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8. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis: Hochstift Münster, Herzogtum Kleve nebst den Grafschaften Mark und Ravensberg (1614 an Brandenburg), Herzogtümer Jülich und Berg (1614 an Pfalz-Neuburg), Hochstift Paderborn, Hochstift Lüttich, Hochstift Osnabrück, Fürstentum Minden, Fürstentum Verden, gefürstete Abtei Corvey, gefürstete Abteien Stablo und Malmedy, Abtei Werden, Abtei Kornelimünster, gefürstete Abtei Essen, Frauenstift Thorn, Frauenstift Herford, Lande der Fürsten zu Nassau-Diez, Fürstentum Ostfriesland, Fürstentum Moers, Grafschaft Wied, Grafschaft Sayn, Grafschaft Schaumburg (teils zu Hessen-Kassel, teils zu Lippe gehörig), Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, Grafschaft Lippe, Grafschaft Bentheim, Grafschaft Steinfurt, Grafschaften Tecklenburg und Lingen, Grafschaft Hoya, Grafschaft Virneburg, Grafschaft Diepholz, Grafschaft Spiegelberg, Grafschaft Rietberg, Grafschaft Pyrmont, Grafschaft Gronsveld (bzw. Gronsfeld), Grafschaft Reckheim, Herrschaft Anholt, Herrschaften Winneburg und Beilstein, Grafschaft Holzappel, Herrschaft Wittem, Grafschaften Blankenheim und Gerolstein, Herrschaft Gemen, Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, Herrschaft Wickrath, Herrschaft Millendonk (bzw. Myllendonk), Herrschaft Reichenstein, Grafschaft Kerpen und Lommersum (bzw. Kerpen-Lommersum), Grafschaft Schleiden, Grafschaft Hallermunt, Reichsstadt Köln, Reichsstadt Aachen, Reichsstadt Dortmund. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beilstein (Herrschaft). Im 11. Jahrhundert
wurde die Burg B. im Westerwald in die Verwaltung des Reichs übernommen und in
der Mitte des 12. Jahrhunderts an die Landgrafen von Thüringen und von diesen an
die Grafen von Nassau verliehen, die nach 1226 die vom Hochstift Worms
berechtigten Herren von B. verdrängten. Seit 1341 nannte sich eine Linie des
Hauses Nassau nach B. 1561 kam B. an Nassau-Dillenburg. 1607 wurde es erneut
Residenz einer Nebenlinie Nassau-Beilstein, die 1620 Nassau-Dillenburg erbte
und bei ihrem Aussterben 1739 von Nassau(-Diez)-Oranien
beerbt wurde. Die Herrschaft bestand aus den Ämtern B. mit der gleichnamigen
Stadt und Marienberg und umfasste etwa 5 Quadratmeilen. Sie gehörte über Nassau(-Diez)-Oranien dem kurrheinischen Reichskreis an. S.
Nassau-Beilstein.
L.: Wolff 94; Wallner 700 KurrheinRK 5; Sauer, W., Die Herren von Beilstein und
Greifenstein, Nassauische Annalen 28/29 (1896/97).
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Camberg (Herrschaft). C. im goldenen
Grund im hinteren Taunus geht vermutlich auf einen Herrenhof des 9.
Jahrhunderts zurück und wird 1000 anlässlich der Übertragung vom Reich an das
Kloster Burtscheid erstmals erwähnt (Cagenberg). Nach häufigem
Herrschaftswechsel wurde es mit dem Aussterben der Grafen von Diez 1368 Gemeinschaftsgut der Erben, 1564
Gemeinschaftsgut des Erzstifts Trier und der Grafen von Nassau-Diez. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es zum
kurrheinischen Reichskreis. 1802/1803 kam C. ganz an Nassau-Diez (Nassau) und damit 1866 an Preußen und 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 84, 337; Camberg. 700 Jahre Stadtrecht, hg. v. Magistrat der Stadt
Camberg, 1981. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diez (Grafen). Landgraf Philipp der
Großmütige von Hessen überließ die Ämter Lißberg, Bickenbach, Umstadt,
Ulrichstein, Schotten, Stornfels und Homburg vor der Höhe seinen Söhnen aus
zweiter Ehe als Grafen von D. 1577 fielen die Güter an die vier Söhne aus
erster Ehe zurück. S. Hessen.
L.: Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen,
1961. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diez (Grafschaft). Grafen von D. (790
Theodissa [Altendiez?], später Didesse, 933 Dissermark) an der Lahn, die sich
gelegentlich auch Grafen von Weilnau nannten und vielleicht ursprünglich Grafen
des Niederlahngebiets (Niederlahngaus) waren, erscheinen etwa 100 Jahre nach
Aussterben der Konradiner (seit 1044/1073) und werden kurz nach 1150 als solche
genannt. Unter den Staufern nahmen sie wichtige Stellungen ein. 1302 teilten
sie ihre Herrschaft in Altweilnau und Neuweilnau südwestlich von Usingen. Ihre
sog. Goldene Grafschaft lag um Diez, Kirberg an
der Lahn, um Camberg und Wehrheim, um Hasselbach und Salz. In der ersten Hälfte
des 14. Jahrhunderts waren umfängliche Güter verpfändet. 1355 kamen ansehnliche
Teile an Nassau-Merenberg, 1362 ein Viertel der Grafschaft und 1376 Kirberg an
das Erzstift Trier. Bei ihrem Aussterben fiel die Goldene Grafschaft 1376/1384
über die Erbtochter an die Grafen von Nassau-Dillenburg sowie an Trier (Pfand,
Lehnsheimfall), Katzenelnbogen (1453 Kauf) und (1420 über Jutta von
Nassau-Dillenburg an) Eppstein, 1564 nach Auflösung der Gemeinschaft zwischen
Trier (ein Viertel) und Nassau-Dillenburg (drei Viertel) an Nassau allein,
wofür Trier die Kirchspiele Hundsangen, Nentershausen, Salz, Meudt und
Lindenholzhausen erhielt. 1530 hatte Nassau den Eppstein verbliebenen Anteil
(ein Achtel) erworben, aber nicht vermocht, ihn gegen Trier zu halten. 1557
hatte Nassau dafür einen Anteil Hessens (ein Viertel) gewonnen, den dieses von
Katzenelnbogen ererbt hatte. Seit 1607 benannte sich eine Linie der Grafen von
Nassau nach D. (Nassau-[Dillenburg-]Diez).
18061815 fiel das um 15 Quadratmeilen große D. an das Herzogtum Nassau, 1866 an
Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Nassau-Diez.
L.: Wolff 337; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt der Herrschaften Limburg, Schaumburg und
Holzappel, Diss. phil. Marburg 1943; Heck, H., Die Goldene Grafschaft, 1956;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J.,
Territorialgeschichte des Kreises Usingen, 1971; Storto, F./Stein, H., 650
Jahre Stadt Diez. 1329-1979, 1979; Schwind, F., Diez, LexMA 3 1986, 1039; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 2, 147.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diez (Reichsritter) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft,
Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main,
Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar,
Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den
Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen
oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach
erfolgreicher Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der
Karolinger 911 mit Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den
sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im
Auftrag des Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter
den Saliern hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen
Werner, die als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung
einnahmen, die Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts
trat der Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte
Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H.
1121 übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von
Gudensberg), 1122 über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die
Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten
H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des
Hauptgerichts der Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das zunächst
Land an der Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich eine Reihe
verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen konnte
(Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez,
Runkel, Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die
Staufer eine unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem
Interregnum (1254-1273) in zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau,
Solms, Büdingen). 1247 starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit
Landgraf Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf
Ludwigs von Thüringen, Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte
Landgraf Heinrich Raspes) vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg
(1247-1264) mit dem Hause Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den
Widerstand des Erzbischofs von Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in
Kassel von Thüringen zu lösen und mit den Werrastädten Eschwege und
Witzenhausen für ihren 1244 geborenen Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der
1265 zu den bisherigen Gütern zwischen Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege,
Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf einen Teil der
Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen erwarb und sich
seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz durchsetzte. Am
11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von Nassau auf Grund
der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach zahlreichen
kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297 Grebenstein)
und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330 (Hofgeismar)
Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt
der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in Oberhessen und
Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde Kämpfe mit dem
Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl IV. bestätigte
Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373
begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum
wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel,
Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich
aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die
Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften
Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456) zu
hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die
Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die
zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel)
gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461
bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar,
Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau
(Melnau), halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und
Fritzlar-Naumburg aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar
und 1434 Corvey unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen
auch Fulda und Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat
die Grafschaft Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt
Goar, Braubach) und den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458
erfolgte Teilung Hessens in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das
große hessische Landgesetz von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel)
aufgezeichnet wurde, war nur vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der
Großmütige zum Luthertum über, 1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die
Universität Marburg als erste protestantische Universität gegründet und wurden
zugleich die hessischen Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des
Großmütigen (1567) wurde allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt.
Wilhelm IV. erhielt Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte
Hessens), Ludwig IV. Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der Jüngere
mit ca. 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels und Georg
I. Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere starb
1583 erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175 Quadratmeilen
mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen ein. 1806 fielen
die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an das in die
Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land. Der Beitritt
zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815 erhielt
Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern.
Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866
musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des
Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht
übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch
gewordene Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis
1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertritts auf die österreichische Seite von Preußen annektiert
(Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die
preußischen Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise
Sankt Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald
[Unterwesterwaldkreis] und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu
Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen Wunsch durch Proklamation der
amerikanischen Militärregierung mit den rechtsrheinischen Teilen des
Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt. Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in
Land H. umbenannt. Die Familie der Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig
Hessen-Kassel und 1968 im Zweig Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien
Hessen-Rumpenheim und Battenberg/Mountbatten fort.
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Die althessischen Ämter im Kreis Gießen. Geschichte ihrer territorialen
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(http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/gst), bearb. v. Eckhardt,
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20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.; Das Land Hessen,
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(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holzappel (Reichsgrafschaft). 1643 erwarb
der aus armer reformierter westerwäldischer Bauernfamilie stammende, 1641 in
den Reichsgrafenstand erhobene kaiserliche Feldmarschall Peter Melander
(gräzisiert aus Eppelmann) von den Grafen von Nassau-Hadamar, die seit dem 10.
