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Die Bundesrepublik Deutschland (357092 Quadratkilometer, 82,4 Millionen Einwohner, davon mehr als ein Zehntel Ausländer) setzt sich aus den Bundesländern Baden-Württemberg (Stuttgart), Bayern (München), Brandenburg (Potsdam), Bremen (Bremen), Hamburg (Hamburg), Hessen (Wiesbaden), Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Niedersachsen (Hannover), Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), Rheinland-Pfalz (Mainz), Saarland (Saarbrücken), Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Schleswig-Holstein (Kiel), Thüringen (Erfurt) sowie Berlin zusammen. Österreich (83871 Quadratkilometer, 8,26 Millionen Einwohner) besteht aus den 9 Bundesländern Niederösterreich (seit 1986 Sankt Pölten), Steiermark (Graz), Tirol (Innsbruck), Oberösterreich (Linz), Kärnten (Klagenfurt), Salzburg (Salzburg), Burgenland (Eisenstadt), Vorarlberg (Bregenz) und Wien (Wien). Die zu rund 75 % deutschsprachige Schweiz (41285 Quadratkilometer, 7,48 Millionen Einwohner) gliedert sich in die (bis 1999 23, seitdem) 26 Kantone (davon 6 Halbkantone) Aargau (Aarau), Appenzell-Außerrhoden (Herisau), Appenzell-Innerrhoden (Appenzell), Basel-Stadt (Basel), Basel-Land bzw. Basel-Landschaft (Liestal), Bern (Bern), Freiburg (Freiburg), Genf (Genf), Glarus (Glarus), Graubünden (Chur), Jura (seit 1979) (Delsberg/Delémont), Luzern (Luzern), Neuenburg (Neuenburg), Sankt Gallen (Sankt Gallen), Schaffhausen (Schaffhausen), Schwyz (Schwyz), Solothurn (Solothurn), Tessin (Bellinzona), Thurgau (Frauenfeld), Unterwalden nid dem Wald bzw. Unterwalden-Nidwalden (Stans), Unterwalden ob dem Wald bzw. Unterwalden-Obwalden (Sarnen), Uri (Altdorf), Waadt (Lausanne), Wallis (Sitten), Zug (Zug) und Zürich (Zürich). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Baden (Grafschaft, Residenz Habsburgs). B. im
Aargau war bereits in römischer Zeit ein Bad (Aquae Helveticae). 1415 wurde der
1291 an Habsburg gelangte Ort von den Schweizer Eidgenossen erobert und Sitz
des Landvogts der Grafschaft B. 1712 kam B. an Zürich, Bern und Glarus. Von 1798 bis 1803 bildete die ehemalige
Grafschaft mit dem Freiamt den Kanton B., der dann zum Kanton Aargau kam.
L.: Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E1/2; Die
Urkunden des Stadtarchivs zu Baden, hg. v. Welti, E., Bd. 1f. 1896ff.; Mächler,
R., Baden, Bern 1955; Mittler, O., Geschichte der Stadt Baden, 1962ff.; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a.,
2003, 1, 1, 37, 748, 1, 2,27.
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Chur (Hochstift, Residenz). Der Ursprung von
C. (zu kelt. kora, korja, Stamm, Sippe) in Graubünden liegt in vorrömischer
Zeit. Nach 310 war C. Sitz des Präses der Provinz Raetia prima. Um 300 entstand
ein Römerkastell (Curia Raetorum), vermutlich seit dem 4. Jahrhundert war der
Ort Sitz eines 451 erstmals sicher erwähnten Bischofs (Asinio). Sein Sprengel
gehörte bis zur Zuteilung an das ostfränkische Reich 843 zur Kirchenprovinz
Mailand, dann bis 1803 zur Kirchenprovinz Mainz. Er umfasste den rätischen Teil
des heutigen Kantons Sankt Gallen, den nördlichsten Teil von Glarus, fast ganz Graubünden, den Vinschgau bis Meran,
Liechtenstein und Vorarlberg (Anfang des 9. Jahrhunderts etwa 230 Kirchen und
Klöster). Die Bischöfe übten bis zur Trennung von Bistum und Grafschaft durch
König/Kaiser Karl den Großen (799/806/807) auch die weltlichen
Herrschaftsrechte des Gebiets, dessen Recht im 8. Jahrhundert in der Lex Romana
Curiensis aufgezeichnet wurde, aus. Im 10./11. Jahrhundert wurden sie ihnen vom
König erneut zugeteilt. 955 erhielt der Bischof den halben Ort C., 958 das
Münzrecht und 1055 die Reichsvogtei mit dem Blutbann. Seit dem 12. Jahrhundert
umfasste die Herrschaft des Bischofs C., die Talschaften „Vier Dörfer“,
Bergell, Oberhalbstein, Oberengadin, Domleschg und Münstertal sowie die niedere
Gerichtsbarkeit im Unterengadin und im Vinschgau. Im 15. Jahrhundert wurden die
bischöflichen Rechte durch Landesherren und vor allem die freiheitliche
Entwicklung der Drei Bünde wieder eingeengt und im Gefolge der Reformation 1526
durch Graubünden aufgehoben. Zwischen 12991489 und 1526 verlor der Bischof auch
schrittweise die Herrschaft über die (Reichs-)Stadt C. Dessen ungeachtet blieb
er weiter, auch noch über 1648 hinaus, als Fürstbischof Mitglied des
Reichsfürstenrates.
