (Vogt Reichenaus), Hesso und Konrad
gründeten 1083 ein Benediktinerkloster in Königseggwald bei Saulgau (Walda),
verlegten es aber auf Verlangen des Hirsauer Abtes 1084 nach S. im Quellgebiet
der Brigach. Vögte des Klosters waren (nach einem päpstlichen Privileg der
freien Vogtswahl von 1095) spätestens seit 1104 die Herzöge von Zähringen. Nach
ihrem Aussterben war S. reichsunmittelbar. Danach wurden die Herren von Falkenstein von König Friedrich II. mit der
Vogtei belehnt. Sie verkauften einen Teil ihrer Rechte 1444 an die Grafen von
Württemberg und vererbten den anderen Teil an Hans von Rechberg, dessen Erben
ihn 1532 an König Ferdinand, den damaligen Herrn Württembergs, gaben.
Ungeachtet einer Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Karl V. von
1521 führte Württemberg 1536 die Reformation durch und wandelte die Vogtei in
Landeshoheit um. Die Mönche zogen 1536 nach Rottweil und danach nach Villingen.
1548 kehrten sie zurück, zogen aber 1648 erneut nach Villingen. 1810 kam S. an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 162; Kalchschmidt, K., Geschichte des Klosters Sankt Georgen, 1895;
Heinemann, B., Geschichte von Sankt Georgen im Schwarzwald, 1939; Ruhrmann, J.,
Das Benediktinerkloster Sankt Georgen 1500-1655, Diss. phil. Freiburg 1961;
Wollasch, H., Die Anfänge des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald, 1964; Stockburger,
E., Sankt Georgen, 1972; Zettler, A., Sankt Georgen, LexMA 7 1995, 1158f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Trudpert (Kloster). S. südlich
Freiburgs im Breisgau wurde vermutlich 643 vom heiligen Trudpert als ältestes
rechtsrheinisches Kloster gegründet. Um 900 wurde das Kloster dem Grafen des
Elsass unterstellt. Die Vogtei war seit Anfang des 13. Jahrhunderts in den
Händen der Herren von Staufen, die von 1277 bis
zu ihrem Aussterben 1602 Untervögte der Grafen von Habsburg waren. 1806 fiel
das Kloster, das durch geschicktes Vorgehen die Grundherrschaft über das ganze
Münstertal erlangte, an Baden, von dem es aufgehoben wurde. 1951/1952 kamen die
Gebiete zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Großer Historischer Weltatlas III 39 (1803) B4; Mayer, T.,
Beiträge zur Geschichte von Sankt Trudpert, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche
Stadt). 819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als Reichsministeriale, deren Rechte in
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an die Herren
von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die Staufer kam die
Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Truchsessen von Waldburg, die den
Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von Lindau). 1299 fiel S.,
das im 14./15. Jahrhundert die Gerichtshoheit, das Ammannsamt und die
Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an Habsburg, das die Herrschaft nach
mehreren Verpfändungen 1386 an die Truchsessen von Waldburg verpfändete. Mit
Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Waldsee (Donaustädte) kaufte sich das zum
österreichischen Reichskreis zählende S. 1680 an Österreich zurück. 1806 kam es
an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955; Vorderösterreich, hg. v.
Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg. v. Steuer, W./Theiss, K.,
1971. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayda (Herrschaft). Um 1200 wurde von
Slauko von Riesenburg die Burg S. bei Brand-Erbisdorf an der Fernhandelsstraße
aus Böhmen erbaut. Sie war Mittelpunkt der Herrschaft S. Diese kam 1352 von den
Markgrafen von Meißen an die Herren von
Schönberg. Über Sachsen fiel S. von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische
Republik.
L.: Wolff 379; Diener von Schönberg, A., Geschichte des Saydaer Berglandes,
1927. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn-Vallendar (Herren).
1052 gab Kaiser Heinrich III. seinen Königshof im 836 bereits erwähnten
Vallendar bei Koblenz an das Stift Sankt Simon und Judas in Goslar. 1232
erlangte Graf Heinrich von Sayn Gerichtsbarkeit und Hoheit im Dorf Vallendar.
Bei der Teilung der Saynschen Güter 1294 kam die Herrschaft Vallendar an Graf
Engelbert. Dessen Enkel erhielt durch Heirat (vor 1345) der Erbtochter der
Grafen von Wittgenstein diese Grafschaft. 1374 übertrug Graf Johann von Sayn
die Lehnsrechte über Vallendar an das Erzstift Trier, das 1392 drei Viertel der
Herrschaft käuflich erwarb, 1441 aber ein Viertel wieder zurückverkaufte. 1681
gewann das Erzstift Trier in einem Vergleich nach langwierigem Prozess vor dem
Reichskammergericht die Landeshoheit über die ganze Herrschaft und belehnte die
Grafen mit der Hälfte der Herrschaft, die es 1767 aber käuflich wieder erwarb.
Über Nassau und Preußen (1866) kam Vallendar 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumberg,Schaumburg (Herrschaft). Die Herren von S. gewannen im 13. Jahrhundert im östlichen
Frankenwald eine Herrschaft. Zu ihr gehörten Schauenstein und Sonneberg
(1310-1317). In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erlangten, vermutlich
durch Heirat, die Wolfstriegel die verbliebenen Güter und verkauften sie
1386/1368 an die Burggrafen von Nürnberg.
L.: Kolb, F., Herrschaft und Amt Schauenstein, (in) Heimatbilder aus
Oberfranken, 1913/14; Schaumberg, O. Frhr. v. u. a., Regesten des fränkischen
Geschlechts von Schaumberg, 1930ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaunberg (Herrschaft, Grafschaft). Um die
Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg S. bei Aschach in Oberösterreich
errichtet. Nach ihr nannten sich dann Herren
bzw. seit 1316 Grafen, die vermutlich von den hochfreien Herren von Julbach (am Inn) abstammten oder mit ihnen
identisch oder mit den Grafen von Formbach verwandt waren, im 13. Jahrhundert
zwischen Traun und Salletwald bedeutende Güter gewannen und im 14. Jahrhundert
versuchen konnten, ihr Herrschaftsgebiet in ein unabhängiges Land zu
verwandeln. Sie mussten sich jedoch trotz Einräumung einer Sonderstellung 1390
dem Herzog von Österreich unterwerfen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erhoben
sie das 1367 gekaufte Eferding zur Residenz. In der Reformation wurden sie
lutherisch. 1559 starb der letzte Graf. 1572 kamen die Güter in Österreich an
die Grafen von Starhemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G/H 4/5; Kühne, M., Die Häuser
Schaunberg und Starhemberg im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation,
1880; Stowasser, O., Zwei Studien zur österreichischen Verfassungsgeschichte,
ZRG GA 44 (1924), 114; Hageneder, O., Die Grafschaft Schaunberg, Mitt. des
oberösterr. Landesarchivs 5 (1957); Hageneder, O., Das Land der Abtei und der
Grafschaft Schaunberg, Mitt. des oberösterr. Landesarchivs 7 (1960); Haider, S.
Geschichte Oberösterreichs, 1987; Haider, S., Schaunberg, LexMA 7 1995, 1444;;
Hintermayer-Wellenberg, M., Die Anfänge der Herren
von Schaunberg, Jb. d. oberösterreich. Mueselvereins 153 (2008), 23; Zehetmayr,
R., Urkunde und Adel, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schelklingen (Herrschaft). Kurz nach 1100
(1108) erscheinen erstmals edelfreie Herren von
S. (Scalkilingen) im Aachtal. 1127 stifteten sie das Kloster Urspring. Ihre um
S. liegende Herrschaft kam über die vielleicht mit ihnen verwandten Grafen von
Berg, von denen sich ein Zweig Grafen von S. nannte, 1343 mit der Stadt Ehingen
an Habsburg. Die Herrschaft wurde vielfach verpfändet. 1732 gelangte sie als
Mannlehen an die Grafen Schenk von Castell. 1806 fiel sie an Württemberg.
1951/1952 kam S. in Württemberg an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Günter, H., Geschichte der Stadt Schelklingen, 1939.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schellenberg (Herren,
Reichsritter, Freiherren, Herrschaft). Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählten die
S., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil
im Hegau und am Bodensee waren, mit Bachheim und Hausen vor Wald zum (Kanton)
Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben sowie zum
Ritterkreis Unterelsass. Die Herrschaft S. gehörte am Ende des 18. Jahrhundert
zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 3; Balzer, E., Die Freiherren
von S. in der Baar, 1904; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schenkenzell (Herrschaft). S. bei Rottweil
wird erstmals um 1244 als cella pincernae erwähnt. Die Burg S. war Mittelpunkt
einer Herrschaft der Herren von S. Diese kam
nach dem Aussterben des Geschlechts 1327 an die Herren
von Geroldseck, 1481/1498/1500 an Fürstenberg. 1806 fiel S. an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Fautz, H., Die Schenkenburg und die Herrschaft Schenkenzell, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schillingsfürst (Burg). Das im Jahre 1000
erstmals erwähnte S. an der Wörnitzquelle kam von den reichsministerialischen Herren von S. (belegt 1129-1260/1262) erbweise an die
Hohenlohe. 1723 wurde es Sitz der Linie Hohenlohe-Schillingsfürst
(Hohenlohe-Waldenburg). S. Hohenlohe-Schillingsfürst, Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.
L.: Wolff 119; Hofmann, H., Burgen, Schlösser, Residenzen in Franken, 1961;
Borchardt, K., Die Herren von Schillingsfürst,
Jb. d. Ver. Alt-Rothenburg 1999, 7.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schirgiswalde (Herrschaft). S. am Oberlauf der
Spree war schon früh eine selbständige Gutsherrschaft im Landgericht Bautzen.
In der Mitte des 14. Jahrhunderts gelangte es an die Berka von der Duba (von
Duba) auf Hohnstein, die es der Herrschaft Tollenstein-Schluckenau zuteilten
und an die Herren von Luttitz verlehnten. 1481
ging die Herrschaft an die Herren von Schleinitz
über. 1572 erwarben die Luttitz einen Teil ihres Schirgiswalder Lehens als
Allod. 1628 gelangte es an das Domstift Bautzen. Als die Oberlausitz 1635 an
Sachsen fiel, blieb S. bei Böhmen und wurde zur Enklave. 1702 erwarb das
Domstift Bautzen weitere Teile käuflich und löste S., das 1665 vom Kaiser bzw.
König von Böhmen das Stadtrecht erhalten hatte, damit von
Tollenstein-Schluckenau. Die staatsrechtliche Zugehörigkeit zu Böhmen
(Österreich) wurde dadurch nicht berührt. 1809 musste Österreich die böhmische
Enklave in Sachsen, S. mit Neuschirgiswalde und Petersbach (mit 1834 insgesamt
1319 Einwohnern), an Sachsen abtreten, doch zog sich die Vollziehung bis zum 4.
7. 1845 hin. Erst mit der in diesem Zeitpunkt erfolgenden Übergabe durch den
Kreishauptmann von Leitmeritz an einen Vertreter des Königs von Sachsen endete
das staatsrechtliche Kuriosum dieser unter geistlicher Herrschaft stehenden
politischen Einheit. Bis dahin wurde S. von einem böhmischen Stadtrichter, der
vom Domstift Bautzen vergütet wurde, zwei Beisitzern und 20 Repräsentanten des
Gemeinwesens regiert, wobei Steuerfreiheit und Zollfreiheit herrschten.
L.: Wolff 470; Stoy, F., Geschichte der Stadt Schirgiswalde, 1895; Nottarp, H.,
Ein geistlicher Staat in Deutschland von 1809-1845, FS Heckel, 1959, 86ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schleiden (Herren,
Grafschaft). 1121 wird die Burg S. der Edelherren von Blankenheim in der
nördlichen Eifel erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich seit 1115 bzw. 1140 Herren von S., die von den Herren
von Blankenheim abstammten, in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Herrschaft
Jünkerath durch Heirat erlangten und 1271 die Grafen von Luxemburg als
Lehnsherren anerkannten. 1435 starb die Familie im Mannesstamm aus. Die Töchter
des letzten Herren von S. waren mit Grafen von
Nassau-Diez bzw. von Manderscheid verheiratet. S. kam 1435 über eine Erbtochter
an die Herren von Manderscheid, 1488 an die
Linie Manderscheid-Schleiden, die 1487 durch Heirat Kronenburg und Neuerburg,
1525 Kerpen und 1545 durch Erbfall die Grafschaft Virneburg (bis 1600/15/23)
erwarb und am Ende des 16. Jahrhunderts die Reformation einführte. 1593 kam S.
an die verschwägerten Grafen von der Mark (1602 Reichsgrafschaft mit Sitz und
Stimme im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis sowie später im
westfälischen Reichsgrafenkollegium), wobei 1610 Luxemburg die Lehnshoheit
gewann, sowie 1773 bis 1794 durch weibliche Erbfolge an die Herzöge von
Arenberg. 1794 wurde es wie schon von 1682 bis 1697 von Frankreich besetzt.
1814 kam es mit 5 Quadratmeilen Gebiet an Preußen (Rheinprovinz), 1946 S. an
Nordrhein-Westfalen. S. a. Manderscheid-Schleiden.
L.: Wolff 368; Zeumer 554 II b 63, 28; Wallner 704 WestfälRK 30; Virmond,
Geschichte des Kreises Schleiden, 1898; Janssen, J., Das mittelalterliche
Schleiden, 1927; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im
Mittelalter 3, 1936; Neu, H., Der Kreis Schleiden, 1951; Heimatchronik des
Kreises Schleiden, bearb. v. Neu, H. u. a., 1954; Schüttler, A., Der Landkreis
Schleiden und seine geographische Struktur, Berichte zur deutschen Landeskunde
19 (1957), 111; Guthausen, K., Die Siedlungsnamen des Kreises Schleiden, 1967;
Schleiden. Geschichte - Sehenswürdigkeiten - Landschaft, 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schleiz (Herrschaft). Nach einer
sorbischen Siedlung erscheint 1232 der deutsche Ort S. (Slewitz) an der Wisenta
nordwestlich von Plauen, der zunächst den Herren
von Lobdeburg zustand. Im Erbstreit zwischen Wettin (Sachsen) und den Vögten
von Gera kam er am Anfang des 14. Jahrhunderts an die Vögte von Gera, in der
Mitte des 16. Jahrhunderts an die Burggrafen von Meißen aus dem Hause Plauen,
1590 an die Herren Reuß von Plauen und bei der
Teilung von 1616 an die (jüngere) Linie Reuß-Gera (Reuß). Seit 1666 war S. Sitz
der zum obersächsischen Reichskreis gehörigen Herrschaft Reuß-Schleiz, die 1806
zum Fürstentum aufstieg. Dieses wurde 1848 mit Reuß-Ebersdorf-Lobenstein bzw.
Reuß-Lobenstein-Ebersdorf zum Fürstentum Reuß jüngere Linie vereinigt, das 1919
Volksstaat wurde und 1920 in Thüringen aufging. Damit kam S., dessen Schloss
mit Archiv und Bibliothek 1945 zerstört wurde, von 1945 bis 1949 zur
sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 c; Schmidt, B., Geschichte der Stadt
Schleiz, Bd. 1ff. 1908ff.; Schmidt, B., Geschichte des Reußenlandes, 1923ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schleswig-Holstein (Herzogtümer, Land, Provinz).
1326 erzwang Graf Gerhard III. von Holstein den Ausschluss der einheitlichen
Herrschaft über Dänemark und Schleswig. Nach Aussterben des dänisch-schleswigschen
Herzogshauses 1375 erlangte er 1386 das Herzogtum Schleswig als Lehen
Dänemarks. Seitdem blieben Schleswig als Lehen Dänemarks und Holstein als Lehen
des Reiches in fester staatsrechtlicher Verbindung. Nach dem Aussterben der
schauenburgischen (schaumburgischen) Grafen von Holstein und Herzöge von
Schleswig kamen Schleswig und Holstein 1459/1460 auf Grund des Vertrages von
Ripen an den König von Dänemark aus dem Haus Oldenburg (Christian I.), das 1448
den dänischen Thron bestiegen hatte. 1474 erhob Kaiser Friedrich III. Holstein,
Dithmarschen, Wagrien und Stormarn zum reichsunmittelbaren Herzogtum, doch
blieb Dithmarschen zunächst die Unabhängigkeit. Nach einer vorübergehenden
Teilung (1490 königlicher Segeberger und herzoglicher Gottorper [Gottorfer]
Anteil bei ideeller Einheit) der seitdem in Personalunion beherrschten Länder
Schleswig und Holstein wurden diese 1524 unter Dänemark wieder vereinigt. Seit
1528 wurde die Reformation eingeführt. König Friedrichs Sohn Christian III.
teilte 1544 Schleswig-Holstein in bunter Gemengelage mit seinen zwei
Stiefbrüdern in drei Herrschaftsbereiche, wodurch erneut ein königlicher (und
1580 ein herzoglicher) Landesteil entstand. Zum Gottorper (Gottorfer) Anteil
des jüngsten Bruders Adolf gehörten unter anderem Apenrade, Südschleswig,
Stapelholm, Husum, Eiderstedt, Kiel, Neumünster, Oldenburg in Holstein, Cismar,
Neustadt, Trittau und Reinbek (Reinbeck), zum Haderslebener, 1581 aufgeteilten
Anteil Herzog Johanns des Älteren Hadersleben, Rendsburg (1581 königlich),
Tondern, Lügumkloster, Fehmarn (1581 herzoglich), zum königlichen Sonderburger
Anteil Christians und später Friedrichs II. Alsen, Aerö (Arrö), Flensburg,
Bredstedt und holsteinische Gebiete um Segeberg, Oldesloe, Plön, Steinburg,
Reinfeld und Ahrensbök. König und Herzog wechselten sich in der
gemeinschaftlichen Regierung beider Länder ab. Gemeinsam unterwarfen die drei
Brüder 1559 Dithmarschen und teilten es auf. 1581 wurde der Haderslebener
Anteil Johanns des Älteren zwischen König Friedrich II. und Herzog Adolf von
Gottorp (Gottorf) geteilt. König Christians III. Sohn und Nachfolger trat
seinem Bruder Herzog Johann dem Jüngeren, der 1581 Reinfeld, Sundewitt und
Rude-Kloster erhalten hatte, ein Drittel des Sonderburger Anteils ab
(Sonderburg, Norburg, Aerö [Arrö], Plön, Ahrensbök). Diese Teilung wurde von
den Ständen nicht anerkannt, so dass die sog. abgeteilten Herren, die beim Tode Johanns des Jüngeren die bis zum
18. Jahrhundert weitgehend aussterbenden Linien Schleswig-Holstein-Sonderburg
(Sonderburg), Schleswig-Holstein-Norburg (Norburg),
Schleswig-Holstein-Glücksburg (Glücksburg) und Schleswig-Holstein-Plön (Plön)
bildeten, von denen Schleswig-Holstein-Sonderburg (Sonderburg) 1623 sich
nochmals in Schleswig-Holstein-Augustenburg (Augustenburg) und
Schleswig-Holstein-Beck (Beck-Glücksburg) teilte, keine Landesherrschaft in
ihren Gebieten hatten. Seit 1565 begann unter Herzog Adolf von Gottorp
(Gottorf) die eigenständige Politik der Herzöge von Schleswig. 1640 fiel die
(schauenburgische [schaumburgische]) Grafschaft Pinneberg beiden Hauptlinien
an. 1665 wurde die Universität Kiel gegründet. 1658 erzwang der Herzog von
Gottorp (Gottorf) den Verzicht Dänemarks auf die Souveränität über den
herzoglichen Anteil in Schleswig, wogegen Dänemark später militärisch wie
politisch vorging, so dass schließlich 1721 der König von Dänemark als
alleiniger Landesherr von den Ständen anerkannt und das Haus Gottorp (Gottorf)
auf den zersplitterten herzoglichen Anteil in Holstein beschränkt wurde.
1767/1773 gaben die Herzöge von Gottorp (Gottorf), die 1762 die Krone Russlands
gewonnen hatten, ihre Herrschaft über Holstein auf und erhielten dafür
Oldenburg und Delmenhorst. Die nun wieder geeinten Herzogtümer Schleswig und
Holstein gehörten zu Dänemark, waren aber verwaltungsmäßig selbständig. 1806
blieb S. bei Dänemark. Der Wiener Kongress von 1815 erklärte Holstein zum Glied
des Deutschen Bundes. In der Folge begann Dänemark, Schleswig enger mit
Dänemark zu verbinden und dadurch von Holstein zu trennen. 1846 erklärte der König
Schleswig als zu Dänemark gehörig, so dass eine Beschränkung des Erbrechts der
Linie Schleswig-Holstein-Augustenburg
(Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg) auf Holstein in Aussicht stand.
1848 fielen beide Herzogtümer von Dänemark ab. Am 12. 4. 1848 wurde Schleswig
in den Deutschen Bund aufgenommen. 1850 setzte sich Dänemark aber vollständig
durch und gab am 15. 2. 1854 Schleswig und am 11. 6. 1854 Holstein eine
Verfassung. Nach weiteren Streitigkeiten, in deren Verlauf beim Aussterben der
königlichen Linie 1863 die allein verbleibenden Linien
Schleswig-Holstein-Augustenburg (Augustenburg) und
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (Beck-Glücksburg) der Sonderburger
Linie Erbansprüche erhoben, und dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 musste Dänemark
am 30. 10. 1864 S. und Lauenburg an Preußen und Österreich abtreten, die es
zunächst gemeinsam verwalteten. 1866 musste Österreich, das ein
schleswig-holsteinisches Herzogtum befürwortet hatte, sein Einverständnis mit
der Einverleibung Schleswig-Holsteins in Preußen erklären. Die Erbansprüche des
Großherzogs von Oldenburg wurden durch Geld und das holsteinische Amt Ahrensbök
abgefunden. 1920 fiel Nordschleswig auf Grund einer Abstimmung, bei der sich
75000 Stimmen für Dänemark und 25000 für Deutschland aussprachen, an Dänemark.
1937 wurde Lübeck mit S. und Altona mit Hamburg vereinigt. 1945 kam ein der
Stadt Ratzeburg gegen Osten hin vorgelagertes kleines Gebiet mit Ziethen, Bäk
und Mechow von Mecklenburg an Schleswig-Holstein. 1946 wurde durch Verordnung
der britischen Militärregierung aus der Provinz S. Preußens das Land S.
gebildet.
L.: Scharff, A., Schleswig-Holstein, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Die Territorien des Reichs 2, 140; Bauer 1, 687; Geerz, F., Geschichte der
geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15.
Jahrhunderts bis zum Jahre 1859, 1859; Carstens, W., Die Landesherrschaft der
Schauenburger und die Entstehung der landständischen Verfassung in
Schleswig-Holstein, Zs. der ges. f. schlesw.-holst. Gesch. 55 (1926), 287;
Geschichte Schleswig-Holsteins, hg. v. Pauls, V./Klose, O., 1934ff.; Schott,
C., Beiträge zur Landeskunde von Schleswig-Holstein, 1953; Kellenbenz, H., Die
Herzogtümer vom Kopenhagener Frieden bis zur Wiedervereinigung Schleswigs
1660-1721, 1960; Schleswig-Holstein, hg. v. Thiede, K., 1962; Handbuch der
historischen Stätten, Schleswig-Holstein und Hamburg, hg. v. Klose, O., 3. A.
1976; Dankwerth, C., Die Landkarten von Johann Mejer Husum aus der neuen
Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein 1652, neu hg. v.
Domeiner, K./Haak, M., 1963; Brandt, O., Geschichte Schleswig-Holstein, 6. A.
1966; Kahlfuss, H., Landesaufnahme und Flurvermessungen in den Herzogtümern
Schleswig, Holstein, Lauenburg vor 1864, 1969; Jürgensen, K., Die Gründung des
Landes Schleswig-Holstein nach dem zweiten Weltkrieg, 1969; Klose, O.,
Geschichte Schleswig-Holsteins, Bd. 1ff. 1980ff.; Brandt, O./Klüver, W.,
Geschichte Schleswig-Holsteins, 8. A. 1981; Prange, W., Die Entwicklung der adligen
Eigenwirtschaft in Schleswig-Holstein, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, Bd. 1, hg. v. Patze, H., 1983; Hildebrandt, F., Die
Nachbarschaften in Angeln vom 17. bis 19. Jahrhundert, 1985; Koch, J.,
Schleswig-Holstein, 1986; Opitz, E., Schleswig-Holstein, 1988;
Schleswig-Holsteins Weg in die Moderne, hg. v. Paetau, R., 1988; Fuhrmann, K.,
Die Auseinandersetzung zwischen königlicher und gottorfischer Linie in den
Herzogtümern Schleswig und Holstein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts,
1990; Albrechtsen, E., Über die rechtliche Stellung des Herzogtums Schleswig im
Spätmittelalter, FS E. Hoffmann, 1992, 155; Schleswig-Holstein. Eine politische
Landeskunde, red. v. Wenzel, R., 1992; Bremicker, S., Schleswig-Holstein als
Kondominium, 1994; Hoffmann, E., Schleswig, LexMA 7 1995, 1484ff.; Geschichte
Schleswig-Holsteins, hg. v. Lange, U., 1996; Hagelstein, K., Die Erbansprüche
auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein 1863/64, 2003; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit Band 9 Dänemark und Schleswig-Holstein, hg.
v. Tamm, D., 2008; Bernstein, A., Die Gebietsreform in Schleswig-Holstein,
2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schleswig-Holstein-Sonderburg (Herzogtum). Sonderburg auf der
Insel Alsen erscheint 1253 als Burg und 1257 als Ort. 1461 erhielt es
Stadtrecht. Bei der Teilung von 1564 kam es mit Norburg, Arrö (Aerö), Plön und
Ahrensbök an Herzog Johann den Jüngeren, den Stammvater der Sonderburger
Linien, dem zwar die Stände die Huldigung verweigerten, so dass er nur
abgeteilter Herr und nicht an der gemeinschaftlichen Regierung
Schleswig-Holsteins beteiligt war, der aber in seinem Sonderburger Herzogtum
alle Rechte eines regierenden Herren wahrnahm.(
Er erwarb 1581 bei der Aufteilung Schleswig-Holstein-Haderslebens Reinfeld in
Holstein, den Sundewitt sowie die Güter des Rudeklosters und erbaute das
Schloss Glücksburg.) Bei seinem Tod (1622) begründete sein Sohn Alexander die
Sonderburger Linie (Schleswig-Holstein-Sonderburg), Friedrich die Norburger
Linie (Schleswig-Holstein-Norburg), Philipp der Ältere die Glücksburger Linie
(Schleswig-Holstein-Glücksburg) und Joachim Ernst die Plöner Linie
(Schleswig-Holstein-Plön). Das Sonderburger Haus
(Schleswig-Holstein-Sonderburg) spaltete sich weiter auf in fünf Linien, von
denen nur Schleswig-Holstein-Augustenburg (Augustenburg) und
Schleswig-Holstein-Beck (Beck) Bedeutung bekamen. 1667/1668 zog König Friedrich
III. von Dänemark das verschuldete Herzogtum Sonderburg ein. 1866 kam
Sonderburg mit Schleswig zu Preußen, 1871 zum Deutschen Reich. 1920 fiel es mit
Nordschleswig an Dänemark.
L.: Sønderborg slot, hg. v. Norn, O. u. a., Kopenhagen 1963.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlitz genannt von Görtz (Herren, Reichsfreiherren, Reichsritter, Reichsgrafen).
Schlitz im Nordosten des Vogelsberges erscheint anlässlich der Weihe der Kirche
im Jahre 812. Nach Schlitz nannten sich die 1116 erstmals bezeugten
ministerialischen Herren von S., die in
Lehnsabhängigkeit von der Abtei Fulda um Schlitz eine Herrschaft aufbauten.
Seit 1218 führten sie den Namen S., seit 1408 in einer Linie S. genannt von
Görtz (Gerisrode?). Als Anhänger der Reformation (1563) lösten sie sich vor
allem seit dem Dreißigjährigen Krieg aus der Landesherrschaft Fuldas, zu dessen
Erbmarschällen sie 1490 erhoben worden waren. Nach 1612 setzten sie die
Aufnahme ihrer Herrschaft (mit Bernshausen, Nieder-Stoll (Niederstoll),
Ützhausen, Hutzdorf, Fraurombach, Queck, Rimbach, Sandlofs, Sassen, Wehnerts,
Pfordt, Hartershausen, Hemmen, Üllershausen, Schlitz, Hallenburg, Wegfurth,
Berngerod, Ober-Wegfurth (Oberwegfurth), Richthof, Unter-Schwarz
(Unterschwarz), Unter-Wegfurth (Unterwegfurth) und Willofs) in den Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken und damit die Befreiung von der
Landstandschaft Fuldas durch. 1677 wurden sie Reichsfreiherren, 1726
Reichsgrafen. 1804 erreichten sie nach dem Wegfall der Oberlehnsherrschaft
Fuldas die Aufnahme in das wetterauische Reichsgrafenkollegium des Reichstags.
Bei der Mediatisierung fiel ihr Gebiet (mit Schlitz, den Gerichten Hutzdorf,
Pfordt, Bernshausen und der Herrschaft Wegfurth) 1806 an Hessen-Darmstadt und
damit 1945 an Hessen.
L.: (Wolff 514;) Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 382f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 161; Riedenauer 127(; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte,
1912; Schlitz genannt von Görtz, E., Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land,
1936) ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 „Schlitzerland“. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlotheim (Herren).
Die Burg S. an der Notter bei Mühlhausen ist 874 erstmals bezeugt. Seit dem 13.
Jahrhundert war sie Sitz der seit der Mitte des 12. Jahrhunderts belegten Herren von S., der Truchsessen der Landgrafen von
Thüringen. 1323/1330 kam sie durch Verkauf an die Grafen von Hohnstein,
1338/1340/1356 an Schwarzburg (1571 Schwarzburg-Frankenhausen, 1599
Schwarzburg-Rudolstadt), 1920 an Thüringen und damit von 1949 bis 1990 an die
Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 412; Wagner, A., Schlotheim, Diss. math.-nat. Jena 1932.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlüchtern (Kloster, Grafschaft).
Vermutlich im frühen 9. Jahrhundert wurde in S. (993 Sluohderin) an der oberen
Kinzig ein wohl mit Fulda verbundenes Kloster gegründet. 993 ließ sich das
Hochstift Würzburg von König Otto III. Ansprüche auf S. bestätigen. Würzburgs
Einfluss wurde seit dem 12. Jahrhundert durch die Vogtei der Herren von Grumbach zurückgedrängt. 1243 kam die
nördliche Hälfte des Vogteigebiets an die Herren
von Trimberg, die südliche Hälfte an die Herren
von Steckelberg, 1307 an die Grafen von Rieneck-Rothenfels. 1316 erlangten die Herren bzw. Grafen von Hanau die südliche und 1371
auch die nördliche Hälfte (Grafschaft S.). 1656 verzichtete Würzburg auf seine
Rechte, nachdem das Kloster 1539 zur Reformation übergeführt worden war. 1609
wurde die Klosterverfassung aufgehoben. Über Hanau kam S. an Hessen-Kassel,
Preußen (1866) und Hessen (1945).
L.: Wolff 270; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3; Schiele, F., Die
Reformation des Klosters Schlüchtern, 1907; Zimmermann, E., Hanau, Stadt und
Land, 2. A. 1917; Nistahl, M., Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern
im Mittelalter, 1986; Müller, H., Geschichte und Geschichten aus Schlüchtern,
1994. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schmalegg (Herrschaft). Nach der 1171
bezeugten Burg S. (Smalunegge) bei Ravensburg nannten sich die seit etwa 1140
bekannten ministerialischen Herren von S., die
das Schenkenamt des Herzogtums Schwaben erlangten. 1293/1294 verkauften sie
ihre Stammburg an die Grafen von Werdenberg-Sargans, 1413 die Burg und
Herrschaft an die Reichsstadt Ravensburg, die 1802/1803 an Bayern und 1810 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Hölzle, Beiwort 89; Dreher, A., Geschichte der Reichsstadt Ravensburg,
1972; Der Kreis Ravensburg, 1976. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schönau (reichsunmittelbare Herrschaft).
Die Herrschaft S. bei Aachen war am Ende des 18. Jahrhunderts nicht
eingekreister Reichsteil des Heiligen Römischen Reiches. Sie bestand nur aus
einem Haus und einigen hundert Morgen Landes ohne Untertanen. 1759/1764 erzwang
die Pfalz als Herzog von Jülich vom sie innehabenden Herren
von Blanche die Anerkennung der Landeshoheit Jülichs. 1815 kam S. zu Preußen
(Rheinprovinz), 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 498. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schönburg (Herren,
Grafen, Fürsten). Im ehemaligen Reichsland an Pleiße und Mulde stieg das
ursprünglich edelfreie, dann reichsministerialische, aus dem Saalegebiet um
Naumburg stammende und 1166 erstmals erwähnte Geschlecht der Herren von S. zu selbständiger Stellung empor. Um 1170
begründeten sie, vermutlich auf Grund des Wild- und Forstbannes, die
reichsunmittelbaren Herrschaften Glauchau, Lichtenstein und Geringswalde.