Jahrhundert den Herren von Laurenburg, den späteren Grafen von Nassau, gehörige
Grundherrschaft Esterau an der Lahn mit der Ruine Laurenburg und der Vogtei
Isselbach und Eppenrod mit insgesamt 16 Ortschaften (Hauptort Esten), auf Grund
deren Kaiser Leopold I. die Reichsgrafschaft H. mit Sitz und Stimme im
westfälischen Grafenkolleg des Reichstags bildete. Melanders Witwe erlangte
dazu durch Kauf 1656 Burg und Herrschaft Schaumburg von Leiningen-Westerburg.
Die reichen Güter kamen durch die Ehe der Tochter mit einem Grafen von
Nassau-Dillenburg an Nassau (Nassau-Schaumburg) und in weiblicher Erbfolge 1707
an Anhalt-Bernburg (Anhalt-Bernburg-Schaumburg), von 1812 bis 1867 an eine
erzherzogliche Linie des Hauses Österreich, dann an Oldenburg und 1888 an
Waldeck. Mit Waldeck kam das 1806 in Nassau mediatisierte H. am 1. 4. 1929 an
Preußen (Provinz Hessen-Nassau).
L.: Wolff 361f.; Zeumer 554 II b 63, 20; Wallner 704 WestfälRK 35; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt
den Herrschaften Limburg, Schaumburg und Holzappel, 1943; Weiler, C., (in)
Nassauische Annalen 63 (1952).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Katzenelnbogen (Grafschaft). Um 1095 wurde
südwestlich von Limburg an der Lahn auf Bleidenstädter Vogteigut die Burg K.
(1102 Cazeneleboge, sichere Deutung fehlt) erbaut. Nach ihr nannten sich
möglicherweise im Zusammenhang mit dem Kraichgau südlich des Neckars seit 1138
die Grafen von K., die vielleicht aus dem Erzstift Köln stammen (Diether 1066),
zunächst als nobiles oder liberi bezeichnet wurden (Edelfreie) und um 1130 in
verwandtschaftliche Beziehung zu den Staufern traten. Sie hatten anfangs die
Vogteien der Klöster Prüm, Siegburg und Bleidenstadt sowie des Erzbistums Mainz
im Gebiet südlich der Lahnmündung. Die Grafschaft im Kraichgau verloren sie,
erwarben aber um 1160 mit den Grafen von Nassau die Grafschaft auf dem Einrich,
um 1185 St. Goar mit dem Rheinzoll sowie seit dem 12. Jahrhundert Lehen
Würzburgs um Darmstadt und Groß-Gerau bzw. Großgerau. Sie eigneten sich im
Interregnum umfangreiches Reichsgut (1249 bei Trebur, nach 1255 Dreieich) an.
Danach erstreckte sich ihr seit etwa 1260 an auf zwei Linien verteiltes, 1402
aber wieder vereinigtes Herrschaftsgebiet vom Odenwald bis zur unteren Lahn. Es
bestand aus der Niedergrafschaft am Nordhang des Taunus um Rheinfels (Braubach,
Sankt Goar, Bad Schwalbach, Burgschwalbach) und der Obergrafschaft um Darmstadt
(Rüsselsheim, Groß-Gerau bzw. Großgerau, Darmstadt, Zwingenberg), die durch
Mainzer und Nassauer Gebiet von einander getrennt waren, sowie verstreuten
Gütern in der Wetterau, im östlichen Taunus, auf dem Westerwald, an der unteren
Lahn und zahlreichen Rheinzöllen vom Oberrhein bis Holland. Hiervon waren nur
geringe Güter allodial, doch gelang auch auf der Grundlage der durch Pfandrecht
und Lehnrecht gebotenen rechtlichen Möglichkeiten die Entstehung von
Landesherrschaft. Die wachsenden Gegensätze zu den Grafen von Nassau führten um
1400 zu einem Bündnis mit den Landgrafen von Hessen und 1457 zur Heirat der
Erbtochter Anna mit Landgraf Heinrich III. 1479 fiel beim Aussterben der
Familie in männlicher Linie das später zum oberrheinischen Reichskreis zählende
Gut an Hessen (nach langem Streit mit Jülich-Berg [bis 1520] und Nassau [, das
den hessischen Anteil an der Grafschaft Diez und
450000 Gulden erhielt,] endgültig 1557). 1567 kam die Obergrafschaft, zu der
die Ämter Darmstadt, Kelsterbach, Rüsselsheim, Dornberg, Jägersburg,
Zwingenberg und Lichtenberg, die Gemeinschaft Umstadt, der
hessen-darmstädtische Anteil an der Herrschaft Eppstein, das Amt Braubach und
das eigentlich zur niederen Grafschaft gehörige, aber von Hessen-Darmstadt
erworbene und zur oberen Grafschaft geschlagene Kirchspiel K. gehörten, an
Hessen-Darmstadt. Die Niedergrafschaft, welche die Ämter Rheinfels, Reichenberg
und Hohenstein, das Amt oder die Vogtei Pfalzfeld auf dem linken Rheinufer mit
acht Dörfern und die Hälfte des so genannten Vierherrischen umfasste, wurde
Teil von Hessen-Rheinfels und fiel bei Aussterben des Hauses 1583 an
Hessen-Kassel. 1648 wurde dessen Nebenlinie Hessen-Rotenburg mit ihr
ausgestattet. 1815 kam die Niedergrafschaft an das Herzogtum Nassau und fiel 1866
mit Nassau an Preußen und 1945 an Hessen. S. Nassau-Katzenelnbogen.
L.: Wolff 255; Wallner 694 OberrheinRK 1, 2; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) D3, III 38 (1789) B2; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Landrecht der oberen Grafschaft
Katzenelnbogen (von 1591), o. J. (1795, Verlag Stahl-Caselmann); Selchow, C.
v., Magazin für die deutschen Rechte und Geschichte, Bd. 1 (1779) 475ff.
(Erstdruck des Landrechts); Meinardus, O., Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit,
1899ff.; Sponheimer, M., Landesgeschichte der Niedergrafschaft Katzenelnbogen,
1932; Demandt, K., Die Anfänge des Katzenelnbogener Grafenhauses und die
reichsgeschichtlichen Grundlagen seines Aufstieges, Nassauische Annalen 63
(1952), 17; Demandt, K., Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486, Bd.
1ff. 1953ff.; Demandt, K., Die letzten Katzenelnbogener und der Kampf um ihr
Erbe, Nassauische Annalen 66 (1955), 98ff.; Demandt, K., Die Grafschaft
Katzenelnbogen und ihre Bedeutung für die Landgrafschaft Hessen, Rhein. Vjbll.
29 (1964) 73ff.; Diestelkamp, B., Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen,
1969; Maulhardt, H., Die wirtschaftlichen Grundlagen der Grafschaft
Katzenelnbogen im 14. und 15. Jahrhundert, 1980; Reichert, W., Finanzpolitik
und Landesherrschaft. Zur Entwicklung der Grafschaft Katzenelnbogen vom 12. bis
14. Jahrhundert, 1985; Demandt, K., Katzenelnbogener Urkunden, 1989; Gerlich,
A., Katzenelnbogen, LexMA 5 1990, 1080; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 481; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 128.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurrheinischer Reichskreis. Seit dem 14.
Jahrhundert traten die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln mit dem
Pfalzgrafen bei Rhein vielfach gemeinsam auf. Hieraus erwuchs 1512 der
kurrheinische Reichskreis mit dem Erzbischof von Mainz als Kreisdirektor und
kreisausschreibendem Fürsten. Mitglieder waren 1801: Kurfürstentum Mainz
(insgesamt ca. 170 Quadratmeilen mit 400000 Einwohnern, im Besitz des
Kurfürsten von Mainz, der zugleich Direktor des Kurfürstenkollegiums war);
Kurfürstentum Trier (zugleich mit Teilen der Herrschaften Vallendar, Rhaunen,
Camberg und Wehrheim, insgesamt 150 Quadratmeilen im Besitz des Kurfürsten von
Trier); Kurfürstentum Köln (zugleich umfassend das Vest Recklinghausen, das
Herzogtum Westfalen, 4 westfälische Reichsgrafschaften und die Reichsgrafschaft
Arnsberg, insgesamt 130 Quadratmeilen im Besitz des Kurfürsten von Köln);
Kurfürstentum Pfalz (Pfalzgrafschaft am Rhein) (insgesamt umfassend 76
Quadratmeilen mit 310000 Einwohnern, im Besitz des Kurfürsten von
Pfalz-Bayern); Herzogtum Arenberg (4 Quadratmeilen südwestlich von Bonn mit
2000 Einwohnern im Besitz des Herzogs von Arenberg); Thurn und Taxis (die
Mitgliedschaft war gegründet nicht auf ein Gebiet, sondern auf ein Kapital von
80000 Reichstalern, das dem Kaiser geliehen war); Ballei Koblenz des Deutschen
Ordens (Deutschen Ritterordens) (sie umfasste zwar reiche Besitzungen, aber
kein eigenes Gebiet und wurde vertreten durch den Komtur der Ballei);
Herrschaft Beilstein (5 Quadratmeilen nordwestlich Wetzlars im Besitz von
Nassau-Oranien [Nassau-Diez-Oranien] in den
Niederlanden); Teile der Reichsgrafschaft Niederisenburg (2 Quadratmeilen
nördlich von Koblenz im Besitz von Trier); Burggrafschaft Rheineck (0,5
Quadratmeilen am linken Rheinufer bei Andernach mit 1600 Einwohnern im Besitz
von Sinzendorf[-Ernstbrunn]. (Die im Besitz von Wied-Runkel und Walderdorff
befindlichen Teile der Reichsgrafschaft Niederisenburg mit 1,5 Quadratmeilen
gehörten zum kurrheinischen Reichskreis, waren aber nicht vertreten.)