L.: Wolff 533; Zeumer 552 II a 26; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
E5; Planta, Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im Mittelalter, 1878; Mayer,
J., Geschichte des Bistums Chur, Bd. 1f. 1907ff.; Casparis, H., Der Bischof von
Chur als Grundherr im Mittelalter, 1910; Bündner Geschichte, 1945; Bistum Chur
1500 Jahre, 1950; Pieth, F., Helvetia Sacra, Bd. I, 1 1972, 449ff.;
Affentranger, U., Die Bischöfe von Chur in der Zeit von 1122 bis 1250, Diss.
Salzburg 1975; Sennhausen, H./Meyer-Marthaler, E., Chur, LexMA 2 1981, 2058;
Studien zur Geschichte des Bistums Chur, hg. v. Durst, M., 2002; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 522,
1, 2, 113; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische
Reich, 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gams (Reichsdorf), Gambs. G. in der Schweiz
im heutigen Kanton Sankt Gallen?). Campesias wird 835 erstmals genannt.
Zunächst gehörte es zur Herrschaft Sax. Nach einer Erbteilung um 1360 bildete
es eine eigene Herrschaft. 1393 verkaufte Eberhard der Ältere von Sax G. mit
Burg Hohensax für 20000 Gulden an die Herzöge von Österreich. 1398 erhielt sein
Neffe Eberhard der Jüngere von Sax die Herrschaft als Lehen Österreichs. Über
eine Erbtochter kam sie an Kaspar von Bonstetten. Auf Bitte der Leute von Gams
kauften Schwyz und Glarus 1497 die Herrschaft,
die in der Reformation katholisch blieb. Als Reichsdorf erschien Gams erstmals
1609 bei dem 1603-1605 als Erzieher im Dienst der Herren von Sax/Hohensax
stehenden Melchior Goldast von Haiminsfeld (Haimisfeld). 1797 kam Gams zum
Kanton Linth, 1803 zum Kanton Sankt Gallen der Schweiz.
L.: Goldast, Reichshandlung 1609, Einleitung; Jenichen 12; Hugo 475;
Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz Bd. 3 (1926), 388.
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Glarus (Kanton). Das ursprünglich rätisch, seit
dem 6. Jahrhundert alemannisch besiedelte Tal der Linth kam vermutlich im 9.
Jahrhundert an das Kloster Säckingen, dessen Schutzpatron, der heilige
Fridolin, es christianisiert haben soll. Im späten 13. Jahrhundert wurde es
durch die den Grafen von Lenzburg (bis 1173), Otto von Burgund und den Grafen
von Kiburg (Kyburg) 1264 folgenden habsburgischen Vögte (Habsburg) bedroht.
Deshalb verband sich die erstmals 1289 fassbare Talschaft 1323 mit Schwyz und
1352 mit den Eidgenossen der Schweiz und erlangte durch den eidgenössischen
Sieg bei Näfels 1388 die Unabhängigkeit. 1395 kaufte der Ort G. sämtliche
Rechte von Säckingen, 1415 erlangte er vom König die Reichsunmittelbarkeit
sowie den Blutbann. Daneben beteiligte sich G. an der Eroberung des Aargaus,
bekam Anteil an den sog. gemeinen Herrschaften, nahm 1436 zusammen mit Schwyz
Toggenburg ins Landrecht auf und sicherte sich die Pfandschaft über Uznach und
Gaster. 1473 wurde G. vollberechtigtes Mitglied der Eidgenossenschaft. 1517
kaufte es die Herrschaft Werdenberg und die Herrschaft Wartau
(Untertanenlande). 1528 trat es überwiegend zur Reformation über. 1798 wurde G.
mit den gemeinen Herrschaften, den Untertanenlanden, dem Rheintal und dem
Oberen Toggenburg als Kanton Linth Teil der Helvetischen Republik. 1803/1815
wurde das ehemalige Glarner Gebiet als Kanton anerkannt. 1836 gab es sich eine
am 22. 5. 1887 abgeänderte Verfassung mit Landsgemeinde, Landrat, Landammann
und Obergericht.
L.: Wolff 523f.; Spälti, H., Geschichte der Stadt Glarus,
1911; Thürer, G., Kultur des alten Landes Glarus,
1936; Stucki, F., Beiträge zur Geschichte des Landes Glarus,
1936; Winteler, J., Geschichte des Landes Glarus,
Bd. 1f. 1952ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Glarus,
hg. v. Stucki, F., 1984; Steinmüller, J., Glarus
um 1800, 1989; Hauser, W., Die Entwicklung der Zivilrechtspflege des Kantons Glarus, 1989; Tremp, E., Glarus,
LexMA 4 1989, 1476f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hohensax (Land). Das Land H. um Gams bei
Appenzell gehörte nach dem 1497 erfolgten Kauf durch Schwyz und Glarus zur Eidgenossenschaft der Schweiz. S. Sax.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) G2; Marquardt, B., Die
alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 326.
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Kiburg, Kyburg (Grafen). 1027 ist die Burg K.
südlich von Winterthur erstmals bezeugt. Nach 1030 wurde sie vom König
eingezogen. Sie fiel 1065 über die Erbtochter Adelheid von Winterthur aus dem
Geschlecht der Udalrichinger an die Grafen von Dillingen, die sich seit der
Mitte des 12. Jahrhunderts Grafen von K. nannten. 1172/1173 erlangten die Grafen
von K. beim Aussterben der Grafen von Lenzburg die Grafenrechte im Zürichgau.