Später erwarben sie die Herrschaft Meerane (um 1300), die Herrschaft Waldenburg
(1375/1378) und 1406/1439 die Reichsgrafschaft Hartenstein. Um 1300/1305 trugen
die Herren von S. ihre reichslehnbaren
Herrschaften Glauchau und Lichtenstein zum Schutz vor Wettin (Meißen) als
Reichsafterlehen an Böhmen auf. Die Ende des 13. Jahrhunderts erworbene
Herrschaft Crimmitschau ging 1413 mit dem Aussterben der dortigen, 1301
begründeten Seitenlinie an die Markgrafen von Meißen verloren. Später
beanspruchte Sachsen die Landeshoheit über die Herrschaften Glauchau,
Waldenburg, Lichtenstein und Hartenstein, ohne die Reichsstandschaft der zur
Reformation übergetretenen Grafen beseitigen zu können. 1543 erwarben diese
nach Aufgabe ihrer verstreuten Güter im Egerland und in der Lausitz von Sachsen
die Herrschaften Penig, Wechselburg, Remse (Remissau) und Rochsburg als Lehen,
wodurch sie unter verstärkten Druck Sachsens gerieten. 1559 mussten sie,
nachdem 1556 eine Teilung in die Linie Glauchau (1620 erloschen), die obere
Linie mit den Ästen Waldenburg (1700 Reichsgrafen, 1790 Reichsfürsten) und
Hartenstein sowie die untere Linie Penig (in der Hauptlinie 1900 erloschen)
erfolgt war, die obere Grafschaft Hartenstein an Sachsen verkaufen. 1740 traten
die Grafen die Landeshoheit (über die sog. Schönburgischen Lande) an das
Kurfürstentum Sachsen ab, das 1779 über Bayern von Österreich die
Oberlehnshoheit erhielt. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Herrschaften
der Grafen von S., die ein Gebiet von 25 Quadratmeilen umfassten
(Schönburg-Waldenburg mit Waldenburg, Stein und Lichtenstein und der Grafschaft
Hartenstein, Schönburg-Glauchau mit den Herrschaften Glauchau, Remissau
[Remse], Penig, Rochsburg und Wechselburg), zum obersächsischen Reichskreis.
1792 zählten die Grafen zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. 1806 ging mit der Auflösung des Reiches die
Reichsstandschaft verloren, doch hatten die S. bis 1878 eine autonome
Gerichtsbarkeit und damit eine Sonderstellung innerhalb Sachsens. Von 1949 bis
1990 kamen die Güter mit Sachsen zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 421f.; Zeumer 553 II b 60, 23; Wallner 709 ObersächsRK 10 a, b;
Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3; Posse, O., Die Urahnen des
fürstlichen und gräflichen Hauses Schönburg, 1914; Müller, K., Geschichte des
Hauses Schönburg bis zur Reformation, 1931; Schlesinger, W., Grundzüge der
Geschichte der Stadt Glauchau, 1940; Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, 1954; Blaschke, K., Schönburg,
LexMA 7 1995, 1531. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schraplau (Herren).
Im 10. Jahrhundert wird die Burg S. bei Querfurt erstmals erwähnt. Sie war bis
etwa 1200 Sitz der Herren von S. Danach fiel die
Herrschaft als Lehen des Erzstifts Magdeburg an die Burggrafen von Querfurt und
1335 an die Grafen von Mansfeld. Diese verkauften sie 1732/1742 an Preußen.
1945 kam S. zur sowjetischen Besatzungszone (Sachsen-Anhalt) und damit von 1949
bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 415; Burkhardt, F., Schraplau. Beiträge zur Geschichte der Stadt und
Herrschaft Schraplau, o. J. (1935).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schrems (Herrschaft). Die Burg S. (1179
Schremelize, slaw. Kieselbach) in Niederösterreich gehörte vermutlich zur
Grafschaft Raabs-Litschau. 1253/1260 kam sie zur Grafschaft Hardegg
(Plain-Hardegg). Seit 1471/1490 war S. eine eigene Herrschaft. Diese fiel 1515 an
die Herren von Greiß und später an die
Freiherren von Puchheim, von Bartenstein und die Grafen Falkenhayn und
Thurn-Valsassina.
L.: Lukas, H., Der Markt Schrems und seine Geschichte, 1933.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schrozberg, Schrotzberg, Schletzberg
(Herrschaft). Die Schrozburg (Schrotzburg) bei Schwäbisch Hall hatten anfangs
die reichsministerialischen Herren von S. als
Lehnsträger der Hohenlohe inne. Eine Hälfte kam 1521 an die Adelsheim und 1558
an die Hohenlohe. Die andere Hälfte gelangte über die Vorbach und Seldeneck
1347 an die Rothenburg, 1397 an die Neuenstein, 1409 an die Berlichingen und
1609 an die Hohenlohe. Diese hatten die Güter, ausgenommen die Zeitspanne von
1635 bis 1648, bis zur Mediatisierung in Württemberg
(Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg-Ingelfingen). S. Schrozberg (Reichsritter).
L.: Wolff 119; Hölzle, Beiwort 46; Schloss Schrozberg, hg. v. d.
Stadtverwaltung, 1977.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schrozberg, Schrotzberg, Schletzberg
(Reichsritter). Die seit 1249 nachweisbaren Herren
von S. bei Schwäbisch Hall saßen zunächst vermutlich auf der Burg Leineck und
dann bis 1521 auf S. Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl, vom
16. Jahrhundert bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. kam 1558/1609 an die Hohenlohe und von dort an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Schrozberg
(Herrschaft).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Stetten 33;
Riedenauer 127, Rahrbach 228; Neumaier 72.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schüpfer Grund (Reichsherrschaft,
Ganerbschaft). Der aus dem Marktflecken Unterschüpf und fünf Dörfern
nordwestlich Mergentheims bestehende S. gehörte ursprünglich einem
namengebenden Reichsministerialengeschlecht und dann den Herren von Rosenberg. Später war er eine Ganerbschaft,
an der die Grafen von Hatzfeld, die Herren von
Hoheneck und einige weitere Familien beteiligt waren. Er war nicht
eingekreister Reichsteil. 1803 fiel er an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 504. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schuttern (Reichsabtei). Das
Benediktinerkloster S. an der S. bei Lahr wurde wohl vor 753 gegründet. 817
wurde es unter den 14 reichsten Reichsabteien genannt. Kaiser Otto II. gewährte
ihm 975 das Recht der freien Wahl des Abtes. 1009 kam es durch König Heinrich
II. an das Hochstift Bamberg. Vögte waren zunächst die Herzöge von Zähringen,
dann die Herren von Tiersburg bzw. Diersburg
(1235), die Herren von Geroldseck (1377), welche
die Stadt S. errichteten, sowie die Pfalzgrafen bei Rhein (1486/1495). 1805
fiel das in die Reichsmatrikel von 1521 aufgenommene, in der Ortenau, im
Breisgau, im Elsass, in Schwaben und in Lothringen begüterte Kloster an Baden,
das es am 31. 8. 1806 aufhob. Mit Baden kam S. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Heizmann, L., Benediktinerabtei Schuttern in der Ortenau, 1915;
Andermann, K., Schuttern, LexMA 7 1995, 1593f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwabegg, Schwabeck (Herrschaft). Nach S.
südwestlich Augsburgs nannten sich Herren von
S., deren Herrschaft nach ihrem Aussterben 1167 an die Staufer und 1268 an
Bayern kam. Seit 1375 war sie an verschiedene Herren
verpfändet. 1666 wurde sie von Bayern zurückerworben und Herzog Maximilian
Philipp überlassen. Dieser ließ sich die Grafschaftsrechte als Reichslehen
bestätigen. Nach seinem Tod 1705 wurde S. als erledigtes Reichslehen eingezogen
und dem Hochstift Augsburg übertragen, kam aber 1714 an Bayern (Pfleggericht
Türkheim) zurück. 1778/1779 entzog es der Kaiser Bayern kurzzeitig. Am Ende des
18. Jahrhunderts gehörten die Herrschaften Mindelheim und S. dem schwäbischen
Reichskreis an.
L.: Wolff 136, 201; Wallner 685 SchwäbRK 13; Ruf, H., Die Herrschaft Schwabegg,
(in) Der Landkreis Mindelheim in Vergangenheit und Gegenwart, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwäbischer Reichskreis. Der 1521 für das
Gebiet zwischen Rhein, Lech, Wörnitz, Philippsburg-Wimpfen-Dinkelsbühl
(ausgenommen die Reichsritterschaft und andere Reichsunmittelbare sowie die
vorderösterreichischen Gebiete) geschaffene Schwäbische Reichskreis umfasste
1792 folgende Mitglieder: Geistliche Fürsten: Konstanz, Augsburg, Ellwangen und
Kempten; Weltliche Fürsten: Württemberg, Baden (für Baden-Baden, Baden-Durlach
und Baden-Hachberg), Hohenzollern, Lindau, Stift Buchau, Auersperg (für
Tengen), Fürstenberg (für Heiligenberg), Oettingen, Schwarzenberg (für
Klettgau), Liechtenstein und Thurn und Taxis (für Friedberg-Scheer); Prälaten:
Salem, Weingarten, Ochsenhausen, Elchingen, Irsee, Ursberg, Kaisheim,
Roggenburg, Rot, Weißenau, Schussenried, Obermarchtal (Marchtal), Petershausen,
Wettenhausen, Zwiefalten, Gengenbach, Neresheim, Heggbach, Gutenzell,
Rottenmünster, Baindt, Söflingen und Isny; Grafen und Herren:
Landkomtur der Deutschordensballei Elsass und Burgund bzw.
Elsass-Schwaben-Burgund (als Komtur zu Altshausen), Oettingen-Baldern-Katzenstein
(Oettingen-Baldern), Oettingen-Spielberg oder Oettingen-Wallerstein,
Fürstenberg (für Stühlingen, Kinzigtal, Baar, Messkirch und Gundelfingen),
Königsegg-Aulendorf, Königsegg-Rothenfels, Truchsessen von Waldburg, Mindelheim
(seit 1617 Bayern), Eberstein (seit 1660 Baden), Tettnang (seit 1783
Österreich), Wiesensteig (seit 1645 Bayern), Eglingen (seit 1726 Thurn und
Taxis), Hans, Marx und Jakob Fugger’sche Linien, Hohenems (seit 1759
Österreich), Rechberg (von der Reichsritterschaft bestritten), Justingen (seit
1751 Württemberg), Bonndorf (seit 1582 Abtei Sankt Blasien), Eglofs,
Thannhausen (Tannhausen), Geroldseck (Hohengeroldseck) (seit 1711 von der
Leyen) und Sickingen; Reichsstädte: Augsburg, Ulm, Esslingen, Reutlingen, Nördlingen,
Schwäbisch Hall, Überlingen, Rottweil, Heilbronn, Schwäbisch Gmünd, Memmingen,
Lindau, Dinkelsbühl, Biberach, Ravensburg, Kempten, Kaufbeuren, Weil der Stadt,
Wangen, Isny, Leutkirch, Wimpfen, Giengen, Pfullendorf, Buchhorn, Aalen,
Bopfingen, Buchau, Offenburg, Gengenbach und Zell am Harmersbach. Durch den
Reichsdeputationshauptschluss 1803 verringerte sich die Zahl der Stände von 88
auf 41. Nachfolgestaaten waren Bayern, Württemberg, Baden,
Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Liechtenstein und von der
Leyen. Kreisausschreibende Fürsten und Kreisdirektoren waren der Bischof von
Konstanz (seit 1803 Baden) und der Herzog von Württemberg. Tagungsort war meist
Ulm. Am 30. 4. 1808 erlosch der Kreisverband formal.
L.: Gumpelzhaimer 53; Wolff 153; Hünlin, D., Neue Staats- und Erdbeschreibung
des Schwäbischen Kreises, 1780; Borck, H., Der Schwäbische Reichskreis im
Zeitalter der französischen Revolutionskriege, 1970; Laufs, A., Der Schwäbische
Kreis, 1971; Neipperg, R. Graf v., Kaiser und schwäbischer Kreis (1714-1733),
1991; Wüst, W., Die „gute“ Policey im Reichskreis, 2001; Hölz, T., Krummstab
und Schwert. Die Liga und die geistlichen Reichsstände Schwabens, 2001;
Neuburger, A., Der schwäbische Reichskreis zwischen Konfessionskonflikt und
Kriegsbeendigung, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwäbisches Reichsgrafenkollegium. Um 1530
entwickelte sich aus älteren Vereinigungen schwäbischer Herren und Grafen (z. B. 21. 11. 1407 Rittergesellschaft mit Sankt
Jörgenschild, 1488 Schwäbischer Bund, Ende 15. Jahrhundert Grafenverein) ein
Kollegium, das seit etwa 1540 im Reichsfürstenrat eine Kuriatstimme hatte.
Mitglieder waren (um 1795) das Reichsstift Buchau, der Landkomtur der Ballei
(Elsass und Burgund bzw.) Elsass-Schwaben-Burgund als Komtur zu Altshausen,
Fürstenberg, Oettingen-Wallerstein, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Baldern
(Oettingen-Baldern-Katzenstein), die Truchsessen von Waldburg (Zeil-Zeil,
Zeil-Wurzach, Wolfegg-Wolfegg, Wolfegg-Waldsee), Königsegg-Aulendorf,
Königsegg-Rothenfels, Österreich (seit 1782 wegen Tettnang), Bayern (seit 1769
wegen Wiesensteig und Mindelheim), Baden (seit 1747 wegen Eberstein), Fugger
(seit 1654/1708), Württemberg (seit 1754 wegen Justingen), Traun (seit 1654
wegen Eglofs), Sankt Blasien (seit 1662 wegen Bonndorf), Stadion (seit 1708
wegen Thannhausen [Tannhausen]), von der Leyen (seit 1710/1711 wegen Geroldseck
[Hohengeroldseck]), Thurn und Taxis (seit 1727 wegen Eglingen), Sinzendorf,
Khevenhüller (seit 1737), Kuefstein (seit 1737), Colloredo (seit 1653/1741),
Harrach (seit 1752), Sternberg (seit 1752), Neipperg (seit 1766),
Waldstein-Wartenberg (seit 1774/1775), Trauttmannsdorff (seit 1779) und
Sickingen (seit 1791). Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches (deutscher
Nation) 1806 löste sich das schwäbische Reichsgrafenkollegium, das im Reichstag
dem Corpus Catholicorum zugerechnet wurde, auf.
L.: Zeumer 553 II b 61; Hoffmann, M., Versuch einer Theorie von der inneren
Collegialverfassung des schwäbischen Reichsgrafenstandes, 1788.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwarzenberg (Herrschaft). Im ausgehenden 12.
Jahrhundert (um 1170) wurde die Burg S. am Schwarzwasser im Erzgebirge
errichtet. Sie war Mittelpunkt der Herrschaft S. (mit Eibenstock, Jugel,
Rittersgrün, Sosa, Crandorf, Breitenbrunn, Grünstädtel, Pöhla (Kleinpöhla),
Bermsgrün und S.), die vielleicht von den Herren
von Lobdeburg-Elsterberg errichtet wurde und 1382 Lehen der Burggrafen von
Leisnig seitens der Markgrafen von Meißen und, als formeller Oberlehnsherren,
der Könige von Böhmen war. 15331535 kam S. an Sachsen und damit von 1949 bis
1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 379; Fröbe, W., Herrschaft und Stadt Schwarzenberg bis zum 16.
Jahrhundert, 1930; Fritschen, W. v., (in) Sächs. Heimatblätter 7 (1961).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwarzenholz (Herrschaft). Die aus den
Dörfern S. und Labach bestehende, nordöstlich von Saarlouis gelegene freie
Reichsherrschaft S. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts zu den nicht
eingekreisten Reichsteilen. 1563 hatten die Herren
von Lichtenberg ihre Rechte an der Herrschaft an Nassau-Saarbrücken verkauft,
das sie 1664 an das Frauenkloster (Frauenlautern) Fraulautern bei Saarlouis
abgab. 1815 kam S. an Preußen, 1919 und 1945/1946 an das Saargebiet und 1957 an
das Saarland.
L.: Wolff 502. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schweinfurt (Reichsstadt). Eine an einer
Mainfurt vermutlich im 7. Jahrhundert entstandene Siedlung erscheint 791 als
Suinvurde. Im 10./11. Jahrhundert tritt eine Burg S. auf, nach der sich wohl
mit den älteren Babenbergern verwandte, reich begüterte (Ammerthal, Creußen,
Kronach) Markgrafen von S. benannten, die 1057 ausstarben und ihre Güter vor
allem (1100) dem Erzstift Magdeburg und (1112) dem Hochstift Eichstätt (sowie
etwa den 1108 und 1149 nachweisbaren Herren von
Wonsees) hinterließen. Die danach auf Reichsboden entstandene Siedlung
unterhalb der Burg war am Anfang des 13. Jahrhunderts Stadt und wurde
spätestens 1254 Reichsstadt. Nach einer Zerstörung wurde sie 1259 neu erbaut
und von den Grafen von Henneberg und dem Hochstift Würzburg in Besitz genommen.
Allerdings konnte sie sich allmählich dem Zugriff des Hochstifts Würzburg und
auch der Hochstiftsvögte (Grafen von Henneberg) entziehen. 1282 befreite König
Rudolf von Habsburg sie von fremder Gerichtsbarkeit. 1361 und 1386 löste sie
sich aus der 1354 nach mehreren früheren Verpfändungen erfolgten Verpfändung an
Würzburg. 1362 erhielt sie das Recht der freien Ammannwahl (Reichsvogtswahl),
1443 den Blutbann. 1542 schloss sie sich der Reformation an. 1554 wurde die
Stadt, die Sitz und Stimme im fränkischen Reichskreis hatte und im schwäbischen
Reichsstädtekollegium des Reichstags vertreten war, völlig zerstört. 1802/1803
kam sie mit 2 Quadratmeilen Gebiet und 6000 Einwohnern an Bayern, von 1810 bis
1814 zum Großherzogtum Würzburg, 1814 wieder an Bayern.
L.: Wolff 130; Zeumer 555 III b 19; Wallner 693 FränkRK 23; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F3, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Schroeder 245ff.; Stein, F., Monumenta Suinfurtensia, 1875; Dirian, H., Das
Schweinfurter Stadtregiment während der Reichsstadtzeit, 1954; 700 Jahre Stadt
Schweinfurt 1254-1954, 1954; Holzner, L., Schweinfurt am Main, 1964; Fuchs, A.,
Schweinfurt. Die Entwicklung einer fränkischen villula zur Reichsstadt
Schweinfurt, 1972; Reichsstädte in Franken, hg. v. Müller, R., 1987; Bundschuh,
J., Beschreibung der Reichsstadt Schweinfurt, 1989; Schweinfurt im 19.
Jahrhundert, 1991; Fahlbusch, F., Schweinfurt, LexMA 7 1995, 1640; Vor 1000
Jahren. Die Schweinfurter Fehde und die Landschaft am Obermain, hg. v.
Schneider, E. u. a., 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwendi (Herrschaft). S. bei Biberach
war Sitz der um 1128 erstmals genannten Herren
von S. Durch Heirat kam die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
steuernde Herrschaft nach Aussterben der S. im Mannesstamm 1689/1700 an die
Grafen von Oettingen-Spielberg. Über Württemberg gelangte S. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 51; (Stetten 32;) Hammer, M., Schwendi, 1969.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwerin (Grafschaft, Residenz des
Grafen). 1018 wird die wendische Burg S. (Zuarin) erstmals erwähnt. Nach der
Eroberung durch Heinrich den Löwen 1160 wurde die Burg Sitz der mit Gunzelin
von Hagen einsetzenden Grafen von S. 1167 wurde die Grafschaft S. gefestigt.
1203 konnten die Länder Wittenburg und Boizenburg als Lehen Dänemarks erworben
werden. 1227 nahm der Graf sein Land wieder vom Herzog von Sachsen zu Lehen.
1230 legte eine Vereinbarung die Grenze zu Mecklenburg fest. 1279 entstand eine
Linie Wittenburg, von der sich 1323 eine Linie Boizenburg abzweigte. 1344
starben die Linie S., 1349 die Linie Wittenburg und Boizenburg aus. 1358
erlagen die Grafen dem Druck der Herzöge von Mecklenburg, welche die Grafschaft
durch Kauf von den ihrerseits in das durch Heirat erlangte Tecklenburg
wechselnden Erben erwarben. Die lehnsrechtlichen Ansprüche der Grafen erloschen
erst 1557 endgültig. Die Herzöge von Mecklenburg teilten ihr Haus 1555/1621 in
die Linien Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow (bis 1695) bzw. 1701
Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Vom Ende des 15. Jahrhunderts
bis 1764 und von 1837 bis 1918 war S. Residenz des zum niedersächsischen
Reichskreis zählenden Herzogtums, von 1918 bis 1934 Hauptstadt des Freistaats Mecklenburg-Schwerin
und von 1934 bis 1952 des Landes Mecklenburg. S. Mecklenburg-Schwerin.
L.: Wolff 442; Wallner 706 NiedersächsRK 2; Schwebel, O., Die Herren und Grafen von Schwerin, 1885; Witte, H.,
Mecklenburgische Geschichte, 1909; Jesse, W., Geschichte der Stadt Schwerin,
1960; Schwerin 1160-1960, bearb. v. Leopoldi, H., 1960; Krieck, M. u. a.,
Schwerin. Geschichte der Stadt in Wort und Bild, 1985; Sander-Berke, A.,
Schwerin, LexMA 7 1995, 1642f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 530
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwindegg (Herrschaft). S. bei Mühldorf in
Bayern kam über die Herren von Haunsberg, eine
wittelsbachische Nebenlinie und die Herren
Herwart von Hohenburg (von Hörwarth auf Hohenburg) an die Grafen
Fugger-Mickhausen (Fugger-Mückenhausen). Zusammen mit Mickhausen (Mückenhausen)
umfasste es 7 Quadratmeilen. Später gelangte S. zu Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a (fälschlich zum schwäbischen Reichskreis).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwörstadt (Burg, Herrschaft). S. bei
Lörrach unterstand im 14. Jahrhundert den Truchsessen von Rheinfelden als
Lehnsleuten Habsburgs und den Rittern von Wieladingen. 1316 erwarb Rudolf von
Schönau (im Elsass) durch Heirat Burg und Herrschaft. Seit 1608 war sie Teil
der Herrschaft Wehr der Herren (seit 1668
Freiherren) von Schönau (Schönau-Wehr), die Mannlehen Österreichs wurde. 1805
fiel die Herrschaft Schönau-Schwörstadt mit der Landgrafschaft Breisgau
Österreichs an Baden und kam damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 11.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seckendorff (Herren,
Reichsritter, Freiherren). Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich die in
Franken begüterte Familie zurückverfolgen. Sie teilte sich früh in die Zweige
Aberdar, Gutend (Gudent) und Rinhofen. Von etwa 1402 bis um das Jahr 1800
gehörten die S. mit Teilen der Herrschaft Erkenbrechtshausen, neun Zehnteln
Gröningen, Schainbach, Teilen von Burleswagen (Burleswangen), Teilen von
Satteldorf, Elpershofen, Heinkenbusch (Hinkenbusch) und Oßhalden (Osthalten) zu
den bedeutenden fränkischen Rittern bzw. zum Kanton Odenwald (18. Jahrhundert)
des Ritterkreises Franken. Mit Teilen von Hüttenheim, den Rittergütern
Sugenheim, Weingartsgreuth und Rockenbach waren sie außerdem noch im Kanton
Steigerwald (16. bis 19. Jahrhundert) immatrikuliert. Mit Teilen der Herrschaft
Obernzenn (Oberzenn), Unternzenn (Unterzenn) und Empel waren sie Mitglied im
Kanton Altmühl. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten sie auch noch dem Kanton
Baunach (ab etwa 1760) an. Weitere ritterschaftliche Güter waren
Oberaltenbernheim, Unteraltenbernheim, Egenhausen, Trautskirchen, Urphetshofen
(Urphetshof) und Ermetzhofen. Vielfach standen sie im Dienst der Hohenzollern,
an die sie auch Güter abgaben. 1530 führten sie die Reformation ein. 1706 wurde
die Linie Aberdar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihre Güter im Kanton
Odenwald fielen außer Gröningen, Schainbach und Burleswagen (Burleswangen) 1808
an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 540, 541; Stieber; Roth
von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55, 57; Winkelmann-Holzapfel 163;
Pfeiffer 196, 197, 198, 212; Bechtolsheim 12, 18, 63; Stetten 11, 22, 37, 183;
Riedenauer 127;Neumaier 83, 102, 160, 191, 192, 194, 199, 239; Meyer, J., Die
Seckendorffer, 1907; Richter, G., Die Seckendorff, Bd. 1ff. 1987ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seefeld (Herrschaft). S. bei Hollabrunn
in Niederösterreich war im Hochmittelalter Sitz des im 12. Jahrhundert erstmals
erwähnten, ursprünglich hochfreien, vermutlich aus der bayerischen Oberpfalz
stammenden Geschlechts der Kadolte (Kadolz), das sich seit etwa 1160 nach S.
nannte. Um die neu errichtete Burg S. erwarben sie ein ansehnliches Herrschaftsgebiet,
zu dem andere Güter kamen (1192 vom Hochstift Passau Feldsberg). Nach dem Tod
des letzten der Kadolte kurz nach 1268 zog König Rudolf von Habsburg die Güter
größtenteils ein und übertrug sie vor 1282 - vielleicht wegen der
verwandtschaftlichen Bindungen der Burggrafen von Nürnberg/Raabs - an die
Burggrafen von Nürnberg und damit später an die Markgrafen von Brandenburg.
Diese Reichslehen, die von den Burggrafen von Nürnberg bzw. den Markgrafen von
Brandenburg von 1292 bis 1594 an die Kuenringer weiterverliehen und danach an
Johann Wilhelm von Schönkirchen und 1629 an die Grafen zu Hardegg gegeben
wurden, kamen innerhalb Brandenburgs später an Ansbach. Trotz gegenteiliger
Bestrebungen Österreichs blieben die Güter Reichslehen. 1779 verzichtete Preußen
auf die Lehnsherrlichkeit zugunsten Österreichs. 1834 umfasste die Herrschaft
2273 untertänige Objekte mit über 10000 Personen in 29 Orten.
L.: Herold, P., Die Herren von
Seefeld-Feldsberg, 2000; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seeheim (Herrschaft). 874 gab König
Ludwig der Deutsche seine Güter zu S. bei Darmstadt dem Kloster Lorsch. 1239
war die dort errichtete Burg in der Hand der Herren
von Münzenberg. Später kauften die Grafen von Erbach die Anteile der Ganerben
von Tannenberg an S. auf, mussten S. aber 1510 den Landgrafen von Hessen zu
Lehen auftragen. 1711/1714 verkauften sie das Amt S. an Hessen-Darmstadt, über
das S. 1945 zu Hessen kam.
L.: Hölzle, Beiwort 41. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seinsheim, Saunsheim (Herrschaft,
Freiherren, Grafen). S. bei Kitzingen wird 1155 (Sovensheim) erstmals erwähnt.
Es war Sitz der seit 1172 bezeugten ministerialischen, westlich Ochsenfurts
begüterten Herren von S., die von den
Hochstiften Bamberg und Würzburg Lehen hielten und den Herren
von Hohenlohe sowie den Grafen von Castell dienten. 1420 erwarb Erkinger von S.
die Burg Schwarzenberg bei Scheinfeld, trug sie 1428 dem Reich zu Lehen auf und
wurde 1429 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ein Zweig sind die späteren
Fürsten zu Schwarzenberg, denen Freiherr Ludwig von S. die Güter 1655
überlassen hatte, nachdem die 1573 gekaufte, innerhalb Bayerns landsässige
Herrschaft Sünching an der Großen Laaber neuer Stammsitz geworden war. Die S.
gehörten im frühen 16. Jahrhundert mit Seehaus, Hohenkottenheim, Erlach,
Schwarzenberg, Hohenlandsberg und Marktbreit dem Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken an. Weiter waren sie im 18. Jahrhundert zeitweise in den
Kantonen Odenwald und Gebirg immatrikuliert. Sie zählten seit 1590 zur
Grafenbank des fränkischen Reichskreises und seit 1598 zum fränkischen
Reichsgrafenkollegium, doch gingen diese Rechte bis 1655 durch Verkauf an die
Schwarzenberg über. Ohne Reichsstandschaft wurden die Freiherren von S. 1705 in
den Reichsgrafenstand erhoben. Um 1800 umfasste die Herrschaft S. ein Gebiet
von 3 Quadratmeilen (Verwalterämter Wässerndorf und Gnötzheim und Vogtamt
Hüttenheim). 1912 starb die Familie aus. S. Bayern.
L.: Stieber; Wolff 125; Zeumer 554 II b 62, 7; Wallner 693 FränkRK 20; Pfeiffer
198, 213; Bechtolsheim 2, 14; Riedenauer 127; Neumaier 48, 51, 54, 69, 96, 98,
100, 102, 107, 160, 192, 194, 195, 199, 202; Fugger, E. v., Die Seinsheims und
ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg, K. Fürst zu, Geschichte des reichsständischen
Hauses Schwarzenberg, 1963; Wendehorst, A., Seinsheim, LexMA 7 1995, 1721;
Rahrbach 237. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seinsheim-Schwarzenberg (Herren).
Ein Zweig der Herren von Seinsheim sind die
späteren Herren von Schwarzenberg. S. Seinsheim.
L.: Fugger, E. v., Die Seinsheims und ihre Zeit, 1893.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Senftenberg (Herren).
In S. an der Schwarzen Elster erscheint im 13. Jahrhundert eine Burg. Sie war
Sitz der Herren von S., deren Herrschaft rund 30
Dörfer umfasste. 1448 kam sie an das Haus Wettin, später von Sachsen an
Brandenburg Preußens und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische
Republik.
L.: Wolff 378; Lehmann, R., Bilder aus Senftenbergs Vergangenheit, 1932;
Lehmann, R., Senftenberg, 1986, Jb. f. brandenburgische Geschichte 37 (1986).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sennfeld (Herrschaft). In S. an der
Seckach nördlich Möckmühls bestand ein Kondominat der Herren
von Adelsheim und der Herren von Berlichingen.
Über Baden kam S. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Karte 18.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sickingen (Herren,
Reichsritter). Nach S. bei Karlsruhe nannten sich Herren
von S. Von ihnen trat besonders der Reichsritter Franz von S. (1481-1523)
hervor, der durch Fehden und Kriegszüge ansehnliche Güter am Mittelrhein erwarb
und die Hoffnung der Reichsritterschaft auf eine eigenständige Stellung im
Reich neben Reichsfürsten und Reichsstädten verkörperte. Seine wichtigsten
Burgen waren Landstuhl und Ebernburg. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die S.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im 18. Jahrhundert mit S. zum
Kanton Kraichgau, zum Kanton Rhön-Werra, mit Sauerburg, Hof Oders (Aders) und
Sauerthal (Sauertal) zum Kanton Mittelrheinstrom, mit Köngernheim zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein und (die Sickingen-Schallodenbach) mit
Schallodenbach, Heimkirchen, Schneckenhausen und Wörsbach zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie mit einem Viertel von Obenheim
zum Ritterkreis Unterelsass. S. selbst kam 1368 an die Pfalz (Kurpfalz), 1806
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 384; Hölzle, Beiwort 63; Zimmermann 78;
Winkelmann-Holzapfel 163; Stetten 23; Riedenauer 127; Neumaier 150;
Langbrandtner, H., Die sickingische Herrschaft Landstuhl, 1991; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 358 (Oberkainsbach 1550).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Siggen (Herrschaft). S. bei Ravensburg
erscheint erstmals 1094 (ze demo Siggun) in einer Vergabung an das Kloster
Allerheiligen in Schaffhausen. 1128 und 1372 begegnen Herren
von S. Die vier Dörfer umfassende Herrschaft, die wohl seit Ende des 13.
