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Butzbach (Stadt, Herrschaft). Auf älteren
Siedlungsspuren erscheint nach einem römischen Limeskastell 773 das Dorf
Botisphaden. Es kam später von den Herren von Münzenberg an die Herren von
Hanau, Falkenstein und Eppstein. 1321 erhielt es
das Stadtrecht von Frankfurt. 1478 erscheinen als Mitberechtigte an der Stadt
auch die Grafen von Katzenelnbogen, die ihren Anteil 1479 an Hessen vererbten,
das 1741 einen weiteren Anteil der Grafen von Solms kaufte. Von 1609 bis 1643
war B. Sitz einer Nebenlinie Hessen-Darmstadts (Philipp III. von
Hessen-Butzbach). S. Hessen-Butzbach, Hessen.
L.: Wolff 255; Aus Butzbachs Vergangenheit – Festschrift zur 600-Jahr-Feier der
Stadt, 1921; Horst, L., Führer durch Butzbach in seiner Geschichte, 1956;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 109; Bachmann, B., Die
Butzbacher Stadtrechungen im Spätmittelalter, 2011.
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Cleeberg, Kleeberg (Herrschaft, Grafen). Die Burg
C. war seit dem 12. Jahrhundert Mittelpunkt einer Herrschaft, die aus dem Erbe
der Konradiner an eine Linie der Grafen von Luxemburg und von dieser an eine
Linie der Grafen von Peilstein in Niederösterreich gefallen war, die sich
Grafen von C. nannte. 1218 gelangte sie beim Erlöschen dieser Linie an die Herren
von Isenburg. Später kam sie an mehrere Ganerben (u. a. Isenburg-Limburg, Eppstein, Nassau). C. wurde Stadt. Seit 1716 bestand
nur noch eine Gemeinschaft zwischen Nassau-Weilburg (Nassau) und
Hessen-Darmstadt. 1802 fiel das wieder dörfliche C. insgesamt an Nassau-Usingen
(Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 255, 265; Jendorff, A., Condominium, 2010.
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Diez (Grafschaft). Grafen von D. (790
Theodissa [Altendiez?], später Didesse, 933 Dissermark) an der Lahn, die sich
gelegentlich auch Grafen von Weilnau nannten und vielleicht ursprünglich Grafen
des Niederlahngebiets (Niederlahngaus) waren, erscheinen etwa 100 Jahre nach
Aussterben der Konradiner (seit 1044/1073) und werden kurz nach 1150 als solche
genannt. Unter den Staufern nahmen sie wichtige Stellungen ein. 1302 teilten
sie ihre Herrschaft in Altweilnau und Neuweilnau südwestlich von Usingen. Ihre
sog. Goldene Grafschaft lag um Diez, Kirberg an der Lahn, um Camberg und
Wehrheim, um Hasselbach und Salz. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts
waren umfängliche Güter verpfändet. 1355 kamen ansehnliche Teile an
Nassau-Merenberg, 1362 ein Viertel der Grafschaft und 1376 Kirberg an das
Erzstift Trier. Bei ihrem Aussterben fiel die Goldene Grafschaft 1376/1384 über
die Erbtochter an die Grafen von Nassau-Dillenburg sowie an Trier (Pfand,
Lehnsheimfall), Katzenelnbogen (1453 Kauf) und (1420 über Jutta von
Nassau-Dillenburg an) Eppstein, 1564 nach
Auflösung der Gemeinschaft zwischen Trier (ein Viertel) und Nassau-Dillenburg
(drei Viertel) an Nassau allein, wofür Trier die Kirchspiele Hundsangen,
Nentershausen, Salz, Meudt und Lindenholzhausen erhielt. 1530 hatte Nassau den Eppstein verbliebenen Anteil (ein Achtel) erworben,
aber nicht vermocht, ihn gegen Trier zu halten. 1557 hatte Nassau dafür einen
Anteil Hessens (ein Viertel) gewonnen, den dieses von Katzenelnbogen ererbt
hatte. Seit 1607 benannte sich eine Linie der Grafen von Nassau nach D.
(Nassau-[Dillenburg-]Diez). 18061815 fiel das um 15 Quadratmeilen große D. an
das Herzogtum Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S.
Nassau-Diez.
L.: Wolff 337; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt der
Herrschaften Limburg, Schaumburg und Holzappel, Diss. phil. Marburg 1943; Heck,
H., Die Goldene Grafschaft, 1956; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J., Territorialgeschichte des Kreises Usingen,
1971; Storto, F./Stein, H., 650 Jahre Stadt Diez. 1329-1979, 1979; Schwind, F.,
Diez, LexMA 3 1986, 1039; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 147.
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Eppstein (Herren). In E. im Taunus wurde im
10./11. Jahrhundert eine 1122 erstmals erwähnte, seit 1124 zur Hälfte dem
Erzstift Mainz gehörige Reichsburg erbaut, mit der 1183/1190 die in der Mitte
des 12. Jahrhunderts erstmals belegten Edelherren von Hainhausen bei
Seligenstadt belehnt wurden, die sich von nun an Herren von E. nannten und in
enger Beziehung zum Erzstift Mainz standen, für das die Herren von E. im 13.
Jahrhundert vier Erzbischöfe stellten. Ihre Herrschaft (1418 Königstein) setzte
sich aus Eigen und Lehen vorwiegend des Reiches und des Erzstifts Mainz
zusammen und reichte vom Odenwald bis zur Lahn. 1264 gelangten beim Aussterben
einer Linie Teile der Güter an die verschwägerten Grafen von Katzenelnbogen und
die Grafen von Nassau. 1433 erfolgte eine Teilung in die Linien Eppstein-Münzenberg und Eppstein-Königstein.
1492 wurde der Westteil der Herrschaft Eppstein-Münzenberg
an die Landgrafen von Hessen verkauft. Das Erbe des 1505 die Grafenwürde
erlangenden, 1535 in den Hauptlinien Münzenberg und Königstein erloschenen, zum
oberrheinischen Reichskreis zählenden Hauses fiel an Stolberg und 1581 an
Mainz. 1803 kam E. an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 256, 275; Wallner 695 OberrheinRK 2; Pietsch, W., Die Entwicklung des
Territoriums der Herren von Eppstein im 12. und
13. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 12 (1962), 15ff.; Berichte zur deutschen
Landeskunde 37, 1 (1966); Picard, E., Eppstein
im Taunus. Geschichte der Burg, der Herren und der Stadt, 1968; Gerlich, A., Eppstein, LexMA 3 1986, 2092; Schäfer, R., Die Herren
von Eppstein, 2000; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 315.
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Falkenstein (Herrschaft, Ganerbschaft). Nach der
erstmals 1330 erwähnten, anstelle der Burg Nürings errichteten Burg
Neu-Falkenstein wurde die Herrschaft F. im Taunus benannt, die nach dem
Aussterben der Reichsministerialen von Münzenberg (1255) an die Linie F. der
reichsministerialischen Herren von Bolanden fiel. Die Herren von F. saßen nicht
auf der Burg, die sich bald zu einer Ganerbenburg entwickelte. 1271 spaltete
sich die Familie in die Linien Butzbach und Lich. Kurz nach 1350 gingen in
Auseinandersetzungen mit den Grafen von Hanau um das Münzenberger Erbe Güter
verloren. Die Burg befand sich 1350 im Besitz der Herren von Sponheim, die sie
an die Grafen von Hohenlohe vererbten. Im späten 14. Jahrhundert (1385) kam die
Herrschaft über die Erbtochter unter die Lehnshoheit der Grafen von
Nassau-Weilburg, die den Ganerben, den Herren von Kronberg und den Hattstein,
ihre ererbten Teile neu verlehnten. 1418 erlosch das Geschlecht F. Die Güter
Königstein, Neufalkenstein, Vilbel, Dreieichenhain, Anteile an der Burg
Kalsmunt bei Wetzlar, Butzbach, Lich, Münzenberg, Hungen kamen an die Grafen
von Solms und die Herren von Eppstein. 1773 fiel
die Burg F., die 1679 an die Herren von Bettendorf gelangt war, als erledigtes
Lehen an Nassau zurück. Über Nassau kam F. 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3; Uhlhorn, F., Geschichte der
Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Demandt, K., Geschichte des Landes
Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Hasselbach, W., Burg Falkenstein im Taunus,
1962; Löffler, A., Die Herren und Grafen von Falkenstein, 1994; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 308. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Frankenthal (Abtei). F. (ursprünglich unmittelbar)
am Rhein wird 772 erstmals erwähnt. Um 1119 gründete der Wormser Kämmerer
Erkenbert ein Augustinerchorherrenstift (Großfrankenthal). Es war zunächst
Propstei und wurde 1163 zur Abtei erhoben. Ihm gehörte fast das ganze Dorf F.,
das Dorf Mörsch und das halbe Dorf Eppstein.
Nach der Zerstörung im Bauernkrieg wurde es 1562 durch Kurfürst Friedrich III.
von der Pfalz aufgelöst. Kurfürst Friedrich IV. baute F. zum Hauptstützpunkt
seiner linksrheinischen Güter aus. Über Bayern kam F. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Franz, G., Aus der
Geschichte der Stadt Frankenthal, 1912; Eckardt, A. u. a., Stadt- und Landkreis
Frankenthal, 1939; Illert, F., Frankenthal im geschichtlichen Bild des
Rhein-Neckar-Raumes, 2. A. 1957; Amberger, H., Dero Stadt Frankenthal, 1962.
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Gedern (Burg, Herrschaft). G. bei Büdingen kam
780 an Lorsch. Die von den Herren von Büdingen stammenden Herren von Ortenberg
errichteten dort eine Burg. Von ihnen fiel G. an die Herren von Breuberg, die
1316 die Hälfte des Ortes dem Erzstift Trier zu Lehen auftrugen. 1323 gingen
ihre Rechte an die Trimberg, 1376 an die Eppstein-Königstein
und 1535 an die Grafen von Stolberg über. Diese führten die Reformation ein.