L.: Gumpelzhaimer 137; Wolff 78; Loch, G., Der kurrheinische Reichskreis
1697-1714, Diss. phil. Bonn 1951; Dotzauer, W., Der Kurrheinische Reichskreis
in der Verfassung des Alten Reiches, Nassauische Annalen 98 (1987).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg an der Lahn (Herrschaft). An der
Kreuzung der Straßen Frankfurt-Siegen und Koblenz-Wetzlar sowie dem Übergang
über die Lahn befand sich wohl schon in merowingischer Zeit eine Siedlung. 910
wird L. anlässlich der Errichtung des Kollegiatstiftes Sankt Georg durch die
Grafen des seit 821 genannten Niederlahngaus aus dem Geschlecht der Konradiner
erstmals erwähnt. Das Stift erhielt reiche Schenkungen der sächsischen und
salischen Könige und wurde aus der Grafschaft eximiert. Stiftsvögte waren nach
dem Erlöschen der Konradiner die Pfalzgrafen bei Rhein und seit etwa 1180 die
Grafen von Leiningen. Um 1220 übernahmen die Herren von Isenburg als Erben der
Grafen von Leiningen die Vogtei und die Herrschaft L. (Burg und Stadt zu je
einem Drittel vom Reich, vom Erzstift Mainz und von den Landgrafen von Hessen
zu Lehen). Seit 1232 nannten sie sich Isenburg-Limburg. Zwischen 1322 und 1332
erlangte das Erzstift Trier die Lehnshoheit über die Vogtei und kaufte 1344 die
Hälfte der Herrschaft L. Nach 1420 errang es die Landesherrschaft. 1624 erwarb
es von Hessen die zweite Hälfte. 1802/1803 fiel L. bei der Säkularisierung des
Erzstifts Trier an Nassau (Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg), wobei 1821 für
die Katholiken des Herzogtums das Bistum L. errichtet wurde, und mit Nassau
1866 an Preußen. Am 19. 9. 1945 kam es zu Groß-Hessen, das sich am 1. 12. 1946
in Land Hessen umbenannte. S. Isenburg-Limburg.
L.: Wolff 84; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Hillebrand,
A., Zur Geschichte der Stadt und Herrschaft Limburg, 1883ff.; Höhler, J.,
Geschichte der Stadt Limburg an der Lahn, 1935; Laut, R., Territorialgeschichte
der Grafschaft Diez samt den Herrschaften
Limburg, Schaumburg, Holzappel, 1943; Schirmacher, E., Limburg an der Lahn,
Enstehung und Entwicklung der mittelalterlichen Stadt, 1963; Füldner, E., (in)
Berichte zur deutschen Landeskunde 37 (1966); Großmann, G., Limburg an der
Lahn, 1987; Wolf, K., Privatrecht, Prozessrecht und Notariat der Stadt Limburg
im Mittelalter, Diss. jur. Gießen 1988; Struck, W., Zur Verfassung der Stadt
Limburg an der Lahn im Mittelalter, Nassauische Annalen 99 (1988); Schwind, F.,
Limburg a. d. Lahn, LexMA 5 1991, 1989; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 347; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten
hg. v. Speitkamp, W., 2014, 104.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lissberg, Lißberg (Herrschaft). L. bei
Büdingen war Stammsitz der von 1222 bis 1396 nachgewiesenen Herren von L. Seit
1335 war es Lehen der Grafen von Ziegenhain. Nach dem Aussterben der Herren von
L. kam die Herrschaft an die Rodenstein. 1418 verkaufte Ziegenhain den
heimgefallenen halben Teil des Schlosses L. an Hessen, dem nach 1450 auch die
andere Hälfte zufiel. 1454/1493 wurden die Ansprüche der Rodenstein abgelöst.
1567 kam die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft an die Grafen
von Diez, 1577 an Hessen-Rheinfels, 1584 an
Hessen-Marburg, 1648 an Hessen-Darmstadt. 1945 gelangte L. an Hessen.
L.: Wolff 255; Wallner 695 OberrheinRK 2; Roeschen, A., Durch Vogelsberg,
Wetterau und Rhön, 1910; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte
des Landes Hessen, 1961, 21ff.; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3
Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 304. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mensfelden (Schloss und Dorf), Münzfelden.
Das zwischen den nassauischen Städten Diez und
Kirchberg (Kirberg) gelegene, reichsunmittelbare Schloss und Dorf M. an der
unteren Lahn gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Erzstift Trier (zwei
Drittel) und das Fürstentum Nassau-Usingen (ein Drittel) zum oberrheinischen
Reichskreis. Der Trierer Anteil hatte ursprünglich den Grafen von Leiningen
zugestanden. 1803 gelangte das Dorf ganz an Nassau-Usingen und mit diesem 1866
an Preußen.
L.: Wolff 283f.; Wallner 699 OberrheinRK 53.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meudt (Herrschaft). 1097 gab
Pfalzgräfin Adelheid als Erbin der Konradiner und der Grafen von
Luxemburg-Gleiberg Güter in M. im Westerwald an das Stift Sankt Georg zu
Limburg. Mit Limburg kam M. an die Herren von Isenburg, bis 1664 an die Grafen
von Isenburg und bis 1774 an die Grafen von Wied. Landesherren waren die Grafen
von Diez. 1564 fiel das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende M. von Diez an das Erzstift
Trier, 1806 an Nassau, 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 95; Wallner 700 KurrheinRK 8.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach
der um 1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert (1079-1089) und dessen Sohn Graf
Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals sicher bezeugt), 1122/1124 den
Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und nach 1124 Vogt des Hochstifts
Worms in Weilburg wurde. Durch gezielte Erwerbspolitik gewann es zwischen Main,
Mittelrhein, Sieg und Wetterau ein schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen
mit den Grafen von Katzenelnbogen von den Grafen von Isenburg die ursprünglich
den Grafen von Arnstein zustehende Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark,
Kalenberger Zent, Westerwald, Lipporn, Miehlen, Marienfels, Idstein,
Bleidenstadt, Ems, Wiesbaden um 1200) mit den Erzstiften Mainz und Trier sowie
den Landgrafen von Hessen als Nachbarn. Am 16. 12. 1255 teilten die Grafen von
N. die Güter längs der Lahn in die nördlich der Lahn gelegenen, wertvolleren
Gebiete mit Siegen, Herborn und Dillenburg sowie den Vogteien Dietkirchen und
Ems (ottonische [jüngere] Linie) und in die südlich der Lahn gelegenen Gebiete
mit den Herrschaften Wiesbaden und Idstein sowie den Vogteien Weilburg und
Bleidenstadt (walramische [ältere] Linie). Gemeinsam blieben die Burg N., der
Einrich zwischen unterer Lahn und Taunus, die Laurenburg, die Pfandschaften und
die Lehen. ----- Die jüngere ottonische Linie, die unter Heinrich († 1343) die
Vogteien und Gerichte Dernbach, Eibelshausen (Eibelsberg, Haiger und Ewersbach
[Ebersbach]) hinzuerwarb, spaltete sich 1303 in die Linien Nassau-Hadamar
(ältere Linie, bis 1394), Nassau-Siegen und Nassau-Dillenburg.
Nassau-Dillenburg fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort.
Die Linie teilte sich 1343 in Nassau-Dillenburg und Nassau-Beilstein (ältere Linie
bis 1561). Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte 1394 Nassau-Hadamar und gewann
durch Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft Diez,
1403/1404 Polanen, Leck, Breda und weitere Güter im Gebiet der heutigen
Niederlande sowie 1416/1420 die gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft
Vianden im Herzogtum Luxemburg. Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert
mehrfach geteilt (1416 vier Linien, 1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez [bis 1443], Nassau-Haiger-Siegen [bis 1429] und
Nassau-Herborn-Breda), doch waren die nassau-dillenburgischen Güter von 1451
bis 1472 und von 1504 bis 1516 wieder vereinigt. Seit 1507 nannte sich die
Linie wegen ihrer vergeblich geltend gemachten Erbansprüche auf Katzenelnbogen
auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen der Heirat mit der Erbtochter des
Prinzen/Fürsten von Chalon und Oranien am Unterlauf der Rhone (1515, Erbfall
1530) auch Nassau-Oranien. Etwa gleichzeitig wurde die Reformation (zunächst
das Luthertum, dann der Calvinismus) eingeführt. 1559 erfolgte eine erneute
Teilung in die linksrheinischen (Nassau-Oranien) und die rechtsrheinischen
(Nassau-Dillenburg) Güter. 1561 beerbte Nassau-Dillenburg Nassau-Beilstein.
1601/1607 erfolgte eine Teilung in die Linien Nassau-Dillenburg,
Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein, Nassau-Siegen (1652 in den Reichsfürstenstand
erhoben) und Nassau-Diez. Nassau-Dillenburg mit
Dillenburg, Haiger und Herborn wurde 1620 von Nassau-Beilstein beerbt, das sich
seitdem nach Dillenburg Nassau-Dillenburg nannte (1652 in den
Reichsfürstenstand erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den Reichsfürstenstand
erhoben) mit Hadamar und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez. 1739 fiel Nassau-Dillenburg mit der Herrschaft
Schaumburg an Nassau-Diez. Nassau-Siegen
gelangte 1742/1743 an Nassau-Diez, das damit
alle rechtsrheinischen Güter der nassau-ottonischen Linie in sich vereinigte.
Weil Nassau-Diez außerdem 1702 die
linksrheinischen Güter der Linie Nassau-Oranien erlangt hatte, nannte sich die
Linie Fürsten von Nassau-Oranien. 1747 verlegte sie ihre Residenz nach Den Haag
und regierte das Stammland über das deutsche Kabinett in Dillenburg.