Jahrhunderts Lehen des Stifts Kempten war, kam am Ende des 14. Jahrhunderts an
die Sürg(en) (Syrg) von Sürgenstein (Syrgenstein), dann an die Praßberg,
Schellenberg, Heimenhofen, Schellenberg zu Kißlegg und 1433 an die Familie
Humpiß. Nach deren Aussterben 1730 verkaufte das Stift Kempten 1764 die zum
Ritterkanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben steuernde
Herrschaft an die Grafen Traun (Traun und Abensberg). Zusammen mit deren
Grafschaft Eglofs kam sie 1804 an die Fürsten Windischgrätz und 1806 an
Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 42. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Soden, (Reichsdorf) (seit 1947 Bad
Soden am Taunus). 1035 gab Kaiser Konrad II. dem Kloster Limburg an der Haardt
(Hardt) den königlichen Hof zu Sulzbach mit Teilen des Gebiets der später zur
Vogtei Sulzbach gehörenden Dörfer Altenhain, Neuenhain, Schneidhain
(Schneidenhain) und S. Die freien Bauern wurden hiervon nicht betroffen. 1191
wird S. am Taunus erstmals erwähnt. 1282 stellten sich die freien Bauern von S.
und Sulzbach unter den Schutz der Stadt Frankfurt am Main und verpflichteten
sich dafür zur Heeresfolge. Die Dörfer Neuenhain, Altenhain und Schneidhain
(Schneidenhain) gerieten dagegen unter die Herrschaft der Vögte des Klosters
Limburg für die Güter der Vogtei Sulzbach, nämlich der Herren
von Eppstein, später der Grafen von Stolberg-Königstein. 1450 gelangten S. und
Sulzbach auf Grund eines Frankfurter Darlehens pfandweise ganz unter die
Herrschaft Frankfurts, das zeitweilig auch den Limburger Fronhof erwarb. Als
das Kloster Limburg 1561 an die Pfalz (Kurpfalz) fiel, musste Frankfurt den
Fronhof an die Pfalz herausgeben und in eine Teilung der hohen Obrigkeit in den
Dörfern einwilligen. 1613 gelang es S. und Sulzbach, sich durch Rückzahlung von
800 Gulden rechtlich von der Frankfurter Herrschaft zu befreien. 1650 trat die
Pfalz die Vogtei Sulzbach an das Erzstift Mainz ab. 1656 einigten sich
Frankfurt und das Erzstift Mainz über die Rechte der gemeinsamen Herrschaft in
Sulzbach und S. 1803 fielen Sulzbach und S. an Nassau-Usingen (Nassau) und
damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Hugo 462; Wolff 506; Moser, K. v., Die Reichsfreiheit der Gerichte und
Gemeinden Sulzbach und Soden, 1753; Straub, V., Aktenmäßige Deduktion und
rechtsgründliche Widerlegung auf das Impressum: Die Reichfreiheit deren
Gerichten und Gemeinden in Sulzbach und Soden, 1754 ungedruckt; Kaufmann, E.,
Geschichte und Verfassung der Reichsdörfer Soden und Sulzbach, 2. A. 1981.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms (Herren,
Grafen). 1129 wird anlässlich der Stiftung des Klosters Schiffenberg durch die
Gräfin von Gleiberg das edelfreie, im Lahngau beiderseits der mittleren Lahn
begüterte Geschlecht der Herren von S. (Sulmese)
mit Sitz in Solms-Oberdorf, dann in Burgsolms (1160) westlich Wetzlars erstmals
erwähnt. Es erlangte vermutlich über die Herren
von Merenberg, Grafen von Gleiberg und Grafen von Luxemburg Güter der
Konradiner. Seit 1226 erscheinen Grafen von S., die Güter an der Lahn und in
Oberhessen hatten, sich aber nur in schweren Auseinandersetzungen mit den
Landgrafen von Hessen behaupten konnten. Um 1250/1260 spalteten sich die Grafen
in die Linien Solms-Burgsolms (bis 1415), Solms-Königsberg (bzw. Hohensolms,
bis 1363, Güter an Hessen) und das verbleibende Solms-Braunfels. 1417/1418/1420
erlangten die Grafen das von den Herren von
Hagen bzw. Arnsburg bzw. Münzenberg gekommene Erbe der Herren
von Falkenstein (zwei Drittel, ein Drittel an Eppstein) in der Wetterau
(Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach, Butzbach), konnten es
aber nicht mit den Stammgütern vereinigen. Von Solms-Braunfels leiteten sich
1420/1436 die beiden Hauptlinien Solms-Braunfels und Solms-Lich ab, von denen
Solms-Lich seit 1461 bedeutender wurde. Solms-Braunfels zerfiel 1602 in
Solms-Braunfels, Solms-Greifenstein (mit Wölfersheim) und Solms-Hungen. Davon
erloschen Solms-Braunfels, das 1471 die kaiserliche Befreiung von fremder
Gerichtsbarkeit und 1495 das Bergregal gewann, 1693 (an Solms-Greifenstein) und
Solms-Hungen 1678 (an Solms-Greifenstein und Solms-Braunfels).
Solms-Greifenstein nannte sich Solms-Braunfels und wurde 1742 Reichsfürstentum.
Seine Ämter Greifenstein und Braunfels kamen 1806 an Nassau, 1815 an Preußen
und 1945 an Hessen, seine Ämter Hungen, Gambach und Wölfersheim, Anteile an Grüningen,
Münzenberg und Trais-Münzenberg fielen 1806 an Hessen-Darmstadt. Solms-Lich
teilte sich in Solms-Lich und Solms-Laubach. Hiervon spaltete sich Solms-Lich,
das 1461 durch Heirat Güter Kronbergs aus der Falkensteiner Erbschaft
(Rödelheim, Assenheim, Niederursel) erbte sowie 1479 Nieder-Weisel
(Niederweisel) erlangte, 1494 die kaiserliche Befreiung von fremder
Gerichtsbarkeit, 1507 das Bergregal und seit 1537 Herrschaften im
obersächsischen Reichskreis (1537 Sonnewalde in der Niederlausitz, 1544 Pouch bei
Bitterfeld an der Mulde, 1596 Baruth in Brandenburg südöstlich von Berlin sowie
1602 Wildenfels in Sachsen südöstlich von Zwickau) gewann, 1628 aber Königsberg
verlor, in das 1718 erloschene Solms-Lich und in Solms-Hohensolms, das sich
nach 1718 Solms-Lich-Hohensolms (Solms-Lich und Hohensolms) nannte. Seit 1792
war es Reichsfürstentum (Solms-Hohensolms-Lich). Seine Ämter Lich und
Nieder-Weisel (Niederweisel) kamen 1806 an Hessen-Darmstadt, sein Amt
Hohensolms 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945 an Hessen. Solms-Laubach
teilte sich 1561 in Solms-Sonnewalde (bis 1615) und Solms-Laubach. Dieses
zerfiel 1607 in Solms-Rödelheim mit Assenheim (bis 1640), Solms-Laubach (bis
1676), Solms-Sonnewalde (mit Sonnewalde, Groß Leipe (Großleipa) und Schköna)
und Solms-Baruth. Solms-Baruth spaltete sich in Solms-Baruth, Solms-Rödelheim
und Solms-Laubach. Solms-Rödelheim zerfiel in Solms-Rödelheim (bis 1722) und
Solms-Assenheim, dessen Ämter Rödelheim und Nieder-Wöllstadt (Niederwöllstadt)
mit einem Anteil an Assenheim 1806 an Hessen-Darmstadt kamen. Solms-Laubach
fiel mit Laubach, Utphe und Anteilen an Münzenberg und Trais-Münzenberg 1806 an
Hessen-Darmstadt und durch Solms-Wildenfels (Solms-Sachsenfeld, Solms-Baruth,
Solms-Wildenfels) mit Engelthal (Engeltal) und der Abtei Arnsburg 1806
ebenfalls an Hessen-Darmstadt. Am 4. 4. 1571 war als Gesetz für alle solmischen
Lande die Gerichtsordnung und Landordnung der Grafschaft S. und Herrschaften
Münzenberg, Wildenfels und Sonnewalde erlassen worden. Durch § 16 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 hatten die Fürsten und Grafen zu S., die im frühen 18.
Jahrhundert auch Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken gewesen
waren, für die Herrschaften Rohrbach, Scharfenstein und Hirschfeld sowie für
ihre Ansprüche auf die Abtei Arnsburg und das Amt Cleeberg/Kleeberg die Abteien
Arnsburg und Altenberg (Altenburg) erhalten.
L.: Deren Graveschafften Solms unnd Herrschaft Mintzenberg Gerichtsordnung,
1571; Wolff 273; Zeumer 552ff. II b 60, 4-8; Wallner 696f. OberrheinRK 19, 30,
37, 38; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38
(1789) B3; Riedenauer 129; Neumaier 47, 99; Solms-Laubach, R. Graf zu,
Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms, 1865; Uhlhorn, F., Geschichte
der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Demandt, K., Geschichte des Landes
Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980, 505; Rupp, J., Kleine Geschichte des Solmser
Landes, 1985; Battenberg, F., Solmser Urkunden, Bd. 5 1986; Schwind, F., Solms,
LexMA 7 1995, 2036; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 376.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms-Assenheim (Grafen). Assenheim am Einfluss
der Wetter in die Nidda erscheint 1193 anlässlich des Erwerbs Fuldaer Güter
durch die Herren von Münzenberg. Nach dem
Aussterben der Herren von Münzenberg war die
dortige Burg Ganerbenburg zuletzt der Falkenstein und der Hanau. Der
Falkensteiner Anteil fiel 1418 an die Gräfin Sayn und an Isenburg-Büdingen,
danach an Isenburg und Solms (Isenburg-Wächtersbach
[Isenburg-Büdingen-Wächtersbach], Solms-Rödelheim), der Hanauer Anteil 1736 an
Hessen-Kassel und 1810 an Hessen-Darmstadt, dem 1815 auch der andere Teil
zukam. Nach der Reichsmatrikel von 1776 zählten die S. (wegen der Herrschaft
Assenheim) zum oberrheinischen Reichskreis.
L.: Reichsmatrikel 1776, 128; Wolff 270, 274, 277; Wallner 697f. OberrheinRK
37, 42. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms-Hungen (Grafen). Hungen bei Gießen, an
der alten Straße durch die kurzen Hessen gelegen, wird 782 als Houngen/Hoingen
erstmals in einer Gabe König Karls des Großen an die Reichsabtei Hersfeld
erwähnt. Im 14. Jahrhundert gewannen die Herren
von Falkenstein als Vögte Hersfelds die Herrschaft. 1418/1419 fiel Hungen beim
Aussterben der Herren von Falkenstein an die
Grafen von Solms. Von 1602 bis 1678 herrschte dort die von Solms-Braunfels
abgespaltete Linie S., die von Solms-Greifenstein und Solms-Braunfels beerbt
wurde. 1806 kam Hungen an Hessen-Darmstadt.
L.: Das Buch der Stadt Hungen, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms-Laubach (Grafen). Laubach bei Gießen
erscheint am Ende des 8. Jahrhunderts als Gut der Abtei Hersfeld. Seit der
Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte es den Herren
von Falkenstein, unter denen es 1405 erstmals als Stadt erwähnt wurde, seit
1418 den Grafen von Solms. 1548/1561 wurde Laubach Sitz der von Solms-Lich
abgespalteten Linie S., deren Gebiet außer Stadt und Amt Laubach auch das Amt
Utphe und 5/48 von Münzenberg umfasste. S. teilte sich 1561 in Solms-Sonnewalde
(bis 1615) und S. S. zerfiel 1607 in Solms-Rödelheim (bis 1640), S. (bis 1676),
Solms-Sonnewalde und Solms-Baruth. Dieses spaltete sich in Solms-Baruth,
Solms-Rödelheim und S. Sein Gebiet umfasste außer Stadt und Amt Laubach auch
das Amt Utphe und 5/48 von Münzenberg und Trais-Münzenberg. 1802 erhielt diese
Linie die Güter des säkularisierten Klosters Arnsburg. 1806 kam Laubach an
Hessen-Darmstadt.
L.: Wolff 274; Zeumer 553 II b 60, 8; Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von
Solms im Mittelalter, 1931; Solms, E. Graf zu, Aus dem Schloss zu
Solms-Laubach, 1958. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spielberg (Burg, Herrschaft). Die Burg S.
am Hahnenkamm kam von den (vielleicht um 1235 erwerbenden) Herren von Truhendingen in weiblicher Erbfolge an die
Grafen von Schaunberg (Schaumburg), die sie 1360 mit Hohentrüdingen an die
Grafen von Oettingen verkauften. Unter ihnen wurde sie Sitz der Linie
Oettingen-Spielberg. Später kam S. zu Bayern.
L.: Wolff 177; Buchner, S., Besitz und Herrschaft der Edelherren von Spielberg
(in) Altgunzenhausen 59 (2004), 70.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sponheim (Grafschaft). 1044 erscheinen
erstmals Grafen von S. (ursprünglich Spanheim), die sich seit der ersten Hälfte
des 12. Jahrhunderts nach der Burg S. westlich (Bad) Kreuznachs benannten und
vermutlich mit den karolingischen Hererichen und den Saliern verwandt waren.
Sie bauten im 12. Jahrhundert zwischen Nahe und Mosel ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet auf (u. a. seit Anfang des 12. Jhs. Kreuznach). Graf
Meginhard (um 1118-1155) erbte infolge Heirats mit Mechthild von Mörsberg die
halbe Grafschaft Nellenburg bei Schaffhausen mit Erbgütern der Grafen von Bar
und der einstigen Herzöge von Lothringen. 1223/1233 (vor 1237) wurde (bis auf
die Burgen Sponheim und Dill) die Grafschaft nach dem Tod des mit der
Erbtochter (Adelheid) der Grafen von Sayn verheirateten Grafen Gottfried III.
(1218) geteilt. Der älteste Sohn Johann I. erhielt die Hintere Grafschaft S.
(Sponheim-Starkenburg, Güter an der Mosel und Birkenfeld, Sitz in Starkenburg
an der Mosel, später Grevenburg an der Mosel). Der zweite Sohn Heinrich, der über
seine Frau Agnes von Heinsberg die Herrschaft Heinsberg erhielt, begründete die
Geschlechter der Herren von Heinsberg, Grafen
von Looz bzw. Loon und Blankenheim (bis 1469) und der Herren
von Löwenburg im Siebengebirge (bis zum Ende des 14. Jahrhunderts). Der jüngste
Sohn Simon erhielt die Vordere Grafschaft S. um Kreuznach. Simons Sohn Heinrich
erwarb durch Heirat die Güter der Herren von
Bolanden um Kirchheim und Dannenfels am Donnersberg (Kirchheim[bolanden],
Seitenlinie bis 1397) und verkaufte Böckelheim (Schlossböckelheim) an das
Erzstift Mainz. Außerdem erwarben die Grafen von Sponheim-Kreuznach 1348 durch
Heirat die Herrschaft Vianden. 1414 starb die Linie Vordere Grafschaft aus. Die
Vordere Grafschaft S. gelangte zu vier Fünfteln an die Hintere Grafschaft S.,
zu einem Fünftel an die Pfalz. Beim Erlöschen der Linie Hintere Grafschaft 1437
teilten sich nach einem Vertrag von 1425 die Grafen von Veldenz und die
Markgrafen von Baden in die Güter, doch blieb das Erbe real ungeteilt. Veldenz
wurde 1444 von Pfalz-Zweibrücken beerbt, das 1559 auch den Anteil der Pfalz an
der Vorderen Grafschaft erhielt. 1707 wurde die Vordere, 1776 die Hintere
Grafschaft S. zwischen Pfalz-Zweibrücken und Baden real geteilt. S. zählte zum
oberrheinischen Reichskreis. --- Mit den Grafen von S. verwandt waren die
Spanheimer, die um 1020 über die Erbtochter der Sighardinger Lavant (Lavanttal)
und andere Güter in Kärnten erheirateten und zeitweise als Herzöge von Kärnten
wirkten, und deren Seitenlinie, die zur Zeit der salischen Könige bzw. Kaiser
(Heinrich IV. und Heinrich V.) aus Kärnten nach Bayern gekommenen Grafen von
Ortenburg. Die herzogliche Linie erlosch 1279, die der Grafen von Lebenau 1229,
die der Grafen von (Ortenburg-)Kraiburg 1248.
L.: Wolff 166, 259; Wallner 696 OberrheinRK 15, 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B3; Lehmann, J., Die
Grafschaft und die Grafen von Spanheim, 1869; Fabricius, W., Erläuterungen zum
geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 6 1914; Dotzauer, W., Die Vordere
Grafschaft Sponheim als pfälzisch-badisches Kondominium 1437-1707/08, 1963
(Diss. phil. Mainz 1962); Zöllner, E., Geschichte Österreichs, 8. A. 1990,
81ff.; Mötsch, J., Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065-1437, T. 1
1987; Mötsch, J., Genealogie der Grafen von Sponheim, Jb. f. westdeutsche LG.
13 (1987); Dopsch, H., Spanheimer, LexMA 7 1995, 2076; Dotzauer, W., Geschichte
des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
482. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Staden (Ganerbschaft). 1156 trug
Wortwin von Büdingen die Wasserburg S. an der Nidda der Abtei Fulda zu Lehen
auf. Nach dem Aussterben der Herren von Büdingen
fiel S. an die Linie Isenburg-Limburg. 1404 verkaufte sie die zugehörige
Herrschaft mit Florstadt und Stammheim an die Ganerbschaft der Löw von
Steinfurth (Löw von Steinfurt), Wais von Fauerbach, von Kleen, von Büches und
von Stockheim. Infolge Vererbung waren Ganerben der zum oberrheinischen
Reichskreis zählenden Ganerbschaft später die Löw von Steinfurth (Löw von
Steinfurt), Isenburg-Büdingen und die Burg Friedberg. 1806 kam der Anteil der
Löw an Hessen-Darmstadt, der Isenburg-Büdingens an Isenburg-Birstein, das
zugunsten Hessen-Darmstadts verzichtete. Die Burg Friedberg trat ihren Anteil
1817 an Hessen-Darmstadt ab. Über Hessen-Darmstadt fielen die Güter 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 504; Wallner 698 OberrheinRK 34; Geschichtlicher Atlas von Hessen,
Inhaltsübersicht 34; Zimmermann, F., Geschichte der Ganerbschaft Staden, Archiv
f. hess. Geschichte und Altertumskunde 13 (1872); Wagner, F., Geschichte der
Ganerbschaft Staden, Archiv f. hess. Geschichte und Altertumskunde 13 (1872).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stadion (Herren,
Freiherren, Grafen). Nach Oberstadion (Stadegun) bei Ehingen nannten sich die
aus der Reichsministerialität hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau)
stammenden schwäbischen Herren von S., die 1197
erstmals erscheinen (1270 Walter von S.) und deren Stammsitz 1352 zerstört
wurde. 1392 entstanden durch Teilung eine schwäbische und eine elsässische
Linie, die um 1700 die Güter vereinigte. 1488 waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S. wegen Magolsheim
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Sie wurden 1686 in
den Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in den Reichsgrafenstand erhoben. 1700
erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei Biberach. Wegen der 1708 erworbenen
reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen zählten sie zu den schwäbischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18.
Jahrhundert teilte sich die wegen Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen
weiterer Güter zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im Übrigen zum
Ritterkreis Schwaben zählende Familie. Die ältere fridericianische Linie
Warthausen verkaufte ihre 1806 von Württemberg annektierten Güter an
Württemberg, starb 1890 aus und wurde von der jüngeren philippinischen Linie
Thannhausen beerbt, die 1908 ausstarb und von den Grafen von Schönborn-Buchheim
beerbt wurde, die damit die Standesherrschaft Thannhausen in Bayern,
Oberstadion, Moosbeuren, Alberweiler und Emerkingen in Württemberg (etwa 8000
Einwohner) und große Gebiete in Böhmen um Kauth bei Taus erhielten. S.
Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Winkelmann-Holzapfel 164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127;
Rössler, H., Graf Johann Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stauf (Herrschaft). S. bei
Kirchheimbolanden kam noch in merowingischer Zeit vom König an die Erzbischöfe
von Trier, von denen es als Lehen an die Herren
von S. gelangte. Von ihnen fiel die Herrschaft im 13. Jahrhundert an die Grafen
von Eberstein, dann an die Grafen von Sponheim und über die Herren von Dannenfels 1393/1394 an Nassau-Saarbrücken
und Nassau-Weilburg. S. zählte zum oberrheinischen Reichskreis. 1815 kam es an
Bayern, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 265; Schreibmüller, H., Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz,
1913f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Staufen (Herrschaft). S. im Breisgau
wird 770 erstmals genannt (Stoufen). 1248 wird erstmals die aus dem 12.
Jahrhundert stammende Burg S. der Herren von S.
erwähnt, die den Mittelpunkt der aus Lehen der Üsenberg und der Grafen von
Freiburg bzw. Habsburgs gebildeten Herrschaft S. mit Silbergruben im Münstertal
bildete. 1602 kam S. beim Aussterben der Herren
an Österreich, 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Noack, W., Die mittelalterlichen Städte im Breisgau, 1941;
Geiges, L. u. a., Staufen und der obere Breisgau, 1967; Staufen im Breisgau. Geschichte
und Gegenwart, hg. v. Erdmann, E., 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steckelberg (Herren). Die seit 1131 nachweisbaren Herren von S. errichteten um die Burg S. bei Vollmerz eine stattliche Herrschaft, die seit 1276 an die Hanau sowie die Hutten und Thüngen kam. 1383 starben die Herren aus. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stein (Herrschaft). Seit 1233 nannten
sich Herren von S. nach der vermutlich noch im
12. Jahrhundert erbauten Burg S. an der Zwickauer Mulde. Als Lehen der Grafen
von Hartenstein/Burggrafen von Meißen hatten sie Beierfeld, Sachsenfeld,
Grünhain, Holzenhain (Holzenheim) und Westerfeld. 1406/1439 ging S. mit
Hartenstein an die Schönburg über. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte die
Herrschaft über die Fürsten Schönburg-Waldenburg zum obersächsischen
Reichskreis. Über Sachsen kam S. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 422; Wallner 709 ObersächsRK 10 a. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinegg (Herrschaft), Steineck. Herren von Stein erscheinen in der Mitte des 12.
Jahrhunderts. Ihre Burg mit zugehöriger Herrschaft bei Pforzheim gelangte über
die Gemmingen an den Markgrafen von Baden, der die Gemmingen seit 1448 mit S.
belehnte. Hinzu kam die Herrschaft Hagenschieß. Das sog. Gemmingensche Gebiet
gehörte zum Ritterkanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Innerhalb Badens
war es bei Baden-Durlach. 1839 verkauften die Freiherren das Gebiet an Baden,
mit dem es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Roemer, H., Steinegg, ein Familienbuch, 1934; Hölzle, Beiwort 38.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinfurt (Herrschaft, Grafschaft). Nach
der 1129 erwähnten Burg S. (Stenvorde, Burgsteinfurt) an der Aa im Norden der
Münsterschen Bucht nannten sich Edelherren von S., die eine aus Grundrechten,
Vogteirechten und Gerichtsrechten bestehende Herrschaft aufbauten (Kirchspiel
Steinfurt, Vogtei über Borghorst ab 1270, Freigrafschaft Laer, Amt Rüschau ab
1279, Gronau 1365). 1357 wurde Laer an das Reich aufgetragen. Nach dem
Aussterben der Herren fiel die Herrschaft S.
über die Erbtochter 1421 an Everwin von Götterswick, der im gleichen Jahr die
Grafschaft Bentheim erbte, und damit an die Grafen von Bentheim. 1454 wurden
Bentheim und S. in zwei Linien verselbständigt. 1495 wurde S. zum Schutz vor
dem Hochstift Münster dem Reich als Lehen aufgetragen und zur Reichsgrafschaft
erhoben. Sie zählte, vermindert um das im 16. Jahrhundert an das Hochstift
Münster gelangte Amt Rüschau, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und
zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. 1716 wurde sie nach einem 1547
eingeleiteten Prozess auf Stadt und Kirchspiel Burgsteinfurt beschränkt. 1804
wurde Bentheim durch die Linie S. (Bentheim-Steinfurt) wieder mit ihr
vereinigt. 1806 kam sie mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet zum Großherzogtum Berg,
1811 an Frankreich, 1815 an Preußen. 1946 gelangte Burgsteinfurt an
Nordrhein-Westfalen. S. Bentheim-Steinfurt.
L.: Wolff 312, 351f.; Wallner 704 WestfälRK 41; Großer Historischer Weltatlas
III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182;
Castelle, F., Unse stat to Stenvorde, 1947; Köbler, G., Gericht und Recht in
der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1981, 171; Steinfurt.
Bibliographie, hg. v. Pries, H., 1989; Hemann, F., Steinfurt, LexMA 8 1996, 99.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sterneck (Herrschaft). Bald nach 1250
erbauten die Herren von Brandeck die Burg S. bei
Freudenstadt. Sie wurde Mittelpunkt einer zum schwäbischen Reichskreis
gehörigen Herrschaft. Diese kam 1750 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; Schlumpberger, E., Die Geschichte der
Herrschaft Sterneck von ihren Anfängen bis 1806, 1952.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sternenfels (Reichsritter). Nach S. (1232
Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien Herren von Kürnbach. Die Familie war bereits 1488
Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663
und im 18. Jahrhundert zählte sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Im späteren 17. Jahrhundert gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Der Ort S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben
und fiel 1749 erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sternstein, Störnstein (gefürstete
Reichsgrafschaft). Um das Schloss Störnstein bei Neustadt an der Waldnaab
nördlich von Weiden bildete sich eine Herrschaft. Als unmittelbare
Reichsherrschaft ursprünglich den Herren von
Pflug, dann den Freiherren von Heideck (Heydeck) gehörend erhielt sie 1575
Popel von Lobkowitz vom Kaiser bzw. der Krone von Böhmen zu Lehen. 1641 wurde
S. mit Neustadt, Waldau, Waldthurn, Schönsee und einer Reihe von Dörfern zu
einer gefürsteten Grafschaft erhoben. Seit 1653 hatten die Lobkowitz Sitz und
Stimme im Reichsfürstenrat und seit 1742 im bayerischen Reichskreis. 1806 wurde
S. in Bayern mediatisiert und 1807 an Bayern verkauft. S. Störnstein.
L.: Wolff 144; Wallner 712 BayRK 13. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stetten (im Remstal) (Herrschaft). Das
seit der Merowingerzeit besiedelte, 1299 erstmals genannte S. liegt in einem
Seitental der Rems. Es war Mittelpunkt einer von Württemberg zu Lehen
gewonnenen Herrschaft der Herren von S. Diese
kam 1507/1508 durch Kauf an Konrad Thumb von Neuburg, 1646 an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stolberg-Gedern (Grafen, Fürsten,
Reichsfürsten). Gedern bei Büdingen kam 780 an Lorsch. Die Burg Gedern wurde
von den von den Herren von Büdingen abstammenden
Herren von Ortenberg errichtet. Ihre Güter
fielen an die Herren von Breuberg, die 1316 dem
Erzstift Trier die Hälfte Gederns zu Lehen auftrugen, 1323 an die Trimberg,
1376 an die Eppstein-Königstein und 1535 an Stolberg. Seit 1677 war Gedern Sitz
der 1742 gefürsteten Linie S., die 1804 von Stolberg-Wernigerode beerbt wurde.
1806 kam Gedern zu Hessen-Darmstadt und von dort zu Isenburg, 1816 wieder zu
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. S. Stolberg.
L.: Zeumer 553 II b 60, 11; Thomée, H., Chronik der Stadt Gedern, 1956;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 322.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stollberg (Herrschaft). Um die am Ende des
12. Jahrhunderts errichtete Burg Hoheneck am Erzgebirge entstand die Herrschaft
S. südlich von Chemnitz. Nach 1300 gelangte sie von den Herren von Tegkwitz/Burggrafen von Starkenberg an die Herren von Schönburg, 1367 an Böhmen, 1397 an
Schwarzburg und 1423 an die Markgrafen von Meißen, die sie von 1437 bis 1564 in
fremde Hände gaben. Über Sachsen kam S. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 379; Löscher, H./Voigt, J., Heimatgeschichte der Pflege Stollberg,
1931ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Storkow (Herrschaft). 1209 wird der
Burgward Sturkuowe am Storkower See südlich Fürstenwaldes erstmals erwähnt. Er
wurde bald ein Mittelpunkt der Herrschaft S. der Ministerialen von Strehla an
der Elbe, die 1382 an die Herren von Biberstein
kam, die auch die Herrschaft Beeskow hatten. 1490 wurde sie an die Herzöge von
Sachsen verpfändet, 1518 für 45000 Gulden an das Hochstift Lebus verkauft.
1556/1557 veräußerte der Administrator des Hochstifts sie an den verwandten
Markgrafen Johann von Küstrin. 1575 kam sie an Brandenburg. Sie gehörte dem
obersächsischen Reichskreis an. Über Brandenburg fiel S. von 1949 bis 1990 an
die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Schultze, W., Chronik der Stadt
Storkow, 1897; Petersen, C., Geschichte des Kreises Beeskow-Storkow, 1922.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Störnstein,(gefürstete Reichsgrafschaft), Sternstein.
Um das Schloss Störnstein bei Neustadt an der Waldnaab nördlich von Weiden
bildete sich eine Herrschaft. Als unmittelbare Reichsherrschaft ursprünglich
den Herren von Pflug, dann den Freiherren von
Heideck (Heydeck) gehörend erhielt sie 1575 Popel von Lobkowitz vom Kaiser bzw.
der Krone von Böhmen zu Lehen. 1641 wurde S. mit Neustadt, Waldau, Waldthurn,
Schönsee und einer Reihe von Dörfern zu einer gefürsteten Grafschaft erhoben.
Seit 1653 hatten die Lobkowitz Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und seit
1742 im bayerischen Reichskreis. 1806 wurde S. in Bayern mediatisiert und 1807
an Bayern verkauft.
L.: Wolff 144; Wallner 712 BayRK 13.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straßberg (Herrschaft). Seit 1253
erscheint neben dem älteren Burc (844) im Scherragau S. bei Sigmaringen, das
als Lehen des Reichsstifts Buchau im 13./14. Jahrhundert in der Hand der Grafen
von Hohenberg war. Von 1345 bis 1420 hatten die Herren
von Reischach das Lehen, das um Kaiseringen und Frohnstetten erweitert wurde.
1511 erlangte Wolf von Homburg den Blutbann für die zum schwäbischen
Reichskreis zählende Herrschaft, die 1532 an die Westerstetten verkauft wurde
und 1625 an Buchau zurückfiel. 1803 kam Buchau an Thurn und Taxis, 1806 an
Württemberg. 1837 wurde S. von Hohenzollern-Sigmaringen angekauft und blieb bis
1854 Amt. Über Preußen (1849) gelangte es 1945 zu Württemberg-Hohenzollern und
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 170; Wallner 688 SchwäbRK 53.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stühlingen (Herren,
Landgrafschaft). S. bei Waldshut wird 1093 erstmals erwähnt (Stulinga). Die
nach der Burg S. benannte Herrschaft der Herren
bzw. Grafen von S. kam mit der Burg um 1150 an die Herren
von Küssaberg, nach deren Aussterben (1250) 1251 erbweise als Lehen des
Bischofs von Konstanz an die Herren von Lupfen,
welche die Burg Hohenlupfen nannten. 1261 erscheint eine Grafschaft S. Seit
1296 war S. Hauptort der seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert so bezeichneten
Landgrafschaft S., in der 1524 der Bauernkrieg begann. 1582 fiel die
Landgrafschaft, die Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsgrafenkollegium und
beim schwäbischen Reichskreis hatte, an die Marschälle von Pappenheim und 1639
über die Erbtochter des letzten Pappenheim aus der Linie S. zusammen mit der
Herrschaft Hewen an die Grafen von Fürstenberg. 1805 kam sie mit 6
Quadratmeilen bzw. 330 Quadratkilometern Gebiet, das die eigentliche
Landgrafschaft S. mit Stadt und Schloss S. und die Herrschaft Hewen mit dem
Schloss Hohenhewen und Engen umfasste, an Baden und damit 1951/1952 das Gebiet
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 173; Wallner 686 SchwäbRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5; Brandeck, H., Geschichte der Stadt und der ehemaligen Landgrafschaft
Stühlingen, 1927; Lorenz, S., Stühlingen, LexMA 8 1996, 257f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulz (Grafen). Das nach einer
Salzquelle benannte S. am Neckar wurde 790 in einer Gabe an Sankt Gallen
erstmals erwähnt. 1095 wurden Grafen von S. genannt, die auf der Burg Albeck
oberhalb Sulzs saßen, die 1688 zerstört wurde. Sie verloren rasch einen großen
Teil ihrer Güter. 1408 erwarb Graf Rudolf von S. als Schwiegersohn des letzten
Grafen von Habsburg-Laufenburg die Landgrafschaft im Klettgau an der unteren
Wutach. 1482/1497 erlangten die Grafen vom Hochstift Konstanz Schloss und Stadt
Tiengen und die Küssaburg, 1510 durch Kauf die Herrschaften Vaduz, Schellenberg
und Blumenegg. 1687 fiel die aus den Ämtern Jestetten und Tiengen bestehende
Landgrafschaft über die Erbtochter an die Fürsten von Schwarzenberg, 1805/1806
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. selbst stand schon 1251
infolge Erbanfalls den Herren von Geroldseck zu,
von denen es bis 1473 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg
kam.