Seit 1677 war G. Sitz einer eigenen, 1742 gefürsteten Linie Stolberg-Gedern,
die 1804 von Stolberg-Wernigerode beerbt wurde. 1806 fiel G. an
Hessen-Darmstadt, dann an Isenburg und 1816 wieder an Hessen-Darmstadt und
damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 275; Thomée, H., Chronik der Stadt Gedern, 1956. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hadamar (Herrschaft, Grafschaft). H. bei Limburg
erscheint erstmals 832 und dürfte wohl zu einem Reichsgutsgebiet um Limburg
gehört haben. Vermutlich als Erben der Grafen von Leiningen und als Lehnsträger
der Wormser Vogtei über das Stift Dietkirchen brachten die Grafen von Nassau im
13. Jahrhundert H. an sich. Von 1303 bis 1394 spalteten sie eine Linie
Nassau-Hadamar ab. 1405 hatten die Grafen von Katzenelnbogen zwei Drittel, seit
1443 die Hälfte der Herrschaft H., die von ihnen 1479 an Hessen gelangte.
Dieses verpfändete den Anteil von 1492 bis 1557 an die Herren von Eppstein und gab ihn nach der Wiedereinlösung an
Nassau-Dillenburg. Von 1607 bis 1711 war H. Sitz der jüngeren, 1650 gefürsteten,
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählenden Linie Nassau-Hadamar.
Über Nassau und Preußen (1866) kam H. 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 337; Wallner 703 WestfälRK 23.
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Hattstein (Ganerbschaft, Herrschaft). In H. im
Taunus südlich von Altweilnau wurde vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts von
den 1226 erstmals bezeugten Herren von H. eine Burg erbaut. Sie wurde vom
Erzstift Mainz erobert. 1432 wurde eine Ganerbschaft eingerichtet. Bis 1467
hatte Frankfurt die Vorherrschaft innerhalb der Ganerben, danach waren H.,
Nassau und Eppstein berechtigt. Seit der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts lag die Herrschaft bei den Reifenberg, von denen
sie 1686 mit Reifenberg an die Waldbott von Bassenheim kam. 1806 gelangte H. an
Nassau, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33.
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Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft, Land,
Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main, Werra,
Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar,
Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den
Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen
oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach
erfolgreicher Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der
Karolinger 911 mit Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den
sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im
Auftrag des Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter
den Saliern hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen
Werner, die als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung
einnahmen, die Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts
trat der Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte
Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H.
1121 übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von
Gudensberg), 1122 über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die
Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten
H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des
Hauptgerichts der Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das
zunächst Land an der Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich
eine Reihe verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften
entstehen konnte (Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel,
Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein), während im
Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen
versuchten, die nach dem Interregnum (1254-1273) in zahlreiche
Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms, Büdingen). 1247 starben die
ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit Landgraf Heinrich Raspe im
Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf Ludwigs von Thüringen,
Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte Landgraf Heinrich Raspes)
vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247-1264) mit dem Hause
Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den Widerstand des Erzbischofs von
Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in Kassel von Thüringen zu lösen
und mit den Werrastädten Eschwege und Witzenhausen für ihren 1244 geborenen
Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der 1265 zu den bisherigen Gütern zwischen
Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und
Biedenkopf einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen
von Tübingen erwarb und sich seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof
von Mainz durchsetzte. Am 11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König
Adolf von Nassau auf Grund der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand
erhoben. Nach zahlreichen kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294
Schartenberg, 1297 Grebenstein) und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306
Wanfried, 1330 (Hofgeismar) Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358
Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311
kurzfristig in Oberhessen und Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert
durch andauernde Kämpfe mit dem Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch
die von Kaiser Karl IV. bestätigte Erbverbrüderung mit den Markgrafen von
Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373 begegnete, durch welche die ganze
Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum wurde. Zugleich wurden die H.
durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel, Bilstein, Everstein und Itter und
der Herren von Treffurt allmählich aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I.
(1413-1458) gelang es 1439, die Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein
zu vollziehen, die Grafschaften Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg
in Westfalen (1456) zu hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu
erwerben sowie die Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der
oberen Nidda, die zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg,
Niederhessen um Kassel) gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der
Mainzer Stiftsfehde von 1461 bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die
mainzischen Güter (Hofgeismar, Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg,
Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau (Melnau), halb Wetter) an H.
verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und Fritzlar-Naumburg aufgeben.
1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar und 1434 Corvey unter
hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen auch Fulda und
Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat die Grafschaft
Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt Goar, Braubach) und
den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458 erfolgte Teilung Hessens
in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das große hessische Landgesetz
von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel) aufgezeichnet wurde, war nur
vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der Großmütige zum Luthertum über,
1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die Universität Marburg als erste
protestantische Universität gegründet und wurden zugleich die hessischen
Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des Großmütigen (1567) wurde
allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt. Wilhelm IV. erhielt
Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte Hessens), Ludwig IV.
Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der Jüngere mit ca. 1300
Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels und Georg I.
Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere starb 1583
erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175
Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen
ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an
das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land.
Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815
erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu gehörigen
Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines Übertritts auf
die österreichische Seite von Preußen annektiert (Regierungsbezirk Kassel der
Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die preußischen Provinzen Nassau
(Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise Sankt Goarshausen, Unterlahn
[Unterlahnkreis], Unterwesterwald [Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald
[Oberwesterwaldkreis], die zu Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch
Proklamation der amerikanischen Militärregierung mit den rechtsrheinischen
Teilen des Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12.
1946 in Land H. umbenannt. Die Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875
im Zweig Hessen-Kassel und 1968 im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den
Linien Hessen-Rumpenheim und Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
(1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Dilich, W.,
Synopsis descriptionis totius Hassiae, hg. v. Rener, M. u. a., 2012; Sammlung
fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische
Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd.
1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen,
1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und
Staatsarchiv, Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der
Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums
Hessen, 1872; Knetsch, K., Das Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant
und der Landgrafen von Hessen, Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom
Großherzogtum Hessen 1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen
1840-1861,-Karte vom Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess.
Landesvermessungsamt, o. J.; Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.;
Klibansky, E., Die topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in
Hessen, 1925; Reimer, H., Historisches Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich,
W., Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen,
hg. v. Stengel, E., 1927, Schriften des Landesamts für gesch. Landeskunde 5
(1927), Einleitung neugedruckt bei Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen
zur hessischen Geschichte, 1960; Classen, W., Die kirchliche Organisation
Alt-Hessens im Mittelalter samt einem Umriss der neuzeitlichen Entwicklung,
1929; Falk, H., Die kurmainzische Beamtenorganisation in Hessen und auf dem
Eichsfelde bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen
und Verkaufspolitik in Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die
hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W.,
Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1 Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze,
1938; May, K., Territorialgeschichte des Oberlahnkreises, 1939; Keyser,
E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch, 1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W.,
Die althessischen Ämter im Kreis Gießen. Geschichte ihrer territorialen
Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg,
Lichtenau und Felsberg, 1941; Kürschner, W., Das Werden des Landes Hessen,
(1950); Blume, H., Das Land Hessen und seine Landschaften, 1951; Dülfer, K.,
Fürst und Verwaltung. Grundzüge der hessischen Verwaltungsgeschichte vom 16.
bis 19. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 3 (1953); Werle, H., Das Territorialbild
Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt zur rheinhess. Landeskunde 3 (1954);
Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des Landes Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.;
Kleeberger, E., Territoralgeschichte des hinteren Odenwaldes, 1958; Kellner,
W., Landrecht und Landesgeschichte, Betrachtungen zu einer hessischen
Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9 (1959); Demandt, K., Geschichte des
Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Geschichtlicher Atlas von
Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10, 27,
33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 4: Hessen,
hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und
geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965ff.; Demandt, B., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen südlich des Mains, 1966;
Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Historisches
Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967,
H. 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968;
Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen);
Lennarz, U., Die Territorialgeschichte des hessischen Hinterlandes, 1973;
Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975; Ruppel, H./Müller, K., Historisches
Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats
Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende
des 16. Jahrhunderts, 1978; Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft
Hessen im Mittelalter, 1981; Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567.
Staatsbildung im Übergang vom Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die
Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U., 1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon,
1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v. Roth, H./Wamers, E., 1984;
Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband, hg. v. Schwind,
F., 1984; Lilge, H., Hessen in Geschichte und Gegenwart, 1986; Das Werden des
Landes Hessen, hg. v. Heinemeyer, W., 1987; Hessischer Flurnamenatlas, hg. v.
Ramge, H., 1987; Wolff, F./Engel, W., Hessen im Bild alter Landkarten, 1988;
Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen
im 19. und 20. Jahrhundert., 1989; Demandt, K., Regesten der Landgrafen von
Hessen, 1989; Hessische Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W.,
Appellation in den zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert,
Hess. Jb. f. LG. 42 (1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E.,
Die hessischen Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch
der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen
Reich (1806) 1815 bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch
der hessischen Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen
Reich (1806) 1815 bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis
1945, 2003; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K.,
Kurhessens Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B.
u. a., 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E.
u.a.,2010; Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W.,
2010; . Gerichtsstätten in Hessen
(http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst), bearb. v. Eckhardt,
Wilhelm A., 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.; Das Land Hessen,
hg. v. Röming, A. u. a., 2014; Handbuch der hessischen Geschichte Band 3
Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca. 900-1806,
hg. V. Speitkamp, W. , 1014.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessen-Darmstadt (Landgrafschaft, Großherzogtum).