1795/1797/1801 verlor sie alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erhielt
hierfür das Hochstift Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei
Östrich-Winkel), Corvey und Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt Gerold (in
Vorarlberg), Hofen (bei Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in
Liechtenstein) als neues Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit
120000 Einwohnern). 1806 verlor es durch die Rheinbundakte auch die rechtsrheinischen
Güter, vor allem das Fürstentum Diez an das
Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen
Vorherrschaft ergriff der Prinz von Nassau-Oranien am 20. 12. 1813 von seinen
Ländern wieder Besitz. Am 14. 7. 1814 gab das Herzogtum Nassau an
Nassau-Oranien das Fürstentum Diez und weitere
Güter zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat der Fürst von Nassau-Oranien,
der 1815 König der Niederlande geworden war, alle deutschen Gebiete an Preußen
als Gegenleistung für das ihm durch den Wiener Kongress zugesprochene
Großherzogtum Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen Teil der Gebiete
(Fürstentum Diez, Hadamar, Dillenburg) an das
Herzogtum Nassau (1806-1866) weiter. 1890 erlosch mit König Wilhelm III. von
den Niederlanden die ottonische Linie im Mannesstamm.-----Die ältere
walramische Linie, aus der König Adolf von N. (1292-1298) stammte, gewann
1328/1333 die Herrschaft (Reichsgrafschaft) Merenberg, die Herrschaft
Lichtenstein und weitere Güter (pfandweise Neuweilnau, Burg und Stadt
Katzenelnbogen, Altenkirchen, Dietenhausen [Diedenshausen]). 1355 teilte sie
sich in die Linien Nassau-Idstein (mit Idstein und Wiesbaden) und
Nassau-Weilburg (1366 gefürstete Grafen) mit Weilburg und Bleidenstadt. 1381
erlangte die Linie Nassau-Weilburg infolge Heirat die Grafschaft Saarbrücken,
1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf, 1405 Neuweilnau (Kauf), Bingenheim,
Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg
bzw. Kleeberg und Mensfelden. 1429/1442 teilte sie sich in die Linien
Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie Nassau-Weilburg, wobei die Linie
Nassau-Saarbrücken die meisten linksrheinischen Güter erhielt. Sie erwarb
außerdem 1527 die Grafschaft Saarwerden und das Oberamt Lahr und Mahlberg. Nach
ihrem Aussterben (1574) kamen ihre Güter an die 1561 in Nassau-Weilburg und
Nassau-Weilnau geteilte neue Linie Nassau-Weilburg. Nassau-Weilnau wurde 1602
von Nassau-Weilburg beerbt. 1605 kam es durch Aussterben der Linie
Nassau-Idstein zur Wiedervereinigung aller nassau-walramischen Güter in der
Linie Nassau-Weilburg. Diese wurde 1629/1651 aufgeteilt in Nassau-Idstein mit
Idstein, Wiesbaden und Lahr, Nassau-Weilburg mit Weilburg, Merenberg und
Kirchheim und Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie, 1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken,
Saarwerden und Usingen). 1688/1737 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben.
Von den verschiedenen Linien starb Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die
Güter an Nassau-Usingen (Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723
Nassau-Saarbrücken (Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die
Regierung nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen
Güter, von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt
dafür aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am
unteren Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg), aus dem Erzstift
Köln (u. a. Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil an der
Niedergrafschaft Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und
verschiedenen Klöstern und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.-----
Am 30. 8. 1806 schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung
zu Herzögen beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das
1816 ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten
Herzogtum N. zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft
Wied-Neuwied, das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft Solms-Braunfels und andere Güter
(Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft Schaumburg, Herrschaft
Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der Reichsritterschaft), mussten aber
die ehemals kölnischen Gebiete an das Großherzogtum Berg sowie Kastel
(Mainz-Kastel) und Kostheim an Frankreich abtreten (Gesamtgebiet 103
Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern). 1813 mussten sie Güter an Nassau-Oranien zurückgeben.
Am 1./2. 9. 1814 erhielt das Herzogtum, um den Widerspruch verschiedener
mediatisierter Familien (Ostein, Schönborn, Waldbott von Bassenheim
[Waldbott-Bassenheim], von der Leyen) und des Freiherren vom Stein zu
beseitigen, vor allen anderen deutschen Staaten eine landständische Verfassung.
1815 tauschte das Herzogtum N. mit Preußen umfangreiche Gebiete (ehemals
hessen-kasselische Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Diez,
Dillenburg, Hadamar [gegen die späteren Kreise Neuwied, Altenkirchen, Wetzlar und
den rechtsrheinischen Teil des Kreises Koblenz]). Seit 1815 war das Herzogtum
Mitglied des Deutschen Bundes. Seit 1816 regierte Nassau-Weilburg allein. 1836
trat N. dem Deutschen Zollverein bei. Am 28. 12. 1849 wurde eine liberale
Verfassung erlassen, die im November 1851 aber wieder aufgehoben wurde. Am 8.
10. 1866 wurde N. wegen seiner Unterstützung Österreichs von Preußen (in die
Provinz Hessen-Nassau) einverleibt und durch 8,5 Millionen Taler und die
Schlösser Weilburg und Biebrich (Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf
von Nassau (aus der walramischen Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg.
1912 starb das Haus N. aus. 1945 kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt, G./Weirich,
H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum,
1937; May, K., Territorialgeschichte des Oberlahnkreises, 1939; Fritzemeyer,
J., Die Ausbildung einer zentralen Behördenorganisation der Grafen bzw. Fürsten
von Nassau, Diss. phil. Frankfurt am Main 1943; Gensicke, H., Landesgeschichte
des Westerwaldes, 2. A. 1987; Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A.
1972, Neudruck 1980; Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter
der konfessionellen Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere
Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K.,
Schrifttum zur Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff.
1965f.; Sante, G. W., Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen
Raumes: Nassau, (in) Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau:
1806-1866. Politik, Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und
der Landeshauptstadt Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in
politischen Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof
Gerlach (1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O.,
Nassauische Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte
der Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum
Nassau um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im
Zivilprozessverfahren, 1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991;
Gerlich, A., Nassau, LexMA 6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und
Reformpolitik, 1993; Nassauische Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum
Nassau 1806-1866, 2006; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 3 (mit Übersichtskarte Nassau im 18. Jh.).
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Nassau-Diez
(Grafen). Die Linie Nassau-Dillenburg der ottonischen Linie der Grafen von
Nassau gewann 1386 die Grafschaft Diez. Nach
früheren Teilungen erfolgte 1607 erneut eine Abspaltung einer Linie N. Diese
Linie beerbte 1711 Nassau-Hadamar, 1739 Nassau-Dillenburg, 1742/1743
Nassau-Siegen sowie 1702 Nassau-Oranien. Seitdem nannte sie sich Fürsten von
Nassau-Oranien (Nassau-Diez-Oranien) und
verlegte 1747 den Sitz nach Den Haag. 1803 wurde sie als Fürst von
Nassau-Dillenburg mit Fulda, Corvey, Dortmund, Weingarten, Hofen (bei
Friedrichshafen), Sankt Gerold (heute in Vorarlberg), Bendern (in
Liechtenstein) und Dietkirchen entschädigt. 1815 trat der Fürst von
Nassau-Oranien alle deutschen Gebiete als Gegenleistung für das Großherzogtum
Luxemburg an Preußen ab.
L.: Spielmann, C., Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Laut, R.,
Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt
den Herrschaften Limburg, Schaumburg, Holzappel, 1943; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 81.
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Nassau-Dillenburg (Grafen). Die ottonische Linie
der Grafen von Nassau spaltete sich 1303 in Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen und
N. N. fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort. 1343 spaltete
sich Nassau-Beilstein von N. ab. N. gewann 1386 die Grafschaft Diez, 1403 Güter in den späteren Niederlanden (u. a.
Polanen, Leck, Breda) und 1416/1420 die gemeinsam mit Brüdern beherrschte
Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg. Diese Gebiete wurden mehrfach
geteilt, doch waren sie von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516 vereinigt.
Wegen ihrer vergeblich geltend gemachten Ansprüche auf Katzenelnbogen nannte
sich N. seit 1507 auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen der Heirat mit der
Erbtochter Claudia der Fürsten von Chalon und Oranien am Unterlauf der Rhone
(1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Zu dieser Zeit wurde die Reformation
eingeführt (zunächst das Luthertum, dann der Calvinismus). 1559 wurde in die
linksrheinischen Güter (Nassau-Oranien) und die rechtsrheinischen Güter (N.)
geteilt. N. beerbte 1561 Nassau-Beilstein. 1607 entstand durch Teilung erneut
eine Linie N. (mit Dillenburg, Haiger und Herborn). Sie wurde 1620 von (einer
neuen Linie) Nassau-Beilstein beerbt. Nassau-Beilstein nannte sich danach N.
nannte und wurde nach kurzer Zugehörigkeit zum westfälischen Reichsgrafenkollegium
1654 in den Reichsfürstenstand erhoben. 1739 fiel das etwa 8 Quadratmeilen
große, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende N. mit den Ämtern
Dillenburg, Haiger, Herborn, Driedorf, Mengerskirchen, Ellar, Burbach, Tringenstein
und Ewersbach (Ebersbach) sowie der Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez. Am 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von N. durch §
12 des Reichsdeputationshauptschlusses zur Entschädigung für die
Statthalterschaft und seine Domänen in Holland und Belgien die Bistümer Fulda
und Corvey, die Reichsstadt Dortmund, die Abtei Weingarten, die Abteien und
Propsteien Hofen (bei Friedrichshafen), Sankt Gerold (heute in Vorarlberg),
Bendern (in Liechtenstein), Dietkirchen an der Lahn sowie alle Kapitel,
Propsteien und Klöster in den zugeteilten Landen.
L.: Wolff 337; Zeumer 553 II b 52; Wallner 703 WestfälRK 21; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Territorialgeschichte
des Fürstentums Nassau-Dillenburg, Diss. phil. Marburg 1932; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 61, 81. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Hadamar (Grafen). H. am Elbbach bei
Limburg wird erstmals 832 als Mittelpunkt einer Mark genannt. Der seit 1190
belegte Hof Hadamar kam im 13. Jahrhundert an die Grafen von Nassau. Die Linie
N. entstand 1303 bei der Aufspaltung der ottonischen Linie der Grafen von
Nassau. 1320 machte sie Hadamar zum Hauptsitz. 1394 wurde sie von
Nassau-Dillenburg (Nassau-Siegen-Dillenburg) und Katzenelnbogen beerbt (1479
Hessen). 1557 fiel Hadamar ganz an Nassau-Dillenburg. 1607 wurde erneut durch
Teilung eine jüngere Linie N. geschaffen. Ihre Güter (Hadamar, Rennerod) fielen
1711 an Nassau-Diez. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste die zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis
zählende Grafschaft Hadamar (unter dem Erbstatthalter der Niederlande) ein
Gebiet von etwa 7 Quadratmeilen.
L.: Wolff 337; Zeumer 553 II b 51; Wallner 703 WestfälRK 23; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Böhlen, H., Ein Stadtjubiläum. Ein
Rückblick auf Hadamars Sechsjahrhundertfeier, 1925; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 59.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Oranien (Fürsten). Die Linie
Nassau-Dillenburg der ottonischen Linie der Grafen von Nassau erwarb 1515/1530
durch Erbfall über die Erbtochter Claudia von Chalon Oranien und nannte sich
seitdem N. (1544 Prince d’Orange). 1559 erfolgte eine Teilung in N. und
Nassau-Dillenburg. 1702 fiel N., das Oranien durch Okkupation an Frankreich
verlor, an das durch Teilung Nassau-Dillenburgs entstandene Nassau-Diez. Moers, Lingen und Neuenburg kamen unter Berufung
auf das Erbrecht Luise Henriettes von Nassau-Oranien (1627-1667) an Preußen.