L.: Wolff 161; Zeumer 553 II b 61, 7; Schöpfer, K., Solbad und Luftkurort Sulz
im württembergischen Schwarzwald, 1928; Schäfer, V., Die Grafen von Sulz, Diss.
phil. Tübingen 1969; Sulz, 1984; Eberl, I., Sulz, LexMA 8 1996, 304.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzberg (Herrschaft). 1059 erscheint
erstmals der S. (Sulceberch) südlich von Kempten als Grenzmarke zwischen Hochstift
Augsburg und Kloster Kempten. Die Herrschaft S. hatten als Lehen Kemptens von
1176 bis 1358 Herren von S. inne, denen über die
Erbtochter die Herren von Schellenberg folgten.
Bei der Erbteilung von 1381 wurde S. Sitz einer eigenen Linie. In dieser kam sie
1525 an Veronika von Schellenberg, die sie an ihren Bruder verkaufte. Dieser
veräußerte die zum schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft 1526 an die
Abtei Kempten, über die S. 1802/1803 an Bayern gelangte.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7; Hölzle, Beiwort 80; Becherer, J.,
Chronik der Marktgemeinde Sulzberg, 1931.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzbürg (Reichsherrschaft). Nach S. bei
Neumarkt in der Oberpfalz nannte sich seit 1217 ein Reichsministerialengeschlecht,
das vielleicht auf den in der Umgebung König Konrads III. erscheinenden
Gottfried von Wettenhofen zurückgeht, sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts
nach den von ihnen beerbten, schon um 1120 bezeugten Edelfreien von Wolfstein
nannte und das Kloster Seligenporten gründete. Niedersulzbürg kam vor 1291 an
die verschwägerten Reichsministerialen von Stein (Hilpoltstein), später an die
Gundelfingen und Hohenfels, 1403/1404 zusammen mit dem 1397 verliehenen
Hochgericht an die (S. bzw.) Wolfstein. Obersulzbürg fiel Ende des 13.
Jahrhunderts an die Grafen von Hirschberg, danach an Bayern und 1330 als Lehen
an die Herren von Dürnwang und wurde um 1350 von
den Wolfstein gekauft. Das um 1130 urkundlich fassbare Reichsgut Pyrbaum
gelangte vor 1346 von den verschwägerten Reichsministerialen Rindsmaul an die
von Wolfstein. 1353 wurde die Reichsunmittelbarkeit des um S. und Pyrbaum
liegenden Gebiets ausdrücklich anerkannt. 1354 wurden die Wolfstein vom
kaiserlichen Landgericht befreit. 1496 nahmen sie Niedersulzbürg zu Lehen. 1523
wurden sie in den Reichsfreiherrenstand, 1673 in den Reichsgrafenstand erhoben.
S., das aus dem Bergschloss und Markt Obersulzbürg und einer Anzahl Dörfer
bestand, und Pyrbaum mit Schloss und Markt Pyrbaum bildeten zunächst eine
einzige Herrschaft, doch wurde seit 1480 Pyrbaum in den kaiserlichen
Lehnsbriefen als einzelne Herrschaft angesehen. 1561 wurde die Reformation
eingeführt. 1740 kamen die zum bayerischen Reichskreis zählenden Herrschaften
nach Aussterben der Wolfstein, die seit 1668 Mitglieder des fränkischen
Reichsgrafenkollegiums waren, auf Grund einer Lehnsanwartschaft von 1562 an
Bayern. Nach dem Tod Herzog Maximilians III. Josef, der 1769 auch die Allode
der Wolfstein erlangt hatte, fielen S. und Pyrbaum mit 2 Quadratmeilen an das
Reich, das sie 1779 der Regierung Bayerns unterstellte. S. Wolfstein zu S.
L.: Wolff 150; Wallner 712 BayRK 15; Böhm, J., Die ehemalige Wolfsteinische
Reichsgrafschaft Sulzbürg-Pyrbaum, (in) Das Bayerland 8 (1897), 280; Wappler,
K., Das Sulzbürger Landl, 1957; Heinloth, B., Neumarkt, 1967, (in) Historischer
Atlas von Bayern, Teil Altbayern.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sulzfeld (Herren,
reichsritterschaftlicher Ort). 1077 wird S. (Sultzfeld) bei Karlsruhe erstmals
erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren von S.,
die Lehnsleute Speyers waren. Im 14. Jahrhundert kam S. von ihnen an die Göler
von Ravensburg, die Lehnsleute der Grafen von Oettingen waren. Der
reichsritterschaftliche Ort zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. 1805 gelangte er an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Pfefferle, T., Sulzfeld mit Ravensburg, 1969.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tengen (Herren,
Herrschaft, gefürstete Grafschaft). T. bei Konstanz wird 1112 erstmals erwähnt.
Es wurde Mittelpunkt der vorderen und hinteren Herrschaft der Herren, seit 1422 Grafen von T. Die hintere Herrschaft
T. kam 1305 an Habsburg, 1488 an die Kommende Mainau des Deutschen Ordens und
1806 an Baden. Die vordere Herrschaft mit Vorderstadt und der Burg des 12.
Jahrhunderts wurde 1522 von Österreich gekauft und 1534 mit der zu Österreich
gehörenden Landgrafschaft Nellenburg, die 1422 an die Herren
von T. und 1465 durch Kauf an Habsburg bzw. Österreich gekommen war, vereinigt.
1663 erhielt sie Weikhard von Auersperg als Mannlehenpfand von Österreich. 1664
wurde sie gefürstete Grafschaft, wodurch die Auersperg Sitz und Stimme auf dem
Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis erhielten. Da die Landeshoheit
weiter bei Nellenburg blieb, war die Grafschaft zugleich reichsunmittelbar und
landsässig. Um 1800 umfasste sie ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen bzw. 70
Quadratkilometern. 1806/1811 kam sie an Baden und damit T. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 170; Baumann, F., Die Territorien des Seekreises 1800, Bad.
Neujahrsbl. 4 (1894).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thannhausen, Tannhausen (reichsunmittelbare
Herrschaft). T. (1109 Taginhusen) an der Mindel bei Krumbach war ursprünglich
staufisches Reichsgut. Die nach ihm benannten Herren
waren Reichsministeriale. 1560 ging es mit dem Blutbann an die Augsburger
Patrizierfamilie Baumgartner über. Nach mehrfachem Herrenwechsel
erwarben 1665 die Grafen von Sinzendorf das zur Reichsgrafschaft erhobene
Reichslehen. Nach Lösung Thannhausens aus der Reichsritterschaft gehörten die
Sinzendorf über die Grafschaft dem schwäbischen Reichsgrafenkollegium und dem schwäbischen
Reichskreis an. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarben die 1693/1705 in den
Grafenstand erhobenen Grafen von Stadion die Grafschaft und gewannen 1708
Reichsstandschaft und Kreisstandschaft. 1806 wurde die etwa 0,1 Quadratmeile
große Grafschaft in Bayern mediatisiert, blieb aber bis 1906 Sitz der
Standesherrschaft Stadion.
L.: Wolff 208; Zeumer 553 II b 61, 16; Wallner 690 SchwäbRK 95; Bronnenmaier,
H., Thannhauser Heimatbuch, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thüringen (Landgrafschaft, Land,
Freistaat). Das Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und
Saale wurde in der Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5.
Jahrhundert n. Chr. von den vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden
Thüringern eingenommen, die erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um
400 bei Vegetius) als (von Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger
zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr sich noch darüberhinaus erstreckendes
Reich zwischen Donau, Main, Werra und Elbe wurde 531/533/534 von den Franken
und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen unter fränkische Herrschaft
gebracht (634-717/719 Herzogtum) und christianisiert. Die Klöster Fulda und
Hersfeld sowie das Erzstift Mainz (Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem
Übergang des deutschen Königtums auf die sächsischen Liudolfinger und der
Bildung weiter östlich liegender Marken wurde T. vom Grenzland zu einem
Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf,
Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg
(bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen und Allstedt. Unter den gräflichen
Geschlechtern gewannen die aus einer Seitenlinie der Grafen von Rieneck in
Mainfranken stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda
ansässigen, am Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen
begüterten Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden
von König Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen
ausgezeichnet. 1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter
(Hedwig) der Gisonen (Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und
Gudensberg südwestlich von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des
Löwen zu ihren thüringischen und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen
(Hosgau bzw. Hassegau) als Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und
Leine (bis 1247). Sie erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut
die Wartburg, später die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die
Runneburg (Weißensee) und die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die
Zusammenfassung ihrer Güter nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im
Mannesstamm aus. T. fiel (endgültig 1263/1264) über eine Schwester Heinrich Raspes
auf Grund einer Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie mit den
Ludowingern verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über eine
Erbtochter (Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen), womit
einerseits die Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die Aufgabe
der selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der Wettiner
Heinrich der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten. 1293/1294
verkaufte Markgraf Albrecht der Entartete von Meißen T. an König Adolf von
Nassau, doch konnten die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht bei Lucka
die Mark Meißen und T. zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre Herrschaft
in T. zu Lasten der Grafen und des Reichs (Vogtei über die Reichsstädte
Mühlhausen und Nordhausen, Erwerb der Herrschaft Coburg 1347/1353 sowie von
fünf hennebergischen Ämtern mit Hildburghausen 1374 und des Pleißenlandes mit
Altenburg 1310/1372/1373), doch blieben die Herrschaftsgebiete von Schwarzburg,
Henneberg, Gleichen und Reuß (Vögte von Weida, Gera und Plauen), Erfurt,
Mühlhausen und Nordhausen sowie die Güter des Deutschen Ordens bestehen.
Dementsprechend hatten die Markgrafen von Meißen, die von 1379 bis 1440 einen
eigenen landgräflich-thüringischen Zweig abteilten, im Norden einen langen
Streifen von der Elster über Weißenfels und Freyburg bis Langensalza, weiter
ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha und Zella-Mehlis und schließlich fast
den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann die Meißener Linie der Wettiner das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit verbundene Kurfürstenwürde. Seitdem
nannten sich alle Wettiner Herzöge (von Sachsen), wie dies auch Herzog Wilhelm
tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis 1482 eigenständig wurde. 1485 teilte
das Haus Wettin in die Kurlinie der Ernestiner, die das südliche Gebiet
zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau, Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt
erhielt, und die Linie der Albertiner, an die das nördliche Gebiet von
Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg, Sangerhausen, Langensalza,
Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547 verlor die ernestinische Linie
die Kurwürde an die albertinische Linie und wurde auf das inzwischen zur
Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt, für das sie 1548 die
Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen immer weiter
aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem Aussterben der
verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner und Ernestiner
deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von 1657 bis 1746
bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den Hauptbestandteil von
Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene Hochstift Naumburg mit
den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl) den Hauptbestandteil
von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden im Rahmen des
obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun der Reuß und
drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die Herrschaft
über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war Brandenburg mit dem
Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803 fielen Erfurt, das Eichsfeld, Nordhausen
und Mühlhausen, 1806 die albertinischen Teile an Preußen. 1807 verlor Preußen
alle linkselbischen Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen, Nordhausen
und das Eichsfeld zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem Gebiet zu
Frankreich. 1815 erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und gewann die
albertinischen Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der Regierung in
Thüringen zu Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der Regierung des
Herzogtums Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga,
Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte
(1. 4. 1816 preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum Magdeburg, Altmark,
Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz,
Stolberg, Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra,
Hauptstadt Magdeburg, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg,
Gliederung in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt
bestanden 1815 im thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und
Exklaven und Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen,
Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf
(Reuß-Ebersdorf), Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am
13. 11. 1826 erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum
Großherzogtum erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die
sächsischen Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie
Sachsen-Coburg und Gotha. Nach Abdankung der Fürsten im November 1918
entstanden acht Freistaaten (vier der Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei
der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme Coburgs, das zu Bayern kam, am 30.
4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens zum Land T. mit der Hauptstadt
Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine Verfassung gab. Der Name T.
begann nunmehr über das ursprüngliche Gebiet zwischen Werra, Saale, Harz und
Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich der Saale und südlich des Thüringer
Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der ernestinischen Wettiner). 1933 wurde
die Landesregierung einem Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde
der bisher zur Provinz Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in
den Regierungsbezirk Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen
mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der
staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem
Umfang fiel T. im April 1945 unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter
sowjetische Besatzungsverwaltung. Am 17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog.
Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von Transporten auf der Eisenbahnlinie
Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach
und Hennigerode östlich der Bahnlinie an die sowjetische Besatzungszone
(Thüringen), Werleshausen und Neuseesen westlich der Bahnlinie samt einem
östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen an die amerikanische
Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine Verfassung. 1948 wurde
der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von 1949 bis 1990 war T. Teil
der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 ging es in den Bezirken
Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10. 1990 (mit rund 2700000
Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise Altenburg, Artern und
Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen,
Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck
1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und
Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen
Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria
historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V.,
Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593,
1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O.
Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A.,
Geschichte der reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur
Einführung der Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert
thüringischer Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der
Reichsgeschichte, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937);
Lauter, K., Die Entstehung der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J.,
Beiträge zu einer Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des
19. Jahrhunderts, Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942);
Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts,
1951; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August,
O., Teil 1ff. 2. A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der
Machtkerne in Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H.,
Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H.,
Bibliographie zur thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte
Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der
historischen Stätten: Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen,
1983; Geschichte Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze,
H., 1984; Hess, U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991;
Historische Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3.
A. 1991; Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen
Thüringen, Mühlhäuser Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum
Thuringie, DA 48 (1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche
der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und
Kultur in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8
1996, 747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H.,
Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997, Thüringen-Handbuch, hg.
v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm und Reich der frühen Thüringer,
Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte
in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann,
R., Die Domänenfrage in Thüringen, 2006; Landstände in Thüringen, hg, v.
Thüringer Landtag, 2008; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren von Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von
Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer, M., Der NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 125ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Toggenburg (Grafschaft). Nach der T. im Tal
der oberen Thur nannten sich seit 1044 Herren,
seit 1209 Grafen, die am Ende des 12. Jahrhunderts Uznach erwarben. Sie
erlangten durch Aneignung von Gütern der Abtei Sankt Gallen und durch Heirat
der Erbtöchter der Herren von Vaz (1323) und der
Vögte von Matsch (1391) bedeutende Güter im Gasterland, Rheintal, Vorarlberg,
Sankt Galler Oberland und Prätigau (Prättigau). Bei ihrem Aussterben 1436 fiel
das Stammgut an die Freiherren von Raron, die es 1468 an die Abtei Sankt Gallen
verkauften. Die Güter in Graubünden und im Alpenrheintal gelangten an die
Grafen von Montfort sowie die Herren von Sax,
von Brandis und Thüring von Aarburg. Um die Herrschaften Uznach, Gaster und
Obermarch entstand der Toggenburger Erbfolgekrieg. Danach wurden sie 1437/1438
gemeine Herrschaft mehrerer Orte der Eidgenossenschaft der Schweiz. 1802/1803
kam T. zum Kanton Sankt Gallen.
L.: Wolff 532; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) G2; Rothenflue,
E., Toggenburger Chronik, 1887; Kläui, P., Die Entstehung der Grafschaft
Toggenburg, ZGO 90 (1937); Edelmann, H., Geschichte der Landschaft Toggenburg,
1956; Büchler, H., Das Toggenburg, 1992; Bischofberger, H., Toggenburg, LexMA 8
1996, 840f. ; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige
römische Reich, 2007, 307.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tölz (Herren).
1182 erscheinen Herren von T. (Tolnze) an der
hier über die Isar führenden Salzstraße. Nach dem Aussterben des Geschlechtes
1265 nahm der Herzog von Bayern das Gebiet zu Lehen.
L.: Wolff 136; Westermayer, G., Chronik der Burg und des Marktes Tölz, 2. A.
1893. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Toskana (Markgrafschaft, Großherzogtum),
Toscana. Die ursprünglich etruskische T. zwischen Tiber, Apennin und Mittelmeer
wurde nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches von den Ostgoten besetzt
und ging dann an die Langobarden (568-774) über. König Karl der Große fasste
nach seiner Eroberung die langobardischen Herzogtümer Lucca, Chiusi und Florenz
in der Markgrafschaft Tuszien mit Sitz in Lucca zusammen. Sie kam nach 1000 an
die Herren von Canossa. Seit dem späten 11.
Jahrhundert strebten die Städte nach Sebständigkeit (Florenz, Pisa, Lucca,
Siena u. a.). Kaiser Friedrich I. Barbarossa ließ 1162 durch Reinald von Dassel
als Legaten für Tuszien auf Grund der Markgrafenrechte eine neue Herrschaft
aufbauen, doch bildete sich bereits 1181 ein tuszischer Städtebund gegen ihn.
1197 wandten sich die Städte erneut gegen den König. Erst Kaiser Friedrich II.
vermochte die daraus sich ergebenden Unruhen zu beenden. Mit dem Tod des
Stauferkönigs Manfred (1266) begann dann der Übergang an Florenz (Medici). 1530
kam Florenz und damit die T. durch Kaiser Karl V. wieder unter die Herrschaft
des Reiches. Als der letzte Medici 1737 die Reichslehenszugehörigkeit Toskanas
bestritt, wurde T. 1738 an Franz I. von Lothringen übergeben. 1801 musste
Ferdinand III. T. abtreten. Er erhielt durch den Reichsdeputationshauptschluss
vom 25. 2. 1803 das Erzstift Salzburg, die Propstei Berchtesgaden, den jenseits
von Ilz und Inn auf österreichischer Seite gelegenen Teil des Hochstifts Passau
(mit Ausnahme der Ilzstadt und Innstadt) sowie die in den Bistümern Salzburg
und Passau gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Dazu kam das Bistum
Eichstätt mit Ausnahme der Ämter Sandsee, Wernfels bzw. Spalt, Abenberg,
Arberg/Ornbau und Wahrberg (Vahrnberg) bzw. Herrieden, die an Bayern fielen.
1805 gelangten Salzburg und Berchtesgaden an Österreich und musste Ferdinand
III. Würzburg an Napoleon abtreten, womit die Reichszugehörigkeit endete. 1815
kam T. mit Piombino und Elba an Ferdinand III. zurück. 1860 wurde durch
Beschluss einer Landesversammlung Habsburg-Lothringen abgesetzt und T. dem
Königreich Italien (1861) einverleibt.
L.: Reumont, A. v., Geschichte Toskanas seit dem Ende des florentinischen
Freistaates, Bd. 1f. 1876f.; Schneider, F., Die Reichsverwaltung Toskanas, Bd.
1 1914; Luzzati, M., Firenze e la Toscana, 1986; Pesendorfer, F., Die
Habsburger in der Toskana, 1988; Weiquet, J., Le grand-duché de Toscane sous
les derniers Medicis, 1990; Etruria, Tuscia, Toscana, hg. v. Luzzati, M., 1992;
Luzzati, M., Toskana, LexMA 8 1996, 886. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tost (Herrschaft). T. in
Oberschlesien ist erstmals 1201 bezeugt. Um die spätestens im 13. Jahrhundert
errichtete Burg entstand eine Herrschaft. Sie gehörte von 1791 bis 1797 den
Freiherren von Eichendorff. 1945 kam T., das 1202 mit Oppeln an Ratibor, dann
an Cosel-Beuthen, Teschen (1355/1357), Auschwitz (1414) und 1532 wieder von
Oppeln an Böhmen gefallen war, unter Verwaltung Polens und gelangte damit 1990
als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 479f.; Chrzaszcz, J., Geschichte der Städte Peiskretscham und Tost
sowie des Kreises Tost-Gleiwitz, 1937; Stutzer, D., Die Güter der Herren von Eichendorff in Oberschlesien und Mähren,
1974. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trauchburg (Herrschaft, Grafschaft). Die
Herrschaft T. nördlich von Isny kam zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den Herren von T., einer Nebenlinie der Freiherren von
Rettenberg, an die Grafen von Veringen, die sie den Truchsessen von Waldburg zu
Lehen gaben und 1306 zusammen mit Stadt und Kloster Isny verkauften. 1429 fiel
die Herrschaft an die jakobische Linie Waldburg-Trauchburg (T.) der
Truchsessen, 1772 an Waldburg-Zeil-Zeil aus der georgischen Linie. Die über
Waldburg-Zeil-Trauchburg, am Ende des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen
Reichskreis zählende Grafschaft wurde 1806 von Württemberg mediatisiert. 1810
trat Württemberg den südöstlichen Teil mit der Burg T. an Bayern ab.
L.: Wolff 200; Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Vochezer, J., Geschichte des Hauses
Waldburg, 1888; Rauh, R., Inventar des Archivs Trauchburg, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Treffurt (Herrschaft, Ganerbschaft). T.
(drei Furten) an der Werra ist vermutlich spätestens im 11. Jahrhundert entstanden.
Wenig später errichteten die seit 1104 nachweisbaren Herren
von T. eine Burg. Später wurde T. von Sachsen, Mainz und Hessen erobert und war
danach eine Ganerbschaft, wobei jeder der drei Ganerben nach der Eroberung der
Burg einen Turm besaß und später je einen Bürgermeister und Kämmerer bestellte.
Die Landeshoheitsrechte Sachsens und Hessens gingen im 18. Jahrhundert an Mainz
über und kamen mit diesem 1802 an Preußen. 1815 fiel die gesamte Ganerbschaft
an Preußen. Über die Provinz Sachsen Preußens kam T. von 1949 bis 1990 (in
Sachsen-Anhalt) an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 80, 254, 377; Höppner, A., Chronik der Stadt Treffurt (Werra), 1927;
Jendorff, A., Condominium, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Trimberg (Herrschaft). Nach der Burg T.
an der fränkischen Saale nannten sich seit dem 12. Jahrhundert vielleicht mit
den Grafen von Henneberg verbundene, im Saaletal und im Werntal begüterte Herren von T. 1226 trugen sie ihre Burg dem Hochstift
Würzburg auf. 1279 gaben sie Burg und Amt - bis auf Arnstein - an das
Hochstift. Nach längerem Streit wurde der Sohn des Gebers mit dem Lehen an
Bischofsheim vor der Rhön abgefunden. 1376 erlosch das Geschlecht. 1803 fiel T.
von Würzburg an Bayern.
L.: Stieber; Wolff 100; Schultes, J., Diplomatische Geschichte der
Reichsdynasten von Trimberg, 1792.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz
des Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand
an der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit Pfarrkirche. Um die Mitte des 11.
Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia genannte Burg errichtet, nach der
sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am Ende des 11. Jahrhunderts Grafen
von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau und um Blaubeuren begütert.
Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle der Grafen von Dillingen
Pfalzgrafen von Schwaben. Um 1150/1167 beerbten sie die Grafen von Bregenz
(Bregenzer Linie der Udalrichinger), von denen sie die Grafschaften Bregenz
(überwiegend) und Churrätien (bis 1167?) erlangten, die aber am Beginn des 13.
Jahrhunderts durch die Teilung in eine pfalzgräfliche Linie und eine Linie
Montfort wieder getrennt wurden. Zu ihren weiteren Gütern zählten außer T. Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen sowie der alte
Reichsforst Schönbuch, die Vogtei über Blaubeuren (bis 1277) und außerdem auf
Grund weiblicher Erbfolge Gießen, das 1265 an die Landgrafen von Hessen
verkauft wurde. Mit weiteren Teilungen nach 1219 (Linien Horb bis 1293 [um
1294], Herrenberg bis um 1391 bzw. 1667, Asperg
bis nach 1357, Böblingen bis 1377) kamen diese Güter an das Kloster Bebenhausen
und vor allem an die Grafen von Württemberg (Asperg 1308, Beilstein 1340). 1342
fiel T. durch Kauf für 20000 Pfund Heller an Württemberg, das 1477 die
Eberhard-Karls-Universität in T. gründete. 1381 wurde die letzte der alten
Herrschaften (Herrenberg) veräußert. 1634 starb
die letzte Linie auf der in der Mitte des 14. Jahrhunderts erheirateten Burg
Lichteneck im Breisgau aus. Von 1945 bis 1952 war T. Hauptstadt des Landes
Württemberg-Hohenzollern, mit dem es 1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L.,
Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts
Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J.,
Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen.
Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und
Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und
Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968;
Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und
Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff.
1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.;
Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477-1977, hg. v.
Decker-Hauff, H. u. a., Bd. 1ff. 1977ff.; Sydow, J., Bilder zur Geschichte der
Stadt Tübingen, 1980; Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik,
Pfalzgrafenamt, Adelsherrschaft im Breisgau, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a.,
1981; Tübingen 1995; Eberl, I., Tübingen, LexMA 8 1996, 1075ff.; Das älteste
Tübinger Ehebuch (1553-1614), hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
592. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tutzing (Herren).
T. am Starnberger See gehörte 753 dem Kloster Benediktbeuern. Später unterstand
es unter anderem den Herren von T. und fiel
zuletzt an Bayern.
L.: Hubert, W., Schloss Tutzing und der Starnberger See, (o. J.).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ummendorf, Umendorf (freie Herrschaft).
1128 erscheinen auf altem Siedlungsland zwischen Biberach und Memmingen Herren von U. Von ihnen kam U. über die Essendorf,
Steußlingen und Schellenberg 1373 an das Kloster Weißenau. Dieses verkaufte es
1554 an den Augsburger Bürger Matthias Manlich, dessen Erben es 1565 an das
Kloster Ochsenhausen veräußerten. Von dort kam es an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 183; Wallner 687 SchwäbRK 33; Angele, A., Ummendorf, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Unterriexingen (reichsritterschaftlicher Ort).
U. an der Enz war Sitz der von 1190 bis 1560 nachweisbaren Herren von Riexingen. Es zählte zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. 1806 kam es an Württemberg, 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Unterwalden (Kanton). Im Mittelalter
bestanden in den schon vorgeschichtlich besiedelten Gebieten südlich des
Vierwaldstätter Sees Grundherrschaften der Klöster Beromünster, Luzern, Muri
und Sankt Blasien, über die seit 1173 die Grafen von Lenzburg die Vogtei
innehatten. 1240 schloss das Gebiet nid dem Wald ([Kernwald,] U./Nidwalden) ein
Bündnis mit Luzern, 1291 ein Bündnis (Bund der Waldstätte) mit Uri und Schwyz,
dem auch das Gebiet ob dem Wald (U./Obwalden) beitrat, gegen die Grafen von
Habsburg als Nachfolger der Grafen von Lenzburg. 1309/1324 erhielt ganz U. die
Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit, trennte sich aber wieder in Nidwalden
und Obwalden, die in der Eidgenossenschaft allerdings einheitlich auftreten
mussten. 1432 löste Nidwalden alle weltlichen Rechte auswärtiger Herren ab. Im 15. Jahrhundert nahm U. an der Eroberung
des Tessin durch Uri teil und gewann Mitherrschaft in einigen Vogteien im Süden
des Sankt Gotthard. 1798 wurden Uri, Schwyz, Zug und U. zum Kanton Waldstätte
der Helvetischen Republik vereinigt. 1803/1815 wurden Nidwalden und Obwalden
als Halbkantone wiederhergestellt. Dabei erhielt Nidwalden 1803 das Gebiet der
Abtei Engelberg südlich von Nidwalden, das aber 1815 an Obwalden gelangte. 1845
trat U. dem katholischen Sonderbund bei. 1850 erlangten die Halbkantone neue
Verfassungen, die mehrfach geändert wurden (u. a. 1965/1968).
L.: Wolff 522f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E3; Amrein, W.,
Urgeschichte des Vierwaldstätter Sees und der Innerschweiz, 1939; Vokinger, K.,
Nidwalden, Land und Leute, 1958; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd.
2 1990; Hitz, F., Unterwalden, LexMA 8 1996, 1273; Garovi, A., Obwaldner
Geschichte, 2000. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Urbach, Aurbach (Reichsritter). Von
1581 bis 1593 zählten die U. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, 1542
bis 1607 wegen Hohenstein (bis 1564) und Bönnigheim (bis 1607) auch zum Kanton
Kocher.
L.: Hellstern 215; Schulz 273; Regesten zur Geschichte der Herren von Urbach, bearb. v. Uhland, R., 1958;
(Böhringer, W.,) Aus der Vergangenheit von Urbach, hg. v. Familienarchiv
Hornschuch, (1959).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vallendar (Herrschaft). V. am unteren
Mittelrhein gegenüber von Koblenz wird anlässlich der Kirchenweihe 836 erstmals
genannt. 1052 gab Kaiser Heinrich III. seinen Königshof zu V. an das Stift
Sankt Simon und Judas in Goslar. Am Ende des 13. Jahrhunderts war der Hof in
den Händen der Herren von Tomburg, im 15.
Jahrhundert kam er durch Heirat an die Burggrafen von Rheineck und die Waldbott
von Bassenheim. Im Dorf V. erlangte 1232 der Graf von Sayn die Herrschaft. Bei
der Teilung Sayns 1294 fiel die Herrschaft V. an Graf Engelbert, dessen Enkel
durch Heirat vor 1345 die Grafschaft Wittgenstein erbte. Durch Verkauf und
Rückkauf 1392/1441 kam es zur gemeinsamen Herrschaft von Sayn-Wittgenstein mit
dem Erzstift Trier. In dem daraus erwachsenden Rechtsstreit erlangte Trier 1681
durch Vergleich die Landeshoheit über die gesamte Herrschaft und belehnte die
Grafen von Sayn mit der Hälfte, die es 1767 durch Kauf aber wieder erwarb. Über
Trier gehörte V. zum kurrheinischen Reichskreis. Über Nassau und Preußen kam es
1946 an Rheinland-Pfalz. S. a. Sayn-Vallendar.
L.: Wolff 83, 285; Graafen, R., Vallendar, (in) Berichte zur Deutschen
Landeskunde 33/1 (1964); Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 629. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Valley (Grafschaft). Vor 1125 wechselte
ein Zweig der Wittelsbacher infolge Heirat Graf Ottos von Dachau mit einer
Verwandten der hochadligen Herren von Sachsenkam
(Sachsenkamm) in die Mangfallgegend. Ihre Güter fielen in der Mitte des 13.
Jahrhunderts an die Herzöge von Bayern, die sie seit 1328 als Lehen vergaben
(u. a. an die Herren von Aham, die Grafen von
Taufkirchen (Tauffkirchen), die Grafen von Arco-Valley). Über Bayern zählte die
Grafschaft zum bayerischen Reichskreis.
L.: Wallner 711 BayRK 1.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Varel (Häuptlinge, Herrschaft). 1124
wird V. am Jadebusen erstmals erwähnt. Es war Hauptort des friesischen
Rüstringer Landesviertels Bovenjadingen, später selbständiger Häuptlingssitz.
1386 unterwarf sich V. den Grafen von Oldenburg. Bis 1465 konnte es eine
gewisse Selbständigkeit wahren. Von 1577 bis 1647 kam es an die Linie
Delmenhorst. 1651 ließ Graf Anton Günther von Oldenburg seinen unehelichen Sohn
Anton zum Freiherren von Aldenburg und edlen Herren
von V. erheben. 1663 wurde die edle Herrschaft V. mit Kniphausen zu einem
Fideikommiss vereinigt. 1667 wurde Anton von Aldenburg Statthalter Dänemarks in
Oldenburg und Delmenhorst, weswegen Dänemark nach seinem Tode von 1680 bis 1693
V. beschlagnahmte. 1693 wurde V., das zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis zählte, der Landeshoheit Oldenburgs unterstellt. 1733 kam V. über
die Erbtochter der Grafen von Aldenburg an die Reichsgrafen von Bentinck, 1815
wieder unter die Oberhoheit von Oldenburg und damit 1946 zu Niedersachsen.
L.: Wolff 342; Wallner 702 WestfälRK 9; Jürgens, A., Wirtschafts- und
Verwaltungsgeschichte der Stadt Varel, 1908; Henk, P., Allgemeine und
gemeindepolitische Geschichte der Stadt Varel, 1920; Janssen, W., Burg und
Schloss Varel, 1989.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Veldenz (Grafen, Fürstentum). Nach V.
bei Bernkastel, einem Lehen des Hochstifts Verdun, nannte sich seit 1115
(1134?) ein um 1113/1134 gegründeter Zweig der Grafen des Nahegaus (bzw.
Wildgrafen, Emichonen). Ihm standen die Vogtei über die Güter des Klosters Tholey
und als Lehen der Pfalzgrafen bei Rhein die Vogtei über die Güter des Klosters
Saint Remi in Reims (Remigiusland bei Kusel) und über das Hochstift Verdun
sowie Lehen des Erzstifts Mainz und des Hochstifts Worms zu.