Darmstadt geht vermutlich auf ein karolingisches Jagdhaus im geschlossenen
Reichsgut um Frankfurt zurück und erscheint im 11. Jahrhundert als Darmundestat
in der Grafschaft Bessungen des Hochstifts Würzburg. 1256 belehnte das
Hochstift die Grafen von Katzenelnbogen mit der Grafschaft. 1479 fiel
Katzenelnbogen nach dem Aussterben der Grafen an Hessen. 1567 wurde Darmstadt
bei der Erbteilung nach Philipp dem Großmütigen unter Georg I. Residenz der
lutherischen Linie Hessen-Darmstadt der Landgrafen von Hessen, die mit rund
1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern etwa ein Achtel Hessens geerbt
hatte. H. gewann erbweise 1583 von Hessen-Rheinfels Schotten, Stornfels und
Homburg vor der Höhe, kaufte 1600 Mörfelden und erbte 1604 die südliche Hälfte
Hessen-Marburgs (mit Gießen), die ihr nach heftigsten Auseinandersetzungen mit
Hessen-Kassel endgültig aber erst 1648/1650 zugesprochen wurde. 1607 gründete
H. die lutherische Landesuniversität Gießen. Von 1609 bis 1643 zweigte sich
Hessen-Butzbach, 1622 das 1866 erloschene Hessen-Homburg ab. 1736 erwarb H. die
Grafschaft Hanau-Lichtenberg (mit Pirmasens), überzog aber durch prunkvolle
Hofhaltung bei weitem seine Mittel. Um 1806 zählte es zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Durch § 7 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 gewann H. zum Ausgleich für die Grafschaft Hanau-Lichtenberg und die Aufhebung
von Rechten über Wetzlar und Frankfurt sowie für die Abtretung der Ämter
Lichtenau und Willstädt an Baden und von Katzenelnbogen, Braubach, Ems,
Cleeberg bzw. Kleeberg, Eppstein und des Dorfes
Weiperfelden an Nassau-Usingen das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) mit Volkmarsen, die mainzischen Ämter
Gernsheim, Bensheim, Heppenheim, Lorsch, Fürth im Odenwald, Steinheim, Alzenau,
Vilbel, Rockenberg, Hassloch, Astheim, Hirschhorn, die mainzischen Güter
Mönchhof, Gundhof und Klaraberg (Klarenberg), die pfälzischen Ämter Lindenfels,
Umstadt, Otzberg, Alzey (teilweise) und Oppenheim (teilweise), den Rest des
Hochstifts Worms, die Abteien Seligenstadt und Marienschloss bei Rockenburg,
die Propstei Wimpfen und die Reichsstadt Friedberg (insgesamt 100 Quadratmeilen
mit 218000 Einwohnern), so dass das (in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen
und Westfalen gegliederte) Land nunmehr 175 Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern
umfasste. Von Baden tauschte es (die Reichsstadt) Wimpfen ein. 1806 fielen die
Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an. Außerdem umfasste das
bisherige Gebiet Hessen-Darmstadts die Oberämter Gießen (mit den Städten Gießen
und Staufenberg, den Gerichten Lollar, Heuchelheim und Steinbach) und Nidda,
die Ämter und Städte Allendorf, Grünberg, Homberg/Ohm, Alsfeld, Grebenau,
Lauterbach, Ulrichstein, Schotten, Rosbach (Roßbach), Butzbach, Königsberg,
Biedenkopf und Battenberg, die Ämter Burg-Gemünden (Burggemünden), Stornfels,
Bingenheim, Petterweil (Peterweil), Cleeberg, Hüttenberg, Blankenstein, Itter
und Breidenbacher Grund (Grund Breidenbach), einige adlige Besitzungen (die
Zent Lauterbach, die Gerichte Engelrod und Ober-Ohmen [Oberohm], den
rabenauischen oder Londorfer Grund, das Busecker Tal (Buseckertal) mit 9
Dörfern und das Gericht [Gebiet] Frohnhausen mit 2 Dörfern). 1806 wurde die
Landgrafschaft anlässlich des Beitrittes zum Rheinbund zum Großherzogtum
erhoben. Außerdem mediatisierte sie bis 1815 Hessen-Homburg. 1815 erhielt
Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Pirmasens kam an Bayern. Insgesamt umfasste das Land damit 152,75
Quadratkilometer mit 720000 Einwohnern. Seit 1816 nannte sich der Landesherr
von H. Großherzog von Hessen und bei Rhein. 1866 musste H. das seit 1622 einer
Nebenlinie zugehörige, 1866 zurückgefallene Hessen-Homburg sowie die Kreise
Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und mit Preußen eine Militärkonvention
eingehen, die faktisch den Verlust der politischen und militärischen
Selbständigkeit bedeutete. Außerdem musste es sich dem Norddeutschen Bund
anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945
folgte dem Großherzogtum der Volksstaat Hessen, in dem 1933 die
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Macht übernahm und der mit
seinen rechtsrheinischen Gebieten am 19. 9. 1945 in Großhessen aufging, das
sich seinerseits seit 1. 12. 1946 Land Hessen nannte. 1968 erlosch die Linie
Darmstadt der ehemaligen Landgrafen von Hessen.
L.: Wolff 255; Zeumer 553 II b 28; Wallner 695 OberrheinRK 2; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D3, III 38 (1789) C2; Hof- und
Staatshandbuch des Großherzogtums Hessen, 1835ff.; Hattemer, K.,
Entwicklungsgeschichte Darmstadts, 1913; Blass, G., Das Stadtbild von Darmstadt
und seine Entwicklung, 1927; Müller, A., Aus Darmstadts Vergangenheit, 3. A.
1939; Das Rhein-Maingebiet vor 150 Jahren, 1787, entworfen v. Strecker, K., hg.
v. Wagner, W., 1939; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des
Landes Hessen, 1961; Nahrgang, K., Stadt- und Landkreis Offenbach am Main,
1963; Schmidt, K., Darmstädter Bürgerbuch, 1964; Demandt, K., Geschichte des
Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Kromphardt, D., Hessen-Darmstadt in
der Rheinbundzeit, Magisterarbeit Geschichtswissenschaft Gießen 1979; Knodt,
M., Die Regenten von Hessen-Darmstadt, 1989; Schulz A., Herrschaft durch
Verwaltung, 1991; Lange, T., Hessen-Darmstadts Beitrag, 1993. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Heusenstamm (Herrschaft). H. in der unteren
Mainebene wird erstmals 1211 erwähnt, als der Ritter Eberhard Waro genannt
Geware sein Reichslehen H. an das Reich zurückgab und es über die Grafen von Eppstein zurückerhielt. Es zählte zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. 1628 kam die Herrschaft pachtweise an den
Frankfurter Patrizier Stefan von Cronstetten, 1661 kaufweise an die Grafen von
Schönborn, 1816 an Hessen-Darmstadt und damit H. 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 511; Roth, H., Ortsgeschichte von Heusenstamm mit Patershausen und
Gravenbruch, 1911.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Holzhausen (Reichsdorf). H. (Burgholzhausen bei
Friedberg) kam über die Herren von Eppstein im
Erbwege an die Grafen von Stolberg, die es 1578/1595 an die Grafen von Hanau
verkauften. Vor 1645 belehnte der Kaiser den mainzischen Kanzler Reigersberger
mit zwei Dritteln. 1649 kaufte dieser das letzte Drittel von Hanau. Seine
Nachkommen veräußerten H. an die Herren von Ingelheim, die seit 1702 für H. 1
Gulden und 30 Kreuzer an den oberrheinischen Reichskreis leisteten. 1741
besetzte der Landgraf von Hessen-Kassel als Erbe Hanau-Münzenbergs wegen seiner
Ansprüche auf zwei Drittel den Ort. 1765 verzichteten die Ingelheim auf ihre
Rechte. Mit dem 27. 4. 1803 genehmigte der Kaiser in § 6 des
Reichsdeputationshauptschlusses den Verzicht. Über Hessen-Kassel kam
Burgholzhausen 1945 zu Hessen.
L.: Hugo 461; Wolff 506; Eckhardt, W., Das Reichsdorf Holzhausen, Z. d. V. f.
hess. Gesch. 92 (1987), 155.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Homburg (Herrschaft) (seit 1912 Bad Homburg vor
der Höhe). Um 1180 erscheint die Burg H. am Taunus, nach der sich Herren von
Hohenberg und Steden nannten. Seit etwa 1200 war sie in den Händen der Herren
von Eppstein bzw. Eppstein-Münzenberg,
unter denen sie Mittelpunkt einer Herrschaft war. 1487 kam H. durch Kauf als Lehen
der Pfalz an Hanau. 1502 wurde es von Hessen gewonnen. 1567 fiel es an
Hessen-Rheinfels, 1583 an Hessen-Darmstadt. 1622 wurde es Sitz einer bis zum
24. 3. 1866 bestehenden Nebenlinie Hessen-Homburg Hessen-Darmstadts. 1866
musste es an Preußen abgegeben werden. 1945 kam es zu Hessen.
L.: Wolff 255; Lotz, F., Geschichte der Stadt Homburg, Bd. 1 1964; Demandt, K.,
Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Krüger, A., Die
Bedeutung Wortwins von Steden/Hohenberg für die Geschichte der Burg Homburg und
ihrer Umgebung, Nass. Annalen 119 (2008), 75.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Katzenelnbogen (Grafschaft). Um 1095 wurde südwestlich
von Limburg an der Lahn auf Bleidenstädter Vogteigut die Burg K. (1102 Cazeneleboge,
sichere Deutung fehlt) erbaut. Nach ihr nannten sich möglicherweise im
Zusammenhang mit dem Kraichgau südlich des Neckars seit 1138 die Grafen von K.,
die vielleicht aus dem Erzstift Köln stammen (Diether 1066), zunächst als
nobiles oder liberi bezeichnet wurden (Edelfreie) und um 1130 in
verwandtschaftliche Beziehung zu den Staufern traten. Sie hatten anfangs die
Vogteien der Klöster Prüm, Siegburg und Bleidenstadt sowie des Erzbistums Mainz
im Gebiet südlich der Lahnmündung. Die Grafschaft im Kraichgau verloren sie,
erwarben aber um 1160 mit den Grafen von Nassau die Grafschaft auf dem Einrich,
um 1185 St. Goar mit dem Rheinzoll sowie seit dem 12. Jahrhundert Lehen
Würzburgs um Darmstadt und Groß-Gerau bzw. Großgerau. Sie eigneten sich im
Interregnum umfangreiches Reichsgut (1249 bei Trebur, nach 1255 Dreieich) an.
Danach erstreckte sich ihr seit etwa 1260 an auf zwei Linien verteiltes, 1402
aber wieder vereinigtes Herrschaftsgebiet vom Odenwald bis zur unteren Lahn. Es
bestand aus der Niedergrafschaft am Nordhang des Taunus um Rheinfels (Braubach,
Sankt Goar, Bad Schwalbach, Burgschwalbach) und der Obergrafschaft um Darmstadt
(Rüsselsheim, Groß-Gerau bzw. Großgerau, Darmstadt, Zwingenberg), die durch
Mainzer und Nassauer Gebiet von einander getrennt waren, sowie verstreuten
Gütern in der Wetterau, im östlichen Taunus, auf dem Westerwald, an der unteren
Lahn und zahlreichen Rheinzöllen vom Oberrhein bis Holland. Hiervon waren nur
geringe Güter allodial, doch gelang auch auf der Grundlage der durch Pfandrecht
und Lehnrecht gebotenen rechtlichen Möglichkeiten die Entstehung von
Landesherrschaft. Die wachsenden Gegensätze zu den Grafen von Nassau führten um
1400 zu einem Bündnis mit den Landgrafen von Hessen und 1457 zur Heirat der
Erbtochter Anna mit Landgraf Heinrich III. 1479 fiel beim Aussterben der
Familie in männlicher Linie das später zum oberrheinischen Reichskreis zählende
Gut an Hessen (nach langem Streit mit Jülich-Berg [bis 1520] und Nassau [, das
den hessischen Anteil an der Grafschaft Diez und 450000 Gulden erhielt,]
endgültig 1557). 1567 kam die Obergrafschaft, zu der die Ämter Darmstadt,
Kelsterbach, Rüsselsheim, Dornberg, Jägersburg, Zwingenberg und Lichtenberg,
die Gemeinschaft Umstadt, der hessen-darmstädtische Anteil an der Herrschaft Eppstein, das Amt Braubach und das eigentlich zur
niederen Grafschaft gehörige, aber von Hessen-Darmstadt erworbene und zur
oberen Grafschaft geschlagene Kirchspiel K. gehörten, an Hessen-Darmstadt. Die
Niedergrafschaft, welche die Ämter Rheinfels, Reichenberg und Hohenstein, das
Amt oder die Vogtei Pfalzfeld auf dem linken Rheinufer mit acht Dörfern und die
Hälfte des so genannten Vierherrischen umfasste, wurde Teil von
Hessen-Rheinfels und fiel bei Aussterben des Hauses 1583 an Hessen-Kassel. 1648
wurde dessen Nebenlinie Hessen-Rotenburg mit ihr ausgestattet. 1815 kam die
Niedergrafschaft an das Herzogtum Nassau und fiel 1866 mit Nassau an Preußen
und 1945 an Hessen. S. Nassau-Katzenelnbogen.