1180 wurde in einen schwäbisch-dillingischen und einen
schweizerisch-kiburgischen Zweig (schweizerisch-kyburgischen Zweig) geteilt.
Weitere linksrheinisch gelegene Güter kamen 1218 aus dem Erbe der
verschwägerten Herzöge von Zähringen hinzu. Um 1255 wurde geteilt. Beim
Aussterben der Grafen von K. 1264 fiel das Erbe (u. a. Grafenamt im Thurgau,
Reichsvogteien Glarus und Zürich, nach 1273
[Verheiratung der Erbtochter Anna mit Eberhard von Habsburg-Laufenburg] Güter
im Aargau, Zürichgau und den späteren Waldstätten) an Graf Rudolf von Habsburg.
1419 starb die Habsburger Linie Kiburg (Neukiburg [Neukyburg], Kiburg-Burgdorf
[Kyburg-Burgdorf]) aus. 1452/1460 ging die Grafschaft K. über eine Verpfändung
an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren.
L.: Wolff 519; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Brun, D.,
Geschichte der Grafen von Kyburg bis 1264, Diss. phil. Zürich 1913;
Dürr-Baumgartner, M., Der Ausgang der Herrschaft Kyburg, 1918/1919; Feldmann,
M., Die Herrschaft der Grafen von Kyburg im Aaregebiet 1218-26, 1926;
Largiadèr, A., Die Kyburg, 1946; Die Grafen von Kyburg, 1981; Rieger, E., Das
Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984, Archiv für Diplomatik Beiheft
5; Rieger, E., Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, hg. v.
Härtel, R., 1986; Eberl, I., Kiburg, LexMA 5 1990, 1119; Marquardt, B., Die
alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
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Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach Verlegung
des Bistums Aventicum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde im
alemannisch gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in K.,
wo vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell mit
dem im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war, ein
Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten
deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee, Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275
beschrieben). Es unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8.
Jahrhunderts Mainz. Ihm gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen
(1155), doch verlor es schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt
glückte ihm im Wettbewerb mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern)
nur der Ausbau eines kleinen, zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu
beiden Seiten des Bodensees (am Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22
Quadratmeilen mit 50000 Einwohnern). Altes Bischofsgut waren neben Meersburg
(1113 Merdesburch, vor dem 12. Jahrhundert an das Hochstift) das in der
Gegenwart auf der schweizerischen Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell
und Horn. Dazu kamen zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen
Gaienhofen, die Herrschaft Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft
Homburg mit Stahringen, Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf
(1354 Kauf), die Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft
Konzenberg in der östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation
führte bald zu schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm,
Esslingen [Eßlingen], Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von
1526 bis 1803 residierte der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in
Meersburg. Im 18. Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton
Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1803 fielen die rechtsrheinischen Gebiete des
Hochstifts an Baden. Das Bistum wurde 1821 zugunsten des neuen Erzbistums
Freiburg im Breisgau aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38
(1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum Constantiensium, hg. v. d. Bad.
hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die Landdekanate des Bistums
Konstanz im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele, E., Die Säkularisation des
Bistums Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das geistliche Fürstentum Konstanz
beim Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das älteste Urbar des Bistums
Konstanz, 1943; Dann, W., Die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls von der
Gründung des Bistums bis zur Reformation, Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle,
H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1 1950; Reinhardt, Die Beziehungen von
Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit, 1966;
Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten Lindau und Konstanz,
1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg. v. Kuhn, L. u. a., Bd. 1f. 1988; Bischof,
F., Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum im Spannungsfeld von
Säkularisation und Suppression, 1989; Maier, K., Das Domkapitel von Konstanz
und seine Wahlkapitulationen, 1990; Zimpel, D., Die Bischöfe von Konstanz im
13. Jahrhundert (1206-1274), 1990; Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.;
Degler-Spengler, B., Der schweizerische Teil der ehemaligen Diözese Konstanz,
1994; Derschka, H., Die Ministerialen des Hochstifts Konstanz, 1999; Die
Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. v. Maurer,
H., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306; Bihrer, A., Der Konstanzer Bischofshof
im 14. Jahrhundert, 2005.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Rapperswil (Reichsstadt). R. am oberen Zürichsee
gehörte zunächst Habsburg, konnte aber seit der Reichsexekution Kaiser
Sigismunds gegen Friedrich IV. von Kiburg-Tirol (Kyburg-Tirol) (1415) mit etwa
1000 Einwohnern und einem Landgebiet mit 2000 Einwohnern als reichsunmittelbar
gelten. 1464 schloss es ein Schirmbündnis mit Glarus
und Schwyz sowie Unterwalden und Uri., dem 1712 ein Schirmbündnis mit Zürich,
Bern und Glarus folgte, in dem eine
halbunmittelbare Stellung anerkannt wurde.
L.: ; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich,
2007, 257. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Säckingen (Abtei, Residenz). 522 (?, 7. Jh.?)
gründete der irische Mönch Fridolin auf einer später abgegangenen Insel des
Hochrheins nördlich Basels auf altem Siedlungsboden eine klösterliche, wohl von
Poitiers beeinflusste Zelle, die älteste mönchische Niederlassung bei den
Alemannen. 878 erscheint die Frauenabtei Seckinga. Ihre Laienäbte erweisen S.
zu dieser Zeit als Königskloster. Umfangreiche Güter bestanden in Churrätien
und in Glarus. Im 11. Jahrhundert wurde S.
