Suchtext: Brandenburg
exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung
Ausgabe: Absatz
356 Ergebnis(se) gefunden
Wichtige Hilfsmittel für das damit beschriebene, streng alphabetisch geordnete Nachschlagewerk über die bedeutendsten territorialen Bausteine der deutschen Geschichte waren neben anderem vor allem die Geschichte der deutschen Länder, Territorien-Ploetz, Bd. 1f. 1964ff., das Handbuch der historischen Stätten, der Große Historische Weltatlas, Emil Wallners Zusammenstellung der kreissässigen Territorien, Carl Wolffs Übersicht über die unmittelbaren Teile des ehemaligen römisch-deutschen Kaiserreichs, das Lexikon deutscher Geschichte und das Lexikon des Mittelalters, welche die Erfassung der deutschen Geschichte beispielsweise von der Einheit des historischen Raumes (28 historische Räume: Rheinlande, Mittelrheinlande [Hessen und Mainz], Franken, Pfalz und Saarland, Oberrheinlande, Schwaben, Bayern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, Thüringen, Sachsen [Obersachsen] und die Lausitz, Magdeburg-Wittenberg [- nördliche Territorien -], Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Deutschordensland Preußen, Schlesien, Niederösterreich [Österreich unter der Enns], Oberösterreich [Österreich ob der Enns], Steiermark [Karantanische Mark], Kärnten, Krain, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) oder der Vielfalt der einzelnen Orte (ca. 15000 Orte), von der Kartographie, vom Reich, von den Reichskreisen oder von der allgemeinen Lexikographie her versuchten. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hinzu kam, dass der staufische, durch Heirat das normannische Sizilien gewinnende Kaiser Heinrich VI., der zu Beginn des Jahres 1196 den Fürsten noch die Umwandlung des deutschen Reiches in eine Erbmonarchie vorschlug, bereits 1197 im Alter von 32 Jahren starb. Seinem Bruder Philipp von Schwaben setzten einige Fürsten auf Betreiben des Erzbischofs von Köln den zweiten Sohn Heinrichs des Löwen als Gegenkönig Otto IV. entgegen, wobei freilich keinem von beiden wirklich Erfolg vergönnt war. Bald danach traten unter dem Staufer Friedrich II. mit den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier, dem König von Böhmen, dem Pfalzgrafen bei Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgrafen von Brandenburg sieben Fürsten als Königswähler hervor, von deren Entscheidung nunmehr der König bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches grundsätzlich abhängig war und denen es 1356 gelang, sich die Vorrechte der Primogeniturerbfolge und der Nichtevokation sowie der Nichtappellation in der Goldenen Bulle Karls IV. von Luxemburg festschreiben zu lassen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hauptgegenstand ihrer Interessen war demgemäß nicht mehr das Reich. Vielmehr wurde die Mehrung ihrer eigenen Güter ihr wichtigstes Anliegen. Als bedeutsamste Entscheidungen in dieser Richtung erwiesen sich auf Dauer dabei die Belehnung der eigenen Söhne mit dem Herzogtum Österreich durch König Rudolf von Habsburg im Jahre 1282 und die Belehnung des königlichen Feldherren und Rates Burggraf Friedrich von Zollern (Hohenzollern) mit der kurberechtigten Markgrafschaft Brandenburg durch den habsburgischen König Sigmund im Jahre 1417, während der Übergang Thüringens von den Ludowingern (1247/1264) und Sachsens von den Askaniern (1423) an die Wettiner wegen deren zahlreichen Erbteilungen ohne allgemeinere Auswirkungen blieb. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Das Kurfürstenkolleg: 1. Erzbischof von Mainz, 2. Erzbischof von Trier, 3. Erzbischof von Köln, 4. König von Böhmen, 5. Pfalzgraf bei Rhein (bzw. Herzog von Bayern), 6. Kurfürst von Sachsen, 7. Kurfürst von Brandenburg (seit 1618 in Personalunion auch Herzog des aus verbliebenem Deutschen Ordensland gebildeten Herzogtums Preußen, 1701 König in Preußen), 8. Herzog von Braunschweig-Lüneburg (seit 1692). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
b) Weltliche Bank: 1. Bayern, 2. Magdeburg, 3. Pfalz-(Kaisers-)Lautern, 4. Pfalz-Simmern, 5. Pfalz-Neuburg, 6. Bremen, 7. Pfalz-Zweibrücken, 8. Pfalz-Veldenz, 9. Sachsen-Weimar, 10. Sachsen-Eisenach, 11. Sachsen-Coburg, 12. Sachsen-Gotha, 13. Sachsen-Altenburg, 14. Brandenburg-Ansbach, 15. Brandenburg-Kulmbach, 16. Braunschweig-Celle, 17. Braunschweig-Calenberg, 18. Braunschweig-Grubenhagen, 19. Braunschweig-Wolfenbüttel, 20. Halberstadt, 21. Vorpommern, 22. Hinterpommern, 23. Verden, 24. Mecklenburg-Schwerin, 25. Mecklenburg-Güstrow, 26. Württemberg, 27. Hessen-Kassel, 28. Hessen-Darmstadt, 29. Baden-Baden, 30. Baden-Durlach, 31. Baden-Hachberg, 32. Holstein-Glückstadt, 33. Sachsen-Lauenburg, 34. Minden, 35. Holstein-Oldenburg bzw. Holstein-Gottorp bzw. Holstein-Gottorf, 36. Savoyen, 37. Leuchtenberg, 38. Anhalt, 39. Henneberg, 40. Schwerin, 41. Cammin bzw. Kammin, 42. Ratzeburg, 43. Hersfeld (Hirschfeld), 44. Nomeny, 45. Mömpelgard, 46. Arenberg, 47. Hohenzollern, 48. Lobkowitz, 49. Salm, 50. Dietrichstein, 51. Nassau-Hadamar, 52. Nassau-Dillenburg, 53. Auersperg, 54. Ostfriesland, 55. Fürstenberg, 56. Schwarzenberg, 57. Liechtenstein, 58. Thurn und Taxis, 59. Schwarzburg, 60. Wetterauische Grafen, 61. Schwäbische Grafen, 62. Fränkische Grafen, 63. Westfälische Grafen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
8. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis: Hochstift Münster, Herzogtum Kleve nebst den Grafschaften Mark und Ravensberg (1614 an Brandenburg), Herzogtümer Jülich und Berg (1614 an Pfalz-Neuburg), Hochstift Paderborn, Hochstift Lüttich, Hochstift Osnabrück, Fürstentum Minden, Fürstentum Verden, gefürstete Abtei Corvey, gefürstete Abteien Stablo und Malmedy, Abtei Werden, Abtei Kornelimünster, gefürstete Abtei Essen, Frauenstift Thorn, Frauenstift Herford, Lande der Fürsten zu Nassau-Diez, Fürstentum Ostfriesland, Fürstentum Moers, Grafschaft Wied, Grafschaft Sayn, Grafschaft Schaumburg (teils zu Hessen-Kassel, teils zu Lippe gehörig), Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, Grafschaft Lippe, Grafschaft Bentheim, Grafschaft Steinfurt, Grafschaften Tecklenburg und Lingen, Grafschaft Hoya, Grafschaft Virneburg, Grafschaft Diepholz, Grafschaft Spiegelberg, Grafschaft Rietberg, Grafschaft Pyrmont, Grafschaft Gronsveld (bzw. Gronsfeld), Grafschaft Reckheim, Herrschaft Anholt, Herrschaften Winneburg und Beilstein, Grafschaft Holzappel, Herrschaft Wittem, Grafschaften Blankenheim und Gerolstein, Herrschaft Gemen, Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, Herrschaft Wickrath, Herrschaft Millendonk (bzw. Myllendonk), Herrschaft Reichenstein, Grafschaft Kerpen und Lommersum (bzw. Kerpen-Lommersum), Grafschaft Schleiden, Grafschaft Hallermunt, Reichsstadt Köln, Reichsstadt Aachen, Reichsstadt Dortmund. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
9. Obersächsischer Reichskreis: Sachsen (kursächsische Lande), Mark Brandenburg, Lande der Herzöge zu Sachsen ernestinischer Linie: Fürstentum Sachsen-Weimar, Fürstentum Sachsen-Eisenach, Fürstentum Sachsen-Coburg, Fürstentum Sachsen-Gotha, Fürstentum Sachsen-Altenburg, Lande der Fürsten von Hatzfeld, Fürstentum Querfurt, Herzogtum Pommern schwedischen Anteils, Herzogtum Pommern preußischen Anteils, Fürstentum Cammin bzw. Kammin, Fürstentum Anhalt, Abtei Quedlinburg, Abtei Gernrode, Stift Walkenried, Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Grafschaft Mansfeld, Grafschaften Stolberg und Wernigerode, Grafschaft Barby, Herrschaften der Grafen von Reuß, Herrschaften der Grafen von Schönburg, Grafschaft Hohnstein nebst den Herrschaften Lohra und Klettenberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nachdem zahlreiche weitere kriegerische Auseinandersetzungen nach 1648 erhebliche Wandlungen herbeigeführt hatten (z. B. Verluste an Frankreich [1681 Straßburg], Übergang der südlichen Niederlande und einiger Teile Oberitaliens von Spanien an Österreich, Gewinne Österreichs im Südosten, Erwerbungen Kleve-Mark-Ravensbergs für Brandenburg, Erlangung der Souveränität und der Königskrone in Preußen durch Brandenburg, Eroberung Schlesiens durch Preußen, Aufteilung Polens unter Russland, Österreich und Preußen, Zusammenführung der wittelsbachischen Güter, Verbindung Hannovers mit England und Sachsens mit Polen), bewirkte reichsverfassungsrechtlich der Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 (§ 32) insofern noch kurzfristig erhebliche Veränderungen, als er einerseits zum Zweck der Entschädigung für linksrheinische Verluste an Frankreich die Auflösung von 41 der insgesamt 47 noch vorhandenen Reichsstädte und nahezu aller geistlichen Herrschaften (3 Kurfürstentümer, 19 Reichsbistümer und 44 Reichsabteien) verfügte, die vor der Reformation immerhin etwa ein Sechstel bis ein Siebtel des deutschsprachigen Reichsgebiets umfasst hatten und zuletzt noch in einer Zahl von knapp 80 im Reichstag vertreten gewesen waren, und andererseits zu den bisherigen und weiterhin verbleibenden Mitgliedern des Reichstags, von denen Baden für 8 Quadratmeilen Verlust 59 Quadratmeilen Entschädigung, Bayern für 255 Quadratmeilen Verlust 290 Quadratmeilen Entschädigung, Preußen für 48 Quadratmeilen Verlust 235 Quadratmeilen Entschädigung und Württemberg für 7 Quadratmeilen Verlust 29 Quadratmeilen Entschädigung erhielten, noch folgende neue Virilstimmen hinzufügte: (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
1. Österreich, 2. Oberbayern, 3. Steiermark (Österreich), 4. Magdeburg (Preußen), 5. Salzburg, 6. Niederbayern, 7. Regensburg, 8. Sulzbach (Pfalz-Sulzbach), 9. Deutscher Orden, 10. Neuburg (Pfalz-Neuburg), 11. Bamberg, 12. Bremen, 13. Markgraf von Meißen, 14. Berg (Bayern, Pfalz), 15. Würzburg, 16. Kärnten (Österreich), 17. Eichstätt, 18. Sachsen-Coburg, 19. Bruchsal (Baden), 20. Sachsen-Gotha, 21. Ettenheim (Baden), 22. Sachsen-Altenburg, 23. Konstanz, 24. Sachsen-Weimar, 25. Augsburg, 26. Sachsen-Eisenach, 27. Hildesheim, 28. Brandenburg-Ansbach, 29. Paderborn, 30. Brandenburg-Bayreuth, 31. Freising, 32. Braunschweig-Wolfenbüttel, 33. Thüringen (Sachsen bzw. Sachsen-Weimar, Sachsen-Gotha), 34. Braunschweig-Celle, 35. Nassau, 36. Braunschweig-Calenberg, 37. Trient, 38. Braunschweig-Grubenhagen, 39. Brixen, 40. Halberstadt, 41. Krain (Österreich), 42. Baden-Baden, 43. Württemberg, 44. Baden-Durlach, 45. Osnabrück, 46. Verden, 47. Münster, 48. Baden-Hachberg, 49. Lübeck, 50. Württemberg (Teck) bzw. Teck (Württemberg), 51. Hanau (Hessen-Kassel), 52. Holstein-Glückstadt, 53. Fulda, 54. Holstein-Oldenburg bzw. Holstein-Gottorp bzw. Holstein-Gottorf, 55. Kempten, 56. Mecklenburg-Schwerin, 57. Ellwangen, 58. Mecklenburg-Güstrow, 59. Malteserorden, 60. Hessen-Darmstadt, 61. Berchtesgaden, 62. Hessen-Kassel, 63. Westfalen (Hessen-Darmstadt), 64. Vorpommern, 65. Holstein-Plön (Dänemark), 66. Hinterpommern, 67. Breisgau (Modena), 68. Sachsen-Lauenburg, 69. Corvey, 70. Minden, 71. Burggraf von Meißen (Sachsen), 72. Leuchtenberg, 73. Anhalt, 74. Henneberg, 75. Schwerin, 76. Cammin bzw. Kammin, 77. Ratzeburg, 78. Hersfeld (Hirschfeld), 79. Tirol (Österreich), 80. Tübingen (Württemberg), 81. Querfurt (Sachsen), 82. Arenberg, 83. Hohenzollern-Hechingen, 84. Fritzlar (Hessen-Kassel), 85. Lobkowitz, 86. Salm-Salm, 87. Dietrichstein, 88. Nassau-Hadamar, 89. Zwiefalten (Württemberg), 90. Nassau-Dillenburg, 91. Auersperg, 92. Starkenburg (Hessen-Darmstadt), 93. Ostfriesland, 94. Fürstenberg, 95. Schwarzenberg, 96. Göttingen (Braunschweig-Göttingen), 97. Mindelheim (Bayern), 98. Liechtenstein, 99. Thurn und Taxis, 100. Schwarzburg, 101. Ortenau (Modena), 102. Aschaffenburg (Mainz) (bzw. Kurerzkanzler), 103. Eichsfeld (Preußen), 104. Braunschweig-Blankenburg bzw. Blankenburg (Braunschweig-Wolfenbüttel), 105. Stargard (Mecklenburg-Strelitz), 106. Erfurt (Preußen), 107. Nassau-Usingen, 108. Nassau-Weilburg, 109. Hohenzollern-Sigmaringen, 110. Salm-Kyrburg, 111. Fürstenberg-Baar bzw. Baar (Fürstenberg), 112. Schwarzenberg-Klettgau bzw. Klettgau (Schwarzenberg), 113. Taxis-Buchau (Thurn und Taxis), 114. Waldeck, 115. Löwenstein-Wertheim, 116. Oettingen-Spielberg, 117. Oettingen-Wallerstein, 118. Solms-Braunfels, 119. Hohenlohe-Neuenstein, 120. Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst bzw. Hohenlohe-Schillingsfürst, 121. Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein bzw. Hohenlohe-Bartenstein, 122. Isenburg-Birstein, 123. Kaunitz-Rietberg bzw. Kaunitz (Rietberg), 124. Reuß-Plauen-Greiz bzw. Reuß-Greiz, 125. Leiningen, 126. Ligne (Edelstetten), 127. Looz bzw. Looz-Corswarem (Wolbeck), 128. Schwäbische Grafen, 129. Wetterauische Grafen, 130. Fränkische Grafen, 131. Westfälische Grafen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Innerhalb der im Reichsfürstenrat erfassten Reichsfürsten galten dabei, weil sie schon auf dem Augsburger Reichstag von 1582, auf dem man die bis dahin jedem Fürsten verliehenen Virilstimmen (53 weltliche Virilstimmen bei 46 geistlichen Virilstimmen, gegenüber 1792 64 weltliche Virilstimmen bei 38 geistlichen Virilstimmen und zuletzt 61 weltliche Virilstimmen bei 33 geistlichen Virilstimmen) auf die gerade vorhandenen Herrschaftsgebiete festgelegt hatte, erfasst worden waren, Österreich, Bayern, Pfalz-Lautern, Pfalz-Simmern, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Veldenz, Sachsen-Weimar, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Altenburg, Brandenburg-Ansbach, Brandenburg-Kulmbach, Braunschweig-Celle bzw. Lüneburg, Braunschweig-Calenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Wolfenbüttel, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Güstrow, Württemberg, Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Baden-Baden, Baden-Durlach, Baden-Hachberg, Holstein-Glückstadt, Savoyen, Leuchtenberg, Anhalt, Henneberg, Nomeny, Mömpelgard und Arenberg als altfürstliche Häuser (der 14 altfürstlichen Dynastien, 1776 9). Zu den nach 1582 in den Reichsfürstenstand erhobenen (14, 1767 13) neufürstlichen Häusern gehörten demgegenüber Hohenzollern, Eggenberg (1717 ausgestorben), Lobkowitz, Salm, Dietrichstein, Piccolomini (bis 1757), Nassau-Hadamar (bis 1771), Nassau-Dillenburg, Nassau-Siegen (bis 1743), Auersperg, Portia (bis 1776), Ostfriesland, Fürstenberg, Schwarzenberg, Waldeck, Mindelheim (vorübergehend für den Herzog von Marlborough), Liechtenstein, Thurn und Taxis und Schwarzburg, weiter die aus den Reichsgrafen hervorgegangenen, nicht mit Virilstimmen begabten Häuser Colloredo, Hohenlohe, Isenburg, Leiningen, Oettingen, Rosenberg, Sayn, Schönburg, Solms, Stolberg, Waldburg und Wied sowie die nach 1803 hinzugekommenen Häuser Metternich, Trauttmannsdorf und Windischgrätz. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bereits am 9. 7. 1945 waren im sowjetisch besetzten Osten durch Anordnung der sowjetischen Militäradministration in Deutschland fünf Länder (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) und am 19. 9. 1945 im amerikanisch besetzten Gebiet drei Länder (Bayern, Großhessen und Württemberg-Baden (neu) gebildet worden. Am 21. 4. 1946 wurden in der sowjetischen Besatzungszone die Sozialdemokratische Partei und die Kommunistische Partei zur Sozialistischen Einheitspartei zusammengeschlossen. Im Sommer 1946 entstanden im britisch besetzten Teil die Länder Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, im französisch besetzten Teil die Länder Baden (Südbaden), Württemberg-Hohenzollern (Südwürttemberg-Hohenzollern) und Rheinland-Pfalz. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Am 3. 10. 1990 trat die Deutsche Demokratische Republik (unter [Wieder-]Errichtung [str.] der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) der Bundesrepublik Deutschland bei. Der Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland vom 12. 9. 1990 erklärte die nach 1945 faktisch durchgeführte Gebietsneuverteilung für endgültig. Am 14. 11. 1990 wurde der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Bestätigung der zwischen ihnen bestehenden Grenze unterzeichnet. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Die Bundesrepublik Deutschland (357092 Quadratkilometer, 82,4 Millionen Einwohner, davon mehr als ein Zehntel Ausländer) setzt sich aus den Bundesländern Baden-Württemberg (Stuttgart), Bayern (München), Brandenburg (Potsdam), Bremen (Bremen), Hamburg (Hamburg), Hessen (Wiesbaden), Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Niedersachsen (Hannover), Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), Rheinland-Pfalz (Mainz), Saarland (Saarbrücken), Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Schleswig-Holstein (Kiel), Thüringen (Erfurt) sowie Berlin zusammen. Österreich (83871 Quadratkilometer, 8,26 Millionen Einwohner) besteht aus den 9 Bundesländern Niederösterreich (seit 1986 Sankt Pölten), Steiermark (Graz), Tirol (Innsbruck), Oberösterreich (Linz), Kärnten (Klagenfurt), Salzburg (Salzburg), Burgenland (Eisenstadt), Vorarlberg (Bregenz) und Wien (Wien). Die zu rund 75 % deutschsprachige Schweiz (41285 Quadratkilometer, 7,48 Millionen Einwohner) gliedert sich in die (bis 1999 23, seitdem) 26 Kantone (davon 6 Halbkantone) Aargau (Aarau), Appenzell-Außerrhoden (Herisau), Appenzell-Innerrhoden (Appenzell), Basel-Stadt (Basel), Basel-Land bzw. Basel-Landschaft (Liestal), Bern (Bern), Freiburg (Freiburg), Genf (Genf), Glarus (Glarus), Graubünden (Chur), Jura (seit 1979) (Delsberg/Delémont), Luzern (Luzern), Neuenburg (Neuenburg), Sankt Gallen (Sankt Gallen), Schaffhausen (Schaffhausen), Schwyz (Schwyz), Solothurn (Solothurn), Tessin (Bellinzona), Thurgau (Frauenfeld), Unterwalden nid dem Wald bzw. Unterwalden-Nidwalden (Stans), Unterwalden ob dem Wald bzw. Unterwalden-Obwalden (Sarnen), Uri (Altdorf), Waadt (Lausanne), Wallis (Sitten), Zug (Zug) und Zürich (Zürich). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburgisches Klosterbuch, hg. v. Heimann, H. u. a., 2007 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gritzner, M., Landes- und Wappenkunde der Brandenburgisch-Preußischen Monarchie. Geschichte ihrer einzelnen Landesteile, deren Herrscher und Wappen, 1894 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Press, V., Formen des Ständewesens in den deutschen Territorialstaaten des 16. und 17. Jahrhunderts, (in) Ständetum und Staatsbildung in Brandenburg-Preußen, hg. v. Baumgart, P., 1983, 280 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Absberg (Reichsritter). Die
Rodungsherrschaft der edelfreien Herren von A. bei Gunzenhausen erhielt früh
die Blutgerichtsbarkeit. Karl IV. gewährte den Herren das Befestigungsrecht für
den Hauptort, die Markgrafen von Brandenburg
1469 das Vizeerbkämmereramt des Reiches. Vom 15. bis zur Mitte des 17.
Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Bis
etwa 1680 waren sie auch im Kanton Odenwald immatrikuliert. 1647 kam A. an den
Deutschen Orden, der nach langwierigem Rechtsstreit die Erben abfand. 1796
wurde die Ordensherrschaft von Preußen mediatisiert und fiel 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Wolff 113; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 122; Stetten 32; Rahrbach 1.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ahrensberg (Land). 1329 wurde das Land A. mit Schloss Strelitz an das Land Stargard angegliedert, das 1304 von Brandenburg an Mecklenburg gelangt war. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Altmark (Mark). Die A. ist der seit dem
14. Jahrhundert als A. bezeichnete, nördliche, bis zur Elbe reichende Teil
(Nordmark) des 965 gedrittelten Herrschaftsgebiets des Markgrafen Gero († 965),
der 1134 an Albrecht den Bären (Askanier) kam. Die Askanier verdrängten die
Burggrafen von Arneburg und die Grafen von Osterburg, Gardelegen und
Hillersleben. 1316 wurde der Südteil um Wolmirstedt an das Erzstift Magdeburg
abgetreten. Nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier (1317/1319) fiel
die restliche A. durch Heirat der Witwe des letzten Markgrafen an Herzog Otto
von Braunschweig, kam aber später weitgehend ans Reich zurück und von dort 1415
an die Burggrafen von Nürnberg/Markgrafen von Brandenburg.
Von 1807 bis 1813 war sie Teil des Elbdepartements des Königreichs Westphalen
Frankreichs. 1816 wurde sie als Teil des Regierungsbezirks Magdeburg Preußens
in die Provinz Sachsen eingegliedert. S. Brandenburg,
Preußen, Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 385; Schultze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963;
Podehl, W., Burg und Herrschaft in der Mark Brandenburg,
1975; Wohlbrück, S., Geschichte der Altmark bis zum Erlöschen der Markgrafen
aus ballerstädtischem Hause, 1975; Zahn, W., Der Drömling, 1986; Tangermünde,
die Altmark und das Reichsrecht, hg. v. Lück, H., 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Anhalt (Grafen, Fürstentum, Herzogtum,
Freistaat, Landesteil). Im 11. Jahrhundert beherrschte das seit etwa 1000
erkennbare Geschlecht der Askanier, das sich zeitweise Grafen von Ballenstedt
nannte, das Gebiet zwischen Harzvorland und Fläming. Dem 1170 verstorbenen
Albrecht dem Bären folgten die Söhne Otto und Bernhard. Von ihnen erlangte
Bernhard nach dem Sturz Heinrichs des Löwen den Titel Herzog von Sachsen sowie
den an der unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen
und gewann dazu das rechtselbische Gebiet um Wittenberg. Bei seinem Tode (1218)
erhielt sein ältester Sohn Heinrich I. (1212-1244) die eigentlichen Hausgüter
zwischen Ostharz (Unterharz) und Mittelelbe (unterer Elbe) (Aschersleben
[(Andersleben], Ballenstedt, Bernburg, Köthen, Dessau). Er nannte sich nach der
vielleicht um 1050 von Esiko von Ballenstedt nach der Umwandlung Ballenstedts
in ein Stift errichteten Burg über dem Selketal und gehörte als einziger Graf
seit 1218 dem Reichsfürstenstand an, wobei der Fürstentitel erstmals 1223
urkundlich erscheint, ohne dass Nachrichten über eine Verleihung vorliegen.
1252 entstanden nach seinem Tod durch Erbteilung im später stets von Brandenburg-Preußen und Sachsen eingeengten Hause
Anhalt die Linien Anhalt-Aschersleben (bis 1315), Anhalt-Bernburg ältere Linie
(bis 1468) und Anhalt-Köthen (später Anhalt-Zerbst ältere Linie). Ansprüche auf
askanisches Erbe in Brandenburg und Wittenberg
konnten 1319 bzw. 1422 nicht durchgesetzt werden. Die Linie Aschersleben starb
1315 aus. Ihr Gebiet fiel 1322, soweit es nicht wie Ascherleben selbst an das
Hochstift Halberstadt (1648 an Brandenburg-Preußen)
verloren ging, an die Linie Anhalt-Bernburg. 1307/1319 erwarb die Linie
Anhalt-Köthen von den Grafen von (Arnstein-)Barby die Herrschaft Zerbst (ältere
Zerbster Linie). 1396 zerfiel Anhalt-Köthen (bzw. Zerbst, ältere Linie) in die
Siegmundische Linie (rechtes Elbeufer, Zerbst) und die Albrechtsche Linie
(linkes Elbeufer, Köthen). Die Siegmundische Linie erlangte Teilbesitz der
Albrechtschen Linie sowie 1468 mit dem Aussterben der Bernburger Linie deren
Güter. 1474 spaltete sie sich erneut in die ältere Köthener Linie
(Anhalt-Köthen) und die ältere Dessauer Linie (Anhalt-Dessau). Die ältere
Köthener Linie erwarb 1508 einen Teil der Zerbster Lande. Ihre Güter fielen bei
ihrem Aussterben 1562 an die Dessauer Linie. Diese teilte sich 1546 in die
Linien Zerbst, Plötzkau und Dessau. Infolge der seit 1526 in Anhalt-Köthen, bis
1534 aber auch in Anhalt-Dessau eingeführten Reformation konnten die Güter der
unter anhaltischer Vogtei stehenden Klöster Nienburg an der Saale, Gernrode und
Hecklingen erworben werden. 1547 gingen Zerbst und Köthen an Sigismund von
Lodron ( Ladrona) verloren, kamen aber nach Veräußerung an Reuß 1552 durch
Vertrag zurück. 1570 vereinigte Fürst Joachim Ernst (1561-1586) aus der älteren
Dessauer Linie infolge verschiedener Erbfälle alle anhaltischen Gebiete mit
einem Umfang von 40,8 Quadratmeilen vorübergehend und erließ für sie 1572 eine
umfassende Landes- und Kirchenordnung. 1603 entstanden nach vorübergehender
gemeinsamer Regierung der 5 Söhne durch Erbteilung die jüngere Linien
Anhalt-Dessau (bis 1918), Anhalt-Bernburg (bis 1863), Anhalt-Köthen (bis 1665),
Anhalt-Zerbst (bis 1793) und Anhalt-Plötzkau (bis 1818/1847). Seit 1635 wurde
für gemeinsame Angelegenheiten eine Senioratsverfassung eingeführt, wonach der
jeweils älteste die Mehrheitsbeschlüsse aller durchführte. Alle Fürsten hatten
eine gemeinsame Stimme im Reichsfürstenrat und vertraten außerdem die Stimme
der Reichsabtei Gernrode. Innerhalb der Reichskreise gehörten sie zum
obersächsischen Reichskreis. Von den fünf Linien erlosch Anhalt-Köthen 1665.
Die Güter dieser Linie wurden mit Anhalt-Plötzkau vereinigt, das sich seitdem
Anhalt-Köthen nannte. Anhalt-Zerbst erlangte 1667 durch Erbgang die Herrschaft
Jever. Als die Linie 1793 ausstarb, fielen ihre Güter an Anhalt-Dessau,
Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen. Jever kam an Katharina II. von Russland, die
Schwester des letzten Fürsten von Anhalt-Zerbst. Von Anhalt-Bernburg spaltete
sich die Linie Anhalt-Bernburg-Harzgerode ab, die bis 1709 bestand. 1707 kam es
weiter zur Abteilung der Nebenlinie Anhalt-Bernburg-Schaumburg, die das Erbe
der Grafen von Holzappel und Schaumburg erhielt. Ihre anhaltischen Landesteile
fielen nach ihrem Erlöschen 1812 an Anhalt-Bernburg zurück. Anhalt-Dessau war
von 1632 bis 1643 geteilt. 1702 fiel Fürst Leopold, dem „alten Dessauer“, von
seiner oranischen Mutter eine reiche Erbschaft an. Von 1726 bis 1823 bestand
die aus einer heimlichen standeswidrigen Ehe hervorgegangene Linie der Grafen
von Anhalt. 1806 wurde Anhalt-Bernburg, 1807 auch Anhalt-Dessau und
Anhalt-Köthen (-Plötzkau), das 1808 den Code Napoléon einführte, mit dem
Eintritt in den Rheinbund Herzogtum. 1815 traten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen
und Anhalt-Dessau, die zusammen um 1800 ein Gebiet von 48 Quadratmeilen mit
118000 Einwohnern umfassten, als souveräne Staaten dem Deutschen Bund bei. 1847
fiel Anhalt-Köthen an Anhalt-Dessau. 1849 erhielt ganz Anhalt eine Verfassung.
1863 kam auch Anhalt-Bernburg an Anhalt-Dessau, so dass nunmehr alle sich auf
mehrere Landesteile an mittlerer Elbe, unterer Saale und im Unterharz
erstreckenden anhaltischen Lande vereinigt waren. Am 12. 11. 1918 dankte der
Herzog von Anhalt ab. Der neue Freistaat Anhalt umfasste 2326 Quadratkilometer
mit 432000 Einwohnern (1939) und erhielt am 18. 7. 1919 eine Verfassung.
Hauptstadt war Dessau. 1933 wurde A. mit Braunschweig einem gemeinsamen
Reichsstatthalter unterstellt. Am 9. 7. 1945 wurde A. innerhalb der
sowjetischen Besatzungszone mit den aus der Provinz Sachsen am 1. 7. 1944
gebildeten Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg Preußens vereinigt und 1947
dem Land Sachsen-Anhalt eingegliedert, das am 23. 7. 1952/8. 12. 1958 aufgelöst
wurde (str.). Der größere Teil kam zum Bezirk Halle, der kleinere zum Bezirk
Magdeburg. Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur
Bundesrepublik Deutschland entstand das Land Sachsen-Anhalt am 3.10.1990
wieder.
L.: Wolff 406; Zeumer 553 II b 38; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 88;
Heinemann, O. v., Codex diplomaticus Anhaltinus, 1867ff.; Weyhe, E.,
Landeskunde des Herzogtums Anhalt-Dessau, Bd. 1f. 1907; Wäschke, H.,
Anhaltische Geschichte, Bd. 1ff. 1912f.; Schröder, A., Grundzüge der
Territorialentwicklung der anhaltinischen Lande, Anhalt. Geschichtsbll. 2
(1926), Diss. phil. Berlin 1927; Specht, A., Bibliographie zur Geschichte von
Anhalt, 1930, Nachtrag 1935; Wütschke, J., Zur Territorialentwicklung Anhalts,
(in) Anhalt. Geschichtsbll. 13 (1937), 90; Handbuch der historischen Stätten
Deutschlands, Bd. 11 Provinz Sachsen/Anhalt, hg. v. Schwineköper, B., 1977;
Klein, T., Anhalt, 1981; Schlenker, G./Lehmann, G./Wille, M., Geschichte in
Daten, 1994; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und
Thüringen im Mittelalter, 1997; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Die
Fürsten von Anhalt, hg. v. Freitag, W., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 742; 800 Jahre
Anhalt, hg. v. Anhaltischen Heimatbund, 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Anhalt-Aschersleben (Grafschaft) Aschersleben wird erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt (Ascegereslebe). Seit dem 12. Jahrhundert war es Dingstätte der Grafschaft im nördlichen Schwabengau, die sich in der Herrschaft der Askanier befand. Durch Erbteilung im Hause Anhalt entstand 1252 die Linie A., die 1315 erlosch. Die Grafschaft (Anhalt-)Aschersleben (A.) fiel (1322) an das Hochstift Halberstadt, 1648 an Brandenburg, die übrigen Güter an Anhalt-Bernburg (ältere Linie). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ansbach, Brandenburg-Ansbach
(Fürstentum, Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt
(Onoldisbach). Das dort um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das
Hochstift Würzburg. 1228 gelangte A. von den Herren von Dornberg, ehemaligen
Untervögten der Staufer, an die Grafen von Oettingen. Die Vogtei über Stadt und
Stift A. kauften 1331 die Grafen von Hohenzollern/Zollern, die seit 1192
Burggrafen von Nürnberg waren und durch Beerbung der Grafen von Abenberg (um
1199/1200) und Andechs-Meranien (1248) reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg,
Neustadt an der Aisch, Windsheim, Creußen [1251 Lehen], Bayreuth [1260])
erlangt hatten. Sie erwarben außerdem das Sechsämterland im Fichtelgebirge
(1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der Grafen von Weimar-Orlamünde],
Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen, Wassertrüdingen [1368],
Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den Vögten von Weida
zugeordnete Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz. 1398 wurde die
Herrschaft in das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit 1604/1662 Bayreuth)
und „unter dem Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach dem Erwerb der
Markgrafschaft Brandenburg der Titel
Markgrafschaft auch auf die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth über. Von 1415 bis
1440 und von 1470 bis 1486 bestand eine Personalunion mit Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich VII.,
Bayreuth an Sigmund, fiel aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der Markgraf
Rothenburg zur Abgabe zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die Reformation
eingeführt. 1557 kam das Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603 traten beim
Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern zwei märkische
Hohenzollern die vertragliche Erbfolge in den beiden Markgrafschaften an, wobei
Markgraf Christian seine Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth verlegte.
1741 fiel die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden nach dem
Aussterben der Bayreuther Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher Linie
regiert. 1791 wurden die wegen einiger 1783 von den Hutten erworbener Güter
(Asbachhof, Gollachostheim teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum Kanton
Odenwald sowie außerdem zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald des
Ritterkreises Franken zählenden Lande (A. 68 Quadratmeilen mit 195000/200000
Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen mit 186000/250000 Einwohnern) an Preußen
verkauft, das die Rechte der Reichsritterschaft, des Deutschen Ordens und der
Hochstifte Bamberg und Eichstätt in den eingeschlossenen Gebieten aufhob und
den Reichsstädten Windsheim, Weißenburg und Nürnberg das Landgebiet entzog.
Durch (den Schönbrunner) Vertrag kam A. 1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter
Frieden) 1807 an Frankreich, 1810 an Bayern, Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau
(Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen (Rheinprovinz) (sowie 1946 an
Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128;
Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Herding, O., Die
Ansbacher Oberämter und Hochgerichte im 18. Jahrhundert, Jb. für fränk.
Landesforschung 5 (1939); Bergler, K. A., Das markgräfliche Oberamt
Gunzenhausen. Ein Beitrag zur Entstehung der Territorialhoheit im südlichen
Franken, Diss. phil Erlangen 1951; Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der
Schöpfer der ersten Ansbachischen Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb.
für fränk. Landesforschung 12 (1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.;
Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v.
Spindler, M., Bd. 3,1 3. A. 1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und
Regierungsstruktur in Brandenburg-Ansbach
1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach,
1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer Ansbach und Kulmbach unter der Regierung
Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Geschichte und ausführliche
Beschreibung der markgräflich-brandenburgischen Haupt- und Residenzstadt
Anspach, hg. v. Fischer, J., 1986; Schmid, A., Fränkisches Adelskloster –
staufische Territorialstadt – hohenzollersche Residenz, Jb. f. fränk.
Landesforschung 59 (1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2004;
Jehle, M., Ansbach. Die markgräflichen Oberämter Ansbach,
Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das
Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, 2009
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ansbach (Residenz der Burggrafen von
Nürnberg bzw. Markgrafen von Brandenburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 13. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnstein-Barby (Grafen)(, Barby). Die Burg
Barby an der Elbe bei Magdeburg ist 814 erstmals erwähnt und 961 als Burgward
bezeugt. 974 gab Kaiser Otto II. die Burg an das Stift Quedlinburg. DDas engere
Gebiet um Barby wurde spätestens am Ende des 12. Jahrhunderts durch Walther
III. von Arnstein (um 1150-nach 1196), der mit der Askanierin Gertrud von
Ballenstedt verheiratet war, unter Ausnutzung Quedlinburger Vogteirechte
erworben. Er gründete die Linie der Grafen von A. (Barby). Sein Sohn Walther
IV. vereinigte Magdeburger, Nienburger und askanische Lehen. Das engere
Herrschaftsgebiet lag um Barby, Calbe, Mühlingen (Grafschaft Mühlingen) und
Schönebeck. Dazu kamen Rosenburg, Walternienburg (Walter-Nienburg) und Zerbst
(1264-1307). 1497 wurde die Herrschaft durch König Maximilian I. zur
Reichsgrafschaft erhoben. 1540 wurde die Reformation eingeführt. Kurzzeitig
gehörte die Familie dem westfälischen Reichsgrafenkollegium an. 1659 starb die
Familie aus. Sachsen-Weißenfels, Anhalt-Zerbst und Magdeburg teilten sich das Gebiet.
Das Amt Barby fiel als erledigtes Lehen an Sachsen-Weißenfels, das
Arnstein-Barbys (Barbys) Stimme im Reichstag führte, 1746 an Sachsen
(Kursachsen) und 1815 an Preußen. Rosenburg kam als früheres Lehen Magdeburgs
an Brandenburg, die übrigen Güter gelangten als
Lehen Sachsens an Anhalt-Zerbst. 1800 umfasste das Gebiet etwa 2 Quadratmeilen
(Stadt Barby und einige Dörfer). Das Amt Rosenburg gelangte als ehemals
magdeburgisches Lehen an Brandenburg, die Ämter
Walternienburg (Walter-Nienburg) und Mühlingen als sächsische Lehen an
Anhalt-Zerbst. 1807 kamen die sächsischen und preußischen Teile zum Königreich
Westphalen, 1815 wieder an Preußen. Barby gelangte von dort an Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 417f.; Wallner 710 ObersächsRK 26; Stegmann, E., Burg und Schloss
Barby, Magdeburger Geschichtsblätter 66/67 (1931/32), 40ff.; Heinrich, G., Die
Grafen von Arnstein, 1961; Heinrich, G., Barby, LexMA 1 1980, 1448.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Askanier (Geschlecht). Die A. sind ein ursprünglich
aus dem alemannisch-fränkischen Raum stammendes, nach einer mythologisierenden
Anknüpfung an den Äneassohn Ascanius seit dem frühen 13. Jahrhundert als A.
benanntes Geschlecht, das im 6. Jahrhundert in den Schwabengau am Nordostrand
des Harzes eingewandert sein soll und sich zunächst nach der Alten Burg bei
Ballenstedt (Grafen von Ballenstedt) benannte. Der erste erschließbare A.
dürfte ein Adalbert (um 1000) gewesen sein. Eine sehr erfolgreiche
Heiratspolitik verschaffte den Askaniern im 11. Jahrhundert größere Anteile an
verschiedenen Erbschaften. Aus der Erbschaft des Markgrafen Gero erhielten sie
Teile des Schwabengaus, die sie mit eigenen Gütern zur Grafschaft Aschersleben
(Ascharien) verbanden, nach der sie sich dann benannten. Über eine Erbtochter
der Billunger gewann Otto der Reiche († 1123) Teile der billungischen Güter. Um
1060 stießen sie über die Saale nach Osten vor. Unter Albrecht dem Bären
(Markgraf der Nordmark 1134-1170, 1140/1142 Markgraf von Brandenburg) betrieben sie planmäßig die deutsche
Ostsiedlung. Albrecht dem Bären folgten 1170 die Söhne Bernhard, der 1180 nach
dem Sturz Heinrich des Löwen den Titel des Herzogs von Sachsen und den an der
unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen erhielt,
und Otto, der die neuerworbenen Gebiete im Osten (Brandenburg)
erlangte. Bernhard folgten 1212 die Söhne Albrecht († 1260) und Heinrich I.
(1212-1244), von denen Heinrich die askanischen Hausgüter zwischen Ostharz und
Mittelelbe erbte und Albrecht die Gebiete um Lauenburg und das neu gewonnene
Gebiet um Wittenberg erlangte. Heinrich begründete das Haus Anhalt, Albrechts
Söhne Johann († 1285) und Albrecht II. († 1298) die askanischen Linien
Lauenburg (mit Lauenburg rechts der unteren Elbe, Neuhaus elbaufwärts und dem Land
Hadeln) und Wittenberg, so dass seit 1226 askanische Linien in Brandenburg (Stendal und Salzwedel bis 1317/1319),
Lauenburg (bis 1689) und Wittenberg (bis 1422) nebeneinander bestanden. Die
brandenburgischen Güter fielen 1319 an die Wittelsbacher (und 1411ff. an die
Hohenzollern/Burggrafen von Nürnberg), die wittenbergischen 1422 an die
Markgrafen von Meißen, die lauenburgischen 1689 an die Welfen.
L.: Hirschfeld, G. v., Geschichte der sächsischen askanischen Kurfürsten, 1884;
Diederichs, A., Erbe und Erben Albrechts des Bären, VuG 28 (1938); Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Schmidt, E., Die Mark Brandenburg unter den
Askaniern, 1973; Heinrich, G., Askanier, LexMA 1 1980, 1109; Partenheimer, L.,
Albrecht der Bär, 2. A. 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, Teilband 1 Dynastien und Höfe, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1,
31; Askanier-Studien der lauenburgischen Akademie, hg. v. Opitz, E., 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bärenwalde, Bärwalde (Herrschaft). Die Herrschaft B. gehörte zur Mark Brandenburg und war nach einem Verzeichnis von 1577 mit Havelland, Glien, Bistum Brandenburg, Zauche, Beelitz, Zossen, Teupitz, Beeskow, Storkow und allen anderen Teilen der Mittelmark (Neumark) verwaltungsmäßig zusammengeschlossen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum,
Königreich, Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6.
Jahrhunderts bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor
allem aus Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen
zusammen, wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber -
die aus Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii,
Baju-warii) und der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense
und im Flachland der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6.
Jahrhunderts entstand. An seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs des
Großen (526) von dem Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den
Franken abhängigen (fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I.
550-590, Sitz in Regensburg), von denen nach dem Aufbau eines Königreichs
(regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem Großen abgesetzt wurde. Der
Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von
Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des zu
Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in der Lex
Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien
ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen
Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder
gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120
Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte),
1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den
Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich)
erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung
Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark
verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich ebenso
wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die Bischöfe
von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol, das die
Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben
hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der Herzog 1208
die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen des
Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214 die
Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere Güter
(u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München. 1242
beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die älteren
Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg. 1254/1255
wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu dem der
Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,) und einen
größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham, Freising
und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der Oberpfalz
und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg, Hohenstein, Vilseck
[Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in der Oberpfalz,
Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg, Schongau) und nur in geringem Ausmaß
auch Niederbayern (Floß, Parkstein, Weiden, Adelburg [Adelnburg]) zugute kam.
1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die Pfalz von Oberbayern
gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern) zum deutschen König gewählt
(1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V. die durch das Aussterben
der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340
erlosch die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an
Oberbayern, für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon
1329 hatte Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die
Pfalz (Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten
(einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine
sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433
Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363])
auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und
Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan
II. fast ganz Niederbayern, Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing
(Bayern-Straubing) sowie die Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an
Stephan II. von Niederbayern, der aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe
Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben hatte, an
Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste
1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt
(Teilherzogtümer Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog
Johann II. erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland
(Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff.
entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von
1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur
Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel
an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die
Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit
Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an
Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte
und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt
gründete. 1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag
seinem Münchener Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann
Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn.
1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487
bis 1492 unterstellte sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner
Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem
Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth
verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es
zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach
dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben
der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das
Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser
(Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an
Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft
gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land
erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine
Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein
Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616
Mindelheim und 1628 die Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691
Statthalter der spanischen Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an
Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften Hohenwaldeck,
Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und erhielt 1742 die Kaiserkrone. Unter
Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der Aufklärung. 1758 stiftete er auf
Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der Wissenschaften in München.
Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig zersplitterte Staatsverwaltung neu
organisiert und durch Kreittmayr das bayerische Recht kompiliert bzw.
kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis 7. 10. 1751, Codex Juris Bavarici
Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis 2. 1. 1756). 1777
starben die bayerischen Wittelsbacher aus und wurden durch die
wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt, so dass - abgesehen
von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die getrennten
wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg,
Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das bayerische Innviertel an
Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich. Beim
Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian IV. Josef von der Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und vereinigte so die gesamten
wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph (1799-1825), seit 1806 König
Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian Joseph von Montgelas (1799-1817)
schufen dann den modernen Staat B. 1801 umfasste das Herzogtum B. mit den
Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau, Cham und Hohenschwangau sowie der
Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000 Einwohnern. 1803
gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses als Entschädigung für
die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz], Pfalz-Zweibrücken,
Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz, Bergen-op-Zoom [Bergen op
Zoom], Ravenstein) in Franken die Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie die
Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim und Schweinfurt, die Abteien
Waldsassen und Ebrach, die Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld sowie aus dem
Hochstift Eichstätt die Ämter Sandsee, Wernfels-Spalt, Abenberg, Arberg-Ornbau
und Wahrberg (/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das Hochstift Augsburg, eine
Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen, Elchingen, Ursberg,
Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt Ulrich und Afra in
Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen,
Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch sowie vor allem in
Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau diesseits von Inn und Ilz.
Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805 erlangte B. in den Verträgen
von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Burgau,
habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg, Passau, Eichstätt und Tirol
mit Brixen und Trient (im Austausch gegen Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum
Königreich auf. Nach dem Beitritt zum Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es
Ansbach (im Austausch gegen Berg) und zahlreiche kleine Herrschaften, die
Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es
auf Kosten Österreichs das Innviertel und das Hausruckviertel, Salzburg und
Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und Regensburg, musste aber Südtirol an
Italien und einen Teil Mainfrankens an das Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein
Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die Iller zur Grenze werden und Ulm an
Württemberg übergehen. 1808 wurde eine Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4.
1816) musste B. Tirol, Vorarlberg, Salzburg, das Innviertel und das
Hausruckviertel an Österreich zurückgeben, erhielt aber seinerseits das
Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu die linksrheinische Pfalz
zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern wurde 1816 gegen Marktredwitz
an Österreich gegeben. Die verschiedenen verbliebenen, zwischen 1803 und 1816
die Länder von etwa 230 ehemaligen Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden
unter dem leitenden Minister Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit
vereinigt, die am 10. 6. 1815 als drittgrößter Staat widerstrebend dem
Deutschen Bund beitrat, 1808 eine Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine
Verfassung und 1813 ein einheitliches modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch)
erhielt und die Universitäten Bamberg, Altdorf, Dillingen, Innsbruck und
Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde München, das 1826 auch die 1800
schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte Universität gewann. 1837 wurde das
Land neu in sieben Regierungsbezirke (Schwaben, Oberbayern, Niederbayern,
Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken Unterfranken) gegliedert, zu denen noch
die Pfalz als achter Regierungsbezirk trat. Durch preußisches Gesetz vom 24.
12. 1866 wurde das bisherige bayerische Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der
früheren Herrschaft Gersfeld und der ehemals fuldischen Ämter Weyhers,
Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und der bisher bayerische Landgerichtsbezirk
Orb mit Orten, die 1815 aus dem Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren,
mit Preußen vereinigt. Am 20./23. 11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher
Staat in Versailles den Vertrag über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei
dem es nach der Verfassung von 1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post,
Eisenbahn, Bier- und Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im
November 1918 rief der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B.
die Republik aus. König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede
Abdankung. Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung
vom 12./19. 8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen
Reich fast alle Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am
1. 7. 1920 wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die
Regierung des Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die
Nationalsozialisten verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und
wurde bis 1945 Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen
Besatzungszone, doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen
Besatzungszone zugeteilt. Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B.
Die Pfalz wurde von (dem wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land
Rheinland-Pfalz eingegliedert. Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946
erhielt B. eine neue Verfassung. 1949 lehnte der Landtag Bayerns das
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wegen unzureichender Berücksichtigung
bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde B. Land der Bundesrepublik Deutschland.
S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed.
Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen
Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.;
Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck
1964; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der
Verwaltungsorganisation Bayerns, Bd. 1, 2 1889ff., Neudruck 1968; Götz, W.,
Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M.,
Entwicklungsgeschichte Bayerns, Bd. 1 1906, 3. A. 1916, Bd. 2 2. A. 1928, Bd. 3
1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag
von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937;
Kornrumpf, M., Atlas Bayerische Ostmark, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches
Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7,
1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für
bayerische Landesgeschichte, 1950ff. (Verzeichnis der bis 1980 erschienenen
Hefte in Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 799ff.); Hiereth, S., Die bayerische
Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische
Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953;
Reindel, K., Die bayerischen Luitpoldinger, 1953; Historisches
Gemeindeverzeichnis von Bayern, Beiträge zur Statistik Bayerns 192 (1954);
Schwend, K., Bayern zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt,
W./Reng, A., Straubinger Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K.,
Bayerische Geschichte, 7. A. 1990; Hubensteiner, B., Bayerische Geschichte, 10.
A. 1985; Historischer Atlas von Bayerisch-Schwaben, hg. v. Zorn, W., 2. A.
1985ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51,
52, 91, 94, III, 18, 19, 26, 27, Peiera, Volksname, Peigirolant, Landname,
Baivarii, Baioaria, Beiaro riche, Beireland; Werner, H., Die Herkunft der
Bajuwaren und der „östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F.,
1962; Fried, P., Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau
und Kranzberg im Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962;
Hubensteiner, B., Bayern, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Finsterwalder, R., Zur Entwicklung der bayerischen Kartographie von ihren
Anfängen bis zum Beginn der amtlichen Landesaufnahme, 1967; Apian, P., 24
baierische Landtafeln von 1568, hg. v. Fauser, A./Stetten, G., 1968; Handbuch
der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1968ff., 2. A.
1981ff., z. T. 3. A. 1995ff.; Bayerischer Geschichtsatlas, hg. v. Spindler, M.,
1969; Buzas, L./Junginger, F., Bavaria Latina. Lexikon der lateinischen
geographischen Namen in Bayern, 1971; Weis, E., Montgelas, Bd. 1f. 1971f.;
Altbayern im Frühmittelalter bis 1180, hg. v. Ay, K., 1974; Rall, H.,
Zeittafeln zur Geschichte Bayerns, 1974; Riedenauer, E., Das allgemeine
Ortsregister zum Historischen Atlas von Bayern, Z. f. bay. LG. 39 (1976);
Schwaben von 1268-1803, bearb. v. Blickle, P./Blickle, R., 1979; Wittelsbach
und Bayern, hg. v. Glaser, H., Bd. 1ff. 1980; Fried, P., Vorstufen der
Territorienbildung in den hochmittelalterlichen Adelsherrschaften Bayerns, (in)
FS Kraus, A., 1982, 33ff.; Demel, W., Der bayerische Staatsabsolutismus 1806/08
bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 76; Handbuch
der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, hg. v. Volkert, W.,
1983; Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme und Perspektiven bayerischer
Geschichte, FS Spindler, M., 1984; Die Bayern und ihre Nachbarn, hg. v.
Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B., Bayerische
Kirchengeschichte, 1985; Reitzenstein, W. Frhr. v., Lexikon bayerischer
Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung, 2. A. 1991; Zorn, W., Bayerns Geschichte im
20. Jahrhunderts, 1986; Ay, K., Land und Fürst im alten Bayern, 16.-18.
Jahrhundert, 1988; Bosl, K., Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit.
Altbayern, Franken, Schwaben, 1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff.,
Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988;
Neuanfang in Bayern, 1945-1949. Politik und Gesellschaft in der Nachkriegszeit,
hg. v. Benz, W., 1988; Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 2 Das alte
Bayern, hg. v. Kraus, A., 2. A. 1988; Volkert, W., Die bayerischen Kreise.
Namen und Einteilung zwischen 1808 und 1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988;
Lieberich, H., Die bayerischen Landstände 1313-1807, Einleitung und
Verzeichnisse, 1988; Wolff, H., Cartographia Bavaricae. Bayern im Bild der
Karte, 1988; Riepertinger, R., Typologie der Unruhen im Herzogtum Bayern 1525,
Zs. f. bay. LG. 51 (1988); Hartmann, P., Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom
Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. A. 1992; Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation
in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert, 1989;
Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt
1438-1450, 1989; Liebhart, W., Bayern zur Zeit König Ludwigs, Bll. f. dt. LG.
123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die oberbayerischen Residenzen der Herzöge von
Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 1ff.; Ziegler, W., Die niederbayerischen
Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 25ff.; Götschmann,
D., Altbayern vor 1806, 1979-1986 (Sammelbericht), Bll. f. dt. LG. 123 (1987),
711ff.; Jahn, J., Ducatus Baiuvariorum. Das bairische Herzogtum der
Agilolfinger, 1991; Typen der Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung der
Bayern, hg. v. Wolfram, H./Pohl, W., 1993; Kraus, A., Geschichte Bayerns, 3. A.
2004; Tremel, M., Geschichte des modernen Bayern, 1994; Wolfram, H., Salzburg,
Bayern, Österreich, 1996; Regierungsakte des Kurfürstentums und Königreichs
Bayern, hg. v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die Geschichte Bayerns, 1997;
Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller, W., 1998;
Seitz, J., Die landständische Verordnung in Bayern, 1998; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt
1438-1450, 2000; Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v.
Schlemmer, H. u. a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520,
2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 752; Krey, H., Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer,
K., Landstände und Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern
(1598-1651), 2005; Körner, H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006;
Handbuch der historischen Stätten, Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a.,
2006; Die Protokolle des bayerischen Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v.
Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v.
Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042 Besitzergreifungspatent zur Vollziehung
des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November
1810); Grundlagen der modernen bayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D.,
2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter,
2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayreuth, Brandenburg-Bayreuth
(Fürstentum, Markgrafschaft, Residenz). B. wird erstmals 1194 urkundlich
erwähnt (Baierrute). Es ist eine Gründung der Grafen bzw. Herzöge von
Andechs(-Dießen), die 1057 nach dem Aussterben; der Markgrafen von Schweinfurt
am Obermain die Herrschaft antraten. 1248 wurde es von den Grafen von Andechs
an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern vererbt. Bei der
Teilung im Hause Hohenzollern von 1398 gehörte es zu dem Gebiet ”ob dem Gebirg”
mit dem Vorort Kulmbach (Plassenburg). Von 1486 bis 1495 war es
verselbständigt, kam dann aber bis 1515 wieder zu Ansbach, wohin es auch 1557
wieder fiel. Seit 1521 wurde die Reformation eingeführt. 1542 wurde die Kanzlei
von Kulmbach nach Bayreuth verlegt. 1603 trat in B. wie auch in Ansbach beim
Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern ein märkischer
Hohenzollern die vertragliche Erbfolge an. 1603/1662 wurde B. nach dem
Aussterben der älteren fränkischen (Ansbacher) Linie, an die es 1557 gelangt
war, unter dem märkischen Hohenzollern Christian anstelle Kulmbachs Residenz
des entsprechenden Fürstentums (Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth),
das auf Grund des hohenzollerischen Erwerbs der Markgrafschaft Brandenburg den Titel Markgrafschaft führte. 1743
wurde die Universität Erlangen gegründet. Seit 1769 wurde die Markgrafschaft B.
nach dem Aussterben der Bayreuther Linie in Personalunion mit der
Markgrafschaft Ansbach regiert, 1791 mit 72 Quadratmeilen und 186000/250000
Einwohnern an Preußen verkauft. B. teilte sich in das Oberland und das
Unterland. Das Oberland umfasste die Amtshauptmannschaften Bayreuth, Kulmbach
und Wunsiedel, die Oberämter Schauenstein, Helmbrechts, Lichtenberg, Thierbach,
Lauenstein, Münchberg, Stockenroth, Gefrees, Berneck, Goldkronach, Stein,
Creußen, Pegnitz, Schnabelwaid, Osternohe und Neustadt am Kulm und die
Landeshauptmannschaft Hof. Das Unterland enthielt die Amtshauptmannschaft
Erlangen, die Landeshauptmannschaft Neustadt an der Aisch und die Oberämter
Baiersdorf, Hoheneck, Ipsheim und Neuhof. Um 1800 war B. Mitglied der Kantone
Altmühl, Steigerwald und Gebirg des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die
Markgrafschaft von Frankreich besetzt. 1807 kam B. im Tilsiter Frieden an
Frankreich, 1810 an Bayern.
L.: Wolff 102; Zeumer 553 II b 15; Wallner 691 FränkRK 2; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) E4; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, G., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Guttenberg, E., Frh. v., Die
Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Hofmann, M., Die
Außenbehörden des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth, Jb. für
fränk. Landesforschung 3, 4 (1937, 1938); Guttenberg, E. Frh. v., Kulmbach,
(in) Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bay. LG.
1952ff.; Dietrich, K., Territoriale Entwicklung, Verfassung und Gerichtswesen
im Gebiet um Bayreuth bis 1603, 1958, Schr. d. Inst. für fränk.
Landesforschung, Hist. Reihe Bd. 7; Gebeßler, A., Stadt und Landkreis Bayreuth,
1959; Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte,
hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 1 3. A. 1997; Vollet, H., Abriss der Kartographie
des Fürstentums Kulmbach-Bayreuth, 1978, Die Plassenburg 38; Wendehorst, A.,
Bayreuth, LexMA 1 1980, 1719; Wiedemann, W., Bayreuth im ausgehenden
Mittelalter. Untersuchungen zur politischen Struktur und Sozialgeschichte einer
landesherrlichen Stadt, 1989; Endres, R., Auf- und Ausbau des Bayreuther
Territoriums, Archiv f. Gesch. v. Oberfranken 74 (1994) 55; Bayreuth, hg. v.
Endres, R., 1995; Pöhlmann, T., Zur mittelalterlichen Territorialstruktur des Amtes
Bayreuth, Archiv f. Gesch. v. Oberfranken 76 (1996), 85; Bayreuth, bearb. v.
Winkler, R., 1999 Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 42.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beeskow (Herrschaft). Vermutlich im
Zusammenhang mit einer slawischen Burg auf einer Spreeinsel entstand in der 1.
Hälfte des 13. Jahrhunderts B. Es wurde ein Mittelpunkt der Herrschaft
Beeskow-Storkow der Ministerialen von Strehla, die 1382 an die Herren von
Biberstein kam. 1490 wurde sie an die Herzöge von Sachsen, 1518 an das
Hochstift Lebus verpfändet. 1556 fiel sie an Markgraf Johann von Küstrin, 1575
an Brandenburg. Sie gehörte dem obersächsischen
Reichskreis an und stand bis 1742 unter Lehnshoheit Böhmens. S. Brandenburg.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Petersen, C., Geschichte des Kreises
Beeskow-Storkow, 1922; Urkunden der Stadt Beeskow in Regesten (1271-1649), hg.
v. Beck, F., 2003. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berkley (Reichsfürst). 1801 wurde
Elisabeth B., Gemahlin des Markgrafen Alexander zu Brandenburg-Ansbach
und Bayreuth, zur Reichsfürstin erhoben.
L.: Klein 191. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berlin (Stadt, Residenz, Land,
Bundesland). In einem eiszeitlichen, von Havel, Spree und Panke durchflossenen
Urstromtal entstanden im 12. Jahrhundert die Burgen und Siedlungen Köpenick,
Spandau und Kölln, von denen Kölln 1232 Stadtrecht hatte. Zwischen 1230 und
1240 gründeten daneben die Markgrafen von Brandenburg
B., das schon früh zunächst wirtschaftlich, dann politisch eine führende
Stellung innerhalb Brandenburgs gewann. 1709
wurden B., Kölln und weitere Orte gegen ihren Willen zur Residenzstadt B. der
Markgrafen vereinigt (56600 Einwohner, 1800 172000, 1860 548000, 1880 1315000).
Sie erhielt 1809/1810 eine Universität und wurde 1871 Hauptstadt des Deutschen
Reiches. 1920 wurde sie mit umliegenden Dörfern und Städten zu Groß-Berlin
umgestaltet. Dieses wurde 1945 in vier Besatzungszonen aufgeteilt und von
Frankreich, Großbritannien, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von
Amerika in einer Alliierten Kommandantur für B. zunächst gemeinsam verwaltet,
bis sich die Sowjetunion am 16. 6. 1948 hieraus zurückzog. Im September 1948
war B. tatsächlich politisch gespalten. 1949 erklärte die Deutsche
Demokratische Republik Ost-Berlin zu ihrer Hauptstadt, ohne dass dies von den
Westalliierten und der Bundesrepublik Deutschland anerkannt wurde. Nach seiner
eigenen Verfassung des Jahres 1950 war Berlin-West ein Land der Bundesrepublik,
doch wurde die entsprechende Bestimmung nicht als geltendes Recht angesehen.
Die Hoheitsgewalt wurde von den drei westlichen Alliierten ausgeübt.
Dementsprechend hatte West-B. ein eigenes Abgeordnetenhaus und einen eigenen
Senat mit einem Regierenden Bürgermeister an der Spitze und entsandte nur
Vertreter ohne volles Stimmrecht in den Bundesrat. Gesetze der Bundesrepublik
Deutschland mussten durch Zustimmung des Abgeordnetenhauses übernommen werden.
Der Einigungsvertrag zwischen Bundesrepublik Deutschland und Deutscher
Demokratischer Republik vom 31. 8. 1990 bestimmte B. (an der Stelle Bonns) zur
Hauptstadt der (erweiterten) Bundesrepublik Deutschland (Inkrafttreten 29. 9.
1990). Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur
Bundesrepublik Deutschland entstand zum 3. 10. 1990 das Land B., für das zum
11. 1. 1991 die bisherige (West-)Berliner Verfassung in Kraft gesetzt wurde. Am
20. 6. 1991 beschloss der Bundestag mit 338 zu 320 Stimmen, den Sitz des
Bundestags und der Bundesregierung binnen 4 bis 8 Jahren von Bonn in die Stadt
B. zu verlegen. Eine Verbindung Berlins mit Brandenburg
scheiterte am 5. 5. 1996 an einer Volksabstimmung.
L.: Wolff 387; Quirin, H., Berlin, LexMA 1 1980, 1965f.; Geschichte Berlins,
hg. v. Ribbe, W., Bd. 1f., 1987; Fritze, W., Die Spandauer Stadtrechtsurkunden
von 1232 und 1240 und die Anfänge Berlins, Jb. für brandenburgische LG. 38
(1987); Schich, W., Das mittelalterliche Berlin. Geschichte Berlins 1, 1987;
Geschichte Berlins, hg. v. Ribbe, W., Bd. 1f. 1987; Schütte, D., Geschichte der
Berliner Verwaltungsbezirke, Bd. 1 Charlottenburg, 1988; Rechtsentwicklungen in
Berlin, 8 Vorträge, gehalten anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins, hg. v.
Ebel, F./Randelzhofer, A., 1988; Schultz, H., Berlin 1650-1800, 2. A. 1992;
Creutz, U., Geschichte der ehemaligen Klöster im Bistum Berlin, 1995; Krätke,
S./Borst, R., Berlin, 1999; Fritze, W./Schich, W., Gründungsstadt Berlin, 2000;
Ziolkowski, T., Berlin, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 50 (Berlin/Cölln); Thies, R.,
Ethnograph des dunklen Berlin, 2006; Regesten der Urkunden zur Geschichte von
Berlin/Cölln im Mittelalter (1237 bis 1499), bearb. v. Huch, G./Ribbe, W., 2010;
Geraubte Mitte – Die „Arisierung“ des jüdischen Grundeigentums im Berliner
Stadtkern, hg. v. Nentwig, F., 2013; Rudolph, H., Berlin, 2014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beuthen (Herzogtum). In der Mitte des
11. Jahrhunderts ist in B. eine Burg bezeugt. 1254 wurde dort eine Stadt mit
deutschem Recht gegründet. Nach dem Tod des oberschlesischen Piasten Ladislaus
von Oppeln 1281 wurde sie Sitz eines eigenen Herzogtums B., zu dem 1286 Cosel
kam und das sich 1289 unter Lehnshoheit Böhmens stellte. Nach Aussterben des
Herrscherhauses 1355 wurde Beuthen-Cosel nach einem Erbstreit zwischen Oels und
Teschen geteilt. Beide Landesteile fielen 1475 an König Matthias Corvinus von
Ungarn, 1498 an Oppeln, 1531 mit Jägerndorf pfandweise an Georg von Brandenburg-Ansbach und 1603 nach dem Aussterben der
Ansbacher Hohenzollern an Preußen. Nach der Ächtung Johann Georgs von Brandenburg belehnte Kaiser Ferdinand II. 1623 Lazarus
Henckel von Donnersmarck mit B. und Oderberg. 1742 kam die 14 Quadratmeilen
große Herrschaft (1697 freie Standesherrschaft) an Preußen. 1945 fiel B. unter
Verwaltung Polens sowie 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an
Polen.
L.: Wolff 481f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) K3; Perlick, A.,
Geschichte der Stadt Beuthen in Oberschlesien, 1927.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Blankenburg (Grafschaft, Fürstentum). 1123
ist die nach einem Kalkfelsen benannte Burg B. am Nordrand des Ostharzes in der
Hand des Herzogs von Sachsen bezeugt. Seit 1128 wird ein welfischer
Ministeriale Poppo von B., der über die Grafen von Northeim mit Lothar von
Süpplingenburg verschwägert war, als Graf über den östlichen Harzgau zwischen
Ilse und Bode genannt. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen (1180) wurden die
Grafen Vasallen des Bischofs von Halberstadt. 1202/1203 und 1344 waren Burg B.
und die seit 1167 erwähnte Burg Regenstein von den Welfen gegebene Lehen. 1311
galten gräfliche Rechte als Lehen des Bistums Halberstadt. Örtlich lagen Eigengüter
und Lehen des Reiches, der Welfen, des Bistums Halberstadt und der Reichsstifte
Quedlinburg und Gandersheim nördlich und südlich des Harzes. Im 13. und 14.
Jahrhundert war die Familie zeitweise in die Linien Blankenburg, Regenstein und
Blankenburg-Heimburg geteilt, wurde aber in der Mitte des 14. Jahrhunderts in
der Linie Heimburg wieder vereinigt. Gegenüber dem Hochstift Halberstadt
vermochten sich die Grafen als Landesherren nicht durchzusetzen. 1599 fiel das
Lehnsgut beim Aussterben des Hauses (in der Linie Heimburg) an Herzog Heinrich
Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel als postulierten Bischof von Halberstadt
heim. 1626 verlieh der letzte Bischof von Halberstadt Regenstein an den Grafen
von Tattenbach, von dem es 1670 an Brandenburg
fiel, das seit 1648/1649 das Hochstift Halberstadt beherrschte. B., das
zeitweilig dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörte, kam 1690 von
Braunschweig-Wolfenbüttel an einen nachgeborenen Sohn, wurde 1707 zum
Fürstentum erhoben, das 1731 wieder mit dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel
verbunden wurde, aber bis 1806 selbständiger Reichsstand blieb. 1945 gelangte
der Landkreis B. von Braunschweig an Sachsen-Anhalt (Provinz Sachsen) und damit
von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 453; Wallner 707 NiedersächsRK 17; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) F3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schmidt, G., Zur Genealogie der
Grafen von Regenstein und Blankenburg bis zum Ausgang des 14. Jahrhunderts, Zs.
d. Harzvereins f. Gesch. und Altertumskunde 22 (1889), 1ff.; Steinhoff, R.,
Geschichte der Grafschaft bzw. des Fürstentums Blankenburg, der Grafschaft
Regenstein und des Klosters Michaelstein, 1891; Petke, W., Blankenburg, LexMA 2
1983, 262; Casemir, K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge
um 1616, 1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Boitzenburg (Herrschaft). Die Burg B.
nördlich von Templin wurde bald nach 1252 angelegt und 1276 als Mittelpunkt
einer 10 Dörfer umfassenden Herrschaft der Kerkow erstmals erwähnt. 1330
übernahmen die Wittelsbacher B., das zeitweise an die Lochen (Locken), Cottbus,
Holtzendorff, Bredow und Maltzan gelangte. 1415 löste es Friedrich I. von Brandenburg aus der Pfandschaft Pommerns und gab es
1416 an die Bredow. Schon 1427, endgültig 1528 gelangte B. mit mehr als 20
Dörfern und Feldmarken als Lehen an die Arnim, die 1538/1539 auch Güter des
aufgelösten Klosters B. von Brandenburg
erwarben. Über Brandenburg kam B. von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 389; Harnisch, H., Die Herrschaft Boitzenburg, 1968.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg (Ballei) s. Johanniterorden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg (Ganerbschaft). In B. westlich
von Eisenach bestand eine ritterschaftliche Ganerbschaft. S. Thüringen.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg (Hochstift, Residenz). Am
Übergang wichtiger Fernstraßen über die Havel entstand nach Abzug der
germanischen Semnonen in Gebiete westlich der Saale nach einer älteren Siedlung
des 6. Jahrhunderts im 7. Jahrhundert eine slawische Burg, die vielleicht mit
der zu 789 erwähnten civitas Dragowiti identisch ist. Am 1. 10. 948 gründete
bei ihr König Otto I. das bis 968 Mainz, dann Magdeburg unterstellte Bistum B.
mit dem Gebiet zwischen Elbe, Schwarzer Elster, Oder und Ostsee. Von 983 bis
1150/1157 war B. wieder slawisch, fiel dann aber an den Askanier Albrecht den
Bären. 1161/1165 wurde von Leitzkau aus das Bistum B. erneut errichtet, wenn
auch in erheblich verkleinertem Umfang. Die Bischöfe verfügten nur über wenige
Güter, die sie von den vier Ämtern Ziesar, Brandenburg,
Ketzin und Teltow aus verwalten ließen. Der Aufbau einer eigenen
Landesherrschaft gelang nur in Ansätzen. Dennoch war das Bistum, das unter
Kaiser Karl IV. nach 1373 faktisch zur Landsässigkeit gezwungen wurde,
rechtlich reichsunmittelbar. Nach der Reformation (1539) wurde das Bistum 1544
der Mark Brandenburg einverleibt und 1598
formell aufgelöst. Das Kapitel bestand als evangelisches Stift fort.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G2; Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Riedel, A., I, VII 1848, I,
IX, 1ff. 1849; Curschmann, F., Die Diözese Brandenburg,
1906; Jablonski, L., Geschichte des fürstbischöflichen Delegaturbezirks Brandenburg und Pommern, 1929; Das Bistum Brandenburg. Teil 1 hg. v. Abb, G./Wentz, G., 1929,
Teil 2 hg. v. Bünger, F./Wentz, G., 1941, Neudruck 1963, Germania Sacra; Kahl,
H., Slawen und Deutsche in der brandenburgischen Geschichte des 12.
Jahrhunderts, Bd. 1, 2 1964; Grebe, K., Die Brandenburg
(Havel) – Stammeszentrum und Fürstensitz der Heveller, Ausgrabungen 21 (1976),
156ff.; Ribbe, W., Brandenburg, LexMA 2 1983,
551ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 506, 1, 2, 68; Das Domstift Brandenburg
und seine Archivbestände, bearb. v. Schößler, W., 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg (Mark, Markgrafschaft,
Kurfürstentum, Provinz, Land, Bundesland, Residenz). Das zunächst von Semnonen,
Langobarden und Burgundern bewohnte Gebiet der späteren Mark B. wurde nach dem
Abzug der Germanen in der Völkerwanderung von Slawen (Liutizen, Heveller,
Wilzen, Ukrer (Uker), Obotriten) besetzt. 927 schlug König Heinrich I. die
Slawen an der Elbe, eroberte 928/929 die deutsch Brennaburg bezeichnete
slawische Burg an der Havel, die vielleicht schon auf eine slawische Siedlung
des 6. Jahrhunderts zurückgeht und bildete 931 die Mark Nordsachsen (Nordmark).
Im Slawenaufstand von 983 ging das Gebiet wieder verloren. 1134 belehnte Kaiser
Lothar von Süpplingenburg den Askanier Albrecht den Bären mit den deutsch
verbliebenen Teilen der Altmark. Albrecht eroberte die Prignitz, erbte 1150 das
Havelland hinzu und erscheint erstmals (in einer Urkunde vom 3. Oktober) 1157
in bewusster Erinnerung an die Markgrafschaft Geros von Nordsachsen als
Markgraf von Brandenburg, das er wegen seiner
günstigen Lage am Übergang wichtiger Fernstraßen über die Havel anstelle von
Stendal zum festen Sitz erhob und zum Vorort dieser neuen Mark ausbaute, wobei
der königliche Burggraf auf der Brandenburger
Dominsel rasch ausgeschaltet wurde. Nach dem Tod Albrechts wurde die Mark B.
von den askanischen Stammlanden am Harz getrennt. Albrechts Sohn Otto I. gewann
1181 die Lehnshoheit über Mecklenburg und Pommern. Johann I., der 1252 erstmals
als Kurfürst fungierte, und Otto III. († 1266/1267) erwarben Stargard, die
Uckermark, Barnim, Teltow, Lebus und Zehden (Neumark), die Mark Landsberg und
die Oberlausitz (1255) und wehrten Ansprüche des Erzbischofs von Magdeburg ab.
Andererseits wurde das Geschlecht bei ihrem Tod 1267 in zwei gemeinsam
regierende Linien mit Regierungssitzen in Stendal und Salzwedel gespalten, bis
es unter Waldemar wieder vereinigt wurde. Mit seinem Tod erlosch 1319 der
brandenburgische Zweig der Askanier, der als Reichskämmerer von der Ausbildung
des Kurfürstenkollegiums an zu den Kurfürsten gezählt hatte. Nach dem
Aussterben der Askanier zog König Ludwig der Bayer aus dem Hause Wittelsbach
die Mark B. 1320 in an den Grenzen verkleinertem Umfang als erledigtes Lehen
ein, übertrug sie 1323 seinem achtjährigen Sohn Ludwig und ließ durch
Beauftragte die wittelsbachischen Formen der Verwaltung einführen. Unter dieser
wenig effektiven Herrschaft wurde 1356 B. als Kurfürstentum anerkannt. 1373 zog
allerdings Kaiser Karl IV. nach langjährigen Auseinandersetzungen die Mark B.
im Vertragsweg gegen 200000 Goldgulden an das Haus Luxemburg (Residenz
Tangermünde) und ließ 1375/1376 im Landbuch die verbliebenen Rechte und
Aufgaben registrieren. Nach seinem Tod kam es zur Teilung der Mark (Kurmark d.
h. Altmark und Gebiete zwischen Elbe und Oder an Siegmund, Neumark an den
jüngsten Sohn Johann von Görlitz, 1386 ebenfalls an Siegmund), zu großen
Adelsunruhen und zahlreichen Veräußerungen (1388 Verpfändung, 1397 Veräußerung
der Kurmark an Jobst von Mähren, 1402 Veräußerung der Neumark an den Deutschen
Orden). Am 8. 7. 1411 setzte König Sigmund auf Bitten der brandenburgischen
Stände seinen Feldherren und Rat, den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg zum
Verweser über die nach dem Tod Jobsts wieder angefallene Mark ein. Am 30. 4.
1413 übertrug er ihm für 400000 Gulden das Kurfürstentum und am 18. 8. 1417
belehnte er ihn mit der Mark. Als über B., Altmark und Teile der Uckermark
herrschender Kurfürst Friedrich I. brach der Burggraf die Macht des Adels. Sein
Sohn Kurfürst Friedrich II. erzwang die Unterwerfung der Städte (u. a. Berlin
1447/1448), festigte allmählich die Herrschaft wieder, erlangte 1447 das
Besetzungsrecht für die Bistümer B., Havelberg und Lebus, kaufte 1450
Wernigerode und gewann die Uckermark und Prignitz zurück. 1455 wurde die
Neumark zurückgekauft. Außerdem wurden die Herrschaften Cottbus (1445) und
Peitz in der Niederlausitz (1488) erworben. In der sog. dispositio Achillea des
Markgrafen Albrecht Achilles von 1473 wurde die Erbfolge im Sinne der
Unteilbarkeit der märkischen Lande geregelt und die Abtrennung der Mark von den
fränkischen Gütern, die den zweiten und dritten Söhnen zufielen (Ansbach,
Bayreuth), gefördert. 1482 wurden im Glogauer Erbfolgestreit große Teile des
Herzogtums Crossen gewonnen (Crossen, Züllichau, Sommerfeld, Bobersberg).
Kurfürst Johann Cicero, der als erster Hohenzoller ständig in der Mark
residierte, kaufte 1486 die Herrschaft Zossen, gewann die Lehnsherrschaft über Pommern
und unterwarf die altmärkischen Städte. Zwischen 1499 und 1535 wurde Roppen
eingezogen. 1506 wurde die Universität Frankfurt an der Oder gegründet, 1516
das Kammergericht in Berlin eingerichtet. Die sog. Constitutio Joachimica
bildete die Grundlage einer einheitlichen Rechtsprechung in B. 1524 wurde die
Grafschaft Ruppin als erledigtes Lehen eingezogen und 1529 das vertraglich
erworbene Erbfolgerecht in Pommern gesichert, das sich 1637/1648 realisierte.
1535 kam es zur Teilung des Landes in die Kurmark (Joachim II.) und die
Neumark, die bis 1571 an Hans von Küstrin kam. Hiervon bestand die 444
Quadratmeilen umfassende Kurmark aus der Altmark, Mittelmark, Prignitz oder
Vormark und der Uckermark. Die Altmark umfasste ein Gebiet von 82 Quadratmeilen
(die Kreise Stendal, Tangermünde und Arneburg, Seehausen, Arendsee,
Salzwedel-Gardelegen). Die Mittelmark mit einem Flächeninhalt von 250
Quadratmeilen, die bis ins 15. Jahrhundert zunächst Neumark hieß, enthielt die
Landschaft Havelland (mit der Stadt Brandenburg,
den Städten und Ämtern Potsdam, Spandau, Nauen, den Ämtern Königshorst,
Fahrland und Fehrbellin, den Städten Rathenow und Pritzerbe, den Ländchen
Rhinow und Friesack), die Kreise Glien-Löwenberg, Ruppin, Oberbarnim und
Niederbarnim, Teltow, Lebus, Zauche, Beeskow-Storkow (letzterer erst im Jahr
1575 von der Lausitz erworben) und die Herrschaft Teupitz
(Wusterhausen-Teupitz). Die 61 Quadratmeilen große Prignitz oder Vormark wurde
aus den Kreisen Berleberg, Pritzwalk, Wittstock, Kyritz, Havelberg, Plattenburg
und Lenzen gebildet. Die Uckermark, 68 Quadratmeilen groß, setzte sich aus dem
uckermärkischen und dem stolpischen Kreis zusammen. Die 220 Quadratmeilen große
Neumark bestand aus der eigentlichen Neumark nördlich der Warthe mit den
Kreisen (Ämtern) Soldin, Königsberg, Landsberg, Friedeberg, Arnswalde,
Dramburg, dem 30 Quadratmeilen umfassenden Herzogtum Crossen und den
Herrschaften Cottbus und Peitz. Bald nach 1535 begann die Einführung der
Reformation, in deren Gefolge der größte Teil der Kirchengüter (Havelberg,
Lehnin, Chorin) in landesherrliche Domänen umgewandelt und die Bistümer B.,
Havelberg und Lebus eingezogen wurden. 1537 konnten folgenreiche
Erbverbrüderungen mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau abgeschlossen
werden. 1569 wurde B. von Polen mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Johann Georg
(1571-1598) gelang es, das gesamte brandenburgische Gebiet wieder zu vereinigen
und die böhmischen Lehen Beeskow und Storkow zu erwerben. 1603 überließ Joachim
Friedrich die gerade angefallenen fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth
seinen Brüdern. In B. schuf er Weihnachten 1604 den Geheimen Rat als oberste
Verwaltungsbehörde. 1614 erfolgte im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit mit
Pfalz-Neuburg der Erwerb von Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein, 1618/1619
der endgültige erbweise Erwerb des Herzogtums Preußen. Friedrich Wilhelm der
große Kurfürst (1640-1688) gewann 1648 Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt
mit Hohnstein und Mansfeld (1680), Kammin (Cammin) und Minden sowie die
Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg (Anfall 1680), erhielt 1657 Lauenburg,
Bütow und Draheim als Lehen Polens, kaufte 1686 Schwiebus, erwarb 1691
Tauroggen und Serrey und begründete den brandenburg-preußischen Staat im
modernen Sinn, der das ältere B. vom neuen Preußen scheidet. Kurfürst Friedrich
III. von B., der 1694 die Universität Halle gründete, führte seit 1701 den
Titel König in Preußen. Das 1800 664 Quadratmeilen große B. (Prignitz,
Uckermark, Mittelmark, mit Niederlausitz und ohne Altmark [zur Provinz Sachsen]
und nordöstliche Teile der Neumark) mit 980000 Einwohnern war von 1815 bis 1945
eine preußische Provinz, aus der 1920 Groß-Berlin ausgesondert wurde. 1938
gelangten die Kreise Friedeberg und Arnswalde zu Pommern, wofür die Mark B. von
der aufgelösten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen die Kreise Schwerin,
Meseritz und Bomst (teilweise) erhielt. 1945 kam B. westlich der Oder zur
sowjetischen Besatzungszone (Provinz Mark Brandenburg),
östlich der Oder unter Polens Verwaltung. Seit 1947 war B., das nach Wahlen im
Jahre 1946 im Jahre 1947 eine Verfassung erhielt, Land (Mark Brandenburg) in der sowjetischen Besatzungszone, seit
1949 Gliedstaat der Deutschen Demokratischen Republik. (Am 23. 7.) 1952 bzw.
1958 ging es in den Bezirken Potsdam, Frankfurt an der Oder und Cottbus der
Deutschen Demokratischen Republik auf (str.). Mit dem Beitritt der Deutschen
Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland entstand das Land Brandenburg (ohne Berlin) am 3. 10. 1990 (mit der
Hauptstadt Potsdam) wieder (ohne die Kreise Hoyerswerda [Sachsen], Jessen
[Sachsen-Anhalt] und Weißwasser [Sachsen], aber mit den Kreisen Perleberg
[Westprignitz], Prenzlau [Uckermark] und Templin [Uckermark]). Es ist das
fünftgrößte Land der Bundesrepublik und zählt rund 2 600 000 Einwohner. Der
Versuch einer Vereinigung mit Berlin scheiterte am 5. 5. 1996 an einer
Volksabstimmung. S. Berlin.
L.: Wolff 382; Zeumer 552 I 7; Wallner 708 ObersächsRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) G2, II 78 (1450) G3, III 22 (1648)
F2, III 38 (1789) E1; Faden, E., Brandenburg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 34;
Mylius, C. O., Corpus constitutionum Marchicarum Bd. 1ff. Berlin u. Halle
1737ff.; Bekmann, J./Bekmann, L., Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, Bd. 1f. 1751ff., Neudruck 2004; Codex
diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Gercken,
P. W., Teil I-VII 1769; Codex diplomaticus Brandenburgensis
continuatus, ed. Raumer, G. W. v., Teil I, II 1831ff.; (Novus) Codex
diplomaticus Brandenburgensis, hg. v. Riedel,
A., 1838ff.; Voigt, E., Historischer Atlas der Mark Brandenburg,
1846; Fidicin, E., Die Territorien der Mark Brandenburg,
Bd. 1ff. 1857ff.; Stölzel, A., Brandenburg-preußische
Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung, Bd. 1f. 1888; Landeskunde der Provinz Brandenburg, hg. v. Friedel, E./Mielke, R., Bd. 1ff.
1909ff.; Regesten der Markgrafen von Brandenburg
aus dem askanischen Hause, hg. v. Krabbo, H./Winter, G., 1910ff.; Holtze, F.,
Geschichte der Mark Brandenburg, 1912; Tümpel,
L., Die Entstehung des brandenburg-preußischen Einheitsstaates, 1915; Hintze,
O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916; Schulze, B., Brandenburgische Landesteilungen 1258-1317, 1928;
Historischer Atlas der Provinz Brandenburg, hg.
v. der hist. Kommission für die Provinz Brandenburg
und die Reichshauptstadt Berlin, 1929ff., N. F. 1962ff.; Schulze, B., Die
Reform der Verwaltungsbezirke in Brandenburg und
Pommern 1809-1818, 1931; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der amtlichen
Kartographie Brandenburg-Preußens bis zum
Ausgang der Friderizianischen Zeit, 1935; Das Handbuch der Mark Brandenburg, hg. v. Schultze, J., 1940; Atlas
östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger,
H., 1959; Die Mark Brandenburg, hg. v. Schultze,
J., Bd. 1ff. 1961, 2. A. 1989, 3. A. 2004, 4. A. 2010; Historischer Handatlas
von Brandenburg und Berlin, hg. v. Quirin, H.,
1962ff.; Historisches Ortslexikon für die Mark Brandenburg,
bearb. v. Enders, L., 1962ff., Veröffentl. des Brandenburgischen
Landeshauptarchivs, Teil 11 Orts- und Personenregister, 1995; Schulze, H.,
Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963; Preußens Epochen und Probleme
seiner Geschichte, hg. v. Dietrich, R., 1964ff.; Bratring, F. A.,
Statistisch-topographische Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg. Neuausgabe bearb. v. Büsch, O./Heinrich,
G., 1968; Berlin und die Provinz Brandenburg im
19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Herzfeld, H., 1968; Grassmann, A., Preußen und
Habsburg im 16. Jahrhundert, 1968; Scharfe, W., Topographische Aufnahmen in Brandenburg 1816-1821, Jb. f. Gesch. Mittel- und
Ostdeutschlands 18 (1969); Schreckenbach, H., Bibliographie zur Geschichte der
Mark Brandenburg, Bd. 1ff. 1970ff.; Brandenburgische Jahrhunderte. Festgabe Schultze, J.,
hg. v. Heinrich G./Vogel, W., 1971; Scharfe, W., Abriss der Kartographie Brandenburgs 1771-1821, 1972, Veröff. der Hist.
Kommission zu Berlin Bd. 35; Schmidt, E., Die Mark Brandenburg
unter den Askaniern 1134-1320, 1973; Bohm, E., Teltow und Barnim.
Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte und Landesgliederung brandenburgischer
Landschaften im Mittelalter, 1978, Mitteldeutsche Forschungen Bd. 83; Neue
Forschungen zur Brandenburg-Preußischen
Geschichte, hg. v. Benninghoven, F./Löwenthal-Hensel, C., 1979; Dralle,
L./Ribbe, W., Brandenburg, LexMA 2 1983, 554ff.;
Ständetum und Staatsbildung in Brandenburg-Preußen,
hg. v. Baumgart, P., 1983; Schindling, A., Kurbrandenburg im System des Reiches
während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert, (in) Preußen, Europa und das
Reich 1987; Mittenzwei, I., Brandenburg-Preußen
1648-1789. Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild 1988 (1987);
Hansische Stadtgeschichte – Brandenburgische
Landesgeschichte, hg. v. Engel, E., 1989; Ahrens, K., Residenz und Herrschaft,
1990; Brandenburgische Geschichte, hg. v.
Materna, I., 1994; Assing, H., Brandenburg,
Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997; 1050 Jahre Brandenburg,
hg. v. Domstift, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg.
v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Bahl, P., Der Hof des großen
Kurfürsten, 2000; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2001; Neugebauer, W.,
Zentralprovinz im Absolutismus, 2001; Schiller, R., Vom Rittergut zum
Großgrundbesitz, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 117, 454, 773, 1, 2, 64; Membra unius
capitis, hg. v. Kaiser, M. u. a., 2005; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft,
2005; Brandenburg an der Havel und Umgebung, hg.
v. Kinder, S. u. a., 2006; Partenheimer, L., Die Entstehung der Mark Brandenburg, 2007; Griesa, S., Die Mark Brandenburg im 14. Jahrhundert, Jb. f. brandenb. LG.
57 (2006), 32; Wie die Mark entstand, hg. v. Müller, J. u. a., 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft) mit dem Marktflecken Dietenheim am linken Illerufer zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 204, 508. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Ansbach s. Ansbach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Bayreuth s. Bayreuth (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Culmbach s. Bayreuth (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Onolzbach s. Ansbach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Schwedt (Markgrafen). Der älteste Sohn aus der zweiten Ehe des Großen Kurfürsten, Philipp Wilhelm, begründete 1692 die Seitenlinie B. der Markgrafen von Brandenburg, die 1788 erlosch. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburger zu Riet (Reichsritter). Im 16. und
Anfang des 17. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 201.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brauneck, Hohenlohe-Brauneck (Herren, Grafen). Nach der Burg B. bei Creglingen an der Tauber nannte sich von 1243 bis 1434 ein Zweig der Herren von Hohenlohe (Hohenlohe-Brauneck). Über die Erbtochter des letzten Grafen kamen Burg und Herrschaft an die Grafen von Schwarzburg und durch Verkauf seitens des Enkels des letzten Grafen (Michael von Hardeck) 1448 an die Markgrafen (von Brandenburg-Ansbach bzw.) Ansbach. S. Hohenlohe-Brauneck. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burgsinn (ritterschaftliche Herrschaft).
Im Jahre 1001 erscheint Sinna in einem Tausch des Hochstifts Würzburg. Im 12.
Jahrhundert errichteten die Grafen von Rieneck dort eine Wasserburg, die am
Anfang des 14. Jahrhunderts unter der Herrschaft des Hochstifts Würzburg stand.
1405 erwarb der Würzburger Ministeriale Wilhelm von Thüngen die Burg. 1438
wurde sie den Markgrafen von Brandenburg als
Mannlehen aufgetragen. Mit Altengronau, Obersinn und einigen weiteren Dörfern
zählte sie über die Thüngen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Bayern.
L.: Wolff 513. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cadolzburg (Residenz der Burggrafen von
Nürnberg/Markgrafen von Brandenburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 2, 100. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cammin (Hochstift, Fürstentum), Kammin.
C. (Kammin) in Pommern wird 1107 als pommersche Herzogsburg der Wilzen erwähnt.
Um 1175 wurde dort nach einer von Otto von Bamberg errichteten Kirche ein Dom
für den Bischof von Pommern erbaut und 1182 übersiedelte der seit 1140 in
Wollin amtierende Bischof von Wollin nach C. (Kammin). Der Sprengel des 1188
dem Papst unmittelbar unterstellten, nach Mainz größten deutschen Bistums
umfasste fast ganz Pommern, Teile Ostmecklenburgs, der Neumark und der
Uckermark. 1240 überließ der Herzog dem Bischof das Land Stargard, 1248 im
Tausch hierfür das Land Kolberg. 1276 musste das Hochstift das Land Lippehne
und Schildberg (Schiltberg) an Brandenburg
verkaufen, gewann aber dafür Kolberg. Daraufhin verlegte der Bischof seinen
Sitz nach Kolberg, die Verwaltung des Hochstifts nach Köslin. Vor 1321 erlangte
der Bischof das Land Bublitz. Seit dem Eintritt Pommerns in das Reich im 14.
Jahrhundert wurde der Bischof als Reichsfürst angesehen, 1345, endgültig 1417
und 1521 in die Reichsmatrikel aufgenommen. 1542 wurde die
Reichsunmittelbarkeit bestätigt. Nach der Einführung der Reformation
(1534/1544) und dem Tode des letzten Bischofs amtierten bis 1556
protestantische Titularbischöfe unter der Hoheit des Herzogs. Danach war das
Stift praktisch eine Sekundogenitur der Herzöge von Pommern. 1648 wurde es
säkularisiert und fiel zur östlichen, 1679 auch zur westlichen Hälfte an Brandenburg. Das protestantische Domkapitel wurde 1810
aufgelöst. Das Bistum besaß seit dem 13. Jahrhundert neben Streubesitz um C.
(Kammin) zusammenhängende Gebiete um Kolberg, Köslin und Bublitz, die Brandenburg 1650 gegen eine Abfindung in Verwaltung
übernahm. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste es ein Gebiet von 43
Quadratmeilen. S. Pommern, Polen.
L.: Zeumer 553 II b 41; Wallner 709 ObersächsRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) H/I1; III 22 (1648) G/H1; Die Territorien des Reichs 2,
182; Wehrmann, M., Geschichte Pommerns, 2. A. 1919ff.; Spuhrmann, R.,
Geschichte der Stadt Cammin in Pommern und des Camminer Domkapitels, 2. A.
1924; Müller, G., Das Fürstentum Kammin, 1929; Schulze, B., Besitz- und
siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte
1540-1800, Beiband zu Schulze, B., Brandenburg,
Ämterkarte, 1935; Heyden, H., Kirchengeschichte Pommerns, 2. A. 1957;
Petersohn, J., Der südliche Ostseeraum im kirchlich-politischen Kräftespiel vom
10. bis 13. Jahrhundert, 1979; Urkunden und Regesten zur Geschichte des
Templerordens im Bereich des Bistums Cammin und der Kirchenprovinz Gnesen, neu
bearb. v. Irgang, W., 1987; Schmidt, R., Kammin, LexMA 5 1990, 891f.; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 519.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cottbus, Kottbus (Herrschaft). C. wird
erstmals 1156 als Burg an einem Spreeübergang erwähnt. Zu Anfang des 13.
Jahrhunderts erhielt der Ort wohl durch die Herren von C. das Stadtrecht
Magdeburgs. C. stand unter der Lehnshoheit der Wettiner (bis 1304), der
Askanier (bis 1319) und danach wechselnd Meißens, Sachsens, der Wittelsbacher
und der Luxemburger. 1445/1455 verkauften die Herren von C. die Herrschaft C.
an Markgraf Friedrich II. von Brandenburg,
dessen Rechte unter der Lehnshoheit Böhmens 1462 anerkannt wurden. Am Ende des
18. Jahrhunderts zählte das zusammen mit Peitz ein Gebiet von 16 Quadratmeilen
umfassende C. zum obersächsischen Reichskreis. 1807 an Sachsen abgetreten,
kehrte die Herrschaft schon 1815 mit der gesamten Niederlausitz an Preußen
zurück. Von 1949 bis 1990 gehörte D. (über Brandenburg)
der Deutschen Demokratischen Republik an.
L.: Wolff 392; Wallner 708 ObersächsRK 1; Krüger, G., Die Geschichte der Stadt
Cottbus, 1930, 2. A. 1941; 800 Jahre Stadt Cottbus, 1956; Ribbe, W., Cottbus,
LexMA 3 1986, 304f.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Crossen, Krossen (Herrschaft, Land,
Residenz der Herzöge von Glogau), poln. Krosno. C. an der Mündung des Bober in
die Oder wird 1005 erstmals erwähnt (Crosno, Crosna). Nach 1150 kam es von
Polen an das Herzogtum Schlesien und als Teil von Sagan 1329 unter die Oberhoheit
Böhmens und damit zum Heiligen römischen Reich. Am Ende des nach dem Tode
Herzog Heinrichs XI. von Glogau († 1476), der mit Barbara von Brandenburg verheiratet gewesen war, ausbrechenden
Glogauer Erbstreits gelangte 1482 das Herzogtum C. mit Bobersberg, Züllichau
und Sommerfeld an Brandenburg und wurde damit
von Schlesien gelöst. 1535 wurde es mit einem Gebiet von 30 Quadratmeilen
(Stadt und Amt C., Städte Sommerfeld und Rothenburg, Stadt und Amt Züllichau)
der Neumark Johanns von Küstrin eingegliedert. 1537 verzichteten die Herzöge
von Münsterberg auf ihre Ansprüche als Erben von Glogau. C. wurde Lehen Brandenburgs von Böhmen. Die Markgrafen nannten sich
seitdem Herzöge von Schlesien zu Crossen. 1742 endete die Lehnsabhängigkeit von
Böhmen. S. Brandenburg, Polen.
L.: Wolff 391; Wallner 708 ObersächsRK 1; Wedekind, E., Geschichte der Stadt
und des Herzogtums Crossen, 1840; Matthias, G., Chronica der Stadt und des
ehemaligen Herzogtums Crossen, hg. v. Range, C., 1853; Obstfelder, K. v.,
Chronik der Stadt Crossen, 2. A. 1925; Berbig, F., Die Erwerbung des Herzogtums
Crossen durch die Hohenzollern, 1882; Wein, K., Wo die Zeit einmündet in die
Ewigkeit. Ein Heimatbuch der Stadt Crossen/Oder, 1962; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 120.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Culmbach s. Brandenburg-Culmbach, Bayreuth, Kulmbach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Derenburg (Herrschaft). 937 wird die Burg
D. an der Holtemme bei Wernigerode am Harz erstmals erwähnt. Die im 12.
Jahrhundert zerstörte Reichsburg wurde seit der Mitte des 13. Jahrhunderts
Hauptort der Grafschaft Regenstein des Hochstifts Halberstadt. 1599 fiel
Regenstein an das Hochstift Halberstadt heim, dieses 1648 an Brandenburg. 1801 gehörte die Herrschaft D. über die
Altmark der Markgrafschaft Brandenburg dem
obersächsischen Reichskreis an. S. Preußen (Provinz Sachsen), Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 441; Wallner 708 ObersächsRK 1. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutsche Demokratische Republik (Staat).
Nach der Aufteilung des Deutschen Reiches durch die vier alliierten
Besatzungsmächte des zweiten Weltkriegs kam 1945 das Gebiet der früheren
Reichsländer Mecklenburg, Preußen (Brandenburg,
Sachsen), Anhalt, Sachsen und Thüringen zwischen Oder-Neiße und Elbe zur
sowjetischen Besatzungszone (9. 6. 1945 Sowjetische Militäradministration),
wobei Berlin zusätzlich in vier Besatzungszonen aufgeteilt wurde. Schon früh
wurde mit der aus der Vereinigung von Kommunistischer Partei Deutschlands und
Sozialdemokratischer Partei Deutschlands hervorgegangenen Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands (21. 4. 1946) ein entscheidendes politisches
Herrschaftsinstrument zur Bildung eines neuen sozialistischen Staates
geschaffen. Mit der Deutschen Wirtschaftskommission (4. 6. 1947) und dem
Deutschen Volksrat entstanden Vorläufer von Staatsorganen. Am 7. 10. 1949 wurde
vom Deutschen Volksrat als provisorischer Volkskammer die erste Verfassung der
Deutschen Demokratischen Republik (108178 Quadratkilometer, ca. 17 Millionen
Einwohner) geschaffen. Ihr Ziel war die Verwirklichung des Sozialismus. In
diesem Zusammenhang wurde das Privateigentum weitgehend beseitigt. Am 23. Juli
1952 wurden die (inzwischen gebildeten) Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Thüringen, Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern aufgelöst (str.) und durch 14 Bezirke ersetzt. Ein
Aufstand der Bevölkerung wurde am 17. 6. 1953 mit Hilfe der Sowjetunion
gewaltsam niedergeschlagen. Zur Eindämmung der danach einsetzenden Massenflucht
in den Westen wurde am 13. 8. 1961 in Berlin eine Mauer errichtet. In der Folge
schien sich die D. allmählich zu einem weltweit anerkannten, wirtschaftlich
erfolgreichen Staat zu entwickeln. Im Sommer 1989 zeichnete sich unter dem
Einfluss der von Michael Gorbatschow in der Sowjetunion betriebenen Politik der
Veränderung eine neue Fluchtbewegung über das Urlaubsland Ungarn ab. Am 9. 9.
1989 öffnete Ungarn seine Grenze nach Österreich. Danach kam es zu
umfangreichen politischen Demonstrationen in den großen Städten der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 18. 10. 1989 trat Erich Honecker als
Staatsratsvorsitzender der Deutschen Demokratischen Republik zurück. Am 9. 11.
1989 öffnete diese die Grenzen nach Westen. In der am 18. 3. 1990
durchgeführten freien Wahl erhielt die bürgerliche Allianz für Deutschland 48%
der Stimmen. Am 18. 5. 1990 vereinbarte die neue Regierung mit der
Bundesrepublik Deutschland eine Währungsunion, Wirtschaftsunion und Sozialunion.
Am 31. 8. 1990 schloss sie einen Einigungsvertrag ab, demzufolge die D. am 3.
10. 1990 der Bundesrepublik Deutschland beitrat und die Einheit Deutschlands
herstellte.
L.: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik, 2. A. 1974;
Bundesrepublik Deutschland – Deutsche Demokratische Republik, hg. v. Hamel, H.,
1977; Brunner, G., Einführung in das Recht der DDR, 2. A. 1979; BRD und DDR,
hg. v. Jesse, E., 1981; Staritz, D., Die Gründung der DDR, 1985; Ortslexikon
Deutsche Demokratische Republik, 1986; Weber, H., Die DDR 1945-1986, 1988;
Weber, H., DDR 1990; Brunner, G., Was bleibt übrig vom DDR – Recht nach der
Wiedervereinigung? JuS 1991, 353; Markovits, I., Die Abwicklung, 1992; Eine
Diktatur vor Gericht, hg. v. Weber, J. u. a., 1995; Hauschild, I., Von der
Sowjetzone zur DDR, 1996; Heitmann, S., Die Revolution in der Spur des Rechts,
1997; Die DDR – eine deutsche Geschichte, hg. v. Brunner, D. u. a., 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dietenheim (Herrschaft). Die mit den Grafen
von Kirchberg verwandten Grafen von Brandenburg
nahmen ihr bisheriges Allod D. (Tutenheim) bei Ulm vom Reich zu Lehen. 1313
verpfändete Friedrich der Schöne D. mit Brandenburg
und Regglisweiler als Lehen Habsburgs an die Herren von Ellerbach, welche die
Güter 1446 an den Ulmer Bürger Krafft verkauften. Von den Krafft und den mit
ihnen verwandten Ehinger, die seit 1477 die Hälfte innehatten, erwarben 1481
die Rechberg die Güter. Bei ihrem Aussterben 1537 fielen die Güter an
Österreich heim, von dem sie 1539 an Anton Fugger kamen. Im 18. Jahrhundert
lebte in D. die Linie Fugger-Dietenheim(-Brandenburg).