L.: Wolff 255; Wallner 694 OberrheinRK 1, 2; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D3, III 38 (1789) B2; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Landrecht der oberen Grafschaft
Katzenelnbogen (von 1591), o. J. (1795, Verlag Stahl-Caselmann); Selchow, C.
v., Magazin für die deutschen Rechte und Geschichte, Bd. 1 (1779) 475ff.
(Erstdruck des Landrechts); Meinardus, O., Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit,
1899ff.; Sponheimer, M., Landesgeschichte der Niedergrafschaft Katzenelnbogen,
1932; Demandt, K., Die Anfänge des Katzenelnbogener Grafenhauses und die
reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges, Nassauische Annalen 63
(1952), 17; Demandt, K., Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486, Bd.
1ff. 1953ff.; Demandt, K., Die letzten Katzenelnbogener und der Kampf um ihr
Erbe, Nassauische Annalen 66 (1955), 98ff.; Demandt, K., Die Grafschaft
Katzenelnbogen und ihre Bedeutung für die Landgrafschaft Hessen, Rhein. Vjbll.
29 (1964) 73ff.; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen,
1969; Maulhardt, H., Die wirtschaftlichen Grundlagen der Grafschaft
Katzenelnbogen im 14. und 15. Jahrhundert, 1980; Reichert, W., Finanzpolitik
und Landesherrschaft. Zur Entwicklung der Grafschaft Katzenelnbogen vom 12. bis
14. Jahrhundert, 1985; Demandt, K., Katzenelnbogener Urkunden, 1989; Gerlich,
A., Katzenelnbogen, LexMA 5 1990, 1080; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 481; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 128. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königstein (Grafschaft). 1225 erscheint die
vermutlich von den Staufern errichtete Burg K. im Taunus. Bis 1255 unterstand
sie den Herren von Münzenberg, die K. 1313 zur Stadt erhoben, bis 1418 den
Herren von Falkenstein, danach den Herren von Eppstein,
von denen sich 1433 die Linie Eppstein-Königstein
abspaltete. Nach dem Erlöschen des Hauses 1535 fiel K. in weiblicher Erbfolge
an die Grafen von Stolberg, welche die Reformation einführten. 1581 wurden sie
vom Erzstift Mainz, das K. rekatholisierte, unter der Behauptung der
Lehnserledigung aus dem größten Teil der Herrschaft verdrängt, doch wurde die
zum oberrheinischen Reichskreis zählende, 7 Quadratmeilen umfassende Grafschaft
K. noch am Ende des Heiligen Römischen Reiches als teils stolbergisch, teils
mainzisch bezeichnet. Die Grafschaft umfasste einen kurmainzischen Anteil mit
den Städten K. und Oberursel und den Kellereien Neuenhain, Vilbel, Eppstein und Rockenberg und einen stolbergischen
Anteil mit Schloss und Flecken Gedern und einigen Dörfern (die fürstlich
stolberg-gedernschen Teile), zwei Drittel von Stadt und Schloss Ortenberg,
zwanzig Achtundvierzigstel der Stadt Münzenberg und eine Anzahl Dörfer (die
gräflich stolberg-rosslaischen Teile). 1803 kam K. an Nassau-Usingen (Nassau)
und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 274; Wallner 697 OberrheinRK 31, 32 a, b; Königstein in Vergangenheit
und Gegenwart, 1963; Handwerk und Gewerbe in Königstein, 1994; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 322. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münzenberg (Herren, Herrschaft). Vor 1160 erbaute
der Reichsministeriale Kuno I. von Hagen/Arnsburg die vielleicht 1165
bezugsfertige Burg M. in der Wetterau, nach der sich die Familie danach
benannte. Sie war Mittelpunkt der 1155/1156 bezeugten Herrschaft M. Zu ihr kam
nach 1170 ein Teil der Grafschaft Nürings. Nach dem Aussterben der Herren von
M. gelangte die später zum oberrheinischen Reichskreis zählende, M., Assenheim,
Königstein, Dreieichenhain, Babenhausen und rund hundert weitere Orte
umfassende Herrschaft 1255 zum größten Teil (40/48) an die Herren von
Falkenstein, die weitere Anteile von Weinsberg (1270), Schönberg (1272) und
Pappenheim (1286) erwarben, im Übrigen (8/48) an Hanau. Das Erbe der Herren von
Falkenstein fiel 1418 an die Grafen von Solms, die zuletzt 20/48 hatten, und Eppstein. Für die Grafen von Eppstein
traten 1581 Stolberg (10/48) und das Erzstift Mainz (10/48) ein. Die
mainzischen Güter kamen 1684 an die Grafen von Hanau und damit 1736 an
Hessen-Kassel, die Solmser Güter im frühen 18. Jahrhundert an Hessen-Darmstadt.
Der Anteil Hessen-Kassels fiel 1810 über Frankreich an Hessen-Darmstadt. S. a.
Hanau-Münzenberg, Hessen.
L.: Wolff 270ff.; Wallner 698 OberrheinRK 19, 30, 37, 38, 42; Ködding, H.,
Geschichte der Stadt und Herrschaft Münzenberg, 1933; Bosl, K., Die
Reichsministerialität der Staufer, Bd. 1 1950; Binding, G., Burg Münzenberg, 2.
A. 1965; Gruber, K./Küther, W., Minzinberg - Burg, Stadt, Kirche, 1968; Hinz,
H., Münzenberg, LexMA 6 1992, 931; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 445; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 284.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach der um
1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert (1079-1089) und dessen Sohn Graf
Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals sicher bezeugt), 1122/1124 den
Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und
nach 1124 Vogt des Hochstifts Worms in Weilburg wurde. Durch gezielte
Erwerbspolitik gewann es zwischen Main, Mittelrhein, Sieg und Wetterau ein
schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen mit den Grafen von Katzenelnbogen
von den Grafen von Isenburg die ursprünglich den Grafen von Arnstein zustehende
Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark, Kalenberger Zent, Westerwald,
Lipporn, Miehlen, Marienfels, Idstein, Bleidenstadt, Ems, Wiesbaden um 1200)
mit den Erzstiften Mainz und Trier sowie den Landgrafen von Hessen als
Nachbarn. Am 16. 12. 1255 teilten die Grafen von N. die Güter längs der Lahn in
die nördlich der Lahn gelegenen, wertvolleren Gebiete mit Siegen, Herborn und
Dillenburg sowie den Vogteien Dietkirchen und Ems (ottonische [jüngere] Linie)
und in die südlich der Lahn gelegenen Gebiete mit den Herrschaften Wiesbaden
und Idstein sowie den Vogteien Weilburg und Bleidenstadt (walramische [ältere]
Linie). Gemeinsam blieben die Burg N., der Einrich zwischen unterer Lahn und
Taunus, die Laurenburg, die Pfandschaften und die Lehen. ----- Die jüngere
ottonische Linie, die unter Heinrich († 1343) die Vogteien und Gerichte
Dernbach, Eibelshausen (Eibelsberg, Haiger und Ewersbach [Ebersbach])
hinzuerwarb, spaltete sich 1303 in die Linien Nassau-Hadamar (ältere Linie, bis
1394), Nassau-Siegen und Nassau-Dillenburg. Nassau-Dillenburg fiel 1328 an
Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort. Die Linie teilte sich 1343 in
Nassau-Dillenburg und Nassau-Beilstein (ältere Linie bis 1561).
Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte 1394 Nassau-Hadamar und gewann durch
Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft Diez, 1403/1404 Polanen, Leck, Breda
und weitere Güter im Gebiet der heutigen Niederlande sowie 1416/1420 die
gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg.
Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert mehrfach geteilt (1416 vier Linien,
1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez [bis 1443], Nassau-Haiger-Siegen [bis
1429] und Nassau-Herborn-Breda), doch waren die nassau-dillenburgischen Güter
von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516 wieder vereinigt. Seit 1507 nannte sich
die Linie wegen ihrer vergeblich geltend gemachten Erbansprüche auf
Katzenelnbogen auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen der Heirat mit der
Erbtochter des Prinzen/Fürsten von Chalon und Oranien am Unterlauf der Rhone
(1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Etwa gleichzeitig wurde die
Reformation (zunächst das Luthertum, dann der Calvinismus) eingeführt. 1559
erfolgte eine erneute Teilung in die linksrheinischen (Nassau-Oranien) und die
rechtsrheinischen (Nassau-Dillenburg) Güter. 1561 beerbte Nassau-Dillenburg
Nassau-Beilstein. 1601/1607 erfolgte eine Teilung in die Linien
Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein, Nassau-Siegen (1652 in den
Reichsfürstenstand erhoben) und Nassau-Diez. Nassau-Dillenburg mit Dillenburg,
Haiger und Herborn wurde 1620 von Nassau-Beilstein beerbt, das sich seitdem
nach Dillenburg Nassau-Dillenburg nannte (1652 in den Reichsfürstenstand
erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den Reichsfürstenstand erhoben) mit Hadamar
und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez. 1739 fiel Nassau-Dillenburg mit der
Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez. Nassau-Siegen gelangte 1742/1743 an
Nassau-Diez, das damit alle rechtsrheinischen Güter der nassau-ottonischen
Linie in sich vereinigte. Weil Nassau-Diez außerdem 1702 die linksrheinischen
Güter der Linie Nassau-Oranien erlangt hatte, nannte sich die Linie Fürsten von
Nassau-Oranien. 1747 verlegte sie ihre Residenz nach Den Haag und regierte das
Stammland über das deutsche Kabinett in Dillenburg. 1795/1797/1801 verlor sie
alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erhielt hierfür das Hochstift
Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei Östrich-Winkel), Corvey und
Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt Gerold (in Vorarlberg), Hofen (bei
Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in Liechtenstein) als neues
Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). 1806
verlor es durch die Rheinbundakte auch die rechtsrheinischen Güter, vor allem
das Fürstentum Diez an das Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg. Nach
dem Ende der französischen Vorherrschaft ergriff der Prinz von Nassau-Oranien
am 20. 12. 1813 von seinen Ländern wieder Besitz. Am 14. 7. 1814 gab das
Herzogtum Nassau an Nassau-Oranien das Fürstentum Diez und weitere Güter
zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat der Fürst von Nassau-Oranien, der
1815 König der Niederlande geworden war, alle deutschen Gebiete an Preußen als
Gegenleistung für das ihm durch den Wiener Kongress zugesprochene Großherzogtum
Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen Teil der Gebiete (Fürstentum Diez,
Hadamar, Dillenburg) an das Herzogtum Nassau (1806-1866) weiter. 1890 erlosch
mit König Wilhelm III. von den Niederlanden die ottonische Linie im
Mannesstamm.-----Die ältere walramische Linie, aus der König Adolf von N.