Herrschaftsmittelpunkte waren die Burg Lichtenberg bei Kusel und Meisenheim am
Glan. Die Grafen von V. starben 1259 im Mannesstamm aus. Die Grafschaft V., die
sich bis zu Nahe und Glan erstreckte, fiel durch Heirat der Erbtochter Agnes
1268/1270 gegen Ansprüche der Wildgrafen an die Herren
von Geroldseck (Hohengeroldseck) (jüngere, 1343/1377, 1387/1393 mehrfach
geteilte und wieder vereinte Linie der Grafen von V.), die ihr Lehen zur
Landesherrschaft erweitern und außerdem 1425/1437 noch Anteile an der hinteren
Grafschaft Sponheim gewinnen konnten, und 1419/1438/1444 über die Erbtochter
Anna an Pfalz-Simmern bzw. 1444/1459 Pfalz-Zweibrücken. Von 1543 bis 1694
bestand die Linie Pfalz-Veldenz, deren Burg V. 1680 von Frankreich, das alte
Rechte Verduns aufgriff, zerstört wurde. Die Güter von Pfalz-Veldenz kamen 1733
größtenteils an die Pfalz (Kurpfalz). Um 1800 war das Fürstentum etwa 5
Quadratmeilen groß. Über Bayern kam V. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 246; Wallner 697 OberrheinRK 23; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D4, III 38 (1789) B3; Fabricius, W., Die Grafschaft Veldenz, ein Beitrag
zur geschichtlichen Landeskunde des ehemaligen Nahegaus, Mitt. d. hist. Ver. d.
Pfalz 33 (1913); Pöhlmann, C., Regesten der Lehensurkunden der Grafen von
Veldenz, 1928; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun
zu den Rheinlanden, 1935; Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Bd. 2
1977, 332; Andermann, K., Veldenz, LexMA 8 1996, 1450; Dotzauer, W., Geschichte
des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Velen (Herren). Im 13. Jahrhundert entstand die Burg V. bei Borken. Den am Ende des 13. Jahrhunderts ausgestorbenen Edelherren von V. folgte eine von Simon von Bermentfelde begründete jüngere Linie, die 1371 V. Münster zu Lehen auftragen musste. Später wurden Papenburg (1630), Ahlde (Ahlen) (1676), Engelrading (1698), Rölinghoff (Röhlinghof) (1729), Botzlar (1739), Barnsfeld und Dücking (1748) erworben. 1756 fiel V. über die Erbtochter an die Landsberg. Mit Münster kam V. 1802/1803 an Preußen und 1946 an Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vellberg (Herren,
Reichsritter). V. bei Schwäbisch Hall wird 1102 erstmals erwähnt. Nach ihm
benannten sich die Herren von V., die im frühen
16. Jahrhundert dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken angehörten. Nach
deren Aussterben 1592 kam V. an die Reichsstadt Schwäbisch Hall, 1803 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Wolff 214; Riedenauer 128; Stetten
33; Neumaier 66, 72, 90, 141; Vellberg in Geschichte und Gegenwart, hg. v.
Decker-Hauff, H., 1984; Bd. 2, hg. v. Mack, C. u. a., 1994.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Veltheim (Grafen). Nach der Burg V. am
Elm nannten sich die Grafen von V. 1494 ging die Burg V. an die Honrodt über.
1832 kauften sie die V. innerhalb Braunschweigs zurück. Über Braunschweig kam
V. 1946 an Niedersachsen.
L.: Kempen, W. van, Schlösser und Herrensitze in
Niedersachsen, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vestenberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die V. (bei Ansbach) zum Kanton Odenwald, Kanton Altmühl
und Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Im 17. Jahrhundert waren sie
mit Burghaslach und Breitenlohe im Kanton Steigerwald immatrikuliert. V. kam
1288 von den Ansbacher Vögten von Dornberg erbweise an die Herren von Heideck (Heydeck), 1435 an die Eyb, die es
1724 an die Markgrafen von Ansbach verkauften. S. Preußen, Bayern.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach
279. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vilbel (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die V. zum Ritterkreis Rhein. Das 774 in Lorscher Quellen
erwähnte V. selbst gehörte zuerst den Herren von
Münzenberg. 1255 fiel es zur Hälfte an Falkenstein, 1419 an Eppstein, 1581 an
Mainz, 1803 an Hessen-Darmstadt, zur anderen Hälfte an Hanau, Hessen-Kassel
(1736), Großherzogtum Frankfurt (1810) und Hessen-Darmstadt (1816). Über
Hessen-Darmstadt kam V. 1945 an Hessen. Die Rechte an der Burg waren nach den Herren von Falkenstein sehr zersplittert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Wolff 270, 275; Usener, Beiträge zur
Geschichte der Ritter und Bergschlösser in der Umgegend von Frankfurt, 1952;
Giegerich, W., Bad Vilbel. Landschaft, Geschichte, Kultur, 1986.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vils (Herrschaft). Das Tal V. mit dem
Ort V. (1200 Filis) bildeten eine aus der Grafschaft Keltenstein ausgeschiedene
Hofmark der Reichsabtei Kempten. Diese belehnte um 1270 die Herren von Hohenegg. 1408 ging die Lehnshoheit von
Kempten an Habsburg über. 1594/1671 starben die Herren
von Hohenegg aus. Von 1805/1806 bis 1816 kam V. vorübergehend zu Bayern, dann
wieder an Österreich.
L.: Wolff 37; Stolz, O., Geschichte der Stadt, Vils, 1927; Bitschnau, M. u. a.,
Vilseck, Tiroler Burgenbuch, Bd. 7 1986, 307-316.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Virneburg (Grafen, Grafschaft). Die nach
der Burg V. am Nitzbach benannte Grafschaft V. in der Eifel gehörte den
Pfalzgrafen. Die Pfalzgrafen gaben die Grafschaft den Grafen von Sayn zu Lehen.
Als Afterlehen übertrugen die Grafen von Sayn die Güter den seit der Mitte des
11. Jahrhunderts belegten Herren und späteren
Grafen (um 1100) von V., welche die Herrschaft im 13. Jahrhundert durch den
Erwerb zahlreicher Vogteien erweiterten. 1445 kam es zu einer Teilung. Nach dem
Aussterben der Grafen von V. 1545 fiel die Grafschaft in weiblicher Erbfolge an
die Grafen von Manderscheid-Schleiden, die 1554 Monreal an der Elz (Eltz) und
die sog. große und kleine Pallenz bzw. Pellenz um Mayen an das Erzstift Trier
abgeben und das restliche Herrschaftsgebiet in der Eifel westlich von Mainz als
Lehen Triers nehmen mussten. 1600/1615/1623 kam die Grafschaft erbweise an die
Grafen von Löwenstein-Wertheim. Um 1790 war die im westfälischen
Reichsgrafenkollegium des Reichstags und im niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis vertretene Grafschaft 1,3 Quadratmeilen groß und hatte 2600
Einwohner. Mit der Besetzung durch Frankreich ging sie 1794 unter. Die 1684
zerstörte Burg fiel 1815 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. a.
Löwenstein-Wertheim-Virneburg.
L.: Wolff 356; Zeumer 554 II b 63, 13; Wallner 705 WestfälRK 48; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Iwanski, W., Geschichte der Grafen von
Virneburg, Diss. phil. Bonn 1912; Klapperich, K., Die Geschichte des
Grafengeschlechtes der Virneburger, Diss. phil. Bonn 1920; Herborn, W.,
Virneburg, LexMA 8 1996, 1713; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000;
Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsches Archiv, Grafschaft Virneburg, Inventar des
Bestands F US 6, bearb. v. Eder-Stein, I. u. a., 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtland (Reichsland). Das Gebiet an der
oberen Weißen Elster zwischen oberer Saale und dem Quellgebiet der Zwickauer
Mulde, das nach dem Abrücken der Germanen vom 6. bis 9. Jahrhundert von Sorben
besetzt wurde, wurde seit dem 10. Jahrhundert als Teil des Reiches angesehen.
1122 wurde Plauen kirchlicher Mittelpunkt. Vermutlich setzte bereits Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Vögte (Vogtei über Kirchengut Quedlinburgs um Gera?)
als Verwalter ein. Seit 1209 nannte sich ein Geschlecht, das vielleicht aus der
Gegend von Mühlhausen (oder aus der Gegend von Zeitz) stammte, ursprünglich zur
Ministerialität der Welfen gehörte und bereits seit 1122 in Weida die
Reichsrechte verwaltete, Vögte (advocati) von Weida. Die von den Vögten
geleitete Ansiedlung ostfränkischer, bayerischer und thüringischer Bauern nahm
die slawische Vorbevölkerung in sich auf. Den Vögten gelang die allmähliche
Umwandlung ihres Reichsamts in Reichslehen. Ihr Herrschaftsgebiet um Pausa,
Voigtsberg (Vogtsberg), Weida, Gera und Plauen erhielt den Namen V. (1317 woyte
lande, 1343 terra advocatorum). Es erstreckte sich zwischen der oberen Saale
(Ziegenrück, Saalburg, Lobenstein), der Regnitz (Hof), dem Egerland (Asch,
Selb, Adorf), der Pleiße (Werdau, Schmölln), Gera und Ronneburg. In ihm lagen
auch Güter etwa der Grafen von Everstein, der Grafen von Lobdeburg, der Grafen
von Orlamünde und der Markgrafen von Meißen. Seit der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts strebten sowohl die Markgrafen von Meißen wie auch die Könige von Böhmen
nach der Herrschaft über das Gebiet. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts gingen
die Güter dem durch häufige Erbteilungen geschwächten Geschlecht zunehmend
verloren (Voigtsberg [Vogtsberg] 1357, Mylau 1367, Wiesenburg bis 1394,
Schönfels-Werdau bis 1398, Weida 1404-1427). 1373 wurden Hof und das
Regnitzland an die Burggrafen von Nürnberg verkauft, 1459/1466 nahmen die
Wettiner (Kursachsen) das V. vom König von Böhmen zu erblichem Lehen. 1466
zogen sie die Herrschaft Plauen von einer als Burggrafen von Meißen titulierten
Linie der Vögte an sich. 1485 kam das V. an die ernestinische Linie der
Wettiner. Nur Güter um Greiz, Schleiz und Lobenstein blieben in der Hand der
von den Vögten abstammenden Grafen von Reuß. 1547 musste Plauen von der
ernestinischen Linie mit anderen böhmischen Lehen an Burggraf Heinrich IV. von
Meißen aus dem Hause Plauen (Heinrich V. von Plauen, Kanzler von Böhmen)
zurückgegeben werden, fiel aber 1559 als Pfand, 1575 endgültig beim Aussterben
der Burggrafen an Sachsen (seit 1602 vogtländischer Kreis) und kam damit von
1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) F/G3;
Biedermann, J., Geschlechts-Register der loeblichen Ritterschafft im
Voigtlande, 1752, Neudruck 1989; Vogel, W., Über den Titel ”Advocatus” der Herren von Weida, Gera und Plauen, Diss. phil. Jena
1905; Schmid, B., Geschichte des Reußenlandes, Bd. 1f. 1923ff.; Leipoldt, J.,
Die Geschichte der ostdeutschen Kolonisation im Vogtland, Diss. phil. Leipzig
1927, Mitt. d. Ver. f. vogtländ. Gesch. und Altertumskunde 26 (1928); Flach,
W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur Mitte des 14.
Jahrhunderts, 1930; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in)
Forschungen zur Geschichte Sachsens und Böhmens, hg. v. Kötzschke, R., 1937;
Kötzschke, R., Das Vogtland als Grenzraum in der deutschen Geschichte, 1940;
Wille, H./Pritsche, W., Vogtland, 1961; Werner, M., Vogtland, LexMA 8 1996,
1815; Neumeister, P., Beobachtungen und Überlegungen zur Herkunft der Vögte, N.
A. f. sächs. Gesch. 68 (1997), 1; Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002; Das
nördliche Vogtland um Greiz, hg. v. Hempel, G. u. a., 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Volmarstein (Herren).
1100 wurde die Burg V. (1050 Folmudestede) an der Ruhr von Köln erbaut. Sie war
1288 Sitz der Herren von V. 1324 fiel die Burg
durch Eroberung an die Grafen von der Mark. Über Preußen (Provinz Westfalen)
gelangte V. 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Schnettler, O., Alt-Volmarstein, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wachau (Tal). 823/830 ist der Name
Wahowa für die Gegend um Spitz in Niederösterreich bezeugt, die durch König
Ludwig den Deutschen an Niederaltaich kam. Von dort ging sie an die Herzöge von
Bayern, welche die Kuenringer (bzw. Herren von
Kuenring) und im 14. und 15. Jahrhundert die Herren
von Maissau belehnten. Später bildete unter allmählicher Ausdehnung des Inhalts
der Bezeichnung das Tal W. einen Selbstverwaltungsbezirk, dessen besondere
Rechte im 18. Jahrhundert bezeugt wurden. Im 19. Jahrhundert wurde der Name auf
das Donautal zwischen Krems, Emmersdorf, Mautern und Melk erstreckt.
L.: Stowasser, O., Das Tal Wachau und seine Herren
von Kuenring, 1927; Lechner, K., Die herzoglich bayrischen Lehen im Lande unter
der Enns, 1930 (ungedr.); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,
II, 44 Wachouwa; Eppel, F., Die Wachau, 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wächtersbach (Burg, Herrschaft). Vielleicht
schon am Ende des 12. Jahrhunderts, jedenfalls aber vor 1236 wurde zur
Überwachung des Büdinger Waldes die Wasserburg W. im mittleren Kinzigtal
erbaut. Seit 1324 war sie als Reichslehen aus dem Erbe der Herren von Büdingen nebeneinander und nacheinander in
den Händen der Ganerben Brauneck, Trimberg und Isenburg, die bis 1458 alle
Rechte gewannen. Seit 1685 war W. Sitz der Linie
Isenburg-Büdingen-Wächtersbach. Über Hessen-Kassel und Hessen-Nassau Preußens
(1866) kam es 1945 an Hessen. S. Isenburg-Büdingen-Wächtersbach.
L.: Wolff 277. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wagegg (Herrschaft). Nach der Burg W.
bei Kempten nannten sich Edle von W., die um 1170 erstmals erwähnt werden. Um
1350 mussten sie die Burg verpfänden, 1374 starben sie aus. Ihre damit als
erledigtes Lehen an das Stift Kempten zurückfallende Herrschaft kam nach
verschiedenen anderen Verleihungen 1469 an die zuletzt stark verschuldeten Herren von Laubenberg, von denen sie nach Befriedigung
des Hauptgläubigers 1581 wieder an das auslösende Stift Kempten fiel, über das
es zum schwäbischen Reichskreis zählte. 1803 gelangte die Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 158; Wallner 685 SchwäbRK 7.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldbott (Herren). Die Familie W. nannte sich seit dem Erwerb der Herrschaft Bassenheim Waldbott von Bassenheim (Waldbott-Bassenheim). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg (Herren,
Truchsessen, Grafen), Truchsess von Waldburg. Die Burg W. (1152 Walpurch)
östlich von Ravensburg auf der höchsten Erhebung Oberschwabens war seit der
Mitte des 12. Jahrhunderts in den Händen eines welfischen, später staufischen
Ministerialengeschlechts, das um 1210 ausstarb. Ihnen folgten wohl spätestens
1214 im Amt und in den Gütern die 1179 erstmals erwähnten Herren von Tanne an der schwäbischen Ach bei Wolfegg,
die sich seit 1219 nach dem Lehen W. nannten und zunächst Schenken des
Herzogtums Schwaben gewesen waren. Sie waren Ministeriale der Staufer, die
ihnen 1214 das Amt des Reichstruchsessen übertrugen. Im Laufe der Zeit erwarben
die zu Reichsministerialen aufgestiegenen W. ein ansehnliches Herrschaftsgebiet
(um 1200 Wolfegg, um 1240 Waldsee, 1306 Stadt Isny und Herrschaft Trauchburg,
1337 Herrschaft Zeil, von 1384/1386 bis 1680 Pfandschaft der sog. 5
Donaustädte, 1386 Pfand der Herrschaft Waldsee, 1387 der Herrschaft Bussen,
1401-1695 der Herrschaft Kallenberg, 1415-1416 Landvogtei in Oberschwaben, 1452
Friedberg-Scheer [bis 1786], 1455-1474 Grafschaft Sonnenberg). Seit 1429
zerfiel die Familie in mehrere Linien. Die jakobische (Trauchburger) Linie mit
Trauchburg und später auch Scheer erlosch 1772, die eberhardische
(Sonnenberger) Linie mit Scheer und Wolfegg wurde 1463 mit der Grafschaft
Sonnenberg in den Grafenstand erhoben und erlosch 1511. Die georgische (Zeiler)
Linie mit Zeil erlangte 1508 von der eberhardischen Linie Wolfegg und teilte
sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil).
Hiervon spaltete sich Waldburg-Wolfegg 1672 in Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (1798
erloschen) und Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil 1674 in
Waldburg-Zeil-Zeil und Waldburg-Zeil-Wurzach (1903 erloschen). 1525 wurden die
Truchsessen als Anhänger Habsburgs zu Reichserbtruchsessen und 1628 in den
Linien Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Zeil und
Waldburg-Friedberg-Scheer (Waldburg-Wurzach) wegen der reichsständischen
Territorien Wolfegg, Zeil, Trauchburg und Friedberg-Scheer zu Reichsgrafen im
schwäbischen Reichsgrafenkollegium erhoben. Ihr Herrschaftsgebiet, für das der
Verlust der Donaustädte (1680) und Friedberg-Scheers (1786) durch den Gewinn
kleinerer Herrschaften im Allgäu ausgeglichen wurde, umfasste 475
Quadratkilometer mit 28000 Einwohnern. 1803 wurden die Linien
Waldburg-Wolfegg-Waldsee und Waldburg-Zeil-Zeil zu Reichsfürsten erhoben. 1806
wurde bei der Gründung des Rheinbunds ihr zum schwäbischen Reichskreis
zählendes Fürstentum mit rund 750 Quadratkilometern unter Baden, Württemberg
und Bayern aufgeteilt.
L.: Wolff 198; Zeumer 553 II b 61, 9; Wallner 685 SchwäbRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D/E5, III 38 (1789) C4;
Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff.
1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Rauh, R., Das Hausrecht der Reichserbtruchsessen von Waldburg, Bd. 1 1971; Der
Kreis Ravensburg 1976; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2,
1995, 350. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Trauchburg (Grafen, Truchsessen, Fürsten).
Trauchburg nördlich von Isny fiel von den Herren
von Trauchburg, einer Nebenlinie der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen
von Veringen und 1306 durch Verkauf an Waldburg. 1429 kam Trauchburg an die
1772 erloschene jakobische Linie W. der Truchsessen von Waldburg, von diesen an
Waldburg-Zeil-Zeil. 1806 wurde Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil) in
Württemberg mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern. Wegen einer Hälfte
Kissleggs zählten die Truchsessen zum Kanton (Bezirk) Allgäu-Bodensee
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. S. Waldburg-Zeil-Trauchburg
(Waldburg-Zeil-Zeil).
L.: Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in
Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Wolfegg-Waldsee (Grafen, Truchsessen, Fürsten).
Die seit 1100 erscheinenden Herren von Tanne
nannten sich seit 1170 nach ihrer Burg Waldburg östlich von Ravensburg. Um 1200
erwarben sie Wolfegg, um 1240 Waldsee. 1429 erhielt die jakobische Linie
Wolfegg, die eberhardische Linie, die 1511 erlosch, Waldsee. Wolfegg kam später
an die georgische Linie, die sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg)
und Waldburg-Zeil (Zeil) teilte. Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) zerfiel 1672 in das
1798 erloschene Waldburg-Wolfegg-Wolfegg und in W. 1790 hatte W. die Herrschaft
bzw. Grafschaft Waldsee, die Herrschaften Winterstetten, Schwarzach,
Eberhardzell und Schweinhausen und das Gericht Reute. 1798 beerbte sie
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg. 1803 wurde W. in den Reichsfürstenstand erhoben, 1806
aber mediatisiert.
L.: Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd.
1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches,
1938; Klocker, H., 650 Jahre Stadt Waldsee, 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldburg-Zeil-Trauchburg (Truchsessen, Grafen).
Trauchburg nördlich von Isny kam von den Herren
von Trauchburg, einer Nebenlinie der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen
von Veringen und 1306 durch Verkauf an Waldburg. 1429 fiel es an die jakobische
Linie, 1772 bei deren Erlöschen an Waldburg-Zeil-Zeil. Am Ende des 18.
Jahrhunderts hatten die Grafen von W. (bzw. Waldburg-Zeil-Zeil) die Grafschaft
Zeil und Trauchburg und die Herrschaften Herrot (Herroth) und Kisslegg. 1805
fiel ihnen das Kollegiatstift Zeil zu. 1806 wurden sie in Württemberg
mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses
Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldeck (Grafschaft, Fürstentum,
Freistaat). Die Burg W. (1120 Waldekke) über der Eder im alten Stammesherzogtum
Sachsen kam vor 1180 vermutlich von den Grafen von Ziegenhain an die seit
Anfang des 11. Jahrhunderts nachweisbaren Grafen von Schwalenberg (südöstlich
Detmolds). Sie wurde Mittelpunkt von Gütern um Arolsen, die durch Heirat von
den Herren von Itter angefallen oder aus der
Vogtei des Hochstifts Paderborn gewonnen worden waren. Nach dem Sturz des
Lehnsherren Heinrich des Löwen 1180 nannten sich die Grafen auch Grafen von W.
Für eine Linie wurde 1219 bzw. 1228/1229 das Gebiet an der mittleren Eder um W.
und Korbach von der Grafschaft Schwalenberg (Schwalenberg-Sternberg)
abgetrennt. Umgeben von den Erzstiften Köln und Mainz sowie der Landgrafschaft
Hessen gelang den zum wetterauischen Reichsgrafenkollegium zugeordneten Grafen
bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts der Ausbau der Herrschaft (1263/1294 Gericht
Wildungen, 1288 Burg Lichtenfels mit Fürstenberg und Sachsenberg, 1414/1415
Gogericht Flechtdorf von den Padberg). 1349 wurde W. Reichslehen und damit als
reichsunmittelbar anerkannt. 1431/1438 kam es in den 1397 entstandenen Linien
Landau (südöstlich Arolsens) und W. unter Landeshoheit und Lehnshoheit Hessens
(später Hessen-Kassels). 1495 beerbte die Linie W. die Linie Landau. Danach
wurde das seit 1525 allmählich lutherische W. mehrfach (1507 drei Linien, 1607
zwei Linien) (Eisenberg, Wildungen) geteilt, errang aber 1625 durch Erbvertrag
die zum westfälischen Reichsgrafenkollegium gehörige, ursprünglich
schwalenbergische Grafschaft Pyrmont an der mittleren Weser und 1639/1648 die
Herrschaften Cuylenburg (Kuilenburg, niederl. Culemborg) und Tonna sowie 1648
die Landeshoheit und 1682 (Georg Friedrich v. W.)/1711 (Hauptlinie) die
Reichsfürstenwürde (1719 Virilstimme im Reichsfürstenrat) und wurde beim
Aussterben der Linie Eisenberg unter der Linie Wildungen 1692 vereinigt (seit
1728 Residenz in Arolsen). Das Haus kam nicht in den Reichsfürstenrat. Es
zählte zum oberrheinischen Reichskreis (Fürstenbank). Durch den Beitritt zum
Rheinbund erhielt es, ebenso wie das für die Zeit von 1805/1806-1813 für einen
Bruder des Fürsten geschaffene Fürstentum Waldeck-Pyrmont, 1807 die
Souveränität. Im Januar 1814 gab Fürst Friedrich dem Land eine Verfassung, die
jedoch infolge des Widerspruchs der Stände nicht in Kraft trat. Nach Beitritt
zum Deutschen Bund am 8. 6. 1815 erhielt W. am 19. 4. 1816 eine neue
Verfassung. Das Fürstentum umfasste die 13 Städte Korbach, Niederwildungen, Mengeringhausen,
Sachsenhausen, Rhoden, Sachsenberg, Landau, Freienhagen, Waldeck, Züschen,
Fürstenberg, Altwildungen und Arolsen und die Ämter Eisenberg, Arolsen,
Waldeck, Wildungen und Lichtenfels. 1847 wurde durch Schiedsspruch des
Deutschen Bundes endgültig Hessen-Kassels Lehnshoheit aufgehoben. Im Krieg von
1866 unterstützte W. Preußen, auf das es in einem Akzessionsvertrag 1867 zum 1.
1. 1868 auch die Verwaltung des Landes (z. B. der Justiz mit Amtsgerichten in
Arolsen, Bad Wildungen und Korbach sowie dem zuständigen Landgericht und
Oberlandesgericht in Kassel) übertrug, so dass neben einem preußischen
Landesdirektor der Fürst nur den Ertrag der Domänen, das Begnadigungsrecht, das
Kirchenregiment und ein Zustimmungsrecht zu Gesetzen des fortbestehenden Landtags
behielt. Prinzessin Emma von W. heiratete den letzten König der Niederlande aus
dem Hause Oranien. Am 13. 11. 1918 wurde W. Freistaat (Waldeck-Pyrmont) mit
einer vorläufigen Verfassung vom 15. 4. 1919. 1922 wurde Pyrmont mit der
Provinz Hannover Preußens vereinigt, nach der 1926 seitens Preußens erfolgten
Kündigung des Akzessionsvertrags am 1. 4. 1929 auf Grund einer Volksabstimmung
auch das Hauptland W. (mit drei Landkreisen und rund 60000 Einwohnern) in die
Provinzen Hannover bzw. Hessen-Nassau Preußens eingegliedert. 1945 kam W. als
Kreis zu Hessen.
L.: Wolff 268; Zeumer 554 II b 63, 15; Wallner 695 OberrheinRK 9; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Klein 160; Curtze, C., Geschichte und Beschreibung des Fürstentums Waldeck,
1850; Schultze, V., Waldeckische Landeskunde, 2. A. 1929; Bockshammer, U.,
Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck, 1958; Kissel, R. O.,
Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Engelhard,
K., Die Entwicklung der Kulturlandschaft des nördlichen Waldeck seit dem späten
Mittelalter, 1967; Waldeckische Landeskunde, hg. v. Martin, B./Wetekam, R.,
1971; Klein, T., Waldeck, (in) Mitteldeutschland, hg. v. Klein, T., 1981; Menk,
G., Grundzüge der Geschichte Waldecks in der Neuzeit, Perspektiven und
Perseveranz kleinstaatlicher Politik, Hess. Jb. für LG. 37 (1987); Murk, K.,
Vom Reichsterritorium zum Rheinbundstaat, 1995; Murk, K., Waldeck, LexMA 8
1996, 1946; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 433; Menk, G.,
Waldeck im Dritten Reich, 2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 425.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldenburg (Burg, Herrschaft). Vermutlich
als Reichsburg entstand in der Zeit der Staufer an einer Fernstraße vom Rhein
zur Donau die Burg W. 1253 war sie Lehen des Hochstifts Regensburg an die Herren von Hohenlohe. 1551/1555 wurde sie Sitz der
Linie Hohenlohe-Waldenburg. S. Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein,
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.
L.: Wolff 119; Schumm, K., 700 Jahre Stadt Waldenburg, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldenburg (Herrschaft). Gegen 1165/1172
wurde von den Reichsministerialen Hugo von Wartha und Rudolf von Brand an einem
Übergang über die Zwickauer Mulde die Burg W. errichtet. Sie war Mittelpunkt
der Herrschaft W. der von Hugo von Wartha abstammenden Herren
von W. Sie kam 1375/1378 durch Verkauf an die Herren
von Schönburg. Mit Sachsen fiel W. von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Wolff 422; Wallner 709 ObersächsRK 10 a; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) G3; 700 Jahre Töpferstadt Waldenburg, hg. v. Rat der Stadt, 1954.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldkappel (Ganerbschaft). Das Dorf Kappel
an der Kreuzung mehrerer Fernstraßen bei Eschwege erscheint 1226 erstmals, seit
1379 als W. Lehnsherren der Herren von Kappel
waren die Grafen von Bilstein, seit 1301 die Landgrafen von Hessen. 1358
schlossen mehrere berechtigte Adelsfamilien eine Ganerbschaft bezüglich des
Dorfes. 1449 kaufte Hessen den Anteil der bis 1451 bezeugten Herren von Kappel, später weitere Anteile. Über
Hessen-Kassel und Preußen (1866) kam W. 1945 an Hessen.
L.: Wolff 254; Landau, G., Die Stadt Waldkappel, Zs. des Vereins für hess.
Geschichte und Landeskunde 7 (1958); Geschichtlicher Atlas von Hessen,
Inhaltsübersicht 34.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldkirch (Reichskloster). Zwischen 918
und 926 gründete Herzog Burchard I. von Schwaben im Elztal auf altem
alemannischem Herzogsgut das adlige Frauenkloster Sankt Margarethen in W.
Dieses wurde Reichskloster und hatte seit 994 das Recht der freien Vogtwahl.
Bis 1212 waren die Herren von Schwarzenberg
Vögte, dann die ihren Namen übernehmenden Herren
von Schnabelburg-Eschenbach. Sie entzogen bis 1431 dem Kloster die Güter fast
gänzlich. 1459 starben sie aus. Ihre Güter kamen über die Rechberg und Ehingen
1567 an Österreich.
L.: Wolff 41; Hummel, P., Historisch-politische und kirchliche Beschreibung des
Amtsbezirks Waldkirch, 1878; Jörger, F., Aus Waldkirchs Vergangenheit und
Gegenwart, 1936; Rambach, H., Waldkirch und das Elztal, Geschichte in Daten,
Bildern und Dokumenten, o. J.; Rambach, H., Die Stadtgründungen der Herren von Schwarzenberg. Waldkirch und Elzach, 1976;
Rambach, H., Waldkirch, 1992; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2,
653. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldmannshofen (reichsritterschaftlicher Ort).
W. (807 Uualtmannisoua) bei Creglingen zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. In W. saßen zunächst die Schenken von Limpurg, dann die
Hohenlohe. Die Lehnsherrlichkeit hatte Hohenlohe-Brauneck, seit dem 15.
Jahrhundert Brandenburg bzw. Ansbach. Sie belehnten zunächst die Truchsessen
von Baldersheim und die Herren von Rosenberg,
nach deren Aussterben 1603/1632 die Grafen von Hatzfeld mit W. Später kam es zu
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldsee (Herrschaft, Grafschaft). Schon
im 9. Jahrhundert war in W. das Kloster Weißenburg begütert. Seit 1171
erscheinen die ministerialischen Herren von W.,
die 1331 ihre Herrschaft an Habsburg verkauften. Nach früheren Verpfändungen an
die Grafen von Hohenberg (1352-1375) und die Grafen von Lupfen wurde die
Herrschaft W. mit der Stadt W. 1384/1386 von Habsburg an die Truchsessen von
Waldburg verpfändet. Als Grafschaft der Linie Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörte
sie dem schwäbischen Reichskreis an. W. kam über Württemberg 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Wallsee.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldsee(, seit 1956 Bad Waldsee)
(reichsstadtähnliche Stadt). Die Stadt W. bei Ravensburg wurde von den Herren von W. gegründet und erhielt 1298 das
Stadtrecht Ravensburgs. 1331 wurde sie mit der Herrschaft W. an Habsburg
verkauft. 1384/1386 verpfändete Habsburg die mit reichsstadtähnlichen Rechten
ausgestattete Stadt als eine der fünf vorderösterreichischen Donaustädte an die
Truchsessen von Waldburg. 1680 löste sie sich an Österreich zurück. 1806 wurde
sie von Österreich an Württemberg abgetreten und kam damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Klocker, H., 650 Jahre Stadt Waldsee,
1948; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil.
Tübingen 1955; Der Kreis Ravensburg, 1976; Hochdorfer, H., Das Stadtrecht von
Bad Waldsee aus dem 14. Jahrhundert, 1980.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldstetten (Herrschaft), Unterwaldstetten.
W. bei Heidenheim, das 1275 als Walhsteten erwähnt wird, gehörte den Herren von Rechberg, die es an die Grafen von
Grafeneck veräußerten, von denen es 1699 die Propstei Ellwangen erwarb. Von
dort kam der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 80.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Walldürn, Walthurn (Stadt). 795 wird in
einer Übertragung an Lorsch das sprachlich aus dem Keltischen kommende Turniu
im Wald (Odenwald) erwähnt. Um 1170 übertrug Kaiser Friedrich I. Barbarossa an
Ruprecht von Ahelfingen (Alfingen) die Schirmvogtei über das Kloster Amorbach
und W. (Dürn) als Lehen Würzburgs. 1803 kam W. von Mainz, an das es durch
Verkauf von den Herren von W. über die
verschwägerten Grafen von Wertheim gelangt war, an Leiningen, 1806 an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 80. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wallsee (Herren).
Die ursprünglich dem Kloster Weißenburg, den Welfen und den Staufern dienenden,
zwischen Donau und Iller begüterten ministerialischen Herren
von W. (Waldsee, Bad Waldsee in Oberschwaben) kamen vermutlich mit König Rudolf
von Habsburg oder Albrecht I. aus Schwaben in das Ennstal (W. bei Amstetten).