1805 fiel D. an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 204, 508; Eggmann, F., Geschichte des Illertales, 1862.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dinslaken (Herren, Herrschaft). Die Burg
D. am Nordwestrand des Ruhrgebiets wird 1163 (Dincelachen) zuerst genannt. Nach
1220 fiel sie durch Heirat der Erbtochter der Herren von D. an die Grafen von
Kleve. Mit Kleve kam sie 1368 durch Heirat an die Grafen von der Mark
(1368-1406 selbständig) und 1609/1614/1666 erbweise an Brandenburg.
1946 fiel D. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 316; Triller, A., Stadtbuch von Dinslaken, 1959; Dinslaken zwischen
gestern und morgen, 1970; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 152.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Doberlug (Kloster). Am 1. 5. 1165
gründete Dietrich von Landsberg das Zisterzienserkloster D. bei Cottbus in der
Niederlausitz. Bis 1370 erwarb es rund 40 Dörfer. 1541 wurde es in Sachsen
säkularisiert. Die Standesherrschaft D. mit D. und Kirchhain gehörte zur Markgrafschaft
Niederlausitz. S. Brandenburg, Preußen.
L.: Wolff 471; Lehmann, R., Die ältere Geschichte des Zisterzienserklosters
Doberlug in der Lausitz, Niederlausitzer Mitteilungen 13 (1916); Urkundenbuch
des Klosters Doberlug, hg. v. Lehmann, R., 1941f. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Duisburg (Reichsstadt). 883/884 wird D.,
das auch mit dem vormerowingischen Dispargum verknüpft wird und dessen Name zum
Personennamen Thio gestellt wird, als einem römischen Militärposten auf dem
Burgberg folgende fränkische Königspfalz bei Regino von Prüm erwähnt. Im 12.
Jahrhundert entwickelte es sich allmählich zur Stadt (regia villa, 1129?). Eine
Verlagerung des Rheins kurz nach 1200 ließ den wirtschaftlichen Aufschwung
abbrechen. 1290 wurde D. von König Rudolf von Habsburg an das Herzogtum Kleve
verpfändet und kam mit diesem zusammen 1614 an Preußen. Von 1543 an setzte sich
die Reformation durch, 1655 wurde durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
von Brandenburg eine bis 1818 als klevische
Landesuniversität bestehende Universität gegründet. 1946 fiel D. an
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 316; Averdunk, H., Geschichte der Stadt Duisburg bis zum Jahre 1666,
1894; Averdunk, H./Ring, W., Geschichte der Stadt Duisburg, 2. A. 1949; Ring,
W., Heimatchronik der Stadt Duisburg, 1954; Domke, H., Duisburg, 1960; Bätz,
H./Steeger, H., Heimatatlas Duisburg, 1968; Roden, G. v., Geschichte der Stadt
Duisburg, Bd. 1 1970; Milz, J./Pietsch, H., Duisburg im Mittelalter, 1986;
Bergmann, W. u. a., Urkundenbuch der Stadt Duisburg, Bd. 1 904-1350, 1989;
Born, G./Kropatschek, F., Die alte Universität Duisburg, 1992; Jägers, R.,
Duisburg im 18. Jahrhundert, 2001; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005,
2, 167; Milz, J., Neue Erkenntnisse zur Geschichte Duisburgs, 2008; Verortete
Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 107.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Elbing (reichsunmittelbare Stadt?,
Residenz des Landmeisters des Deutschen Ordens). An dem Übergang der Straße aus
der Mark Brandenburg ins Baltikum über die
Weichsel-Nogat-Niederung östlich von Danzig errichteten um 1240 lübische
Kaufleute die Stadt E. Am 10. 4. 1246 erlangte die Stadt außer dem Recht
Lübecks vom Hochmeister des Deutschen Ordens ein Landgebiet von rund 200 Quadratkilometern.
1288 gewährte der Orden hier die niedere, 1339 die hohe Gerichtsbarkeit.
Dementsprechend gewann E. eine durchaus mit den Reichsstädten vergleichbare
Stellung. Am 24. 8. 1457 erlangte E. in Verhandlungen mit Polen eine
Erweiterung des Herrschaftsgebiets auf rund 500 Quadratkilometer. 1521
erscheint E. unter den freien und Reichsstädten der Reichsmatrikel. Die
Wiedervereinigung Altpreußens durch Friedrich den Großen bedeutete in der Mitte
des 18. Jh.s das Ende der Selbständigkeit Elbings und die Eingliederung in
Preußen. 1945 wurde es von der Sowjetunion nahezu gänzlich zerstört. Etwa vier
Fünftel der Bevölkerung flohen. E. kam unter die Verwaltung Polens, an das es
1990 als politische Folge der deutschen Einheit gelangte.
L.: Reichsmatrikel 1521; Carstenn, E., Geschichte der Hansestadt Elbing, 1937;
Boockmann, H., Elbing, LexMA 3 1986, 1777f.; 750 Jahre Elbing, hg. v. Jähnig,
B./Letkemann, P., (in) FS E. Bahr, 1987; Schuch, H., Elbing, 1989;
Kaim-Bartels, A., Die Städte Kulm und Elbing und ihre Dörfer im Mittelalter,
Beiträge zur Geschichte Westpreußens 11 (1989), 5ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 161.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Eldenburg (Land). 1317 erteilte Markgraf Waldemar von Brandenburg Heinrich II. von Mecklenburg die Anwartschaft auf die früher mecklenburg-werlischen Lande E. (bei Lübz) und Wredenhagen, die sich 1319 verwirklichte. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Essen (Reichsabtei, gefürstete Abtei,
Residenz). E. wird anlässlich der Errichtung des adligen Damenstifts Maria,
Cosmas und Damian auf einem ehemaligen Königshof durch (Bischof) Altfrid (von
Hildesheim) um 846 (?) (860 ?) erstmals erwähnt (Asnidi). Gefördert durch die
Ottonen schuf sich das seit 874/947 zur Reichsabtei gewordene Stift, dessen
Vögte nacheinander die Grafen von Berg, die Grafen von der Mark (1288), die
Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und seit 1609/1648 die Markgrafen von Brandenburg waren, eine kleine Herrschaft zwischen
Emscher und Ruhr (seit etwa 1300 Mittelpunkt in Borbeck). Zu ihr gehörte die
Stadt Essen, deren Bestrebungen um Reichsunmittelbarkeit 1399 und endgültig
1670 zunichtegemacht wurden. Insgesamt hatte E., dessen Äbtissin 1228 als
Reichsfürstin bezeichnet wurde, rund 3000 Bauernhöfe um E., im Vest
Recklinghausen, am Hellweg um Breisig und bei Godesberg. Durch einen
Erbvogteivertrag mit den Herzögen von Kleve-Mark (1495) wurde E. politisch von
diesen abhängig. 1802/1803 kam die 3 Quadratmeilen bzw. 1,5 bis 2
Quadratkilometer große Abtei, in deren Verfassung das Damenkapitel den ersten
Stand bildete, das Herrenkapitel den zweiten und die umliegenden Adelsfamilien
den dritten, mit dem Ländchen Breisig bzw. Breisich am Rhein nach der
Säkularisation an Preußen, gehörte aber von 1806/1807 bis 1813 zum
Großherzogtum Berg. 1946 fiel E. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 335; Zeumer 553 II a 37, 10; Wallner 704 WestfälRK 33; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2;
Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Jg. 1, 1881ff.; Hoederath,
H., Die Landeshoheit der Fürstäbtissinnen von Essen, Beiträge zur Geschichte
von Stadt und Stift Essen 43 (1926); Schulteis, K., 5 Karten zur Geschichte von
Altenessen und seiner Umgebung, 1928; Hübinger, P., 1100 Jahre Stift und Stadt
Essen, Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 68 (1952); Zimmermann,
W., Das Münster zu Essen, 1956; Weigel, H., Studien zur Verfassung des
Frauenstifts Essen, 1960; Küppers, L./Mikat, P., Der Essener Münsterschatz,
1966; Historischer Atlas der Stadt Essen, hg. v. Bronczek, W., 1966; Brand, J.,
Geschichte der ehemaligen Stifter Essen und Werden während der Übergangszeit
von 1806-1813 unter besonderer Berücksichtigung der großherzoglich-bergischen
Justiz und Verwaltung, 1971; Bettecken, W., Stift und Stadt Essen, 1988;
Schoppmeyer, H., Essen, LexMA 4 1989, 22; 1150 Jahre Stift und Stadt Essen,
2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 708, 1, 2, 183; Gründerjahre, hg. v. Borsdorf, U. u. a., 2005;
Essener Urkundenbuch. Regesten der Urkunden des Frauenstifts Essen im
Mittelalter, Bd. 1 bearb. v. Schilp, T., 2010 (697 Regesten, 13 Volltexte);
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Finsterwalde (Herrschaft). F. auf der
Südseite des Lausitzer Landrückens (Oberlausitz) und an der Salzstraße
Lüneburg-Magdeburg-Liegnitz-Breslau entstand in Anlehnung an eine vermutlich
kurz nach 1200 errichtete, 1301 erstmals erwähnte deutsche Burg. Sie gehörte
nacheinander den Landsberg, Biterolf, Eulenburg bzw. Ileburg, Rodstock, Gorenz
bzw. Gorenc, Polenz sowie Hans Pack. 1425 kam die Herrschaft F. durch Kauf an
Sachsen, das 1422/1423 an die Markgrafen von Meißen gefallen war. 1815 gelangte
sie an Preußen. S. Brandenburg.
L.: Wolff 378; Schlobach, O./Riedbaum, W., Zur Geschichte der Stadt
Finsterwalde, 2. A. 1930; Gericke, W., Geschichte der Stadt Finsterwalde, 1936.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Freusburg (Herrschaft). Die Herrschaft F.
(914, 1048 Froudesbrahderofanc) mit Betzdorf fiel 1220 von den seit 1131
nachweisbaren Herren/Grafen von F. über Eberhard Burggraf von Arenberg an die
Grafen von Sayn. Betzdorf gehörte von 1661 bis 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach,
1741-1791 zu (Brandenburg-)Ansbach, 1791-1802 zu
Preußen, 1802-06 zu Nassau-Usingen, 1806-1815 zum Herzogtum Nassau und
1815-1945 zu Preußen. Das 1376 dem Hochstift Trier zu Lehen aufgetragene F.
wurde 1606 eingezogen, musste aber 1652 an die Erbtöchter Sayns zurückgegeben
werden. Über Sayn-Altenkirchen kam es 1802 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an
Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 346; Semmelroth, R., Die Freusburg, 1930; Neu, H./Laux, J.,
Heimatchronik des Kreises Altenkirchen, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friesack (Herrschaft, Ländchen). In dem
vermutlich von den Ministerialen von Jerichow angelegten F. bei Potsdam bestand
früh eine Burg der Askanier. Burg, Stadt und Herrschaft F. gehörten im 13.
Jahrhundert den Herren von F. 1335 kamen sie als Lehen der Markgrafen von Brandenburg an die Herren von Bredow. Von 1949 bis
1990 zählte F. mit Brandenburg zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 387; Bardey, E., Geschichte von Stadt und Ländchen Friesack, 1894;
Koss, H. v., Das Ländchen Friesack und die Bredows, 1965.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fugger-Dietenheim (Reichsgrafen), Fugger-Dietenheim
und Brandenburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts
hatten die F. die 1539 erworbene Herrschaft Dietenheim mit Brandenburg. S. Fugger.
L.: Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gans von Putlitz (Herren). Putlitz an
der oberen Stepenitz wurde 948 von König Otto I. dem Bistum Havelberg
übertragen. 983 wurde es wieder slawisch. Vermutlich 1147 eroberten die
ministerialischen Herren von P. (Gans Edle zu P.) einen Teil der Prignitz (P.,
Perleberg, Wittenberge, Lenzen, Pritzwalk, Grabow). Sie übten hier
landesherrliche Rechte aus. Sie mussten aber die Lehnshoheit der Bischöfe von
Havelberg bzw. Grafen von Schwerin (Putlitz) und der Markgrafen von Brandenburg (Wittenberge) anerkennen. Grabow und
Lenzen kamen an die Grafen von Schwerin, Pritzwalk an die Markgrafen von Brandenburg. Später wurde auch Perleberg nach
Aussterben der dortigen Linie als erledigtes Lehen eingezogen. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Wiese, H., Chronik der Stadt Putlitz, ungedruckt; Schultze, J.,
Die Prignitz, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gardelegen (Grafen). Nach der 1133
erwähnten Burg G. an der Mulde, die zeitweise dem Kloster Corvey und dann dem
Erzstift Magdeburg gehört hatte, nannten sich Grafen von G. Spätestens 1196 kam
G. an die Markgrafen von Brandenburg.
L.: Wolff 386. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Geyer von Giebelstadt, Geyer zu
Giebelstadt (Reichsritter). Die G(eyer von Giebelstadt bei Ochsenfurt)
entstammten der Ministerialität der Grafen von Rieneck. Bekanntester Vertreter
war Florian G. (1490-3. 6. 1525). Von vor 1550 bis nach 1700 zählten die G. zum
Kanton Odenwald, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1685 wurden die G. Reichsgrafen. Nach ihrem
Aussterben fiel ihre Reichsgrafschaft mit Giebelstadt, Ingolstadt in
Unterfranken, Reinsbronn, Goldbach und Rechten in Neunkirchen an Brandenburg/Preußen (1704).
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 123; Rahrbach 94; Neumaier 73, 149,
152. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gimborn-Neustadt (reichsunmittelbare Herrschaft,
Grafschaft). Schloss Gimborn an der oberen Leppe (bei Gummersbach) gehörte seit
dem 13. Jahrhundert verschiedenen Herren (Herren von Sankt Gereon in Köln,
Berg, Mark, Kruwell, Burtscheid, Nesselrode, Harff). 1550 kam es durch
Einheirat von den märkischen Rittern von Harff an das mainfränkische Geschlecht
Schwarzenberg. 1610 wurde Gimborn zur Unterherrschaft Brandenburgs
und der Pfalz erhoben. Adam von Schwarzenberg, der erste Minister in Brandenburg, eroberte das märkische, 1614 Brandenburg zugeteilte Amt Neustadt, bewirkte bis 1621
die Belehnung mit 12 Bauerschaften nördlich der Agger, kaufte 16 adlige und
steuerbare Güter im Binnenbergischen und erreichte 1630 die Übertragung durch Brandenburg als Mannlehen und freie Reichsherrschaft
sowie 1631 die Reichsunmittelbarkeit dieser Herrschaft G. (u. a. Gummersbach).
1682 wurden die Güter zur Grafschaft erhoben. Die Grafschaft gehörte dem
westfälischen Reichsgrafenkollegium an. 1782/1783 verkauften die inzwischen in
Wien ansässigen Fürsten von Schwarzenberg das 5 Quadratmeilen große G. mit
18000 Einwohnern an die Grafen von Wallmoden (Wallmoden-Gimborn). 1806 kam das
Gebiet an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen und 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 364f.; Zeumer 554 II b 63, 24; Wallner 704 WestfälRK 29; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) B2; Sybel, F. v., Chronik und Urkundenbuch
der Herrschaft Gimborn-Neustadt, Grafschaft Mark 1880.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glogau (Fürstentum, Herzogtum, Residenz
des Herzogs von Glogau der Piasten). G. in Niederschlesien erscheint 1010 als
polnische Herzogsburg. Seit dem 12. Jahrhundert strömten deutsche Siedler zu.
1251 gründete dort Herzog Konrad I. von Niederschlesien anlässlich einer
Erbteilung (1248/1252) eine neue Linie der Piasten.1253 erhielt die Stadt G.
Magdeburger Recht. 1273/1274 teilten Herzog Konrads I. drei Söhne das Gebiet
und nannten sich Herzöge von Sagan, Steinau und G. Herzog Heinrich III. von G.
(† 1309) konnte seine Herrschaft über fast ganz Polen ausdehnen. 1312/1322
wurden Wohlau und Oels abgetrennt. 1331 kam G., wie die meisten schlesischen
Fürstentümer seit 1329, unter die Lehnshoheit Böhmens, das einen Teil des
Gebiets besetzte. 1368 wurde das Herzogtum G. erneut geteilt. Eine Hälfte fiel
an die Herzöge von Sagan, die andere an den König von Böhmen (und Kaiser Karl
IV.) und von diesem 1383 an die Herzöge von Teschen, 1476 nach dem Aussterben
der Glogauer Hauptlinie an König Matthias Corvinus von Ungarn. 1482 wurde
Crossen (Krossen) mit Bobersberg, Züllichau und Sommerfeld an Brandenburg verkauft. Matthias Corvinus'
nichtehelicher Sohn Johann Corvinus vereinigte beide Teile Glogaus wieder und
vergab sie als Lehen an Prinz Johann Albert (1492-1498) und König Sigismund von
Polen (1498-1506). Seit 1506 war G. kein selbständiges Herzogtum mehr, kam 1508
von Polen an Böhmen zurück und fiel 1526 mit diesem an Habsburg. 1632-1634 trug
Wallenstein nochmals den Titel eines Herzogs von G. 1742 ging G., das einen
Flächeninhalt von 83 Quadratmeilen aufwies und in die Kreise G., Freystadt
(Freistadt), Guhrau, Sprottau, Grünberg (Grüneberg) und Schwiebus gegliedert
war, an Preußen über. 1945 kam es unter die Verwaltung Polens sowie 1990 als
politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 485f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H3; Stamm- und
Übersichtstafeln der schlesischen Fürsten, hg. v. Wutke, K., 1911; Blaschke,
J., Geschichte der Stadt Glogau und des Glogauer Landes, 1913; Geschichte
Schlesiens, hg. v. d. hist. Komm. f. Schlesien, Bd. 1 1961; Bein, W., Glogau in
alten Ansichten, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 215.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Görlitz (Herzogtum). An der Kreuzung der
Straßen von Stettin nach Frankfurt an der Oder bzw. Prag und von Leipzig nach
Breslau wird 1071 die wendische villa G. an der Neiße anlässlich der Vergabung
seitens des Königs an den Bischof von Meißen erstmals erwähnt. 1126 erscheint
eine Burg, 1210/1220 die Stadt G., die 1259 an Brandenburg
(Askanier) kam, 1268 Sitz eines eigenen Landes wurde und innerhalb der
Oberlausitz 1303 Magdeburger Recht bestätigt erhielt. Von 1319 bis 1329 gehörte
G. zum Herzogtum Jauer, danach zu Böhmen. Von 1377 bis 1396 war G. Residenz des
eigenen Herzogtums G. des dritten Sohnes Kaiser Karls IV. 1635/1648 fiel G. an
Sachsen, 1815 an Preußen, 1945 in die sowjetische Besatzungszone und damit von
1949 bis 1990 in die Deutsche Demokratische Republik, 1990 in der
Bundesrepublik Deutschland an Sachsen.
L.: Wolff 470; Jecht, R., Geschichte der Stadt Görlitz, 1922ff.; Lemper, E.,
Görlitz, 1959, 4. A. 1980; Heyde, W./Piltz, G., Görlitz, 2. A. 1972; Blaschke,
K., Görlitz, LexMA 4 1989, 1560f.; Anders, I./Wolfrum, P., Görlitz, 1998;
Jajesniak-Quast, D./Stoklosa, K., Geteilte Städte an Oder und Neiße, 2000;
Görlitz – Ansichten eines Denkmals, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grabow (Land). G. in Mecklenburg wurde
in Anlehnung an eine slawische Burg 1252 von den Grafen von Dannenberg
gegründet. Das Land G. kam 1288 an Brandenburg
und 1320 an Mecklenburg.
L.: Wolff 443. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grumbach (Reichsritter). Im 16. bis 18. Jahrhundert
zählten die G. zu den Kantonen Rhön-Werra (von Anfang des 16. bis Mitte des 18.
Jahrhunderts) und Steigerwald (17. Jahrhundert) des Ritterkreises Franken. Früh
waren sie auch im Kanton Odenwald immatrikuliert. Wilhelm von G. (1503-1567)
war Schwager Florian Geyers sowie Lehnsmann des Hochstifts Würzburg und der
Markgrafen von Brandenburg und unternahm für die
Reichsritterschaft den letzten Versuch einer Erhebung gegen die Landesherren
(Grumbachsche Händel), in dessen Verlauf er 1563 geächtet und 1567 hingerichtet
wurde.
L.: Stieber; Roth v. Schreckenstein 2, 593; Ortloff, F., Geschichte der
Grumbacher Händel, 1868ff.; Seyler 366; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 13, 17;
Riedenauer 124; Stetten 10f., 25; Rahrbach 110; Neumaier 89. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hadmersleben (Grafen). H. wird erstmals 961 erwähnt. Die Burg H. am Übergang der Straße von Halberstadt nach Magdeburg über die Bode war Stammsitz der Grafen von H. (1144-1416). Der Ort H. fiel 1367/1372 an das Erzstift Magdeburg, 1680 an Brandenburg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Halberstadt (Hochstift, Fürstentum,
Residenz). Karl der Große errichtete ein von Bischof Hildegrim von
Châlons-sur-Marne geleitetes Missionsbistum für das südliche Sachsenland, das
bis 818/820 seinen Sitz in Seligenstadt, dem heutigen Osterwieck, hatte. An
seine Stelle trat (vor 814 ? oder um) 827 das Bistum H., das dem Erzbistum
Mainz unterstellt wurde. Durch die Errichtung des Erzbistums Magdeburg wie des
Bistums Merseburg verlor es seine östlichen Gebiete. 989 erwarb es Markt, Zoll
und Bann des Ortes H. Von Heinrich III. erhielt es umfangreiche Grafenrechte
(1052 Grafschaft im Harzgau), die es aber nur im engen Umkreis von H. zur
Errichtung eines Herrschaftsgebiets (bis Osterwieck, Oschersleben, Ermsleben [1332]
und Aschersleben [1322]) nutzen konnte. Von 1479 bis 1566 war es mit Magdeburg
verbunden, wobei es 1541 zur Reformation übertrat. Danach fielen die
Grafschaften Hohnstein und Regenstein heim. 1648 wurde das Bistum aufgehoben
und das Hochstift als Fürstentum an Brandenburg
übertragen. Das Fürstentum umfasste den halberstädtischen Kreis (mit der Stadt
H., den Ämtern H., Gröningen, Kloster Gröningen und Schlanstedt, der Grafschaft
Regenstein und acht adligen Gerichten), den ascherslebenschen Kreis (mit der
Stadt Aschersleben, den Gerichten Gatersleben, Hausneindorf, Ermsleben und
Konradsburg, dem Domkapitelsamt Schneidlingen und den Ämtern Winningen
[Wieningen] und Falkenstein [Freckenstein]), den oschersleben-weferlingenschen
Kreis (mit den Ämtern Oschersleben, Krottorf (im Kreis Börde), Emmeringen und
Weferlingen), den osterwieck-hornburgischen Kreis (mit der Stadt Osterwieck,
dem Domkapitelamt Zilly und den Ämtern Hornburg, Wülperode, Stötterlingen und
Dardesheim) und die Herrschaft Derenburg. 1807 kam H., das mit der
Reichsgrafschaft Regenstein zusammen 31 Quadratmeilen umfasste, zum Königreich
Westphalen, 1815 zur preußischen Provinz Sachsen und 1945 zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 440f.; Zeumer 553 II b 20; Wallner 706 NiedersächsRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E5, III 38 (1789) D2;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt, hg. v. Schmidt, G., Bd.
1ff. 1883ff.; Brackmann, A., Geschichte des Halberstädter Domkapitels, 1898;
Fritsch, J., Die Besetzung des Halberstädter Bistums, 1913; Schmidt-Ewald, W.,
Die Entstehung des weltlichen Territoriums der Bischöfe von Halberstadt, 1916;
Müller, E., Die Entstehungsgeschichte der sächsischen Bistümer unter Karl dem
Großen, 1938; Bogumil, K., Das Bistum Halberstadt im 12. Jahrhundert, 1972;
Schrader, F., Ringen, Untergang und Überleben der katholischen Klöster in den
Hochstiften Magdeburg und Halberstadt von der Reformation bis zum Westfälischen
Frieden, 1977; Militzer, K./Przybilla, P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat.
Halberstadt und Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Maseberg,
G., Halberstadt zur Zeit der Befreiungskriege, 1988; Bogumil, K., Halberstadt,
LexMA 1989, 1870ff. ; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg.
v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998: Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 538, 1, 2, 246.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hausen (Herrschaft). Die Herrschaft H.
nördlich von Schwäbisch Gmünd lag innerhalb der Herrschaft Limpurg. H. war
Mannlehen Bayerns. Nach dem Aussterben der Limpurg kam es als Lehen an einen
Herrn von Bredow. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft über die
Markgrafen von (Brandenburg-)Ansbach zum
fränkischen Reichskreis.
L.: Wolff 127; Wallner 694 FränkRK 21.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Havelberg (Hochstift, Residenz). An der
günstigen Lage kurz vor der Einmündung der Havel in die Elbe bestand wohl
bereits früh ein slawischer Stammesmittelpunkt, an dem vielleicht 929 eine
Höhenburg angelegt wurde. (947 oder) 948 gründete König Otto I. in H. ein
Missionsbistum, das zunächst dem Erzbistum Mainz, 968 dem Erzbistum Magdeburg
unterstellt und nach der Zerstörung 983 erst im 12. Jahrhundert, nach der
Wiedereroberung des Gebiets durch den Askanier Albrecht den Bären (1136/1137),
wiederbegründet wurde (1147/1150). Es erlangte umfangreiche Güter (Plattenburg,
Putlitz, Wilsnack, Wittstock) und war zunächst reichsunmittelbar, geriet aber
vom 14. Jahrhundert an zunehmend in Abhängigkeit von den Markgrafen von Brandenburg, wurde im 15. Jahrhundert landsässig und
blieb bis zu seiner Aufhebung 1571 unter der Landeshoheit Brandenburgs. Das evangelisch gewordene Domkapitel
bestand bis 1819.
L.: Wolff 387; Heckel, J., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifter
Preußens, 1924; Historischer Atlas der Provinz Brandenburg,
Kirchenkarten Nr. 1 und 2, hg. v. Wentz, G., 1929ff.; Wentz, G., Das Bistum
Havelberg, 1933; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Mitteldeutsche Bistümer im
Spätmittelalter, hg. v. Schmidt, R., 1988; Escher, P., Havelberg, LexMA 4 1989,
1980f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 543, 1, 2, 258.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Henneberg (Grafschaft). Seit dem Ende des
11. Jahrhunderts (Juli 1096) nannte sich ein aus dem Grabfeld stammendes, in
enger Verbindung zur Abtei Fulda stehendes und 1037 (Poppo I. † 1078) erstmals
urkundlich bezeugtes Geschlecht, das zwischen Thüringer Wald, Rhön und
Hassbergen begütert war, nach der Burg H. (Hainberg, mit Laubwald bedeckter
Berg) im Grabfeld zehn Kilometer südwestlich Meiningens. Es trat nach schweren
Niederlagen durch die Bischöfe von Würzburg, deren Reichsvögte, Burggrafen
(1091) und Marschälle das Geschlecht stellte, in deren Lehnsdienst ein. 1230
verlor es das Burggrafenamt von Würzburg sowie Meiningen, Mellrichstadt und
Stockheim und wurde mit dem Kern seiner Herrschaft nach Thüringen abgedrängt,
1310 aber in den gefürsteten Grafenstand erhoben. Im thüringischen
Erbfolgestreit erhielt es 1249 für seine Ansprüche Schmalkalden („neue
Herrschaft“, die 1291 in weiblicher Linie vorübergehend an Brandenburg fiel). 1274 erfolgte eine Teilung in die
drei Linien Henneberg-Schleusingen (bis 1583, 1310 Fürstengenossen),
Henneberg-Aschach (bis 1549, 1486 in den Reichsfürstenstand erhoben) und
Henneberg-Hartenberg(-Römhild) (bis 1378/1379, Güter durch Verkauf an
Henneberg-Aschach). Die sog. „neue Herrschaft“ (Coburg, Sonneberg), die
Heinrich VIII. über Jutta von Brandenburg
zurückgewonnen hatte, ging 1353 über drei Erbtöchter als Frauenlehen
größtenteils an das Haus Wettin (Sachsen), teilweise (um Königshofen) an
Würzburg verloren. 1542 wurde Meiningen im Tauschwege vom Hochstift Würzburg
erworben. Wilhelm V. schloss 1554 infolge Verschuldung eine Erbverbrüderung mit
dem Haus Wettin (Meißen, Sachsen). Nach dem Tode des letzten Grafen (1583)
verwalteten auf Grund der Erbverbrüderung von 1554 die beiden wettinischen
Linien (Sachsen) die Güter gemeinsam bis 1660. Bei der Teilung fiel der
Hauptteil an das ernestinische Sachsen-Meiningen (bis 1920), der Rest an (das
albertinische) Sachsen (Kursachsen). Die Herrschaft Schmalkalden musste
Hessen-Kassel überlassen werden. Am Ende des 18. Jahrhunderts war die
ursprünglich 28 Quadratmeilen große, zum fränkischen Reichskreis zählende
Herrschaft H. mit etwa 74000 Einwohnern wie folgt aufgeteilt: Sachsen hatte ein
Gebiet von 8,5 Quadratmeilen mit 22000 Einwohnern (die Ämter Schleusingen,
Suhl, Kühndorf, Benshausen und die Kammergüter und Vorwerke Veßra und Rohr
[Rohra]), Sachsen-Weimar-Eisenach 5,3 Quadratmeilen mit 15000 Einwohnern (die
Ämter Ilmenau, Lichtenberg oder Ostheim und Kaltennordheim), Sachsen-Meiningen
10 Qadratmeilen mit 26000 Einwohnern (Stadt Meiningen und die Ämter Meiningen
und Untermaßfeld (Maßfeld), Wasungen, Sand, Frauenbreitungen und Römhild),
Sachsen-Coburg-Saalfeld 2,7 Quadratmeilen mit 7600 Einwohnern,
Sachsen-Gotha-Altenburg 0,6 Quadratmeilen mit 1800 Einwohnern (das Amt Themar)
und Sachsen-Hildburghausen 0,75 Quadratmeilen mit 1800 Einwohnern (das Amt
Behrungen). Der kursächsische Teil kam 1815, der hessische 1866 an Preußen.
Sachsen-Meiningen ging 1920 in Thüringen auf.
L.: Wolff 114; Zeumer 553 II b 39; Wallner 691 FränkRK 6 a-f, 16, 21; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) D2; Schultes, J. A., Die
Geschichte des gräflichen Hauses Henneberg, Teil 1f. 1788ff.; Hennebergisches
Urkundenbuch, hg. v. Schöppach, K./Brückner, G., Teil 1ff. 1842ff.; Füsslein,
W., Berthold VII. Graf von Henneberg, 1905, Neudruck 1984; Zickgraf, E., Die
gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen, Geschichte des Territoriums und
seiner Organisation, 1944; Hess, U., Die Verwaltung der gefürsteten Grafschaft
Henneberg, Diss. phil. Würzburg 1944 (ungedruckt); Henning, E./Jochums, G.,
Bibliographie zur Hennebergischen Geschichte 1976; Wendehorst, A., Henneberg,
LexMA 4 1989, 2130; Wölfling, G., Geschichte des Henneberger Landes zwischen
Grabfeld, Rennsteig und Rhön, 1992; Mötsch, J./Witter, K., Die ältesten
Lehnsbücher der Grafen von Henneberg, 1996; Wagner, H., Entwurf einer
Genealogie der Grafen von Henneberg, Jb. d. hennebergisch-fränk. Geschichtsvereins
11 (1996), 33; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 96, 798; Regesten des Archivs der Grafen von
Henneberg-Römhild, hg. v. Mötsch, J., 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Herford (Reichsstadt). Die im Anschluss
an das adlige, reichsunmittelbare Frauenstift H. entstandene Siedlung besaß
seit etwa 1170 oder 1180 Stadtrecht. Die Reichsunmittelbarkeit der ab 1520
evangelisch gewordenen Stadt wurde 1631 durch Urteil des Reichskammergerichts
bestätigt, obwohl der Ort 1547 durch Urteil des Reichskammergerichts
Jülich-Berg unterstellt worden war. Seit 1647/1652 stand die Stadt aber unter
der Hoheit Brandenburgs bzw. Preußens, das H.
als Erbe von Jülich-Berg-Ravensberg 1647 bis 1650 und 1652 endgültig besetzte.
1810/1811 kam H. zum Königreich Westphalen, 1815 wieder zu Preußen und 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 320; Korte, F., Die staatsrechtliche Stellung von Stift und Stadt
Herford vom 14.-17. Jahrhundert, Jahresberichte d. hist. Ver. f. Gfsch.
Ravensberg 58, 1ff.; Pape, R., Über die Anfänge Herfords, Diss. phil. Kiel
1955; Pape, R., Herford im Bild, 1964; Freie und Hansestadt Herford, hg. v.
Herforder Verein f. Heimatkunde, Bd. 1ff. 1982ff.; 1200 Jahre Herford - Spuren
der Geschichte, hg. v. Schuler, T./Helmert-Corvey, T., 1989; Rechtsbuch der
Stadt Herford. Vollständige Faksimile-Ausgabe im Orginal-Format der
illuminierten Handschrift aus dem 14. Jahrhundert, hg. v. Helmert-Corvey, T.,
1989;Meineke, B., Die Ortsnamen des Kreises Herford, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hevellerland, (Gau bzw. Gebiet um die
Havelseen, Heueldun, Heveldon, Heuellon, Hevellergau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 (Brandenburg, Nienburg, Duben, Potsdam, Geltow);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Heveldun, Hevellon.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hildburghausen (Herrschaft). H. an der Werra
dürfte in fränkischer Zeit gegründet worden sein, erscheint aber erstmals 1234
(Hilteburgehusin), als Graf Otto von Henneberg-Bodenlauben
(Henneberg-Botenlauben) seine Güter in H. an das Hochstift Würzburg übertrug.
Von 1270 bis etwa 1304 gab Würzburg es als Lehen an die Herren von Wildberg.
Danach kam es kurz an die Markgrafen von Brandenburg
und dann an die Herrschaft Coburg, die Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen
1316 erwarb. 1353 fiel H. an die Burggrafen von Nürnberg und 1374 mit Heldburg
durch Heirat an die Landgrafen von Thüringen. Innerhalb des Hauses Wettin kam
es 1572 an Sachsen-Coburg-Eisenach (Sachsen-Coburg) 1638/1640 an
Sachsen-Altenburg und von 1672 bis 1680 an Sachsen-Gotha. 1680 wurde es Sitz
des (aus H., Heldburg, Eisfeld, Veilsdorf, Schalkau, seit 1683 Königsberg, seit
1705 Sonnefeld und seit 1714 Behrungen gebildeten) Herzogtums
Sachsen-Hildburghausen. 1920 gelangte H. an Thüringen. S.
Sachsen-Hildburghausen.
L.: Wolff 397; Human, A., Chronik der Stadt Hildburghausen, 1886.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlohe-Brauneck (Herren). Nach der Burg Brauneck bei Creglingen an der Tauber nannte sich seit 1243 ein Zweig der Herren von Hohenlohe. Den Herren von H. gehörte im 14. Jahrhundert unter anderem das erstmals 1045 genannte Creglingen. 1434 erlosch die Familie im Mannesstamm. Durch die Erbtochter kam die Herrschaft an die Grafen von Schwarzburg, dann an den Sohn (Michael von Hardegg [Hardeck]). Dieser verkaufte die Güter 1448 an die Markgrafen von Ansbach (Brandenburg-Ansbach). 1810 kam Creglingen an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenschwangau (Herren, Herrschaft). 1090
erscheint die Burg Schwangau am Austritt des Lechs aus den Alpen. Die
zugehörige Herrschaft kam 1191 von den Welfen an die Staufer und nach deren
Ende ans Reich. Die Herren von Schwangau hatten die Herrschaft noch am Ende des
15. Jahrhunderts inne. 1535 kam sie an die Augsburger Patrizierfamilie
Baumgartner, 1561 pfandweise an Brandenburg, das
seine Rechte 1567 an Bayern verkaufte. 1603/1604 erlangte Bayern eine
Anwartschaft, 1670 das zum bayerischen Reichskreis zählende Reichslehen selbst.
Von 1705 bis 1714 und 1778/1779 war H. kurzfristig beim Reich.
L.: Wolff 136; Wallner 711 BayRK 1; Knussert, R., Das Füssener Land in früher
Zeit, 1955. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenzollern (Grafen, gefürstete Grafschaft).
1061 erscheinen Burchard und Wezil de Zolorin, seit 1111 Graf Friedrich von
Zollern (Zolre), die sich nach der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg
Zollern (seit 1350 H., aus lat. [mons] solarius?, Sonnenberg) bei Hechingen
nannten und vielleicht von den Burchardingern, die im 10. Jahrhundert das
schwäbische Herzogtum innehatten, abstammten. Graf Burchard eröffnete um 1170
eine 1486 erloschene Linie Hohenzollern-Hohenberg. Graf Friedrich III. erlangte
1191 durch Heirat mit Sophie von Raabs neben Gütern in Österreich die
Burggrafschaft Nürnberg. Seine Söhne teilten um 1204/1227 die Güter. Konrad
erhielt die Burggrafschaft Nürnberg und begründete die fränkische, später
evangelische Linie, Friedrich erhielt die schwäbischen Stammgüter und
begründete die schwäbische, katholisch bleibende Linie (Hechingen, Haigerloch,
Sigmaringen). Innerhalb der fränkischen Linie heiratete Konrad die Erbtochter
der Grafen von Abenberg und erwarb Friedrich III. († 1297) durch Heirat aus dem
Erbe der Herzöge von Andechs-Meranien Bayreuth und Kulmbach. Friedrich IV. (†
1332) kaufte 1331 Ansbach. Friedrich V. wurde 1363 in den Reichsfürstenstand
erhoben. 1364 wurde Schwabach, 1368 Gunzenhausen erworben, um 1400
Wassertrüdingen, Feuchtwangen, Uffenheim, Crailsheim und Erlangen. 1403 wurden
die Güter in die Gebiete auf dem Gebirg um Kulmbach, Bayreuth und Hof mit dem
Vogtland sowie in die Gebiete unter dem Gebirg um Ansbach geteilt, fielen 1420
aber wieder zusammen. 1411/1415/1417 wurde außerdem von König Sigmund das
Kurfürstentum Brandenburg erlangt, womit
zugleich der Rückzug aus Nürnberg begann. Kurfürst Albrecht Achilles bestimmte
1473 durch die sog. dispositio Achillea die fränkischen Fürstentümer zu einer
Sekundogenitur Brandenburgs. 1791 fielen die
zwischenzeitlich mehrfach vereinigten und wieder verselbständigten fränkischen
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth durch Abtretung seitens Markgraf
Alexanders, mit dem die fränkischen Nebenlinien 1806 erloschen, an Preußen. Die
schwäbische Linie erwarb 1497 durch Tausch gegen ihre erheiratete Herrschaft
Rhäzüns in Graubünden von Österreich die Herrschaft Haigerloch, 1534 durch
Erbschaft von den Grafen von Werdenberg Österreichs Lehngrafschaften
Sigmaringen und Veringen sowie 1552 die Herrschaft Wehrstein. 1576 wurden die
Güter zwischen den Linien Hohenzollern-Hechingen (Eitel Friedrich II.) und
Hohenzollern-Sigmaringen (Karl II.) geteilt. Eitel Friedrich IV. erhielt die
alte Grafschaft Zollern (bzw. seit Mitte des 16. Jahrhunderts H.) mit Hechingen
und den Klöstern Rangendingen, Sankt Luzen (Sankt Lutzen) in Hechingen und
Stetten (Hohenzollern-Hechingen), Karl II. die Grafschaft Sigmaringen mit den
Klöstern Hedingen und Inzigkofen sowie die Grafschaft Veringen, zu denen noch
die Herrschaft Haigerloch mit Kloster Gruol und die Herrschaft Wehrstein kamen
(Hohenzollern-Sigmaringen). 1623 erlangten beide Linien die Reichsfürstenwürde,
1653 Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium. 1800 umfassten die zum
schwäbischen Reichskreis zählenden Grafschaften ein Gebiet von 4,5
Quadratmeilen mit 12000 Einwohnern. 1803/1806 blieben sie von der
Mediatisierung verschont und erlangten ihrerseits weitere Güter (Hirschlatt,
Glatt, Beuron u. a.). Am 7. 12. 1849 dankten die Fürsten beider Linien
zugunsten Preußens, mit dem seit 1695/1707 Erbverträge bestanden, ab
(preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen bzw. hohenzollerische Lande). Die
Linie Hohenzollern-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie
Hohenzollern-Sigmaringen Fürsten von H. 1926 erhielten die H. als
Enteignungsentschädigung für alle ihre Güter rund 100000 Hektar Land, 15
Millionen Reichsmark und einige Schlösser. 1945 wurde der preußische
Regierungsbezirk Sigmaringen dem Land Württemberg-Hohenzollern zugeteilt.
1951/1952 kamen die Kreise Hechingen und Sigmaringen mit 1142 Quadratkilometern
und 86000 Einwohnern an Baden-Württemberg. S. Ansbach, Bayreuth, Brandenburg, Nürnberg, Preußen,
Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Zeumer 553 II b 47, 554 II b 61,24; Wallner 687 SchwäbRK 30;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Monumenta Zollerana, hg. v. Graf Stillfried, R./Märcker, T., Bd. 1ff.
1852ff.; Cramer, J., Die Grafschaft Hohenzollern 1400-1850, 1873; Graf
Stillfried, R., Stammtafel des Gesamthauses Hohenzollern, 1879; Schmid, L., Die
älteste Geschichte des Gesamthauses der Hohenzollern, Bd. 1ff. 1884ff.;
Hohenzollersche Forschungen, hg. v. Meyer, C., Bd. 1ff. 1891ff.; Kessler, H.,
Beschreibung der Hohenzollernschen Lande, 1893; Quellen und Forschungen zur
deutschen, insbesondere hohenzollernschen Geschichte, 1905ff.; Rogge, B., Fünf
Jahrhunderte Hohenzollernherrschaft in Brandenburg-Preußen,
1915; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987;
Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg und Franken, 1932; Eisele, K.,
Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer Nachbarn, 1956;
Kallenberg, F., Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des alten Reichs,
1962; Bernhardt, W./Seigel, R., Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte,
1975; Seyboth, R., Die Markgrafentümer Ansbach und Bayreuth unter der Regierung
Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515), 1985; Schuhmann, G., Residenzen
der fränkischen Hohenzollern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987) 67ff.; Sauer, P.,
Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Mast, P., Die
Hohenzollern in Lebensbildern, 1988; Kiel, R., Die Hauschronik der Grafen
Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der Kanzleibibliothek Bayreuth, 1988;
Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte der Grafschaft Zollern im
Spätmittelalter, 1990; Massenbach, H. Frhr. v., Die Hohenzollern einst und
jetzt, 1990; Wendehorst, A., Hohenzollern, LexMA 5 1990, 83f.; Stamm-Kuhlmann,
D., Die Hohenzollern, 1995; Hohenzollern, hg. v. Kallenberg, F., 1996;
Neugebauer, W., Die Hohenzollern, Bd. 1ff. 1996ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 112, 117;
Spälter, O., Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur Territorialherrschaft in
Franken, 2005; Schönpflug, D., Die Heiraten der Hohenzollern, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohnstein, Hohenstein, Honstein
(Grafschaft). Nach der vielleicht schon vor dem 12. Jahrhundert bei Neustadt
bei Nordhausen errichteten, 1130 erstmals genannten Burg H. nannten sich seit
1182/1188 die seit 1154 (comes Adalger) nachweisbaren, vielleicht von König Lothar
von Süpplingenburg (1125-1137) mit Reichsgut ausgestatteten, mit den
ludowingischen Landgrafen von Thüringen verwandten Grafen von Ilfeld (dort vor
1190 ein Stift). Sie gewannen rasch umfangreiche Güter zwischen Wipper und
Oberharz, verloren aber den Osten des Gebiets, als sich um 1200 (1201) die
Linie der Grafen von Stolberg abzweigte. Die vielleicht schon von König Lothar
III. von Süpplingenburg eingerichtete Grafschaft H. erwarb zwischen 1238 und
1267 stückweise als Lehen Halberstadts die Grafschaft Klettenberg mit der
Vogtei über Kloster Walkenried, 1268 Sömmerda und im 14. Jahrhundert die
Grafschaft Lohra. Die 1289 abgetrennte Linie Sondershausen drang nach Thüringen
vor und wurde 1356 von den Grafen von Schwarzburg beerbt. Eine weitere Teilung
erfolgte 1315. Ein Zweig erhielt 1481 die Herrschaft Schwedt an der Oder als
Lehen, starb aber 1609 aus. Die Hauptlinie Klettenberg starb nach verschiedenen
Teilungen 1593/1633 aus. Von den Gütern ging die nach 1253 erlangte
Reichsvogtei über Nordhausen an Sachsen-Weimar, andere Teile an Braunschweig
sowie vor allem an das Hochstift Halberstadt und damit 1648 an Brandenburg, das sie von 1653 bis 1702 an die Grafen
von Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Sayn-Wittgenstein) gab. Um 1800 umfasste
die zum obersächsischen Reichskreis zählende Grafschaft ein Gebiet von 5 bzw. 7
Quadratmeilen, die sich wie folgt aufteilten: Um 1 bzw. 2 Quadratmeilen
gehörten dem König von Großbritannien, 3 Quadratmeilen den Grafen
Stolberg-Stolberg und 1 bzw. 2 Quadratmeilen den Grafen Stolberg-Wernigerode.
Das über Braunschweig an Hannover gelangte Gebiet fiel 1866 an Preußen. S.
Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 422ff.; Wallner 711 ObersächsRK 22, 27, 28; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer,
H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Meyer,
K., Die Grafen von Hohnstein, Zs. d. Harzvereins 28 (1895); Meyer, K., Die Burg
Hohnstein, 1897; Reichardt, R., Die Grafschaft Hohenstein im 16. und 17.
Jahrhundert, 1900; Mascher, K., Reichsgut und Komitat am Südharz im
Hochmittelalter, 1957; Blaschke, K., Hohnstein, LexMA 5 1990, 86; Casemir,
K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge um 1616, 1996.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holtz, vom, Holz (Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die vom H. mit Aichelberg (1663), Alfdorf (1628/1640),
Bartholomä 1708, Wißgoldingen (1742) und Unterdeufstetten (1742-1761, von den
Rüdinger von Rüdingerfels (Rüdingern von Rüdingerfels) erworben,) zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit der Herrschaft Mühringen
(Hohenmühringen) erlangten sie bis zum Verkauf an die Markgrafen von Brandenburg (Ansbach) (1695) die Mitgliedschaft im
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Mit Amlishagen, Hagenhof sowie
Teilen von Limbach, Michelbach und Hengstfeld gehörten sie seit der Mitte des
18. Jahrhunderts dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 56, 62; Hellstern 206; Kollmer 370, 377, 380; Winkelmann-Holzapfel 153;
Stetten 36, 183; Riedenauer 124; Schulz 264; Rahrbach 126; Neumaier 164.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hörde (Herren). Nach der Burg H. bei
Dortmund benannten sich seit 1198 die Herren von H. Von ihnen kam die Burg 1296
gegen den Widerstand des Erzstifts Köln an die Grafen von der Mark und damit
später an Brandenburg bzw. Preußen und 1946 zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Brockpähler, W., Hörde, 1928. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jägerndorf (Herzogtum, Residenz). J. in
Oberschlesien an der Straße Breslau-Olmütz am Zusammenfluss von Oppa und
Geldoppa wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts als Stadt zu deutschem Recht
gegründet. Es gehörte ursprünglich zum Herzogtum Troppau. 1384 fiel es von
Troppau an Oppeln, 1390 an Jodok von Mähren, 1411 an König Wenzel von Böhmen
und 1421 an Ratibor. 1437 spaltete sich J. als eigenes Herzogtum ab. 1493 kam
es nach Absetzung des Fürsten durch König Matthias Corvinus (1474) an die
Freiherren von Schellenberg. 1523 erwarb Markgraf Georg von Ansbach dieses
Herzogtum. Nach dem Tod seines Sohnes Georg Friedrich fiel es an die Markgrafen
von Brandenburg, die es mit Oderberg und Beuthen
zusammenfassten. 1617/1621 gingen diese Gebiete infolge Teilnahme des Herzogs
am böhmischen Aufstand an Österreich verloren. Den nördlichen Teil des Landes
konnte König Friedrich II. 1742 an Preußen zurückgewinnen. Das Herzogtum
umfasste ein Gebiet von 17 Quadratmeilen. 1918/1919 fiel das Gebiet von
Österreich an die Tschechoslowakei, 1993 an Tschechien.
L.: Wolff 481, 488; Biermann, G., Geschichte der Herzogtümer Troppau und
Jägerndorf, 1874; Stamm- und Übersichtstafeln der schlesischen Fürsten, hg. v.
Wutke, K., 1911; Geschichte Schlesiens, hg. v. d. Hist. Komm. f. Schlesien, Bd.
1 1961; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 182; Urbare des Fürstentums Jägerndorf aus der Zeit der
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (1531-1535-1554/78),
hg. v. Hanke, S. u. a., 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jerichow (Land). Nach der schon 1144
bezeugten Burg J. am Elbeufer wurde das zugehörige Umland zwischen Elbe und
Havel bis zum Plauer See als Land J. bezeichnet. Es war zwischen den
Erzbischöfen von Magdeburg und den Markgrafen von Brandenburg
umstritten. 1680 fiel es mit dem Hochstift an Brandenburg
und gehörte damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik
(Stadt J. in Sachsen-Anhalt).
L.: Wolff 428f.; Eiteljörge, A., Jerichow, die alte Klosterstadt, 2. A. 1925.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Johanniterorden (Reichsfürst),
Johannitermeister. Vermutlich 1048, jedenfalls vor 1072 gründeten Kaufleute aus
Amalfi bereits vor den Kreuzzügen in Jerusalem ein Spital. Daraus entstand nach
der Eroberung Jerusalems (1099) eine Ordensgemeinschaft, die zunächst in den
Kreuzfahrerstaaten, bald aber auch in allen Teilen Europas Ordenshäuser bzw.
Hospitäler errichtete und in den Kreuzfahrerstaaten Antiochien und Tripolis
auch herrschaftliche Rechte gewann. Die von dem Ordensmeister Raymund von Puy
(1120-1160) 1137 erlassene Ordensregel gab dem geistlichen Orden
ritterschaftliche Züge. An der Spitze des Ordens stand der Großmeister, der von
den acht Großwürdenträgern der acht Zungen des Ordens beraten wurde. Nach dem
Fall Akkons (1291) verlegte der Großmeister seinen Sitz nach Limassol (Limisso)
auf Zypern und wurde Vasall des dortigen Königshauses. Von 1308 bis 1310 eroberte
er Rhodos und dessen Nachbarinseln. 1312 erlangte er einen Teil der Güter des
aufgelösten Templerordens in Frankreich. 1372 ließ sich die Ballei Brandenburg im Vergleich von Heimbach besondere Rechte
einräumen. 1522/1523 musste nach Siegen der Türken der Sitz von Rhodos verlegt
werden (u. a. Viterbo). 1530 übertrug Kaiser Karl V. als König von Sizilien dem
Orden Malta und seine Nachbarinseln sowie Tripolis gegen einen symbolischen
Tribut aber ohne Heerfolgepflicht zu Lehen. Seitdem wurde der Orden auch
Malteserorden genannt. Nach der Reformation traten die Mitglieder der Ballei Brandenburg zum evangelischen Glauben über. 1548
erhielt der J. bzw. der Johannitermeister in Deutschland, der seit 1187 als
Großprior an der Spitze der deutschen Zunge des Ordens stand und seit 1428
(endgültig 1505) seinen Sitz in Heitersheim hatte, Sitz und Stimme auf der
geistlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Deutsche Kommenden
bestanden u. a. in Dätzingen und Rohrdorf, Schwäbisch Hall (Hall) und Affaltrach,
Heitersheim, Hemmendorf und Rexingen, Kleinerdlingen (Kleinnördlingen),
Leuggern, (Neuburg,) Rothenburg, Überlingen, Villingen, Würzburg und
Biebelried. 1781 wurde der Orden mit dem Antoniterorden vereinigt. 1789 verlor
er seine Güter in Frankreich, 1798 auch Malta (an Frankreich). Um 1800 zählte
der J. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Durch § 27 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der J. bzw.