Kanonissenstift. 1173 kam S. nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg unter
die Oberherrschaft (Vogtei) der Grafen von Habsburg. Die 1307 gefürstete
Äbtissin blieb aber Herrin des Ortes, der vor 1250 Stadtrecht erhalten hatte.
Bis 1805 war S. eine der vier vorderösterreichischen Waldstädte. 1805/1806
wurde die Abtei aufgehoben und S. kam an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Waldstädte.
L.: Wolff 41; Malzacher, J., Geschichte von Säckingen, 1911; Vorderösterreich,
hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Jehle, F., Die Geschichte des Stiftes Säckingen,
2.A 1984; Zotz, T., Säckingen, LexMA 7 1995, 1244f. ; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 723, 1, 2, 503;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 542.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sankt Gallen (Reichsabtei, Kanton; Residenz).
612/613 gründete der heilige Gallus eine Niederlassung iroschottischer Mönche
im Steinachtal, die 719/720 in ein Kloster verwandelt wurde (Neugründung,
747/748 Benediktinerkloster). 818 löste Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster
vom Hochstift Konstanz (endgültige Zinsfreiheit 854) und erhob es unter
Verleihung der Immunität zum königlichen Kloster. Dieses wurde eine der
wichtigsten Stätten früher deutscher Kultur (Notker von S., umfassende
Bibliothek), der reiche Güter zuflossen (160000 Morgen Land). Seit 1180 hatte
das Reich die Vogtei. 1206 wurde der Abt zum Reichsfürsten erhoben. In der
Folge gewann die Abtei ein ansehnliches Herrschaftsgebiet mit der Stadt S., dem
sog. Fürstenland und Appenzell (bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts), wozu 1468
durch Kauf noch die Grafschaft Toggenburg kam. 1345/1379 erwarb sie die Vogtei
in den Niedergerichtsbezirken des Klosters. Zwischen 1401 und 1408/1411
errangen die Untertanen in Appenzell mit Unterstützung der Eidgenossen der
Schweiz ihre Unabhängigkeit. 1437 schloss der Abt ein Landrecht mit Schwyz.
1451 wurde der Fürstabt durch Vertrag mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus zugewandter Ort der Eidgenossenschaft. 1457
verzichtete er auf die Herrschaft in der Stadt S. 1521 verlegte er seinen Sitz
nach Rorschach. In der seit 1524 eindringenden Reformation erwarb die Stadt S.
rechtswidrig (von Zürich und Glarus) alle
Klosterrechte und verlor Toggenburg, doch wurde das damit säkularisierte
Kloster 1531/1532 mit Toggenburg wiederhergestellt. 1798 wurde das Stift,
dessen Abt an der Stellung als Reichsfürst festhielt und das wegen Mooweiler
(Untermooweiler, Unter-Mooweiler, Mohweiler) zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben zählte,
säkularisiert und zur Helvetischen Republik geschlagen (Kantone Säntis, Linth).
Die Herrschaft Neuravensburg in Oberschwaben, über die das Kloster 1699 den
Blutbann erlangt hatte, fiel 1803 als Entschädigung für Tarasp an den Fürsten
Dietrichstein und kam 1806 an Württemberg und das Gebiet damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. Am 3. 5. 1805 wurde das Kloster vom großen Rat (Parlament)
des 1803(/1815) gebildeten Kantons S. aufgehoben. Der Kanton S. bestand aus den
Herrschaftsgebieten der Abtei S., der Stadt S., den gemeinen Herrschaften bzw.
Landvogteien Uznach und Gaster mit Gams (gemeine Herrschaft von Schwyz und Glarus seit 1436), Sargans (gemeine Herrschaft von
Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus
seit 1482/1483 sowie von Bern seit 1712), Werdenberg mit Wartau (Herrschaft von
Glarus seit 1517), Sax (Herrschaft Zürichs seit
1615), Rheintal mit Rheineck (gemeine Herrschaft von Zürich, Luzern, Uri,
Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1491
sowie von Appenzell seit 1500 und Bern seit 1712) sowie der autonomen Stadt
Rapperswil, die seit 1464 unter der Schutzherrschaft von Uri, Schwyz,
Unterwalden und Glarus sowie seit 1712 von Glarus, Zürich und Bern gestanden hatte.
L.: Wolff 532; Ruch Anhang 82; Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, hg. v.
Wartmann, H. u. a., Bd. 1ff. 1863ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Sankt
Gallen, hg. v. Gmür, M. u. a., Bd. 1ff. 1903ff.; Ehrenzeller, W., Sankt Galler
Geschichte, Spätmittelalter und Reformation, Bd. 1f. 1931ff.; Thürer, G., Sankt
Galler Geschichte, Bd. 1f. 1953ff.; Duft, J., Die Stiftsbibliothek Sankt
Gallen, 1961; Chartularium Sangallense, hg. v. d. Herausgeber- und
Verlagsgemeinschaft Chartularium Sangallense, bearb. v. Clavadetscher, O., Bd.