Nassau-Diez, das auch die deutschen Güter der
ottonischen Linie gewann, nannte sich seitdem Fürsten von N. und verlegte 1747
die Residenz nach Den Haag (Regierung des Stammlands über das deutsche
Kabinett). 1732 trat N. zahlreiche niederländische Güter (Herstal, Montfoort
[Montfort], Turnhout) an Preußen ab, das diese bald nach 1740 verkaufte.
1795/1797/1801 verlor N. alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erlangte
dafür als Entschädigung im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 das
Hochstift Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei Östrich-Winkel), Corvey
und Höxter, Dortmund, die Benediktinerabtei Weingarten, Sankt Gerold (in
Vorarlberg), das Benediktiner-Priorat Hofen (bei Friedrichshafen), Dietkirchen
und Bendern (in Liechtenstein) (insgesamt 46 Quadratmeilen mit 120000
Einwohnern). 1806 verlor es durch die Rheinbundakte auch die rechtsrheinischen
Güter, vor allem das Fürstentum Diez, an das
Herzogtum Nassau und das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen
Vorherrschaft ergriff der Fürst von N. am 20. 12. 1813 wieder Besitz von seinen
Ländern. Am 14. 7. 1814 gab das Herzogtum Nassau an N. das Fürstentum Diez und weitere Güter zurück. Durch Vertrag vom 31.
5. 1815 gab der Fürst von N., der 1815 König der Niederlande geworden war, alle
deutschen Gebiete als Gegenleistung für das ihm auf dem Wiener Kongress
zugesprochene Großherzogtum Luxemburg an Preußen.
L.: Spielmann, C., Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Nassau und Oranien,
hg. v. Tamse, C., 1985; Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich, hg. v.
Lademacher, H., 1995; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Siegen (Grafen, Fürsten). Siegen an der
Sieg ist zwischen 1079 und 1089 (Sigena) erstmals bezeugt. 1170 erscheint eine
civitas Siegen um die Martinikirche, zu der 1224 eine Stadt auf dem Siegberg
trat. Ab 1224 stand Siegen infolge Vergabung durch die Grafen von Nassau an das
Erzstift Köln unter der Doppelherrschaft der Grafen von Nassau und der
Erzbischöfe von Köln. 1303 erhielt es Soester Recht. Am Anfang des 15.
Jahrhunderts kam es ganz an Nassau. 1303 spaltete sich die ottonische Linie der
Grafen von Nassau in die Linien Nassau-Hadamar, N. und Nassau-Dillenburg. N.
nannte sich nach der Beerbung Nassau-Dillenburgs 1328 Nassau-Dillenburg. 1607
entstand durch Teilung Nassau-Dillenburgs erneut N. mit später etwa 9000
Einwohnern. 1621 wurde das kleine Land gedrittelt, doch fielen 1642 zwei
Drittel wieder zusammen. Danach residierten die beiden Linien im Oberen Schloss
(ältere, katholische Linie) und im Unteren Schloss (jüngere, reformierte Linie)
in Siegen. 1652 wurden sie in den Fürstenstand erhoben. 1734 starb der
reformierte Zweig aus und wurde vom katholischen Zweig beerbt. Dieser trat
1742/1743 N. an Nassau-Diez-Oranien (Nassau-Diez bzw. Oranien) ab, das seitdem alle Gebiete der
ottonischen Linie vereinigte. N. zählte zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis. Von 1806 bis 1813 gehörte Siegen als Unterpräfektur zum
Großherzogtum Berg. 1815/1816 kam es zu Preußen (Provinz Westfalen), 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 337; Siegener Urkundenbuch, Bd. 1f. 1887ff.; Spielmann, C.,
Geschichte von Nassau, Bd. 1ff. 1909ff.; Bald, L., Das Fürstentum
Nassau-Siegen, 1939; Lück, A., Siegerland und Nederland, 1967; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 61, 81. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Usingen (Grafschaft, Fürstentum).
Usingen im Taunus wird im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. 1207 gehörte es den
Grafen von Diez, 1326 den Grafen von Nassau.
1659 wurde Usingen bei der Teilung der Linie Nassau-Saarbrücken Sitz der
walramischen Linie N. der Grafen von Nassau, die 1721 die Linie Nassau-Idstein,
1723 die Linie Nassau-Saarbrücken und 1728 die Linie Nassau-Ottweiler beerbte.
Sie teilte sich 1735 in die Linien N. und Nassau-Saarbrücken. 1744 verlegte N.
die Residenz von Usingen nach Biebrich und die Regierung nach Wiesbaden. Um
1790 war das zum oberrheinischen Reichskreis zählende N. mit Falkenstein,
Kettenbach, Daisbach und Hausen Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1793/1801 verlor es seine linksrheinischen Güter an
Frankreich. 1797 beerbte N. Nassau-Saarbrücken. Am 25. 2. 1803 erhielt der
Fürst von N. durch § 12 des Reichsdeputationshauptschlusses für das Fürstentum
Saarbrücken, zwei Drittel der Grafschaft Saarwerden, die Herrschaft Ottweiler
und die Herrschaft Lahr in der Ortenau von Mainz die Ämter Königstein, Höchst,
Kronberg (Kronenburg), Rüdesheim, Oberlahnstein, Eltville, Harheim (Haarheim),
Kastel, vom Mainzer Domkapitel die Güter unterhalb Frankfurts, von der Pfalz
das Amt Kaub, vom Erzstift Köln den Rest des eigentlichen Kurfürstentums Köln
(u. a. Deutz, Königswinter, aber mit Ausnahme der Ämter Altenwied )[Altwied]
und Neuerburg [Nürburg]), von Hessen-Darmstadt die Ämter Katzenelnbogen,
Braubach, Ems, Eppstein und Cleeberg (Kleeberg) (frei von solmsischen
Ansprüchen), die Reichsdörfer Soden und Sulzbach, die Dörfer Weiperfelden,
Schwanheim und Okriftel, die Kapitel und Abteien Limburg, Rommersdorf
(Rumersdorf), Bleidenstadt, Sayn, alle Kapitel, Abteien und Klöster in den
zugefallenen Landen, die Grafschaft Sayn-Altenkirchen und eine Virilstimme im
Reichsfürstenrat. Am 30. 8. 1806 schloss sich das 16 Quadratmeilen große N. mit
Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau zusammen, das 1866 von Preußen annektiert
wurde. Die Linie N. starb 1816 aus und wurde von Nassau-Weilburg beerbt.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 1; Wallner 695 OberrheinRK 10; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.;
Winkelmann-Holzapfel 157; Kloft, J., Territorialgeschichte des Kreises Usingen,
1971. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Weilburg (Grafschaft). Weilburg an der
Lahn war seit merowingischer Zeit Königsgut. 906 errichteten die konradinischen
Grafen des Lahngaues eine Burg, 912 ein Kollegiatstift Sankt Walpurgis. Nach
939 fiel der Ort als Reichslehen an den Bischof von Worms. Nach 1124 wurden die
Grafen von Nassau Vögte des Hochstifts Worms. 1255 wurde Weilburg an die Grafen
von Nassau verpfändet, nach 1292 von König Adolf von Nassau erworben. 1355
wurde Weilburg Sitz der Linie N. der walramischen Linie der Grafen von Nassau.
1381 erlangte es infolge Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die
Herrschaften Kirchheim und Stauf, 1405 Neuweilnau (durch Kauf), Bingenheim,
Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg
und Mensfelden. Sie teilte sich 1442 in die neue Linie N. und in die Linie
Nassau-Saarbrücken. 1561 teilte sich die neue Linie N. in die Linien N. und
Nassau-Weilnau. Diese beerbten 1574 Nassau-Saarbrücken. 1602 fielen die Güter
der Linie Nassau-Weilnau an N. zurück. 1605 kamen auch die Güter der Linie
Nassau-Idstein an N. zurück. 1629 wurde N. wieder aufgeteilt in Nassau-Idstein
(mit Wiesbaden und Lahr, 1629-1721), N. (1629-1806) und Nassau-Saarbrücken
(1629-1642, danach weitere Aufteilung). Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste
ihr Gebiet die Ämter Weilburg, Weilmünster, Löhnberg, Merenberg, Cleeberg
(Kleeberg), Atzbach, Miehlen und den Flecken Reichelsheim sowie das Amt
Kirchheim umfassend die Herrschaften Kirchheim und Stauf (mit Kirchheim
[Kirchheimbolanden]) (sowie die Grafschaft Saarwerden und das Amt Alsenz). 1799
erheiratete N. den größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801
verlor es alle linksrheinischen Güter an Frankreich. Am 25. 2. 1803 erhielt der
Fürst von N. durch § 12 des Reichsdeputationshauptschlusses für den dritten
Teil der Grafschaft Saarwerden und die Herrschaft Kirchheim (Kirchheimbolanden)
den Rest des Fürstentums (Erzstifts) Trier (Ämter Montabaur und Limburg) mit
den Abteien Arnstein, Schönau und Marienstatt (Marienstadt). Das zum
oberrheinischen Reichskreis zählende N. schloss sich am 30. 8. 1806 mit dem aus
Nassau-Saarbrücken 1735 entstandenen Nassau-Usingen zum Herzogtum Nassau
zusammen und beerbte 1816 Nassau-Usingen. Die Linie N. starb 1912 aus.
L.: Wolff 265; Zeumer 553 II b 60, 2; Wallner 696 OberrheinRK 12; Schliephake,
F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864 ff;
Struck, W. H., Die Kollegiatstifte Dietkirchen, Diez,
Gemünden, Idstein und Weilburg, 1959.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Weilnau (Grafschaft). Weilnau bei
Usingen wird 1208 erstmals erwähnt (Altweilnau). Nach der dortigen Burg nannten
sich gelegentlich die Grafen von Diez. 1302
erbauten sie die Burg Neuweilnau und teilten ihre Herrschaft. Neuweilnau wurde
1326 von den Grafen von Nassau erworben, Altweilnau kam 1370 zur Hälfte als
Pfand an Kronberg, im Übrigen 1388 nach dem Aussterben der Grafen von Diez (1386) im Erbwege an Nassau-Dillenburg. 1561
wurde Weilnau Sitz der von Nassau-Weilburg abgespalteten Linie N. der
walramischen Linie der Grafen von Nassau. 1602 fielen ihre Güter an
Nassau-Weilburg zurück.