1331 verkauften sie ihre Stammherrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Sie
erwarben in verschiedenen Linien (Linz bis 1400, Enns bis 1483, Graz bis 1363,
Drosendorf) Herrschaften in Oberösterreich, wo sie das Amt der Hauptmannschaft
innehatten, Niederösterreich und der Steiermark. 1383-1388 errichteten sie die
Burg Neuen Wallsee (Neuenwallsee). 1471 erkauften sie Fiume. 1483 starb das
Geschlecht mit der Ennser Linie im Mannesstamm aus. Nach dem Tod der letzten,
mit Siegmund von Schaunberg verheirateten Wallseerin kam W. 1506 an die Grafen
von Reichenberg, danach an die Weltzer-Spiegelfeld bzw. Welzer-Spiegelfeld
(1570), Kölnpöck (1576), Weiß (1614), Saint-Julien (Saint Julien) (1630), Daun
(1757) und Grafen von Stechinelli-Wieckenberg (1810). S. Waldsee.
L.: Samwer, C., Geschichte von Wallsee, 1889; Doblinger, M., Die Herren von Wallsee, Arch. f. österr. Geschichte 95
(1906); Hruza, K., Die Herren von Wallsee, 1995;
Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Walpoten (Herren).
Das nördlich von Hollfeld und am Obermain begüterte Geschlecht starb nach 1266
aus.
L.: Voigt, G., Die Walpoten, 1996; Stark, H., Die Walpoten zwischen Radenzgau
und Nordgau, (in) Wir am Steinwald, 6 (1998), 63.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Warthausen (Herrschaft). Die erstmals 1120
genannten Herren von W. an der oberen Donau
(Warthusen) veräußerten ihre Herrschaft um 1167 an Kaiser Friedrich I.
Barbarossa. Von den Staufern kam sie vor 1234 an die Truchsessen von Waldburg
in der Linie der Truchsessen von W., nach deren Aussterben über die Herren von Waldsee mit Waldsee 1331 an Habsburg, das
sie mehrfach verpfändete. Über Österreich zählte sie in Schwäbisch-Österreich
zum österreichischen Reichskreis. 1696 gelangte sie mit zuletzt noch 13 Dörfern
und Weilern an die Stadion. Über Württemberg kam W. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Schuster, A., Aus Warthausens
Vergangenheit, 1935; Koenig, W. v., Schloss Warthausen, 1964; Press, V., Im
Banne Österreichs, Herrschaftsgeschichte der heutigen Gemeinde Warthausen, (in)
Warthausen-Birkenhard-Höfen, 1985; Liske, T., Warthausen, 1985.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wasseralfingen (Herrschaft). Um 1200 erscheinen
Herren von Ahelfingen in W. im oberen Kochertal,
die Dienstleute des Klosters Ellwangen waren. Beim Aussterben der Herren im Mannesstamm 1545 zog das Stift Ellwangen die
Güter ein. 1802 kam W. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Hegele, A., Heimatbuch der Gemeinden Wasseralfingen, Hofen und
Hüttlingen, Bd. 1f. 1939ff.; Höcker, O., Auf den Spuren der Ahelfinger, 1958;
Der Ostalbkreis, 1978.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wasserburg (Herrschaft). W. am Bodensee
erscheint 784 als Gut Sankt Gallens. Im Mittelalter war es als Lehen an die Herren von Kisslegg vergeben und kam im 14.
Jahrhundert durch Heirat an die Herren von
Schellenberg. 1358 wurde W. durch den schwäbischen Städtebund zerstört und
danach an die Grafen von Montfort verpfändet und um 1525 zu Eigentum
übertragen. 1592 verkauften die Grafen von Montfort die nicht in die
Reichskreiseinteilung einbezogene Herrschaft an die Grafen Fugger, deren Linie
Fugger-Wasserburg (Wellenberg) sie 1755 an Österreich überließ. 1803/1805 kam
W. von dort an Bayern.
L.: Wolff 493; Wolfart, K., Geschichte der Stadt Lindau, 1909; Gruber, A., Der
Landkreis Lindau, (1956).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waxenberg, Waxenberg-Ottensheim (Herrschaft). Um 1110 erbauten die Wilhering-Waxenberg die Burg W. bei Stamering im oberen Mühlviertel. Nach ihr nannten sich seit 1150 ihre Erben, die Herren von Griesbach. Um 1220/1224 erwarben die babenbergischen Herzöge von den Hochfreien von Schleunz die Herrschaft W. Nach dem Aussterben der Babenberger zogen die mit den Herren von Griesbach verwandten Schaunberger die Herrschaft an sich, doch wurden sie 1291 gezwungen, sie an die Herzöge von Österreich herauszugeben. Diese verpfändeten sie vielfach. 1614 verkaufte Österreich W., das als Burg neu erbaut worden war, an die Gera, die sie 1644 an die Starhemberg veräußerten. Um 1750 zählte die Grafschaft 745 Untertanen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weesenstein (Herrschaft). Vermutlich um 1200 entstand an der Straße von der Elbe nach Böhmen die Burg W. an der Müglitz. 1318 war sie in den Händen der Burggrafen von Meißen, von denen sie 1402 an die Markgrafen von Meißen fiel. Diese verlehnten sie an die Herren von Bünau, die später die Herrschaften Lauenstein und Tetschen hinzuerwarben. Über Sachsen kam W. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wehr (Herrschaft). Vor 1100 wurde die
Burg Werrach bei Waldshut erbaut. 1272 wurde sie in einem Streit zwischen dem
Bischof von Basel, dem das mit dem Ort begabte Kloster Klingental unterstand,
und Rudolf von Habsburg zerstört. Durch Verkauf erwarb Habsburg die Güter und
gab sie zu Lehen aus. Über die Herren von Stein
(Altenstein bei Schönau) gelangten sie durch Heirat an die Herren von Schönau im Elsass. 1806 fiel die Herrschaft
der Freiherren von Schönau-Wehr an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 11; Allgeier, Wehr, (in) Geschichte und Gegenwart, 1918.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wehrheim (Herrschaft). W. (Wirena) in der
Wetterau gab Kaiser Heinrich III. 1046 seiner Gemahlin. Zu Beginn des 13.
Jahrhunderts hatten die Grafen von Diez das Reichsgut in und um W. inne. Nach
ihrem Aussterben kam die Herrschaft an die Grafen von Nassau und die Herren von Eppstein. Rechte der Grafen von
Katzenelnbogen fielen 1587 an Nassau-Dillenburg. Den Anteil der Herren von Eppstein zog das Erzstift Trier an sich, so
dass in W. eine zum kurrheinischen Reichskreis zählende Gemeinschaft von Trier und
Nassau entstand, die bis 1806 dauerte. 1866 kam W. mit Nassau an Preußen, 1945
an Hessen.
L.: Wolff 84, 337.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weida (Vögte, Herrschaft). 1122 wird
die Burg W. (Withaa) an der Weida bei Gera erstmals erwähnt. Sie war Sitz der
von W. im Unstrutgebiet kommenden, bald aber an die mittlere und obere Elster
wechselnden, zunächst herzoglich-sächsisch-ministerialischen, seit 1220
reichsministerialischen Herren von W., die sich
seit 1209 wohl nach Quedlinburger Vogteirechten um Gera als Vögte benannten,
sich (1209 sowie) 1244 in die Vögte von W. mit Sitz in W. (bis 1531/1535), die
Vögte von Gera (bis 1550) und die Vögte von Plauen teilten und deren sämtliche
männliche Abkömmlinge zu Ehren Kaiser Heinrichs VI. ausschließlich den Namen
Heinrich erhielten. 1329 bestätigte ihnen Kaiser Ludwig der Bayer
Reichsunmittelbarkeit und fürstengleichen Rang. Seit der zweiten Hälfte des 14.
Jahrhunderts begann ein unaufhaltsamer Niedergang der Vögte von W. Dabei ging
das Gebiet um Hof an die Burggrafen von Nürnberg verloren (1373 Verkauf des
nach 1193 erworbenen Landes an der Regnitz). 1354 mussten die Vögte von W. die
Lehnshoheit des Hauses Wettin, an das dann Triptis, Ronneburg, Werdau, Schmölln
und andere Güter gelangten, für das Stammland anerkennen. 1427 kam die
Herrschaft W. durch Verkauf an das Haus Wettin, 1485 an dessen ernestinische
Linie, 1567/1571 an die albertinische Linie, 1815 an Preußen, 1816 an
Sachsen-Weimar-Eisenach und 1920 an das Land Thüringen. Dieses gehörte 1945 zur
sowjetischen Besatzungszone und wurde am 23. 7. 1952 innerhalb der 1949
entstandenen Deutschen Demokratischen Republik aufgelöst (str.), zum 3. 10.
1990 mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik
Deutschland aber wieder begründet. Die übrigen Güter der Vögte von W. fielen
1531 bei ihrem Aussterben an die Vögte von Gera und die Vögte von Plauen.
L.: Wolff 380; Geschichte der Stadt Weida in Einzeldarstellungen, Bd. 1ff.
1926ff.; Flach, W., Die Urkunden der Vögte von Weida, Gera und Plauen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts, 1930; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat,
1955; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H. u. a., Bd. 2,1 1974; Blaschke,
K., Geschiche Sachsens, 1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weikersheim (Burg, Herrschaft). Nach dem im
9. Jahrhundert in der Überliefung Fuldas bezeugten Reichsgut W. an der
mittleren Tauber nannten sich seit 1153 Herren
von W., die seit 1178 nach Hohenlohe hießen. Sie teilten sich im 13.
Jahrhundert in die Linien Hohenlohe-Hohenlohe (bis 1412), Hohenlohe-Brauneck
(bis 1434) und die allein verbliebene Linie Hohenlohe-Weikersheim. Beim
Erlöschen der letzten in W. residierenden Familie 1756 kamen die Güter an
Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen. W. selbst war im 14. und 15. Jahrhundert
vielfach verpfändet, erhielt zwischen 1595 und 1603 ein Renaissanceschloss und
wurde später zu einer glanzvollen Barockresidenz ausgestaltet. Über Württemberg
kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Weikersheim.
L.: Wolff 119; Dürr, E., Weikersheim im Laufe der Zeiten, 1950; Merten, K.,
Schloss Weikersheim, 1976.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weinsberg (Herrschaft). Die bei dem 1147
erstmals erwähnten W. im nördlichen Neckarbecken gelegene Burg war vor 1000
Reichsgut. Über die Grafen von Calw kam sie in weiblicher Erbfolge an die
Welfen und danach an die Staufer (Schlacht von W. 1140). Die zugehörige Herrschaft
war unter den Staufern Lehen der Herren von W.
1450 kam sie an die Pfalz, 1504 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Weismann, E., Zur Geschichte der Stadt Weinsberg, 1960;
Fuhrmann, B., Konrad von Weinsberg, 2004. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weinsberg (Reichsstadt). Das Gebiet um W.
bei Heilbronn war altes Reichsgut, auf dem wohl im 10. Jahrhundert die
Reichsburg W. errichtet wurde. 1140 wurde die damals calwisch-welfische Burg von
König Konrad III. erobert (Bericht von den Weibern von W.). Nach der
staufischen Burg nannten sich ministerialische Herren
von W., denen aber nach dem Untergang der Staufer die Ausbildung eines eigenen
Herrschaftsgebiets nicht gelang. 1428 erreichte die Stadt W. ihr Ziel, als
Reichsstadt anerkannt zu werden. 1440 wurde W. nach gewaltsamer Einnahme an die
Pfalz verpfändet. 1450 kam die Burg mit der Stadt an die Pfalz, 1504 durch
Eroberung mit der Stadt, die in jahrelangem, vergeblichem Kampf mit den Herren von W. die Reichsunmittelbarkeit
wiederzugewinnen versuchte, an Württemberg. 1525 wurde sie niedergebrannt. Über
Württemberg fiel sie 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Weismann, E., Zur Geschichte der Stadt Weinsberg, 1960; Burg und
Stadt Weinsberg, Quellen und Zeugnisse ihrer Geschichte im Mittelalter, hg. v.
d. Stadt Weinsberg, 1977; Schuler, P., Weinsberg, LexMA 8 1996, 2133f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weißenhorn (Herrschaft). W. (1215/1220
Wizenhorn) an der Roth (Rot) wird 1160 als Gut der Herren
von Neuffen erstmals genannt. Mit der Grafschaft Marstetten kam die zugehörige
Herrschaft an die Herzöge von Bayern. 1505 erhielt König Maximilian für seine
Beteiligung an dem beim Aussterben der Herzöge von Bayern-Landshut
ausbrechenden Erbfolgekrieg das zuvor von Bayern-Landshut mehrfach verpfändete
W. und die Grafschaft Marstetten. 1507 verpfändete er W. zusammen mit den
Herrschaften Kirchberg (Oberkirchberg), Pfaffenhofen und Wullenstetten an die
Grafen Fugger (Fugger-Kirchberg-Weißenhorn, Linie Kirchberg und W.). 1805/1806
kam die innerhalb Schwäbisch-Österreichs zum österreichischen Reichskreis
zählende Herrschaft zu Bayern. S. Neuffen.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Hölzle, Beiwort 4; Holl, J.,
Geschichte der Stadt Weißenhorn, 1904; Wylicil, E., Bilder aus der
Vergangenheit von Weißenhorn, 1958.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weißenstein (Herrschaft). Die 1241 erstmals
erwähnte Burg W. bei Göppingen bildete den Mittelpunkt einer Herrschaft, die
bis 1401 Ministerialen der Grafen von Helfenstein unterstand. Danach kam sie an
verschiedene Linien der Herren von Rechberg.
1806 wurde sie in Bayern mediatisiert, 1810 aber an Württemberg abgetreten, mit
dem W. 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 510; Fischer, I., Heimatbuch für Weißenstein und Umgebung, 1927/1928.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Welden (reichsritterschaftliche
Herrschaft, Freiherren, Reichsritter), Walden. Das wohl im 9. Jahrhundert durch
Rodung entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu) bei Augsburg war Lehen der
Markgrafen von Burgau an die Herren von W., die
1402 die Blutgerichtsbarkeit erlangten. 1597 verkauften sie die
reichsritterschaftliche Herrschaft an die Grafen Fugger. 1764 kam W. ganz an
Österreich (Schwäbisch-Österreich), 1805/1806 an Bayern. 1582 erwarben die W.
das 778 erstmals erwähnte, über Staufer, die Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Habsburg gelangte Laupheim
von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407 (Lehen) von Habsburg erhalten
hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. außer mit Laupheim,
mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren Reuttner von Weyl gelangten
Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Außerdem
waren sie wegen des 1585 von den Hürnheim erheirateten und 1764 an Oettingen
verkauften Hochaltingen und wegen Eislingen (Großeislingen) (1765-1776) von
1588 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Vielleicht zählten die W. auch zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. 1806
fiel W. an Bayern. Laupheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wellendingen (reichsritterschaftlicher Ort).
Von 1264 bis 1299 sind Herren von W. bei
Rottweil bezeugt. Unter der Oberherrschaft der Grafschaft Hohenberg hatten 1384
die Pfuser, dann die Ifflinger, 1543 die Gräter, die Stotzingen, 1548 die
Humpiß von Waltrams den zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben zählenden
Ort. 1806 kam er an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Humpiß
von Waltrams zu W.
L.: Chronik von Wellendingen bei Rottweil, 1926.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weltersburg (Herrschaft). Die Burg W. im
Westerwald wird 1220 erstmals genannt. Sie gehörte gemeinsam den Herren von Isenburg und den Grafen von Sayn. Der
Anteil Sayns kam 1356 durch Heirat an die Grafen von Wied. 1488 erlangten die
Grafen von Leiningen-Westerburg den Anteil der Grafen Wied. Mit der Herrschaft
Westerburg kam die Herrschaft W., die am Ende des 18. Jahrhunderts über die
Grafen von Leiningen-Westerburg zum oberrheinischen Reichskreis zählte, 1806 an
das Großherzogtum Berg, 1815 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wallner 698 OberrheinRK 40 a; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Welzheim (Herrschaft). In und bei W. an
der Lein bei Backnang bestanden zwei römische Kastelle. 1181 wird der Ort
(Wallenzin) erstmals erwähnt. Die zugehörige Herrschaft kam nach dem Untergang
der Staufer an die Herren von Rechberg, 1335 an
die Schenken von Limpurg, die sie bis zu ihrem Aussterben 1713 als Lehen
Württembergs innehatten. 1718 gab sie der Herzog von Württemberg an seine
Mätresse Grävenitz bzw. Graevenitz und deren Bruder, den württembergischen
Minister F. W. von Grävenitz bzw. Graevenitz. Dieser erlangte 1726 wegen dieser
etwa 1 Quadratmeile großen Herrschaft Sitz und Stimme im fränkischen
Reichskreis und im fränkischen Reichsgrafenkollegium des Reichstags. 1734 wurde
W. nach dem Sturz der Grävenitz bzw. Graevenitz zum Kammerschreibergut
Württembergs geschlagen. Über Württemberg kam W. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 126; Wallner 693 FränkRK 25; Welzheim und der Welzheimer Wald, 1965;
Weller, F., Geschichte der Stadt Welzheim und des Welzheimer Waldes, 1878.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wenden (Fürstentum). Das aus der
Herrschaft der Herren von Werle seit 1418
erwachsene Fürstentum W. gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über die Herzöge
von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow zum niedersächsischen
Reichskreis. S. Werle.
L.: Wallner 706 NiedersächsRK 2, 5.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werdenberg (Grafschaft). Nach W. bei Sankt
Gallen nannten sich seit 1264 Grafen von W. Ihre Burg stammt bereits aus dem
12. Jahrhundert. Sie beerbten als (um 1258 entstandener) Zweig der Grafen von
Montfort über die Pfalzgrafen von Tübingen die Grafen von Bregenz (Bregenzer
Linie der Udalrichinger) und hatten Güter um den Alpenrhein und im südlichen
Teil des späteren Vorarlberg. 1277 erwarben sie die Grafschaft Heiligenberg und
begründeten die Linie Werdenberg-Heiligenberg (bis 1428), die 1394 Bludenz an
Habsburg verkaufte und 1404 W. an Montfort verpfändete. Daneben entstand die
Linie Werdenberg-Sargans, die sich später in Werdenberg-Sargans-Vaduz (bis
1416), Werdenberg-Sargans-Vaz (bis 1504) und Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen
teilte. Diese erhielt 1399 von Württemberg die Grafschaft Sigmaringen mit den
Herrschaften Trochtelfingen, Jungnau und Veringen, beerbte 1434
Werdenberg-Heiligenberg und starb 1534 aus. Die Eigengüter und Heiligenberg
kamen an Fürstenberg, Sigmaringen als erledigtes Reichslehen an das Reich und
von dort an die Grafen von Hohenzollern. Bereits 1396/1398 waren Blumenegg und
Vaduz von Werdenberg-Sargans an die Herren von
Brandis verpfändet und 1455 Sonnenberg an Waldburg und 1482 Sargans an die
Eidgenossen der Schweiz verkauft worden. 1792 war der Fürst zu Fürstenberg als
Graf zu Heiligenberg und W. Mitglied der schwäbischen Grafen der weltlichen
Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags.
L.: Wolff 172, 524; Zeumer 553 II b 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, II 72 b (bis 1797) G2; Krüger, F., Die Grafen von
Werdenberg-Heiligenberg und von Werdenberg-Sargans, Mitt. zur vaterländ.
Gesch., hg. v. hist. Ver. Sankt Gallen 21 (1887); Beusch, H., Rechtsgeschichte
der Grafschaft Werdenberg, 1918; Litscher, M., Die Alpkorporationen des
Bezirkes Werdenberg, 1919; Broder, L., Schloss und Städtchen Werdenberg, 1957;
Schindler, D., Werdenberg als Glarner Landvogtei, 1986; Eberl, I., Werdenberg,
LexMA 8 1996, 2197; Burmeister, K., Die Grafen von Werdenberg, Montfort 58
(2006), 121ff.; Rigendinger, F., Das Sarganserland im Spätmittelalter, 2007;
Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007,
328. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werdenstein (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die Burg W. bei Sonthofen war Allod der 1239 erscheinenden Herren von W., die später Erbkämmerer des Stifts
Kempten waren. Sie nahmen in der früheren Neuzeit ihre Güter von Habsburg zu
Lehen. 1659 erwarben sie die Herrschaft Dellmensingen bei Ulm. 1785 verkaufte
der letzte Baron von W. die Herrschaft W. an die Grafen von
Königsegg-Rothenfels. Von ihnen kam sie an Bayern.
L.: Hölzle, Beiwort 47; Ullrich, A./Rottenkolber, J., Geschichte der
Reichsritter von Werdenstein, Allgäuer Heimatbücher 3 (1927).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werle (Herren,
Fürstentum). Die Burg W. der Abodriten in Mecklenburg wurde bei der Teilung
Mecklenburgs um 1230 (1229?) Sitz einer Herrschaft. 1236 wurde diese durch
Teile des Landes Zirzipanien, 1256 durch Teile der Herrschaft Parchim, 1273
durch Parchim selbst erweitert. Seit 1316 war W. seinerseits in
Teilherrschaften (Güstrow, Goldberg, bzw. Parchim [1316-1374] und Waren
[1347-1426]) aufgeteilt. Werle-Waren trug 1415 sein Land dem Markgrafen von
Brandenburg zu Lehen auf. Seit 1418 nannten sich die Herren
von W. Fürsten von Wenden und bereiteten durch einen Erbvertrag die Vereinigung
der Güter vor. 1426 fielen die werlischen Güter an Werle-Güstrow, 1436 beim
Aussterben dieser Linie an Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stargard.
Brandenburg wurde 1442 durch Geldleistungen, Pfandrückgabe und Einräumung eines
Eventualerbrechts in Mecklenburg abgefunden. S. Mecklenburg.
L.: Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, 1909; Ruchhöft, F., Das Territorium
der Herrschaft Werle, Mecklenburgische Jbb. 121 (2006), 7ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wertheim (Grafschaft). 779/795 erscheint
das rechtsmainische Dorf Kreuzwertheim (W.) am Main, das 1009 ein Marktprivileg
erhielt. Die in ihrer Herkunft ungewissen, 1132 erstmals bezeugten Grafen von
W., die sich (ursprünglich vielleicht nach einer Burg Walm am Untermain? und)
seit 1132 nach der linksmainischen Höhenburg W. nannten und nach der Niederlage
der Grafen von Henneberg gegen das Hochstift Würzburg von diesem die zuvor in
den Händen der Henneberger befindliche Grafschaft als Lehen erhielten, bauten
auf Zentrechte und Vogteirechte gegründet eine ansehnliche Herrschaft
beiderseits des Mains und an der unteren Tauber auf und legten zwischen 1192
und 1244 die Stadt W. an. 1327 gewannen sie Teile der Herrschaft Breuberg, die
1407 einer 1497 die Hauptlinie beerbenden Nebenlinie zugeteilt wurde. Unter
Kaiser Karl IV. nahmen die Grafen 1362 ihre Güter von Böhmen zu Lehen. Unter
Graf Georg II. (1521-1530) führten sie die Reformation ein. Nach dem Aussterben
des zum fränkischen Reichsgrafenkollegium gehörigen Geschlechts 1556/1574
fielen die Güter zum kleineren Teil an die verwandten Erbach, zum größeren Teil
an die verschwägerten Grafen von Stolberg(-Königstein-Rochefort). Über deren
jüngste Erbtochter Anna kam die Grafschaft 1598/1600 großenteils an die nach
Jahren gemeinsamer Herrschaft (seit 1574) ihre Mitregenten ausschaltenden
Grafen von Löwenstein, die sich seitdem Grafen von Löwenstein-Wertheim nannten,
aber in schweren Kämpfen mit dem Hochstift Würzburg bis 1670/1667 fast alle
wertheimischen Güter außerhalb der Grafschaft verloren. Sie besaßen in der
Grafschaft die Stadt W., jeweils einen Teil der Ämter Remlingen und Schwanberg,
die Ämter Königheim, Laudenbach, Kleinheubach und die Herrschaft Breuberg. 1806
kam die Grafschaft, die Sitz und Stimme beim fränkischen Reichsgrafenkollegium
und beim fränkischen Reichskreis hatte und etwa 12 Quadratmeilen (abzüglich
umstrittener Gebiete 5 Quadratmeilen oder 282 Quadratkilometer) und 13739
Einwohner [1803] in der Stadt Wertheim und knapp 30 Dörfern und Flecken
umfasste, mit den Gütern links des Mains (W.) an Baden, im Übrigen an das
Fürstentum Aschaffenburg, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt und 1814 an
Bayern. S. a. Löwenstein-Wertheim.
L.: Wolff 121; Zeumer 554 II b 62, 4; Wallner 692 FränkRK 10; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Die Territorien des
Reichs 4, 214; Ortmann, W., Die Stadt Wertheim am Main, Diss. Darmstadt, 1950;
Mader, K., Entstehung und Entwicklung der Stadt Wertheim, Mainfrk. Jb. 4
(1952); Friese, A., Der Lehenhof der Grafen von Wertheim im späten Mittelalter,
Mainfränk. Hefte 21 (1955); Ehmer, H., Wertheim im Großherzogtum Baden, 1979;
Ehmer, H., Geschichte der Grafschaft Wertheim, 1989; Wendehorst, A., Wertheim,
LexMA 9 1998, 12; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Bachmann, M., Lehenhöfe
von Grafen und Herren im ausgehenden
Mittelalter. Das Beispiel Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Gläser, S., Die
Mediatisierung der Grafschaft Wertheim, 2006; Rückert, P., Stadt - Land -
Heimat. Wertheim und seine Grafschaft, Wertheimer Jb. 2006/2007, 17ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westerburg (Herrschaft). 1209 wird W. im
Westerwald erstmals genannt. Es war Stammburg der Herren
von W. und bereits im 12. Jahrhundert Sitz der Vögte des Stiftes Gemünden.
Durch Heirat einer Gräfin von Leiningen erlangte Siegfried von Runkel W. und
die Vogtei Gemünden. Eine aus der Stammburg Runkel im 13. Jahrhundert
verdrängte Linie, der 1288 W. bestätigt wurde, nannte sich fortan W. Zur
Herrschaft W., die im 14. und 15. Jahrhundert durch das Hochstift Trier und die
Grafen von Nassau und Katzenelnbogen bedrängt wurde, kam 1467 über eine
Erbtochter die Grafschaft Leiningen. Von der Herrschaft W. hatten am Ende des
18. Jahrhunderts die gräflichen Linien Leiningen-Westerburg-Altleiningen und
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen gemeinsam die Stadt W. und die Herrschaften
Schadeck und Weltersburg. Innerhalb Westerburg-Leiningens zählte W. zum oberrheinischen
Reichskreis. W. kam 1806 an das Großherzogtum Berg, 1813/1815 an Nassau, 1866
an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Leiningen-Westerburg.
L.: Wolff 282; Zeumer 552ff. II b 60, 20, 60, 21; Wallner 698 OberrheinRK 40 a,
b; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Wagner, E.,
Westerburg, (in) Berichte zur deutsche Landeskunde 33, 1 (1964), 134; Mehr, W.,
Kleine Stadtgeschichte, 1985; Gensicke, H., Westerburg, Nassauische Annalen 99
(1988). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westerstetten (Reichsritter). Seit 1264
erscheinen Herren von W., die vom 13. bis zum
15. Jahrhundert W. innehatten, sich im 14. Jahrhundert in mehrere Linien
teilten und unter anderem um Drackenstein, Dunstelkingen, Dillingen und
Ellwangen Güter erwarben. Von etwa 1562 (Ulrich Dietdegen von W. zu Lautlingen
und Margrethausen) bis etwa 1624 waren die W. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und von 1542 bis 1637
wegen Ballhausen, Dunstelkingen und Katzenstein Mitglied des Kantons Kocher.
1637 starb die Familie aus. Das Dorf W. wurde 1432 vom Kloster Elchingen
erworben und fiel über ein Kondominat mit Ulm (bis 1773) 1803 an Bayern und
1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 217; Schulz 274; Heisler, E., Westerstetten, Chronik eines Dorfes
der Ulmer Alb, 1974.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westphalen (Königreich). Durch Dekret vom
18. 8. 1807 bildete Napoleon nach dem Frieden von Tilsit, in dem Preußen alle
linkselbischen Gebiete aufgeben musste, für seinen Bruder Jerôme ein Königreich
W. mit 688 Quadratmeilen bzw. fast 40000 Quadratkilometern und fast 2 Millionen
Einwohnern. Es bestand nach Ausweis des Art. 1 der Konstitution vom 15. 11.
1807 aus dem bisherigen Herzogtum Braunschweig (Braunschweig-Wolfenbüttel), aus
Hessen-Kassel (ohne Hanau, [Schmalkalden und] Niederkatzenelnbogen
[Niedergrafschaft Katzenelnbogen]) nebst Rinteln und Schaumburg, aus den
hannoverschen Gebieten Göttingen, Grubenhagen nebst den Zubehörungen von
Elbingerode, Osnabrück und im Harz, aus den linkselbischen preußischen Gebieten
Altmark, Magdeburg, aus dem Gebiet von Halle (an der Saale), aus Halberstadt,
Stolberg, Wernigerode (Stolberg-Wernigerode), Hohnstein, Hildesheim,
Quedlinburg, Goslar, Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen, Minden, Ravensberg,
Paderborn und Münster, aus den sächsischen Ämtern Gommern, Barby und Treffurt
sowie dem sächsischen Anteil an der Grafschaft Mansfeld, aus Corvey-Höxter
(Corvey) und aus der Reichsgrafschaft Kaunitz-Rietberg (Rietberg). Es war
Mitglied des Rheinbunds. Hauptstadt war Kassel. Am 15. 10. 1807 erhielt das als
aufgeklärter Modellstaat gedachte Königreich eine von liberalen Grundsätzen
beherrschte Verfassung (Volksvertretung mit 70 Vertretern des Grundeigentums,
15 der Kaufleute und Fabrikanten sowie 15 der Gelehrten), mit der auch der Code
Napoléon als Gesetzbuch eingeführt wurde. Politische Ziele waren die
Beseitigung der Standesvorrechte, die Befreiung von der Leibeigenschaft und die
Einführung der Gewerbefreiheit. Faktisch wurde das in die Departements Elbe,
Saale, Harz, Oker, Leine, Werra, Fulda und Weser eingeteilte Land diktatorisch
regiert. Die Universitäten Helmstedt, Rinteln und Paderborn wurden aufgelöst,
die Klöster und Stifte aufgehoben. 1809 kam es zu Aufständen. Am 14. 10. 1810
erhielt das Königreich aus der Auflösung Hannovers 468 Quadratmeilen mit 647000
Einwohnern (Hannover ohne Lauenburg). Am 12. 10. 1810 musste es Abtretungen im
Nordwesten an Frankreich zulassen. Am 1. 10. 1813/26. 10. 1813 zerfiel das
scheinkonstitutionelle Königreich. Hessen-Kassel lebte sofort wieder auf, die
übrigen Gebiete wurden zunächst von einem Zentralverwaltungsrat geführt und
1815 meist an die früheren Herren zurückgegeben.
L.: Kleinschmidt, A., Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893; Weidemann,
J., Neubau eines Staates. Das Königreich Westphalen, 1936; Kohl, W., Die
Verwaltung der östlichen Departements des Königreichs Westphalen 1807-14, 1937;
Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im Königreich Westphalen,
1973; Regierungsakte des Königreiches Westphalen, hg. v. Rob, K., 1992; Nedden,
C. zur, Die Strafrechtspflege im Königreich Westphalen, 2003; Bethan, A.,
Napoleons Königreich Westphalen, 2012; Sunderbrink, B., Revolutionäre
Neuordnung auf Zeit, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wettenhausen (Reichsstift, Propstei). 1130
wurde in Verbindung mit der cluniazensischen Reform das
Augustinerchorherrenstift W. an der Kammel, das 982 entstanden, aber später
eingegangen war, von Gertrud von Roggenstein neu gegründet. 1412 erkaufte die
Abtei freie Vogtwahl. Vögte waren die Burgau, die Grafen von Berg, Habsburg als
Herr von Burgau, nach der 1412 gewährten freien Vogtwahl die Herren von Knöringen (bis 1469), 1471 Ulm und 1531 der
Bischof von Augsburg. 1566 wurde W. reichsunmittelbar und erhielt Sitz und
Stimme im schwäbischen Prälatenkollegium und im schwäbischen Reichskreis. Von
1671 bis 1776 hatte der Propst die hohe Gerichtsbarkeit in W. 1803 fiel das
geschlossene Herrschaftsgebiet von 2 Quadratmeilen und 5000-5400 Einwohnern
innerhalb der Markgrafschaft Burgau an Bayern.
L.: Wolff 190; Zeumer 552 II a 36, 14; Wallner 688 SchwäbRK 55; Reden-Dohna, A.
v., Reichsstandschaft und Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im
Zeitalter des Barock, 1982.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetterau (Landvogtei, Reichslandvogtei).