Malteserorden für den Verlust seiner linksrheinischen Güter die Grafschaft
Bonndorf, die Abteien Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Schuttern, Sankt Peter,
Tennenbach und alle Stifter, Abteien und Klöster im Breisgau. 1806 erlosch auch
das Großpriorat in Heitersheim, nachdem das Fürstentum Heitersheim schon früher
allmählich tatsächlich unter die Landeshoheit Österreichs sowie 1805/1806 an
Baden gelangt war. 1852 wurde die Ballei Brandenburg
vom König von Preußen in ihren Rechten wiederhergestellt. 1999 hatte der
evangelische Teil des Johanniterordens rund 3400 Mitglieder.
L.: Zeumer 552 II a 30; Riedenauer 129; Geschichte des Malteserordens nach
Vertot, bearb. v. Niethammer, Bd. 1ff. 1792; Falkenstein, K., Geschichte des
Johanniterordens, 1867; Pflugk-Harttung, J. v., Die Anfänge des
Johanniterordens in Deutschland, 1899; Rödel, W., Das Großpriorat Deutschland
des Johanniterordens, Diss. phil. Mainz 1966; Engel, C., Histoire de L’Ordre de
Malte, 1968; Waldstein-Wartenberg, B. Graf v., Rechtsgeschichte des
Malteserordens, 1969; Der Johanniter-Orden. Der Malteser-Orden, hg. v. Wienand,
A., 3. A. 1988; Barz, W., Georg Schilling von Cannstatt. Ein deutscher
Johanniter auf Malta, (in) Der Johanniterorden in Baden-Württemberg 69 (1984),
5; Riley-Smith, J., Johanniter, LexMA 5 1990, 613ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 739
(Johannitermeister); Die Johanniter, die Templer, der Deutsche Orden, die
Lazariter und Lazariterinnen, die Pauliner und die Serviten in der Schweiz,
bearb. v. Andenmatten, B. u. a., 2006 (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Jüterbog (Land). J. an der oberen Nuthe
wird vermutlich als Dorf und Burg erstmals 1007 genannt. Es bildete den
Mittelpunkt des zwischen Zauche, Teltow, Baruth und Lausitz gelegenen Landes
(1174/1185) J. (Luckenwalde, J., Jessen und 60 Dörfer). Bis 1635 gehörte J. zum
Erzstift Magdeburg, von 1635 bis 1815 zu Sachsen, dann zu Preußen (Brandenburg) sowie von 1945 bis 1990 zur sowjetischen
Besatzungszone/Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 401; Brandt, J., Geschichte der Kreisstadt Jüterbog, 1826ff.;
Heffter, C., Urkundliche Chronik der alten Kreisstadt Jüterbog und ihrer
Umgebungen, 1851; Sturtevant, E., Chronik der Stadt Jüterbog, 1936.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kitzingen (Kloster, Reichsabtei?). Das
Kloster K. (748 Chittzinga) wurde vielleicht schon in vorbonifatianischer Zeit
auf Reichsgut gegründet. 1007 war es eine Abtei königlichen Rechts, die von
König Heinrich II. dem Hochstift Bamberg gegeben wurde. Die Vogtei übten seit
dem elften Jahrhundert die späteren Grafen von Hohenlohe aus. Im 14.
Jahrhundert teilten sich Bischof von Würzburg und Burggrafen von Nürnberg
(später die Markgrafen von Ansbach bzw. Brandenburg-Ansbach)
die Herrschaft. 1521 erscheint K. in der Reichsmatrikel. 1544 wurde die
Reformation eingeführt und 1802/1803 kam K. von Würzburg an Bayern.
L.: Wolff 100; Bachmann, L., Kitzinger Stadtgeschichte, 1929; Apud Kizinga
monasterium, hg. v. Walter, H., 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Klettenberg (Herrschaft, Grafschaft). Die
nach der Burg Hohnstein bei Nordhausen benannten Grafen von Hohnstein, welche
die älteren, 1187 erstmals bezeugten, nach der Burg K. bei Walkenried benannten
Grafen von K., die vielleicht von der edelfreien Familie von Ballhausen
abstammten und zwischen Walkenried und Nordhausen sowie am südlichen Rand der
Goldenen Aue begütert waren, von 1238 bis 1253/1267 allmählich verdrängten,
spalteten um 1315 die Linie K. ab. Sie starb nach weiteren Teilungen 1593/1633
aus. Die zum obersächsischen Reichskreis zählende Grafschaft fiel 1648 mit
Halberstadt an Brandenburg, das sie als Lehen an
die Grafen von Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Sayn-Wittgenstein) ausgab, aber
1702 wieder einzog. Um 1800 umfasste ihr Gebiet zusammen mit der Herrschaft
Lohra 7 bzw. 8 Quadratmeilen. Die Grafschaft K. enthielt die Städte Ellrich und
Sachsa, die Ämter K., Fronderode (Frohnderode), Mauderode, Woffleben und
Benneckenstein (Beneckenstein) und eine Anzahl Dörfer. In Preußen kam K. zur
Provinz Sachsen und nach 1945 zu Thüringen (ausgenommen Sachsa [zu
Niedersachsen]). Benneckenstein gelangte zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 424f.; Wallner 710 ObersächsRK 20; Mascher, K., Reichsgut und Komitat
am Südharz im Hochmittelalter, 1957, 17ff.; Eberhardt, H., Landgericht und
Reichsgut im nördlichen Thüringen, Bll. f. dt. LG. 95 (1959), 74ff.; Blaschke,
K., Klettenberg, LexMA 5 1990, 1211.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kleve (Grafschaft, Herzogtum,
Residenz). Wahrscheinlich im 9. Jahrhundert wurde auf einer beherrschenden
Anhöhe im niederrheinischen Tiefland die Burg K. (Clive, Kliff) errichtet. Sie
war infolge der Gründung einer Grafschaft am linken Rheinufer durch Kaiser
Heinrich II. (um 1020) ab der Mitte des 11. Jahrhunderts Sitz der Grafen von
K., deren älteste Grafen zugleich auch Grafen von Teisterbant, das im 11.
Jahrhundert an Utrecht fiel, gewesen sein sollen. Als erster der Grafen ist
(nach Rutger I. † 1051 und Rutger II. von Tomburg 1051-1075) 1092 ein comes
Thiedericus de Cleve (Dietrich I. von Tomburg-Kleve bis1118 urkundlich) belegt.
Die Grafen erweiterten den im südlichen Teil des Nimwegener Reichswaldes
gelegenen Kern der ursprünglichen Grafschaft (K., Kalkar, [Monreberg]
Monterberg) auf Kosten des Reiches und des Erzstifts Köln. Spätestens im 13.
Jahrhundert griffen sie auf das rechte Rheinufer über (Wesel [1233], Duisburg,
Herrschaft Dinslaken), im 14. Jahrhundert nach Emmerich. Zugleich betrieben sie
mit großem Eifer die Binnensiedlung. Nach dem Aussterben der Grafen 1368 setzte
sich Graf Adolf III. von der Mark, der die Nichte des letzten Grafen geheiratet
hatte, durch. Er gewann 1392 Rees und Aspel, verlor aber Linn bei Krefeld an
Köln. 1398 wurde die Herrschaft über K. und Mark sowie Ravensberg und Ravenstein
in einer Hand vereinigt. 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Teilen
getrennt verwaltete K. zum Herzogtum erhoben. 1424 wurde Gennep, 1429 Emmerich
und der östliche Teil des Reichswaldes gewonnen. Die enge Verbindung mit
Burgund im 15. Jahrhundert ermöglichte Gebietsgewinne auf Kosten Gelderns (1473
Goch, Aspenden, Weeze, Wachtendonk, Düffel, Vogtei über Elten). In der Soester
Fehde erwarb K. Soest und Xanten (1444-1449) vom Erzstift Köln. 1521 wurden die
Herzogtümer K. (Mark) und Jülich(-Berg-Ravensberg) infolge der 1496 erfolgten
Heirat Johanns III. mit der Erbin von Jülich(-Berg-Ravensberg) in Personalunion
vereinigt. Kleves Landstände gingen früh zum Luthertum und später teilweise zum
Calvinismus über. 1609 starb das Grafenhaus aus. 1614 fielen K. und Mark im
Jülicher Erbfolgestreit an das calvinistische Brandenburg.
Im 18. Jahrhundert umfasste K. etwa 40 Quadratmeilen mit rund 100000
Einwohnern. Das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende
Herzogtum enthielt den so genannten steuerrätlichen Städtekreis und den
landrätlichen Kreis. Ersterer bestand aus dem Städtekreis westseits des Rheines
unterwärts mit den Städten K., Emmerich, Kranenburg (Cranenburg), Zevenaar,
Huissen, Gennep, Griethausen und Goch, dem Städtekreis westseits des Rheines
oberwärts mit den Städten Xanten, Orsoy, Kalkar, Sonsbeck, Uedem, Büderich,
Kervenheim und Grieth und dem Städtekreis ostwärts des Rheines mit den Städten
Wesel, Duisburg, Rees, Dinslaken, Ruhrort, Schermbeck, Holten und Isselburg.
Letzterer umfasste den klevisch landrätlichen Kreis (die Richterämter K.,
Kleverhamm [Kleverham, Kleveham], Kalkar, Grieth, Goch, Asperden, Gennep,
Kranenburg [Cranenburg], Düffel [Duiffeld], Uedem, Sonsbeck, Schravelen, die
Jurisdiktionen Huisberden, Halt, Hoennepel [Hönnepel, Hennepel], Niedermörmter,
Moyland, Till, Heyen, Mook, Kessel, Mörmter und die adligen Herrlichkeiten
Appeldorn, Weeze [Wees], Zyfflich-Wyler und Wissen), den weselschen
landrätlichen Kreis (Richterämter Wesel, Brünen, Bislich, Büderich, Wallach,
Xanten, Winnenthal, Dinslaken, Götterswickerhamm [Götterwickerhamm,
Gotteswickerham], Spellen, Holten, Beeck, Schermbeck und die adligen
Herrlichkeiten Hamminkeln, Meiderich, Diersfordt [Diersfort], Gahlen, Bühl,
Hünxe [Hünke], Voerde, Haffen, Mehr, Borth, Veen mit der Freiheit Winnenthal)
und den emmerichschen landrätlichen Kreis (Ämter Emmerich, Lobith, Rees,
Hetter, Grietherbusch [Grieterbusch], Lymers bzw. Lijmers, Huissen und
Malburgen [Malburg], Jurisdiktionen Millingen und Hurl, Sonsfeld, Haldern [Halderen],
Offenberg, Bienen, Wehl [Weel], Hüllhausen bzw. Hulhuizen und Groin). 1795
verzichtete Preußen im Frieden von Basel zugunsten Frankreichs auf das
linksrheinische K., 1805 verlor es den Rest an Frankreich, welches das Gebiet
mit dem Großherzogtum Berg vereinigte und Wesel zu Frankreich schlug. 1815
erhielt Preußen den größten Teil zurück (Provinz Jülich-Kleve-Berg 1816-1821,
1822 Rheinprovinz), während Zevenaar, Huissen und Malburgen (Malburg) an die
Niederlande kamen. Von Preußen gelangten die Güter 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 314ff.; Wallner 710 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 78
(1450) F3; Die Territorien des Reichs 3, 86; Char, Geschichte des Herzogtums
Cleve, 1845; Schottmüller, K., Die Organisation der Zentralverwaltung in
Cleve-Mark vor der brandenburgischen Besitzergreifung 1609, 1897; Beiträge zur
Geschichte des Herzogtums Kleve, hg. v. Herrmann, A., 1909; Quellen zur inneren
Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, hg. v. Ilgen, T., Bd.
1ff. 1921ff.; Geschichte des Rheinlandes, hg. v. Aubin, H./Frings, T., Bd. 1f.
1922; Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und
Niederrhein, bearb. v. Niessen, J., 1950; Oediger, F., Die ältesten Grafen von
Cleve, Ann. d. hist. Vereins f. d. Nied.Rhein 153/154 (1953); Rheinischer
Städteatlas I, H. 1 Kleve, 1952-1956; Kastner, D., Die Territorialpolitik der
Grafen von Kleve, 1972; Flink, K., Kleve im 17. Jahrhundert. Studien und
Quellen, 1979; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen
(1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 176; Glezerman, A./Harsgor, M., Cleve -
ein unerfülltes Schicksal. Aufstieg, Rückzug und Verfall eines
Territorialstaates, (o. J.); Kraus, T., Studien zur Frühgeschichte der Grafen
von Kleve und die Entstehung der klevischen Landesherrschaft, Rhein. Vbjll. 46
(1982), 1ff.; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve,
Berg, 3. A. 1985; Schleidgen, W., Das Kopiar der Grafen von Kleve, 1986;
Aymans, G., Das Clevische Kataster der Jahre 1731-1738, 1986; Klevische
Städteprivilegien (1241-1609), hg. v. Flink, K., 1989; Die klevischen
Hofordnungen, hg. v. Flink, C., 1997; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 168; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 820 (Kleve und
Mark), 1, 2, 297; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 405, 2, 308;
Lieven, J., Adel, Herrschaft und Memoria, 2008; Verortete Herrschaft, hg. v.
Lieven, J., 2014, 289.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kolberg (Burg, Stadt). In K. an der
Persante bestand bereits im 9. Jahrhundert eine slawische Burg. 1255 erhielt
die deutsche Siedlung nördlich der slawischen Siedlung Stadtrecht von Lübeck.
1648 kam K. von Pommern an Brandenburg. Seit
1945 stand es unter Verwaltung Polens und gelangte 1990 als politische Folge
der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 485; Riemann, R., Geschichte der Stadt Kolberg, 1873; Völker, J.,
Geschichte der Stadt Kolberg, 1964; Tepp, P., Untersuchungen zur Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte der Hanse- und Salzstadt Kolberg im Spätmittelalter,
1980; Schmidt, R., Kolberg, LexMA 5 1990, 1252.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsbach (reichsritterschaftlicher Ort).
K. zwischen Karlsruhe und Pforzheim erscheint erstmals in einer um 1150
gefälschten Urkunde des Klosters Reichenau. Die zuerst 1252 belegten Herren von
K. waren im 14. Jahrhundert Vasallen der Markgrafen von Baden. 1399 waren zwei
Drittel Königsbachs Lehen Brandenburgs, ein
Drittel Lehen Badens. Seit 1518 hatten die Herren von Venningen sieben Zwölftel
als Lehen Brandenburgs, fünf Zwölftel der
Markgraf von Baden. Die Herren von Venningen verkauften 1650 ihre Zwölftel an
Daniel Rollin de Saint André (Daniel Rollin de Saint-André). Der zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben steuernde Ort fiel 1806 an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königswusterhausen (Schloss). 1320 erscheint am
Übergang über die versumpfte Notteniederung in Brandenburg
neben älteren slawischen Siedlungen die Burg Wusterhausen (Wosterhusen). Am
Ende des 14. Jahrhunderts gelangte das Schloss von den Markgrafen von Brandenburg als Lehen an die Herren von Schlieben, am
Ende des 15. Jahrhunderts an die Schenken von Landsberg als Herren der
Herrschaft Teupitz (Schenken von Teupitz), in der Mitte des 17. Jahrhunderts
infolge Verschuldung an die Markgrafen von Brandenburg
und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik (1990 Brandenburg). Sie zählte zum obersächsischen
Reichskreis. S. Teupitz.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Kindler, K., Chronik von
Königswusterhausen, 2. A. 1908; Rocca, F., Geschichte und Verwaltung der
königlichen Familiengüter, 1913; Metsk, F., Der kurmärkisch-wendische Distrikt,
1965. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kotzau (Herren, Reichsritter). Nach der
1234 erstmals erwähnten Burg K. in Oberfranken nannten sich seit 1172
erscheinende Herren. Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg, zum
Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Als sie um die Mitte des 17.
Jahrhunderts ausstarben, fielen ihre Güter an die Markgrafschaft Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth). 1810 kam Oberkotzau mit der
Markgrafschaft Bayreuth an Bayern.
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 125; Sieghardt, A., Die Herren von Kotzau
und ihr Schloss, (in) Siebenstern, 1936; Gebessler, A., Stadt und Landkreis
Hof, 1960. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kulmbach (Burg, Stadt, Residenz des
Burggrafen von Nürnberg bzw. Markgrafen von Brandenburg).
Das 1028/1040 erstmals erwähnte K. (Kulma) befand sich zunächst in den Händen
der Grafen von Dießen bzw. Andechs, von denen sich Berthold II. 1135 nach der
Plassenburg nannte. 1248/1260 kam K. mit Plassenburg an die Grafen von
Orlamünde, 1338/1340 an die Burggrafen von Nürnberg. 1398 wurde innerhalb der
Burggrafschaft das Land auf dem Gebirg mit K., das 1397 Sitz des Hofes geworden
war, von dem Land unterhalb des Gebirgs getrennt, 1457 aber wieder mit ihm
vereinigt. 1603 kam K. an Brandenburg, das den
Hof von K. nach Bayreuth verlegte. 1791 fiel Bayreuth nach erneuter
Verselbständigung mit K. an Preußen, 1807 an Frankreich und 1810 an Bayern. S.
Bayreuth.
L.: Wolff 104; Hundt, M., Chronik der Stadt Kulmbach, 1951; Stößlein,
H./Lenker, R., Kulmbach. Merkmale zur frühen Stadtentwicklung, 1978; Herrmann,
E., Geschichte der Stadt Kulmbach, (in) Die Plassenburg 45 (1985); Fahlbusch,
F., Kulmbach, LexMA 5 1991, 1564; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 314.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurbrandenburg s. Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurland (Hochstift). Das in den
Rigaischen Meerbusen ragende, im Norden von der Düna (Daugava), im Süden von
Schamaiten begrenzte Kurland war zunächst von baltischen Kuren bewohnt. 1234
wurde zur Christianisierung ein Bistum Selonien-Semgallen mit dem Sitz in
Pilten errichtet. Nach der Aufhebung des Bistums Semgallen wurde 1251 das
Bistum K. (Kurland-Pilten) eingerichtet. Nach der endgültigen Eroberung
Kurlands durch den Deutschen Orden erhielt das Bistum ein Drittel des eroberten
Gebiets in drei voneinander getrennten Teilen (Stift Pilten). Die Reformation
ermöglichte es dem Bischof, 1520 Reichsfürst zu werden. 1558 verkaufte der
Bischof das Hochstift an den König von Dänemark, der es 1598 an Brandenburg verpfändete, das es 1609/1612 wieder an
Kurland abtrat. Das Bistum erlosch.
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 554. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurlande (Reichslehngebiete der Kurfürsten, Kurfürstenkollegium). S. Trier (Erzstift bis 1803); Mainz (Erzstift bis 1803); Köln (Erzstift bis 1803); Böhmen (Königreich); Sachsen, Sachsen-Wittenberg (Herzogtum); Brandenburg (Markgrafschaft); Pfalz (Pfalzgrafschaft[, bei Rhein]); Bayern (Herzogtum, seit 25. 2. 1623, 1628/1648 bis zur Vereinigung mit der Pfalz 1777); Braunschweig-Lüneburg (Herzogtum, seit 19. 12. 1694, 1708 [Braunschweig-]Hannover); Salzburg[-Berchtesgaden] (Herzogtum, 1803, seit 1805 Großherzogtum Würzburg bzw. Toskana); Baden (Markgrafschaft 1803); Hessen[-Kassel] (Landgrafentum, 1. 5. 1803), Württemberg (Herzogtum 1803), Kurerzkanzler (1803). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurmark (Mark, Landschaft,
Verwaltungseinheit). Seit 1356 (Goldene Bulle) wurde für die Gebiete Brandenburgs (Altmark mit Stendal, Prignitz [Vormark]
mit Perleberg, Brandenburg [Mittelmark],
Uckermark mit Prenzlau und die Herrschaften Beeskow und Storkow) der Name K.
üblich. (1807 kam die Altmark an das Königreich Westphalen.) 1815 wurde die K.
ohne Altmark, aber mit der Neumark und von Sachsen abgetretenen Gebieten zur
Provinz Brandenburg Preußens. Von 1949 bis 1990
gehörte das Gebiet zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 385. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Landsberg (Land), Landsberg/Warthe, poln.
Gorzow Wielkopolski. L. an der Warthe wurde 1257 von den Markgrafen von Brandenburg gegründet. Es war Mittelpunkt eines 1337
etwa 40 Dörfer umfassenden Landes. 1313 kam es an Wittelsbach, dann an
Luxemburg, 1402 an den Deutschen Orden und 1454 an Brandenburg,
1945 unter Verwaltung Polens und damit 1990 als politische Folge der deutschen
Einheit an Polen.
L.: Wolff 390; Eckert, R., Geschichte von Landsberg an der Warthe, Stadt und
Kreis, Teil 1 1890; Landsberg an der Warthe, Geschichte und Schicksal, hg. v.
Frohloff, E., 1955.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Langenburg (Herrschaft). 1226 trugen die
Herren von L., die vielleicht mit den Herren von Hohenlohe verwandt waren, die
Burg L. an der Jagst dem Bischof von Würzburg zu Lehen auf. 1232 erlangten die
Hohenlohe die zugehörige Herrschaft, die im 13./14. Jahrhundert L., Bächlingen,
Nesselbach, Dünsbach, Großforst (Forst), Gerabronn (später an Brandenburg-Ansbach), Lindenbronn, Atzenrod, Eberbach,
Oberregenbach und Unterregenbach umfasste. 1610 kam sie an die Linie
Hohenlohe-Langenburg (Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg), 1806 an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Hohenlohe-Langenburg.
L.: Wolff 119; Hölzle, Beiwort 46; Schlauch, R., Langenburg, 1951.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lebus (Land, Hochstift, Residenz). Das
Land zu beiden Seiten der unteren Oder bewohnten nach dem Abzug der Germanen in
der Völkerwanderung zunächst die slawischen Leubuzzi. Zwar übertrug Kaiser
Heinrich V. 1110 die spätestens im 9. Jahrhundert errichtete, gerade eroberte
altslawische Burg L. an den Erzbischof von Magdeburg, doch kam das Gebiet
vermutlich bald an Polen, für das Herzog Boleslaw III. wohl 1123/1124 in L. ein
bis 1424 Gnesen unterstelltes, vielleicht von Rotrussland (Güter um Lemberg,
Przemysl und Halitsch) hierher verlegtes Bistum errichtete, 1230 an den Herzog
von Schlesien, um 1250 (1249/1250) durch Eroberung an den Erzbischof von
Magdeburg und die Markgrafen von Brandenburg,
die es spätestens 1287 allein erlangten. 1276 wurde der Sitz des Bischofs nach
Göritz verlegt (bis 1326), 1373/1376 nach Fürstenwalde. In der Mitte des 14.
Jahrhunderts drückten die Markgrafen von Brandenburg
das in Schlesien, Großpolen und Kleinpolen begüterte Hochstift in die 1447
anerkannte Landsässigkeit hinab. 1424 wurde das Bistum Magdeburg unterstellt.
1518 wurde für 45000 Gulden die Herrschaft Storkow gekauft, 1566/1567 vom
Administrator des Hochstifts aber wieder an Markgraf Johann von Küstrin
verkauft. Unter Bischof Georg von Blumenthal (1524-1550) wurde die Reformation
eingeführt, 1555/1598 wurde das Hochstift in Brandenburg
säkularisiert und auch das Domkapitel aufgelöst.
L.: Wolff 388; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H2; Wohlbrück, S.,
Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus, Bd. 1ff. 1829ff.; Historischer Atlas
der Provinz Brandenburg. Kirchenkarten 1 und 2,
bearb. v. Wentz, G., 1929ff.; Fischer, G., Das Land Lebus, 1936; Ludat, H.,
Bistum Lebus, 1942; Ludat, H., Das Lebuser Stiftsregister von 1405, 1965;
Unverzagt, W., Ausgrabungen in der Burg von Lebus/Oder, (in) Ausgrabungen und
Funde 3 (1956), 7 (1962), 13 (1968), 14 (1969); Bohm, E., Das Land Lebus und
seine Vogteien westlich der Oder, JGMODtl 25 (1976), 42ff.; Bohm, E., Lebus,
LexMA 5 1991, 1783; Willich, C., Die Ortsnamen des Landes Lebus, 1994; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 558,
1, 2 325. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leuthen (Herrschaft). Die
Standesherrschaft L. südlich von Cottbus gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts
zur Markgrafschaft Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lieberose (Herrschaft). Die Herrschaft L.
östlich von Lübben gehörte zur Markgrafschaft Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Liegnitz (Fürstentum, Residenz des
Herzogs von Schlesien). 1149 wird die wohl im 11. Jahrhundert erbaute Burg L.
an der Hohen Straße in Niederschlesien erstmals erwähnt. Nach Heinrich II. aus
dem Hause der schlesischen Piasten (1241) entstand durch Erbteilung des
Herzogtums Niederschlesien das Herzogtum L. (1251) um die zwischen 1242 und
1252 zu deutschem Recht neu gegründete Stadt L., von dem sich 1251 Glogau sowie
1278 Jauer und Löwenberg abspalteten. Von 1290 bis 1311 war es mit Breslau
vereinigt. Nach 1311 wieder selbständig wurde es zeitweise durch Landesteilung
um das Fürstentum Brieg vermindert. 1329 geriet es unter Lehnshoheit Böhmens.
1419 starb die Linie L. der Piasten aus. L. kam an Brieg. 1532 erwarb es
Wohlau. Nach zwischenzeitlichen Trennungen war L. seit 1663/1664 mit Brieg und
Wohlau wieder vereinigt. Als 1675 die schlesischen Piasten ausstarben, wurden
L., Wohlau und Brieg als erledigte Lehen Erbfürstentümer Österreichs. Seit 1681
erhob Preußen unter Berufung auf einen 1546 von König Ferdinand für ungültig
erklärten Erbverbrüderungsvertrag Friedrichs II. von L. mit Joachim II. von Brandenburg vom 19. 10. 1537 Ansprüche auf die drei
Fürstentümer. 1742 kamen sie nach dem ersten schlesischen Krieg mit 34
Quadratmeilen Gebiet an Preußen. Seit 1945 wurde L. von Polen verwaltet, an das
es 1990 als politische Folge der deutschen Einheit fiel.
L.: Wolff 483; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I3; Sammler,
A./Kraffert, A., Chronik von Liegnitz, Bd. 1ff. 1861ff.; Urkundenbuch der Stadt
Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455, hg. v. Schirrmacher, F.,
1866; Liegnitz, siebenhundert Jahre eine Stadt deutschen Rechts, hg. v.
Schönborn, T., 1942; Unser Liegnitz und sein Landkreis, hg. v. Hantschke, H.,
1960; Bahr, E./König, K., Ostdeutschland unter fremder Verwaltung, Bd. 5:
Niederschlesien, 1967; Finke, F., Aus dem Lebenslauf der Stadt Liegnitz, 1986;
Jaeckel, G., Die Liegnitzer Erbverbrüderung von 1537 in der
brandenburgisch-preußischen Politik bis zum Frieden von Hubertusburg 1763, 1988;
Menzel, J., Liegnitz, LexMA 5 1991, 1974; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 336.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limpurg (Schenken, Grafschaft).
1230/1234 wird die nach der von den 1144 erstmals genannten, aus der
staufischen Reichsministerialität hervorgegangenen, schon vor 1146 das Amt des
königlichen Schenken ausübenden Schenken von Schüpf (Oberschüpf) errichteten
Burg L. bei Schwäbisch Hall benannte Grafschaft L. mit Allodialgütern an der
Grenze zwischen Württemberg und Franken erstmals erwähnt. Wichtigstes Gut waren
die von den Staufern übertragenen Reichsforste am mittleren Kocher. Die Güter
um die Burg L. gingen weitgehend an Schwäbisch Hall verloren. 1335 wurde die
Herrschaft Welzheim als Lehen Württembergs gewonnen, 1411/1435 Speckfeld mit
Sommerhausen in Mainfranken, 1436 Gröningen, vor 1437 Schmiedelfeld und 1483
Sontheim (Obersontheim). 1441, mit dem Verkauf ihrer Stammburg Comburg
(Komburg), teilte sich die ursprünglich staufisch-reichsministerialische
Familie, die seit 1356 als Afterlehen Böhmens das Amt des Reichserbschenken
innehatte, in die Linien Limpurg-Gaildorf (Limpurg-Gaildorf-Schmiedelfeld), die
1690, die Linie Limpurg-Speckfeld (Limpurg-Speckfeld-Obersontheim), die
1705/1713, und die Linie Limpurg-Sontheim, die 1713 im Mannesstamm ausstarb. Um
1550 zählten die L. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im frühen
17. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts führten
sie den Grafentitel. Die Grafschaft zählte zum fränkischen Reichskreis und zum
fränkischen Reichsgrafenkollegium. Die letzten Grafen beider Hauptlinien
(Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld), nach deren Tod 1713 die Lehen Bayerns
und Württembergs eingezogen und die Lehen des Reiches von Brandenburg/Preußen auf Grund einer Anwartschaft aus
dem Jahre 1693 bestritten wurden, hinterließen zehn Töchter. Danach bildeten
sich im Laufe des 18. Jahrhunderts (Realteilung 1772/1774) aus den Gütern der
Limpurg-Gaildorfer Linie der Solms-Assenheimische Landesteil und der
Wurmbrandsche Landesteil, aus den Gütern der Limpurg-Sontheimer Linie die
Herrschaften Gaildorf, Gröningen, Michelbach, Obersontheim und Schmiedelfeld,
und aus den Gütern der Limpurg-Speckfelder Linie die Herrschaft Speckfeld mit
den Ämtern Sommerhausen, Einersheim und Gollhofen, deren jeweilige Inhaber
fortwährend wechselten. Seit 1780 begann Württemberg die einzelnen Teile
aufzukaufen. Um 1800 umfasste die Grafschaft in sämtlichen Linien ein Gebiet von
6,8 Quadratmeilen mit 11000 (1785 14404) Einwohnern. 1806 fiel Gaildorf an
Württemberg. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Speckfeld gelangte bei der Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 124; Zeumer 554 II b 62, 5; Wallner 693 FränkRK 17 a-h; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Stetten 33; Riedenauer 125; Prescher, H., Geschichte und Beschreibung der zum
fränkischen Kreis gehörigen Reichsgrafschaft Limpurg, Bd. 1f. 1789ff., Neudruck
1978; Müller, K., Das Geschlecht der Reichserbschenken zu Limburg bis zum
Aussterben des Mannesstammes, Z. f. württemberg. LG. 5 (1941); Wunder,
G./Schefold, M./Beutter, H., Die Schenken von Limpurg und ihr Land, 1982;
Maurer, H., Die Schenken von Schüpf-Limpurg und die Burg Hohenstaufen, Z. f.
württemberg. LG. 44 (1985), 294ff.; Eberl, I., Limpurg, LexMA 5 1991, 1995.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lippehne (Land), poln. Lipiany. In L. am
Wendelsee bestand früh eine Burg. Sie war Mittelpunkt eines 1337 24 Orte
umfassenden Landes, welches das Hochstift Cammin (Kammin) 1276 an Brandenburg verkaufen musste. 1945 kam L. unter
Verwaltung Polens und gelangte damit 1990 als politische Folge der deutschen
Einheit an Polen.
L.: Wolff 390; Stöhr, G., Chronik der Stadt Lippehne und der umliegenden
Ortschaften, hg. v. Winter, A., 1883; Biens, P., Chronik der Stadt Lippehne,
1905. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lübbenau (Herrschaft). 1301 erscheint erstmals
die Burg L. (Lubbenowe) an der Spree, die den Herren von Ileburg (Eilenburg,
Eulenburg) gehörte. Sie verkauften sie mit 7 Dörfern an die Langen. Im
Spätmittelalter war die Stadt L. Mittelpunkt der Herrschaft L. der Köckritz
(1419-1456), Kalkreuth (Kalckreuth), Polenz, Köckritz (1496-1503) und
Schulenburg. 1621 kam sie an die Grafen zu Lynar. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471; Fahlisch, J., Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau, 2. A.
1928; Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Luxemburg (Grafschaft, Herzogtum,
Großherzogtum, Residenz). Der nacheinander keltisch, römisch und fränkisch
besiedelte Raum an der Mosel kam 843 zum Reich Kaiser Lothars I. und 959 zum
Herzogtum (Ober-)Lothringen. 963 erwarb Graf Siegfried I. († 997/998) aus dem
an der Mittelmosel beheimateten Adelsgeschlecht der Herzöge von Lothringen
(vielleicht Vater der Kaiserin Kunigunde) von der Trierer Abtei Sankt Maximin
die Lucilinburhuc, nach der sich die Familie (1060/)1083 (Konrad I.) als Grafen
von L. (bis ins 19. Jahrhundert Lützelburg) benannte. 1019 spaltete dieses
Geschlecht die Linien Gleiberg (im 12. Jahrhundert erloschen) und Salm ab. 1136
erloschen die Grafen im Mannesstamm. Ihre Güter kamen an den verwandten Grafen
Heinrich von Namur († 1196). Luxemburg, La Roche, Durbuy und die Vogteien über
Echternach und Stablo fielen an seine spätgeborene Tochter Ermensinde, die 1214
Theobald von Bar und 1226 Walram III. von Limburg heiratete. Durch die Ehe
Ermensindes von Luxemburg gelangten Ort und Markgrafschaft Arlon (Arel) als
Mitgift an Luxemburg. Wenig später kam durch Heirat die Grafschaft Ligny hinzu.
1270 wurde Sankt Vith gekauft. Als im Erbfolgestreit um das Herzogtum Limburg
1288 Heinrich VI. bei Worringen fiel, ging Limburg an Brabant und mussten sich
die Grafen auf L. und Arlon beschränken. Gleichwohl wurde Heinrich VII. 1308
König und 1312 Kaiser. 1310 trat er die Grafschaft an seinen Sohn Johann den
Blinden ab, der gleichzeitig durch Heirat das Königreich Böhmen erwarb. Sein
Sohn, Karl IV., verpfändete sein Stammland 1349 an Trier, übertrug die
Grafschaft L. 1353 seinem Bruder Wenzel und erhob sie 1354 zum Herzogtum. 1355
vereinigte Wenzel L. durch Heirat mit Brabant, Limburg und der Markgrafschaft
Antwerpen, erwarb 1364 durch Kauf die Grafschaft Chiny und löste die
verpfändeten Gebiete wieder ein. Nach seinem Tod 1388 wurden Brabant, Limburg
und Antwerpen wieder von L. getrennt. Als Herzog in L. folgte König Wenzel, der
L. 1388 an seinen Vetter Jobst von Mähren verpfändete, über den das Pfandrecht
an Elisabeth von Görlitz und Herzog Anton von Brabant und Limburg kam, die es
aus Geldnot 1443 an Philipp von Burgund verkauften, wobei es als Reichslehen im
Reich verblieb. Die Familie der Grafen bzw. Herzöge von L. starb 1437 im
Mannesstamm aus. Es folgte der mit König Sigmunds Tochter Elisabeth
verheiratete Habsburger Albrecht (V. bzw.) II., der 1437 König von Ungarn und
Böhmen und 1438 König des Heiligen Römischen Reichs wurde. 1477/1493 kam L. über
die Heirat Marias von Burgund mit Maximilian von Habsburg mit Burgund an
Habsburg bzw. Österreich, 1555 an die spanischen Habsburger, blieb aber als
Teil des burgundischen Reichskreises beim Reich. 1659 fiel Südluxemburg von
Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich, das 1684 auch das restliche Gebiet
besetzte. Dieses kam 1714 wieder an Österreich, 1795/1797 aber erneut an
Frankreich. 1814 wurde das Gebiet östlich von Mosel, Sauer und Our Preußen
zugeteilt (Bitburg, Sankt Vith). 1815 wurde L. Großherzogtum und Mitglied des
Deutschen Bundes, blieb jedoch bis 1890 als Entschädigung für den Verlust der
nassauischen Erblande mit dem Königreich der Niederlande in Personalunion
verbunden und wurde trotz seiner Souveränität wie eine niederländische Provinz
regiert. Mit L. wurden Teile des früheren Hochstifts Lüttich und 1821 das
Herzogtum Bouillon vereinigt. 1830/1839 wurde im Gefolge der belgischen
Revolution, der sich L. anschloss, der westliche größere (wallonische) Teil
Luxemburgs mit Arel bzw. Arlon an Belgien abgetreten, das östliche
deutschsprachige Gebiet im Vertrag von London als Großherzogtum
wiederhergestellt. 1841 erhielt L. eine landständische, am 9. 7. 1848 eine 1856
und 1868 revidierte demokratische Verfassung. 1866 schied L., das von 1842 bis
1919 dem Deutschen Zollverein angehörte, aus dem Deutschen Bund aus. 1867 wurde
L. unter Zustimmung der europäischen Mächte gänzlich unabhängiger Staat. 1890
starb die ottonische Linie des Hauses Nassau-Oranien aus. Es folgte Großherzog
Adolf aus der 1866 in Nassau entthronten walramischen Linie Nassau-Weilburg,
womit die Personalunion mit den Niederlanden beendet war. 1912 erlosch auch die
walramische Linie im Mannesstamm, doch hatte ein Hausgesetz von 1907 bereits
die weibliche Erbfolge eröffnet (Großherzogin Maria Adelheid, Großherzogin
Charlotte verheiratet mit Prinz Felix von Bourbon-Parma). Seit 1918 verstärkte
sich der Einfluss Frankreichs zusehends.
L.: Wolff 56; Wallner 701 BurgRK1; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789)
F3, II 66 (1378) C/D 3/4, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) A/B3; Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Vekene, E. van der, Les Cartes géographiques du Duché de Luxembourg, o. J.;
Schötter, J., Geschichte des Luxemburger Landes, 1882ff.; Hansen, J., Carte
historique du Luxembourg, Paris 1930; Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte
der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, hg. v. Wampach,
C., Bd. 1-10 Luxemburg 1935ff.; Renn, H., Das erste Luxemburger Grafenhaus
963-1136, 1941; Weber, P., Geschichte des Luxemburger Landes, 3. A. 1948;
Schoos, J., Le développement politique et territorial du pays de Luxembourg
dans la premiére moitiè du 13e siècle, 1950; Meyers, J., Geschichte Luxemburgs,
Luxemburg 1952; Uhlirz, M., Die ersten Grafen von Luxemburg, Deutsches Archiv
12 (1956); Gerlich, A., Habsburg - Luxemburg - Wittelsbach im Kampf um die
deutsche Königskrone, 1960; Weber, P., Histoire du Grand-Duché de Luxembourg,
1961; Goedert, J., La formation territoriale du pays de Luxembourg, 1963; Atlas
du Luxembourg, hg. v. Nationalen Erziehungsministerium, 1971; Ternes, C., Das
römische Luxemburg, 1974; Dostert, P., Luxemburg zwischen Selbstbehauptung und
nationaler Selbstaufgabe, 1985; Festschrift Balduin von Luxemburg, 1985; Hamer,
P., Überlegungen zu einigen Aspekten der Geschichte Luxemburgs, 1986; Calmes,
C., Die Geschichte des Großherzogtums Luxemburg, 1989; Pauly, M., Luxemburg im
späten Mittelalter, Diss. phil. Trier 1990; Twellenkamp, M., Das Haus der
Luxemburger, (in) Die Salier, Bd. 1 1991, 475ff.; Margue, M., Luxemburg, LexMA
6 1992, 28; Pauly, M., Luxemburg im späten Mittelalter, 1992ff.; Reichert, W.,
Landesherrschaft zwischen Reich und Frankreich, 1993; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 151; Hoensch, J., Die Luxemburger, 2000; Franz, N., Die
Stadtgemeinde Luxemburg, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 154, 839, 1, 2, 351; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 453, 2, 373; Weber-Krebs, F., Die
Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797), 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lychen (Land). L. in der Uckermark
wurde 1248 durch den Markgrafen von Brandenburg
gegründet. Von 1317 bis 1440 kam es mit dem zugehörigen Umland an Mecklenburg,
danach an Brandenburg und damit von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 389; Metscher, G., Lychen einst und jetzt, 1937; Telle, J., Lychen im
Wandel von 700 Jahren, 1951; Carsted, E., Chronik von Lychen, T. 1ff. 1971
(Manuskript). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Magdeburg (Erzstift, Herzogtum, Residenz).
An einem Übergang wichtiger Straßen über die Elbe (Brücke um 1260 nachweisbar)
wird 805 erstmals M. (slaw. Medeburu, Honigheide?, oder zu as. magath und as.
burg) als Burg und Handelsplatz genannt. Nach einer Zerstörung am Beginn des
10. Jahrhunderts wurde M., das 929 im Heiratsgut der Gemahlin Ottos des Großen
erscheint, um 936 durch König Otto den Großen erneuert (937 Königshof, 942
Pfalz bezeugt). 937 stiftete er das 968 in ein Domstift umgewandelte
Moritzkloster, 965 verlieh er das Marktrecht und 968 gründete er das
ungewöhnlich kleine Erzbistum M. (erster Bischof Abt Adalbert von Weißenburg)
als kirchliches Zentrum für die Gebiete östlich der Elbe, zu dem die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg,
Posen (bis etwa 1000), Zeitz(-Naumburg) und Lebus (ab 1420) gehörten. Mit der
Einrichtung des Erzbistums Gnesen im Jahre 1000 wurden die
Ausdehnungsmöglichkeiten nach Osten beseitigt. Unter erzbischöflicher
Herrschaft blühte der Ort als wichtiger Osthandelsplatz rasch auf. 1128 kaufte
das Erzstift die Grafschaft Alsleben/Saale. Unter Erzbischof Wichmann
(1152-1192) wurde 1166 die Reichsabtei Nienburg und durch Kauf das Gut der
Pfalzgrafen von Sommerschenburg (1179) erworben und wurde 1188 Magdeburgs besonderes
Recht aufgezeichnet, das später auf zahlreiche Ostsiedlungen übertragen wurde,
für die M. meist auch die Funktion als Oberhof übernahm. Schon im 12.
Jahrhundert begann eine gewisse Lösung der Stadt vom Stadtherrn (seit ca. 1240
Rat, 1294 faktischer Erwerb des Schultheißenamtes, jedoch 1331
Huldigungspflicht), die aber nie zur Reichsstandschaft des um 1400 etwa 30000
Einwohner zählenden Ortes führte. Die Einführung der Reformation (1524)
vertiefte den Gegensatz zwischen Stadt und Erzbischof, der seine Residenz 1503
nach Halle (bis 1714) verlegt hatte. Am 10. 5. 1631 verbrannte die Stadt bei
der Eroberung durch Tilly fast vollständig. Im schon 1545 beginnenden Kampf um
das Erzstift, dessen Herrschaft die Magdeburger Börde, die Länder Jerichow
(zwischen Elbe und Havel bis zum Plauer See) und Jüterbog sowie die Gegend von
Halle umfasste, wurde 1635 die Überlassung Magdeburgs an Prinz August von
Sachsen erreicht, dann aber 1648 der Übergang Magdeburgs an Brandenburg/Preußen bestimmt, das sich nach dem Tod des
letzten Administrators 1680 gegen Sachsen (Kursachsen) durchsetzte, das als
Abfindung die Ämter Querfurt, Jüterbog, Dahme und Burg erhielt, das letztere
aber 1687 an Brandenburg veräußerte. In Brandenburg war das Erzstift Herzogtum und zählte zum
niedersächsischen Reichskreis. 1807 kam M. mit (1773) 5400 Quadratkilometern
(91 Quadratmeilen) und 29 Städten zum Königreich Westphalen und wurde Sitz des
Elbdepartements. 1814 fiel es an Preußen zurück. 1815 wurde M. Hauptstadt der
Provinz Sachsen Preußens und Sitz des Regierungspräsidenten des
Regierungsbezirks M. Seit 1. 7. 1945 gehörte M., das 1945 stark zerstört und im
April 1945 von amerikanischen Truppen eingenommen wurde, zur sowjetischen
Besatzungszone bzw. seit 1949 zur Deutschen Demokratischen Republik. Seit 1952
war es Hauptstadt eines der Bezirke der Deutschen Demokratischen Republik, der
1990 wieder im Land Sachsen-Anhalt aufging. Das Bistum M. wurde 1992/1994
Suffragan von Paderborn.
L.: Wolff 427f.; Zeumer 553 II b 2; Wallner 706 NiedersächsRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1;
Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 68; Regesta archiepiscopatus
Magdeburgensis, Bd. 1ff. 1876ff.; Opel, J., Die Vereinigung des Herzogtums
Magdeburg mit Kurbrandenburg, 1880; Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, hg. v.
Hertel, G., Bd. 1ff. 1892ff.; Wolter, F., Geschichte der Stadt Magdeburg, 1902;
Kehr, P., Das Erzbistum Magdeburg und die erste Organisation der christlichen
Kirche in Polen, 1920; Brackmann, A., Magdeburg als Hauptstadt des deutschen
Ostens, 1931; Bauermann, J., Umfang und Einteilung der Erzdiözese Magdeburg,
Zs. d. Vereins f. Kirchengesch. der Provinz Sachsen 29 (1933); Urkundenbuch des
Erzstifts Magdeburg, Bd. 1 (937-1192), hg. v. Israel, F./Möllenberg, W., 1937;
Wiebeck, G., Zur Methodik des Kartenvergleichs, 1938, Mitt. d. Reichsamts f.
Landesaufnahme, Sonderheft 16; Rörig, F., Magdeburgs Entstehung und die ältere
Handelsgeschichte, 1952; Schwineköper, B., Die Anfänge Magdeburgs, (in)
Vorträge und Forschungen 4 (1958), 389ff.; Schlesinger, W., Kirchengeschichte
Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Fischer, E., Magdeburg zwischen
Spätabsolutismus und Bürgerlicher Revolution, Diss. Halle-Wittenberg 1966;
Claude, D., Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert, Bd.
1 1972ff.; Geschichte der Stadt Magdeburg, hg. v. Asmus, H., 1975; Schrader,
F., Ringen, Untergang und Überleben der katholischen Klöster in den Hochstiften
Magdeburg und Halberstadt von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden,
1977; Ebel, F., Magdeburger Recht, Bd. 1f. 1983ff.; Schrader, F., Stadt,
Kloster und Seelsorge, 1988; Kintzinger, M., Magdeburg, LexMA 6 1992, 71; Burg
– Burgstadt – Stadt, 1994; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Beumann, H., Theutonum nova
metropolis, 2000; Asmus, H./Wille, M., 1200 Jahre Magdeburg, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 479,
1, 2, 355. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mainz (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz). M. am verkehrsgünstig gelegenen Einfluss des Mains in den Rhein geht
auf eine keltische, vielleicht nach dem Gott Mogon(tius) benannte Siedlung
zurück, der um 15 (18–13) v. Chr. die Errichtung eines römischen Militärlagers
folgte, das 44 n. Chr. als Mogontiacum erstmals bezeugt ist. Infolge seiner
günstigen Lage entwickelte es sich als Handelsplatz so gut, dass es im 3.
Jahrhundert ummauert, um 297 v. Chr. civitas genannt und dann zum Vorort der
neugebildeten Provinz Germania prima gemacht wurde. Seit 346 (gesichert seit
etwa 540/550, Bischof Sidonius) sind Bischöfe von M. erwähnt. Seit dem Ende des
5. Jahrhunderts (um 500) war der in der Völkerwanderung stark zerstörte Ort
fränkisch. 746/747-754 hatte Bonifatius als Erzbischof das Bistum, dem er die
Bistümer Büraburg und Erfurt eingliederte, inne. 780/781 oder 782 wurde das
Bistum endgültig zum Erzbistum erhoben. Dieses Erzbistum reichte von Chur über
Konstanz, Augsburg, Straßburg, Eichstätt, Speyer, Würzburg, Paderborn, Verden
und Hildesheim bis Brandenburg und Havelberg,
von M. und Worms bis Prag und Olmütz (bis 1344), wurde aber 968 durch die
Errichtung Magdeburgs und später durch die Errichtung Prags (1343/1344) sowie
die Abtrennung Verdens und Halberstadts (1648) verkleinert. Der Erzbischof war
Primas Germaniae, hatte das Recht der Krönung des König (1054 Köln), war seit
965 ständig Erzkanzler des Reiches (mit dem Recht der Berufung zur Königswahl
und der Leitung der Wahl) und wurde als solcher im 13. Jahrhundert einer der
sieben Kurfürsten. Die Schwerpunkte der Güter des Hochstifts lagen im Rheingau
(983 Algesheim bzw. Gaualgesheim, Bingen, sog. Unterstift), am Main
(Aschaffenburg u. a.), im Taubertal (Tauberbischofsheim), im Spessart (Lorsch
1232), im Kinzigtal, in Hessen (1114-1137 Amöneburg, ursprünglich Reichsgut
Kirchhain, Fritzlar, Naumburg), in Thüringen (Erfurt) und auf dem Eichsfeld
(seit 1100), auf dem 1342 noch das Untereichsfeld (Duderstadt) durch Kauf
erworben wurde. Seit dem 14. Jahrhundert wurde das Erzstift immer stärker von
den Landgrafen von Hessen und den Pfalzgrafen bei Rhein bedrängt. Von 1244 bis
1462 gewann die Stadt M. faktisch weitgehende Unabhängigkeit vom Erzbischof
(1331 freie Stadt des Reiches) und zwang ihn zur Verlegung seines Sitzes nach
Eltville bzw. Aschaffenburg. Anlässlich einer der zahlreichen Doppelwahlen auf
den Erzbischofsstuhl kam es 1461 zur Mainzer Stiftsfehde, in deren Folge das
Erzstift seine wichtigsten Stellungen in Hessen an die Landgrafen von Hessen
und im Rhein-Odenwald-Gebiet (Lorsch, Güter an der Bergstraße) an die
Pfalzgrafen verlor, aber die Herrschaft über die Stadt M. wieder gewann.