(1292-1298) stammte, gewann 1328/1333 die Herrschaft (Reichsgrafschaft)
Merenberg, die Herrschaft Lichtenstein und weitere Güter (pfandweise
Neuweilnau, Burg und Stadt Katzenelnbogen, Altenkirchen, Dietenhausen
[Diedenshausen]). 1355 teilte sie sich in die Linien Nassau-Idstein (mit
Idstein und Wiesbaden) und Nassau-Weilburg (1366 gefürstete Grafen) mit
Weilburg und Bleidenstadt. 1381 erlangte die Linie Nassau-Weilburg infolge
Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf, 1405
Neuweilnau (Kauf), Bingenheim, Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von Homburg,
Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg bzw. Kleeberg und Mensfelden. 1429/1442 teilte
sie sich in die Linien Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie Nassau-Weilburg,
wobei die Linie Nassau-Saarbrücken die meisten linksrheinischen Güter erhielt.
Sie erwarb außerdem 1527 die Grafschaft Saarwerden und das Oberamt Lahr und
Mahlberg. Nach ihrem Aussterben (1574) kamen ihre Güter an die 1561 in
Nassau-Weilburg und Nassau-Weilnau geteilte neue Linie Nassau-Weilburg.
Nassau-Weilnau wurde 1602 von Nassau-Weilburg beerbt. 1605 kam es durch
Aussterben der Linie Nassau-Idstein zur Wiedervereinigung aller
nassau-walramischen Güter in der Linie Nassau-Weilburg. Diese wurde 1629/1651
aufgeteilt in Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden und Lahr, Nassau-Weilburg
mit Weilburg, Merenberg und Kirchheim und Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie,
1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken, Saarwerden und Usingen). 1688/1737 wurden
die Grafen zu Reichsfürsten erhoben. Von den verschiedenen Linien starb
Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die Güter an Nassau-Usingen
(Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723 Nassau-Saarbrücken
(Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die
Regierung nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen
Güter, von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt
dafür aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am
unteren Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg), aus dem Erzstift
Köln (u. a. Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil an der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und verschiedenen Klöstern
und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.----- Am 30. 8. 1806
schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung zu Herzögen
beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das 1816
ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten Herzogtum N.
zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft Wied-Neuwied,
das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft
Solms-Braunfels und andere Güter (Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft
Schaumburg, Herrschaft Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der
Reichsritterschaft), mussten aber die ehemals kölnischen Gebiete an das
Großherzogtum Berg sowie Kastel (Mainz-Kastel) und Kostheim an Frankreich
abtreten (Gesamtgebiet 103 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern). 1813 mussten
sie Güter an Nassau-Oranien zurückgeben. Am 1./2. 9. 1814 erhielt das
Herzogtum, um den Widerspruch verschiedener mediatisierter Familien (Ostein,
Schönborn, Waldbott von Bassenheim [Waldbott-Bassenheim], von der Leyen) und
des Freiherren vom Stein zu beseitigen, vor allen anderen deutschen Staaten
eine landständische Verfassung. 1815 tauschte das Herzogtum N. mit Preußen
umfangreiche Gebiete (ehemals hessen-kasselische Niedergrafschaft
Katzenelnbogen, Diez, Dillenburg, Hadamar [gegen die späteren Kreise Neuwied,
Altenkirchen, Wetzlar und den rechtsrheinischen Teil des Kreises Koblenz]).
Seit 1815 war das Herzogtum Mitglied des Deutschen Bundes. Seit 1816 regierte
Nassau-Weilburg allein. 1836 trat N. dem Deutschen Zollverein bei. Am 28. 12.
1849 wurde eine liberale Verfassung erlassen, die im November 1851 aber wieder
aufgehoben wurde. Am 8. 10. 1866 wurde N. wegen seiner Unterstützung
Österreichs von Preußen (in die Provinz Hessen-Nassau) einverleibt und durch
8,5 Millionen Taler und die Schlösser Weilburg und Biebrich
(Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf von Nassau (aus der walramischen
Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg. 1912 starb das Haus N. aus. 1945
kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; May, K., Territorialgeschichte des
Oberlahnkreises, 1939; Fritzemeyer, J., Die Ausbildung einer zentralen
Behördenorganisation der Grafen bzw. Fürsten von Nassau, Diss. phil. Frankfurt
am Main 1943; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980;
Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen
Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K., Schrifttum zur
Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965f.; Sante,
G. W., Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen Raumes: Nassau,
(in) Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau: 1806-1866.
Politik, Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und der
Landeshauptstadt Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in
politischen Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof
Gerlach (1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O.,
Nassauische Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte
der Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum
Nassau um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im
Zivilprozessverfahren, 1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991;
Gerlich, A., Nassau, LexMA 6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und Reformpolitik,
1993; Nassauische Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum
Nassau 1806-1866, 2006; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 3 (mit Übersichtskarte Nassau im 18. Jh.).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Usingen (Grafschaft, Fürstentum). Usingen im
Taunus wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. 1207 gehörte es den Grafen von
Diez, 1326 den Grafen von Nassau. 1659 wurde Usingen bei der Teilung der Linie
Nassau-Saarbrücken Sitz der walramischen Linie N. der Grafen von Nassau, die
1721 die Linie Nassau-Idstein, 1723 die Linie Nassau-Saarbrücken und 1728 die
Linie Nassau-Ottweiler beerbte. Sie teilte sich 1735 in die Linien N. und Nassau-Saarbrücken.
1744 verlegte N. die Residenz von Usingen nach Biebrich und die Regierung nach
Wiesbaden. Um 1790 war das zum oberrheinischen Reichskreis zählende N. mit
Falkenstein, Kettenbach, Daisbach und Hausen Mitglied des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1793/1801 verlor es seine
linksrheinischen Güter an Frankreich. 1797 beerbte N. Nassau-Saarbrücken. Am
25. 2. 1803 erhielt der Fürst von N. durch § 12 des
Reichsdeputationshauptschlusses für das Fürstentum Saarbrücken, zwei Drittel
der Grafschaft Saarwerden, die Herrschaft Ottweiler und die Herrschaft Lahr in
der Ortenau von Mainz die Ämter Königstein, Höchst, Kronberg (Kronenburg),
Rüdesheim, Oberlahnstein, Eltville, Harheim (Haarheim), Kastel, vom Mainzer
Domkapitel die Güter unterhalb Frankfurts, von der Pfalz das Amt Kaub, vom
Erzstift Köln den Rest des eigentlichen Kurfürstentums Köln (u. a. Deutz,
Königswinter, aber mit Ausnahme der Ämter Altenwied )[Altwied] und Neuerburg
[Nürburg]), von Hessen-Darmstadt die Ämter Katzenelnbogen, Braubach, Ems, Eppstein und Cleeberg (Kleeberg) (frei von solmsischen
Ansprüchen), die Reichsdörfer Soden und Sulzbach, die Dörfer Weiperfelden,
Schwanheim und Okriftel, die Kapitel und Abteien Limburg, Rommersdorf
(Rumersdorf), Bleidenstadt, Sayn, alle Kapitel, Abteien und Klöster in den
zugefallenen Landen, die Grafschaft Sayn-Altenkirchen und eine Virilstimme im
Reichsfürstenrat. Am 30. 8. 1806 schloss sich das 16 Quadratmeilen große N. mit
Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau zusammen, das 1866 von Preußen annektiert
wurde. Die Linie N. starb 1816 aus und wurde von Nassau-Weilburg beerbt.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 1; Wallner 695 OberrheinRK 10; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.;
Winkelmann-Holzapfel 157; Kloft, J., Territorialgeschichte des Kreises Usingen,
1971. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Olbrück, Ollbrück (Herrschaft,
Reichsherrschaft). Die Burg O. im oberen Brohltal bei Ahrweiler westlich von
Andernach wurde vermutlich um 1100 durch die Grafen von Wied erbaut. 1190
trugen die Grafen sie dem Erzstift Köln zu Lehen auf. Die Burg, die nach dem
Aussterben der Grafen von Wied Ganerbschaft zahlreicher Familien (Eppstein, Braunsberg, Eich, Waldbott [Waldpod] von
Bassenheim) war, bildete den Mittelpunkt der Reichsherrschaft O., zu der etwa
zehn Dörfer der nächsten Umgebung zählten. 1555 gelangte der Wieder Anteil als
Lehen Kölns an die drei Linien der Waldbott von Bassenheim. 1735 löste die
Familie Waldbott von Bassenheim die Ganerbschaft auf und teilte O. unter den
Linien Bassenheim und Bornheim. Die Herrschaft O. gehörte am Ende des 18.