Das Gebiet zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam seit 15 n. Chr. unter
römischen Einfluss und wurde um 85 in die Provinz Germania superior einbezogen.
In der Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer es an Germanen (Alemannen, am
Ende des 5. Jahrhunderts Franken) preis. Seit karolingischer Zeit erscheint
dann die vom Fluß Wetter ausgehende Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8.
Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in
der Hand der Konradiner), die im 13. Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach
1036 zog der König die W. an sich. 1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes
gelangte an die Ministerialen von Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten
Grafen bzw. Herren von Nidda, Büdingen,
Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen, Solms, Nürings, Diez, Nassau, Katzenelnbogen
und Eppstein hervor. Bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa versuchte unter
Nutzung alter Rechte, das Gebiet als Reichsland zu gewinnen. Sein Enkel
Friedrich II. bildete eine von König Rudolf von Habsburg nach 1273 erneut
aufgegriffene Reichslandvogtei, welche die Reichsgrafschaften Isenburg, Hanau,
Eppstein, Katzenelnbogen, Nassau, Solms, Leiningen, Ziegenhain, Wertheim und
Wied, die Reichsganerbschaften Friedberg, Gelnhausen, Kalsmunt, Staden,
Lindheim, Dorheim und Reifenberg (Reiffenberg) sowie die Reichsstädte Frankfurt,
Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar in einem losen Rahmen zusammenschloss. Seit
1419 wurde das Amt des Reichslandvogts nicht mehr besetzt. Seine Aufgaben
wurden teilweise von dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium wahrgenommen, das
im 16. Jahrhundert Stimmrecht im Reichsfürstenrat gewann. 1803 kamen die
einzelnen Herrschaften im Westen an Nassau und damit 1866 an Preußen und 1945
an Hessen, im Osten an Hessen-Darmstadt und damit 1945 ebenfalls an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O.,
Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des
deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues Wettereiba,
1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 Wedereiba,
Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach bzw.
Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff, Ostheim,
Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer Territorialgeschichte,
Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F., Studien zur
Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess.
Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im Rhein-Maingebiet,
Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,
II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich, Adel und Kirche in
der Wetterau, 1965; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen,
1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972; Herrmann, F., Von
der Vorzeit zum Mittelalter, 1989; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein,
1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9 1998, 46; Geschichte von Wetterau und
Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1 1999; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 525.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetzlar (Reichsstadt, Grafschaft). Die
Konradiner, die Grafen des Lahngaus waren, errichteten um 914/915 (?) am
Zusammenfluss von Wetzbach und Lahn sowie am Lahnübergang der Straße von
Frankfurt nach Köln auf ehemaligem Reichsgut eine Kirche und ein Marienstift.
Nach dem Aussterben der Konradiner um die Mitte des 10. Jahrhunderts fiel der
Ort W. (1142 Witflaria) an den König. Dieser fügte ihn im 12. Jahrhundert in
das Reichsland der Wetterau ein. Zwischen 1165 und 1180 (Privileg Friedrichs I.
Barbarossa) wurde W. Stadt. Diese erhielt Frankfurter Recht und wurde
Reichsstadt (1288 Brücke über die Lahn). Die günstige Verkehrslage zwischen
Frankfurt und Köln sowie die Eisenerzverarbeitung und die Wollweberei führten
zu beachtlicher wirtschaftlicher Blüte (mit etwa 6000 Einwohnern), ehe es seit
der Mitte des 14. Jahrhunderts zum Niedergang (1370 Stadtbankrott) kam.
Reichsvögte der Reichsvogtei W. waren nach den Herren
bzw. Grafen von Merenberg von 1328 bis 1536 die Grafen von
Nassau-Weilburg/Nassau-Saarbrücken, von 1536 bis 1802/1803 die Landgrafen von
Hessen bzw. Hessen-Darmstadt. 1373 wurde zur Abwehr der Grafen von Solms ein
Schutzverhältnis mit Hessen begründet. 1542 wurde die Reformation eingeführt.
Von 1693 bis 1806 war W., das zum oberrheinischen Reichskreis zählte, Sitz des
Reichskammergerichts. 1802/1803 (1,4 Quadratmeilen, 6000 Einwohner) verlor es
die Reichsfreiheit, gehörte von 1803 bis 1813 als Grafschaft W. zum Staat des
Fürstprimas von Dalberg (1810 Großherzogtum Frankfurt) und kam 1815 zu Preußen
(Rheinprovinz, seit 1932 Provinz Hessen-Nassau). 1945 fiel es an Hessen.
L.: Wolff 292; Zeumer 554 III a 14; Wallner 699 OberrheinRK 54; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450), III 22 (1648) D3, III 38
(1789) B3; Die Territorien des Reichs 4, 40; Schroeder 423ff.; Urkundenbuch der
Stadt Wetzlar, Bd. 1ff. 1911ff.; Rau, H., Geschichte der Reichsstadt Wetzlar,
1928; Regel, F., Wetzlar, Herborn, Dillenburg, 1931; Schönwerk, A., Geschichte
von Stadt und Kreis Wetzlar, 2. A. 1975; Uhlhorn, F., Wetzlar und Limburg.
Untersuchungen zur territorialgeschichtlichen Dynamik der Landschaft an der
unteren Lahn, FS T. Mayer, Bd. 2 1955; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Heitzenröder, W., Reichsstädte und
Kirche in der Wetterau, 1982; Hahn, H., Untersuchungen zur Geschichte der
Reichsstadt Wetzlar im Mittelalter, 1984; Felschow, E., Wetzlar in der Krise
des Spätmittelalters, Diss. phil. Gießen, 1984; Moraw, P., Die Städtepolitik
Kaiser Karls IV. (1346-1378) unter besonderer Berücksichtigung von Wetzlar,
(in) Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins 31 (1985); Felschow, E.,
Betrachtungen zur spätmittelalterlichen Stadtverfassung am Beispiel der Städte
Gießen und Wetzlar, Hess. Jb. für LG. 39 (1989); Hahn, H., Altständisches
Bürgertum zwischen Beharrung und Wandel. Wetzlar 1689-1870, 1991; Fahlbusch,
F., Wetzlar, LexMA 9 1998, 52; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2,
673; Schieber, S., Normdurchsetzung im frühneuzeitlichen Wetzlar, 2008.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wickrath, Wickradt, Wickerad, Wykradt
(Herrschaft, freie Reichsherrschaft). 1068 wird in einer gefälschten Urkunde
die Burg W. an der oberen Niers südlich Mönchengladbachs bzw. südwestlich
Düsseldorfs erstmals genannt. Um sie entstand eine kleine Herrschaft der Herren von W., zu der noch die Herrschaft Schwanenberg
nordwestlich von Erkelenz zählte. 1310 war sie Lehen Gelderns. König Maximilian
verlieh das Reichslehen W. seinem Rat Heinrich von Hompesch. 1502 fiel es an
die Freiherren von Quadt, die 1752 in den Reichsgrafenstand erhoben wurden. Die
Reformation drang nicht völlig durch. 1792 gehörte der Graf von Quadt wegen der
Herrschaft W. (1,5 Quadratmeilen, 3000 Einwohner) zu den westfälischen Grafen
der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags und zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1794 wurde die Herrschaft von
Frankreich besetzt. 1813/1815 kam sie an Preußen, 1946 W. an
Nordrhein-Westfalen. S. Are-Wickrath.
L.: Wolff 365f.; Zeumer 554 II b 63, 25; Wallner 704 WestfälRK 45; Husmann-Trippel,
J., Geschichte der ehemaligen Herrlichkeit bzw. Reichsgrafschaft und der Pfarre
Wickrath, 1909ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Widdern (Ganerbschaft). In W. bei
Heilbronn (Witterheim) hatte 774 Lorsch Güter. Im 13. Jahrhundert belehnten die
Bischöfe von Würzburg die Herren von Dürn
(Walldürn?), die Grafen von Wertheim und 1307 die Grafen von Eberstein mit dem
Ort. 1362 kamen Burg und Stadt je zur Hälfte an das Hochstift Würzburg und
Hohenlohe. Im 18. Jahrhundert waren Würzburg, Württemberg, Gemmingen und
Züllenhard Ganerben. 1805/1806 kam das zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken zählende W. an Württemberg und Baden, 1846 durch Tausch an Württemberg
und mit diesem 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512; 1200 Jahre Widdern, Festbuch, 1977.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wied (Grafschaft, Fürstentum). Vor
1129 gründete Graf Meffried die 1129 erstmals genannte Burg (Alt-)W. nördlich
von Koblenz im Engersgau. Sie wurde Mittelpunkt einer nördlich der Lahn wie
links des Rheins begüterten Herrschaft aus Reichsgut. 1244 starb das nach W.
benannte Grafengeschlecht aus. Ein Teil der Güter fiel über die Erbtochter an
die Grafen von Isenburg (Isenburg-Braunsberg), der andere Teil an die Herren von Eppstein (1306 an die Grafen von Virneburg,
dann an die Grafen von Jülich). Die Grafen von Isenburg (Wilhelm von
Braunsberg) vereinigten 1338 die gesamte Grafschaft W. erneut und nannten sich
seitdem Grafen von W. 1462 erlosch auch dieses Haus W. Die Grafschaft fiel in
weiblicher Erbfolge an eine Linie der im Lahngau begüterten Herren von Runkel, die sich danach Grafen von W.
nannten und in der Linie Westerburg 1468 die Grafschaft Leiningen erbten. 1595
wurde das seit 1581 unter Erben umstrittene Gebiet geteilt. Die obere
Grafschaft W. mit Runkel und der Residenz in Dierdorf blieb nach neuen
Erbstreitigkeiten seit 1698 bei der älteren Linie Wied-Runkel. Die untere
Grafschaft W. mit W. und der Residenz in Neuwied (1648/1653) fiel an die jüngere
Linie Wied-Neuwied. Wied-Neuwied wurde 1785, Wied-Runkel 1791 in den
Reichsfürstenstand erhoben. Um 1800 umfassten die obere und untere Grafschaft,
die beide zum westfälischen Reichsgrafenkollegium und zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörten, zusammen ein Gebiet von 6
Quadratmeilen. Wied-Runkel erhielt 1803 die kölnischen Ämter Altenwied und
Neuerburg sowie die trierische Kellerei Villmar. 1806 kamen beide Grafschaften
an Nassau, 1815 an die Rheinprovinz Preußens. 1824 erlosch die Linie
Wied-Runkel und wurde von Wied-Neuwied beerbt. 1945/1946 kam das Gebiet der
alten Grafschaften zu Rheinland-Pfalz, Runkel zu Hessen.
L.: Wolff 343ff.; Zeumer 554 II b 63, 4(, 5); Wallner 703 WestfälRK 25 a, b;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Klein 185;
Wirtz, L., Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65; Gensicke,
H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Holbach, R., Wied, LexMA 9
1998, 78. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wien (Reichsstadt, Residenz des
Herzogs von Österreich bzw. Erzherzogs von Österreich bzw. Königs, seit
1611/1612 ständige Residenz der Habsburger als Landesfürsten und Kaiser). Nach
einer keltischen Siedlung Vindobona am Einfluss der Wien in die Donau gründeten
die Römer um 100 n. Chr. ein gleichnamiges, um 130 n. Chr. erstmals erwähntes
Lager (im Bereich Freyung/Herrengasse). Dieses
wurde 166 und 400 von Germanen zerstört und zuletzt 493/550 erwähnt. 881
erscheint dann die Siedlung W. (Wenia). Diese fiel 1130/1135 an die
Babenberger. Spätestens 1156 wurde sie zu ihrem Hauptsitz ausgebaut. Um 1200
war sie vielleicht die größte deutsche Stadt nach Köln. 1221 erhielt sie
Stadtrecht. 1237-1238 und 1246-1250 wurde sie reichsunmittelbar. 1251 kam sie
an König Ottokar II. von Böhmen, 1276 an König Rudolf von Habsburg. 1365
erhielt sie eine Universität. 1469 wurde sie Bischofssitz innerhalb der
Erzdiözese Salzburg, 1722/1723 Erzbischofssitz. Seit 1438/1439 wurde sie trotz
des kurzen Überganges an Ungarn (1485-1490) allmählich Residenz des Kaisers des
Heiligen Römischen Reiches (1800 etwa 231000 Einwohner), 1806 Hauptstadt des
Kaiserreichs Österreich und 1918 Hauptstadt der Republik Österreich.
L.: Wolff 25; Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, 1845ff.; Tietze, H., Wien,
1931; Walter, F., Wien, Bd. 1ff. 1940ff.; Gugitz, G., Bibliographie zur
Geschichte und Stadtkunde von Wien, Bd. 1ff. 1947ff.; Gall, F., Alma Mater
Rudolphina 1365-1965, 1965; Neumann, A., Vindobona. Die römische Vergangenheit
Wiens, 1971; Endler, F., Das k. und k. Wien, Wien 1977; Historischer Atlas von
Wien, hg. v. Wiener Stadt- und Landesarchiv, 1981; Csendes, P., Das Wiener
Stadtrechtsprivileg von 1221, 1986; Czeike, F., Wien und Umgebung, 1988; Die
Wiener Stadtbücher, 1395-1430, Bd. 1, 1395-1400, hg. v. Brauneder, W. u. a.,
1989; Csendes, P., Geschichte Wiens, 2. A. 1990; Europas Städte zwischen Zwang
und Freiheit, 1995, 233; Metropolen im Wandel, 1995, 263; Csendes, P., Wien,
LexMA 9 1998, 85; Opll, F., Das große Wiener Stadtbuch, 1999; Wien, hg. v.
Csendes, P. u. a., Bd. 2f. 2003ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 624;
Waldstätten, A., Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia, 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wiesentheid (reichsunmittelbare Herrschaft).
Das 892 erstmals erwähnte W. bei Kitzingen war Mittelpunkt einer Herrschaft.
Sie unterstand seit 1452 den Fuchs von Dornheim. Valentin Fuchs kaufte 1547 das
Schloss mit Zubehör von den Grafen von Castell als Erblehen. Durch Heirat der
Witwe des Georg Adolf Fuchs von Dornheim mit Johann Otto von Dernbach (1678)
kam die zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft
an die Herren von Dernbach. 1675 wurden die
Inhaber in den Reichsfreiherrenstand, 1678 in den Reichsgrafenstand erhoben.
1681 erlangte der Graf Sitz und Stimme beim fränkischen Reichskreis und beim
fränkischen Reichsgrafenkollegium. 1692 gab der Ritterkreis die Herrschaft
frei. 1701/1704 fiel sie durch Heirat an die Grafen von Schönborn (W.,
Atzhausen, Geesdorf [Goesdorf], Wald von Obersambach), während Järkendorf,
Abtswind, Schwarzenau und Kirchschönbach durch Abtretung an Würzburg und
Heimfall verlorengingen. Um 1800 umfasste die Herrschaft mit 9 Dörfern ein Gebiet
von einer Quadratmeile mit etwa 1300 Bauern. 1806 fiel sie zunächst an Bayern,
das sie 1810 an das Großherzogtum Würzburg abtrat und sie mit diesem 1814/1815
zurückerhielt.
L.: Wolff 126; Zeumer 554 II b 62, 10; Wallner 693 FränkRK 24; Domarus, M., Wiesentheid.
Seine Bedeutung und seine Geschichte, 1953; Domarus, M., Territorium
Wiesentheid, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wildenburg, Wildenberg (reichsunmittelbare,
Herrschaft). Nach der Burg W. bei Siegen (bzw. im Kreis Altenkirchen) nannten
sich seit 1239 Herren von W., die von den Herren von Arenberg abstammten, die Vögte der Abtei
Werden waren. Ihre innerhalb der Reichsritterschaft als reichsunmittelbar
geltende, zwischen Westfalen, Siegen, Sayn und Berg gelegene Herrschaft kam bei
ihrem Aussterben 1418 über eine Erbtochter an die Grafen von Hatzfeld. 1792
gehörte die Herrschaft W. mit Schloss W. und einigen Dörfern zu den nicht
eingekreisten Reichsteilen und zu dem Kanton Mittelrheinstrom des Rheinischen
Ritterkreises bzw. des Ritterkreises Rhein. 1806 kam sie an das Großherzogtum
Berg (Departement Sieg), 1813/1815 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 347, 503; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wildenfels (reichsunmittelbare Herrschaft).
Vor 1200 wurde die Burg W. bei Zwickau errichtet. Sie war Mittelpunkt einer
Herrschaft der erstmals 1222 genannten, wahrscheinlich edelfreien Herren von W., die Reichsunmittelbarkeit erlangten und
1521 in der Reichsmatrikel erschienen. Nach ihrem Aussterben 1602 fiel sie mit
150 Hufen in zwei Orten und sechs Dorfanteilen an die Grafen von
Solms-Wildenfels. Diese mussten 1706 nach langwierigen Prozessen die
Landeshoheit Sachsens über die zum obersächsischen Reichskreis zählende
Herrschaft anerkennen, doch behielt W. erst 1846 beseitigte Steuervorrechte und
Zollvorrechte. Über Sachsen kam W. von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik. S. Solms-Wildenfels.
L.: Wolff 379; Wallner 708 ObersächsRK 2.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wilhering (Herren).
Die edelfreien Herren von W., die 1146 das
Kloster W. zwischen der Donau und dem Westende des Kürnbergerwaldes gründeten,
kamen mit den Babenbergern nach Österreich.
L.: Wolff 27; Stülz, J., Geschichte des Cistercienserklosters Wilhering, 1840.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Willstätt (Herrschaft). 1254 erscheint W.
(Willestetten) bei Kehl in der Ortenau. 1288 kam es von den Herren von Geroldseck an die Grafen von Lichtenberg,
1480 an Hanau-Lichtenberg und Zweibrücken-Bitsch und 1736 von Hanau-Lichtenberg
an Hessen-Darmstadt. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803
fiel es von Hessen-Darmstadt an Baden. Mit diesem gelangte es 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 272. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Windeck (Herrschaft). Nach der Burg W.
(Kappelwindeck bei Bühl) nannten sich vermutlich seit dem 13. Jahrhundert Herren von W., die Ministeriale des Bischofs von
Straßburg waren. 1309 mussten sie Stollhofen mit Söllingen und Hügelsheim an
Baden verkaufen. 1592 starb die wohl zeitweise in die Linien Altwindeck und
Neuwindeck gespaltete Familie im Mannesstamm aus. Die Herrschaft W. wurde im
17. Jahrhundert von Baden-Baden erworben. S. Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 39; Glaubitz, T. v., Die Burgen Alt- und Neuwindeck mit den
Bühler Edelhöfen, 1960.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Windischgrätz (Herren,
Grafen, Reichsfürsten). 1218 erscheinen die aus Oberbayern stammenden und als
Ministerialen der Grafen von Andechs in die Steiermark gelangten Herren von W. 1551 wurden sie in den Freiherrenstand,
1557 und 1658 in zwei Linien in den Reichsgrafenstand erhoben. Die erste Linie
erlangte 1804/1805 für das von den Grafen von (Abensberg und) Traun gekaufte
Reichsfürstentum Eglofs und Siggen in Oberschwaben den Reichsfürstenstand.
(1806 kam Eglofs mit rund 35 Quadratkilometern und etwa 2000 Einwohnern an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.)
L.: Wolff 28; Zeumer 554 II b 62, 11.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Winneburg (reichsunmittelbare Herrschaft[,
Fürstentum]). Nach der bei Cochem an der Mosel gelegenen Burg nannten sich die Herren von W., die um die Burg eine kleine Herrschaft
errangen. Sie erbten 1362 in weiblicher Erbfolge die Herrschaft Beilstein
nördlich Zells an der Mosel. 1637 zog das Erzstift Trier nach
Auseinandersetzungen mit der Pfalz (1488 Beilsteiner Krieg) und dem Aussterben
der Herren W. und Beilstein an sich. 1652
übertrug es sie mit 17 Orten als Reichsafterlehen an die Freiherren von
Metternich, die 1679 in den Grafenstand erhoben wurden und sich deswegen von
Metternich-Winneburg und Beilstein nannten. Sie besaßen bis 1780 den größten
Teil ihrer Herrschaft als sog. Dreiherrisches auf dem Hunsrück zusammen mit dem
Erzstift Trier und der Grafschaft Sponheim. 1792 gehörten die Grafen von
Metternich wegen W. und Beilstein (Winneburg-Beilstein) zu den westfälischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Die
Herrschaften W. und Beilstein zählten mit 3 Quadratmeilen Gebiet und 6500
Einwohnern zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Nach der Besetzung
durch Frankreich wurden sie 1801 an Frankreich angegliedert. 1815 kamen sie an
Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz. (S. a. Ochsenhausen.)
L.: Wolff 361; Zeumer 554 II b 63, 19; Wallner 704 WestfälRK 34.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Winterstetten (, Winterstettenstadt)
(Herrschaft). Nach W. südlich Biberachs nannten sich zwischen 1181 und 1187 Herren von W. (Winthersteden). 1214 gelangte W. an
Konrad von Tanne, danach an Eberhard von W. († 1230), dann an Konrad von
Schmalegg. Vor 1331 fiel die Herrschaft an Österreich. 1438/1442 wurde sie von
den Truchsessen von Waldburg erworben. Später kam sie an die Linie
Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Über sie gehörte sie am Ende des 18. Jahrhunderts zum
schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg gelangte W. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wolfach (Herrschaft). W. an der Kinzig
wird 1030 erstmals erwähnt. Nach der Burg W. nannten sich Herren von W. Graf Friedrich I. von Fürstenberg (†
1296) erwarb die Herrschaft, zu der kaum mehr als das Tal der W. gehörte, durch
Heirat. 1806 fiel W. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Disch, F., Chronik der Stadt Wolfach, 1920; Veltzke, G., Der
gebundene bäuerliche Besitz in der fürstenbergischen Gesetzgebung, 1938; Der
Kreis Wolfach, hg. v. Theiss, K./Baumhauer, H., 1966; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 687.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wolfegg (Grafschaft[, Lande der
Erbtruchsessen9). W. (1219 Wolfegge) bei Ravensburg kam vermutlich von den am
Ende des 12. Jahrhunderts nachweisbaren Herren
von W. zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Herren
von Tanne (seit 1219 von Waldburg). Die aus Wolfegger und Tanner Gütern und der
Stadt Wurzach gebildete Herrschaft erhielt 1444 den Blutbann, war seit 1489
Reichslehen und wurde 1628 Reichsgrafschaft. Bei der Teilung von 1429 fiel sie
an die eberhardische (Sonnenberger) Linie, bei der Teilung von 1508 an die
georgische (Zeiler) Linie. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Grafschaft
W. als Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Wolfegg-Wolfegg und
Waldburg-Wolfegg-Waldsee (etwa 7,5 Quadratmeilen bzw. 400 Quadratkilometer
Gebiet mit 14000 Einwohnern) zum schwäbischen Reichskreis. 1806 fiel im Rahmen
der Säkularisation das Kollegiatstift W. an. W. selbst kam 1806 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Waldburg-Wolfegg.
L.: Wolff 200; Wallner 685 SchwäbRK 12; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Der Kreis Ravensburg, 1975; Chronik des Kreises
Ravensburg, 1976.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wolfenbüttel (Fürstentum, Residenz des
Herzogs von Braunschweig-Lüneburg bzw. Braunschweig-Wolfenbüttel). W. an der
Oker im nördlichen Harzvorland, der südlichste aller -büttel-Orte, wird 1118
erstmals erwähnt (Wulferesbutle), ist aber vermutlich erheblich älter (7./8.?,
10./11. Jahrhundert). Die Burg W. unterstand zunächst den
brunonisch-welfischen, später reichsministerialischen Herren
von Asseburg (Gunzelin von W.) und wurde nach der Zerstörung der Herrschaft
durch die Welfen (1255) 1283 von diesen wieder aufgebaut. 1267 erhielt Herzog
Heinrich der Lange bei der Teilung Braunschweig-Lüneburgs
(Braunschweig-Wolfenbüttels) die Gebiete um Braunschweig-Wolfenbüttel,
Einbeck-Grubenhagen und Göttingen. Von 1279 bis 1292 gehörte W. zusammen mit
Gütern um Gandersheim und Seesen einer eigenen Linie. 1345 kam W. an Herzog
Magnus I. Seit 1432 war W. Hauptsitz der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel.
1495 gelangte es zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, das 1635 an die
Linie Lüneburg-Dannenberg (Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt, Gandersheim,
Holzminden, Blankenburg in 3 getrennten Landesteilen) und 1735 an die Linie
Braunschweig-Bevern fiel. 1753/1754 wurde die Residenz des Fürstentums von W.
nach Braunschweig verlegt. 1946 kam W. mit Braunschweig an Niedersachsen. S. Braunschweig-Wolfenbüttel.
L.: Wolff 438f.; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Meier, P., Untersuchungen zur
Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, Jb. d. Geschichtsvereins für das Herzogtum
Braunschweig 1 (1902), 1; Karpa, O., Wolfenbüttel, 2. A. 1965; Thöne, F.,
Wolfenbüttel, Geist und Glanz einer alten Residenz, 2. A. 1968; Busch, S.,
Hannover, Wolfenbüttel und Celle, 1969; Beiträge zur Geschichte der Stadt
Wolfenbüttel, hg. v. König, J., 1970; Ohnesorge, K., Wolfenbüttel, 1974; Zur
Stadtgeschichte Wolfenbüttels, hg. v. Reuter, H., 1988; Casemir, K./Ohainski,
U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge um 1616, 1996; Ohainski, U.,
Wolfenbüttel, LexMA 9 1998, 304; Medefind, H., Die Kopfsteuerbeschreibung des
Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von 1678, 2001; Klingebiel, T., Ein Stand
für sich? Lokale Amtsträger in der frühen Neuzeit, 2002; Auf dem Weg zur
herzoglichen Residenz, hg. v. Schwarz, U., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 639.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wolfstein (Herren,
Freiherren, Grafen, Reichsgrafschaft). Seit 1291 nannten sich die
Reichsministerialen von Sulzbürg nach der Burg W. bei Neumarkt, deren ältere Herren seit etwa 1120 nachweisbar sind. Sie gewannen
am Anfang des 14. Jahrhunderts Allersberg (bis 1455/1470), vor 1346 Pyrbaum, im
14. und 15. Jahrhundert ein geschlossenes Herrschaftsgebiet um B., um 1350
Obersulzbürg und 1403/1404 Untersulzbürg. 1460 trugen sie die Burg und
Herrschaft W. Böhmen zu Lehen auf. 1465/1466 ging W. als Lehen Böhmens durch
Kauf an Pfalzgraf Otto II. zu Neumarkt über und kam von der Pfalz 1628 an
Bayern. Seit 1607 war die Burg W. bereits verfallen. 1522 wurden die Herren von W. in den Freiherrenstand, 1673 in den
Reichsgrafenstand erhoben. Als solche waren sie Mitglied des fränkischen
Reichsgrafenkollegiums. Ihre Erben waren die Grafen von Hohenlohe-Kirchberg und
die Grafen von Giech. S. Wolfstein zu Sulzbürg.
L.: Zeumer 554 II b 62, 8; Wappler, K., Das Sulzbürger Landl, 1957.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wolkenstein (Herrschaft). An der Furt der
Straße von Altenburg über die Zschopau gründeten um 1200 die
Reichsministerialen von Waldenburg die Burg W., die sie samt der zugehörigen
Herrschaft (mit Scharfenstein, mindestens einem Dutzend Dörfern, einem halben
Dutzend Rittergütern mit weiteren Dörfern und Dorfanteilen sowie den Städten
Ehrenfriedersdorf, Geyer, Thum und später noch Marienberg, Jöhstadt und
Lengefeld) als Lehen der Markgrafen von Meißen innehatten. 1438/1444 kam
Scharfenstein, 1479 mit dem Aussterben der Herren
von Waldenburg auch W. an die Markgrafen von Meißen bzw. Sachsen und damit von
1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 379. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wurmbrand (Grafen). 1265 hatten Herren von W. Stuppach in Kärnten, das sie 1659
veräußerten. Die Grafen von W. (Wurmbrand-Stuppach) zählten 1792 zu den
fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags.
1806 wurden die Grafen Wurmbrand-Stuppach in Österreich mediatisiert.
L.: Zeumer 554 II b 62, 14.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich,
Land, Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg
Wirtinisberc auf dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten
Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem
salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren
von W. (1081/1083 Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit
1135/1139 als Grafen (Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren
Neckartal und Remstal begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung
um 1150 - zu Beginn des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal
mit Waiblingen und Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der
Herrschaftsbildung wurden Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und
Steuer. Durch Heirat erwarben sie um 1245 von den Markgrafen von Baden
Stuttgart (stuot-gart), das im 14. Jahrhundert (1321) Sitz des Hofes und
Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482 offiziell Hauptstadt und Residenzstadt
wurde. Dazu kamen Zollrechte und Geleitsrechte an wichtigen Straßen wie der
Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach dem Untergang der Staufer rissen sie
Reichsgut im erheblichen Umfang an sich (Waiblingen). 1259 wurde Graf Ulrich I.
Marschall des Reiches über ganz Schwaben und kaufte die Grafschaft Urach
(Urach, Münsingen, Pfullingen, Nürtingen). Eberhard I. gewann 1298 die
Landvogtei Schwaben und vergrößerte das Herrschaftsgebiet um fast die Hälfte
(Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319], Hohenstaufen [1319], Dornstetten
[1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg, Glemsgaugrafschaft mit Hohenasperg).
1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier und Horburg im Elsass, 1330 Landvogtei
Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339 Vaihingen, 1343 Tübingen mit dem Reichsforst
Schönbuch, die halbe Herrschaft Teck mit Kirchheim, Winnenden, die Grafschaft
Aichelberg, Grötzingen und 1381 von den Herzögen von Teck (Verkauf der zweiten
Hälfte) Kirchheim hinzu. Eberhard III. erhielt die Herrschaft Schalksburg mit
Balingen und Onstmettingen sowie dem Rest von Bietigheim. Eberhard IV. erwarb
durch Heirat 1397/1409 die Grafschaft Mömpelgard (bis 1796/1802). 1420 umfasste
W. als die größte Grafschaft des Reiches nach einem Verzeichnis der
württembergischen Lehen und Eigengüter als Reichslehen die Grafschaft W. mit
den Städten Stuttgart, Cannstatt (Canstatt, Cannstadt), Leonberg, Waiblingen
und Schorndorf, den Zoll zu Göppingen, die Grafschaft Aichelberg mit der Stadt
Weilheim und die Vogtei zu Jesingen, das Herzogtum Teck mit den Städten und
Schlössern Kirchheim, Gutenberg, Wielandstein und Hahnenkamm, die Grafschaft
Neuffen, die Grafschaft Urach mit den Städten Urach, Wittlingen und Münsingen,
die Pfalzgrafschaft Tübingen mit den Städten Tübingen, Herrenberg,
Böblingen, Sindelfingen und dem Forst Schönbuch, die Grafschaft Calw mit Stadt
Calw, Wildbad und Zavelstein, die Grafschaft Vaihingen mit den Städten
Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen), Horrheim und Hohenhaslach (Haslach), die
Herrschaft Magenheim mit der Stadt Brackenheim, die Stadt Markgröningen als ein
Fahnlehen, die Grafschaft Asperg, die Herrschaft Horburg und die Grafschaft
Wickisau (Willisau) mit der Stadt Reichenweier im Elsass, die auf der rechten
Rheinseite oberhalb Breisach gelegene Burgfeste Sponeck, die Herrschaft
Waldhausen bei Welzheim, die Herrschaft Nagold mit den Städten Nagold und
Haiterbach (Haitersbach), die Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen Rosenfeld,
zeitweise die Grafschaft Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und die Feste
und die Hälfte von Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu
Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen, Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein,
Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg (Vogtsberg), Großgartach und
Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen (Laufen), Backnang, Winnenden,
Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg), Hundersingen, Sternenfels,
Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg, Reichenberg, Waldenstein,
Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen, Blankenhorn, Bietigheim,
Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen, Veringen, Achalm,
Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf und Wasseneck.
Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt Neuenbürg
(Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar (Bottwar)
und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde das damit
bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt. Ludwig I.
begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw. Stuttgart (mit
Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die Hauptlinie beerbte).
1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz abgeschlossen. 1482 stellte
Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie (1450-1496), der Gründer der Universität
Tübingen (1477), die Einheit des Landes wieder her (Vertrag von Münsingen),
erließ eine Landesordnung (1495) und erreichte 1495 vom Kaiser für die größte
Grafschaft des Reichs die Erhebung zum Herzog und die Einordnung des Landes als
Reichslehen, womit zugleich eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen
Besitzrechte gegeben war. Nach seinem Tode gewann zwar W. 1504 noch das
Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft Löwenstein und die Ämter
Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und Heidenheim, doch erlangte der
Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen der Annexion Reutlingens von
1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522) bzw. Österreich und musste
danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs (Reichsafterlehen) anerkennen. Um
1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555 ein romanistisch geprägtes
Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das zum schwäbischen
Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor (zeitweilig ein Drittel
seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen 450000 Einwohner und
geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde in eine Hauptlinie
und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und
Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich Württemberg-Neuenstadt,
1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert gelang die weitgehende
Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674 entstandene Nebenlinie
Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen Hauptlinie. Territorial
kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie die halbe
Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr 9400
Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war der
Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen
weiterer Güter auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.