3 1983; Duft, J./Gössi, A., Die Abtei St. Gallen, 1986; Rösener, W., Der
Strukturwandel der St. Galler Grundherrschaft vom 12.-14. Jahrhundert, ZGO 137
(1989); Ziegler, E., Sitte und Moral in früheren Zeiten, 1991; Die Kultur der
Abtei Sankt Gallen, hg. v. Vogler, W., 1993; Robinson, P., Die Fürstabtei St. Gallen
und ihr Territorium 1463-1529, 1995; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7 1995,
1153ff.; Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, hg. v. Ochsenbein, P., 1999;
St. Gallen, hg. v. Wunderlich, W., 1999; Schaab, R., Mönch in Sankt Gallen,
2003.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 689, 1, 2, 545; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007; Vita sancti Galli vetustissima, hg. v. d.
Stiftsbibliothek, 2012. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Sargans (Land). Das ursprünglich keltisch
besiedelte Alpenrheintal wurde 15 v. Chr. römisch. Um 850 entstand die Pfarrei
S. in dem bis ins 13. Jahrhundert romanischsprachigen Gebiet. Von 982 bis zur
Mitte des 12. Jahrhunderts unterstand S., neben dem örtliche Herrschaften von
Freudenberg, Nidberg, Flums, Tscherlach, Walenstadt und Wartau bestanden, den
Grafen von Bregenz, dann den von den Grafen von Montfort abgespalteten Grafen
von Werdenberg-Sargans bzw. S. 1396, 1406 und 1436 wurde S. an die Herzöge von
Österreich verpfändet. Hiergegen schlossen die Einwohner 1440 ein Landrecht mit
Schwyz und Glarus. 1483 wurde S. gemeine
Herrschaft der sieben alten Orte der Schweiz (bis 1798). 1803 kam S. zum Kanton
Sankt Gallen.
L.: Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas 72 (bis 1797) G2/3; Senti, A.,
Sarganserland, 1962; Bischofberger, H., Sargans, LexMA 7 1995, 1381;
Rigendinger, F., Das Sarganserland im Spätmittelalter, 2007; Marquardt, B., Die
alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 324.
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Schweiz (Land). Nach der Aufteilung des
karolingischen Reiches gehörte das Gebiet der späteren S. im westlichen Teil zu
Burgund, im östlichen Teil zum deutschen Reich. 1032/1033 kam das Königreich
Burgund zum Reich. 1127 traten die Herzöge von Zähringen, die während des
Investiturstreites Zürich als Reichslehen gewonnen hatten, als Rektoren von
Burgund die Nachfolge der ausgestorbenen Grafen von Burgund an. Bei ihrem
Aussterben 1218 zerfiel ihr Herrschaftsgebiet in teilweise reichsunmittelbare
Teilherrschaften. 1231 kaufte König Heinrich (VII.) zur Sicherung des
Gotthardpasses den Grafen von Habsburg, die über die Grafen von Kiburg (Kyburg)
das Erbe der Herzöge von Zähringen erlangt hatten, die Leute von Uri ab und
versprach ihnen ewige Reichsunmittelbarkeit. 1240 erlangten die Leute von
Schwyz ein ähnliches Privileg von Kaiser Friedrich II., konnten sich aber gegen
Habsburg nicht durchsetzen. Am Anfang des Monats August 1291 schlossen sich
wenige Tage nach dem Tod Rudolfs von Habsburg die drei im ehemaligen Herzogtum
Schwaben gelegenen Landschaften (Waldstätte) Uri mit Altdorf, Schwyz mit Schwyz
und Unterwalden (Nidwalden mit Stans und Obwalden mit Sarnen) in einem ewigen
Bündnis gegen die Grafen von Habsburg und jede andere herrschaftliche
Einmischung zusammen. König Heinrich VII. dehnte am 3. 6. 1309 die
Reichsunmittelbarkeit auf Unterwalden aus. Das Gebiet der drei Bündnispartner
wurde ein einem Reichsvogt unterstellter Gerichtsbezirk. Als die Herzöge von
Österreich aus dem Hause Habsburg auf Grund eines Überfalles von Schwyz auf
Kloster Einsiedeln gegen die Schwyzer militärisch vorgingen, wurden sie am 15.
11. 1315 bei Morgarten besiegt. Als Eidgenossen bekräftigten Schwyz, Uri und
Unterwalden (Waldstätte), auf die bald auch der Name der Schwyzer (Switenses,
Swicenses, Anfang 14. Jahrhundert Sweizer) allgemein überging, daraufhin ihren
Bund. 1318 begaben sich die Herzöge ihrer gräflichen Rechte. Bald verlor der
Reichsvogt seine Bedeutung. 1332 schloss sich Luzern dem Bund an, 1351 die
freie Reichsstadt Zürich, 1352 Glarus und Zug,
1353 das 1218 Reichsstadt gewordene Bern (achtörtiger Bund, Eidgenossenschaft
der acht alten Orte, Bezeichnung als Orte seit 1426). 1386 und 1388 wurde
Habsburg bei Sempach und Näfels erneut geschlagen. 1411 schloss sich Appenzell,
das der Herrschaft Sankt Gallens entkommen wollte, an, 1415 wurde der restliche
Aargau als Untertanenland einverleibt. Im Süden griff Uri nach dem Wallis, dem
Urserental und dem Tessin aus. 1450 wurde nach einer durch den Streit um
Toggenburg ausgelösten Entfremdung Zürich zurückgewonnen, 1460 dem
habsburgischen Erzherzog von Tirol der Thurgau entrissen. 1481 wurden Freiburg
und Solothurn aufgenommen, womit die Eidgenossenschaft erstmals über den
deutschsprachigen Raum hinausgriff. 1495 lehnten die Eidgenossen Beschlüsse des
Reichstags, die sie mit der Einführung des gemeinen Pfennigs und des
Reichskammergerichts an das Reich binden wollten, ab. 1499 lösten sie sich
tatsächlich vom Reich. 1501 zwangen sie Basel und Schaffhausen zum Eintritt.