1476/1477 wurde in M. von Erzbischof Diether von Isenburg eine bis
1792/1814/1816 bestehende Universität begründet. Durch die Reformation wurde
das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift M. weiterer Gebiete
beraubt, konnte aber in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1648) einige
früher verlorene Güter an der Bergstraße sowie 1664 Erfurt zurückgewinnen. Am
1. 1. 1756 wurde das Mainzer Landrecht vom 24. 7. 1755 in Kraft gesetzt. Im
ausgehenden 18. Jahrhundert zählte der Erzbischof wegen Kronberg mit Eschborn
und Niederhöchstadt sowie wegen des 1781 von den Forstmeister von Gelnhausen
erworbenen Aufenau, mit Neudorf und Schloss Kinzighausen zum Kanton
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem war er etwa zu dieser Zeit
auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste das Erzstift nach Erwerbung des Amts Kronberg im Taunus
etwa 170 Quadratmeilen (8260 Quadratkilometer) mit 400000 Einwohnern und 1,4
Millionen Gulden Einkünften. 1792/1793 fielen die linksrheinischen Güter an
Frankreich (M. wurde von 1801 bis 1814 Hauptstadt des Departements
Donnersberg), das 1804 den Code civil einführte. 1803 erhielt Preußen Erfurt
(11,75 Quadratmeilen), das Eichsfeld (36 Quadratmeilen, Untereichsfeld an
Hannover abgetreten) und weitere Güter in Thüringen. Andere Güter fielen an
Hessen-Darmstadt (Oberstift, Ämter an der Bergstraße und im Odenwald, 11,25
Quadratmeilen), Hessen-Kassel (Ämter in Hessen) und Nassau-Usingen (Nassau)
(Rheingau, 18 Quadratmeilen). Den Rest des Erzstifts, die Fürstentümer
Aschaffenburg, Regensburg (mit Sankt Emmeram, Obermünster und Niedermünster),
die Grafschaft Wetzlar und mehrere Ämter (Aufenau, Lohr, Orb, Prozelten
[Stadtprozelten] Klingenberg, Aura [Aurach]) wurden durch § 25 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 zum Staat des Kurerzkanzlers
Karl Theodor von Dalberg (1806 Fürstprimas des Rheinbunds) zusammengefasst
(1810 Großherzogtum Frankfurt). 1816 kam M. als Hauptstadt der neugeschaffenen
Provinz Rheinhessen an Hessen-Darmstadt. Das Bistum M. wurde 1821 Suffragan der
Erzdiözese Freiburg. 1949 wurde das 1942/1945 stark zerstörte M., in dem 1946
erneut eine Universität eingerichtet worden war, Hauptstadt von
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 79; Zeumer 552 I 1; Wallner 699 KurrheinRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F4, III 22 (1648)
D4, III 38 (1789) B3; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 129; Neumaier 14,
132, 224; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 60; Schwab, K., Geschichte der
Stadt Mainz, Bd. 1ff. 1841ff.; Böhmer, J., Regesta archiepiscoporum
Maguntiensium (bis 1374), Bd. 1f. 1877ff., Neudruck 1966; Hegel, C.,
Verfassungsgeschichte von Mainz im Mittelalter, 1882; Monumenta Moguntina, hg.
v. Jaffe, P., (in) Bibliotheca rerum Germanicarum 3, 1886; Goldschmidt, H.,
Zentralbehörden und Beamtentum im Kurfürstentum Mainz vom 16. bis zum 18.
Jahrhundert, 1908; Hensler, E., Verfassung und Verwaltung von Kurmainz um das
Jahr 1600, 1909; Bockenheimer, K., Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Bd.
1ff. 1910ff.; Humpert, T., Die territoriale Entwicklung von Kurmainz, 1913;
Vigener, F., Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1286-1396, Bd. 1f. 1913ff.;
Schrohe, H., Mainz in seinen Beziehungen zu den deutschen Königen und den
Erzbischöfen der Stadt bis zum Untergang der Stadtfreiheit (1462), 1915;
Stimming, M., Die Entstehung des weltlichen Territoriums des Erzbistums Mainz,
1915; Schrohe, H., Die Stadt Mainz unter kurfürstlicher Verwaltung (1467-1792),
1920; Klibansky, E., Die topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in
Hessen, 1925; Mainzer Urkundenbuch, hg. v. Stimming, M./Acht, P., Bd. 1f.
1932ff.; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen,
1961; Dertsch, A., Die Urkunden des Stadtarchivs Mainz, Regesten 635-1400, Teil
1ff. 1962ff.; Erler, A., Die Mainzer Stiftsfehde 1459-1463 im Spiegel
mittelalterlicher Rechtsgutachten, 1963; Geschichte der Stadt Mainz, hg. v.
Brück, A. P./Falck, L., Bd. 1ff. 1972ff.; Demandt, D., Stadtherrschaft und
Stadtfreiheit im Spannungsfeld von Geistlichkeit und Bürgerschaft in Mainz (11.
bis 15. Jahrhundert), 1977; Gerlich, A., Der Aufbau der Mainzer Herrschaft im
Rheingau, Nassauische Annalen 96 (1985); Rödel, W., Mainz und seine Bevölkerung
im 17. und 18. Jahrhundert, 1985; Fischer, W., Die verfassungsgeschichtlichen
Grundlagen des Mainzer Oberstifts, T. 1f., Aschaffenburger Jb. 10ff. (1986ff.);
Jürgensmeier, F., Das Bistum Mainz, 1988; Mathy, H., Tausend Jahre St. Stephan
in Mainz, 1990; Hollmann, M., Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter
(1306-1476), 1990; Falck, L./Corsten, S./Gerlich, A., Mainz, LexMA 6 1992, 131;
Heinemeyer, K., Territorien ohne Dynastie, Hess. Jb. f. LG. 44 (1994), 1;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Erzstift und Erzbistum Mainz, hg. v. Jürgensmeyer,
F., 1997; Mainz, hg. v. Dumont, F. u. a., 1998; Semmler, J., Series episcoporum
Moguntinorum, Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 50 (1998), 423;
Rettinger, E., Die Umgebung der Stadt Mainz, 2002; Waldecker, C., Zwischen
Kaiser, Kurie, Klerus und kämpferischen Laien, 2002; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,418;, 1, 2, 355 Jendorff,
A., Verwandte, Teilhaber und Dienstleute, 2004; May, G., Die Organisation von
Gerichtsbarkeit und Verwaltung in der Erzdiözese Mainz vom hohen Mittelalter
bis zum Ende der Reichskirche, 2004; Voss, W., Dietrich von Erbach, 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 485; Grathoff, S., Mainzer
Erzbischofsburgen, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mansfeld (Grafen, Grafschaft). Um 1060
(1063) werden Grafen sichtbar, die sich bald nach der etwa 1075 erbauten, 1229
genannten Burg M. an der Wipper am Ostrand des Harzes nannten und (als
Nachfolger der Wettiner?) zwischen Wipper, Saale und Unstrut (Hassegau bzw.
Hosgau) in Eisleben, Hettstedt, Querfurt sowie Sangerhausen begütert waren. Das
Geschlecht verlor nach einer Niederlage 1115 erheblich an Bedeutung und erlosch
1229 im Mannesstamm. Die Grafschaft kam durch weibliche Erbfolge an die Herren
(Burggrafen) von Querfurt, die sich seit 1262/1264 Grafen von M. nannten, die
Güter erheblich vermehrten (u. a. Kupferbergbau) und 1432 in der Reichsmatrikel
erschienen. Infolge starker Verschuldung wie mehrfacher Teilung seit
1420/1475/1501 (1475 Mansfeld-Vorderort, Mansfeld-Hinterort, hiervon
Mansfeld-Mittelort [bis 1567]) ging die Reichsunmittelbarkeit der Grafschaft
zwischen Selke, Saale und unterer Helme im 15. Jahrhundert verloren. Die
Grafschaft wurde 1484 hinsichtlich des kaiserlichen Bergregals Lehen Sachsens
(Kursachsens) (und hinsichtlich andere Güter Lehen der Bischöfe von Halberstadt
und Magdeburg). 1570/1573 kam M. schuldenhalber unter die Verwaltung Sachsens
und Magdeburgs (bzw. 1680 Brandenburgs bzw.
Preußens [1716 aufgehoben]). Als die letzte der auf Grund der seit 1420/1475
erfolgten Teilungen entstandenen Linien, die 1600 in den Reichsfürstenstand
erhobene, katholische, 1502 von Mansfeld-Vorderort abgespaltete und seit 1710
allein bestehende Linie Mansfeld-Bornstedt 1738/1780 erlosch, wurde die 20
Quadratmeilen große, dem obersächsischen Reichskreis angehörige Grafschaft
zwischen Preußen (zwei Fünftel) und Sachsen (drei Fünftel) geteilt. Der
preußische Anteil der Grafschaft enthielt den Kreis M. mit den Städten M. und
Leimbach und den Ämtern Klostermansfeld (Kloster M.), Unteramt Friedeburg
(Unterfriedeburg), Gerbstedt (Gerbstädt), Großörner, Neu Asseburg
(Neuasseburg), Hedersleben, Leimbach, Helmsdorf, Burgörner, Polleben und
Helbra, und den Kreis Schraplau mit den Ämtern Friedeburg, Helfta, Holzzelle,
Schraplau, Bennstedt (Benstedt), Seeburg und Erdeborn. Der sächsische Anteil
umfasste die Städte Eisleben und Hettstedt und die Ämter Eisleben, Wimmelburg,
Bornstedt, Arnstein-Endorf, Walbeck, Oberwiederstedt, Rammelburg,
Leiningen-Morungen, Artern und Voigtstedt (Bockstedt). Die von der Linie
Bornstedt zwischenzeitlich erworbenen böhmischen Allodialgüter, deretwegen sie
als Fürsten von Fondi 1600 den Reichsgrafenstand erlangt hatten, und der Name
gingen über die Erbtochter Maria Isabella an das österreichische Haus Colloredo
(Colloredo-Mansfeld). Der preußische Anteil gehörte von 1807 bis 1813 zum
Königreich Westphalen, kam dann aber wieder an Preußen zurück. Der sächsische
Anteil fiel 1815 ebenfalls an Preußen und wurde der Provinz Sachsen
eingegliedert. 1945 kam M. an die sowjetische Besatzungszone und damit von 1949
bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 413f.; Wallner 710 ObersächsRK 13 a, b; Großer Historischer Weltatlas
II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H.,
Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien
des Reichs 6, 78; Krumhaar, K., Die Grafen von Mansfeld und ihre Besitzungen,
1872; Leers, R., Geschichtskunde der Grafen von Mansfeld, Mansfelder Bll. 21
(1907); Möllenberg, W., Das Mansfelder Bergrecht und seine Geschichte, 1914;
Hempel, E., Die Stellung der Grafen von Mansfeld zum Reich, 1917; Schmidt, K.,
Die Grundlagen der Entwicklung des Territoriums der Grafschaft Mansfeld, 1923,
Mansfelder Blätter 36/37 (1930); Brandenburg,
E., Die Ahnen Augusts des Starken, 1937; Helbig, H., Der wettinische
Ständestaat, 2. A. 1980, 114ff.; Mansfelder Land. Ergebnisse der
heimatkundlichen Bestandsaufnahme, bearb. v. Neuß, E./Zühlke, D., 1982;
Blaschke, K., Mansfeld, LexMA 6 1992, 201; Vötsch, J., Zwischen Reichsfreiheit
und Landsässigkeit (in) Hochadelige Herrschaft im mitteldeutschen Raum, hg. v.
Rogge, J. u. a., 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mark (Grafschaft, Grafen). Um 1160
(1161?) spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im
westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete
Linie ab, die sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.
Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der um 1175 abgespalteten Linie
Isenberg-Limburg die 1198 erworbene Burg M. bei Hamm namengebend. Diese Grafen
von der M. schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (Vogtei über Essen
[1288] und Werden, 1243 Königshof Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit
dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von Worringen) ein geschlossenes
Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum Ebbegebirge und Rothaargebirge
(1318 Herrschaft Ardey), wobei sich das 1226/1227 gegründete Hamm allmählich
zum Vorort entwickelte (bis 1809). 1368 misslang der Erwerb der Grafschaft
Arnsberg. 1392 kam es zur durch Heirat Adolfs III., der deswegen 1364 das Amt
des Kölner Erzbischofs aufgab, ermöglichten Vereinigung mit der Grafschaft
Kleve am Niederrhein. 1444 schloss sich in der Soester Fehde Soest mit der
Soester Börde der Grafschaft an. Andererseits verlor die Grafschaft die
Herrschaft Bilstein und Fredeburg an Köln. Seit 1461 wurden M. und Kleve
gemeinsam verwaltet. 1511 wurden sie durch Heirat in Personalunion mit Jülich,
Berg und Ravensberg verbunden. Im nach Aussterben der Grafen 1609 ausbrechenden
jülich-klevischen Erbfolgestreit (1609-1614) wurden diese Länder wieder
getrennt, wobei Kleve und M. (mit 50 Quadratmeilen und den Kreisen Hamm,
Altena, Hörde und Wetter sowie der Stadt Soest, der Reichsgrafschaft Limburg
und der Hälfte von Lippstadt) an Brandenburg
fielen. Brandenburg überließ 1630 die 1614
erlangte Herrschaft Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg. Seit 1705
beantragte Preußen wegen M. die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium. 1807 wurde die Grafschaft M. mit rund 100000 Einwohnern
und einer seit 1750 stark geförderten Industrie an Frankreich abgegeben und
1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen, 1813 aber wieder von Preußen besetzt.
1815 bezog Preußen M. in die Provinz Westfalen ein. 1946 kam das Gebiet zu
Nordrhein-Westfalen. Den Titel Grafen von der Mark erhielten zwei Nachkommen
Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von Lichtenau.
L.: Wolff 318f.; Zeumer 554 II b 63, 28, 31; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3, III
38 (1789) B2; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Drachenhausen, A. Frhr., Stammtafeln der Grafen von
der Mark, 1908; Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister, A., Bd. 1f.
1909; Rothert, H., Kirchengeschichte der Grafschaft Mark, 1913; Frisch, M., Die
Grafschaft Mark. Der Aufbau und die innere Gliederung, 1937; Zeittafel der
Grafschaft Mark, 1948; Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung des
Territoriums der Grafschaft Mark, 1968; Stoob, H., Westfälische Beiträge zum
Verhältnis von Landesherrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6;
Reimann, N., Die Grafen von der Mark und die geistlichen Territorien der Kölner
Kirchenprovinz (1313-1368), 1973; Schleidgen, W., Kleve-Mark. Urkunden
1223-1368, 1983; Timm, W., Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486, 1986; Der Tag
bei Worringen, hg. v. Janssen, W./Stehkämper, H., 1988, 407ff.; Kupper, J.,
Mark, LexMA 6 1992, 297; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Ribhegge, W., Die Grafen von der
Mark, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 160, 820 (Kleve und Mark); Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 1, 431; Bochum, der Hellwegraum und die Grafschaft
Mark im Mittelalter, hg. v. Pätzold, S., 2009.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mecklenburg (Fürsten, Herzogtum, Land,
Landesteil). Das schon in der Mittelsteinzeit besiedelte, naturräumlich nicht
stark ausgegrenzte Gebiet zwischen Pommern, Brandenburg
und Schleswig-Holstein war bis etwa 500 n. Chr. von Germanen (Langobarden,
Sachsen, Semnonen, Angeln) bewohnt. Um 600 besiedelten die slawischen Abodriten
und Liutizen, Kessiner und Zirzipanen das freigewordene Land. Ihre unter König
Karl dem Großen (789ff.) und König Heinrich I. (928-934) hergestellte
Abhängigkeit vom fränkischen bzw. deutschen Reich war jeweils nur von kürzerer
Dauer. Das um 1060 auf der 995 erstmals erwähnten Burg M. (Michelenburg) bei
Wismar, die im 10./11. Jahrhundert Hauptfürstensitz der abodritischen Wenden
war, gegründete Bistum M. ging im Slawenaufstand von 1066 unter. Erst unter
Herzog Heinrich dem Löwen gelang die dauerhafte Eingliederung. Dabei geriet
seit 1142 der Westen in die Hand der Grafen von Ratzeburg und Dannenberg. 1154
wurde das Bistum Ratzeburg, nach 1160 das Bistum Schwerin gegründet. Heinrich
der Löwe besiegte 1160 den im Osten herrschenden abodritischen Fürsten Niklot
aus dem Haus der Nakoniden, das die Abodriten im 11./12. Jahrhundert geeint
hatte. 1167 gab er aber das Gebiet mit Ausnahme der neugeschaffenen Grafschaft
Schwerin (Länder Wittenburg, Boizenburg) an Niklots Sohn Pribislaw, den Gründer
der bis 1918 regierenden Dynastie, als Lehen Sachsens zurück. Bald nach
Heinrichs des Löwen Sturz (1180) kam das Gebiet bis 1227 unter die
Oberherrschaft Dänemarks, unter der das Land Gadebusch (Gadelsbusch) aus der
Grafschaft Ratzeburg M. zugeschlagen wurde (1203). 1256 wurde M. als
Fürstensitz von Wismar abgelöst, doch wurde der Ortsname Landesname. 1229/1238
teilten die vier Urenkel Pribislaws M. in die vier Linien
Mecklenburg(-Schwerin, das Land um die Wismarbucht und den Schweriner See),
Werle (mit Güstrow, Land Wenden), Rostock und Parchim (Parchim-Richenberg), die
sich ihrerseits weiter verzweigten. Die Fürstentümer Parchim (1256), Rostock
(1314/1323) und Werle (1436) fielen bei ihrem Erlöschen an M. zurück, das
außerdem 1298/1300 durch Heirat Stargard als Lehen Brandenburgs
(mit Lychen und Wesenberg), 1320 Grabow, 1350 Stadt und Land Fürstenberg,
zwischen 1343 und 1358 Schwerin (Verdrängung der Grafen von Schwerin nach
Tecklenburg) und 1372 von den Herzögen von Sachsen Stadt und Land Dömitz
erlangte, 1347 nach Ablösung der Lehnshoheit Sachsen-Lauenburgs und Brandenburgs Reichsunmittelbarkeit erwarb und am
8.7.1348 von König Karl IV. zum Herzogtum (Reichslehen) erhoben wurde. Als 1471
die 1352 von Mecklenburg-Schwerin erneut abgezweigte Linie Stargard ausstarb,
lag die Herrschaft über ganz M., das später zum niedersächsischen Reichskreis
zählte, bei der Hauptlinie Mecklenburg-Schwerin, die 1442 den Markgrafen von Brandenburg Erbhuldigung leistete und Erbanwartschaft
zugestehen musste. Neue Teilungen (nach der schon 1534 erfolgten tatsächlichen
Trennung einer 1503/1520 vereinbarten Samtherrschaft) von 1555 (bis 1610) und
1621 führten zur Bildung der Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin im Westen und
Mecklenburg-Güstrow im Osten, doch blieben die Landstände, die Stadt Rostock
und die 1419 gegründete Universität Rostock, das Hofgericht und - nach
Einführung der Reformation - das Konsistorium gemeinsam. 1610 fiel
Mecklenburg-Schwerin an Mecklenburg-Güstrow. Nach der erneuten Teilung (1621)
verloren die Herzöge 1628/1629-1631 ihre Länder über das Reich an Wallenstein,
1648 Wismar, Poel und Neukloster an Schweden (bis 1803/1903), erhielten aber
andererseits die säkularisierten Hochstifte Schwerin und Ratzeburg und die
Komtureien Mirow (Mecklenburg-Schwerin) und Nemerow (Mecklenburg-Güstrow). Nach
dem Erlöschen der Güstrower Linie (1695) bildeten sich am 8. 3. 1701 die Linien
Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, das im Wesentlichen aus dem
Fürstentum Ratzeburg (ohne Stadt Ratzeburg [ausgenommen die Dominsel]), der
Herrschaft Stargard und den Komtureien Mirow und Nemerow bestand, wobei
Landstände, Landtage und Gerichte gemeinsam blieben. 1755 schloss der Herzog
von Mecklenburg-Schwerin mit den Ständen einen landesgrundgesetzlichen
Vergleich. 1808 traten beide Herzöge dem Rheinbund bei und wurden 1815 zu
Großherzögen erhoben. Mecklenburg-Strelitz erhielt außerdem noch ein Gebiet
(drei Kreise) in der Eifel mit etwa 10000 Einwohnern, das es 1819 an Preußen
verkaufte. Eine am 3. 8. 1849 eingeführte liberale Verfassung wurde auf
Einspruch Mecklenburg-Strelitzs und der Ritterschaft 1850 aufgehoben.
1866/18677 traten beide Großherzogtümer auf preußischen Druck dem Norddeutschen
Bund und 1868 dem Deutschen Zollverein bei. Der Großherzog von
Mecklenburg-Strelitz beging am 29. 2. 1918 Selbstmord, der Großherzog von
Mecklenburg-Schwerin dankte am 14. 11. 1918 für beide Länder ab. Durch die
Verfassung vom 17. 5. 1920 wurde der Freistaat Mecklenburg-Schwerin, durch das
Landesgrundgesetz vom 29. 1. 1919/24. 5. 1923 Mecklenburg-Strelitz
parlamentarisch-demokratische Republik. Zum 1. 1. 1934 wurden beide Länder
durch Gesetz zum Land M. mit Regierungssitz in Schwerin vereinigt. 1937
erfolgte ein Gebietsaustausch, in dem die ratzeburgisch-mecklenburgischen
Enklaven Breitenfelde, Mannhagen und Althorst zu Preußen und die bis dahin
lübeckische Gegend um Schattin zu M. gelangten. 1945 kam M., um Vorpommern
westlich der Oder (mit Rügen, aber ohne Stettin) vergrößert, jedoch um ein der
Stadt Ratzeburg nach Osten hin vorgelagertes Gebiet um Ziethen, Bäk und Mechow
(britische Besatzungszone) verkleinert, zur sowjetischen Besatzungszone (22938
Quadratkilometer, 2,109 Millionen Einwohner). Es erhielt am 16. 1. 1947 eine
neue Verfassung. 1949 wurde M. ein Land der Deutschen Demokratischen Republik.
Durch Gesetz vom 23. 7. 1952 wurde das Land aufgelöst (str.) und zusammen mit
Teilen Brandenburgs (Uckermark, Westprignitz)
auf die Bezirke Schwerin, Rostock und Neubrandenburg aufgeteilt, zum 3.10.1990
aber als Mecklenburg-Vorpommern wiederhergestellt (Hauptstadt Schwerin), wobei
8 Gemeinden des Amtes Neuhaus 1990 den Landkreis Hagenow verließen, um sich in
Niedersachsen eingliedern zu lassen.
L.: Wolff 441; Wallner 706 NiedersächsRK 2; Die Territorien des Reichs 2, 166;
Mecklenburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1863ff.; Strecker, W./Cordshagen, C.,
Mecklenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Böhlau, H.,
Mecklenburgisches Landrecht, Bd. 1ff. 1871ff.; Büsing, O., Staatsrecht der
Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, 1884; Buchka, G.
v., Landesprivatrecht der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und
Mecklenburg-Strelitz, 1905; Sachsse, H., Die landständische Verfassung
Mecklenburgs, 1907; Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, Bd. 1f. 1909ff.;
Vitense, O., Geschichte von Mecklenburg, 1920; Krause, H., System der
landständischen Verfassung Mecklenburgs in der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts, 1927; Endler, E., Geschichte von Mecklenburg-Strelitz 1701-1933,
1935; Schmaltz, K., Kirchengeschichte Mecklenburgs, Bd. 1ff. 1935ff.; Engel,
F./Schmidt, R., Historischer Atlas von Mecklenburg, 1935ff.; Heeß, W.,
Geschichtliche Bibliographie von Mecklenburg, Bd. 1ff. 1944; Engel, F.,
Erläuterungen zur historischen Siedlungsformenkarte Mecklenburg und Pommern,
1953; Hofer, E., Die Beziehungen Mecklenburgs zu Kaiser und Reich (1620-1683),
1956; Steinmann, P., Bauer und Ritter in Mecklenburg, 1960; Hamann, M., Das
staatliche Werden Mecklenburgs, 1962; Hamann, M., Mecklenburgische Geschichte.
Von den Anfängen bis zur Landständischen Union von 1523, 1968; Pagel, K.,
Mecklenburg. Biographie eines deutschen Landes, 1969; Geschichte der
Universität Rostock 1419-1969, hg. v. Heitz, G., Bd. 1f. 1969; Wieden, H. bei
der, Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, B XIII
(Mecklenburg), 1976; Petersohn, J., Der südliche Ostseeraum im
kirchlich-politischen Kräftespiel des Reichs, Polens und Dänemarks vom 10. bis
13. Jahrhundert, 1979; Beiträge zur pommerischen und mecklenburgischen
Geschichte, hg. v. Schmidt, R., 1981; Wieden, H. bei der, Mecklenburg, LexMA 6
1992, 439; 1000 Jahre Mecklenburg, 1995; Ein Jahrtausend Mecklenburg und
Vorpommern, 1995; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 12
Mecklenburg-Vorpommern, 1995; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999,
140; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 166, 844; Die früh- und hochmittelalterliche
Siedlungsentwicklung im nördlichen Mecklenburg im Lichte der Ortsnamen, hg. v.
Foster, E. u. a., 2007; .Buddrus, M. u. a., Landesregierungen und Minister in
Mecklenburg 1871-1952, 2012; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder
im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 153ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mecklenburg-Stargard (Fürsten). Das 1304 von Brandenburg an Mecklenburg gelangte Land Stargard
nordwestlich der Uckermark unterstand mit den Ländern Sternberg und Eldenburg
von 1352 bis 1471 der Linie M. und fiel danach wieder an die Hauptlinie zurück.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G2.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Merseburg (Hochstift, Herzogtum,
Residenz). Schon in karolingischer Zeit (um 850) war die Burg M. (slaw.
Mesibor, Mittenwalde) auf einem Hügel westlich der Saale Sitz von Grafen (von
M.). Sie fiel durch die Gemahlin (Hatheburg) König Heinrichs I. an die
Liudolfinger. Neben der von Heinrich I. errichteten Pfalz gründete Kaiser Otto
der Große (962/968) unter Auslösung aus der Diözese von Halberstadt das Bistum
M. (erster Bischof Boso von Sankt Emmeram in Regensburg), das zur Erzdiözese
Magdeburg gehörte. Bekanntester Bischof des von 981 bis 1004 aufgelösten,
ziemlich kleinen Bistums (Landschaft Chutizi zwischen Saale und Mulde mit einem
schmalen Streifen östlich der Mulde) war Thietmar von M. (1008-1018). Die
weltliche Herrschaft beschränkte sich auf die Stadt M. mit ihrer unmittelbaren
Umgebung, ein 974 von Kaiser Otto II. erhaltenes großes Waldgebiet zwischen
Saale und Mulde (Schkeuditz, Lützen) und die Lehnshoheit über Leipzig. Nach der
seit 1523 eindringenden Reformation brachte das Haus Wettin (Sachsen,
Albertiner) als Administrator ab 1545/1561 das zum obersächsischen Reichskreis
gehörige Stiftsgebiet, das die Ämter M., Lützen mit Zwenkau, Schkeuditz und
Lauchstädt (Lauchstedt) umfasste, in seine Gewalt. Dies wurde 1635/1648
anerkannt. Von 1657 bis 1731 bestand eine wettinische Nebenlinie der Herzöge
von Sachsen-Merseburg, bis 1815 eine besondere Verwaltung. 1815 kam das Gebiet
ganz überwiegend zu Preußen, 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und damit von
1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen-Merseburg.
L.: Wolff 380f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Württemberg, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg,
hg. v. Kehr, P., Teil 1 (bis 1357), 1899; Bönhoff, L., Das Bistum Merseburg,
seine Diözesangrenzen und seine Archidiakonate, Neues Archiv f. Sächsische
Geschichte 32 (1911); Heckel, J., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifte
Preußens, insbesondere Brandenburg, Merseburg,
Zeitz, 1924; Holtzmann, R., Die Aufhebung und Wiederherstellung des Bistums
Merseburg, Sachsen und Anhalt 2 (1926); Schlesinger, W., Kirchengeschichte
Sachsens, Bd. 1f. 1962; Streich, B., Die Bistümer Merseburg, Naumburg und
Meißen zwischen Reichsstandschaft und Landsässigkeit, (in) Mitteldeutsche
Bistümer im Spätmittelalter, 1988; Gemeinde auf dem Weg durch die Zeit, hg. v.
Steenhoff, T., 1989; Blaschke, K., Die Christianisierung des Landes östlich des
Saale, Jb. f. dt. Kirchengeschichte 17 (1989/90), 63ff.; Blaschke, K.,
Merseburg, LexMA 6 1992, 546; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 564, 1, 2378.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meyenburg (Herrschaft). Eine Burg der
Markgrafen von Brandenburg bildete den
Mittelpunkt einer Herrschaft, die 1319 an Mecklenburg fiel, 1329 aber an die
Markgrafen von Brandenburg zurückkam. Nach
mehrfachen Verpfändungen gelangte sie vor 1364 an die Herren von Rohr. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Seehaus, F., Meyenburger Chronik, 1929.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Minden (Hochstift, Fürstbistum,
Fürstentum, Residenz). M. an einem wichtigen Übergang über die Weser wird
erstmals 796 genannt (Minda). Um 803/804 (?) wurde dort durch Kaiser Karl den
Großen unter dem um 790 zum Bischof ernannten Erkanbert (von Fulda) ein Bistum
mit der Diözese zwischen Hunte und Aller (Hannover, Celle, Soltau, Dümmersee,
Polle, Nienburg) eingerichtet, das zur Erzdiözese Köln gehörte. 961 erhielt es
die Immunität, 977 Markt, Münze und Zoll. Vögte waren seit etwa 1073/1080 die
billungischen Herzöge von Sachsen bzw. seit etwa 1096 bis 1398 die Herren vom
Berge (Hausberge). M. gewann ein kleines Herrschaftsgebiet (etwa ein Viertel
der Diözese), für das es 1180 nach dem Sturz Herzog Heinrichs des Löwen die
Herzogsgewalt erhielt. Es entsprach nach dem vorübergehenden Erwerb Hamelns von
Fulda (1259-1277, dann an die Welfen) und der Grafschaft Stemwede (Stenvede),
dem Verlust Stolzenaus an die Grafen von Hoya (1336) sowie nach dem Anfall der
Herrschaft der Edlen von (Haus-)Berg (Hausberge) 1398 etwa den Kreisen Lübbecke
und M. (Schlüsselburg, Hausberge, Rahden, Bünde, Oldendorf (Preußisch
Oldendorf), Löhne) und war damit eines der kleinsten geistlichen Fürstentümer
des Reiches. Seine Vogtei stand bis 1397 den Edlen vom Berge zu. Im Hochstift
erlangte die Stadt M. schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine
gewisse Selbständigkeit. Im 16. Jahrhundert kam das früh von der Reformation
erfasste, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende M. unter den
Einfluss der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1661 starb der letzte
Bischof. 1648 wurde es gegen Abfindung der Lüneburger Welfen mit Osnabrück als
Entschädigung für Vorpommern Brandenburg
zugesprochen, das es in ein weltliches Fürstentum umwandelte und 1719
verwaltungsmäßig mit der Grafschaft Ravensberg verband. Das Domkapitel bestand
bis 1810 fort. Das Fürstentum enthielt die beiden unmittelbaren Städte M. und
Lübbecke und die Ämter Hausberge, Petershagen, Reineberg, Rahden und
Schlüsselburg. 1807/1808 ging es im Königreich Westphalen auf, das 1811 die
Teile links der Weser mit der Stadt M. an Frankreich verlor. 1813/1814 nahm es
Preußen wieder in Besitz und gliederte es 1815 der Provinz Westfalen an. 1946
kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 330f.; Zeumer 553 II b 34; Wallner 702 WestfälRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1;
Ledebur, L. v., Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825,
Neudruck 2009; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Holscher, L., Beschreibung des vormaligen Bistums
Minden nach seinen Grenzen, Archidiakonaten, Gauen und alten Gerichten, 1877,
Nachdruck o. J.; Spannagel, K., Minden-Ravensberg unter
brandenburgisch-preußischer Herrschaft 1648-1719, 1894; Hoogeweg, H., Die
Urkunden des Bistums Minden bis 1300, 1898; Frie, B., Die Entwicklung der
Landeshoheit der Mindener Bischöfe, 1909; Mindener Geschichtsquellen, hg. v.
Löffler, K., Bd. 1ff. 1917ff.; Blotevogel, H., Die älteste brauchbare Karte des
ehemaligen Fürstentums Minden. Die Schloenbachsche Handschriftenkarte von 1772,
Mindener Heimatblätter 6 (1937); Blotevogel, H., Studien zur territorialen
Entwicklung des ehemaligen Fürstentums Minden, Diss. phil. Münster 1939; Krieg,
M., Kleine Chronik von Minden, 1950; Dammeyer, W., Der Grundbesitz des Mindener
Domkapitels, 1957; Scriverius, D., Die weltliche Regierung des Mindener Stifts
von 1140 bis 1397, Bd. 1f. 1966ff.; Assmann, H., Beiträge zur Geschichte des
Kreises Minden 1816-1945, (in) Mitt. des Mindener Geschichtsvereins 40 (1968),
79; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G.
Schmelzeisen, 1980, 172; Ausgrabungen in Minden, hg. v. Trier, B., 1987;
Leutheusser, H., Rechtsanwaltschaft und Justiz in Minden, (1989); Brandt,
H./Hengst, K., Victrix Mindensis ecclesia, 1990; Hemann, F., Minden, LexMA 6
1992, 631; Linnemeier, B., Jüdisches Leben im alten Reich, 2000: Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 570,
1, 2, 382; Die Lehnsregister der Bischöfe von Minden bis 1324, bearb. v.
Kemkes, H. u. a., 2010 (768 Belehnungen); Sunderbrink, B., Revolutionäre
Neuordnung auf Zeit, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Moers, Mörs (Grafen, Fürstentum). M.
am Niederrhein wird erstmals im 9. Jahrhundert in Heberegistern der Abtei
Werden genannt. Am Ende des 12. Jahrhunderts (1186) erscheinen Herren von M.,
die sich seit 1228 auch und seit etwa 1375 nur noch Grafen nannten. Sie hatten
um M. und Krefeld ein Herrschaftsgebiet, das sie gegen Kleve, das Erzstift Köln
sowie Geldern erhalten konnten. Allerdings ging die Grafschaft seit 1250 von
Kleve zu Lehen. 1376/1397 erheirateten die Grafen die Grafschaft Saarwerden,
1417 teilten sie in Moers und Moers-Saarwerden. Im Kampf gegen Burgund verlor
M. im späten 15. Jahrhundert fast alle Güter. 1493 fiel M. an Wied-Runkel und
1519 an die Grafen von Neuenahr. Sie führten die Reformation ein und vererbten
die Güter 1600 testamentarisch an das Haus Oranien (Nassau-Oranien). 1702 nahm
(Brandenburg bzw.) Preußen M. im Zuge des nach
dem Erlöschen der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England)
entstehenden Erbfolgestreits als Erbe und als Herzog von Kleve in Besitz.
Zwischen 1705 und 1707 beantragte Preußen die Aufnahme von M. in das
westfälische Reichsgrafenkollegium. 1707 wurde M. vom Kaiser in ein Fürstentum
umgewandelt. Seit 1723 war M. Sitz einer Regierung. Um 1800 hatte es 39000
Einwohner bei 6 Quadratmeilen Gebiet und zählte zum niederrheinisch-westfälischen
Reichskreis. Von 1801 bis 1814 gehörte es zu Frankreich, danach zur
Rheinprovinz Preußens und kam damit 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 340f.; Wallner 703 WestfälRK 24; Henrichs, L., Geschichte der
Grafschaft Moers, 1914; Ottsen, O., Die Geschichte der Stadt Moers, 1950;
Roewer, H., Linksrheinische städtische Siedlungen, 1954; Der Landkreis Moers,
hg. v. Brües, O., 1963; Barkhausen, M., Die Grafen von Moers als Typus
kleinerer Territorialherren des späteren Mittelalters, (in) Barkhausen, M., Aus
Territorial- und Wirtschaftsgeschichte, 1963, 56ff.; Hübner, W., Der Landkreis
Moers. Geschichte, Landwirtschaft, Wirtschaft, 1965; Paravicini, W., Croy und
Burgund, AHVN 179 (1977), 7ff.; Janssen, W., Moers, LexMA 6 1992, 714; Moers,
hg. v. Wensky, M., 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Naugard (Grafschaft). 1274 übergab der
Bischof von Cammin (Kammin) dem Grafen von Everstein (Eberstein) die
Burgsiedlung N. in Hinterpommern als Lehen. 1663/1684 fiel die danach benannte
Grafschaft beim Aussterben der Grafen von Everstein (Eberstein) an Brandenburg. 1945 kam N. unter die Verwaltung Polens,
an das es 1990 als politische Folge der deutschen Einheit gelangte.
L.: Wolff 405; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) G2.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neumark (Mark). N. ist das östlich der
Oder und nördlich der unteren Warthe gelegene, seit etwa 1250 von Brandenburg eroberte und 1266 als terra trans Oderam,
1290 als nova terra ultra Oderam sowie seit etwa 1400 (im Gegensatz zur
westelbischen Altmark) als nova marca (N.) bezeichnete Gebiet. 1402 verkaufte
König Sigmund als Markgraf von Brandenburg die
von Kaiser Karl IV. über dessen Sohn Johann 1396 an ihn gelangte N. an den
Deutschen Orden. Markgraf Friedrich II. erwarb sie 1455 zurück. Von 1535 bis
1571 bildete sie unter Markgraf Johann I. von Brandenburg-Küstrin
ein eigenes, um Sternberg (südlich der Warthe), Crossen (1538 erworben),
Cottbus und Peitz erweitertes Herrschaftsgebiet. Von 1742 bis 1815 zählte auch
das Land Schwiebus zu ihr. 1815 kam sie ohne Dramburg und Schivelbein, die an
Pommern fielen, zur Provinz Brandenburg
Preußens. 1945 wurde sie der Verwaltung Polens unterstellt. 1990 gelangte das
Gebiet als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 389; Großer Historischer Weltatlas II 34 G3; Niessen, P. v.,
Geschichte der Neumark im Zeitalter ihrer Entstehung und Besiedlung, 1905;
Hoppe, W., Die Neumark, ein Stück ostdeutscher Geschichte, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neustadt (Amt, Herrschaft). 1631 belehnte
der Kaiser Adam Graf von Schwarzenberg, den ersten Minister des Kurfürsten
Georg Wilhelm von Brandenburg, mit der
Reichsunmittelbarkeit des Amtes N. im oberbergischen Land. S. a. Gimborn,
Gimborn-Neustadt.
L.: Wolff 364f.: Zeumer 554 II b 63, 24.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neustadt an der Aisch (Residenz des
Burggrafen von Nürnberg bzw. Markgrafen von Brandenburg-
Kulmbach)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 416.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuzauche (Herrschaft). Die Herrschaft N.
östlich von Lübben umfasste 9 Dörfer und gehörte zur Markgrafschaft
Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuzelle (Abtei, Herrschaft). Das Stift
bzw. die Abtei N. nördlich von Guben mit der Stadt Fürstenberg war
Standesherrschaft in der Markgrafschaft Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederlausitz (Markgrafschaft, Markgrafentum,
keine Reichsstandschaft). Die N. (zu sorb. luzica, Sumpfland) um Cottbus
zwischen Sorau, Schwielochsee, Fläming und Bober war von den vielleicht um 600
eingewanderten, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts erstmals erwähnten
Lusici bewohnt, kam zwischen 928 und 965 unter deutsche Herrschaft und wurde
Teil der sächsischen Ostmark (und 961 kirchlich vielleicht Magdeburg
zugeordnet, 1063/1064, endgültig 1137 Meißen). Von 1002 bis 1031 war sie Lehen
Polens. 1034 kam sie an die Markgrafen von Meißen. Erstmals von 1046 bis 1117
und dann wieder von 1136 bis 1304 gehörte sie fast ohne Unterbrechung zum Haus
Wettin (Meißen), unter dessen Herrschaft die Einwanderung deutscher bäuerlicher
Siedler erfolgte. 1304 kam sie durch Kauf an Brandenburg.
König bzw. Kaiser Karl IV., der das Gebiet seit 1346 schrittweise erwarb,
unterstellte 1367/1370 die N. als Markgrafschaft Lausitz Böhmen. In der Folge
dehnte sich wegen der gleichen Landesherrschaft Böhmens der Name Lausitz auf
die Gebiete um Bautzen und Görlitz aus. Seitdem nannte man Lausitz im Gegensatz
hierzu N. und die neuen Gebiete Oberlausitz. Seit etwa 1400 gewannen die
Landstände zu Lasten des Landesfürsten an Macht. 1445/1455/1462 fiel unter
anderem das Gebiet um Cottbus an Brandenburg.
Auch die Wettiner erwarben einzelne Herrschaften. 1526 gelangte die N. als
Nebenland Böhmens an Österreich, welches das Land 1623/1635 an Sachsen
(Kursachsen) abtrat. Von 1657 bis 1738 gehörte die N. zum
Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Merseburg. Bis 1815 war sie als Markgrafschaft
rechtlich selbständig. Sie umfasste die Kreise Luckau (mit der gleichnamigen
Stadt, den Standesherrschaften Doberlug [Dobrilugk]), Drehna und Sonnewalde
[Sonnewaldeitse] und einigen ritterschaftlichen Orten), Guben (mit Stadt Guben,
den Herrschaften Abtei Neuzelle, Johanniterordensamt Schenkendorf, Forst
[Forsta], Pförten, Sorau, Triebel, Amtitz und einigen ritterschaftlichen
Orten), Lübben, auch krummspreescher Kreis genannt, (mit Stadt und Amt Lübben,
den Herrschaften Friedland [Johanniterordensamt], Librose/Lieberose, Straupitz,
Leuthen und mehreren ritterschaftlichen Orten), Calau (Kalau) (mit der Stadt
Calau [Kalau], der Herrschaft Lübbenau und ritterschaftlichen Orten) und
Spremberg, insgesamt ein Gebiet von 105 Quadratmeilen. Mit der Abtretung von
Sachsen an Preußen wurde sie der Provinz Brandenburg
einverleibt. Seit 1945 standen die Gebiete östlich der Neiße unter der
Verwaltung Polens und gelangten 1990 als politische Folge der deutschen Einheit
an Polen.
L.: Wolff 468, 470; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) G3, III 38
(1789) E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Scheltz, T., Gesamtgeschichte der Ober-
und Nieder-Lausitz, Bd. 1f. 1847ff.; Urkundenbuch zur Geschichte des
Markgraftums Nieder-Lausitz, Bd. 1ff. 1897ff.; Lehmann, R., Bibliographie zur
Geschichte der Nieder-Lausitz, Bd. 1f. 1928ff.; Lehmann, R., Geschichte des
Markgrafentums Niederlausitz, 1937; Lehmann, R., Geschichte der Nieder-Lausitz,
1963; Lehmann, R., Die Herrschaften in der Niederlausitz, 1966; Lehmann, R.,
Urkundeninventar zur Geschichte der Nieder-Lausitz bis 1400, 1968; Quellen zur
Geschichte der Niederlausitz, hg. v. Lehmann, R., 1972ff.; Lehmann, R., Historisches
Ortslexikon für die Niederlausitz, Bd. 1f. 1979; Schrage, G., Slaven und
Deutsche in der Niederlausitz, 1990; Ludwig, T., DO I. 406 und die
Zugehörigkeit der Niederlausitz zum Bistum Meißen, DA 56 (2000), 171; Ludwig,
T., DIe Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2008, 289.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, westfälischer
Reichskreis. Der häufig nur westfälischer Reichskreis genannte, 1500
geschaffene niederrheinisch-westfälische Reichskreis umfasste die Gebiete
zwischen Weser und späterer Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des
zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Kreisstände
waren nach der 1548 vertragsweise erfolgten Ausgliederung Utrechts, Gelderns
und Zütphens Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster,
Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo
und Malmédy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften
und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg,
Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim, Steinfurt, Tecklenburg, Hoya,
Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg, Pyrmont, Gronsfeld (Gronsveld),
Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten, Blankenheim und Gerolstein,
Gemen, Gimborn-Neustadt, Wickrath, Millendonk (Myllendonk), Reichenstein,
Kerpen-Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die Reichsstädte Köln, Aachen und
Dortmund. Kreisausschreibender Reichsstand (seit dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor)
war zunächst der Herzog von Jülich, seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts der
Bischof von Münster, der das Amt nach dem jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen musste. Im 18.
Jahrhundert wurde der niederrheinisch-westfälische Reichskreis, dessen wenige
Kreistage in Köln stattgefunden hatten und dessen Kreisarchiv in Düsseldorf
lag, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.
L.: Gumpelzhaimer 145; Wolff 310; Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische
Reichskreis, 1934, (in) Der Raum Westfalen 2, 2; Hastenrath, W., Das Ende des
Niederrheinisch-westfälischen Reichskreises, 1949; Der Kulturraum Niederrhein,
1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niedersächsischer Reichskreis. Der 1512 neben dem
obersächsischen Reichskreis gebildete N. umfasste das Gebiet zwischen Weser,
Harz und Elbe einschließlich Magdeburgs, Mecklenburgs und Holsteins.
Kreisausschreibende Fürsten waren seit 1522 der Erzbischof von Magdeburg und
der Herzog von Braunschweig-Lüneburg, abwechselndes Direktorium seit 1648 Brandenburg und Schweden. Die wichtigsten Mitglieder
des seit 1682/1702 im Wesentlichen handlungsunfähigen Gebildes waren Erzstift
Magdeburg (seit 1648 Brandenburg), Erzstift
Bremen (seit 1715 Hannover), Lüneburg, Grubenhagen, Calenberg-Göttingen,
Wolfenbüttel, Hochstift Halberstadt mit Grafschaft Regenstein (seit 1648 Brandenburg), Mecklenburg-Schwerin,
Mecklenburg-Güstrow, Hochstift Schwerin (Mecklenburg-Schwerin),
Holstein-Glückstadt (Dänemark), Holstein-Gottorp (Gottorf) (Dänemark),
Grafschaft Rantzau (Dänemark), Hochstift Hildesheim und die Reichsstädte
Bremen, Goslar, Hamburg, Lübeck, Mühlhausen und Nordhausen.
L.: Gumpelzhaimer 185; Wolff 426; Schmidt, W., Geschichte des niedersächsischen
Reichskreises, Niedersächs. Jb. f. Landesgesch. 7 (1930).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordhausen (Reichsstadt). Bei einer um 910
an wichtigen Straßenkreuzungen errichteten Burg erscheint 927 erstmals der Ort
N. als Gut König Heinrichs I., der dieses 929 seiner Frau Mathilde als Wittum
gab. 961 gründete sie in N. ein Kanonissenstift, dem der Ort gehörte. 972 gab
König Otto II. N. als Mitgift seiner Gemahlin Theophanu. 1220 löste Kaiser
Friedrich II. N. aus der Abhängigkeit des in ein Domstift umgewandelten
Stiftes. 1277 wurde der Reichsvogt vertrieben und die Reichsburg zerstört.
König Rudolf von Habsburg stärkte gleichwohl 1290 die Stellung der Bürger. Von
1312 bis 1594 waren die Grafen von Hohnstein, danach das Haus Wettin, seit 1697
Brandenburg Reichsvogt. 1524 wurde die
Reformation eingeführt. Von 1703 bis 1714 besetzte Brandenburg
N. 1716 gewann die zum niedersächsischen Reichskreis zählende Stadt das Amt des
Reichsvogtes und Reichsschultheißen gegen 50000 Taler für sich. 1802 kam N. an
Preußen, wurde von 1807 bis 1813 dem Harzdepartement des Königreichs Westphalen
eingefügt und 1815 der Provinz Sachsen Preußens eingegliedert. Am 1. 7. 1944
wurde der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des
Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. Mit Thüringen kam N. 1945 zur sowjetischen
Besatzungszone und fiel damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische
Republik. S. Thüringen
L.: Wolff 458; Zeumer 554 III a 11; Wallner 707 NiedersächsRK 26; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3; Silberlath, H.,
Geschichte der freien Reichsstadt Nordhausen, 1927; Das tausendjährige
Nordhausen, hg. v. Magistrat, Bd. 1f. 1927; Döring, O., Nordhausen, 1929;
Heineck, H., Chronik der Stadt Nordhausen, 1930; Nordhausener Urkundenbuch,
bearb. v. Lücke, G./Meissner, G., Bd. 1f. 1936ff.; Silberborth, H., Preußen und
Hannover im Kampf um die freie Reichsstadt Nordhausen, 1936; Blaschke, K.,
Nordhausen, LexMA 6 1993, 1236.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordmark (Mark, Landschaft). N. ist der
nördliche Teil der unter König Otto dem Großen dem Markgrafen Gero an der
mittleren Elbe übertragenen Gebiete, der nach Geros Tod (965) an Markgrafen aus
den Häusern Walbeck, Haldensleben, Stade und Plötzkau gegeben wurde und 1134 an
den Askanier Albrecht den Bären kam. Über ihn und seine Nachfolger wurde die
inzwischen fast ausschließlich auf die linkselbischen Güter zusammengeschrumpfte
Mark Ausgangspunkt der Mark Brandenburg.
L.: Schultze, J., Nordmark und Altmark, Forschungen zur brandenburgischen
Geschichte, 1964.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nürnberg (Burggrafen, Burggrafschaft,
Residenz). Die vermutlich um 1000 entstandene Reichsburg N. war Mittelpunkt
umfangreichen Reichsgutes. Als Burggrafen wurden um 1105 die Edelfreien bzw.
Grafen von Raabs (in Österreich) eingesetzt. Nach ihrem Aussterben 1191/1192
folgten ihnen die ihnen in weiblicher Linie verwandten Grafen von Zollern
(Hohenzollern). Ihnen gelang trotz der allmählichen Einschränkung ihrer Rechte
in N. selbst der Aufbau eines umfangreichen Herrschaftsgebiets im späteren
Mittelfranken und Oberfranken (Bayreuth, Kulmbach, Arzberg [1292], Hof
[1323/1373], Ansbach, Schwabach [1364], Uffenheim [1349], Erlangen [1402 Kauf
des 1361 von Karl IV. vom Hochstift Bamberg erworbenen Ortes], Fürth
[Geleitsrechte seit 14. Jh.]). Nach der Belehnung Burggraf Friedrichs VI. mit
der Mark Brandenburg 1417 gaben sie die
Bezeichnung Burggrafschaft N. zugunsten der Benennung Markgrafschaft Ansbach
bzw. Bayreuth auf. 1420 wurde die Burg in Nürnberg zerstört, nachdem die
Burggrafen schon um 1350 ihren Sitz und das zwischen 1249 und 1265 gewonnene
Landgericht nach Cadolzburg und 1385 nach Ansbach verlegt hatten. 1427
verkauften sie die Burg und die meisten ihrer Rechte in N. an die Reichsstadt.
Sie zählten später zum fränkischen Reichskreis. Ihre fränkische Güter kamen
1791 an Preußen.
L.: Wolff 102; Wallner 691 FränkRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F4; Monumenta Zolleriana, Bd. 1ff. 1852ff.; Meyer, C., Geschichte der
Burggrafschaft Nürnberg, 1908; Schwammberger, A., Die Erwerbspolitik der
Burggrafen von Nürnberg, 1932; Schnelbögl, F./Hofmann, H., Gelegenhait der
landschaft mitsampt den furten und hellten darinnen. Eine
politisch-statistische, wehr- und verkehrsgeographische Beschreibung des
Großraums Nürnberg zu Beginn des 16. Jh., 1952; Pfeiffer, G., Comicia
burcgravie in Nurenberg, Jb. f. fränk. Landesforschung 11/12 (1953), 45ff.;
Wendehorst, A., Nürnberg Burggrafschaft, LexMA 6 1993, 1322; Twellenkamp,L.,
Die Burggrafen von Nürnberg, 1994; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 228; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 246.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberlausitz (Markgrafschaft, Markgrafentum
[ohne Reichsstandschaft]). Die O. (zu sorb. luzica, Sumpfland) um Bautzen
zwischen Queis, Pulsnitz, Zittauer Bergland und Niederlausitz war von den
slawischen Milcanen (Milzenern) besiedelt und wurde im 10./11. Jahrhundert von
den Deutschen unterworfen. Sie wurde zunächst als Land Budissin (Bautzen)
bezeichnet, das meist zur sächsischen Ostmark gehörte. 1046 gelangte sie als
Reichslehen an die wettinischen Markgrafen von Meißen. 1081/1158 kam dieses
Land als Reichslehen an Böhmen. 1253 wurde das Gebiet zum größten Teil an Brandenburg verpfändet. 1268 wurde in die Länder
Bautzen und Görlitz geteilt. Nach dem Aussterben der Askanier (1319)
bemächtigte sich Heinrich von Jauer des Landes Görlitz und Johann von Böhmen
des Landes Bautzen. Heinrich von Jauer trat seine angeblichen Rechte auf
Bautzen an Johann von Böhmen ab, der 1320 vom König mit Bautzen belehnt wurde.