L.: Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau walramischen Teils, Bd.
1ff. 1864ff. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, westfälischer
Reichskreis. Der häufig nur westfälischer Reichskreis genannte, 1500
geschaffene niederrheinisch-westfälische Reichskreis umfasste die Gebiete
zwischen Weser und späterer Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des
zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Kreisstände
waren nach der 1548 vertragsweise erfolgten Ausgliederung Utrechts, Gelderns
und Zütphens Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster,
Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo
und Malmédy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften
und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland,
Moers, Wied, Sayn, Schaumburg, Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim,
Steinfurt, Tecklenburg, Hoya, Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg,
Pyrmont, Gronsfeld (Gronsveld), Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten,
Blankenheim und Gerolstein, Gemen, Gimborn-Neustadt, Wickrath, Millendonk
(Myllendonk), Reichenstein, Kerpen-Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die
Reichsstädte Köln, Aachen und Dortmund. Kreisausschreibender Reichsstand (seit
dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit dem
Anfang des 17. Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem
jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen
musste. Im 18. Jahrhundert wurde der niederrheinisch-westfälische Reichskreis,
dessen wenige Kreistage in Köln stattgefunden hatten und dessen Kreisarchiv in
Düsseldorf lag, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.
L.: Gumpelzhaimer 145; Wolff 310; Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische
Reichskreis, 1934, (in) Der Raum Westfalen 2, 2; Hastenrath, W., Das Ende des
Niederrheinisch-westfälischen Reichskreises, 1949; Der Kulturraum Niederrhein,
1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nürings (Grafen). Nach der Burg N. bei Falkenstein im Taunus nannten sich von 1103 bis 1171 nachweisbare, von der Mosel stammende Grafen (992 Graf Berthold). Sie waren im 11. Jahrhundert im Einrich (dem linken Ufer der unteren Lahn zwischen Diez und Nassau) und in der Wetterau begütert und hatten später die Grafschaft der Wetterau und der Nidda. Ihre Güter fielen teilweise an die Herren von Münzenberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oranien (Grafschaft, Fürstentum). Im 11.
Jahrhundert verselbständigte sich die in der burgundischen Rhoneebene gelegene,
vielleicht bereits von Karl dem Großen errichtete Grafschaft Orange. Nach
verschiedenen Teilungen wurde 1163 ein Teil (mit Orange, Jonquières und
Courthezon) von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zum Fürstentum erhoben. Dieses
fiel 1174 in weiblicher Erbfolge (über die Erbtochter Tiburge) an ein anderes
Geschlecht (Baux). Nach einer Unterbrechung kam Orange um 1300 (1308 über den
Johanniterorden [Orden der Johanniter] und Karl von Anjou) wieder zurück. 1393
gelangte Orange beim Aussterben der Fürsten über eine Erbtochter an die Grafen
von Chalon, nach dem Aussterben der Familie 1530 mit weiteren Gütern in der
Provence, Burgund und Neuenburg-Valangin infolge einer Heirat von 1515 über die
Erbtochter im Erbwege an Nassau-Dillenburg (O.). 1544 nahm Nassau-Dillenburg
den Titel eines Prince d’Orange an. 1560 erlangte es das von Frankreich
besetzte Fürstentum. Wenig später wurde der Fürst von Nassau-Oranien zum Führer
des Aufstandes der Niederlande gegen Spanien und 1572 zum königlichen
Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht gewählt. 1579 gründete Johann der
Ältere die Utrechter Union der nördlichen niederländischen Provinzen. Im Jahre
1600 kam Moers testamentarisch an O., von 1597 bis 1605 und von 1632/1633 bis
1702 auch die Grafschaft Lingen. 1702 entstand nach Erlöschen der Linie der
Prinzen von O. (König Wilhelm III. von England, 1688 als Schwiegersohn des 1672
katholisch konvertierten Königs Jakob II. von der Opposition nach England
berufen) aus den erbrechtlichen Ansprüchen der Fürsten von Nassau-Diez und Nassau-Siegen, des Enkels des mit Henriette
von O. verheirateten Großen Kurfürsten von Brandenburg (bzw. Preußen) und des
Fürsten von Conti der oranische Erbfolgestreit. 1713 wurde das schon von 1672
bis 1679 und 1701/1702 von Frankreich besetzte O. dem Fürsten von Conti als
Lehen Frankreichs zugesprochen. Frankreich erkannte auch die 1707 erfolgte
Entscheidung Neuenburg-Valangins (Neuenburg-Valengins) zugunsten Preußens an.
Dieses hatte bereits 1702 die Reichsgrafschaft Moers und Lingen besetzt. 1713
erhielt es als Ausgleich für O. auch den oberen Teil von Geldern (Obergeldern).
1815 gab Wilhelm I. als König der Niederlande die deutschen Güter auf. 1890
erlosch das Haus in männlicher Linie. S. Nassau-Oranien.
L.: Pontbriant, Histoire de la principauté l’Orange, 1891; Meister, R., Das
Fürstentum Oranien, 1930; Geyl, P., Orange and Stuart, 1969; Dek, A.,
Genealogie von het vorstenhuis Nassau, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 203 Orange; Gasparri, F., Orange, LexMA 6 1993,
1424; Oranien und das deutsche Reich, hg. v. Lademacher, H., 1994;
Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich, hg. v. Lademacher, H., 1995;
Mörke, O., Stadtholder oder Staetholder?, 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen-Weimar (Fürstentum). 975 erscheint
erstmals die Burg Weimar (ahd. wih heilig, mari Wasser) an der Ilm bei Erfurt.
Nach ihr nannten sich Grafen von Weimar. Nach deren Aussterben kam Weimar an
die Grafen von Orlamünde. Nach deren Aussterben um 1373 fiel Weimar an das Haus
Wettin (Sachsen), 1485 an dessen ernestinische Linie. Nach Teilungen von
1572/1603, 1641 und 1672 war es Sitz des 1672 um Güter Sachsen-Altenburgs
(Dornburg, Allstedt, Rossla) erweiterten Herzogtums S., 1741 nach dem Anfall
Sachsen-Eisenachs Sitz des zum obersächsischen Reichskreis zählenden Herzogtums
Sachsen-Weimar-Eisenach (Weimarer Klassik mit Goethe und Schiller), 1815 des Großherzogtums
Sachsen-Weimar-Eisenach. Um 1800 umfasste das Gebiet des Fürstentums Weimar ein
Gebiet von 24 Quadratmeilen und hatte 64000 Einwohner. Am 1. 5. 1920 ging der
freie Volksstaat Sachsen-Weimar-Eisenach im Land Thüringen auf, dessen
Hauptstadt Weimar wurde. 1919 tagte die (Weimarer) Nationalversammlung im
ehemaligen Hoftheater in Weimar.
L.: Wolff 396; Zeumer 552ff. II b 9; Wallner 709 ObersächsRK 11; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Bauer, 1, 643; Tille, A., Die Anfänge
der Stadt Weimar, FS O. Dobenecker, 1929; Beiträge zur Geschichte der Stadt
Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1ff. 1931ff.; Neue Beiträge zur Geschichte der
Stadt Weimar, hg. v. Fink, F., Bd. 1ff. 1934ff.; Mentz, G., Weimarische Staats-
und Regentengeschichte 1648-1750, 1936; Diezel,
R., die Ämterbezirke in Sachsen-Weimar seit dem 16. Jahrhundert, 1943; Patze,
H., Bibliographie zur thüringischen Geschichte, 1965; Geschichte der Stadt
Weimar, hg. v. Günther, G./Wallraf, L., 2. A. 1976.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Gerold (reichsfreie Herrschaft).
Vielleicht aus einer Übertragung Kaiser Ottos I. oder des von diesem geächteten
Adligen Adam entstand die Propstei S. im Großen Walsertal. Bis 1648 unterstand
sie der Landeshoheit Blumeneggs. Von 1648 bis 1802 war sie Reichspropstei der
Fürstabtei Einsiedeln in der Schweiz. Von 1803 bis 1806 wurde S. mit Blumenegg
an Nassau-Oranien (Nassau-Diez-Oranien) gegeben.
Danach kam S. an Österreich. S. Vorarlberg.
L.: Grabherr, J., Die reichsfreie Herrschaft Sankt Gerold, 1897; Henggeler, R.,
Geschichte der stifteinsiedelischen Propstei Sankt Gerold, 1961.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schaumburg (Herrschaft). 1197 wird die Burg
S. bei Diez an der Lahn erstmals erwähnt. 1656
erwarb die Witwe Peter Eppelmanns (Melanders), des Grafen der 1643 entstandenen
Reichsgrafschaft Holzappel, Burg und Herrschaft S. von den Grafen von
Leiningen-Westerburg. Später fiel sie an ihre Erben (Österreich, danach
Waldeck). S. Preußen, Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 362, 500; Laut, R., Territorialgeschichte der Grafschaft Diez samt den Herrschaften Limburg, Schaumburg,
Holzappel, 1943; Weiler, C., Nassauische Annalen 63 (1952).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schleiden (Herren, Grafschaft). 1121 wird
die Burg S. der Edelherren von Blankenheim in der nördlichen Eifel erstmals
erwähnt. Nach ihr nannten sich seit 1115 bzw. 1140 Herren von S., die von den
Herren von Blankenheim abstammten, in der Mitte des 13. Jahrhunderts die
Herrschaft Jünkerath durch Heirat erlangten und 1271 die Grafen von Luxemburg
als Lehnsherren anerkannten. 1435 starb die Familie im Mannesstamm aus. Die
Töchter des letzten Herren von S. waren mit Grafen von Nassau-Diez bzw. von Manderscheid verheiratet. S. kam 1435
über eine Erbtochter an die Herren von Manderscheid, 1488 an die Linie
Manderscheid-Schleiden, die 1487 durch Heirat Kronenburg und Neuerburg, 1525
Kerpen und 1545 durch Erbfall die Grafschaft Virneburg (bis 1600/15/23) erwarb
und am Ende des 16. Jahrhunderts die Reformation einführte. 1593 kam S. an die
verschwägerten Grafen von der Mark (1602 Reichsgrafschaft mit Sitz und Stimme
im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis sowie später im westfälischen
Reichsgrafenkollegium), wobei 1610 Luxemburg die Lehnshoheit gewann, sowie 1773
bis 1794 durch weibliche Erbfolge an die Herzöge von Arenberg. 1794 wurde es
wie schon von 1682 bis 1697 von Frankreich besetzt. 1814 kam es mit 5
Quadratmeilen Gebiet an Preußen (Rheinprovinz), 1946 S. an Nordrhein-Westfalen.