1513 wurde Appenzell als 13. Ort aufgenommen. 1512/1526 wurde ein Teil der
Lombardei (Tessin, Veltlin), 1563 von Bern das Waadtland gewonnen. Die durch
die Reformation (Zwingli, Calvin) drohende Spaltung konnte verhindert werden,
doch wurde die S. konfessionell gespalten, wobei sieben Orte katholisch
blieben. 1648 schied die Eidgenossenschaft mit 13 Orten und 10 zugewandten
Orten (Reichsabtei und Stadt Sankt Gallen, Biel, Rottweil, Mülhausen, Genf,
Neuenburg, Hochstift Basel [1579], Wallis, Graubünden) aus dem Reich aus, dem
seitdem aus dem betreffenden Gebiet nur noch der Reichsabt von Sankt Gallen und
der Bischof von Basel angehörten. Die einzelnen Orte entwickelten bis zum 17.
Jahrhundert überwiegend eine aristokratische Verfassung und verwalteten ihre
Landgebiete wie die ihnen gemeinsam gehörenden Gebiete in deutlicher
Abhängigkeit. 1798 griff auf Ruf der Anhänger der revolutionären Ideen
Frankreich ein und errichtete die Helvetische Republik. Seitdem heißen die Orte
Kantone. Mülhausen, das Hochstift Basel, Biel, Neuenburg und Genf kamen zu
Frankreich, das Veltlin zur Zisalpinischen Republik. Auf Grund eines Aufstands
gab Napoleon am 19. 2. 1803 eine neue Verfassung für die 13 alten und 6 neuen
Kantone (Sankt Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin und Waadt). Wallis
wurde verselbständigt und 1810 Frankreich einverleibt, Neuenburg von 1806 bis
1813 ein Fürstentum des französischen Marschalls Berthier. 1814 kamen die von
Frankreich entrissenen Gebiete mit Ausnahme Veltlins zurück. Das Hochstift
Basel fiel an Bern. Genf, Wallis und Neuenburg vermehrten die Zahl der Kantone
auf 22. 1815 wurde die dauernde Neutralität des am 7. 8. 1815 errichteten
lockeren Staatenbundes anerkannt. Die Verfassung vom 12. 9. 1848 machte die S.
zu einem Bundesstaat. Die Verfassung vom 29. 5. 1874 verstärkte die
Bundesgewalt. 1978 spaltete sich von Bern der Kanton Jura ab, so dass seitdem
insgesamt 26 Kantone und Halbkantone bestehen. Da die Halbkantone bei dem für
Verfassungsabstimmungen erforderlichen sog. Ständemehr (Mehrheit der
Ständestimmen) nur eine halbe Stimme haben, setzt sich die S.
verfassungsrechtlich aus 23 Ständen zusammen. Zum 1. 1. 2000 wurde die
Verfassung überarbeitet (z. B. Streikrecht, Sozialziele, Recht des Kindes).
L.: Wolff 517; Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 278; Dierauer, J., Geschichte der
schweizerischen Eidgenossenschaft, Bd. 1ff. 4. A. 1912ff.; Heusler, A.,
Schweizerische Verfassungsgeschichte, Basel 1920; Gagliardi, E., Geschichte der
Schweiz, Bd. 1ff. 3. A. 1938; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz,
hg. v. Türler, H. u. a., Bd. 1-8 1921ff.; Gasser, A., Die territoriale
Entwicklung der Schweizer Eidgenossenschaft 1291-1797, 1932; Quellenwerk zur
Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft, Abt. 1ff. 1933ff.; Näf, W., Die
Eidgenossenschaft und das Reich, 1940; Mayer, T., Die Entstehung der Schweizer
Eidgenossenschaft und die deutsche Geschichte, DA 6 (1943); Blumer, W.,
Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz von Anfang bis 1802, hg. v. d.
Schweizerischen Landesbibliothek Bern, 1957; Historischer Atlas der Schweiz,
hg. v. Ammann, H./Schib, K., 2. A. 1958; Pfister, R., Kirchengeschichte der
Schweiz, 1964; Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 1f. 1971f.; Meyer, B.,
Die Bildung der Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert, 1972; Bohnenblust, E.,
Geschichte der Schweiz, 1974; Ruffieux, R., La Suisse de l’entre-deux-guerres,
e 1974; Im Hof, U., Geschichte der Schweiz, 5. A. 1991, 7. A. 2001, 8. A: 2007;
Peyer, H. C., Verfassungsgeschichte der alten Schweiz, Zürich 1978, Neudruck
1980; Braun, R., Das ausgehende Ancien Régime in der Schweiz, 1984;
Schuler-Adler, H., Reichsprivilegien und Reichsdienste der eidgenössischen Orte
unter König Sigmund 1410-1437, 1985; Mattmüller, M., Bevölkerungsgeschichte der
Schweiz, Bd. 1f 1987; Furrer, N., Glossarium Helvetiae Historicum, Ortsnamen
1991; Greyerz, H. v. u. a., Geschichte der Schweiz, 1991; Schweizer Lexikon,
Bd. 1ff. 1991ff.; Handbuch der historischen Stätten der Schweiz, hg. v.