Mit dem Tod Heinrichs von Jauer fiel auch Görlitz 1329/1346 an Böhmen. Von 1377
bis 1396 war es als böhmische Sekundogenitur nochmals selbständig. 1414 kam
Zittau hinzu. Im 15. Jahrhundert trat dann nach der Ausdehnung des Namens
Lausitz auf Bautzen und Görlitz der Name O. für die Länder Bautzen und Görlitz
auf. Diese O. wurde 1620/1635/1648 von Habsburg/Österreich, das sie
einschließlich Zittaus 1526 mit Böhmen erlangt hatte, als Mannlehen Böhmens an
Sachsen (Kursachsen) abgetreten, genoss dort aber bis 1919 eine Sonderstellung.
Das 103 Quadratmeilen große Gebiet der O. umfasste die Kreise Bautzen (mit den
Städten Bautzen, Kamenz und Löbau, den Herrschaften Hoyerswerda und
Königsbrück, dem Stift Sankt Peter und dem Kloster Marienstern und mehreren
ritterschaftlichen Orte) und Görlitz (mit den Städten Görlitz, Zittau und
Lauban, den Herrschaften Muskau und Seidenberg, zwei Klöstern und einigen
ritterschaftlichen Orten). 1815 fiel der nordöstliche Teil (mit Görlitz) an
Preußen und wurde mit der Provinz Schlesien vereinigt. 1835 wurde der bei
Sachsen gebliebene Rest (mit dem 1845 von Österreich erlangten Schirgiswalde,
61 Quadratmeilen) unter Aufhebung seiner Provinzialverfassung dem Königreich
Sachsen eingegliedert.
L.: Wolff 468ff.; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) G3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Scheltz, T., Gesamtgeschichte der Ober-
und Niederlausitz, Bd. 1f. 1847ff.; Codex diplomaticus Lusatiae superioris, Bd.
1ff. 1851ff.; Köhler, J., Geschichte der Oberlausitz, Bd. 1f. 1867ff.; Knothe,
H., Urkundliche Grundlagen zu einer Rechtsgeschichte der Oberlausitz, (in)
Lausitzisches Magazin 53 (1877); Schremmer, W., Die deutsche Besiedlung
Schlesiens und der Oberlausitz, 2. A. 1927; Die preußische Oberlausitz, hg. v.
Salomon, B./Stein, E., 1927; Reuther, M., Die Oberlausitz im Kartenbild des 16.
bis 18. Jahrhundert. Mit besonderer Berücksichtigung der deutsch-sorbischen
Sprachgrenzkarten von Scultetus bis Schreiber, 1954; Reuther, M., Die
Oberlausitz als Geschichtsraum, Bll. f. dt. LG. 93 (1957/1958), 102; Eichler,
E./Walther, H., Ortsnamenbuch der Oberlausitz, Bd. 1 Namenbuch, 1975; Die
Oberlausitz im frühneuzeitlichen Mitteleuropa, hg. v. Bahlcke, J., 2007; Salza
und Lichtenau, H. v., Die weltliche Gerichtsverfassung in der Oberlausitz bis
1834, 2013. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Obersächsischer Reichskreis. Der O. wurde 1512
aus Sachsen, Brandenburg, Pommern, Cammin
(Kammin), Anhalt, den Abteien Quedlinburg, Gernrode und Walkenried, den
Fürstentümern Querfurt und Schwarzburg, den Grafschaften Mansfeld, Stolberg und
Wernigerode, Barby, Hohnstein mit Lohra und Klettenberg, Hatzfeld, Reuß und
Schönburg gebildet. Zeitweise gehörten der König von Schweden für Vorpommern
und der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel für Walkenried dem Kreis an.
Kreisausschreibende Fürsten waren die Markgrafen von Brandenburg
und die Herzöge von Sachsen(-Wittenberg). 1683 traten die Mitglieder letztmals
zu einem Kreistag zusammen, obwohl der Kreis formell erst 1806 erlosch.
L.: Gumpelzhaimer 169; Wolff 372.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oebisfelde (Herrschaft). Nach einem Dorf
(zwischen 1014 und 1073 Ysfelde) und neben einer Burg (castrum 1263) entstand
im 13. Jahrhundert die Stadt O. an der Aller. 1369 fiel sie an das Erzstift
Magdeburg. Seit 1680 gehörte sie als Immediatstadt mit dem Erzstift zu Brandenburg,. Von 1949 bis 1990 kam O. über die
Provinz Sachsen (1815) Preußens zur Deutschen Demokratischen Republik. S.
Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 428; Müller, T., Geschichte der Stadt und des Amtes Oebisfelde, 1914.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Onolzbach s. Brandenburg-Ansbach, Ansbach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oppeln (Herzogtum, Residenz), Opole. O.
an der Oder in Oberschlesien war bei der ersten Nennung um 1000 Mittelpunkt des
Siedlungsgebiets der slawischen Opolanen. Seit der Eroberung durch den oberschlesischen
Herzog 1202 war die im 11. und 12. Jahrhundert befestigte, 1173 zunächst an
Niederschlesien gelangte Siedlung Hauptort des von Niederschlesien getrennten,
nunmehr auch nach O. bezeichneten piastischen Herzogtums (O.) Oberschlesien
(mit Ratibor, Teschen, 1178 Beuthen, Auschwitz). 1254 wurde die
deutschrechtliche Stadt O. gegründet. Im 13. Jahrhundert splitterte sich das
Herzogtum in Teilfürstentümer auf (1281 Teilung in. O. mit Oberglogau,
Falkenberg, Groß Strehlitz [Großstrehlitz, Groß-Strehlitz], 1313 dreigeteilt,
Beuthen mit Cosel, Tost, Gleiwitz, bis 1335, Ratibor mit Rybnik, Sohrau
[Sorau], Pless, bis 1336, sowie Teschen und Auschwitz, bis 1625). 1327 wurde O.
Lehen Böhmens. 1521 kam Ratibor an O. Beim Tod des letzten Oppelner
Piastenherzogs (1532) fiel das zwischen 1493 und 1521 um Gleiwitz, Tost,
Beuthen, Cosel und den größten Teil Ratibors vergrößerte O. an Böhmen und damit
an Habsburg bzw. Österreich. Von 1532 bis 1551 war es an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, von 1645 bis 1666 an Polen
verpfändet. O. umfasste ein Gebiet von 137 Quadratmeilen und war seit 1741 in
die Kreise O., Falkenberg, Rosenberg, Lublinitz, Groß Strehlitz, Tost, Cosel
(Kosel) und Neustadt gegliedert. 1742 kam O.von Österreich an Preußen. Seit
1945 stand es unter Verwaltung Polens (Woiwodschaft Opole). 1990 kam es als
politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 479f.; Idzikowski, F., Geschichte der Stadt Oppeln, 1863ff.;
Steinert, A., Oppelns Werdegang, 1924; Oppeln, hg. v. Maurer, K., 1926; Kuhn, W.,
Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954; Oppeln. Die grüne Brückenstadt, hg.
v. Verlag Oppelner Heimatblatt, 1964; Straszewicz, L., Opola Silesia: outline
of economic geography (engl. Übersetzung aus dem Polnischen), 1965; Kuhn, W.,
Oppeln, 1979; Kuhn, W., Geschichte Oberschlesiens, Jb. d. schles.
Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 24 (1983), 1ff.; Petry, L.,
Geschichte Schlesiens, Bd. 1 5. A. 1988; Menzel, J., Oppeln, LexMA 6 1993,
1415; Veldtrup, D., Prosopographische Studien zur Geschichte Oppelns, 1995;
Marsch, A., Oppeln – Falkenberg – Groß Strehlitz, 1998; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 434.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oranien (Grafschaft, Fürstentum). Im 11.
Jahrhundert verselbständigte sich die in der burgundischen Rhoneebene gelegene,
vielleicht bereits von Karl dem Großen errichtete Grafschaft Orange. Nach
verschiedenen Teilungen wurde 1163 ein Teil (mit Orange, Jonquières und
Courthezon) von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zum Fürstentum erhoben. Dieses
fiel 1174 in weiblicher Erbfolge (über die Erbtochter Tiburge) an ein anderes
Geschlecht (Baux). Nach einer Unterbrechung kam Orange um 1300 (1308 über den
Johanniterorden [Orden der Johanniter] und Karl von Anjou) wieder zurück. 1393
gelangte Orange beim Aussterben der Fürsten über eine Erbtochter an die Grafen
von Chalon, nach dem Aussterben der Familie 1530 mit weiteren Gütern in der
Provence, Burgund und Neuenburg-Valangin infolge einer Heirat von 1515 über die
Erbtochter im Erbwege an Nassau-Dillenburg (O.). 1544 nahm Nassau-Dillenburg
den Titel eines Prince d’Orange an. 1560 erlangte es das von Frankreich
besetzte Fürstentum. Wenig später wurde der Fürst von Nassau-Oranien zum Führer
des Aufstandes der Niederlande gegen Spanien und 1572 zum königlichen
Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht gewählt. 1579 gründete Johann der
Ältere die Utrechter Union der nördlichen niederländischen Provinzen. Im Jahre
1600 kam Moers testamentarisch an O., von 1597 bis 1605 und von 1632/1633 bis
1702 auch die Grafschaft Lingen. 1702 entstand nach Erlöschen der Linie der
Prinzen von O. (König Wilhelm III. von England, 1688 als Schwiegersohn des 1672
katholisch konvertierten Königs Jakob II. von der Opposition nach England
berufen) aus den erbrechtlichen Ansprüchen der Fürsten von Nassau-Diez und
Nassau-Siegen, des Enkels des mit Henriette von O. verheirateten Großen
Kurfürsten von Brandenburg (bzw. Preußen) und
des Fürsten von Conti der oranische Erbfolgestreit. 1713 wurde das schon von
1672 bis 1679 und 1701/1702 von Frankreich besetzte O. dem Fürsten von Conti
als Lehen Frankreichs zugesprochen. Frankreich erkannte auch die 1707 erfolgte
Entscheidung Neuenburg-Valangins (Neuenburg-Valengins) zugunsten Preußens an.
Dieses hatte bereits 1702 die Reichsgrafschaft Moers und Lingen besetzt. 1713
erhielt es als Ausgleich für O. auch den oberen Teil von Geldern (Obergeldern).
1815 gab Wilhelm I. als König der Niederlande die deutschen Güter auf. 1890
erlosch das Haus in männlicher Linie. S. Nassau-Oranien.
L.: Pontbriant, Histoire de la principauté l’Orange, 1891; Meister, R., Das
Fürstentum Oranien, 1930; Geyl, P., Orange and Stuart, 1969; Dek, A.,
Genealogie von het vorstenhuis Nassau, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 203 Orange; Gasparri, F., Orange, LexMA 6 1993,
1424; Oranien und das deutsche Reich, hg. v. Lademacher, H., 1994;
Oranien-Nassau, die Niederlande und das Reich, hg. v. Lademacher, H., 1995;
Mörke, O., Stadtholder oder Staetholder?, 1997.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osterburg (Grafen). Der Burgward O. bei
Magdeburg war im 12. und 13. Jahrhundert Sitz der Grafen von O. Über Brandenburg/Preußen gelangte O. zu Sachsen-Anhalt.
L.: Wolff 386; Schulze, H., Adelsherrschaft und Landesherrschaft, 1963.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Österreichisch-Schlesien (Herzogtum). 1526 gelangten die
stark zersplitterten Fürstentümer Schlesiens mit Böhmen durch Erbfolge an
Habsburg bzw. Österreich. Ihm gegenüber erhob Brandenburg
auf Grund eines 1537 geschlossenen, 1546 aber für nichtig erklärten
Erbvertrages Ansprüche auf Liegnitz, Brieg, Wohlau und das 1621 in
Vollstreckung der Reichsacht Georg von Brandenburg
entzogene Jägerndorf. 1686 wurde Brandenburg
durch die Überlassung des Kreises Schwiebus zur Aufgabe seiner Ansprüche
bewogen, gab den Kreis aber 1695 gegen Geldentschädigung zurück. Nach dem auf
dieser Grundlage geführten ersten schlesischen Krieg erlangte Preußen 1742
Schlesien bis zur Oppa, wohingegen Österreich Troppau, Teschen und Jägerndorf
behielt, die als Herzogtum (seit 1849 Kronland) durch einen Landespräsidenten
in Troppau verwaltet wurden. 1919 kam Ö. zur Tschechoslowakei, 1920 der Ostteil
von Teschen zu Polen. S. Schlesien, Tschechien.
L.: Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8.
A. 1990. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ostfriesland (Reichsgrafschaft, Fürstentum).
Der Raum zwischen Dollart, Jadebusen, Oldenburg und Nordsee war schon in der
Steinzeit besiedelt. Um 700 bildete sich dort ein Reich der Friesen unter
Herzog Radbod. Noch vor 800 wurde dieses 785 von den Franken unterworfene
Gebiet christianisiert. 843 kam es zum Mittelreich Kaiser Lothars I., 870 zum
ostfränkischen Reich. Nach dem Zerfall des Karolingerreiches bildeten sich in
O. mehrere selbständige Länder (terrae) (Brokmerland bzw. Brookmerland,
Emsigerland, Harlingerland u. a.), die im Hochmittelalter von consules regiert
wurden und sich im sog. Upstalsboom (benannt nach einem Versammlungsplatz
südlich Aurichs) in einer Art Landfriedensbund zusammenschlossen. Nach 1327 verfiel
dieser Verband der friesischen Freiheit und die einzelnen Gebiete gerieten
unter die Herrschaft von Häuptlingen (u. a. das Geschlecht tom Brok auf der
Oldeborg im Brokmerland bzw. Brookmerland, später in Aurich), die sich in
zahlreichen Fehden gegenseitig bekämpften. Nach dem zunächst das Geschlecht tom
Brok (1361 Keno Hilmersna) eine gewisse Führung erlangt hatte (1371 Häuptling
des Brokmerlandes (Brookmerlandes), 1376ff. Norderland, Emsigerland,
Harlingerland und Auricherland, 1413 Emden, westliches Friesland, Okko II.
1417-1427 Häuptling in O.), gelang es seit 1427/1430/1441 dem Häuptling Edzard
Cirksena und dann seinem Bruder Ulrich Cirksena aus der seit dem 13.
Jahrhundert in führender Stellung der Norder Landesgemeinde nachweisbaren
Familie Cirksena, die ihren Namen und ihr Erbe in der ersten Hälfte des 15.
Jahrhunderts über die Erbtochter an die Häuptlinge von Greetsiel übertragen
hatte, die Fehden zu beenden und den größten Teils des Landes östlich der Ems
unter einer Herrschaft zu vereinigen (1453 Emden). 1464 ließ sich Ulrich
Cirksena als Ulrich I. vom Kaiser mit der Reichsgrafschaft (in) O. belehnen
(Grafschaft zu Norden, Emden, Emisgonien in O., von der Westerems bis an die
Weser), was zur Folge hatte, dass O. beim Reich verblieb und nicht, wie das
schon früh in der Grafschaft Holland aufgegangene Gebiet von Sinkfal bei Brügge
bis zur Zuidersee und später das westerlauwersche Friesland (Westfriesland) und
das Groningerland, über das Herzogtum Burgund an die sich seit 1571
verselbständigenden Niederlande gelangte. Ausgenommen blieben Jever,
Butjadingen östlich des Jadebusens, Harlingerland und Stadland, Hauptstadt
wurde Emden, 1561 Aurich. 1511 entstand ein eigenes ostfriesisches Landrecht.
Seit 1519 drang die Reformation ein. Zwischen 1568 und 1648 kam es zum
achtzigjährigen Krieg, in dem sich der lutherische Landesherr und die unter
Führung der calvinistischen, 1595 verloren gegangenen Stadt Emden (Genf des
Nordens) stehenden Stände gegenübertraten. Die Gewinnung Jevers misslang
1529/1575. 1600 wurde durch Heirat das Harlingerland mit O. vereinigt.
1654/1662 wurde Graf Enno Ludwig in den Fürstenstand erhoben (Reichsfürstentum
O., 1677 Sitz und Stimme auf dem Reichstag, Einführung in den Reichsfürstenrat
1677, Entstehung des Titels Fürstentum O. durch Observanz und Verjährung,
Zugehörigkeit zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, nur zeitweilige
Zugehörigkeit zum westfälischen Reichsgrafenkollegium). 1682 verlegte Brandenburg Truppen in das faktisch selbständige
Emden. 1744 starb das Geschlecht Cirksena aus. König Friedrich der Große von
Preußen besetzte das an sich den Generalstaaten vermachte, von diesen aber
nicht angenommene Land auf Grund einer kaiserlichen Anwartschaft von 1694 und
machte es zu einer Provinz Preußens mit der Hauptstadt Aurich. Das Fürstentum
enthielt die Städte und Ämter Aurich, Norden, Emden, Berum, Greetsiel, Pewsum,
Leer, Stickhausen und Friedeburg und die adligen Herrschaften Dornum,
Lütetsburg, Jennelt (Jindelt), Rysum (Risum), Petkum und Gödens. 1807 verlor
Preußen das 60 Quadratmeilen große O. (ohne Rheiderland bzw. Reiderland) mit
110000 Einwohnern an Napoleon I., der es dem Königreich Holland, 1810
Frankreich unmittelbar einverleibte (Département Ost-Ems). 1813 kam O. an
Preußen, 1815 an Hannover (Landdrostei Aurich), 1866 mit diesem an Preußen.
1946 wurde es als Regierungsbezirk Aurich Teil Niedersachsens.
L.: Wolff 338ff.; Zeumer 553 II b 54; Wallner 702 WestfälRK 5; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Möhlmann, G.,
Ostfriesland, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des
Reichs 3, 162; Wiarda, T., Ostfriesische Geschichte, Bd. 1-10 1792ff., Neudruck
1968; Ostfriesisches Urkundenbuch, hg. v. Friedländer, E., Bd. 1f. 1878ff.,
Neudruck 1968; Klinkenborg, M., Geschichte der tom Broks, 1895; Reimers, H.,
Ostfriesland bis zum Aussterben seines Fürstenhauses, 1925; Koolmann,
A./Wiemann, H., Ostfriesische Geschichte, Bd. 1ff. 1951; König, J.,
Verwaltungsgeschichte Ostfrieslands bis zum Aussterben seines Fürstenhauses, 1955;
Lang, A., Die älteste gedruckte Seekarte der Ems, Erläuterungen zur
Neudruckausgabe der Beschreibungen der ostfriesischen Küste des L. Waghenaer
von 1584, 1957; Möhlmann, G., Geschichte Ostfrieslands, 1962; Baker, G., De
grenzen van Frisia tussen 600 en 1150, 1962; Lengen, H. van, Zur Geschichte des
Namens Ostfriesland im Mittelalter, Jb. d. Ges. für bildende Kunst und
vaterländ. Altertümer zu Emden 42 (1962), 5ff.; Teschke, G., Studien zur
Sozial- und Verfassungsgeschichte Frieslands im Hoch- und Spätmittelalter,
1966; Wiemann, H., Die Grundlagen der landständischen Verfassung Ostfrieslands,
1974; Ostfriesland, hg. v. Möhlmann, G., 3. A. 1975; Schmidt, H., Politische
Geschichte Ostfrieslands, (in) Ostfriesland im Schutze des Deiches 5 (1975),
86ff.; Wiemann, H., Materialien zur Geschichte der ostfriesischen Landschaft,
1982; Lamschus, C., Emden unter der Herrschaft der Cirksena, 1984; Burgen,
Siedlungen und Klöster im Mittelalter, hg. v. Barlage, D., 1989; Deeters, W.,
Geschichte der Grenze zwischen Drenthe und dem Emsland und Groningen und
Ostfriesland, (in) Rondom Eems en Doolard, 1992, 59ff.; Lengen, H. van,
Ostfriesland, LexMA 6 1993, 1529; Ostfriesland, hg. v. Lengen, H. van, 1995;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 856; Haefs, H., Ostfriesland, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ostpreußen (Landschaft, [Teil des]
Herzogtum[s], Gebiet, Provinz). Das Gebiet zwischen Weichsel- und Memelmündung
wurde in der Jungsteinzeit von Jägern und Fischern besiedelt. Im 2. und 3.
Jahrhundert n. Chr. bewohnten es die Goten, später die baltischen Pruzzen,
deren im 10. Jahrhundert erstmals genannter Name (um 965 Brus) auf das
Siedlungsgebiet übertragen wurde. Um 1225 wandte sich der polnische Herzog
Konrad I. von Masowien an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die heidnischen
Pruzzen und übertrug ihm als Lohn das Kulmer Land (Kulmerland). Kaiser
Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulm, Kulmerland) und alle
noch zu erobernden pruzzischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des Landes
abgeschlossen. Die Niederlage gegen Polen in der Schlacht von Tannenberg (1410)
schwächte den Deutschen Orden, der zwischen 1231 und 1410 93 Städte und etwa
1400 Dörfer gegründet hatte, sehr. 1466 wurde er auf den östlichen Teil
Preußens ohne das Ermland beschränkt. Der verbliebene Ordensstaat war vom
Heiligen Römischen Reich getrennt und musste die Oberhoheit Polens anerkennen.
1525 wurde der Ordensstaat unter dem Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach in das erbliche, unter Lehnshoheit
Polens stehende Herzogtum Preußen, in dem 1544 die Universität Königsberg
gegründet wurde, umgewandelt. Dieses wurde 1618 mit Brandenburg
in Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich von der Lehnshoheit befreit.
1701 wurde es als einziges voll souveränes Land der Kurfürsten von Brandenburg zur Keimzelle des Königreichs Preußen,
indem Kurfürst Friedrich sich selbst zum König in Preußen krönte. Der Name O.
für das Herzogtum Preußen setzte sich amtlich erst durch, als 1772 Westpreußen
(Pomerellen bzw. Pommerellen) bei der ersten Teilung Polens mit dem Königreich
Preußen vereinigt wurde. Das Ermland kam zu O., Marienwerder zu Westpreußen.
Beide Provinzen wurden 1815 getrennt, von 1824 personal und 1829 real bis 1878
zur Provinz Preußen vereinigt und dann wieder getrennt. 1919/1920 kam das
Gebiet um Soldau zu Polen, das Memelgebiet an die Alliierten und 1923 faktisch
an Litauen. Danzig wurde Freie Stadt. Das restliche Westpreußen wurde O.
angefügt. 1939 wurde das Memelgebiet von Litauen zurückerzwungen, wurden
Westpreußen und Danzig zurückerobert und damit wurde O. wieder mit dem Reich
verbunden. 1945 wurde der nördliche Teil O. unter die Verwaltung der
Sowjetunion, der westliche Teil unter die Verwaltung Polens gestellt, die
ansässige deutsche Bevölkerung fast vollständig ausgesiedelt. 1990 kam das
Gebiet als politische Folge der deutschen Einheit an die Sowjetunion bzw.
Polen.
L.: Goldbeck, J., Königreich Preußen, Teil 1 1785, Neudruck 1975ff.; Horn, A.,
Die Verwaltung Ostpreußens seit der Säkularisation (1525-1875), 1890; Heim, M.,
Geschichte der ostpreußischen Landschaft 1788-1888, 1938; Dehio, G./Gall, E.,
Deutschordensland Preußen, 1952; Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus
den Gebieten östlich der Oder-Neiße, hg. v. Schieder, T., Bd. 1f. 1953;
Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Schumacher, B.,
Wege und Wirkungen ostpreußischer Geschichte, 4. A. 1959; Dönhoff, M. Gräfin,
Namen, die keiner mehr nennt. Ostpreußen, Menschen und Geschichte, 1962;
Henning, F., Herrschaft und Bauernuntertänigkeit, 1964; Bibliographie der
Geschichte von Ost- und Westpreußen, Bd. 1 2. A. 1962, 2 1964, Ergänzungsbände;
Ost- und Westpreußen. Handbuch der historischen Stätten, hg. v. Weise, E.,
1966; Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H.
u. a. 1968ff.; Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 bis 1945,
Reihe A, Preußen I: Ost- und Westpreußen, bearb. v. Stüttgen, D., 1975; Gause,
F., Geschichte des Preußenlandes, 1986; Ambrassat, A., Die Provinz Ostpreußen,
1988; Rankl, M., Bibliographie zur Literatur Ost- und Westpreußens mit Danzig
1945-1988, Bd. 1f. 1990; Neuschäffer, H., Das Königsberger Gebiet, 1991;
Groeben, K. v. d., Das Land Ostpreußen, 1993; Handbuch der Geschichte Ost- und
Westpreußens, hg.v. Opgenoorth, E., Bd. 2, 1 1994; Kibelka, R., Ostpreußens
Schicksalsjahre, 2000; Mast, P., Ost- und Westpreußen und die Deutschen in
Litauen, 2000; Kulturgeschichte Ostpreußens in der frühen Neuzeit, hg. v.
Garber, K. u. a., 2001; Kossert, A., Ostpreußen, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Peitz (Herrschaft). 1301 erscheint die
Burg Peitz (Pizne) im Glogau-Baruther Urstromtal im Spreewald erstmals, als der
Landgraf von Thüringen das Gebiet an den Erzbischof von Magdeburg verkaufte. Im
14. und 15. Jahrhundert kam die zugehörige Herrschaft als Lehen oder Pfand an
verschiedene Herren (Mager von Ronow, Schenk von Landsberg, Waldow, Cottbus).
1462 fiel sie endgültig an Brandenburg. Zusammen
mit der Herrschaft Cottbus umfasste sie ein Gebiet von 16 Quadratmeilen. 1807
wurde P. an Sachsen abgetreten, fiel aber bereits 1815 mit der gesamten
Niederlausitz an Preußen (Brandenburg) zurück.
Von 1949 bis 1990 kam das Gebiet der früher zum obersächsischen Reichskreis
gezählten Herrschaft zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 392; Groger, F., Urkundliche Geschichte der Stadt und ehemaligen
Festung Peitz, Bd. 1 1913.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pförten (Herrschaft). Die Herrschaft P.
mit der Stadt P. (poln. Brody) östlich von Cottbus gehörte als
Standesherrschaft zur Markgrafschaft Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plassenburg (Residenz des Markgrafen von Brandenburg- Kulmbach)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 453.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Polen (Königreich, Republik). Um 960
erscheint im von den namengebenden Polanen (zu pole, Feld, Acker) besiedelten
Gebiet zwischen Karpaten und Ostsee an der mittleren Weichsel und Warthe Herzog
Miezsko aus dem Hause der Piasten, der 966 Christ wurde. Sein Sohn (König)
Boleslaw I. Chrobry (992-1025) dehnte das Reich erheblich aus (Mähren, Lausitz,
Gebiet am oberen Bug und San). Im Jahre 1000 erhielt es mit Gnesen ein eigenes
Erzbistum mit den Suffraganbistümern Breslau, Kolberg, Krakau und Posen. Nach
Gebietsverlusten von 1032/1034 bildeten die Landschaften Großpolen (ab 1239 dux
Poloniae maioris), Masowien, Schlesien, Kleinpolen und Pommern den verbliebenen
Herrschaftsbereich. 1163 wurde Schlesien von P. abgetrennt, 1181 Pommern dem
Deutschen Reich eingegliedert. 1225/1226 kam auf Bitten des Teilfürsten Herzog
Konrads von Masowien der Deutsche Orden ins Land und gewann das Culmer Land
(Kulmer Land, Kulmerland). 1249 fiel Lebus an Brandenburg.
1295 und 1320 ließ sich der Herzog zum König krönen (Großpolen, Kleinpolen und
einige mittelpolnische Gebiete). König Kasimir III. (1333-1370) verzichtete
zugunsten des Deutschen Ordens auf Pommerellen (Pomerellen) sowie auf Schlesien
(1348), schuf ein allgemeines polnisches Landrecht und gründete 1364 die
Universität Krakau. Nach seinem Tod gelangten zunächst sein Neffe und dann 1386
infolge Heirat der Erbtochter (Hedwig) das litauische Haus der Jagiellonen, das
außer Litauen auch Weißrussland und die Ukraine beherrschte, auf den Thron.
1466 musste der Deutsche Orden die Oberlehnshoheit Polens über Ostpreußen anerkennen
und verlor Pomerellen, das Culmer Land (Kulmer Land, Kulmerland) und Ermland.
1561 kam Livland an P. Kurland wurde ein Lehen Polens. 1572 starben die
Jagiellonen aus. 1629 verlor P. Livland an Schweden, 1657/1670 die Lehnshoheit
über Ostpreußen an Brandenburg, 1654 die Ukraine
an Russland. 1697 wurde der dafür zum Katholizismus übertretende Kurfürst von
Sachsen durch Wahl König von Polen. 1763 endete die damit geschaffene
Verbindung aber wieder. 1772, 1793 und 1795 wurde P., dessen Adel gegen den von
Katharina II. von Russland protegierten neuen König Stanislaus Poniatowski seit
1768 rebellierte, zwischen Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt. In der
ersten Teilung (1772) erhielt Österreich Ostgalizien und Lodomerien und behielt
die 1769 besetzte Zips (85000 Quadratkilometer mit mehr als 2000000
Einwohnern). Preußen erlangte Westpreußen (ohne Danzig und Thorn) sowie Ermland
und den Netzedistrikt (35000 Quadratkilometer mit etwa 350000 Einwohnern).
Russland gewann das polnische Livland und Teile von Weißrussland, Polozk,
Minsk, Witebsk und Mstislaw (84000 Quadratkilometer mit 1300000 Einwohnern).
Dadurch verringerte sich das Gebiet und die Einwohnerzahl um 30%. In der
zweiten Teilung (1793) erhielt Russland die restlichen Teile Litauens, die
Ukraine, die Hälfte von Wolhynien, Podolien, Nowogrodek (Nowgrodek) und
Brest-Litowsk (Brzesk) sowie die noch polnischen Gebiete von Polozk und Minsk
(228000 Quadratkilometer). Preußen erlangte Danzig, Thorn, Posen, Kalisch,
Gnesen, Lodz (Lodsch), Dobrin (Dobrzyn), Tschenstochau (Czenstochau), einen
Teil von Rawa und die Hälfte von Brześć Kujawski (Brzesk) (58000
Quadratkilometer, 1130000 Einwohner, „Südpreußen“). Dadurch wurde Polen auf
240000 Quadratkilometer mit 3400000 Einwohnern beschränkt. Bei der dritten Teilung
(1795)kamen das restliche polnische Litauen, der Großteil von Samogitien, das
übrige Schwarzrussland, Podlesien und Wolhynien, ein Stück von Cholm, Kurland
und Semgallen an Rußland (146000 Quadratkilometer), Sandomir, Lublin, Radom,
Teile von Brest-Litowsk (Brzesk), Podlachien und Masowien an Österreich (51000
Quadratkilometer mit 1000000 Einwohnern) sowie Teile Masowiens mit Warschau,
das Gebiet zwischen Weichsel, Bug und Memel (Njemen) (Neuostpreußen) sowie ein
Teil Krakaus (Neuschlesien) an Preußen (43000 Quadratkilometer mit 1000000
Einwohnern). 1807 wurde durch Napoleon aus preußischen Gebieten das Herzogtum
Warschau geschaffen, das 1815 in veränderter Gestalt als Kongresspolen mit
Russland in Personalunion vereinigt wurde. Am 11. 11. 1918 wurde die Republik
P. gegründet, die 1919 den größten Teil Westpreußens erhielt. 1939 wurde Polen
zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt, 1945/1990 aber,
unter zugunsten der Sowjetunion erfolgender Verlagerung nach Westen bis zur
Oder-Neiße-Grenze, wiederhergestellt. S. Brandenburg,
Breslau, Cammin, Danzig, Deutscher Orden, Ermland, Galizien, Gnesen, Kulm,
Kurland, Lausitz, Lebus, Memelgebiet, Pommerellen (Pomerellen), Pommern, Posen,
Preußen, Schlesien, Teschen.
L.: Beer, A., Die erste Teilung Polens, 1873; Lord, H., The Second Partition of
Poland, 1916; Rhode, G., Geschichte Polens, 3. A. 1980; Hoensch, J., Geschichte
Polens, 1983; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen
und Westpreußen, 1992; Jasinski, K., Rodowód pierwszych Piastów, 1992; Labuda,
G., Mieszko II król polski 1025-34, 1992; Atlas historyczny miast Polskich, hg.
v. Czacharowski, A., 1993; Gieysztor, A., Polen, LexMA 7 1994, 52; Zernack, K.,
Polen und Russland, 1994; Urban, T., Deutsche in Polen, 4. A. 2000; Bömelburg,
H., Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat,
1995; Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften, Bd. 3 1997;
Kempen, B., Die deutsch-polnische Grenze, 1997; Urban, T., Von Krakau bis
Danzig, 2000; Davies, N., Im Herzen Europas, 2000; Deutsch-polnische
Beziehungen in Geschichte und Gegenwart, hg. v. Lawaty, A. u. a., Bd. 1f. 2000;
Borodhiej, W., Der Warschauer Aufstand 1944, 2001; Alexander, M., Kleine
Geschichte Polens, 2003; Urban, T., Polen, 2. A. 2003; Wyszkowski, M., (Die
politische Verfassung Großpolens in den Jahren 1138-1296), 2009; Michel, A.,
Polens Staatlichkeit in sieben Jahrhunderten, 2014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pomesanien (Hochstift). Das ursprünglich
slawisch, zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert pruzzisch besiedelte Gebiet
zwischen Nogat, Sorge, Drewenz, Weichsel und dem Drausensee wurde zwischen 1233
und 1236 vom Deutschen Orden erobert. 1243 wurde infolge einer Verfügung Papst
Innozenz’ IV. P. als eines der vier Bistümer des Deutschen Ordens begründet.
Das bischöfliche Herrschaftsgebiet umfasste seit 1255 etwa ein Drittel der
Diözese (zwei Drittel fielen an den Deutschen Orden), zu der die alten
pruzzischen Gaue P. und Pogesanien sowie das Marienburger Werder zählten. Bei
der Aufteilung des Landes 1250 wählte der Bischof das Gebiet um Marienwerder.
1255 wurde P. dem Erzbistum Riga unterstellt. 1410 huldigte der Bischof dem
König von Polen. 1466 fiel Marienburg an Polen, doch blieb das weltliche Herrschaftsgebiet
im Ordensbereich. Der letzte katholische Bischof huldigte Albrecht von Brandenburg als Herzog, trat zum Luthertum über und
verzichtete 1527 auf die weltliche Herrschaft. Aus dem Hochstiftsgebiet wurden
in Preußen die Ämter Marienwerder und Riesenburg und das Erbhauptamt Schönberg
(Schöneberg) gebildet. Nach 1587 wurde als Ersatz für den Bischof ein
Konsistorium zu Saalfeld (Salfeld) eingesetzt, das 1751 zugunsten des
Konsistoriums zu Königsberg aufgehoben wurde. Die kirchliche Aufsicht und später
auch den Titel des Bischofs von P. nahm bis 1821 der katholische Bischof von
Culm wahr. S. Polen.
L.: Cramer, H., Geschichte des vormaligen Bistums Pomesanien, 1884; Boockmann,
H., Pomesanien, LexMA 7 1994, 82; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 596.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pommerellen, Pomerellen (Herzogtum). Das
Gebiet an der unteren Weichsel bzw. zwischen Weichsel und Leba wurde nach dem
Abzug der Germanen von den westslawischen Pomoranen besiedelt. Seit Beginn der
zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts oder seit Anfang des 11. Jahrhunderts stand
es meist unter der Herrschaft Polens und trennte sich vom westlich gelegenen
Pommern. Am Ende des 12. Jahrhunderts (um 1180) entstand unter Sambor I. ein
eigenes Herzogtum (völlig selbständig seit 1227) mit dem Hauptort Danzig. 1271
wurde das Gebiet mit Schlawe vereinigt. Nach dem Aussterben des
Herzogsgeschlechts der Samboriden 1294 kam es zwischen Polen, Brandenburg, Pommern, Böhmen (als Bewerber um die
Krone Polens) und dem von Polen ins Land gerufenen Deutschen Orden zu Kämpfen
um das Land. 1309/1343 (Vertrag von Soldin, Vertrag von Kalisch) setzte sich
der Deutsche Orden weitgehend durch (Stolp und Schlawe blieben von 1309 bis
1317 bei Brandenburg), verlor aber 1466 das seit
dem 15. Jahrhundert als P. (Pomeronia parva), Kleinpommern, bezeichnete Gebiet
an Polen, das P. mit Marienburg, dem Culmer Land (Kulmer Land, Kulmerland,
Culmerland) und Ermland bis 1569 eine Sonderstellung beließ (sog. Preußen
königlichen Anteils, Königspreußen im Gegensatz zum herzoglichen Preußen im
Ostteil). 1772 kam P. an Preußen (Danzig 1793) und bildete 1815 den Hauptteil
der Provinz Westpreußen. 1919 fiel es an Polen. Danzig wurde freie Stadt. Von
1939 bis 1945 gehörte es zum Reichsgau Danzig-Westpreußen. Seit 1945 stand es
unter Verwaltung Polens, an das es 1990 als politische Folge der deutschen
Einheit gelangte.
L.: Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Pommerellisches Urkundenbuch, hg. v. Perlbach, M., Teil 1f. (bis
1315) 1881ff., Neudruck 1969; Kauder, V., Das Deutschtum in Posen und
Pommerellen, 1937; Keyser, E., Geschichte des deutschen Weichsellandes, 2. A.
1940; Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Historia
Pomorza (Geschichte Pommerns), Bd. 1 (bis 1466) 1969; Slaski, K., Beiträge zur
Geschichte Pommerns und Pommerellens, 1987; Grzegorz, M., Die territorialen
Erwerbungen des Deutschen Ordens in Pommerellen, Zs.f. Ostforschung 38 (1989);
Grzegorz, M., Pommerellen als Gebiet von Siedlungstätigkeit, (in) Beiträge zur
Geschichte des Deutschen Ordens, 2 1993, 87; Strzelczyk, J., Pommerellen, LexMA
7 1994, 82. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pommern (Herzogtum, Provinz). Das
beiderseits der Odermündung liegende P. (seit etwa 1000 Pomorje, Land am Meer,
1046) wurde nach Abzug der Germanen im 6./7. Jahrhundert von Slawen (Liutizen
im Westen, Pomoranen im Osten) besiedelt. Während im Osten (Pommerellen) am
Ende des 12. Jahrhunderts (um 1180) das Geschlecht der Samboriden zur
Herrschaft kam, gelang im Westen dem westslawischen, vermutlich aus den
Teilfürsten um Belgard-Kolberg hervorgegangenen, seit 1214 einen Greifen im
Wappen führenden und seit dem 15. Jahrhundert sich auch danach benennenden
Fürstenhaus der Greifen der Aufbau eines bis Demmin, Wolgast und die Uckermark
reichenden Herrschaftsgebiets mit Stettin als Mittelpunkt. Sein erster sicher
bekannter Herrscher (Wartislaw I.) leitete nach einer Zeit polnischer
Oberherrschaft (1121-1138) zusammen mit Bischof Otto von Bamberg die
Christianisierung ein (1140 Gründung des Bistums Wollin Cammin (Kammin]
[1176]). Daraufhin erfolgte der Zuzug zahlreicher deutscher Siedler. Seit etwa
1175 führten die Herrscher in Urkunden den Titel Herzog. 1181 erkannte Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Herzog Bogislaw I. als Herzog der Slawen und als
Reichsfürsten an, womit die seit etwa 1000 von Polen immer wieder erneuerte
Oberherrschaft über P. beendet wurde. Um 1195 wurde P. geteilt, aber 1264
wieder vereinigt. Von 1185 bis 1227 hatte Dänemark die Oberherrschaft (über
Vorpommern). Beim Aussterben einer um Schlawe und Stolp herrschenden Nebenlinie
1228 gelangte deren Gebiet an die Askanier. 1231 sprach Kaiser Friedrich II. Brandenburg die Lehnshoheit über das übrige P. zu.
1236 kam das Land Stargard, 1250 die Uckermark an Brandenburg.
1295 erfolgte (bis 1478) eine Teilung in die Herzogtümer Pommern-Stettin
(Stettin, Odergebiet) und Pommern-Wolgast (Wolgast, Küstengebiet) entsprechend
dem Geltungsbereich des lübischen und magdeburgischen Stadtrechts. 1317 fielen
die Länder Schlawe und Stolp an P. (Pommern-Wolgast), 1325 das Fürstentum
Rügen. 1338 wurde Pommern-Stettin aus der Lehnshoheit Brandenburgs
entlassen und zum Reichslehen gemacht. 1348 erkannte Kaiser Karl IV. die
umstrittene Reichsunmittelbarkeit Pommerns, dem er das Reichsjägeramt übertrug,
ausdrücklich an. Die Wolgaster Linie teilte 1368/1372 ihr Erbe
(Pommern-Wolgast, Pommern-Stolp). Um 1400 bestanden vorübergehend fünf
Teilherrschaften (u. a. Pommern-Barth, Pommern-Stolp, Pommern-Stargard [bis
1439]), doch blieb das Bewusstsein der Einheit vor allem unter den 1459/1463
einflussreich werdenden Ständen bestehen. 1456 wurde die Universität Greifswald
gegründet. 1466 kaufte Pommern-Stolp die Länder Lauenburg und Bütow vom
Deutschen Orden frei und behielt sie später als Pfand. Seit 1478 war, nachdem
bereits zuvor die Linie Pommern-Barth die Linien Pommern-Stettin (1464, gegen
Ansprüche Brandenburgs) und Pommern-Stargard
(1459) beerbt hatte, P. in der Nebenlinie Pommern-Rügen wieder vereinigt.
Herzog Bogislaw X. (1474-1523) festigte das Herzogtum durch eine geordnete
Verwaltung, musste aber 1479 Brandenburg
huldigen und gegen Befreiung von dieser Pflicht 1493 Brandenburg
Erbrecht auf P. zugestehen. Gegen den Einspruch Brandenburgs
erhielt Bogislaw X. 1521 den kaiserlichen Lehnsbrief als Grundlage der
Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit gegenüber Brandenburg
(1529). 1523/1532 und 1569 wurde das dem obersächsischen Reichskreis zugehörige
P. wieder geteilt (Pommern-Stettin [bis 1600], Pommern-Wolgast [bis 1625],
Pommern-Rügenwalde [bis 1603] und Pommern-Barth). Gleichzeitig fand die
Reformation Eingang. 1625 kam Pommern-Wolgast wieder an Pommern-Stettin. Wenig
später wurde das Land von Schweden besetzt. 1648 fielen der östlich der Oder
gelegene Teil Pommerns (Hinterpommern) und das bei der Verteilung der durch das
Aussterben des Herzogshauses in männlicher Linie 1637 frei gewordenen Länder
seit 1556 säkularisierte Stift Cammin (Kammin) an Brandenburg,
der westlich der Oder gelegene, wertvollere Teil (Vorpommern mit Stettin und
dem früher zeitweise fast unabhängigen Stralsund, Usedom, Wollin und Rügen
sowie der Stadt Cammin [Kammin]) an Schweden, das für P. Sitz und Stimme im
Reichstag erhielt. 1657/1658 erlangte Brandenburg
(Preußen) Lauenburg und Bütow sowie die Starostei Draheim von Polen, 1679 die
östlich der Oder gelegenen Teile Pommerns und 1720 Vorpommern bis zur Peene von
Schweden. 1815 erwarb es schließlich (gegen Sachsen-Lauenburg) das restliche,
1813/1814 von Schweden an Dänemark gelangte pommersche Gebiet (die Distrikte
Stralsund, Rügen, Franzburg-Barth, Grimmen, Tribsees, Loitz, Wolgast und
Greifswald) und gliederte P. unter Einbeziehung des preußischen Anteils von P.
(Vorpommern, die Kreise Randow, Anklam, Demmin und Altentreptow bzw. Treptow,
Usedom und Wollin umfassend und Hinterpommern mit den Kreisen Greifenhagen,
Pyritz, Saatzig [Satzig], Daber, Labes, Greifenberg, Belgard, Neustettin,
Fürstentum Schlawe, Stolp [Stolpe] und Rummelsburg und dem flemmingschen und
ostenschen Kreis) in die drei Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund
(1932 aufgehoben). 1945 wurde Hinterpommern mit Stettin und Swinemünde unter
Verwaltung Polens gestellt und die deutsche Bevölkerung zwangsausgesiedelt.
1990 gelangte das Gebiet als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
Vorpommern kam 1945 zu Mecklenburg, das von 1949 bis 1990 an die Deutsche
Demokratische Republik fiel und in ihr von 1952 bis 1990 aufgelöst war (str.).
Seit 1990 ist Vorpommern ein Teil des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern der
Bundesrepublik Deutschland.
L.: Wolff 401ff.; Zeumer 552ff. II b 21, 22; Wallner 708 ObersächsRK 3, 4;
Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) G1/2; Sandow,
E., Pommern, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des
Reichs 2, 182; Bauer 1, 473; Dähnert, J., Sammlung gemeiner und besonderer
pommerscher und rügischer Landesurkunden, Bd. 1ff. 1765ff.; Brüggemann, L.,
Beschreibung des preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern, 1779; Berghaus,
H., Landbuch des Herzogtums Preußen, Bd. 1-13 1865ff.; Pommersches
Urkundenbuch, hg. v. Staatsarchiv Stettin und d. hist. Komm. für Pommern, Bd.
1-9 1868ff., Neudruck 1958ff.; Spahn, M., Verfassungs- und
Wirtschaftsgeschichte des Herzogtums Pommern 1478-1625, 1896; Curschmann, F.,
Die Landeseinteilung Pommerns im Mittelalter und die Verwaltungseinteilung der
Neuzeit, 1911; Wehrmann, M., Geschichte von Pommern, 2. A. 1919ff., Neudruck 1986;
Drolshagen, C., Landesaufnahme und Hufenmatrikel von Vorpommern als ältester
deutscher Kataster, 1923; Menke, K., Das Amt Wolgast, 1931; Schulze, B., Die
Reform der Verwaltungsbezirke in Brandenburg und
Pommern 1809-1818, 1931; Historischer Atlas der Provinz Pommern, hg. v. d.
Landeskundlichen Forschungsstelle der Provinz Pommern (Curschmann, F.),
1935ff.; Curschmann, F., Die schwedischen Matrikelkarten von Vorpommern und
ihre wissenschaftliche Auswertung, 1935; Heuer, K., Das Amt Ueckermünde, 1935; Linke,
G., Die pommerschen Landesteilungen des 16. Jahrhunderts, 1935; Wehrmann, M.,
Genealogie des pommerschen Herzogshauses, 1937; Hofmeister, A., Genealogische
Untersuchungen zur Geschichte des pommerschen Herzogshauses, 1938; Engel, F.,
Erläuterungen zur historischen Siedlungsformenkarte Mecklenburg und Pommern,
1953; Sandow, E., Die polnisch-pomerellische Grenze 1309-1454, 1954; Heyden,
H., Kirchengeschichte Pommerns, Bd. 1f. 2. A. 1957; Krallert, W., Atlas zur
Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Historischer Atlas von Pommern, hg.
v. d. hist. Komm. für Pommern, 1959ff.; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v.
Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959; Engel, F., Pommern,
1959; Spruth, H., Landes- und familiengeschichtliche Bibliographie für Pommern,
Teil 1ff. 1962ff.; Eggert, O., Geschichte Pommerns, 4. A. 1965; Eggert, W.,
Geschichte Pommerns, 1974; Stüttgen, D., Pommern, (in) Grundriss der deutschen
Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975-1976; Petersohn, J.,
Der südliche Ostseeraum im kirchlich-politischen Kräftespiel des Reichs, Polens
und Dänemarks vom 10. bis 13. Jahrhundert, 1979; Benl, R., Die Gestaltung der
Bodenrechtsverhältnisse in Pommern vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, 1986;
Becker, O., Zur Geschichte des Fürstlich hohenzollernschen Besitzes in Pommern,
1986; Slaski, K., Beiträge zur Geschichte Pommerns und Pommerellens, 1987;
Ostdeutsche Geschichts- und Kulturlandschaften, T. 3 Pommern, hg. v. Rothe, H.,
1988; Fenske, H., Die Verwaltung Pommerns 1915 bis 1945, 1993; Schmidt, R.,
Pommern, LexMA 7 1994, 84; Pommern, hg. v. Lucht, D., 1995; Pommern, hg. v.
Wernicke H. u. a., 1996; Pommern, hg. v. Schmidt, R., 1996; Branig, H.,
Geschichte Pommerns, Bd. 1f. 1997; Pommern, hg. v. Buchholz, W.,1999; Tausend
Jahre pommersche Geschichte, hg. v. Schmidt, R., 1999; Völker, E., Die Pommern
und Ostbrandenburger, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 196;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 871; Schmidt, R., Das historische Pommern, 2007 (Aufsätze); Pommern im
19. Jahrhundert, hg. v. Stamm-Kuhlmann, T., 2007; Die Herzöge von Pommern.
Zeugnisse der Herrschaft des Greifenhauses, hg. v. Buske, N. u. a., 2012.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pommern-Wolgast (Herzogtum). 1295 entstand bei
der Teilung Pommerns das Herzogtum P. Herzog Bogislaws IV. († 1309) mit Gütern
nördlich der Peene und westlich und östlich der Odermündung. 1317 kam aus dem
Erbe der Herzöge von Pommerellen durch Brandenburg
das Land Stolp und Schlawe hinzu, das aber durch das Hochstift Cammin (Kammin)
von Wolgast getrennt blieb. 1325 fiel das Fürstentum Rügen erbweise an. 1348
wurde P. als Reichsfürstentum anerkannt. 1368/1372 wurde in Stargard östlich
der Swine (Hinterpommern), Stralsund sowie die übrigen westlichen Gebiete mit
Rügen (Vorpommern) geteilt. Nach weiteren Teilungen kam es 1478 zur
Wiedervereinigung in Pommern. 1523/1569 wurde aber bis 1625 erneut geteilt. P.
zählte zum obersächsischen Reichskreis. S. a. Vorpommern, Pommern.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 4; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
G-I1/2; Eggert, W., Geschichte Pommerns, 1974.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Potsdam (Herrschaft). P. gegenüber der
Mündung der Nuthe in die Havel erscheint 993 erstmals (Poztupimi, Ort des
Postampim) in einer Urkunde König Ottos III. für das Stift Quedlinburg. Seit
dem 12. Jahrhundert war es eine Burg der Markgrafen von Brandenburg, die den Mittelpunkt einer vielfach verpfändeten
Herrschaft in Brandenburg bildete. 1660 wurde
das Städtchen kurfürstliche Residenz der Markgrafen. Von 1949 bis 1990 kam es
über Preußen (Brandenburg) an die Deutsche
Demokratische Republik.
L.: Wolff 387; Geschichte der Stadt Potsdam, hg. v. Haeckel, J./Boschan, R. u.
a., 1912; Jänckel, R., Der Atlas der Herrschaft Potsdam (1679-1683), 1968;
Potsdam, hg. v. Maassen, H., 2. A. 1972; Potsdam. Geschichte der Stadt in Wort
und Bild, hg. v. Uhlemann, M., 1986; Bohm, E., Potsdam, LexMA 7 1994, 134;
Potsdam, hg. v. Hahn, P. u. a., 1995; Hahn, P., Geschichte Potsdams, 2003.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen (Herzogtum, Königreich, Land).
Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus)
bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel
und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen,
Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich
Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die
Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser
Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu
erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des
Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der
Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden
sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P.
bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der
Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466
musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das
Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing,
Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils,
Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer
Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte
der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach
mit seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14.
11. 1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig
erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen
Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende
Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P.
mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden
Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres
Westpreußen]), für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter
führte er die Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien
und Samland seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter
(1594) 1618/1619 mit Brandenburg in
Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich von der Lehnshoheit Polens
befreit. Damit war es voll souveränes Land der Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau
abgaben. Am 18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von Brandenburg (1688-1713), der 1694 die Universität
Halle gegründet hatte, mit Zustimmung des Kaisers, den er im spanischen
Erbfolgekrieg unterstützt hatte, in Königsberg zum König in P., womit politisch
die Rangerhöhung des Kurfürsten von Sachsen durch die Krönung zum König von
Polen und die Anwartschaft des Kurfürsten von Hannover auf die Königskrone in
England ausgeglichen werden sollten. Mit der auf die anderen brandenburgischen
Länder übertragenen Königswürde ging zugleich der Name des Herzogtums P. auf
den brandenburg-preußischen Gesamtstaat über, von dem das Land P. nicht zum
Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit dem Edikt von Potsdam (1685)
allmählich einströmende französische Hugenotten brachten zahlreiche bis dahin
unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das Land. 1702 erbte Friedrich III.
(I.) nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von
England) die Grafschaft Lingen und das Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum
Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft Valangin. 1707/1729 kaufte er die
Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei über Nordhausen und Quedlinburg.
Sein sparsamer und als Amtmann Gottes pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm
I. erhielt 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien
einen Teil des Herzogtums Geldern (Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2
Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Usedom und
Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig eine straffe Finanzverwaltung und
Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-, -kriegs- und -domänendirektorium)
auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung
und Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen Beamtentums erhob.
Mit der relativ größten und absolut besten Armee Europas und in krassem
Gegensatz zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn
Friedrich der Große, der sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser
Karls VI. 1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu
Österreich gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen Kriegen
(1740/1742, 1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund
einer Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich
der Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den
Netzedistrikt, so dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten,
mit dem Stammland Brandenburg durch eine Landverbindung
angeschlossenen ursprünglichen Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000
Quadratkilometer maß, in denen rund 5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen
Staat, als dessen erster Diener sich der König sah, verwirklichte er die schon
1713 in Angriff genommene Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage
aufgeklärter, naturrechtlich beeinflusster Vorstellungen, die in der
Inkraftsetzung des Allgemeinen Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791
erwarb P. durch Kauf die hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach).
1795 überließ es dem durch die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich
seine gesamten linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und
dritten Teilung Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen,
Warschau, Kalisch) sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen
Verluste an Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen,
Malburgen [Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070
bzw. 137000 Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch § 3 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und
Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen [Olphen],
Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel [Heddingschel],
Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff [Huschhofen], Hohenholte
[Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock], Gimbte [Grimmel],
Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems bis zum Einfluss der
Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das Eichsfeld, Erfurt und
Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg, Elten, Werden,
Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar mit 9543
Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben Million
(600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an Bayern) und
Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische Vereinigung der
preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches kam es zur
Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage von Jena und
Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von Tilsit 1807
alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus den Teilungen
Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser wegen der
Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst
schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale
innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811,
Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit
1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812
und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die
Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste
in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg,
Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000
Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte
(Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung
Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs -
erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds -
erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -,
Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims -
unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach
und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland], Westfalen, Sachsen [Kurkreis
mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw.
Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg,
Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und
Westpreußen trat P. dann dem Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst
konservativ. Statt der vom König 1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung
kam es 1823 nur zu der befohlenen Errichtung von Provinzialständen und
Provinziallandtagen, die vom grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb
Preußens wurden 1824 personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und
Westpreußen zur Provinz P. vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei
Birkenfeld von Sachsen-Coburg gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern
(1850 Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857
endgültig auf Neuenburg und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren
Straßenkämpfen zunächst einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der
Pressezensur, Berufung eines liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der
Gegenbewegung aber die gewählte Nationalversammlung aufgelöst und eine
Verfassung erlassen (oktroyiert), nach welcher der fortan verfassungsmäßig
beschränkte König seine exekutiven Rechte unter Mitwirkung verantwortlicher
Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem Landtag
hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus erblichen oder vom König ernannten
Mitgliedern zusammensetzte und die Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem
Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden Bevölkerungsgruppen bevorzugte,
gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten
berufen. Im Verfassungskonflikt über die Finanzierung des Heeres regierte er
gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es bei der Verwaltung des 1864 von
Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein zur Konfrontation mit Österreich,
die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen P. führte. Die militärische
Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge. P.
annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt
und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren östlichen und
seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen
norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg
über Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1.
1871 in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des
neugegründeten Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten
war, aber etwa zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten
Ruhrgebiet, Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des
Reiches ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg
die Zahl seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und
Westpreußen auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm
II. am 9. 11. 1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb
erhalten, musste aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P.
übernahmen die Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige
Sozialdemokratische Partei. Am 30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch
die es demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss
sich Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die
Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch
den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring
zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das
Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934
wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden
Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem Gebietsaustausch
mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung Lübecks. 1939
umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen Einwohnern. 1945 wurde
P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr. 46 des Alliierten
Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf. Seine Gebiete
verteilen sich auf Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Hessen,
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Polen und die
Sowjetunion. S. Ostpreußen, Südpreußen, Westpreußen, Polen, Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des
Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd.
1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium
., hg. v. d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des
Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen,
J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.;
Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf
die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen
Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff.
2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A.
1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica,
Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß.
Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen
Städte, Flecken und Dörfer, Bd. 1 Königreich Preußen, 1896, 3. unv. A. 1989;
Berner, E., Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hauses Hohenzollern,
Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903;
Roedder, H., Zur Geschichte des Vermessungswesens Preußens, insbesondere
Altpreußens aus den ältesten Zeiten bis in das 19. Jahrhundert, 1908;
Preußisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1909ff.; Atlas der Verwaltungsorganisation
des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1911; Hintze, O., Die
Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Schmoller, G., Preußische
Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzgeschichte, 1921; Schmidt, E.,
Rechtsentwicklung in Preußen, 2. A. 1929, Neudruck 1961; Braubach, M., Der
Aufstieg Brandenburg-Preußens 1640-1815, 1933;
Wermke, E., Bibliographie der Geschichte von Ost- und Westpreußen, 1933; Penck,
A., Die Kartographie Preußens unter Friedrich dem Großen, SB. Akad. Berlin
1933; Schulze, B., Der Urheber der Schmettauischen Karte von Preußen, Mitt. d.
Reichamts für Landesaufnahme 1933/1934; Hanke, M./Degener, H., Geschichte der
amtlichen Kartographie Brandenburg-Preußens bis
zum Ausgang der friderizianischen Zeit, 1935; Atlas der west- und
ostpreußischen Landesgeschichte, hg. v. Keyser, E., 1937; Schumacher, B.,
Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Müller, G./Jurevicz, J./Warren,
H., Ostlandatlas, 1942; Keyser, E., Preußenland, (in) Staats- und
Verwaltungsgrenzen in Ostmitteleuropa, 1955; Maschke, E., Preußen. Das Werden
eines deutschen Stammesnamens, Ostdt. Wiss. 1955; Schulze, B., F. Graf v.
Schmettau und seine Kartenwerke, Jb.f. Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands 5
(1956); Schroeder-Hohenwarth, J., Die preußische Landesaufnahme 1816-1875,
1958, Nachrichten aus dem Karten- und Vermessungswesen R. I. H. 5; Peterson,
J., Fürstenmacht und Ständetum in Preußen während der Regierung Herzog Georg
Friedrichs 1578-1603, 1963; Atlas östliches Mitteleuropa, hg. v. Meynen,
E./Kraus, T./Mortensen, H./Schlenger, H., 1963ff.; Schultze, J., Forschungen
zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, 1964; Übersicht über die
Bestände des Brandenburgischen
Landeshauptarchivs Potsdam, 1964, 1967; Schoeps, H., Preußen. Geschichte eines
Staates, 1966; Schierling, C., Der westpreußische Ständestaat 1570-1586, 1966;
Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a.,
Bd. 1ff. 1968ff.; Krauss, G., 150 Jahre Preußische Messtischblätter, Z.f.
Vermessungswesen 94 (1969); Ibbeken, R., Preußen 1807-1813, 1970; Schoeps, H.,
Preußen und Deutschland, Wandlungen seit 1763, 2. A. 1970; Knake, G., Preußen
und Schaumburg-Lippe 1866-1933, 1970; Wenskus, R., Das Deutschordensland
Preußen als Territorialstaat des 14. Jahrhunderts, Bd. 1 1970; Verdenhalven,
F., Namensänderungen ehemals preußischer Gemeinden von 1850-1942, 1971;
Bibliographie zur Geschichte von Ost- und Westpreußen 1939-70, bearb. v.
Wermke, E., 2. A. 1974; Koselleck, R., Preußen zwischen Reform und Revolution.
Allgemeines Landrecht, Verwaltung und soziale Bewegung 1791-1848, 2. A. 1975;
Vogler, G./Vetter, K., Preußen. Von den Anfängen bis zur Reichsgründung, 4. A.
1975, Neudruck 1987; Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945,
hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Preußen. Versuch einer Bilanz. Ausstellungsführer,
hg. v. Korff, G., 1981; Heinrich, G., Geschichte Preußens, Staat und Dynastie,
1981; Mirow, J., Das alte Preußen im deutschen Geschichtsbild seit der
Reichsgründung, 1981; Hubatsch, W., Grundlinien preußischer Geschichte.
Königtum und Staatsgestaltung 1701-1871, 1983; Matzerath, H., Urbanisierung in
Preußen 1815-1914, 1985; Koch, H., Geschichte Preußens (A history of Prussia),
1986; Labrenz, H., Das Bild Preußens in der polnischen Geschichtsschreibung,
1986; Wenskus, R., Ausgewählte Aufsätze zum frühen und preußischen Mittelalter,
1986; Unruh, G. v., Die verfassungsrechtliche Stellung Preußens im
Norddeutschen Bund und im Deutschen Reich nach den Verfassungen von 1867/1871
und 1919, (in) Preußen, Europa und das Reich, 1987; Mehring, F., Zur Geschichte
Preußens, 1987; Preußen-Ploetz, hg. v. Schlenke, M., 1987; Zur Bildungs- und
Schulgeschichte Preußens, hg. v. Arnold, U., 1988; Das nachfriderizianische
Preußen 1786-1806, hg. v. Hattenhauer, H./Landwehr, G., 1988; Rankl, M.,
Bibliographie zur Literatur Ost- und Westpreußens mit Danzig 1945-1988, Bd. 1f.
1990; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe, K. u. a., 1991; Dollinger, H.,
Preußen. Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten, 1991; Handbuch der
preußischen Geschichte, hg. v. Büsch, O., Bd. 1ff. 1992ff.; Die Anfänge der
ständischen Vertretungen in Preußen und seinen Nachbarländern, hg. v.
Boockmann, H., 1992; Boockmann, H., Deutsche Geschichte im Osten Europas.
Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Boockmann, H., Preußen, LexMA 7 1994, 194;
Hannovers Übergang vom Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck,
R., 1995; Salmonowicz, S., Preußen, 1995; Bömelburg, H., Zwischen polnischer
Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat, 1995; Handbuch der
Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd. 3 1998;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 2 1998; Stribrny, W., Die Könige von Preußen als Fürsten
von Neuenburg-Neuchâtel (1707-1848), 1998; Schubert, W., Preußen im Vormärz,
1999; Preußens Herrscher, hg. v. Kroll, F., 2000; Preußen, hg. v. Schoeps, J.,
2000; Straub, E., Eine kleine Geschichte Preußens, 2001; Vondenhoff, C.,
Hegemonie und Gleichgewicht im Bundesstaat, 2001; Preußens Weg in die
politische Moderne, hg. v. Holtz, B. u. a., 2001; Neugebauer, W., Geschichte
Preußens, 2002; Päsler, R., Deutschsprachige Sachliteratur im Preußenland bis
1500, 2003; Walter, D., Preußische Heeresreformen, 2003; Kittstein, L., Politik
im Zeitalter der Revolution, 2003; Neugebauer, W., Geschichte Preußens 2004;
Dorna, M., Bracia zakonu krzyzackiego w Prusach w latach 1228-1309 (Die Brüder
des Deutschen Ordens in Preußen 1228-1309), 2004; Kulturgeschichte Preußens
königlich polnischen Anteils, hg. v. Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die
Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim
etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Jarzebowski,
M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E.,
Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und
20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Prignitz (Landschaft). Die Landschaft
zwischen Elbe, Elde, Havel und Dosse wurde im 7. Jahrhundert von slawischen
Liutizen besiedelt. 928/929 wurde das Gebiet dem Deutschen Reich eingegliedert
und von dem 948 gegründeten Bistum Havelberg aus christianisiert, ging aber 983
wieder verloren. 1147 wurde es erneut unterworfen. Die Herrschaft fiel an die
askanischen Grafen der Nordmark, den Bischof von Havelberg und einzelne
Adelsfamilien (Gans von Putlitz, Plotho bzw. Plothe, Quitzow), kam aber bis
etwa 1300 fast ganz an die Markgrafen von Brandenburg.
Nach dem Aussterben der Askanier kämpften Mecklenburg und Wittelsbach um das
1349 erstmals nach den slawischen Brizani P. (Prygnitz) genannte Gebiet, das
aber bei der Markgrafschaft Brandenburg
verblieb. Der dadurch erstarkende Adel wurde im 15. Jahrhundert (1411ff.) durch
die Hohenzollern wieder zurückgedrängt. Von 1952 bis 1990 wurde das Gebiet auf
die Bezirke Schwerin und Potsdam der Deutschen Demokratischen Republik
aufgeteilt. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Luck, W., Die Prignitz, ihre Besitzverhältnisse vom 12.-15.
Jahrhundert, 1917; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Historisches Ortslexikon
für Brandenburg, Bd. 1 Die Prignitz, bearb. v.
Enders, L., 1962; Prignitz-Kataster 1686-1687, hg. v. Vogel, W., 1986; Die
Ortsnamen der Prignitz, 1989; Escher, F., Prignitz, LexMA 7 1994, 209; Enders,
L., Die Prignitz, Jb.f. Berlin-Brandenburgische
Kirchengeschichte 60 (1995), 10; Enders, L., Die Prignitz, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Putlitz (Herren) Gans von Putlitz. P. an
der oberen Stepenitz wurde 948 von König Otto I. dem Bistum Havelberg
übertragen. 983 wurde es wieder slawisch. Vermutlich 1147 eroberten die
ministerialischen Herren Gans Edle zu P.) einen Teil der Prignitz (Putlitz, Perleberg,
Wittenberge, Lenzen, Pritzwalk, Grabow). Sie übten hier landesherrliche Rechte
aus. Sie mussten aber die Lehnshoheit der Bischöfe von Havelberg bzw. Grafen
von Schwerin (Putlitz) und der Markgrafen von Brandenburg
(Wittenberge) anerkennen. Grabow und Lenzen kamen an die Grafen von Schwerin,
Pritzwalk an die Markgrafen von Brandenburg.
Später wurde auch Perleberg nach Aussterben der dortigen Linie als erledigtes
Lehen eingezogen. S. Brandenburg.
L.: Wolff 386; Wiese, H., Chronik der Stadt Putlitz, ungedruckt; Schultze, J.,
Die Prignitz, 1956.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Quedlinburg (Abtei, Residenz). In Q. an der
Bode im nordöstlichen Harzvorland bestand schon in karolingischer Zeit neben
einer vermutlich am Ende des 8. Jahrhunderts errichteten Hersfelder
Missionskirche eine Burg, die König Heinrich I. zu seiner wichtigsten Pfalz
ausbaute. 922 ist ein daran anschließender Ort mit Königshof (Quitilingaburg)
erstmals erwähnt. 936/7 gründete die Königinwitwe Mathilde mit Zustimmung ihres
Sohnes Otto des Großen auf der Burg das Kanonissenstift Sankt Servatius, das
mit bedeutenden Privilegien ausgestattet wurde (994 Marktprivileg, Münzprivileg
und Zollprivileg für die Kaufleute, Güter bis ins Eichsfeld, Vogtland und Havelland)
und dem eine besondere Stellung als fürstliche Reichsabtei zugedacht war. Der
Ort Q. stand unter der Herschaft der Äbtissin, die nach einem Verzicht auf die
Herrschaftsrechte über die Stadt (1358) 1477 den Versuch der zu dieser Zeit
etwa 5000 Einwohner zählenden Stadt vereitelte, die Reichsunmittelbarkeit zu
erlangen. Die Vogtei über das Stift gewannen in der Mitte des 12. Jahrhunderts
die Grafen des Harzgaus, 1273 die Grafen von Regenstein und 1477 die Wettiner
(Sachsen), deren albertinische Linie 1485 die Schutzherrschaft erhielt. 1539
wurde Q., das zum obersächsischen Reichskreis zählte, ein evangelisches freies
weltliches Stift. 1697 trat Sachsen (Kursachsen) die Rechte der Schutzvogtei an
Brandenburg ab, an das 1648 das umgebende
Hochstift Halberstadt gekommen war. 1803/1813 fiel das Fürstentum Q., dessen
Äbtissin zu den rheinischen Prälaten zählte, (mit der Stadt Q. und dem Flecken
Ditfurt bzw. Dithfurth ein Gebiet von 2 Quadratmeilen,) an Preußen. Von 1807
bis 1813 gehörte Q., dessen Stift 1810 aufgelöst wurde, zum Königreich
Westphalen, nach 1815 zur preußischen Provinz Sachsen. Von 1949 bis 1990 kam es
damit in Sachsen-Anhalt zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 408f.; Zeumer 552ff. II a 37, 12; Wallner 710 ObersächsRK 24; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Gringmuth-Dallmer,
H., Magdeburg-Wittenberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Geschichte zur Tausendjahrfeier der Stadt Quedlinburg, Bd. 1f. 1922; Lorenz,
H./Kleemann, S., Quedlinburgische Geschichte, Bd. 1f. 1922; Lorenz, H.,
Werdegang der 1000jährigen Kaiserstadt Quedlinburg, 1925; Kleemann, S.,
Quedlinburg, 10. A. 1927; Weirauch, H., Der Grundbesitz des Stiftes Quedlinburg
im Mittelalter, Sachsen und Anhalt 14 (1938); Speer, E., Quedlinburg, 2. A.
1954; Speer, E., Quedlinburg und seine Kirchen, 3. A. 1972; Militzer,
K./Przybilla, P., Stadtentstehung, Bürgertum und Rat. Halberstadt und
Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1980; Schauer, H., Quedlinburg.
Das städtebauliche Denkmal und seine Fachwerkbauten, 1990; Blaschke, K.,
Quedlinburg, LexMA 7 1994, 359; Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, 1996; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 720,
1, 2, 469; Reuling, U., Quedlinburg, 2006; Kayserlich - frey - weltlich, hg. v.
Bley, C., 2009; Kasper, P., Das Reichsstift Quedlinburg (936-1810), 2014;
Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Querfurt (Fürstentum). Q. an der Querne
südwestlich Halles wird als Burg (Curnfurdeburg) erstmals im Hersfelder
Zehntverzeichnis von 880/9 erwähnt. Nach ihr nannten sich seit etwa 1000
nachweisbare Herren von Q., die seit 1136 als Lehnsleute der Erzbischöfe von
Magdeburg Burggrafen waren, 1229 die jüngere Linie der Grafen von Mansfeld
(1262/1264) bildeten und deren Güter 1496 nach ihrem Aussterben als erledigtes
Lehen an das Erzstift Magdeburg fielen. 1635/48 kamen Q. mit 8 Dörfern,
Jüterbog mit 20 Dörfern, Dahme mit 12 Dörfern und Burg an Sachsen. 1656
gelangte Q. an Sachsen-Weißenfels, 1687 kam Burg in einem Vergleich wegen der
1648 nicht entschiedenen Landeshoheit über Q. an Brandenburg
zurück. Später wurde Heldrungen an der Unstrut gewonnen. Von 1663 bis 1746
bestand innerhalb Sachsens das reichsunmittelbare Fürstentum Sachsen-Querfurt,
dessen Verwaltung von Weißenfels aus geführt wurde und das beim Aussterben der
Linie (1746) an Sachsen zurückfiel. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es mit
etwa 15 Quadratmeilen (Ämter Q., Heldrungen, Jüterbog und Dahme) über Sachsen
zum obersächsischen Reichskreis. Über die Provinz Sachsen Preußens kam Q. 1945
an Sachsen-Anhalt und von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 400f.; Wallner 710 ObersächsRK 16; Großer Historischer Weltatlas III
39 D2; Kretzschmar, H., Herrschaft und Fürstentum Querfurt 1496-1815, (in) FS
Tille, 1930; Ihle, E., Querfurt, Heimat- und Geschichtsbuch, 1938; Wäscher, H.,
Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg, 1962; Glatzel, K., Burg
Querfurt, 1979; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 117ff.;
Blaschke, K., Querfurt, LexMA 7 1994, 376.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Quitzow (Herren). 1261 erscheint das
sich nach Q. bei Perleberg nennende brandenburgische Adelsgeschlecht Q.
erstmals. Es stammte vielleicht aus Franken und war wahrscheinlich unter den
Gans von Putlitz vor 1150 an der Besiedlung der Prignitz maßgeblich beteiligt.
In mehrere Zweige geteilt, erwarb es in den brandenburgischen Wirren unter den
wittelsbachischen und luxemburgischen Markgrafen die Burgen und Herrschaften
Kletzke, Rühstedt, Quitzöbel, Stavenow und Eldenburg und zählte 1373 mit den
Gans von Putlitz bzw. den Putlitz, Rohr und Bosel zu den Edlen (nobiles) des
Prignitz. Ihre Stammburg Q. bei Perleberg kam am Ende des 14. Jahrhunderts an
die Platen. Seit 1404 gewannen sie in zahlreichen Fehden die tatsächliche
Herrschaft über das von den luxemburgischen Markgrafen vernachlässigte Land.
Zwischen 1411 und 1417 wurden sie von Friedrich I. von Hohenzollern
unterworfen. In der Mark starb die Familie 1824 im Mannesstamm aus. S. Brandenburg.
L.: Klöden, K. v., Die Quitzows und ihre Zeit, Bd. 1ff. 3. A. 1890; Hoppe, W.,
Die Quitzows, 1930; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Warnstedt, C. Frhr. v., Das
Geschlecht von Quitzow, Zs. f. ndt. Familienkunde 45 (1970), 69ff.; Escher, F.,
Quitzow, LexMA 7 1994, 376.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ratibor (Herzogtum, Residenz), poln.
Racibórz. An der Furt der Straße von Böhmen nach Polen über die Oder erscheint
1108 die Burg R. in Oberschlesien. Bereits im 12. Jahrhundert (1163) war sie
ein Hauptsitz der piastischen Herzöge Schlesiens. 1202 kam sie zum Herzogtum
Oppeln. Als dieses 1281 geteilt wurde, entstand das Herzogtum R. Seit 1327
unterstand es der Lehnshoheit Böhmens. 1336 bildete es eine Union mit dem
přemyslidischen (przemyslidischen) Herzogtum Troppau, wurde aber 1365
unter einer Nebenlinie wieder selbständig. 1521 kam es an die piastischen
Herzöge von Oppeln. Die Lehnsherrschaft fiel 1526 mit Böhmen an
Habsburg/Österreich. 1531/1532 kam R. durch Erbvertrag an Habsburg/Österreich,
das es bis 1551/1552 an Brandenburg verpfändete
und dann einlöste. Von 1645 bis 1666 war es bei der Krone Polens. 1742 fiel es
mit 18 Quadratmeilen Gebiet an Preußen. Aus 1810 säkularisiertem Kirchengut und
Resten des Fürstentums wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts eine neue
Standesherrschaft R. gebildet. Sie kam 1822 als Ersatz für an Preußen
abgetretene Güter in Hessen als Mediatfürstentum an Landgraf Viktor Amadeus von
Hessen-Rotenburg, 1834 erbweise an Prinz Viktor von Hohenlohe-Schillingsfürst,
der 1840 den Titel Herzog von R. erhielt. 1945 gelangte R. unter Verwaltung
Polens und damit 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 480; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) K3; Weltzel, A.,
Geschichte der Stadt und Herrschaft Ratibor, 2. A. 1881; Mosler, J., Ratibor
und das Ratiborer Land im Schrifttum der Jahrhunderte, 1938; Kuhn, W.,
Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954; Hyckel, G., Geschichte der Stadt
Ratibor, 1956; Hyckel, G., Geschichte und Besiedlung des Ratiborer Landes, 3.
A. 1961; Hupka, H., Ratibor, Stadt im schlesischen Winkel, 1962; Ratibor. Stadt
und Land an der oberen Oder, hg. v. Kosler, A., Teil 1 1980; Menzel, J.,
Ratibor, LexMA 7 1994, 458; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 470.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ravensberg (Grafschaft). Die 1082 erstmals
sicher bezeugten Grafen von Kalvelage (Calveslage) bei Lohne bzw. Vechta in
Oldenburg setzten sich um 1100 in R. (ruwe borg) im Teutoburger Wald
nordwestlich von Halle/Westfalen fest, das sie in der Mitte des 12.
Jahrhunderts als Lehen der Herzöge von Sachsen innehatten. Seit 1140 nannten
sie sich Grafen von R. Sie hatten Güter im Osnabrücker Nordland (um Vechta),
die sie vielleicht nach 1100 (1119) von den Grafen von Zutphen ererbt hatten,
die Grafschaft im Emsland (Emsgau) aus dem Erbe des ihnen verwandten Grafen
Otto von Northeim († 1083), Güter und Rechte aus Tätigkeiten für Paderborn im
Teutoburger Wald (um Bielefeld, Herford und Halle/Westfalen) sowie weitere
verstreute Güter (etwa im Tal der Wupper). 1214 gründeten sie Bielefeld. 1226
erfolgte eine Teilung. Jutta von R. verkaufte am 18. 6. 1252 Güter um Vechta
und im Emsland an das Hochstift Münster (Niederstift Münster). 1289/1309 wurden
Vlotho und der Limberg (Lemberg) (wieder) erworben. Nach Aussterben des
Mannesstammes 1346 kam die restliche, wohl 1180 reichsunmittelbar gewordene
Grafschaft (um Bielefeld und Vlotho) über die Nichte (Margarete) des letzten
Grafen, die zugleich Erbin der Grafschaft Berg war, an Jülich, wurde 1409
(pfandweise) um das zunächst lippische Amt Enger vergrößert, 1609 von Brandenburg und Pfalz-Neuburg in Besitz genommen, kam
aber 1614/1647 ganz an Brandenburg
(jülich-klevescher Erbfolgestreit). Hauptstadt war bis 1719 Bielefeld. 1719
wurde R., für das Preußen seit 1705 die Aufnahme in das westfälische
Reichsgrafenkollegium beantragte, verwaltungsmäßig mit dem 1648 von Brandenburg erlangten Fürstentum Minden verbunden.
1807 wurde die bis 1806 dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis
zugehörige, etwa 16 Quadratmeilen umfassende Grafschaft dem Königreich
Westphalen einverleibt, 1811 teilweise unmittelbar zu Frankreich gebracht. 1813
kam sie an Preußen (Provinz Westfalen). 1946 fiel R. an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 320; Wallner 701 WestfälRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E2, II 78 (1450) F8, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ledebur, L. v.,
Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825, Neudruck 2009;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Weddigen, P., Historisch-geographisch-statistische Beschreibung
der Grafschaft Ravensberg ., 1790; Nitzsch, K., Die Ravensberger
Territorialverfassung im Mittelalter, Diss. phil. Halle 1902; Rossberg, A., Die
Entwicklung der Territorialherrlichkeit in der Grafschaft Ravensberg, Diss.
phil. Leipzig 1909; Terheyden, O., Die Heimat und älteste Geschichte der Grafen
von Calvelage-Ravensberg, Jahresber. d. hist. Ver. f. d. Grafschaft Ravensberg
41 (1927); Herberhold, H., Das Urbar der Grafschaft Ravensberg, Bd. 1ff.
1960ff.; Engel, G., Die Osning-Grafschaft Ravensberg, Westfalen 40 (1962);
Vogelsang, R., Die Grafschaft Ravensberg, (in) Köln-Westfalen 1180-1980, hg. v.
Berghaus, P./Kessemeier, S., 1980, 186ff.; Janssen, W., Ravensberg, LexMA 7
1994, 486; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 249 (mit genealogischer
Übersicht); Sunderbrink, B., Revolutionäre Neuordnung auf Zeit, 2015.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Regenstein, Reinstein, Rheinstein (Grafen).
Nach der Burg R. bei Blankenburg im Harzvorland nannten sich seit dem Ende des
12. Jahrhunderts Grafen von R., welche die Burg von dem mit ihnen verwandten
Lothar von Süpplingenburg erhalten hatten und nach dem Sturz Herzog Heinrichs
des Löwen (1180) ihre Güter mehrten. 1599 fiel die Burg an das Hochstift
Halberstadt. 1648/1662 kam sie an Brandenburg/Preußen.
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte die Grafschaft zum niedersächsischen
Reichskreis und zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. Das mit dem Fürstentum
Halberstadt zusammen 31 Quadratmeilen umfassende Gebiet um R. bildete bis 1945
eine Exklave Preußens (Provinz Sachsen) im Kreis Blankenburg Braunschweigs.
1945 kam es in Sachsen-Anhalt zur sowjetischen Besatzungszone und damit von
1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 440; Arndt 219; Gringmuth-Dallmer, H., Magdeburg-Wittenberg, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Stolberg, F., Befestigungsanlagen im
und am Harz, 1968; Fenske, L./Schwarz, U., Das Lehnsverzeichnis Graf Heinrichs
I., 1990; Casemir, K./Ohainski, U., Das Territorium der Wolfenbütteler Herzöge um
1616, 1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rhinow (Land, Ländchen). Das Land R.
zwischen dem Eberswalder und dem Berliner Urstromtal gehörte zwischen 1281 und
1319 Markgraf Konrad und anschließend Markgraf Waldemar von Brandenburg. 1335 verzichteten die Wildberg auf R. als
Lehen der Mark Brandenburg. 1376 verzichteten
die Lindow auf die Ländchen Glien und R. Seit 1386 gehörte das Ländchen
vorübergehend Bischof Dietrich von Brandenburg,
der es an Eckard Stechow und Arnd Friesack weiterverpfändete. Über die Wuthenow
kam es an die von der Hagen und deren mühlenburgische Linie. S. Brandenburg.
L.: Wolff 387; Specht, W., Stadt und Ländchen Rhinow, 1908.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Riet s. Brandenburger zu R., Frankenberg zu R. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ruppin (Herrschaft, Grafen).
Wahrscheinlich um 1214 bildete sich unter Graf Gebhard I. von Arnstein am
Nordostharz durch Erwerb von Seiten der verschwägerten Askanier die Herrschaft
R. mit Sitz auf Burg Altruppin nördlich des Ruppiner Sees. Mittelpunkt war das
umliegende Gebiet am Rhin. Dazu kamen die Gebiete Gransee und Wusterhausen. In
planmäßiger Erwerbspolitik wurde das Gebiet zwischen Dosse, Havel und den
mecklenburgischen Seen bis etwa 1330 zu einer geschlossenen Herrschaft
ausgebaut. Die Grafen waren reichsunmittelbar, gerieten aber allmählich unter
die Lehnshoheit der Markgrafen von Brandenburg.
Nach dem Aussterben der Herren von Arnstein und Grafen von Lindow-Ruppin
(Arnstein-Lindow-Ruppin) 1524 fiel das zum obersächsischen Reichskreis gehörige
R. durch Einzug an Brandenburg, das die
Grafschaft der Mark Brandenburg als eigene
Einheit eingliederte und den Titel Grafen von R. fortführte. Mit Brandenburg kam R. von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Wolff 387; Wallner 708 ObersächsRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) G3; Heinrich, G., Die Grafen von Arnstein, 1961; Historisches
Ortslexikon für Brandenburg II. Ruppin, bearb.
v. Enders, L., 1970, Veröff. des Staatsarchivs Potsdam Bd. 7; Heinrich, G.,
Ruppin, LexMA 7 1995, 1108.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,]
Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren
Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam
mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl
dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert,
Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9.
Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868)
die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger
zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto
II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973)
mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen
Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des
Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die
Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180
bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber
wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem
Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw.
welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht
auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083)
beruhte, 1137 aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich
den Stolzen aus dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der
Erzbischof von Magdeburg und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten.
Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche
Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine
Stelle trat neben dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von
Köln, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und
Weser sowie den Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften
(Oldenburg, Hoya, Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese
Gebiete verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue
Herzogtum S. der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen).
Dieses gründete sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf
einst billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus
sowie altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296
teilte sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg
erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die
sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg
fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen
die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125
herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die
Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die
wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im
Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen
sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge
gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die
Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im
meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von
Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von
Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und
Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485
wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder
zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die albertinische
Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst (Ernestiner)
erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark Meißen und
des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna, Leisnig,
Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil Thüringens
(Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische Königsberg, die
Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die Reichsgrafschaft von
Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg. Herzog Albrecht
(Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den Hauptorten Dresden und
Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg, Zörbig, die Pfalzgrafschaft
S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen Thüringen, die Schutzherrschaft über
das Bistum Merseburg und über die Reichsgrafen und Herren von
Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein, Beichlingen, Leisnig, Querfurt und
Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft in Schlesien und den Lausitzen
sowie die Schutzherrschaft über Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das
Hochstift Meißen. Die ernestinische Linie stiftete 1502 für das verloren
gegangene Leipzig die Universität Wittenberg, von der die Reformation ihren
Ausgang nahm und förderte Luther und die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst
Johann Friedrich der Großmütige Kaiser Karl V., der daraufhin das Kurland S.
(Sachsen-Wittenberg) der albertinischen Linie übertrug, die seitdem die
Kurwürde führte. Die ernestinische Linie behielt nur die Ämter Weimar, Jena,
Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie Coburg und erhielt 1554 noch die
Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und Eisenberg. ----- Das 1531 einen
Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende ernestinische Herzogtum teilte
sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen Erbteilungen zersplitterten es in eine
Vielzahl kleiner Länder. Dabei entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach
(1572-1596) und Sachsen-Weimar (1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich
1596 in Sachsen-Coburg (1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie
Coburg erlosch 1633 und vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie
Eisenach endete 1638. Ihre Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie
Sachsen-Weimar und zu einem Drittel an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603
durch Teilung aus Sachsen-Weimar entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel
weiter 1640(/1641) in die Linien Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach
(1640-1644) und Sachsen-Gotha (1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644
aus, wobei die Güter je zur Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen.
Die Güter Sachsen-Altenburgs fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln
(darunter Coburg) an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im
gleichen Jahr teilte sich Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach
(1672-1741) und Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und
seine Güter an Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach
wiederum fiel 1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen
deutschen Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die
sieben Linien Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699),
Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710),
Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen
(1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735,
Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an
Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile
verfassungsmäßig bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806
traten die sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann
Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31.
5. 1834 an Preußen verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum,
erhielt einen Teil des Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach
(Dernbach) und die königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla
(Neustadt-Orla) und gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg
ausstarb, wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg,
Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12.
11. 1826 durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die
Herzogtümer Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie
Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von
Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm,
Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige
Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion
vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen
Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten,
traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871
dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in
Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus
den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land
Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit
1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte,
Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg),
Sagan (bis 1547) und Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der
Gebiete der ernestinischen Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat
und 1572 in den Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen
versuchte, erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen,
Merseburg und Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile der Herrschaft
Schönburg sowie 1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte sich im
Dreißigjährigen Krieg an Österreich/Habsburg an und erlangte dafür 1620/1635
die Niederlausitz, die Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das 1648/1680
aber an Brandenburg kam. Von der Hauptlinie
spalteten sich 1657 die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis 1746),
Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg, Zeitz,
Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück. Unter
August dem Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als
Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab
die Rechte an Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg,
das Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg),
Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen
(1697). Danach bestand eine Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste S. 450 Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806
wurde Kurfürst Friedrich August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an
das Königreich Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde
1807 in Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite
Frankreichs erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813
zunächst unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen
Gouverneurs. Am 12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit
Wittenberg, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer Kreis,
Mansfeld, Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer, 860000
Einwohner, 57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an Preußen
abtreten (Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna und Schmiedeberg],
Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück <Bruck> und
Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft Magdeburg mit der
Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten Schweinitz,
Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin], Pretzsch,
Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und Sonnewalde],
Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz (Görlitz, Lauban) zur
preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der erst 1807 von Preußen
übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz Brandenburg
und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft
Brehna, die Hochstifte Merseburg und Naumburg (Naumburg-Zeitz), die Grafschaft
Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter Kreises (Ziegenrück) sowie
Teile der Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit Altmark, Erzstift
Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den Grafschaften
Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift Quedlinburg,
Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der Ganerbschaft
Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4. 1815) mit der
Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte (Gliederung in drei
Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der
Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld
hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum
Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven
aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und
Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks
Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an Thüringen) und die
Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg aufgeteilt. 1945
gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika, die
das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu diesen beiden
Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.) das Land
(Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die Bezirke
Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen
Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815
nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen)
verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau, Königstein,
Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz, Meißen, Dresden,
Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau, Auerbach, Oelsnitz,
Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna, Döbeln, Flöha,
Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000 Einwohnern und
wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er eine Verfassung
mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens einen Aufstand
blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch. 1866 blieb S.
trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf Betreiben Bismarcks
erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen die
Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes S.). Am 10. 11.
1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten die Republik S.
ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den Thron. Am 1. 11. 1920
wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft gesetzt. 1933 übernahmen
die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das Land S. 14995
Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst von
amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen
Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen
Provinz Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S.
eingegliedert. Die östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises
Zittau mit Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und
den später im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam
unter die Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der
Landtag eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990
wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen
Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden Landes
wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg,
Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach
[Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von
Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der
Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O., Historisch-topographische
Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain, 1935; Kötzschke,
R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935, Neudruck 1965;
Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die Provinz
Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und Regentengeschichte
1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung Thüringens in der
Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H., Die Herrschaft der
Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des
16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955;
Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von Sachsen, 1957; Lütge, F.,
Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue
des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Hömberg, A., Westfalen und das
sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v.
Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30, Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname,
Sachsen; Schnath, G./Lübbing, H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes
Niedersachsen, 1962; Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im
Mittelalter, Bd. 1f. 1962; Sächsische Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen
Landesbibliothek, 1962ff.; Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v.
Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger,
W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der Reformation, 1970;
Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte
1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T., Sachsen, 1982; Geschichte
Sachsens, hg. v. Czok, K., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im
Mittelalter, 1990; Sachsen. Eine politische Landeskunde, hg. v. Gerlach, S.,
1993; Sachsen und Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a., 1995; Meyn, J., Vom
spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen
”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.;
Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma,
1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische
Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig,
S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a.,
1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R.,
Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000;
Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches
Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der
NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen,
2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn
des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R.
u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates
Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C.,
Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W.,
Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd.
1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006;
Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen,
hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das albertinische
Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16. Jahrhundert, 2008;
Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen (Pfalzgrafschaft). Im südlichen
Teil des Herzogtums S. richtete König Otto I. die Pfalzgrafschaft S. ein. Sie
stand 1088 den Grafen von Sommerschenburg, 1180 den Landgrafen von Thüringen,
1247/1264 dem Haus Wettin, 1291 den Markgrafen von Brandenburg
und 1347 dem Haus Wettin zu. Sie umfasste zunächst das Gebiet um Lauchstädt,
seit etwa 1350 auch das Gebiet um Allstedt. Die Goldene Bulle von 1356 ordnete
sie als Zubehör des Herzogtums S. ein.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) G3, III 22 (1648) F3; Starke, H.
D., Die Pfalzgrafen von Sachsen, Diss. phil. Kiel 1953; Starke, H., Die
Pfalzgrafen von Sachsen bis zum Jahre 1088, Braunschweig. Jb. 36 (1955), 24.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen-Hildburghausen (Herzogtum). Hildburghausen an
der Werra dürfte in fränkischer Zeit gegründet worden sein und wird 1234
erstmals erwähnt. Über die Grafen von Henneberg-Bodenlaube (Henneberg-Botenlauben)
(bis 1234), das Hochstift Würzburg (bis 1304), die Markgrafen von Brandenburg, die Herrschaft Coburg, die Grafen von
Henneberg-Schleusingen (1316) und die Burggrafen von Nürnberg (1353) kam es
1374 mit dem Amt Heldburg durch Heirat an die Landgrafen von
Thüringen/Markgrafen von Meißen. Hier fiel es 1572 innerhalb des Hauses
Wettin/Sachsen an die Linie Sachsen-Coburg, nach deren Aussterben 1638-1640 an
Sachsen-Altenburg und 1672-1680 an Sachsen-Gotha. 1680 wurde es bei der Teilung
nach Ernst dem Frommen Residenz des Herzogtums S. (aus dem Bestand
Sachsen-Coburgs Hildburghausen, Heldburg, Eisfeld, 1683 Königsberg [1683] und
die Klosterämter Veilsdorf, und 1705 Sonnefeld [1705], aus Henneberg das Amt
Behrungen [, 1714]), das zunächst unter der Aufsicht Sachsen-Gothas stand, aber
1702 volle Landeshoheit erhielt. Infolge übergroßen Aufwands musste 1769 die
kaiserliche Zwangsschuldenverwaltung hingenommen werden. Das in weiblicher
Erbfolge erlangte Cuylenburg bzw. Culemborg wurde 1720 an die Generalstaaten
der Niederlande verkauft. Um 1800 zählte S. zu den Kantonen Rhön-Werra und
Baunach des Ritterkreises Franken. 1826 kam bei der umfassenden Neuordnung der
sächsischen Herzogtümer die Linie S. nach Sachsen-Altenburg. Die Güter
Sachsen-Hildburghausens fielen bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld an
Sachsen-Meiningen.
L.: Wolff 397; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Riedenauer 129;
Human, A., Chronik der Stadt Hildburghausen, 1886; Hildburghausen 1324-1924.
Festschrift zur 600-Jahr-Feier der Stadt, 1924; Kaiser, E., Südthüringen, 2. A.
1954. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen-Wittenberg (Herzogtum, Kurfürstentum). 1180
erhielt der Askanier Bernhard nach dem Sturz Heinrichs des Löwen Wittenberg und
Lauenburg als Herzogtum Sachsen, wodurch sich der alte Stammesname der Sachsen
an die mittlere Elbe verlagerte. 1260/1296 entstanden durch Teilungen des
Herzogtums Sachsen die Linien Sachsen-Lauenburg und S. (zwischen dem Hohen
Fläming um Belzig und der Elbe bei Torgau, zwischen Bitterfeld an der Mulde und
Schlieben und Liebenwerda). Zu S. kamen 1269 Gebiete der Burggrafschaft
Magdeburg, 1288 die Pfalzgrafenwürde und 1290 der größte Teil der Grafschaft
Brehna. 1319 scheiterte der Ausgriff auf die Mark Brandenburg.
Das 1369 verliehene Gebiet des älteren Hauses Lüneburg konnte nicht bewahrt
werden, sondern ging 1388 wieder verloren. 1356 erlangte das Herzogtum durch
die Goldene Bulle die sächsische, von Sachsen-Lauenburg bestrittene Kurwürde
(Erzmarschall, Reichsvikar). 1360 wurde die Herrschaft Liebenwerda erworben.
1422 starb das Haus aus. Herzogtum und Kurwürde kamen gegen Ansprüche
Sachsen-Lauenburgs und Brandenburgs 1423 als
Lehen des Reiches an den Wettiner Friedrich den Streitbaren von Meißen. Damit
verlagerte sich der Name Sachsen elbaufwärts auf das Gebiet zwischen
Erzgebirge, Thüringer Wald, Harz und Fläming. Innerhalb der Wettiner fiel S.
1485 an die ernestinische Linie, 1547 an die albertinische Linie. Es zählte zum
obersächsischen Reichskreis. 1815 kam es an Preußen (Provinz Sachsen), 1945 in
die sowjetische Besatzungszone(1947 Teil Sachsen-Anhalts und Brandenburgs) und damit von 1949 bis 1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik. S. Sachsen, Sachsen-Anhalt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Blaschke, K., Sachsen-Wittenberg, LexMA 7 1995,
1235f.; Beck, L., Herrschaft und Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg
(1212-1422), 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Samland (Bistum). 1243 gründete der
päpstliche Legat Wilhelm von Modena für die Gebiete des Deutschen Ordens
nördlich des Pregel bis zur Memel das Bistum S. mit einem in drei Teile
aufgeteilten Drittel des noch zu erobernden Gebiets als weltlichem
Herrschaftsgebiet. Zwischen (1246 bzw.) 1252 und 1265 gelang die Eroberung
durch den Deutschen Orden. 1255 wurde das Bistum nach der Unterwerfung der
Pruzzen durch den Deutschen Orden dem Erzbistum Riga unterstellt. 1264 nahm der
Bischof seinen Sitz in Fischhausen. 1294 wurde die Stiftung des Domkapitels
endgültig vollzogen. 1322 wurden die Gebiete des Bischofs (um Fischhausen,
nördlich Königsbergs und nördlich Insterburgs) von den Gebieten des dem
Deutschen Orden inkorporierten Domkapitels dauerhaft getrennt. 1525 führte der
Bischof die Reformation ein und trat die weltliche Herrschaft an Herzog
Albrecht von Brandenburg ab. 1587 wurde das
Bistum aufgehoben und stattdessen ein Konsistorium in Königsberg geschaffen.
L.: Urkundenbuch des Bistums Samland, hg. v. Woelky, C./Mendthal, H., Bd. 1ff.
1891ff.; Das westliche Samland, hg. v. Schlicht, O., 1920, Neudruck 2001;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Der Landkreis
Samland, bearb. v. Gusovius, P., 1966; Boockmann, H., Samland, LexMA 7 1995,
1342; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 605; Biskup, R., Das Domkapitel von Samland, 2007.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (Grafen, Fürsten). 1605/1607
entstand durch Teilung der Grafschaft Sayn-Wittgenstein die Linie
Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein. Sie hatte von 1649 bis 1699 die Herrschaften
Lohra und Klettenberg am Harz innerhalb der Grafschaft Hohnstein als Lehen Brandenburgs, nannte sich deswegen auch S. und gehörte
mit Teilen der Reichsgrafschaft Wittgenstein zum wetterauischen
Reichsgrafenkollegium und zum oberrheinischen Reichskreis. Sie wurde 1801 in
den Reichsfürstenstand erhoben. 1806 wurde ihr Gebiet von Hessen-Darmstadt
annektiert und 1815 an Preußen abgetreten. S. Sayn-Wittgenstein, Wittgenstein,
Nordrhein-Westfalen.
L.: Dahlhoff, M., Geschichte der Grafschaft Sayn, 1874; Klein, E., Studien zur
Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Hohenstein,
1936. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn-Wittgenstein-Sayn (Grafen, Fürsten). 1605/1607 entstand durch Teilung der Grafschaft Sayn-Wittgenstein (neben Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein) die Linie S. Als sie 1632 ausstarb, fiel nach langwierigen Erbstreitigkeiten die Grafschaft Hachenburg (Sayn-Hachenburg) über Manderscheid-Blankenheim an die Burggrafen von Kirchberg und 1799 an Nassau-Weilburg, die Grafschaft Altenkirchen (Sayn-Altenkirchen) an Sachsen-Weimar-Eisenach, 1741 an Brandenburg-Ansbach, 1791 mit diesem an Preußen und 1803 an Nassau-Usingen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Grafen, Fürsten). 1605/1607
entstand durch Teilung der Grafschaft Sayn-Wittgenstein die Linie
Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein. Wegen der von 1649 bis 1699 als Lehen Brandenburgs innegehabten Herrschaften Lohra und
Klettenberg innerhalb der Grafschaft Hohnstein am Harz nannte sie sich auch
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein. Mit Teilen der Reichsgrafschaft Wittgenstein
zählte sie zum wetterauischen Reichsgrafenkollegium und wurde 1801 in den
Reichsfürstenstand erhoben. Das Gebiet des fürstlichen Hauses S. umfasste drei
Fünftel der Grafschaft Wittgenstein mit Schloss Wittgenstein, die Stadt
Laasphe, vier Viertel Banfe bzw. Banf, Feudingen (bzw. Faidingen), Arfeld (bzw.
Altfelden) und Vogtei Elsoff (bzw. Elhoff) und die unter Oberhoheit Triers
stehende Herrschaft Vallendar. S. Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
L.: Wolff 285. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schenkendorf (Herrschaft). Das
Johanniterordensamt S. war Standesherrschaft in der Markgrafschaft
Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schlesien (Herzogtum, Kronland). Das
Gebiet an der mittleren und oberen Oder zwischen Sudeten, Mährischer Pforte,
Beskiden, der Wasserscheide zwischen Oder und Warthe sowie der
Bartsch-Obra-Niederung war zunächst von Skythen und Kelten besiedelt, wurde
aber schon vor der Zeitenwende von den germanischen Vandalen eingenommen. Deren
links der Oder um den Zobten ansässiger Teilstamm der Silingen wurde in
allmählicher Ausdehnung namengebend für das gesamte Gebiet. Nach dem Abzug der
Germanen im 5. Jahrhundert drangen Slawen ein. Im 10. Jahrhundert unterstand S.
Böhmen, seit etwa 990 (bis auf das Glatzer Land) Polen, wobei Polen eine Art
Oberhoheit des Reichs anerkannte, wodurch S. in eine mittelbare Verbindung zum
deutschen Reich kam. Im Jahre 1000 wurde unter Mitwirkung Kaiser Ottos III. das
Bistum Breslau gegründet und dem Erzbistum Gnesen unterstellt. 1138 entstand
durch Erbteilung der Piasten (Polen) das piastische Teilfürstentum (Krakau mit)
S. mit einem eigenen Herzog, der allerdings schon 1146 zu seinen staufischen
Verwandten vertrieben wurde. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zurückgeführt,
teilte sich das Herzogshaus 1173/1202 in die zwei Linien Breslau (mit
Liegnitz;, Breslau, Oppeln, Niederschlesien;, Mittelschlesien und teilweise
Oberschlesien) bzw. Schlesien bzw. Niederschlesien und das unbedeutendere
restliche Oberschlesien (mit Ratibor, Beuthen, Teschen und Pless, 1201 Oppeln)
bzw. Oppeln, wobei beide, seit 1202 unabhängige Teile dem Reich tributpflichtig
waren (und König Rudolf von Habsburg 1280 sogar die vasallitische Huldigung,
die Schlesien unter die Reichsfürstentümer einfügte, erreichte). Zahlreiche
Einwanderer aus Sachsen und Thüringen verstärkten die Beziehungen zum Reich.
Seit 1249 bzw. 1251 entstanden durch Erbteilungen in Niederschlesien die
Teilherzogtümer Breslau, Liegnitz und Glogau, 1278 Jauer, 1281 Schweidnitz.