1803 wurde der Herzog Kurfürst. Als Entschädigung für den Verlust
linksrheinischer Güter an Frankreich 1796/1801 (Mömpelgard, Gebiete im Elsass
[Horburg, Reichenweier], Freigrafschaft Burgund, 7 Quadratmeilen mit 14000
Einwohnern) bekam er 1803 durch § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses unter
der Auflage verschiedener Renten die Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal
und Zwiefalten, fünf Klöster und Stifte (Comburg, Rottenmünster,
Heiligkreuztal, Oberstenfeld, Margarethausen) sowie die neun Reichsstädte
Reutlingen, Esslingen, Rottweil, Heilbronn, Giengen, Aalen, Weil der Stadt,
Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd nebst dem Dorf Dürrenmettstetten,
insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). Außerdem erhielt W. an
geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in Schwäbisch Gmünd, Kloster
Gotteszell, das Karmeliterkloster in Heilbronn und das Benediktinerinnenkloster
Mariaberg, drei Klöster in Rottweil und das Augustinerkloster in Weil der
Stadt. Im Jahre 1804 fielen das Kapuzinerkloster in Rottweil und 1805 die
Johanniterkommenden Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil und Dätzingen und die
Deutschordenskommende Heilbronn an W. 1806 folgten die Deutschordenskommenden
Altshausen und Kapfenburg, das Kapuzinerkloster Bartenstein, das Bruderhaus in
Bernstein, das Dominikanerinnenkloster Binsdorf, das Chorherrenstift
Ehingen-Rottenburg, das Kollegiatstift und das Dominikanerinnenkloster in Horb,
die Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental (Löwenthal) bei Friedrichshafen
und Oberndorf, das Wilhemiten- bzw. Benediktinerkloster in Mengen, die
Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg), Pfedelbach und Rottenburg, das
Karmelitenkloster in Rottenburg, die Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee,
das Benediktinerkloster Wiblingen und das Benediktinerinnenkloster Urspring.
1807 gelangte das Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche
Ordenskloster in Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in
Mergentheim und Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in
Biberach, Schwäbisch Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in
Heilbronn und das Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in
Langenargen und Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und
schließlich 1830 die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit
der Anlehnung an Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805),
die österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und
mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und
verheiratete seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das
Deutschmeistergebiet von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass
das Land nach verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919
trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die
Länder Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und
Württemberg-Baden (amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der
Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf.
S. a. Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel
169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168;
Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der
Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff.
1841ff.; Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.;
Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910;
Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart,
Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.;
Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm. f. Landesgeschichte, Bd.
1ff. 1894ff.; Bibliographie der württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W.,
Bd. 1ff. 1895ff.; Mock, A., Die Entstehung der Landeshoheit der Grafen von
Wirtemberg, 1927; Hertlein, F. u. a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff.
1928ff.; Veeck, W., Die Alamannen in Württemberg, 1931; Weller, K., Die
Grafschaft Württemberg und das Reich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts,
Württemberg. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte 38 (1932); Hölzle, E.,
Württemberg im Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A.
1978; Dehlinger, A., Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen
Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser,
E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilband 2; Müller, E., Kleine Geschichte
Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die württembergische Geschichte. Von
der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre
amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zs. für württemberg. LG. 38
(1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen
Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und der westfälische Friede, 1976;
Kann, J., The Making of a State: Württemberg 1593-1793, London 1984; Wicki, H.,
Das Königreich Württemberg im ersten Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus
Württemberg, hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985; Vann, J., Die Entwicklung eines
Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl. übers. v. Nicolai, K./Nicolai,
H.), 1986; Barth, C., Geschichte von Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg,
oh deine Herren! Ein Streifzug durch die
württembergische Geschichte, 1986; Buszello, H., Der Oberrhein in Geschichte
und Gegenwart, Von der Römerzeit bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg,
1986; Beiträge zur Geschichte der Landkreise in Baden und Württemberg, hg. v.
Landkreis Baden-Württemberg, 1987; Saurer, P., Napoleons Adler über
Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Gerner, J., Vorgeschichte und
Entstehung der württembergischen Verfassung im Spiegel der Quellen (1815-1819),
1989; Frey, S., Das württembergische Hofgericht (1460-1618), 1989; Stievermann,
D., Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg,
1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm. f.
geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Holzgerlingen, 1995; Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995;
Eberl, I., Württemberg, LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von
Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C., Herrschaft über Land und Leute, 2000;
Schnabel, T., Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001;
Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933,
bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches Klosterbuch, hg. v. Zimmermann,
W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909 (Württemberg mit Mömpelgard); Württemberg
1797-1816/19, bearb. v. Paul, I., 2004; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im
spätmittelalterlichen Reich, 2005; Mann, B., Kleine Geschichte des Königreichs
Württemberg, 2006; Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg. v. Rückert,
P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges im
Spiegel von Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v. Hippel, W.
v., 2007; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der
Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine
Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008; Die Protokolle der
Regierung des Volksstaates Württemberg, bearb. v. Baumann, A. u.a., Bd. 1 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wurzach (Grafschaft). Vermutlich
erscheint W. bei Ravensburg bereits 819. Dort gründeten die
reichsministerialischen Herren von Tanne bzw.
Waldburg das 1273 erwähnte oppidum Wrzun. 1333 erhielt es das Stadtrecht
Memmingens. 1429 kam W. an die georgische (Zeiler) Linie Waldburgs, 1601/1605
an die Linie Waldburg-Zeil (Zeil), 1675 als Grafschaft an die eigene, 1803
gefürstete Linie Waldburg-Zeil-Wurzach der Truchsessen von Waldburg, 1806 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 199; Kempter, R., Wurzach, 1949; Vogel, A., Bad Wurzach, 1959; Der
Kreis Wangen, 1962.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zell (am Harmersbach) (Reichsstadt).
Z. im Schwarzwald wird 1139 (Cella) erstmals erwähnt. Es war eine Zelle des
Klosters Gengenbach, der dieses Stadtrecht verlieh. Nach der Mitte des 13.
Jahrhunderts wurde Z., das als Lehen Bambergs der Zähringer bei deren
Aussterben 1218 an Kaiser Friedrich II. gekommen war und das König Rudolf von
Habsburg nach einem 1265 durch König Konradin erfolgten Verkauf an die Herren von Geroldseck wieder an das Reich gezogen
hatte, reichsunmittelbar. Es war stets die kleinste aller Reichsstädte, hatte
Sitz und Stimme auf dem Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis und wurde
zusammen mit Offenburg und Gengenbach mehrfach verpfändet. Mit ihnen schloss es
sich 1575 im Bund der sog. Vereinsstädte zur Abwehr der
Eingliederungsbestrebungen der seit 1556 zu Österreich gehörenden Ortenau
zusammen. 1718 musste es die Unabhängigkeit des Reichstals Harmersbach
anerkennen. 1803 fiel es mit etwa 2 Quadratmeilen Gebiet (Nordrach, Biberach,
Oberentersbach und Unterentersbach) und rund 2900 Einwohnern an Baden und kam
damit 1951/2 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 227; Zeumer 555 III b 33; Wallner 688 SchwäbRK 62; Schroeder 307ff.;
Disch, F., Chronik der Stadt Zell am Harmersbach, 1937.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zimmern (Freiherren, Grafen). Die um
1080 erstmals genannten Herren von Z. (Herrenzimmern) bei Rottweil bildeten um die Burg Z.
eine Herrschaft aus. Dazu erwarben sie nach Heirat (1319) 1354 von einer
Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg die Herrschaft Messkirch, um 1400/1462
Wildenstein sowie 1462 von Habsburg Oberndorf als Pfand. 1538 wurden sie zu
Grafen erhoben. Die Grafen von Z., über deren ältere Geschichte die Zimmerische
Chronik des gelehrten Graf Froben Christoph (1519-1566) von 1564/1566
berichtet, gehörten dem schwäbischen Reichskreis sowie mit der 1581 erworbenen
Herrschaft Schramberg dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben an, starben
aber 1594 aus. Ihre Güter wurden von den Erben 1595 an die Stadt Rottweil
verkauft. Messkirch kam über eine Schwester des letzten Grafen an die Grafen
von Helfenstein. Über Rottweil gelangten die Güter zuletzt 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 148; Franklin, O., Die freien Herren
und Grafen von Zimmern, 1884; Jenny, B., Graf Froben Christoph von Zimmern,
1959; Kruse, H., Zimmern, LexMA 9 1998, 616.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zöbing (Herren). Der wohl im 10./11. Jahrhundert gegründete, vom Personennamen Ebo abzuleitende Ort bei Krems in Österreich erscheint zuerst am Anfang des 12. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt saßen die Kuenringer dort. 1130 erscheint der mit ihnen verwandte Heinrich von Cebingen. Nach der Ermordung des letzten Zöbingers 1232 fielen über die Nichte die Güter (Senftenberg) an Karl von Gutrat. 1314 kauften die Wallsee der Linie Wallsee-Linz die Herrschaft Senftenberg-Droß-Zöbing. Von ihnen ging sie 1400 auf die Linie Wallsee-Enns über, bei ihrem Aussterben 1483 auf die Grafen von Schaunberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zossen (Herrschaft). Im 13. Jahrhundert
wurde die Burg Z. (slaw. sosna, Föhre) an der Notte bei Potsdam errichtet. Sie
wurde Mittelpunkt der kleinen Herrschaft Z. Diese kam in der Mitte des 14.
Jahrhunderts als Lehen der Markgrafen von Meißen an die Herren von Torgau bzw. Torgow, 1370 mit der Lausitz an Böhmen und
1478/1490 von Georg von Stein als Nachfolger der Torgow 1490 an
Brandenburg/Preußen und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische
Republik.
L.: Wolff 388; Spatz, W., Der Teltow, Bd. 3 1912, 344ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zutphen, Zütphen (Grafschaft). Z.
(Sudveno) an der Mündung der Berkel in das Ijsselmeer war (1064 Immunität des
Bischofs von Utrecht? und danach) Allod der Herren
von Z. und Mittelpunkt einer Grafschaft mit zeitweiser Vogtei über Corvey. Die
Grafschaft kam im 12. Jahrhundert (1138) an die Grafen von Geldern. Ihre Güter
fielen 1371 an die Grafen von Jülich, 1423 an Egmond und im gelderischen
Erbfolgestreit von 1538-1543 an Habsburg. Innerhalb der spanischen Niederlande
wurde Z. 1591 von der Republik Niederlande erobert.
L.: Wolff 68; Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) F3; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 20, Sudveno, comes de, zum Ortsnamen
Zutphen; Kries, W. de, De opkomst van Zutphen, Arnheim 1960;
Doornink-Hoogenrad, M., Kleine Historie von Zutphen, 1962; Brand, H., Zutphen,
LexMA 8 (1998), 713; Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 29ff.153.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zwiefalten (Abtei, Reichsabtei). 1089 wurde
die zunächst für Altenburg am Neckar geplante Benediktinerabtei Z. bei
Reutlingen unter Hirsauer Einfluss von den papsttreuen Grafen Kuno (Cuno) und
Luitold (Liutold) von Achalm gegründet. Die Vogtei kam von den Stiftern über mehrere
Inhaber (1093 Welfen, Staufer, Grafen von Hohenberg, Herren
von Emerkingen und von Stein) 1303 an Österreich (Habsburg), 1365 als Lehen
sowie 1491 endgültig an Württemberg. Durch zahlreiche Gaben gewann Z. viele
Güter (in 29 Orten, Urbar 1425, 800-1180 Hufen) einschließlich der Herrschaft
über 26 (bzw. 35) Dörfer (weitere Rechte in 93 Orten). 1751 erlangte die Abtei
nach erfolgreicher Abwehr (1491, 1535, 1570) der Eingliederungsversuche
Württembergs und Zahlung von 210000 Gulden sowie Abtretung dreier Dörfer an
Württemberg die Reichsunmittelbarkeit. Sie war Mitglied im schwäbischen
Prälatenkollegium und beim schwäbischen Reichskreis. Bis zur Säkularisation
gehörten ihr die Dörfer Aichelau, Aichstetten, Attenhöfen (Attenhofen), Baach,
Bechingen, Daugendorf, Dürrenwaldstetten, Emeringen, Gauingen, Geisingen,
Gossenzugen, Hochberg, Huldstetten, Ittenhausen, Kirchen (Kirchheim),
Lauterach, Mörsingen, Neuburg, Oberstetten, Oberwilzingen, Offingen,
Pfronstetten, Reichenstein, Sonderbuch, Tigerfeld, Upflamör, Wilsingen, Zell,
die Schlösser Mochental (Mochenthal) und Ehrenfels sowie viele einzelne Höfe,
Häuser und Gefälle in fremden Gebieten und das Benediktinerinnenkloster
Mariaberg bei Gammertingen. 1803 fiel sie mit 3,3 Quadratmeilen bzw. 38
Quadratkilometern und 8000 bzw. 4800 Einwohnern an Württemberg und wurde
aufgehoben. Über Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 191; Zeumer 552 II a 36, 15; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Zürcher, R./Hell, H., Zwiefalten,
1967; Germania Benedictina V: Baden-Württemberg, 1975; Setzler, W., Kloster Zwiefalten.
Eine schwäbische Benediktinerabtei zwischen Reichsfreiheit und Landsässigkeit,
1979; Quarthal, F., Kloster Zwiefalten zwischen Dreißigjährigem Krieg und
Säkularisation, Monastisches Leben und Selbstverständnis im 6. und 7. Saeculum
der Abtei, 900 Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten, hg. v. Pretsch, H., 1990;
Eberl, I., Zwiefalten, LexMA 9 1998, 733; Weingarten, H., Herrschaft und
Landnutzung, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Auer von Herrenkirchen* (RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden* (Gt, MkGt, GroßHztm) Aach, Adelsheim, Adelsreut (Adelsreuth), Allerheiligen, Allmut bzw. Almut, Altensteig, Amorbach, Baar, Baden-Baden, Baden-Durlach, Baden-Württemberg, Badenweiler, Basel (FBtm, Hochstift), Bauerbach, Bayern, Beinheim, Bellheim, Berlichingen, Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Biberach, Binningen, (Bischofsheim), Blumberg, Blumenfeld, Bödigheim, Bodman, Bohlingen, Bonndorf, Buol (Boul), Breisach, Breisgau, Bretten, Bronnbach, Burkheim, Dagsburg, Deuring, Deutscher Bund, Diersburg, Dilsberg, Durlach, Eberbach (RS), Eberstein, Ebringen, Edelfingen, Elsass-Lothringen, Elsenz, Emmendingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Flehingen, Frauenalb, Freiburg (G), Freudenberg, Fürstenberg, Gailingen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbtei), Gengenbach (RS), Geroldseck, Grafenhausen, Gräfenstein, Hachberg, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hegau (LGt), Heidelsheim, Heiligenberg, Heinsheim, Heitersheim, Helmstadt, Herdwangen, Herrenalb, Hesperingen, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hewen, Hilzingen, Hochberg, Hochburg, Hoffenheim, Hohenbodman, Holdermann zu Holderstein, Hoppetenzell, Hornberg, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Ittendorf, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Kastelberg, Katzental, Kehl, Kinzigtal, (Kirnberg,) Klettgau, Königsbach, Konstanz (Hochstift), Konstanz (RVS), Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Kreuznach, Kurfürstenkollegium, Kürnberg, Lahr, Lahr-Mahlberg, Laufenburg, Lauffen, Leiningen, Leiningen-Billigheim, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Leiningen-Neudenau, Lenzburg, Lenzkirch, Leyen, Lichtenau (Bg), Lichteneck, Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Mahlberg, Mainau, Mannheim, Martinstein, Mengen, Menzingen, Meßkirch, Modena, Modena-Breisgau, Mosbach, Münchhöf, Münchwald, Munzingen, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neipperg, Nellenburg, Neuenburg (RS), Neuhaus, Neuweier, Niefern, Nimburg, Norddeutscher Bund, Oberkirch (Ht), Oberschefflenz, Odenheim (und Bruchsal), Offenburg, Ortenau, Petershausen, Pfalz, Pforzheim, Pfullendorf, Prechtal, Ramsberg, Reibeld, Reichenau, Reifferscheid, Reischach, Rheinbund, Richen, Rodemachern, Rosenegg, Rötteln, Rüdt von Collenberg, Säckingen, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim, Sankt Blasien, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Sausenberg, Sayn-Wittgenstein, Schenkenzell, Schlackenwerth, Schlatt am Randen, Schüpfer Grund, Schuttern, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Österreich, Schwarzach (RAbt), Schwarzenberg, (Gt, F), (Schweigern,) Schwetzingen, Schwörstadt, Sennfeld, Sickingen, Singen, Sinsheim, Speyer, Sponheim, Sponheim-Starkenburg, Staufen, Steinegg, Stotzingen, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzburg, Sulzfeld (H, rriOrt), Tengen, Tennenbach, Tiefenbach, Triberg, Überbruck (Überbrick) von Rodenstein, Überlingen, Üsenberg, Vorderösterreich, Waibstadt, Waldburg, Waldkirch, Waldstädte, Walldorf (RDorf), Walldürn, Wehr, Weil der Stadt, Weißenstein, Wellendingen, (Wenkheim,) Wertheim, Widdern, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Wolfach, Worms (Hochstift), Württemberg, Zähringen, Zell am Harmersbach, Zobel zu Giebelstadt, Zwingenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baden-Württemberg* (L) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achberg, Achstetten, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelsreute, Adelstetten, Albeck, Aldingen, Alfingen, Allerheiligen, Almut, Alpirsbach, Altburg, Altdorf (RDorf), Alteburg, Altensteig, Althohenfels, Altmannshofen, Altshausen, Argen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Aulfingen, Baar, Bachenau, Baden, Badenweiler, Baindt, Baldern, Ballmertshofen, Balzheim, Bargau, Bartenstein (Ht), Bartholomä, Bauerbach, Baumgarten-Eriskirch, Bebenhausen, Berg, Berlichingen, (Bernau,) Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Beuron, Biberach, Binningen, (Bischofsheim,) Blaubeuren, Blumberg, Blumenfeld, Böbingen, Böckingen, Bödigheim, Bodman (zu Bodman,) Bohlingen, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, Börstingen, Braunsbach, Breisach, Breisgau, Bretten, Brochenzell, Bronnbach, Bronnen, Buchau, Buchhorn, Buol, Burgberg, Burkheim, Bussen, Bußmannshausen, Calw, Crailsheim, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dietenheim, Dilsberg, Dischingen, Donaustädte, Dorfmerkingen, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Durlach, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberbach, Eberhardzell, Ebringen, Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellrichshausen, Ellwangen, Elsenz, Emerkingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Erbach, Erkenbrechtshausen, Eroldsheim (Erolzheim), Eschenbach (rriHt), Esslingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Flehingen, Flochberg, Frauenalb, Freiburg (G, RS), Freudenberg, Freudental (rriHt), Friedberg-Scheer, Fürfeld, Gaildorf, Gailingen, Gammertingen, Gärtringen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbt), Gengenbach (RS), Geradstetten, Geroldseck, Giengen, Glatt, Grafenhausen, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grüningen (rriOrt), Gültlingen, Gundelfingen, Gutenzell, Hachberg, Hafner, Haigerloch, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Harthausen, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hechingen, Hegau (LGt), Heggbach, Heidelsheim, Heidenheim, Heilbronn, Heiligenberg, Heiligkreuztal, Heinsheim, Heitersheim Helfenstein, Helmstadt (RRi, Ort), Herbrechtingen, Herdwangen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwart von Bittenfeld (Herwarth von Bittenfeld), Hettingen, Heuchlingen, Hewen, Hilzingen, Hirsau, Hirschlatt, Hochberg, Hofen, Hoffenheim, Hohenberg, Hohenbodman, Hohenfels, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, (Homberg,) Höpfigheim, Hoppetenzell, Hornbach (Ht), Hornberg (Ht), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RS), Ittendorf, Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Jungnau, Justingen, Kaltenburg, Kastelberg, Katzenstein, Katzental, Kehl, Kinzigtal, Kirchberg (Gt, Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg, Klettgau, Kocherstetten, Königsbach, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konstanz, Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Künzelsau, Kürnberg, Lahr, Langenburg, Laufenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Lenzkirch, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenau, Lichtenberg (Ht), Lichteneck (Liechteneck), Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Lindach, Lobenhausen, Lossburg, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Mahlberg, Maienfels, Mannheim, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten, Massenbach, Mauerstetten, Maulbronn, Mengen, Menzingen, Mergentheim, Messkirch, Michelbach (Ht), Möhringen, Moosbeuren, Mosbach (RS), Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Munderkingen, Munzingen, Murrhardt, Nagold, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg (RS), Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhaus, Neuhausen, Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuweier, Niederstetten, Niederstotzingen, Niefern, Nimburg, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschefflenz, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Odenheim, Odenheim (und Bruchsal), Odenwald, Oeffingen, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Offenburg, Oggelsbeuren, Öhringen, Orsenhausen, Ortenau, Oßweil, Ostrach, Ow, Petershausen, Pfedelbach, Pfeil, Pfullendorf, Pfullingen, Plettenberg, Prechtal, Preußen, Quadt, (Quadt-Wickrath, Quadt-Wickrath und Isny,) Racknitz, Ramsberg, Ramsenstrut, Ravensburg, Reibeld, Reichenau, Reichenbach, Reichenstein, Reinsbronn, Reiß von Reißenstein, Reutlingen, Richen, Riedlingen, Riedheim (Rietheim) (Ht), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Romberg, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein, Rothenburg ob der Tauber, (Rothenstein bzw. Rotenstein), Rott, Rötteln, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Rüdt von Collenberg, Sachsenheim, Säckingen, Saint Vincent, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim bzw. Salm-Krautheim, Sankt Gallen, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Saulgau, Sausenberg, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenkenzell, Schlat, Schlatt am Randen, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrotzberg bzw. Schrozberg, Schüpfer Grund, Schussenried, Schuttern, (Schütz-Pflummern,) Schwaben, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwaigern (Schweigern), Schwarzach (RAbt), Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Schwetzingen, Schwörstadt, Seibold von Horkheim, Sennfeld (Ht), Sickingen, Siggen, Sigmaringen, Singen, Sinsheim, Söflingen, Speyer, Stadion, Stammheim, Staufen, Staufenberg, Steinegg, Sternegg, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzfeld, Talheim, Tannheim, Tengen, Tennenbach, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Tiefenbach, Törring, Triberg, Trochtelfingen, Tübingen, Überlingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmetingen, Urach, Urslingen, Urspring, Üsenberg, Uzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Veringen, Waibstadt, Waldburg-Scheer, Waldburg-Zeil-Wurzach, Walden, Waldkirch (G, RRi), Waldmannshofen, Waldsee (Ht, Gt), Waldstädte, Waldstetten, Walldorf, Walldürn, Waltershofen, Wangen (RS), Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen, Wehr, Wehrstein, Weihersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten (RStift, RAbtei), Weinsberg (Ht, RS), Weißenau, Weißenstein, Weißenstein, Wellendingen, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Widdern, Wiesensteig, Wildberg, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfach, Wolfegg, Wöllstein, Württemberg, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern, Wurzach, Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zell am Harmersbach, Zimmern, Zobel zu Giebelstadt, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Baunach* (H, Ka, RiKa, RRi) Auer von Herrenkirchen, Bach, Bamberg, Bamberg (Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael), Bamberg (Sankt Stephan), Banz (Kloster), Bauer von Eiseneck, Baunach (RiKa)Baunach (RRi),, Beck, Berlichingen, Bibra, Bieberehren, Bildhausen, Birkig, Boyneburg (FH, RRi), Bramberg, Brandenstein, Breidach, Breidenbach, Breitenbach, Brockdorff, Bronsart, Bundorf, Burdian, Dachröden, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dernbach, Deutscher Orden, Drachsdorff, Ebern (Pfarrei), Ebersberg (Ebersberg genannt von Weyhers), Eberstein (RRi), Ebrach, Echter, Eltz, Erff, Erthal, Exdorf, Eyb, Faust von Stromberg, Franken (RiKreis) bzw. fränkischer Ritterkreis, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Rügheim, Fuchsstadt, Füllbach bzw. Fulpach, Gauberstadt, Gebsattel (RRi), Gemmingen, Geuder, Giech, Goez, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Greusing, Groß, Günther von Brennhausen, Guttenberg, Hain, Hainach, Harant, Harras, Haslach, Haun, Heddesdorf, Helbe, Heldritt, Hendrich, Herbstadt (Herbilstadt), Herisem, Hessberg, (Hettersdorf,) (Horneck) Horneck von Weinheim, Hutten, Huyn von Geleen, Imhof, Ipt von Ipthausen (Ippt von Ippthausen), Jagstheim bzw. Jaxtheim, Kammermeister bzw. Cammermeister (genannt Camerarius), Karg von Bebenburg, Kehr bzw. Kere, Kemnat, Kirchlauter, Königshofen, Köniz, Köselin, Kotzau, Künßberg bzw. Künsberg, Langheim, Lauffenholz, Lentersheim, Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein (RRi), Lichtenstein zu Geiersberg, Mansbach, Mariaburghausen, Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebneth bzw. Ebnet, Marschalk von Ostheim, Masbach, Memmelsdorf, Merzbach, Milz, Mudersbach, Münster, Neustetter genannt Stürmer, Oberkamp, Obernitz, Ostheim (RRi), Plofelden, Porzig, Rapp von Hausen, Raueneck, Redwitz, Reitzenstein, Reurieth, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rotenhan, Rußwurm, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Römhild, Schafstal, Schaumberg (Schaumburg) (RRi), Schenk von Simau, Schletten, Schmidt von Eisenberg, Schönborn, Schönstätt, Schott von Schottenstein, Schrimpf von Berg bzw. Schrimpff von Berg, Schrottenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Selbitz, Sommerau, Speßhart, Stein zu Nord- und Ostheim, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Sternberg (RRi), Streitberg, Theres, Thüna, Thüngen, Truchsess, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Wetzhausen (Truchsess von Wetzenhausen), Truhendingen, Untereßfeld (Pfarrei), Vogt von Coburg, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von (und zu) Salzburg bzw. Voit von Salzburg, Wechmar, Wehrn, Wiesenthau, Wildenstein (RRi), Witzleben, Wolf von Wolfsthal, Wöllwarth, Würzburg, Würzburg Domkapitel, Zobel von Giebelstadt, (Zollner von Birkenfeld,) Zollner von Brand, Zollner von Rothenstein bzw. Zollner von Rottenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Broglie* (RF) Herrenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eberstein* (Gt) (bei Gernsbach) Baden, Bretten, Frauenalb, Herrenalb, Kraichgau, Krautheim, Schwäbischer Reichskreis, Stauf, Widdern, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenalb* (RAbtei) Baden-Baden, Eberstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenberg Tübingen, Württemberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenchiemsee Chiemsee (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenkirchen (RRi) s. Auer von Herrenkirchen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenstein* (bei Neuweiler bei Zabern) (Ht) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenzimmern (bei Niederstetten) Hohenlohe-Bartenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herrenzimmern (bei Bösingen) Rottweil, Zimmern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederelsass* (LGt) Elsass, Fleckenstein, Herrenstein, Hohenburg (Ht), (Niederbronn,) s. Unterelsass (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rosen Herrenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stauf zu Ehrenfels (Herren) Ehrenfels (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straßburg* (Hochstift, Residenz, freie RS) Baden, Barr, Dagsburg, Egisheim, Elsass, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Erstein, Ettenheim, Ettenheimmünster, Frankreich, Fürstenberg (G), Fürstenberg-Haslach, Gaisbach, Geizkofler, Gengenbach (RAbtei), Habsburg, Hanau-Lichtenberg, Harmersbach, Haslach, Herrenstein, Hohenburg, Kehl, Königshofen, Leiningen, Lichtenau (Bg), Lichtenberg, Lützelstein, Mainz (EStift), Marlenheim, Nimburg, Oberkirch, Oberrheinischer Reichskreis, Offenburg, Ortenau, Pfalz, Schlettstadt, Sundgau, Türkheim (Türckheim), Vorderösterreich, Wasselnheim, Werd, Windeck, Zabern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Unterelsass Beinheim, Elsass, Elsass-Lothringen, Fleckenstein, Geroldseck, Hagenau (LV), Hagenau (RS), Hanau, (Hanau-Lichtenberg,) Herrenstein, Hohenburg, Leiningen, Lichtenberg, Niederbronn, Oberehnheim, Salm, Selz, Selz, Straßburg (Hochstift), s. Elsass (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Württemberg* (G, Hztm, KgR) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achalm, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelstetten, Aichelberg, Albeck, Aldingen, Alfingen, Alpirsbach, Altburg, Alteburg, Altensteig, Altmannshofen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Baden-Württemberg, Baindt, Baldern, Bartenstein (Ht), Bassenheim, Bayern, Bebenhausen, Beroldingen, Biberach, Bidembach von Treuenfels, Blaubeuren, Böbingen, Böckingen, Bodman, Bodman zu Bodman, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Braunsbach, Breisgau, Brochenzell, Bronnen, Buchau (RS), Buchau (Reichsstift), Buchhorn, Buol (Boul), Burgberg, Bussen, Bußmannshausen, (Buwinghausen,) Calw, Colloredo, Comburg, Crailsheim (FreiH, RRi), Crailsheim (RS), Degenfeld, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Deutscher Bund, Dietenheim, Dischingen, Dorfmerkingen, Donaustädte, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberhardzell, Ebersberg (rriHt), Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellwangen, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbach-Wartenberg-Roth, Erkenbrechtshausen, (Erolzheim) Eroldsheim, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Freudental, Friedberg-Scheer, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg (G, F, Ftm), Gaildorf, Gärtringen, Geradstetten, Giengen, Grafenhausen, Grävenitz, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grötzingen, Grüningen, Gültlingen, Gutenzell, Harthausen, Hegau, Heggbach, Heidenheim, Heilbronn, Heiligkreuztal, Helfenstein (G), Herbrechtingen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwarth von Bittenfeld, Heuchlingen, Hewen, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirsau, Hirschberg, Hochberg, Hofen, Hohenberg, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Horburg, Horn (Hornbach), Hornberg (Ht), Hornstein, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ifflinger von Graneck, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RAbtei), Isny (RS), Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Justingen, Kaltenburg, Karpfen, Katzenstein (Ht), Kirchberg (Gt), Kirchberg (Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg (Kißlegg), Kocherstetten, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konzenberg, Krautheim (Ftm), Kreuzlingen, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Langenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenberg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld, Lindach, Lobenhausen, Loßburg, Löwenstein (Gt), Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Maienfels, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten (Ht), Massenbach, Maulbronn, Mengen, Mergentheim, Metternich, Mömpelgard, Montfort, Moosbeuren, Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Munderkingen, Muri, Murrhardt, Nagold, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg, Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhausen (RDorf), Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuwürttemberg, Niederstetten, Niederstotzingen, Norddeutscher Bund, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, (Oberstotzingen,) Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Oeffingen, Oels, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Oggelsbeuren, Oggenhausen, Öhringen, Orsenhausen, Oßweil, Österreich, Ow, Pfalz, Pfedelbach, Pfeil, Plettenberg, (Quadt-Wickrath, Quadt Wickrath und Isny), Racknitz, Ramsenstrut, Ravensburg, Rechberg, Reichenbach, Reichenstein, Reichenweier, Reinsbronn, Reischach, Reutlingen, Rheinbund, Rhodt, Riedlingen, Riedheim (Rietheim), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein (Ht), Rothenburg ob der Tauber (RS), Rott, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Sachsenheim (H), Saint Vincent, Salm, Sankt Georgen im Schwarzwald, Saulgau, Schaesberg-Tannheim, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenk von Castell, Schlat, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrozberg, Schussenried, Schütz-Pflummern, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Österreich, Schwaigern, Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Siggen, Sigmaringen, Söflingen, Stadion, Stammheim, Sternberg-Manderscheid, Sterneck, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Stuttgart, Sulz, Sundgau, Talheim, Tannheim, Teck, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Thurn und Taxis, Törring, Trauchburg, Triberg, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmentingen, Urach, Ursberg, Urslingen, Urspring, Utzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Vorderösterreich, Waldbott-Bassenhaim (Waldbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Wurzach, Waldenstein, Waldmannshofen, Waldsee, Waldstetten, Waltershofen, Wangen, Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen (Alfingen), Weikersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten, Weissenau, Weinsberg, Weissenau, Weißenstein (Ht), Welden, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Wickisau (Willisau,) Widdern, Wiesensteig, Wildberg, (Willisau,) Windischgrätz, Winnenden, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfegg, Wöllstein, Wurzach, Würzburg (Hochstift), Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zwiefalten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)