Jahrhunderts mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 1600 bzw. 3000 Einwohnern zum
oberrheinischen Reichskreis. 1815 fiel O. an Preußen und kam von dort 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 290; Wallner 699 OberrheinRK 50; Gerhards, H., Burg Olbrück, (in)
Heimatkalender für den Landkreis Ahrweiler, 1961; Pracht, H., Burg Olbrück und
das Zissener Ländchen, 1981. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ortenberg (Grafschaft). O. bei Büdingen wird 1176
erstmals als Burg erwähnt. Sie gehörte einer Linie der vor 1245 ausgestorbenen
Herren von Büdingen, denen eine Ganerbschaft nachfolgte (Kempenich bis etwa 1260,
Breuberg, Trimberg, Hohenlohe-Brauneck, 1357/1358 Trimberg, Weinsberg, Eppstein-Königstein, Nassau, 1460 Eppstein-Königstein, Eppstein-Münzenberg
[1476 Hanau], Hanau, Isenburg [1466 Eppstein-Königstein]).
1535 traten nach dem Aussterben von Eppstein-Königstein
die Grafen von Stolberg(-Königstein) an ihre Stelle. 1601 gehörte der Ort zu
zwei Dritteln Stolberg (1645 Stolberg-Stolberg) und zu einem Drittel Hanau
(1736 Hessen-Kassel). 1806 kam O. an Frankreich, 1810 an Hessen-Darmstadt und
damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 270, 276; Heusohn, K., Ortenberg, Burg, Stadt und Landgericht unter
der Linde, 1927; Junker, H., Die Stadt Ortenberg im Zeitalter des 30jährigen
Krieges, 1936.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Soden, (Reichsdorf) (seit 1947 Bad Soden am
Taunus). 1035 gab Kaiser Konrad II. dem Kloster Limburg an der Haardt (Hardt)
den königlichen Hof zu Sulzbach mit Teilen des Gebiets der später zur Vogtei
Sulzbach gehörenden Dörfer Altenhain, Neuenhain, Schneidhain (Schneidenhain)
und S. Die freien Bauern wurden hiervon nicht betroffen. 1191 wird S. am Taunus
erstmals erwähnt. 1282 stellten sich die freien Bauern von S. und Sulzbach
unter den Schutz der Stadt Frankfurt am Main und verpflichteten sich dafür zur
Heeresfolge. Die Dörfer Neuenhain, Altenhain und Schneidhain (Schneidenhain)
gerieten dagegen unter die Herrschaft der Vögte des Klosters Limburg für die
Güter der Vogtei Sulzbach, nämlich der Herren von Eppstein,
später der Grafen von Stolberg-Königstein. 1450 gelangten S. und Sulzbach auf
Grund eines Frankfurter Darlehens pfandweise ganz unter die Herrschaft
Frankfurts, das zeitweilig auch den Limburger Fronhof erwarb. Als das Kloster
Limburg 1561 an die Pfalz (Kurpfalz) fiel, musste Frankfurt den Fronhof an die
Pfalz herausgeben und in eine Teilung der hohen Obrigkeit in den Dörfern
einwilligen. 1613 gelang es S. und Sulzbach, sich durch Rückzahlung von 800
Gulden rechtlich von der Frankfurter Herrschaft zu befreien. 1650 trat die
Pfalz die Vogtei Sulzbach an das Erzstift Mainz ab. 1656 einigten sich
Frankfurt und das Erzstift Mainz über die Rechte der gemeinsamen Herrschaft in
Sulzbach und S. 1803 fielen Sulzbach und S. an Nassau-Usingen (Nassau) und
damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Hugo 462; Wolff 506; Moser, K. v., Die Reichsfreiheit der Gerichte und
Gemeinden Sulzbach und Soden, 1753; Straub, V., Aktenmäßige Deduktion und
rechtsgründliche Widerlegung auf das Impressum: Die Reichfreiheit deren
Gerichten und Gemeinden in Sulzbach und Soden, 1754 ungedruckt; Kaufmann, E.,
Geschichte und Verfassung der Reichsdörfer Soden und Sulzbach, 2. A. 1981.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Solms (Herren, Grafen). 1129 wird anlässlich
der Stiftung des Klosters Schiffenberg durch die Gräfin von Gleiberg das
edelfreie, im Lahngau beiderseits der mittleren Lahn begüterte Geschlecht der
Herren von S. (Sulmese) mit Sitz in Solms-Oberdorf, dann in Burgsolms (1160)
westlich Wetzlars erstmals erwähnt. Es erlangte vermutlich über die Herren von
Merenberg, Grafen von Gleiberg und Grafen von Luxemburg Güter der Konradiner.
Seit 1226 erscheinen Grafen von S., die Güter an der Lahn und in Oberhessen
hatten, sich aber nur in schweren Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von
Hessen behaupten konnten. Um 1250/1260 spalteten sich die Grafen in die Linien
Solms-Burgsolms (bis 1415), Solms-Königsberg (bzw. Hohensolms, bis 1363, Güter
an Hessen) und das verbleibende Solms-Braunfels. 1417/1418/1420 erlangten die
Grafen das von den Herren von Hagen bzw. Arnsburg bzw. Münzenberg gekommene
Erbe der Herren von Falkenstein (zwei Drittel, ein Drittel an Eppstein) in der Wetterau (Münzenberg, Lich,
Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach, Butzbach), konnten es aber nicht mit den
Stammgütern vereinigen. Von Solms-Braunfels leiteten sich 1420/1436 die beiden
Hauptlinien Solms-Braunfels und Solms-Lich ab, von denen Solms-Lich seit 1461
bedeutender wurde. Solms-Braunfels zerfiel 1602 in Solms-Braunfels,
Solms-Greifenstein (mit Wölfersheim) und Solms-Hungen. Davon erloschen
Solms-Braunfels, das 1471 die kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit
und 1495 das Bergregal gewann, 1693 (an Solms-Greifenstein) und Solms-Hungen
1678 (an Solms-Greifenstein und Solms-Braunfels). Solms-Greifenstein nannte
sich Solms-Braunfels und wurde 1742 Reichsfürstentum. Seine Ämter Greifenstein
und Braunfels kamen 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945 an Hessen, seine
Ämter Hungen, Gambach und Wölfersheim, Anteile an Grüningen, Münzenberg und
Trais-Münzenberg fielen 1806 an Hessen-Darmstadt. Solms-Lich teilte sich in
Solms-Lich und Solms-Laubach. Hiervon spaltete sich Solms-Lich, das 1461 durch
Heirat Güter Kronbergs aus der Falkensteiner Erbschaft (Rödelheim, Assenheim,
Niederursel) erbte sowie 1479 Nieder-Weisel (Niederweisel) erlangte, 1494 die
kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit, 1507 das Bergregal und seit
1537 Herrschaften im obersächsischen Reichskreis (1537 Sonnewalde in der
Niederlausitz, 1544 Pouch bei Bitterfeld an der Mulde, 1596 Baruth in
Brandenburg südöstlich von Berlin sowie 1602 Wildenfels in Sachsen südöstlich
von Zwickau) gewann, 1628 aber Königsberg verlor, in das 1718 erloschene
Solms-Lich und in Solms-Hohensolms, das sich nach 1718 Solms-Lich-Hohensolms
(Solms-Lich und Hohensolms) nannte. Seit 1792 war es Reichsfürstentum
(Solms-Hohensolms-Lich). Seine Ämter Lich und Nieder-Weisel (Niederweisel)
kamen 1806 an Hessen-Darmstadt, sein Amt Hohensolms 1806 an Nassau, 1815 an
Preußen und 1945 an Hessen. Solms-Laubach teilte sich 1561 in Solms-Sonnewalde
(bis 1615) und Solms-Laubach. Dieses zerfiel 1607 in Solms-Rödelheim mit
Assenheim (bis 1640), Solms-Laubach (bis 1676), Solms-Sonnewalde (mit
Sonnewalde, Groß Leipe (Großleipa) und Schköna) und Solms-Baruth. Solms-Baruth
spaltete sich in Solms-Baruth, Solms-Rödelheim und Solms-Laubach.
Solms-Rödelheim zerfiel in Solms-Rödelheim (bis 1722) und Solms-Assenheim,
dessen Ämter Rödelheim und Nieder-Wöllstadt (Niederwöllstadt) mit einem Anteil
an Assenheim 1806 an Hessen-Darmstadt kamen. Solms-Laubach fiel mit Laubach,
Utphe und Anteilen an Münzenberg und Trais-Münzenberg 1806 an Hessen-Darmstadt
und durch Solms-Wildenfels (Solms-Sachsenfeld, Solms-Baruth, Solms-Wildenfels)
mit Engelthal (Engeltal) und der Abtei Arnsburg 1806 ebenfalls an
Hessen-Darmstadt. Am 4. 4. 1571 war als Gesetz für alle solmischen Lande die
Gerichtsordnung und Landordnung der Grafschaft S. und Herrschaften Münzenberg,
Wildenfels und Sonnewalde erlassen worden. Durch § 16 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 hatten die Fürsten und Grafen
zu S., die im frühen 18. Jahrhundert auch Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken gewesen waren, für die Herrschaften Rohrbach,
Scharfenstein und Hirschfeld sowie für ihre Ansprüche auf die Abtei Arnsburg
und das Amt Cleeberg/Kleeberg die Abteien Arnsburg und Altenberg (Altenburg)
erhalten.
L.: Deren Graveschafften Solms unnd Herrschaft Mintzenberg Gerichtsordnung,
1571; Wolff 273; Zeumer 552ff. II b 60, 4-8; Wallner 696f. OberrheinRK 19, 30,
37, 38; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38
(1789) B3; Riedenauer 129; Neumaier 47, 99; Solms-Laubach, R. Graf zu,
Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms, 1865; Uhlhorn, F., Geschichte
der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Demandt, K., Geschichte des Landes
Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980, 505; Rupp, J., Kleine Geschichte des Solmser
Landes, 1985; Battenberg, F., Solmser Urkunden, Bd. 5 1986; Schwind, F., Solms,
LexMA 7 1995, 2036; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 376.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Stolberg-Gedern (Grafen, Fürsten, Reichsfürsten). Gedern
bei Büdingen kam 780 an Lorsch. Die Burg Gedern wurde von den von den Herren
von Büdingen abstammenden Herren von Ortenberg errichtet. Ihre Güter fielen an
die Herren von Breuberg, die 1316 dem Erzstift Trier die Hälfte Gederns zu
Lehen auftrugen, 1323 an die Trimberg, 1376 an die Eppstein-Königstein
und 1535 an Stolberg. Seit 1677 war Gedern Sitz der 1742 gefürsteten Linie S.,
die 1804 von Stolberg-Wernigerode beerbt wurde. 1806 kam Gedern zu
Hessen-Darmstadt und von dort zu Isenburg, 1816 wieder zu Hessen-Darmstadt und
damit 1945 an Hessen. S. Stolberg.