S. a. Manderscheid-Schleiden.
L.: Wolff 368; Zeumer 554 II b 63, 28; Wallner 704 WestfälRK 30; Virmond,
Geschichte des Kreises Schleiden, 1898; Janssen, J., Das mittelalterliche
Schleiden, 1927; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im
Mittelalter 3, 1936; Neu, H., Der Kreis Schleiden, 1951; Heimatchronik des
Kreises Schleiden, bearb. v. Neu, H. u. a., 1954; Schüttler, A., Der Landkreis
Schleiden und seine geographische Struktur, Berichte zur deutschen Landeskunde
19 (1957), 111; Guthausen, K., Die Siedlungsnamen des Kreises Schleiden, 1967;
Schleiden. Geschichte - Sehenswürdigkeiten - Landschaft, 1981.
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Stein, Stein zu Nassau
(reichsunmittelbare Herrschaft). Seit 1234 nannte sich eine als Burgmannen im
Dienste der Grafen von Nassau stehende Freiherrenfamilie nach ihrer Burg S.(im
Stadtgebiet von Nassau) an der unteren Lahn. Sie bildete aus den südwestlich
und westlich von Nassau gelegenen Dörfern Schweighausen (belegt mit
Landeshoheit vor 1361, seit 1427 Lehen Nassaus mit Landeshoheit und
Grundherrlichkeit) und Frücht (1613 von Nassau-Diez
und Nassau-Saarbrücken erworben) eine kleine Herrschaft mit Gütern in fast 50
Orten. Sie war reichsritterschaftliches Gebiet im Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1806 fiel sie an Nassau-Usingen und damit S. 1866 an
Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. 1831 starb die Familie mit Friedrich Karl
Freiherr vom und zum S. aus.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 164.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Usingen (Burg, Stadt, Herrschaft). An
alten Handelswegen im Taunus erscheint zwischen 750 und 802 in Urkunden Fuldas
U. an der Usa. 1207 kam es an die Grafen von Diez,
1302 an deren Linie Neuweilnau, 1326 an die Grafen von Nassau. Dort wurde es
Sitz der Linie Nassau-Usingen, deren nach 1651 geschaffene Residenz 1744 nach
Wiesbaden und Biebrich verlegt wurde. Das Residenzgebäude brannte 1873 ab. U.
kam über Nassau und Preußen (1866) 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 265. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wehrheim (Herrschaft). W. (Wirena) in der
Wetterau gab Kaiser Heinrich III. 1046 seiner Gemahlin. Zu Beginn des 13.
Jahrhunderts hatten die Grafen von Diez das
Reichsgut in und um W. inne. Nach ihrem Aussterben kam die Herrschaft an die
Grafen von Nassau und die Herren von Eppstein. Rechte der Grafen von
Katzenelnbogen fielen 1587 an Nassau-Dillenburg. Den Anteil der Herren von
Eppstein zog das Erzstift Trier an sich, so dass in W. eine zum kurrheinischen
Reichskreis zählende Gemeinschaft von Trier und Nassau entstand, die bis 1806
dauerte. 1866 kam W. mit Nassau an Preußen, 1945 an Hessen.
L.: Wolff 84, 337. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weilnau (Herrschaft). W. bei Usingen
wird 1208 erstmals erwähnt. Die Herrschaft W. (Altweilnau) gehörte im 13.
Jahrhundert den Grafen von Diez, die 1302 die
Burg Neuweilnau erbauten und die Herrschaft teilten. Neuweilnau wurde 1326 von
den Grafen von Nassau erworben. Altweilnau kam 1370 zur Hälfte als Pfand an
Kronberg, im Übrigen nach dem Aussterben der Grafen von Diez (1386) 1388 im Erbwege an Nassau-Dillenburg. Dort wurde W.
1561 Sitz einer eigenen Linie Nassau-Weilnau (bis 1602). Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte die Herrschaft über Nassau-Weilburg (Nassau-Usingen) zum
oberrheinischen Reichskreis. Über Nassau und Preußen (1866) gelangte W. 1945 zu
Hessen. S. Nassau-Weilnau.
L.: Wallner 695 OberrheinRK 10. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetterau (Landvogtei, Reichslandvogtei).
Das Gebiet zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam seit 15 n. Chr. unter
römischen Einfluss und wurde um 85 in die Provinz Germania superior einbezogen.
In der Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer es an Germanen (Alemannen, am
Ende des 5. Jahrhunderts Franken) preis. Seit karolingischer Zeit erscheint
dann die vom Fluß Wetter ausgehende Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8.
Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in
der Hand der Konradiner), die im 13. Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach
1036 zog der König die W. an sich. 1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes
gelangte an die Ministerialen von Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten
Grafen bzw. Herren von Nidda, Büdingen, Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen,
Solms, Nürings, Diez, Nassau, Katzenelnbogen und
Eppstein hervor. Bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa versuchte unter Nutzung
alter Rechte, das Gebiet als Reichsland zu gewinnen. Sein Enkel Friedrich II.
bildete eine von König Rudolf von Habsburg nach 1273 erneut aufgegriffene
Reichslandvogtei, welche die Reichsgrafschaften Isenburg, Hanau, Eppstein,
Katzenelnbogen, Nassau, Solms, Leiningen, Ziegenhain, Wertheim und Wied, die
Reichsganerbschaften Friedberg, Gelnhausen, Kalsmunt, Staden, Lindheim, Dorheim
und Reifenberg (Reiffenberg) sowie die Reichsstädte Frankfurt, Friedberg,
Gelnhausen und Wetzlar in einem losen Rahmen zusammenschloss. Seit 1419 wurde
das Amt des Reichslandvogts nicht mehr besetzt. Seine Aufgaben wurden teilweise
von dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium wahrgenommen, das im 16.
Jahrhundert Stimmrecht im Reichsfürstenrat gewann. 1803 kamen die einzelnen
Herrschaften im Westen an Nassau und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen,
im Osten an Hessen-Darmstadt und damit 1945 ebenfalls an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O.,
Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des
deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues
Wettereiba, 1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23
Wedereiba, Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach
bzw. Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff,
Ostheim, Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer
Territorialgeschichte, Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F.,
Studien zur Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess.
Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im
Rhein-Maingebiet, Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich,
Adel und Kirche in der Wetterau, 1965; Niemeyer, W., Der pagus des frühen
Mittelalters in Hessen, 1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau,
1972; Herrmann, F., Von der Vorzeit zum Mittelalter, 1989; Schmidt, G., Der
Wetterauer Grafenverein, 1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9 1998, 46;
Geschichte von Wetterau und Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1 1999; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 525.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bendern Nassau, (Nassau-Diez,) (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bickenbach* (im Kreis Darmstadt-Dieburg) (H, Ht) Diez, Erbach (Ht) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Camberg* (Ht) Diez, Kurrheinischer Reichskreis, Merenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Corvey* (gfRAbtei, Btm, Ftm, Residenz) Gardelegen, Hannover, Herford, Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Meppen, Nassau, Nassau-Diez, (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Northeim, Osnabrück, Schwalenberg, Starkenburg, Westphalen, Zutphen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Den Haag (Residenz) Holland, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dietkirchen* (bei Limburg) (Kollegiatstift) Hadamar, Nassau, (Nassau-Diez), (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Diez* (G, Gt) Camberg, Hessen, Meudt, Nassau, Nassau-Dillenburg, Nassau-Diez, Nassau-Usingen, Nürings, Nassau-Weilnau, Usingen, Wehrheim, Weilnau, Wetterau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dillenburg* (Bg, Ht) Burgundischer Reichskreis, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dortmund* (RHof, RS, G) Brackel, Elmenhorst, Huckarde-Dorstfeld, Nassau, (Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg,), Nassau-Oranien, Niederrheinisch-westfälischer-Reichskreis, Westfalen, Westhofen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eppstein* (H) Burgholzhausen, Butzbach, Cleeberg, Diez, Falkenstein, Hadamar, Hattstein, Hessen, Hessen-Darmstadt, Heusenstamm, (Holzhausen,) Homburg, Katzenelnbogen, Königstein, Münzenberg, Nassau-Usingen, Olbrück, Soden, Solms, Vilbel, Wehrheim, Wetterau, Wied (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fulda* (Amt, RAbtei, Hochstift, Ftm, Residenz) Barchfeld, Baunach, Bayern, Bergrheinfeld, Birstein, Boyneburg, Breuberg, Büdingen, Dalberg, Dexheim, Dienheim, Dittelsheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Franken (Hztm), Frankfurt (am Main), Gersfeld, Haun, Heidenheim, Heidingsfeld, Heldburg, Henneberg, Hessen, Hessen-Kassel, Hohenlohe-Weikersheim, Holzhausen, Isenburg, Lauingen, Lengsfeld (bzw. Stadtlengsfeld), Londorf (bzw. Londorfer Grund), Mansbach, Minden, Münden, Nassau, (Nassau-Diez,) (Nassau-Dillenburg), Nassau-Oranien, Nidda, Niederstetten, Oberrheinischer Reichskreis, Ostheim, Otzberg, Paderborn, Regensburg, Riedesel, Römhild, Rossdorf, Sachsen-Römhild, Schlüchtern, Schmalkalden, Solms, Staden, Stadtlengsfeld, Tann, Thüngen, Thüringen, Usingen, Vaihingen, Weikersheim, Weißenburg im Elsass, Wetterau, Wittmund, Ziegenhain (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hasselbach (bei Weilrod) Diez (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hessen* (Gt, LGt, L) Albini, Amorbach, Arnsburg, Auburg, Aufenau, Baden, Barchfeld, Battenberg, Berleburg, Berlepsch, Bickenbach, Bidembach von Treuenfels, Bilstein, Bingenheim, Birstein, Boyneburg, Brand, Braubach, Braunfels, Breidenbacher Grund, Breuberg, Büdingen, Burgholzhausen, Buseck bzw. Buseckertal, Butzbach, Camberg, Crumbach, Darmstadt, Dernbach, (Deutscher