Reinhardt, V., 1996; Böning, H., Der Traum von Freiheit und Gleichheit, 1998;
Kästli, T., Die Schweiz, 1998; Historisches Lexikon der Schweiz, hg. v. d.
Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1ff. 2002ff.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwyz (Gebiet, freie Leute?, Kanton). Das 972
erstmals als Suittes bezeichnete Gebiet zwischen Vierwaldstätter See, Zuger See
und Zürichsee unterstand dem Kloster Einsiedeln und der Reichsvogtei Zürich.
Die freien Bewohner erlangten aber unter der landgräflichen Gewalt der 1173 den
Grafen von Lenzburg in der Reichsvogtei folgenden Grafen von Habsburg
(Laufenburg) 1240 durch Kaiser Friedrich II. in Parallele zu den Leuten von Uri
Freiheitsrechte, aus denen sie die Reichsunmittelbarkeit ableiteten, die von Habsburg
stets bestritten wurde. 1273 fiel S. an König Rudolf von Habsburg. Nach dessen
Tode 1291 schloss die Landsgemeinde ein ewiges Bündnis mit Uri und Unterwalden.
Durch den Sieg bei Morgarten gewannen diese drei Landsgemeinden politische
Selbständigkeit. Im 14. und 15. Jahrhundert dehnte S. seinen Herrschaftsbereich
aus (Untermarch 1386, Einsiedeln 1394/1424, Küssnacht 1402, Mittelmarch 1405,
Pfäffikon und Wollerau 1440, gemeinsam mit Glarus
1436 Uznach und Gaster). Von 1798 bis 1803 gehörte es zum Kanton Waldstätte der
Helvetischen Republik, wurde dann aber wieder hergestellt. 1817 erlangte es
Gersau. 1831 erhielt es eine Verfassung, die 1876 und 1898 modernisiert wurde.
L.: Wolff 522; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) F2;
Fassbind-Rigert, T., Geschichte des Kantons Schwyz, Bd. 1ff. 1832ff.; Castell,
A., Geschichte des Landes Schwyz, 1954; Walder, U., Brevier Schwyz, 1987;
Schwyz – Portrait eines Kantons, 1991; Wiger, J., Schwyz, LexMA 7 1995, 1651f.
; Adler, B., Die Entstehung der direkten Demokratie, 2006.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Uri (Kanton). Das seit dem 7. Jahrhundert
von Alemannen besiedelte Gebiet zwischen Sankt Gotthard und Vierwaldstätter See
war im 8. Jahrhundert, in dem U. 732 erstmals erwähnt wird, Herzogsgut, das
durch die Karolinger Königsgut wurde. 853 gab König Ludwig der Deutsche
Königsgut im Land an das Kloster Fraumünster (Frauenmünster) in Zürich. Danach
gehörte es zur Reichsvogtei Zürich, die seit dem 10. Jahrhundert die Grafen von
Lenzburg, seit 1173 die Herzöge von Zähringen und von 1218 bis 1226 pfandweise
die Grafen von Habsburg innehatten, die danach aber an das Reich zurückkam.
1231 bestätigte König Heinrich (VII.) die Reichsunmittelbarkeit (Reichsvögte
Grafen von Rapperswil?), die 1274 auch König Rudolf von Habsburg anerkannte,
nachdem U. im Interregnum infolge seiner Abgelegenheit tatsächlich weitgehende
Selbständigkeit erlangt hatte. 1291 schloss sich U. mit Schwyz und Unterwalden
gegen Habsburg im Bund der Waldstätte zusammen. Seit 1335 ist kein Reichsvogt
in U. mehr nachweisbar. 1359 kaufte U. die Güter des von den Grafen von
Rapperswil begünstigten Klosters Wettingen und löste danach auch die Rechte des
Fraumünsters (Frauenmünsters) in Zürich ab. Darüber hinaus dehnte es sich auf
Kosten von Glarus, der Abtei Engelberg und von
Schwyz aus. 1410 nahm U. die Reichsvogtei Urseren in ein ewiges Landrecht auf
und errang so die Herrschaft über die seit dem 13. Jahrhundert erschlossene
Straße über den Sankt Gotthard. 1441 erlangte es von Mailand das Pfand an der
Leventina, 1479/1480 diese selbst. Zusammen mit Unterwalden und Schwyz gewann
U. Blenio, Riviera und Bellinzona. 1516 wurde in der Eidgenossenschaft der
südliche und westliche Teil des Tessins erworben. 1798 kam der katholisch
gebliebene Kanton mit Schwyz und Unterwalden zum Kanton Waldstätte der
Helvetischen Republik, wurde aber 1803 mit rund 1075 Quadratkilometern
wiederhergestellt. 1928 wurde die Landsgemeinde durch Urwahlen ersetzt.
L.: Wolff 521; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F3; Matt, L. v.
u. a., Uri, Basel 1946; Oechslin, M./Dahinden, H., Land am Gotthard, Zürich
1965; Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft, Bd. 2 1995; Hitz, F., Uri,
LexMA 8 1996, 1297. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Uznach (Herrschaft). U. am Rand der Linthebene
östlich des Zürichsees wird 741 erstmals erwähnt. Um 1200 gründeten dort die
Grafen von Toggenburg eine Stadt. Nach dem Aussterben der Grafen von Toggenburg
wurde U. 1437/1469 gemeine Herrschaft von Glarus
und Schwyz. Nach 1798/1803 kam es an den Kanton Sankt Gallen.