L.: Zeumer 553 II b 60, 11; Thomée, H., Chronik der Stadt Gedern, 1956;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 322.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Vilbel (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die V. zum Ritterkreis Rhein. Das 774 in Lorscher Quellen erwähnte V.
selbst gehörte zuerst den Herren von Münzenberg. 1255 fiel es zur Hälfte an
Falkenstein, 1419 an Eppstein, 1581 an Mainz,
1803 an Hessen-Darmstadt, zur anderen Hälfte an Hanau, Hessen-Kassel (1736),
Großherzogtum Frankfurt (1810) und Hessen-Darmstadt (1816). Über
Hessen-Darmstadt kam V. 1945 an Hessen. Die Rechte an der Burg waren nach den
Herren von Falkenstein sehr zersplittert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Wolff 270, 275; Usener, Beiträge zur
Geschichte der Ritter und Bergschlösser in der Umgegend von Frankfurt, 1952;
Giegerich, W., Bad Vilbel. Landschaft, Geschichte, Kultur, 1986.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wehrheim (Herrschaft). W. (Wirena) in der
Wetterau gab Kaiser Heinrich III. 1046 seiner Gemahlin. Zu Beginn des 13.
Jahrhunderts hatten die Grafen von Diez das Reichsgut in und um W. inne. Nach
ihrem Aussterben kam die Herrschaft an die Grafen von Nassau und die Herren von
Eppstein. Rechte der Grafen von Katzenelnbogen
fielen 1587 an Nassau-Dillenburg. Den Anteil der Herren von Eppstein zog das Erzstift Trier an sich, so dass in W.
eine zum kurrheinischen Reichskreis zählende Gemeinschaft von Trier und Nassau
entstand, die bis 1806 dauerte. 1866 kam W. mit Nassau an Preußen, 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 84, 337.
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Wetterau (Landvogtei, Reichslandvogtei). Das Gebiet
zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam seit 15 n. Chr. unter römischen
Einfluss und wurde um 85 in die Provinz Germania superior einbezogen. In der
Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer es an Germanen (Alemannen, am Ende
des 5. Jahrhunderts Franken) preis. Seit karolingischer Zeit erscheint dann die
vom Fluß Wetter ausgehende Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8.
Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in
der Hand der Konradiner), die im 13. Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach
1036 zog der König die W. an sich. 1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes
gelangte an die Ministerialen von Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten
Grafen bzw. Herren von Nidda, Büdingen, Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen, Solms,
Nürings, Diez, Nassau, Katzenelnbogen und Eppstein
hervor. Bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa versuchte unter Nutzung alter
Rechte, das Gebiet als Reichsland zu gewinnen. Sein Enkel Friedrich II. bildete
eine von König Rudolf von Habsburg nach 1273 erneut aufgegriffene
Reichslandvogtei, welche die Reichsgrafschaften Isenburg, Hanau, Eppstein, Katzenelnbogen, Nassau, Solms, Leiningen,
Ziegenhain, Wertheim und Wied, die Reichsganerbschaften Friedberg, Gelnhausen,
Kalsmunt, Staden, Lindheim, Dorheim und Reifenberg (Reiffenberg) sowie die
Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar in einem losen Rahmen
zusammenschloss. Seit 1419 wurde das Amt des Reichslandvogts nicht mehr
besetzt. Seine Aufgaben wurden teilweise von dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium
wahrgenommen, das im 16. Jahrhundert Stimmrecht im Reichsfürstenrat gewann.
1803 kamen die einzelnen Herrschaften im Westen an Nassau und damit 1866 an
Preußen und 1945 an Hessen, im Osten an Hessen-Darmstadt und damit 1945
ebenfalls an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O.,
Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des
deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues
Wettereiba, 1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23
Wedereiba, Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach
bzw. Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff,
Ostheim, Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer
Territorialgeschichte, Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F.,
Studien zur Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess.
Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im
Rhein-Maingebiet, Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich,
Adel und Kirche in der Wetterau, 1965; Niemeyer, W., Der pagus des frühen
Mittelalters in Hessen, 1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau,
1972; Herrmann, F., Von der Vorzeit zum Mittelalter, 1989; Schmidt, G., Der Wetterauer
Grafenverein, 1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9 1998, 46; Geschichte von
Wetterau und Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1 1999; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 525.
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Wied (Grafschaft, Fürstentum). Vor 1129
gründete Graf Meffried die 1129 erstmals genannte Burg (Alt-)W. nördlich von
Koblenz im Engersgau. Sie wurde Mittelpunkt einer nördlich der Lahn wie links
des Rheins begüterten Herrschaft aus Reichsgut. 1244 starb das nach W. benannte
Grafengeschlecht aus. Ein Teil der Güter fiel über die Erbtochter an die Grafen
von Isenburg (Isenburg-Braunsberg), der andere Teil an die Herren von Eppstein (1306 an die Grafen von Virneburg, dann an
die Grafen von Jülich). Die Grafen von Isenburg (Wilhelm von Braunsberg)
vereinigten 1338 die gesamte Grafschaft W. erneut und nannten sich seitdem
Grafen von W. 1462 erlosch auch dieses Haus W. Die Grafschaft fiel in
weiblicher Erbfolge an eine Linie der im Lahngau begüterten Herren von Runkel,
die sich danach Grafen von W. nannten und in der Linie Westerburg 1468 die
Grafschaft Leiningen erbten. 1595 wurde das seit 1581 unter Erben umstrittene
Gebiet geteilt. Die obere Grafschaft W. mit Runkel und der Residenz in Dierdorf
blieb nach neuen Erbstreitigkeiten seit 1698 bei der älteren Linie Wied-Runkel.
Die untere Grafschaft W. mit W. und der Residenz in Neuwied (1648/1653) fiel an
die jüngere Linie Wied-Neuwied. Wied-Neuwied wurde 1785, Wied-Runkel 1791 in
den Reichsfürstenstand erhoben. Um 1800 umfassten die obere und untere
Grafschaft, die beide zum westfälischen Reichsgrafenkollegium und zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörten, zusammen ein Gebiet von 6
Quadratmeilen. Wied-Runkel erhielt 1803 die kölnischen Ämter Altenwied und Neuerburg
sowie die trierische Kellerei Villmar. 1806 kamen beide Grafschaften an Nassau,
1815 an die Rheinprovinz Preußens. 1824 erlosch die Linie Wied-Runkel und wurde
von Wied-Neuwied beerbt. 1945/1946 kam das Gebiet der alten Grafschaften zu
Rheinland-Pfalz, Runkel zu Hessen.
L.: Wolff 343ff.; Zeumer 554 II b 63, 4(, 5); Wallner 703 WestfälRK 25 a, b;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Klein 185;
Wirtz, L., Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65; Gensicke, H.,
Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Holbach, R., Wied, LexMA 9 1998,
78. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wormsfeld (Gau westlich Worms’, Worms, Wormsgau,
Vuormacensis, Uurmacensis, Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazweld,
Wormacensis, Wormazfeld, Wormesveld, Wormazuelt).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim,
Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim,
Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach,
Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein,
Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58,
61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium,
Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein, Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen,
Grolsheim); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 299; Puhl,
R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999,
455 (976 Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?);
Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay,
Niederspay, Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen,
Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim,
Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim,
Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim,
Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn, Sprendlingen, Gau-Weinheim,
Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein,
Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim, Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim,
Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim, Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim,
Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim, Gauersheim, Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt,
Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor der Höhe, Heimersheim, Albig, Weinheim,
Dautenheim, Wahlheim, Esselborn, Freimersheim, Einselthum, Albisheim an der
Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der Pfrimm, Marnheim, Dreisen, Gundersweiler,
Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler, Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler,
Eisenberg in der Pfalz, Höringen?, Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen,
Biedesheim, Gundheimerhof, Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach,
Mertesheim, Ebertsheim, Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wormsfeldgau, Worms(gau) (Vuormacensis, Uurmacensis,
Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazfeld, Wormazweld, Wormacensis,
Wormesveld, Wormazuelt, Gau westlich Worms’). S. Wormsfeld
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim,
Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim,
Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach,
Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein,
Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58,
61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium,
Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein, Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen,
Grolsheim); Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im
Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976 Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a.