Orden,) Dexheim, Dieburg, Diepholz, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Dünwerde, Eberbach, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Elben, Elfershausen, Engelstadt, Eppstein, Eschwege, Falkenstein, Felsberg, Franken (Hztm), Frankfurt (am Main), Freyensee (Freienseen), Friedberg (in Hessen bzw. in der Wetterau), Fritzlar, Fulda, Fürstenau, Fürstenstein, Gedern, Gelnhausen, Ginsheim, Gleiberg, Greifenstein, Großhessen, Gudensberg, Gundheim, Hadamar, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hatzfeld, Haun, Haxthausen, Heimbach, Helmarshausen, Henneberg-Schmalkalden, Hersfeld, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Pfalz, Hessen-Philippsthal, Hessen-Rheinfels, Heusenstamm, Hirschhorn, Höchst, Hohensolms, Hohlenfels, Holzhausen bzw. Burgholzhausen, Homburg, Hungen, Hutten, Idstein, Ilbenstadt, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Itter, Kaichen, Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kirchberg, Königstein, Kronberg, Langenschwarz, Laubach, Lehrbach, Lich, Lichtenau, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lindheim, Lippe, Lissberg, Lixfeld, Londorf bzw. Londorfer Grund, Lorsch, Maden, Mainz, Mansbach, Marburg, Marienschloss, Meerholz, Meisenbug, Melbach, Merenberg, Meschede, Michelstadt, Mühlhausen, Münzenberg, Nassau, Nassau-Hadamar, Naumburg, Neckarsteinach, Neuengleichen, Neuenheerse, Neukirchen, Nidda, Oberhessen, Ockstadt, Offenbach, Ortenberg, Paderborn, Partenheim, Pfalz, Plesse, Preußen, Ramholz, Ratibor, Reifenberg, Reizberg, Rheinfels, Rheingau, Rheinland, Rheinland-Hessen-Nassau, Riedesel, Rietberg, Rödelheim, Rotenburg, Ruchesloh, Rumrodt, Schiffelbach, Schlitz genannt Görtz, Schlüchtern, Schmalkalden, Schönberg, Schönborn, Schönstadt, Schwarz, Seeheim, Seligenstadt, Soden, Solms, Solms-Braunfels, Solms-Rödelheim, Solms-Wildenfels, Speyer, Staden, Starkenburg, Stolberg-Gedern, Stolberg-Ortenberg, Sulzbach (RDorf), Tann, Thüringen, Treffurt, Tübingen, Usingen, Vetzberg, Vilbel, Wächtersbach, Waldeck, Waldkappel, (Wambold bzw. Wambold von und zu Umstadt bzw.) Wambolt von Umstadt, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wied, Wiesbaden, Wildungen, Wittgenstein, Witzenhausen, Ziegenhain, Züschen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hofen (bei Friedrichshafen) (rriHt) Nassau, (Nassau-Diez,) (Nassau-Dillenburg,) Nassau-Oranien, Oranien, Weingarten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Homburg* (Bad Homburg) (Ht) Diez, (Hessen,) Hessen-Darmstadt, Hessen-Rheinfels, Nassau-Weilburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hundsangen Diez (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Katzenelnbogen* (Gt) Allendorf, Braubach, Butzbach, Darmstadt, Diez, Dittelsheim, Franken, Frankfurt, Ginsheim, Hadamar, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel, Hessen-Rheinfels, Kraichgau, Nassau, Nassau-Hadamar, Nassau-Usingen, Rheinfels, Schönborn, Wehrheim, Westerburg, Wetterau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirberg Diez (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lindenholzhausen Diez (Gt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lissberg* (Ht) Aufenau, Diez, Forstmeister von Gelnhausen, Hessen, Hessen-Rheinfels, s. Lisberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Luxemburg* (Gt, Hztm, GroßHztm, Residenz) Baden-Baden, Bar, Belgien, Bettlern, Böhmen, Bolchen, Bouillon, Brabant, Brandenburg, Brünn, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Chiny, Cleeberg, Cottbus, Deutscher Bund, Diedenhofen, Echternach, Egerland, Frankreich, Habsburg, Hagenau (LV), Hesperingen (Hespringen), Jülich-Kleve-Berg, Karlstein, Kronenburg, Kuttenberg, Landsberg an der Warthe, Limburg (Hztm), Manderscheid, Namur, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Neuerburg, Niederlande, Prag, Přemysliden, Raugrafen, Rheinprovinz, Rodemachern, Salm, Sankt Maximin, Schleiden, Schlesien, Semgallen, Solms, Ungarn, Vianden, Wenzelstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meudt* (Ht) Diez (Gt), Isenburg, Niederisenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau* (Gt, Hztm) Alsenz, Altleiningen, Ansbach, Arnstein, Beilstein, Braubach, Breidenbacher Grund, Burgundischer Reichskreis, Camberg, Cleeberg, Commercy, Dannenfels, Dernbach, Deutscher Bund, Dietkirchen, Diez, Dillenburg, Dittelsheim, Eberbach, Eppstein, Esterau, Falkenstein (Ht, Ganerbschaft), Flach von Schwarzenberg, Franken (Hztm), Freusburg, Gemünden, Geuder von Heroldsberg, Greifenstein, Grenzau, (Großhessen,) Hachenburg, Hadamar, Hattstein, Heimbach, Heroldsberg, Hessen, Hessen-Nassau, Hohensolms, Hohlenfels, Holzappel, Idstein, Isenburg, Isenburg-Grenzau, Katzenelnbogen, Kehl, Kerpen (Ht, RGt), Königstein (Gt), Lahr, Leiningen, Leyen, Liebenscheid, Limburg an der Lahn, Lommersum, Luxemburg, Mahlberg, Mainz (EStift), Meudt, Molsberg, Nassau-Liebenscheid, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neubamberg bzw. Neu-Bamberg, Neuwied, Niederisenburg, Nievern, Oberrheinischer Reichskreis, Oberstein, Ortenberg, Osterspai, Pfalz, Preußen, Reichenstein, Reifenberg, Rheingau, Rheinland-Hessen-Nassau, Rieder zu Kornburg bzw. Rieter von Kornburg, Rüdesheim, Runkel, Saarbrücken, Sayn (Abtei)Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Schönau, Schönborn, Schweighausen, Siegen, Soden, Solms, Sporkenburg, Stein (ruHt), Sulzbach (RDorf), Thüringen, Trier (EStift), Usingen, Vallendar, Vetzberg, Vianden, Wehrheim, Weilburg, Weilnau, Weltersburg, Westerburg, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, (Wettiner,) Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Diez* (G) Camberg, Diez, Nassau, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oranien, Schleiden, Stein (ruHt) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Diez-Oranien Beilstein, Kurrheinischer Reichskreis, Sankt Gerold (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Dillenburg* (G) Beilstein, Breda, Diez, Dillenburg, Greifenstein, Hadamar, Hessen-Kassel, Holzappel, Nassau, Nassau-Beilstein, Nassau-Diez, Nassau-Hadamar, Nassau-Katzenelnbogen, Nassau-Liebenscheid, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Nassau-Weilnau, Neufürstliche Häuser, Oranien, Vianden, Wehrheim, Wittgenstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Dillenburg-Diez Diez, Nassau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Hadamar* (G) Esterau, Hadamar, Holzappel, Nassau, Nassau-Beilstein, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Siegen, Neufürstliche Häuser (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Merenberg Diez, Hohlenfels (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Oranien* (F) Beilstein, Breda, Brochenzell, Corvey, Dietkirchen, Dortmund, Fulda (Abtei), Kurrheinischer Reichskreis, Lingen, Luxemburg, Moers, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Siegen, Oranien, Provence, Sankt Gerold, Spiegelberg, Weingarten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nassau-Siegen* (G, F) Nassau, Nassau-Beilstein, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Neufürstliche Häuser, Oranien, Siegen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nentershausen (im Westerwaldkreis) Diez (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuweilnau Diez, Nassau, Nassau-Weilnau, Usingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlahngau Diez, Limburg an der Lahn (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis* Aachen, Amblise, Anholt, Aspremont, Blankenheim, Breisig, Cambrai, Diepholz, Dortmund, Echternach, Elsenz, Emblikheim (Emblicheim), Esens, Fagnolle bzw. Fagnolles, Franchimont, Gelsdorf, Gemen, Gerolstein, Gronsveld (Gronsfeld), Hadamar, Hallermunt, Hannover, Hardenberg, Harlingerland, Hasbanien (Hasbain), Herford (FrauenStift), Hoorn (Horn), Hoya, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Kerpen-Lommersum, Kleve, Köln, Kornelimünster, Lippe, Lommersum, Lüttich, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Millendonk (Myllendonk), Minden, Moers, Münster (Hochstift), Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Siegen, Neuenahr, Odenthal, Osnabrück (Hochstift), Ostfriesland, Paderborn, Pyrmont, Ravensberg, Recklinghausen, Reichenstein, Reichskreise, Reifferscheid, Rietberg, Rotenburg (Ht), (Salm,) Sayn, Sayn-Hachenburg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Stablo (Stablo und Malmedy), Stedesdorf, Steinfurt, Tecklenburg, Thorn, Varel, Verden, Sayn-Altenkirchen, Vlotho, Weerdt (Werth), Werden, Werth, Wickrath, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem, Wittmund (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salz (im Westerwaldkreis) Diez (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sankt Gerold* (rfreieHt) Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Dillenburg, Nassau-Oranien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schotten Diez (G), Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Rheinfels (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stornfels Diez, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Rheinfels (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ulrichstein Diez (G), Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Rheinfels (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Umstadt Diez, Hessen-Darmstadt, Katzenelnbogen, s. Curtius zu Umstadt, Wambolt von Umstadt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wehrheim* (Ht) Diez, Kurrheinischer Reichskreis (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weilnau* (Ht) Diez, Hohenfels, Nassau-Weilnau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weingarten* (im Kreis Ravensburg) (Reichsstift, RAbtei) Brochenzell, Dornbirn, Hagnau, Hoßkirch, Nassau, Nassau-Diez,Nassau-Dillenburg, Nassau-Oranien, Niederschwaben, Schwaben (LV), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsprälatenkollegium, Vorarlberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)