L.: Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F/G2; Oberholzer,
P., Geschichte der Stadt Uznach, 1969.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zehngerichtenbund (Bund). Am 8. 6. 1436 schlossen sich
nach dem Tod des Grafen von Toggenburg elf (später zehn) Gerichte (Davos,
Schanfigg u. a.) zu einem Bund zusammen, dessen Gebiet 1477/1496 an Habsburg
bzw. Österreich kam (Auskauf 1649-1652), aber 1497/1498 zugewandter Ort der
eidgenössischen Orte Zürich, Bern und Glarus
wurde. S. Graubünden
L.: Gillardon, P., Geschichte des Zehngerichtenbundes, 1936; Jenny, R., Der
traditionelle Vazeroler Bund, 1969; Bischofberger, H., Zehngerichtenbund, LexMA
9 1998, 498; Bündner Urkundenbuch, Bd. 2 (neu) (1200-1272, bearb. v.
Clavadetscher, O., 2004, Bd. 3 1997.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Aargau* (Gau, Lschaft, Gt, Ka) Baden, Basel (FBtm, Hochstift), Bern, Bernau, Fricktal, Glarus, Habsburg, Kiburg (Kyburg), Laufenburg, Lenzburg, Rheinfelden, Schweiz, Zürich (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Gaster Glarus, Sankt Gallen, Schwyz, Toggenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Glarus* (Ka) Baden, Chur, Gams, Hohensax, Kiburg (Kyburg), Konstanz, Rapperswil, Säckingen, Sankt Gallen, Sargans, Schweiz, Schwyz, Uri, Uznach, Zehngerichtenbund (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Helvetische Republik Aargau, Appenzell, Basel, Basel-Land bzw. Basel-Landschaft, Bern, Breisgau, Gersau, Glarus, Graubünden, Luzern, Muri, Sankt Gallen, Schaffhausen, Schweiz Schwyz, Thurgau, Unterwalden, Uri, Waadt, Waldstätte, Zürich (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kiburg* (G) (Kyburg) Aargau, Breisgau, Burgdorf, Dillingen, Freiburg, Fricktal, Glarus, Habsburg, Hauenstein, Lenzburg, Lützelstein, Schweiz, Thurgau, Wangen, Winterthur, Zähringen, Zug (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lenzburg* (G) Aargau, Glarus, Hauenstein, Kiburg (Kyburg), Säckingen, Schwaben (Hztm), Schwyz, Unterwalden, Uri, Zähringen, Zürich (RS) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Linth Gams, Glarus, Sankt Gallen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Säckingen* (Abtei, Residenz) Fricktal, Glarus, Laufenburg, Lenzburg, Vorderösterreich, Waldstädte (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schweiz* (L) Appenzell, Baden, Basel, Bern, Biel, Blenio, (Bollenz, )Breisgau, Burgund, Chur, Echallens, (Eidgenossenschaft,) Engelberg, Eschental, Ettenheimmünster, Freiburg im Üchtland, Fricktal, Gams, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Gersau, Glarus, Graubünden, Greyerz, Habsburg, Haldenstein, Haslital, Jura, Kiburg (Kyburg), Klettgau, Konstanz, Konzenberg, Kreuzlingen, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Liechtenstein (Ftm), Leventina (Livinen), Locarno, Lötschental, Lugano, Luzern, (Maggia) (Maeintal), Maienfeld, Maiental, Mailand, Mendrisio, Moutier, Mülhausen, Murbach. Muri, Neuenstadt (Neuveville), Neuenburg (Ka), Neuveville, Österreich, Pfäfers, Rheineck (RS), Rheinfelden, Rheintal, Riviera, Rottweil, Sankt Gallen (RAbtei), Sankt Gallen (RS), Sargans, Sax, Schaffhausen (RS), Sitten, Solothurn, Tarasp, Tessin (Ka), Thurgau, Toggenburg, Unterwalden, Unterwallis, Uri, Urseren, Valangin, Valle Maggia, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waadt, Waldstädte, Waldstätte, Wallis, Werdenberg, Wettingen, Zähringen, Zug, Zugewandte Orte, Zürich (Ka), Zürich (RS) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Schwyz* (Gebiet, freie Leute, Ka) Appenzell, Bellinzona, Einsiedeln, Gams, Gersau, Glarus, Hohensax, Luzern, Rapperswil, Sankt Gallen, Sargans, Schweiz, Tessin (Ka), Unterwalden, Uri, Uznach, Waldstätte, Zugewandte Orte, Zürich (RS) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Toggenburg* (Gt) Altstätten, Glarus, Sankt Gallen (RAbtei), Schweiz, Thurgau, Uznach, Zehngerichtenbund (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Uznach* (Ht) Glarus, Sankt Gallen (RAbtei), Schwyz, Toggenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wartau Glarus, Sankt Gallen (RAbtei), Sargans (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Werdenberg* (Gt) Albeck, Altstätten, Bludenz, Brochenzell, Buchhorn, Glarus, Heiligenberg, Jungnau, Liechtenstein, Lustenau, Montfort, Rheineck, Sankt Gallen (RAbtei), Sigmaringen, Sonnenberg, Trochtelfingen, Ulm (RS), Vaduz, Vorarlberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)