Queidersbach, Reichenbach?); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000
Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay, Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim,
Ingelheim, Weiler bei Bingen, Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim,
Laurenziberg, Bubenheim, Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt,
Gensingen, Langenlonsheim, Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am
Rhein, Wackernheim, Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn,
Sprendlingen, Gau-Weinheim, Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim,
Volxheim, Wöllstein, Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim, Hüffelsheim,
Norheim, Wonsheim, Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim, Stein-Bockenheim,
Erbes-Büdesheim, Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim, Gauersheim,
Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt, Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor der Höhe,
Heimersheim, Albig, Weinheim, Dautenheim, Wahlheim, Esselborn, Freimersheim,
Einselthum, Albisheim an der Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der Pfrimm,
Marnheim, Dreisen, Gundersweiler, Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler,
Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler, Eisenberg in der Pfalz, Höringen?,
Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen, Biedesheim, Gundheimerhof,
Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach, Mertesheim, Ebertsheim,
Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eppstein* (H) Burgholzhausen, Butzbach, Cleeberg, Diez, Falkenstein, Hadamar, Hattstein, Hessen, Hessen-Darmstadt, Heusenstamm, (Holzhausen,) Homburg, Katzenelnbogen, Königstein, Münzenberg, Nassau-Usingen, Olbrück, Soden, Solms, Vilbel, Wehrheim, Wetterau, Wied (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eppstein (bei Frankenthal in der Pfalz) Frankenthal (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eppstein-Königstein Eppstein, Gedern, Königstein, Ortenberg, Stolberg-Gedern (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Eppstein-Münzenberg Eppstein, Homburg, Ortenberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hainhausen (bei Rodgau) Eppstein (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Hessen* (Gt, LGt, L) Albini, Amorbach, Arnsburg, Auburg, Aufenau, Baden, Barchfeld, Battenberg, Berleburg, Berlepsch, Bickenbach, Bidembach von Treuenfels, Bilstein, Bingenheim, Birstein, Boyneburg, Brand, Braubach, Braunfels, Breidenbacher Grund, Breuberg, Büdingen, Burgholzhausen, Buseck bzw. Buseckertal, Butzbach, Camberg, Crumbach, Darmstadt, Dernbach, (Deutscher Orden,) Dexheim, Dieburg, Diepholz, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Dünwerde, Eberbach, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Elben, Elfershausen, Engelstadt, Eppstein, Eschwege, Falkenstein, Felsberg, Franken (Hztm), Frankfurt (am Main), Freyensee (Freienseen), Friedberg (in Hessen bzw. in der Wetterau), Fritzlar, Fulda, Fürstenau, Fürstenstein, Gedern, Gelnhausen, Ginsheim, Gleiberg, Greifenstein, Großhessen, Gudensberg, Gundheim, Hadamar, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hatzfeld, Haun, Haxthausen, Heimbach, Helmarshausen, Henneberg-Schmalkalden, Hersfeld, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Pfalz, Hessen-Philippsthal, Hessen-Rheinfels, Heusenstamm, Hirschhorn, Höchst, Hohensolms, Hohlenfels, Holzhausen bzw. Burgholzhausen, Homburg, Hungen, Hutten, Idstein, Ilbenstadt, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Itter, Kaichen, Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kirchberg, Königstein, Kronberg, Langenschwarz, Laubach, Lehrbach, Lich, Lichtenau, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lindheim, Lippe, Lissberg, Lixfeld, Londorf bzw. Londorfer Grund, Lorsch, Maden, Mainz, Mansbach, Marburg, Marienschloss, Meerholz, Meisenbug, Melbach, Merenberg, Meschede, Michelstadt, Mühlhausen, Münzenberg, Nassau, Nassau-Hadamar, Naumburg, Neckarsteinach, Neuengleichen, Neuenheerse, Neukirchen, Nidda, Oberhessen, Ockstadt, Offenbach, Ortenberg, Paderborn, Partenheim, Pfalz, Plesse, Preußen, Ramholz, Ratibor, Reifenberg, Reizberg, Rheinfels, Rheingau, Rheinland, Rheinland-Hessen-Nassau, Riedesel, Rietberg, Rödelheim, Rotenburg, Ruchesloh, Rumrodt, Schiffelbach, Schlitz genannt Görtz, Schlüchtern, Schmalkalden, Schönberg, Schönborn, Schönstadt, Schwarz, Seeheim, Seligenstadt, Soden, Solms, Solms-Braunfels, Solms-Rödelheim, Solms-Wildenfels, Speyer, Staden, Starkenburg, Stolberg-Gedern, Stolberg-Ortenberg, Sulzbach (RDorf), Tann, Thüringen, Treffurt, Tübingen, Usingen, Vetzberg, Vilbel, Wächtersbach, Waldeck, Waldkappel, (Wambold bzw. Wambold von und zu Umstadt bzw.) Wambolt von Umstadt, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wied, Wiesbaden, Wildungen, Wittgenstein, Witzenhausen, Ziegenhain, Züschen (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Idstein-Eppstein Nassau (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Königstein* (im Taunus) (Gt) Eppstein, Falkenstein, Münzenberg, Nassau-Usingen, Oberrheinischer Reichskreis, Stolberg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Mainz* (EStift, Residenz, freie S, Dompropstei, Rep) Allendorf, Amorbach, Aschaffenburg, Aufenau, Augsburg (Hochstift), Battenberg, Bentzel zu Sternau, Bickenbach, Bieber, Blankenhain, Bolanden, Bönnigheim, Braunschweig-Grubenhagen, Bronnbach, Cammin bzw. Kammin, Dalberg, (Dalbergstaat,) Dassel, Dexheim, Dieburg, Disibodenberg, Dürn, Ehrenburg, Eichstätt, Eltville, Eppstein, Erbach, Erfurt, Eschwege, Forstmeister von Gelnhausen, Franken (Hztm), Freising, Fritzlar, Fulda, Gelnhausen, Gleichen, Göss, Groß-Winternheim (Großwinternheim)Grubenhagen, Halberstadt, Hanau, Hardheim, Hattstein, Havelberg, Hersfeld, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hildesheim, Hirschhorn, Holzhausen (RDorf), Idstein, Ilbenstadt, Ingelheim, Itter, Jülich-Kleve-Berg, Jungen, Kassel, Katzenelnbogen, Königstein, Kranichfeld, Krautheim, Kronberg, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Leiningen, Limburg an der Lahn, Looz-Corswarem, Lorsch, Martinstein, Mergentheim, Mespelbrunn, Münzenberg, Murbach, Nassau, Nassau-Idstein, Naumburg, Neckarsteinach, Neckarsulm, Neubamberg, Neuengleichen, Nierstein, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Obergriesheim, Oberrheinstrom, Oberschefflenz, Odernheim, Olmütz, Oppenheim, Ostheim, Paderborn, Pfeddersheim, Prag, Preußen, Rhein (Ritterkreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Rheinbund, Rheingau, Rheingrafen, Rheinischer Städtebund) Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rieneck, Ruchesloh, Rüdt von Collenberg, Salm-Reifferscheid-Krautheim (Salm-Krautheim), Schönborn, Schöntal, Schwabsburg, Seligenstadt, Soden, Sooneck, Speyer, Sponheim, Starkenburg, Steinheim, Stiffe, Straßburg (Hochstift), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Treffurt, Veldenz, Verden, Virneburg, Waldeck, Waldeck-Wildungen, Walldürn, Wildungen, Winternheim, Wittgenstein, Worms (Hochstift), Würzburg (Hochstift), Ziegenhain (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Münzenberg* (H, Ht) (Assenheim,) Bingenheim, Bolanden, Butzbach, Dieburg, Eppstein, Falkenstein (Ht), Frankfurt (RS), Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hanau-Münzenberg, Hessen, Hessen-Butzbach, Isenburg-Offenbach, Königstein, Lich, Nürings, Oberrheinischer Reichskreis, Offenbach, Seeheim (Ht), (Solms-Assenheim,) Solms-Braunfels, Vilbel, Wetterau (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau* (Gt, Hztm) Alsenz, Altleiningen, Ansbach, Arnstein, Beilstein, Braubach, Breidenbacher Grund, Burgundischer Reichskreis, Camberg, Cleeberg, Commercy, Dannenfels, Dernbach, Deutscher Bund, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Eberbach, Eppstein, Esterau, Falkenstein (Ht, Ganerbschaft), Flach von Schwarzenberg, Franken (Hztm), Freusburg, Gemünden, Geuder von Heroldsberg, Greifenstein, Grenzau, (Großhessen,) Hachenburg, Hadamar, Hattstein, Heimbach, Heroldsberg, Hessen, Hessen-Nassau, Hohensolms, Hohlenfels, Holzappel, Idstein, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Katzenelnbogen, Kehl, Kerpen (Ht, RGt), Königstein (Gt), Lahr, Leiningen, Leyen, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lommersum, Luxemburg, Mahlberg, Mainz (EStift), Meudt, Molsberg, Nassau-Liebenscheid, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neubamberg bzw. Neu-Bamberg, Neuwied, Niederisenburg, Nievern, Oberrheinischer Reichskreis, Oberstein, Ortenberg, Osterspai, Pfalz, Preußen, Reichenstein, Reifenberg, Rheingau, Rheinland-Hessen-Nassau, Rieder zu Kornburg bzw. Rieter von Kornburg, Rüdesheim, Runkel, Saarbrücken, Sayn (Abtei)Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Schönau, Schönborn, Schweighausen, Siegen, Soden, Solms, Sporkenburg, Stein (ruHt), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Trier (EStift), Usingen, Vallendar, Vetzberg, Vianden, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, (Wettiner,) Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winden (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Nassau-Usingen* (Gt, Ftm) Altenkirchen, Ansbach, Braubach, Cleeberg, Drachenfels, Eberbach, Eppstein, Freusburg, Hessen-Darmstadt, Idstein, Köln, Königstein, Königswinter, Leiningen, Limburg (an der Lahn)Mainz (EStift), Mensfelden (Münzfelden), Nassau, Nassau-Idstein, Nassau-Ottweiler, Nassau-Weilburg, Pfalz, Rheinbund, Rheingau, Rüdesheim, Saarwerden, Sayn (Abtei), Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schönborn, Soden, Stein (ruHt), Sulzbach, Usingen, Weilnau, Wiesbaden, Wolkenburg (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberrheinischer Reichskreis* Bitsch, Bretzenheim, Bundenbach, BurgholzhausenDagstuhl, Diemeringen (Dimringen), Dünwerde, Elsass, Eppstein, Falkenstein (Ht, Gt), Franken (BaDO bzw. DOBa)Franquemont, Friedberg (RS), Fulda (Abtei), Gräfenstein, Greifenstein, Grumbach, Gudensberg, Hanau-Lichtenberg, Hanau-Münzenberg, Heitersheim, Hersfeld (RAbtei),(Holzhausen), Idstein, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Itter, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kaysersberg, Kirchheim (Ht), Königstein (Gt), Kriechingen, Kriechingen-Püttlingen, Kronberg,) Kyrburg, Lahr, Lauterecken, Leiningen-Hardenburg-Dagsburg, Leiningen-Heidesheim, Leiningen-Heidesheim und Oberstein, Leiningen-Westerburg, Lichtenau, Lichtenberg, Lißberg, Lothringen, Mensfelden (Münzfelden), Merenberg, Metz (Hochstift), Moers-Saarwerden, Münzenberg, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Nidda, Nomeny, Ochsenstein, Odenheim und Bruchsal (Odenheim) (RPropstei), Olbrück, Österreichischer Reichskreis, Ottweiler, Pfalz-Simmern, Plesse, Prüm, Püttlingen, Reichskreise, Reipoltskirchen, Rhaunen, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rixingen, Rosheim, Saarwerden, Salm, Salm-Kyrburg, Savoyen, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Schadeck, Schaumburg (Schauenburg ), Solms-Assenheim (Assenheim), Solms-Münzenberg, Speyer (Hochstift), Speyer (freie RS), Sponheim, Staden, Stauf, Straßburg (Hochstift), Türkheim, Waldeck, Wartenberg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetter, Wetzlar, Wild- und Rheingrafen, (Wild- und Rheingrafen zu Stein und Grehweiler), Wittgenstein, Worms (Hochstift), Worms (RS, freie S), Ziegenhain, Zweibrücken (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Stolberg* (im Harz) (G, F) Burgholzhausen (RDorf), Eppstein, Gedern, Hohnstein, (Holzhausen) (RDorf), Königstein, Löwenstein-Wertheim, Münzenberg, Neufürstliche Häuser, Obersächsischer Reichskreis, Ortenberg, Preußen, Rochefort, Römhild, Sachsen, Sachsen (Prov), Stolberg-Gedern, Stolberg-Ortenberg, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Thüringen, Wernigerode, Wertheim, Westphalen, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Traungauer* (Geschlecht) Eppenstein (Eppstein), Österreich (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)