Glogau seinerseits zerfiel in Sagan, Steinau und Oels. Dazu kamen Brieg und
Münsterberg. In Oberschlesien entstanden 1281 die Herzogtümer Oppeln, Ratibor
und Teschen. Weitere Teilungen und Vereinigungen folgten ([Cosel] Kosel,
Beuthen, Falkenberg, Groß Strehlitz [Strehlitz] [1313-1460], Troppau). Daneben
besaß der Bischof von Breslau das Fürstentum Neiße. 1327/1329 unterstellten
sich, nachdem schon Wenzel III. seit 1300 über sämtliche oberschlesische
Herzogtümer hatte verfügen können, alle oberschlesischen und bis auf
Schweidnitz-Jauer, die 1353 durch Heirat Annas von Schweidnitz-Jauer an Kaiser
Karl IV. kamen, alle niederschlesischen Herzöge, die insgesamt alle die
deutsche Zuwanderung förderten, zum Schutz vor Polen der Lehnshoheit der zum
deutschen Reich gehörigen Krone von Böhmen, die 1306/1310 an das Haus Luxemburg
gekommen war (1327 Teschen, Falkenberg, Cosel-Beuthen, Auschwitz, Ratibor,
Oppeln und Breslau, 1329 Sagan, Oels, Steinau, Liegnitz-Brieg, 1331 Glogau,
1336 Münsterberg [, 1342 das Bistumsland Neiße-Ottmachau]). Umgekehrt
verzichteten die Könige von Polen 1335, 1339, 1356 und 1372 auf ihre Ansprüche
auf S., das nunmehr nicht mehr über Polen, sondern - neben den Akten von 1163
und 1280 - über Böhmen dem Reich verbunden war. Im Verhältnis zu Böhmen standen
dabei lehnsrührige schlesische Herzöge neben eigenen Erbfürstentümern der Krone
Böhmens (1462 Troppau, Münsterberg, Oels, Glatz, 1475 Sagan, 1523 Jägerndorf,
1551 Beuthen). Im 15. Jahrhundert fielen Teile Oberschlesiens an Polen, 1482
Crossen an Brandenburg und 1472 Sagan an Sachsen
(bis 1549). Dagegen wurde Troppau neu zu S. gezählt. 1526 gelangte ganz S. mit
Böhmen im Erbwege an Habsburg bzw. Österreich, das seit 1570/1621 die
Gegenreformation des von 1522 bis 1555 zu neun Zehnteln protestantisch
gewordenen Landes durchführte. Dabei waren Schweidnitz-Jauer, Glatz, Breslau,
seit 1532 Oppeln-Ratibor, Teschen, Neiße und seit 1544 Glogau Erbfürstentümer
Österreichs, während die übrigen Herzogtümer nur in Lehnsabhängigkeit standen. Brandenburg erhob auf Grund eines 1537 geschlossenen,
1546 aber für nichtig erklärten Erbvertrags Ansprüche auf Liegnitz, Brieg,
Wohlau und das 1621 in Vollstreckung der Reichsacht Georg von Brandenburg entzogene Jägerndorf, wurde 1686 durch
Überlassung des Kreises Schwiebus zur Aufgabe seiner Ansprüche veranlasst, gab
den Kreis aber 1695 gegen Geldentschädigung zurück. Nach dem auf dieser Grundlage
zwischen König Friedrich dem Großen von Preußen und Erzherzogin Maria Theresia
von Österreich geführten ersten schlesischen Krieg kamen (1742/1744)
Niederschlesien, große Teile Oberschlesiens und die Grafschaft Glatz Böhmens an
Preußen, während die südwestlichen Teile der Fürstentümer Neiße, Troppau und
Jägerndorf und die Fürstentümer Teschen und Bielitz (etwa ein Sechstel) bei
Österreich blieben und zunächst als Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien
eingerichtet und von 1782 bis 1849 mit Mähren vereinigt wurden, aber ab 1849
als Herzogtum S. ein durch einen Landespräsidenten in Troppau verwaltetes
österreichisches Kronland S. (Österreichisch-Schlesien) mit der Hauptstadt
Troppau bildeten. Die Teilungen Polens brachten eine Verbreiterung der Landbrücke
zu den anderen preußischen Ostprovinzen. 1815 wurde die aus den 1742 erworbenen
schlesischen Gebieten und der Grafschaft Glatz gebildete Provinz S. Preußens um
Teile der Oberlausitz erweitert. Durch die Industrialisierung wurde sie eine
der reichsten Provinzen und wurde 1919 in Oberschlesien und Niederschlesien
geteilt. 1918/1919 kam das Kronland S. Österreichs (Österreichisch-Schlesien),
vergrößert um das bis dahin preußische Ländchen Hultschin (Hultschiner
Ländchen) und verkleinert um den 1922 an Polen fallenden Ostteil des Teschener
Gebiets (Ostoberschlesien) an die Tschechoslowakei, 1938 zum Gau Sudetenland.
An Polen fielen Gebiete der niederschlesischen Kreise Guhrau, Militsch, Groß
Wartenberg (Großwartenberg) und Namslau (512 Quadratkilometer mit 26000
Einwohnern) und Teile Oberschlesiens. 1934/1938 wurden die seit 1919
bestehenden preußischen Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien (26981
Quadratkilometer, 3,204 Millionen Einwohner, Regierungsbezirke Breslau und
Liegnitz) vereinigt. 1939 wurden Ostoberschlesien, das Olsagebiet und weitere
Grenzgebiete Polens S. eingegliedert. 1941 wurde S. wieder in die Provinzen
Oberschlesien und Niederschlesien geteilt. 1945 kam S. mit Ausnahme des kleinen
Gebiets westlich der Lausitzer Neiße (Hoyerswerda, Görlitz, Rothenburg), das
von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik fiel, unter die
Verwaltung Polens und damit 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an
Polen. Die deutsche Bevölkerung wurde überwiegend vertrieben. S. a. Beuthen, Bielitz,
Breslau, Brieg, Falkenberg, Glatz, Glogau, Goschütz, Hultschin (Hultschiner
Ländchen), Jägerndorf, Jauer, Kosel (Cosel), Liegnitz, Militsch, Münsterberg,
Neiße, Niederschlesien, Oberschlesien, Oels, Oppeln, Pless, Ratibor, Sagan,
Schweidnitz, Steinau, Strelitz, Teschen, Trachenberg, Troppau, Wartenberg,
Wohlau.
L.: Wolff 472ff.; Birke, E., Schlesien, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I3, III 22 (1648) H3; Die
Territorien des Reichs 2, 102; Scriptores rerum Silesiacarum, Bd. 1ff. 1835ff.;
Codex diplomaticus Silesiae, Bd. 1ff. 1857ff.; Triest, F., Topographisches
Handbuch von Oberschlesien, 1864, Neudruck 1984; Grünhagen, C., Geschichte
Schlesiens, Bd. 1ff. 1884ff.; Schlesische Landeskunde, hg. v. Frech,
F./Kampfers, F., Bd. 1ff. 1913; Kutscha, A., Die Stellung Schlesiens zum
deutschen Reich im Mittelalter, 1922; Loewe, V., Bibliographie zur schlesischen
Geschichte, 1927; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt,
B., 10 He. 1930ff.; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches Ortsnamenbuch,
1932ff.; Holtzmann, R., Schlesien im Mittelalter, (in) Deutschland und Polen,
hg. v. Brackmann, A., 1933; Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v. d.
hist. Kommission für Schlesien, 1933; Geschichte Schlesiens, hg. v. Aubin, H.,
Bd. 1 1938; Bellée, H./Belée-Vogt, L., Oberschlesische Bibliographie, Bd. 1ff.
1938; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser, E., Bd. 1 1939; Grögler, A., Das
Landkartenwesen von Mähren und Schlesien seit Beginn des 16. Jahrhunderts,
1943; Kaps, J., Die Tragödie Schlesiens 1945-46, 1952; Rister, E., Schlesische
Bibliographie, Bd. 1ff. 1953ff.; Dokumentation der Vertreibung der Deutschen
aus Ost- und Mitteleuropa, hg. v. Bundesministerium für Vertriebene, Bd. 1
1953; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Kuhn, W.,
Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954; Krallert, W., Atlas zur Geschichte
der deutschen Ostsiedlung, 1958; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, III, 27; Schlesisches Urkundenbuch, hg. v. Appelt, H., 1963ff.;
Niederschlesien unter polnischer Verwaltung, hg. v. Bahr, E./König, K., 1967;
Rückert, H., Entwurf einer systematischen Darstellung der schlesischen Mundart
im Mittelalter, 1971; Bahr, E. u. a., Oberschlesien nach dem Zweiten Weltkrieg.
Verwaltung, Bevölkerung, Wirtschaft, 1975; Stüttgen, D., Schlesien, (in)
Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W.,
1975f.; Schlesien im 18. Jahrhundert (Karte 1:500000); Menzel, J., Formen und
Wandlungen der mittelalterlichen Grundherrschaft in Schlesien, (in) Die
Grundherrschaft im späten Mittelalter, Bd. 1 hg. v. Patze, H., 1983;
Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v. Petry, L./Menzel, J., 1985; Loebel,
H., Schlesien, 1987; Sommer, F., Die Geschichte Schlesiens, 1987; Trux, E.,
Schlesien in der Biedermeierzeit, 1987; Geschichte Schlesiens, Bd. 1 Von der
Urzeit bis zum Jahre 1526, hg. v. Petry, L., 5. A. 1988, Bd. 2 Die Habsburger
Zeit 1526-1740, hg. v. Petry, L., 2. A. 1988, Bd. 3 Preußisch-Schlesien
1740-1945, Österreichisch-Schlesien 1740-1918/45, hg. v. Menzel, J., 1999;
Weber, M., Das Verhältnis Schlesiens zum Alten Reich in der frühen Neuzeit,
1989; Kontinuität und Wandel, hg. v. Baumgart, P., 1990; Weber, M., Das
Verhältnis Schlesiens zum Alten Reich, 1992; Schlesien, hg. v. Conrads, N.,
1994; Schlesisches Städtebuch, hg. v. Johanek, P. u. a., 1995; Menzel, J.,
Schlesien, LexMA 7 1995, 1481ff.; Schlesien und die Schlesier, hg. v. Bahlcke,
J., 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 205; Hofmann, A., Die
Nachkriegszeit in Schlesien, 2000; Bartosz, J./Hofbauer, H., Schlesien, 2000;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 895; Filip, V. u. a., Schlesien, Georg von Podiebrad und die römische
Kurie, 2005; Rüther, A., Region und Identität, 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schmalkalden (Herrschaft). S. (Smalacalta) an
der Schmalkalde in Thüringen wird 874 anlässlich der Übertragung an das Kloster
Fulda erstmals erwähnt. 1057 gehörte es zum Hochstift Würzburg, um 1100 den
ludowingischen Landgrafen von Thüringen. 1247 fiel es bei deren Aussterben in
weiblicher Erbfolge an die Grafen von Henneberg (Henneberg-Schmalkalden)und von
dort vorübergehend (1291-1311/1317) an die Markgrafen von Brandenburg. 1353 gelangte es infolge einer Heirat
über eine hennebergische Erbtochter an die Burggrafen von Nürnberg, wurde aber
1360 von Elisabeth von Henneberg und dem Landgrafen von Hessen je zur Hälfte
zurückgekauft. 1544 wurde die Reformation in der in real nicht geteiltem
Gesamteigentum stehenden Herrschaft eingeführt. 1583/1619 fiel beim Aussterben
der Grafen von Henneberg auf Grund eines Erbvertrages die zweite Hälfte gegen
den Widerstand wettinischer Miterben an Hessen-Kassel. Von 1627 bis 1648
gehörte S. zu Hessen-Darmstadt. 1866 wurde es mit Hessen-Kassel (Kurhessen)Teil
Preußens (1867 Regierungsbezirk Kassel). Am 1. 4. 1944 wurde es zum 1. 7. 1944
dem Regierungsbezirk Erfurt eingegliedert und mit diesem dem Reichsstatthalter
in Thüringen unterstellt. Nach der Kapitulation am 8. 5. 1945 kam es zu
Thüringen und damit zur sowjetischen Besatzungszone. Am 25. 7. 1952 ging
Thüringen in der 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik auf (str.),
wurde aber am 3. 10. 1990 wieder begründet.
L.: Wolff 115; Wagner, J., Geschichte der Stadt und Herrschaft Schmalkalden,
1849; Geisthirt, J., Historia Schmalcaldica, 1881ff.; Lohse, H., Schmalkalden.
Die historische Konventsstadt, 1927; Heinemeyer, K., Schmalkalden, LexMA 7
1995, 1501. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schulenburg (Freiherren, Grafen). Das 1237
in der Altmark erstmals erwähnte, seit 1304 vielfach verzweigte, 1373 im
Erbküchenmeisteramt der Mark Brandenburg
bestätigte, in Brandenburg, Sachsen und den
welfischen Landen in vielen Linien begüterte Geschlecht wurde 1563 in den
Reichsfreiherrenstand und 1728/1790 in zwei Linien in den Reichsgrafenstand
erhoben.
L.: Danneil, J., Das Geschlecht der von der Schulenburg, 1847; Schmidt, G., Das
Geschlecht von der Schulenburg, 1897ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwarzenberg (Grafschaft, Fürsten). Seit 1155
ist das edelfreie fränkische Geschlecht der Saunsheim/Seinsheim nachweisbar. Es
erwarb 1405/1421 durch Erkinger von Seinsheim zu Stephansberg von den Castell
die Burg und Herrschaft S. bei Scheinfeld am Steigerwald und benannte sich seitdem
nach dieser. 1428 wurden Burg und Herrschaft durch Auftragung Reichslehen. 1429
wurde das Geschlecht in den Freiherrenstand, 1566 bzw. 1599 (Stephansberger
Linie) in den Grafenstand und 1670 in den Fürstenstand (1696 Sitz und Stimme
auf der Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises) erhoben. 1511 musste es die
Burg und die Herrschaft den Markgrafen von Ansbach (Brandenburg-Ansbach)
zu Lehen auftragen, behielt aber dessenungeachtet seine Reichsstandschaft bei.
1524 führte es die Reformation ein, die aber 1623 durch die Gegenreformation
wieder beseitigt wurde. Die Familie zerfiel seit 1437 in zahlreiche Linien (u.
a. Hohenlandsberg bis 1646, Stephansberg). Durch Erwerb von Gütern in Franken
(1662/1664 reichsunmittelbare Herrschaft Erlach, zweite Stimme im fränkischen
Reichsgrafenkollegium), Südböhmen (1660 Wittingau als Erbschaft der von
Eggenberg, Krumau 1719 [1723 Herzogtum]), in der Obersteiermark (1617 durch
Heirat Murau), in Krain, in den Niederlanden, in Westfalen (1550 Gimborn, 1621
Neustadt, beide bildeten eine reichsunmittelbare, 1782 an Wallmoden verkaufte
Herrschaft, Stimme im westfälischen Reichsgrafenkollegium), der Grafschaft Sulz
(1687), der Landgrafschaft Klettgau (1687 Stimme im schwäbischen Reichskreis,
jedoch nicht im Reichsfürstenrat, 1689 gefürstete Landgrafschaft), der am Ende
des 18. Jahrhunderts zum schwäbischen Reichskreis zählenden Herrschaften
Illereichen (1788) und Kellmünz (1789) am Mittellauf der Iller sowie der
Hoheitsrechte in der Landgrafschaft Stühlingen und der Herrschaft Lichteneck im
Breisgau stieg sie zu den führenden Familien des Reiches auf. 1654 erreichte
das Haus für seine fränkischen Güter die Exemtion von allen Landgerichten. Am
Ende des 18. Jahrhunderts zählte der Fürst von S. wegen der Herrschaft
Seinsheim oder der gefürsteten Grafschaft S. zu den fränkischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Mit Burggrub,
Unterlaimbach, Appenfelden, Schnodsenbach und Burgambach mit Zeisenbronn war er
im Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken (frühes 16. Jahrhundert, ab
1785) immatrikuliert, mit Ermetzhofen im Kanton Altmühl (16. Jahrhundert,
frühes 19. Jahrhundert) und mit Teilen von Bullenheim und Gnötzheim im Kanton
Odenwald (spätes 17. Jahrhundert, frühes 19. Jahrhundert). Die oberschwäbischen
Güter, insgesamt 10 Quadratmeilen Gebiet, fielen 1806 an Baden (1812 Verkauf an
Baden), die fränkischen Güter an Bayern. Als Rest der früheren Herrschaft
blieben in Scheinfeld, Seehaus und Marktbreit bis 1848 standesherrliche
schwarzenbergische Gerichte unter Staatsaufsicht Bayerns bestehen. Die Güter in
Böhmen, die ursprünglich 600000 Hektar und 230000 Einwohner umfassten, wurden
nach 1918 durch die Bodenreform verringert und gingen 1945 an die
Tschechoslowakei und damit 1993 an Tschechien.
L.: Wolff 116; Zeumer 553 II b 56, 61,7, 554 II b 62, 7; Wallner 692 FränkRK
13; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Klein 157; Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 65, 197;
Riedenauer 127; Fugger, E., Die Seinsheims und ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg,
K. zu, Geschichte des reichsständischen Hauses Schwarzenberg, 1963.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwedt (Herrschaft, Markgrafschaft). Im
12. Jahrhundert wurde am Rande der Uckermark zum Schutz eines Oderüberganges
die Burg S. südlich von Stettin erbaut. 1464-1472 wurde sie im Stettiner
Erbfolgestreit Pommern von Brandenburg
abgewonnen. 1481 wurde das um S. entstandene Land Schwedt-Vierraden von den
Grafen von Hohnstein gekauft. 1670 erwarb es Kurfürstin Sophie Dorothea von Brandenburg und erhob es zur Markgrafschaft. Diese
Markgrafschaft S. wurde 1689 mit einigen Ämtern in Hinterpommern ohne
Landeshoheit dem ältesten Sohn des Großen Kurfürsten aus dessen zweiter Ehe
verliehen. Diese nicht souveräne Nebenlinie Brandenburgs
hatte in S. bis zu ihrem Erlöschen 1788 ihren Sitz. S. Brandenburg-Schwedt.
L.: Wolff 389; Probst, F. v., Die Stadt und Herrschaft Schwedt, 2. A. 1834;
Thomae, G., Geschichte der Stadt und Herrschaft Schwedt, 1873; Westermann, E.,
700 Jahre Stadt und Herrschaft Schwedt, 1936; Festschrift Schwedt 1265-1965,
1965. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sechsämterland (Verwaltungsgebiet, Herrschaft).
Das S. im ehemaligen bayerischen Nordgau umfasste die zwischen 1285 und 1416
von den Burggrafen von Nürnberg/Grafen von Hohenzollern im Reichsland Eger
erworbenen Ämter Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein
und Selb unter der Amtshauptmannschaft Wunsiedel (1613-1797). Über Bayreuth (bzw.
Brandenburg-Bayreuth) kam es 1810 an Bayern.
L.: Stadelmann, W., Kurze Geschichte der Sechsämter, Archiv f. Gesch. und
Altertumskunde von Oberfranken 8 (1860); Sturm, H., Oberpfalz und Egerland,
1964. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Seefeld (Herrschaft). S. bei Hollabrunn
in Niederösterreich war im Hochmittelalter Sitz des im 12. Jahrhundert erstmals
erwähnten, ursprünglich hochfreien, vermutlich aus der bayerischen Oberpfalz
stammenden Geschlechts der Kadolte (Kadolz), das sich seit etwa 1160 nach S.
nannte. Um die neu errichtete Burg S. erwarben sie ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet, zu dem andere Güter kamen (1192 vom Hochstift Passau
Feldsberg). Nach dem Tod des letzten der Kadolte kurz nach 1268 zog König
Rudolf von Habsburg die Güter größtenteils ein und übertrug sie vor 1282 -
vielleicht wegen der verwandtschaftlichen Bindungen der Burggrafen von
Nürnberg/Raabs - an die Burggrafen von Nürnberg und damit später an die
Markgrafen von Brandenburg. Diese Reichslehen, die
von den Burggrafen von Nürnberg bzw. den Markgrafen von Brandenburg von 1292 bis 1594 an die Kuenringer weiterverliehen und
danach an Johann Wilhelm von Schönkirchen und 1629 an die Grafen zu Hardegg
gegeben wurden, kamen innerhalb Brandenburgs
später an Ansbach. Trotz gegenteiliger Bestrebungen Österreichs blieben die
Güter Reichslehen. 1779 verzichtete Preußen auf die Lehnsherrlichkeit zugunsten
Österreichs. 1834 umfasste die Herrschaft 2273 untertänige Objekte mit über
10000 Personen in 29 Orten.
L.: Herold, P., Die Herren von Seefeld-Feldsberg, 2000; Zehetmayr, R., Urkunde
und Adel, 2010. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Senftenberg (Herren). In S. an der Schwarzen
Elster erscheint im 13. Jahrhundert eine Burg. Sie war Sitz der Herren von S.,
deren Herrschaft rund 30 Dörfer umfasste. 1448 kam sie an das Haus Wettin,
später von Sachsen an Brandenburg Preußens und
damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 378; Lehmann, R., Bilder aus Senftenbergs Vergangenheit, 1932;
Lehmann, R., Senftenberg, 1986, Jb. f. brandenburgische Geschichte 37 (1986).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Serrey (Herrschaft). Die Herrschaften Tauroggen und S. in Litauen fielen 1688/1690 an Brandenburg, wo sie bis 1695 verblieben. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Soest (freie Stadt, Residenz des
Erzbischofs von Köln). In S. in Westfalen ist eine Besiedlung bereits um 600
wahrscheinlich und im 8. Jahrhundert nachweisbar. An der Kreuzung des Hellweges
mit einer Nord-Süd-Straße wird S. (zu) 836 erstmals genannt (villam Sosat,
„Siedlungsstelle“?). Im 10. Jahrhundert errichtete der Erzbischof von Köln in
S. eine Pfalz. Um 1000 besaß die Siedlung das Münzrecht und um 1100 das
Marktrecht. Sein im 12. Jahrhundert ausgebildetes Recht wurde an etwa 60
westfälische Städte weitergegeben und hat auch das Stadtrecht von Lübeck
beeinflusst. Auf Grund seiner günstigen wirtschaftlichen Bedingungen
(Verkehrslage, Salzquellen) wurde S. eine bedeutende Handelsstadt und einer der
vier westfälischen Vororte der Hanse. 1225 zerstörten die Bürger die
erzbischöflich-kölnische Burg. 1279 übernahmen sie die Stadtvogtei von den
Grafen von Arnsberg. 1444 lehnte sich S., um sich von Köln zu lösen,
vertraglich an den Herzog von Kleve an. Die dadurch ausgelöste Soester Fehde
endete 1449 mit der Trennung der Stadt S. und ihres seit 1274 erworbenen
Herrschaftsgebiets von zehn Kirchspielen (49 Dörfer, 220 Quadratkilometer) in
der Soester Börde vom Erzstift Köln. Der damit erreichten Selbständigkeit
folgte ein wirtschaftlicher Niedergang. 1531 wurde die Reformation eingeführt.
1645/1669 kam S. als Folge des Überganges Kleves (1609/1666) an Brandenburg bzw. Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Klocke, F. v., Studien zur Soester Geschichte, Bd. 1f. 1927ff.;
Schwartz, H., Kurze Geschichte der ehemals freien Hansestadt Soest, 1949; Deus,
W., Die Soester Fehde, 1949; Rothert, H., Das älteste Bürgerbuch der Stadt
Soest, 1958; Diekmann, K., Die Herrschaft der Stadt Soest über ihre Börde,
Diss. jur. Münster 1962, (in) Westfäl. Zs. 115 (1965), 101; Stech, A., Die
Soester Stadtrechtsfamilie, 1965; Deus, W., Soester Recht, 1969ff.; Soest,
Stadt - Territorium - Reich, hg. v. Köhn, G., 1981; Dösseler, E., Soests
auswärtige Beziehungen, T. 1f. 1988; Wenzke, B., Soest, Diss. phil. Bonn 1990;
Soest, hg. v. Widder, E. u. a., 1995; Fahlbusch, F., Soest, LexMA 7 1995;
2021ff.; Schöne, T., Das Soester Stadtrecht, 1998; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 536; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 568; Jülich, S., Die frühmittelalterliche
Saline von Soest im europäischen Kontext, 2007; Flöer, M./Korsmeier, C., Die
Ortsnamen des Kreises Soest, 2009; Soest, hg. v. Ehbrecht, W., Bd. 1 2010.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms (Herren, Grafen). 1129 wird
anlässlich der Stiftung des Klosters Schiffenberg durch die Gräfin von Gleiberg
das edelfreie, im Lahngau beiderseits der mittleren Lahn begüterte Geschlecht
der Herren von S. (Sulmese) mit Sitz in Solms-Oberdorf, dann in Burgsolms
(1160) westlich Wetzlars erstmals erwähnt. Es erlangte vermutlich über die
Herren von Merenberg, Grafen von Gleiberg und Grafen von Luxemburg Güter der
Konradiner. Seit 1226 erscheinen Grafen von S., die Güter an der Lahn und in
Oberhessen hatten, sich aber nur in schweren Auseinandersetzungen mit den
Landgrafen von Hessen behaupten konnten. Um 1250/1260 spalteten sich die Grafen
in die Linien Solms-Burgsolms (bis 1415), Solms-Königsberg (bzw. Hohensolms,
bis 1363, Güter an Hessen) und das verbleibende Solms-Braunfels. 1417/1418/1420
erlangten die Grafen das von den Herren von Hagen bzw. Arnsburg bzw. Münzenberg
gekommene Erbe der Herren von Falkenstein (zwei Drittel, ein Drittel an
Eppstein) in der Wetterau (Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen,
Laubach, Butzbach), konnten es aber nicht mit den Stammgütern vereinigen. Von
Solms-Braunfels leiteten sich 1420/1436 die beiden Hauptlinien Solms-Braunfels
und Solms-Lich ab, von denen Solms-Lich seit 1461 bedeutender wurde.
Solms-Braunfels zerfiel 1602 in Solms-Braunfels, Solms-Greifenstein (mit
Wölfersheim) und Solms-Hungen. Davon erloschen Solms-Braunfels, das 1471 die
kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit und 1495 das Bergregal
gewann, 1693 (an Solms-Greifenstein) und Solms-Hungen 1678 (an
Solms-Greifenstein und Solms-Braunfels). Solms-Greifenstein nannte sich
Solms-Braunfels und wurde 1742 Reichsfürstentum. Seine Ämter Greifenstein und
Braunfels kamen 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945 an Hessen, seine Ämter
Hungen, Gambach und Wölfersheim, Anteile an Grüningen, Münzenberg und
Trais-Münzenberg fielen 1806 an Hessen-Darmstadt. Solms-Lich teilte sich in
Solms-Lich und Solms-Laubach. Hiervon spaltete sich Solms-Lich, das 1461 durch
Heirat Güter Kronbergs aus der Falkensteiner Erbschaft (Rödelheim, Assenheim,
Niederursel) erbte sowie 1479 Nieder-Weisel (Niederweisel) erlangte, 1494 die
kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit, 1507 das Bergregal und seit
1537 Herrschaften im obersächsischen Reichskreis (1537 Sonnewalde in der Niederlausitz,
1544 Pouch bei Bitterfeld an der Mulde, 1596 Baruth in Brandenburg
südöstlich von Berlin sowie 1602 Wildenfels in Sachsen südöstlich von Zwickau)
gewann, 1628 aber Königsberg verlor, in das 1718 erloschene Solms-Lich und in
Solms-Hohensolms, das sich nach 1718 Solms-Lich-Hohensolms (Solms-Lich und
Hohensolms) nannte. Seit 1792 war es Reichsfürstentum (Solms-Hohensolms-Lich).
Seine Ämter Lich und Nieder-Weisel (Niederweisel) kamen 1806 an
Hessen-Darmstadt, sein Amt Hohensolms 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945
an Hessen. Solms-Laubach teilte sich 1561 in Solms-Sonnewalde (bis 1615) und
Solms-Laubach. Dieses zerfiel 1607 in Solms-Rödelheim mit Assenheim (bis 1640),
Solms-Laubach (bis 1676), Solms-Sonnewalde (mit Sonnewalde, Groß Leipe (Großleipa)
und Schköna) und Solms-Baruth. Solms-Baruth spaltete sich in Solms-Baruth,
Solms-Rödelheim und Solms-Laubach. Solms-Rödelheim zerfiel in Solms-Rödelheim
(bis 1722) und Solms-Assenheim, dessen Ämter Rödelheim und Nieder-Wöllstadt
(Niederwöllstadt) mit einem Anteil an Assenheim 1806 an Hessen-Darmstadt kamen.
Solms-Laubach fiel mit Laubach, Utphe und Anteilen an Münzenberg und
Trais-Münzenberg 1806 an Hessen-Darmstadt und durch Solms-Wildenfels
(Solms-Sachsenfeld, Solms-Baruth, Solms-Wildenfels) mit Engelthal (Engeltal)
und der Abtei Arnsburg 1806 ebenfalls an Hessen-Darmstadt. Am 4. 4. 1571 war
als Gesetz für alle solmischen Lande die Gerichtsordnung und Landordnung der
Grafschaft S. und Herrschaften Münzenberg, Wildenfels und Sonnewalde erlassen
worden. Durch § 16 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 hatten
die Fürsten und Grafen zu S., die im frühen 18. Jahrhundert auch Mitglied im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken gewesen waren, für die Herrschaften
Rohrbach, Scharfenstein und Hirschfeld sowie für ihre Ansprüche auf die Abtei
Arnsburg und das Amt Cleeberg/Kleeberg die Abteien Arnsburg und Altenberg
(Altenburg) erhalten.
L.: Deren Graveschafften Solms unnd Herrschaft Mintzenberg Gerichtsordnung,
1571; Wolff 273; Zeumer 552ff. II b 60, 4-8; Wallner 696f. OberrheinRK 19, 30,
37, 38; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38
(1789) B3; Riedenauer 129; Neumaier 47, 99; Solms-Laubach, R. Graf zu,
Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms, 1865; Uhlhorn, F., Geschichte
der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Demandt, K., Geschichte des Landes
Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980, 505; Rupp, J., Kleine Geschichte des Solmser
Landes, 1985; Battenberg, F., Solmser Urkunden, Bd. 5 1986; Schwind, F., Solms,
LexMA 7 1995, 2036; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 376.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms-Lich (Grafen, Fürsten). Durch Teilung
der Grafschaft Solms entstand 1409/1420/1436 die Linie der Grafen von S.(, die
sich später S. und Hohensolms nannte). Sie erbte 1461 durch Heirat Kronberger
Güter aus der Falkensteiner Erbschaft (Rödelheim, Assenheim, Niederursel),
erlangte 1479 Nieder-Weisel, 1494 die kaiserliche Befreiung von fremder
Gerichtsbarkeit, 1507 das Bergregal und seit 1537 Herrschaften im
obersächsischen Reichskreis (1537 Sonnenwalde in der Niederlausitz, 1544 Pouch
bei Bitterfeld an der Mulde, 1596 Baruth in Brandenburg
südöstlich Berlins, 1602 Wildenfels in Sachsen südöstlich Zwickaus). 1628
verlor sie das Amt Königsberg. 1562/1563 führte sie die Reformation ein. Sie
spaltete sich in die Linie S. (1718 erloschen) und in die Linie
Solms-Hohensolms, die sich nach 1718 Solms-Lich-Hohensolms nannte. 1792 wurde
sie in den Reichsfürstenstand erhoben und gehörte zu den wetterauischen Grafen
der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. 1806 fiel das
Fürstentum an Hessen-Darmstadt. S. Solms-Hohensolms, Solms-Lich und Hohensolms
(Solms-Lich-Hohensolms).
L.: Zeumer 553 II b 60, 5; Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im
Mittelalter, 1931; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 389.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sonnewalde (Burg, Herrschaft). S. südlich
Luckaus in der Niederlausitz erscheint 1255 als Herrschaft, 1301 als Burg. Von
etwa 1328 an saß dort ein Zweig der Eulenburg.(Eilenburg) 1447 verkauften die
Eulenburg (Eilenburg) die Herrschaft mit Schloss, Stadt und 16 Dörfern an die
Herzöge von Sachsen. Seit 1477 ging sie bei der Markgrafschaft Meißen zu Lehen,
später beim Kurkreis Sachsen. 1486 belehnte der Herzog von Sachsen die Minkwitz
(Minckwitz) mit der Herrschaft. 1537 gelangte sie an die Grafen von Solms,
welche die Herrschaft bis 1945 behaupteten. Mit Brandenburg
kam S. 1945 an die sowjetische Besatzungszone und von 1949 bis 1990 an die
Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 377, 471; Zahn, G., Chronik von Kirchhain und Dobrilugk, Grafschaft
und Stadt Sonnewalde, 1926.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sorau (Herrschaft), poln. Zary. Das
1002 erstmals erwähnte S. in der Niederlausitz wurde im 13. Jahrhundert
Mittelpunkt einer Herrschaft. Diese wurde 1477 von Sachsen erworben, kam 1945
in Brandenburg unter die Verwaltung Polens und
damit 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 471; Engelmann, E., Die Heimatstadt Sorau, 1922; Das Landregister der
Herrschaft Sorau von 1381, hg. v. Schultze, J., 1936; Rauert, K./Wendig, F.,
Siebenhundert Jahre Sorau, 1960. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spandau (Residenz des Markgrafen von Brandenburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 537.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spremberg (Herrschaft). Das 1301 erstmals
erwähnte S. am Durchbruch der Spree durch den Lausitzer Grenzwall war
Mittelpunkt der Standesherrschaft S. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471; Reinhold, W., Chronik der Stadt und des Kreises Spremberg, 2. A.
1933. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stargard (Herrschaft, Land, Residenz des
Fürsten bzw. Herzogs von Mecklenburg). Die Burg S. bei Neubrandenburg war
Mittelpunkt des nach ihr benannten umliegenden Landes S., das von slawischen
Redariern besiedelt war und zunächst zu Pommern gehörte. 1236 wurde es vom
Herzog von Pommern-Stettin an die Markgrafen von Brandenburg
abgetreten. 1298/1299/1304 kam es vergrößert im Wege der Mitgift als Lehen Brandenburgs an die Fürsten von Mecklenburg. 1347
erhob König Karl IV. zum Dank für Unterstützung das Land S. unter Lösung der
Lehnsverhältnisse Mecklenburgs zu Sachsen und Brandenburg
zum erblichen Reichslehen Mecklenburgs, woraufhin dieses 1348 die Herzogswürde
erlangte. Von 1352 bis 1471 gehörte es zur Linie Mecklenburg-Stargard, die
außerdem die Länder Sternberg und Eldenburg sowie zeitweise brandenburgisches
Pfandgut innehatte, von 1701 bis 1934 zur Linie Mecklenburg-Strelitz. Über
diese zählte es zum niedersächsischen Reichskreis. Mit Mecklenburg kam es 1945 in
die sowjetische Besatzungszone und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik. S. a. Mecklenburg-Stargard (; Mecklenburg-Vorpommern).
L.: Wolff 443; Wallner 706 NiedersächsRK 10; Witte, H., Mecklenburgische
Geschichte, 1909; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 549.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stendal („Steintal“, Residenz des
Markgrafen von Brandenburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 552.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sternberg (Land). Nach 1250 erbaute das
Erzstift Magdeburg am Schnittpunkt alter Straßen im Land Lebus die 1300
erstmals erwähnte Burg S. Das umliegende Gebiet kam 1287 pfandweise an Brandenburg und von dort um 1450 bis 1724 an die
Winning. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das 42 Quadratmeilen umfassende
Land S., das die unmittelbaren Städte Drossen und Reppen, die Ämter Frauendorf,
Bischofsee und Neuendorf, das Johanniterritterordensherrenmeistertum
Sonnenburg, die Kommenturei Lagow und die Lehnstädte S. und Königswalde
umfasste, über die Markgrafen von Brandenburg
zum obersächsischen Reichskreis. Über Brandenburg
kam S. 1945 (Verwaltung) bzw. als Folge der deutschen Einheit 1990
(vollständig) an Polen. S. Polen.
L.: Wolff 390f.; Wallner 708 ObersächsRK 1; Freier, W., Das Land Sternberg,
1892. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stolp („Pfosten, Wehr“) (Land, Herzogtum,
Residenz des Herzogs von Pommern). Das Gebiet zwischen Stolpe und Leba wurde am
Anfang des 13. Jahrhunderts von den Ratiboriden, einer Nebenlinie der Herzöge
von Pommern, beherrscht und kam nach deren Aussterben 1228 an die Fürsten von
Danzig. Burg und Siedlung S. an der Stolpe wurden erstmals 1236/1269 erwähnt.
Das Land fiel 1307/1309 an Markgraf Waldemar von Brandenburg,
der dem Ort S. 1310 Stadtrecht Lübecks verlieh. 1317 kam das Land an Pommern,
das die Stadt S. mehrfach an den Deutschen Orden verpfändete und das zeitweise
unter einer Teillinie Pommern-Wolgasts verselbständigte Land 1459/1463 zwischen
Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin aufteilte. 1648 fiel S. an Brandenburg. Seit 1945 stand es unter Verwaltung
Polens, an das es 1990 als politische Folge der deutschen Einheit gelangte.
L.: Wolff 406; Bonin, R., Geschichte der Stadt Stolp, Bd. 1 (bis 1550), 1910;
Laudan, O., Geschichte des Grundbesitzes der Stadt Stolp, 1925; Kuschfeldt, W.,
Herzogthum zur Stolpe, 1960; Pagel, K., Stolp in Pommern - eine ostdeutsche
Stadt, 1977; Schmidt, R., Stolp, LexMA 8 1996, 192; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 557.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Storkow (Herrschaft). 1209 wird der
Burgward Sturkuowe am Storkower See südlich Fürstenwaldes erstmals erwähnt. Er
wurde bald ein Mittelpunkt der Herrschaft S. der Ministerialen von Strehla an
der Elbe, die 1382 an die Herren von Biberstein kam, die auch die Herrschaft
Beeskow hatten. 1490 wurde sie an die Herzöge von Sachsen verpfändet, 1518 für
45000 Gulden an das Hochstift Lebus verkauft. 1556/1557 veräußerte der
Administrator des Hochstifts sie an den verwandten Markgrafen Johann von
Küstrin. 1575 kam sie an Brandenburg. Sie gehörte
dem obersächsischen Reichskreis an. Über Brandenburg
fiel S. von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Schultze, W., Chronik der Stadt
Storkow, 1897; Petersen, C., Geschichte des Kreises Beeskow-Storkow, 1922.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Straupitz (Herrschaft). Die
Standesherrschaft S. östlich von Lübben gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts
zur Markgrafschaft Niederlausitz. S. Brandenburg.
L.: Wolff 471. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tangermünde (in Sachsen-Anhalt) (königliche
Residenz, kurfürstliche Residenz des Markgrafen von Brandenburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 573, 575; Tangermünde, die Altmark und das Reichsrecht, hg. v.
Lück, H., 2006. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tauroggen (Herrschaft). Die Herrschaften T. und Serrey in Litauen fielen 1688/1690 an Brandenburg, wo sie bis 1695 verblieben. 1793 kamen sie an Russland. S. Litauen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg (Grafschaft). Die Burg T.
südwestlich Osnabrücks im westlichen Teutoburger Wald wurde um 1100 vermutlich
von den Grafen von Zutphen erbaut. 1129 ist der vielleicht aus dem
Mittelrheingebiet stammende, aus der Familie der die Grafen von Zutphen
beerbenden Grafen von Saarbrücken kommende Graf Ekbert bzw. Egbert, 1184 der
Name T. bezeugt. 1184 wurde die Burg T. an das Erzstift Köln verkauft und als
Lehen zurückgenommen. Obwohl 1173 die Vogtei über das Hochstift Münster und
1236 die seit etwa 1180 gehaltene Vogtei über das Hochstift Osnabrück
aufgegeben werden mussten, gewannen die Grafen eine ansehnliche Herrschaft
zwischen Hunte und Ems (1189 Ibbenbüren). 1248 wurden Güter um Vechta und im
Emsland an das Hochstift Münster verkauft. 1263 starben die ekbertinischen
Grafen von T. aus. Ihre Güter fielen über eine Erbtochter (Heilwig) an die
jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich seit dem Erwerb der
Obergrafschaft Bentheim 1154/1165 Grafen von Bentheim nannte und vor 1309 das
Recht ihrer Dienstmannen besonders aufzeichnete. 1327/1328 kam T. an die
landfremden verwandten Grafen von Schwerin, die (zwischen 1343 und) 1358 Schwerin
an Mecklenburg verkauften und den Namen T. fortführten. Um 1375 umfasste das
Herrschaftsgebiet neben der an der oberen Ems gesondert liegenden, 1365
erworbenen Grafschaft Rheda südwestlich Bielefelds einen breiten Streifen auf
dem rechten Emsufer zwischen Münster und Lingen und Gebiete des südlichen
Oldenburg mit Cloppenburg, Friesoythe einschließlich des Saterlandes und des
Hümmlings. 1385 wurde Iburg gewonnen. Um 1400 verlor T. in Auseinandersetzungen
mit den Hochstiften Münster und Osnabrück und dem Erzstift Köln mit
Cloppenburg, Friesoythe und Bevergern bei Rheine etwa die Hälfte seines Gebiets
an Münster und wurde auf zwei nur durch einen schmalen Landstreifen verbundene
Teile um Lingen und um T. beschränkt. 1493 wurde in T. (mit Rheda) und Lingen geteilt.
1548 wurde wegen der Zugehörigkeit des letzten Grafen der Schweriner Linie zum
Schmalkaldischen Bund Lingen entzogen und an Kaiser Karl V. als Herzog von
Geldern gegeben (1632/1633 an Oranien, 1702 an Brandenburg).
1557 kam das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende T. (mit
Rheda) über eine Erbtochter wieder an Bentheim. Dieses wurde 1606/1610 in die
Linien Bentheim-Tecklenburg mit T., Rheda und Limburg (Hohenlimburg) und
Bentheim und Steinfurt geteilt. 1696 kam es zur Wiederaufnahme von bereits 1576
vor dem Reichskammergericht begonnenen Erbstreitigkeiten mit den Grafen von
Solms-Braunfels, die durch Urteil den größten Teil der Grafschaft T. erhielten.
1707/1729 fiel das zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende T.
(Bentheim-Tecklenburg) unter Abfindung der Grafen von Solms-Braunfels und der
Grafen von Bentheim-Tecklenburg, denen die Herrschaft Rheda verblieb, an
Preußen. 1807/1808 kam T., das mit der Reichsgrafschaft Lingen ein Gebiet von
14 Quadratmeilen mit 45000 Einwohnern umfasste (die Städte T., Lengerich und
Kappeln (Westerkappeln) und die Kirchspiele Lengerich, Kappeln (Westerkappeln),
Lienen [Linen], Ladbergen, Wersen, Lotte, Leeden, Ledde und Schale), zum
Großherzogtum Berg, 1810-1813 zu Frankreich. Danach fiel es mit der
Obergrafschaft Lingen an Preußen (Provinz Westfalen) zurück und damit 1946 an
Nordrhein-Westfalen. Die Niedergrafschaft Lingen gelangte über Hannover 1866 an
Preußen (Provinz Hannover) und damit 1946 zu Niedersachsen.
L.: Wolff 352f.; Zeumer 554 II b 63, 3; Wallner 703 WestfälRK 16; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Holsche, A. K.,
Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg,
1788; Reismann-Grone, T., Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis zum
Untergang der Egbertiner 1263, 1894; Fressel, R., Das Ministerialenrecht der
Grafen von Tecklenburg, Diss. jur. Münster 1907; Gertzen, B., Die alte
Grafschaft Tecklenburg 1400, 1939 (Diss. phil. Münster); Hunsche, F., 250 Jahre
Landkreis Tecklenburg, 1957; Hillebrand, W., Besitz- und Standesverhältnisse
des Osnabrücker Adels, 1961; Gladen, A., Der Kreis Tecklenburg an der Schwelle
des Zeitalters der Industrialisierung, 1970; Köbler, G., Gericht und Recht in
der Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G. 1980, 169; Köln
Westfalen 1180-1980, 1980; Mersiowsky, M., Tecklenburg, LexMA 8 1996, 518; 850
Jahre Ibbenbüren, 1996; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 198 (mit genealogischer
Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teltow (Land). Das slawisch besiedelte,
ab 1200 von Deutschen stärker besiedelte Gebiet zwischen Spree, Dahme, Notte,
Nuthe und Havel, das seit dem 13. Jahrhundert unter dem slawischen, unerklärten
Namen Teltow erscheint, kam vermutlich um 1225 an die Markgrafen von Brandenburg und über Brandenburg
bzw. (1701) Preußen von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 388; Spatz, W., Bilder aus der Vergangenheit des Kreises Teltow, 3
Teile 1905ff.; Hannemann, A., Der Kreis Teltow, seine Geschichte, seine
Verwaltung, seine Entwicklung und seine Einrichtungen, 1931; Assing, H., Die
Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse in den Dörfern des Teltow in der Zeit um
1375, Diss. phil. Ostberlin 1965 (masch.schr.); Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil 4 Teltow, bearb. v. Enders, L.,
1976; Bohm, E., Teltow und Barnim, 1979.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teupitz (Herrschaft). T. bei Potsdam war
Mittelpunkt der kleinen, bei der ersten Erwähnung 1307 den von Plötzke (bzw.
Plotzick?) in der Lausitz gehörigen, etwa 20 Ortschaften umfassenden Herrschaft
T. Sie unterstand seit 1350 innerhalb Meißens den Schenken von Landsberg. 1432
erkannten diese die Lehnshoheit Brandenburgs an,
doch blieb T. im Verband der Lausitz ein Lehen Böhmens bis 1742. Kurz vor dem
Aussterben verkauften die Schenken das Gebiet an Preußen. Mit Brandenburg kam T. von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik. S. Königswusterhausen.
L.: Wolff 388; Hoffmann, F., Geschichte von Schloss und Stadt Teupitz, 1902;
Biedermann, R., Geschichte der Herrschaft Teupitz und ihres
Herrschaftsgeschlechts der Schenken von Landsberg, (in) Der deutsche Herold 64
(1933), 65 (1934).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thüngen, Tüngen (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda.
Seit 1100 bzw. 1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut
Ritter von T. und zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem
Hochstift Würzburg trugen sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten Brandenburg zu Lehen auf. Die in mehrere Linie
aufgespaltete Familie nahm in der fränkischen Reichsritterschaft eine
bedeutsame Stellung ein. Vom Ende des 15. bis ins 18. Jahrhundert zählte sie
mit Burgsinn, Dittlofsroda, der Hälfte von Gräfendorf, Hessdorf mit Höllrich,
drei Vierteln T. mit einem Viertel Hesslar, der Hälfte von Völkersleier,
Weißenbach mit Detter, Eckarts, Heiligkreuz, Rossbach, Rupboden, Trübenbrunn
und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem war sie
im 16. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im frühen 19. Jahrhundert im
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Mehrere Angehörige
wurden zu Reichsfreiherren und Reichsgrafen erhoben. Von 1697 bis 1709 zählte
Hans Karl von T., der 1708 die Reichsgrafenwürde gewann, wegen des 1696
erworbenen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.;
Winkelmann-Holzapfel 165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127;
Schulz 272; Rahrbach 265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche
Geschlecht der Freiherren von Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr.
v., Das Haus Thüngen 788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince,
2000; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Ürzell, Steckelberg). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thüringen (Landgrafschaft, Land,
Freistaat). Das Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und
Saale wurde in der Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5.
Jahrhundert n. Chr. von den vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden
Thüringern eingenommen, die erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um
400 bei Vegetius) als (von Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger
zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr sich noch darüberhinaus erstreckendes
Reich zwischen Donau, Main, Werra und Elbe wurde 531/533/534 von den Franken
und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen unter fränkische Herrschaft
gebracht (634-717/719 Herzogtum) und christianisiert. Die Klöster Fulda und
Hersfeld sowie das Erzstift Mainz (Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem
Übergang des deutschen Königtums auf die sächsischen Liudolfinger und der
Bildung weiter östlich liegender Marken wurde T. vom Grenzland zu einem
Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf,
Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg
(bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen und Allstedt. Unter den gräflichen
Geschlechtern gewannen die aus einer Seitenlinie der Grafen von Rieneck in Mainfranken
stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda ansässigen, am
Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen begüterten
Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden von König
Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen ausgezeichnet.
1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter (Hedwig) der Gisonen
(Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und Gudensberg südwestlich
von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des Löwen zu ihren
thüringischen und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen (Hosgau bzw.
Hassegau) als Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und Leine (bis
1247). Sie erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut die Wartburg,
später die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die Runneburg
(Weißensee) und die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die Zusammenfassung
ihrer Güter nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. T.
fiel (endgültig 1263/1264) über eine Schwester Heinrich Raspes auf Grund einer
Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie mit den Ludowingern
verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über eine Erbtochter
(Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen), womit einerseits
die Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die Aufgabe der
selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der Wettiner Heinrich
der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten. 1293/1294 verkaufte Markgraf
Albrecht der Entartete von Meißen T. an König Adolf von Nassau, doch konnten
die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht bei Lucka die Mark Meißen und T.
zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre Herrschaft in T. zu Lasten der
Grafen und des Reichs (Vogtei über die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen,
Erwerb der Herrschaft Coburg 1347/1353 sowie von fünf hennebergischen Ämtern
mit Hildburghausen 1374 und des Pleißenlandes mit Altenburg 1310/1372/1373),
doch blieben die Herrschaftsgebiete von Schwarzburg, Henneberg, Gleichen und
Reuß (Vögte von Weida, Gera und Plauen), Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen
sowie die Güter des Deutschen Ordens bestehen. Dementsprechend hatten die
Markgrafen von Meißen, die von 1379 bis 1440 einen eigenen landgräflich-thüringischen
Zweig abteilten, im Norden einen langen Streifen von der Elster über Weißenfels
und Freyburg bis Langensalza, weiter ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha
und Zella-Mehlis und schließlich fast den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann
die Meißener Linie der Wettiner das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit
verbundene Kurfürstenwürde. Seitdem nannten sich alle Wettiner Herzöge (von
Sachsen), wie dies auch Herzog Wilhelm tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis
1482 eigenständig wurde. 1485 teilte das Haus Wettin in die Kurlinie der
Ernestiner, die das südliche Gebiet zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau,
Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt erhielt, und die Linie der Albertiner, an
die das nördliche Gebiet von Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg,
Sangerhausen, Langensalza, Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547
verlor die ernestinische Linie die Kurwürde an die albertinische Linie und
wurde auf das inzwischen zur Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt,
für das sie 1548 die Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen
immer weiter aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem
Aussterben der verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner
und Ernestiner deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von
1657 bis 1746 bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den
Hauptbestandteil von Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene
Hochstift Naumburg mit den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl)
den Hauptbestandteil von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden
im Rahmen des obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun
der Reuß und drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die Herrschaft
über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war Brandenburg mit dem Saalkreis nach T. vorgedrungen.
1803 fielen Erfurt, das Eichsfeld, Nordhausen und Mühlhausen, 1806 die
albertinischen Teile an Preußen. 1807 verlor Preußen alle linkselbischen
Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen, Nordhausen und das Eichsfeld
zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem Gebiet zu Frankreich. 1815
erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und gewann die albertinischen
Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der Regierung in Thüringen zu
Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der Regierung des Herzogtums
Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga, Heldrungen,
Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte (1. 4. 1816
preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum
Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen, Mühlhausen,
Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz, Stolberg,
Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra, Hauptstadt
Magdeburg, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg, Gliederung in die
Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt bestanden 1815 im
thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und Exklaven und
Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen,
Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf
(Reuß-Ebersdorf), Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am
13. 11. 1826 erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum
Großherzogtum erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die
sächsischen Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie
Sachsen-Coburg und Gotha. Nach Abdankung der Fürsten im November 1918
entstanden acht Freistaaten (vier der Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei
der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme Coburgs, das zu Bayern kam, am 30.
4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens zum Land T. mit der Hauptstadt
Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine Verfassung gab. Der Name T.
begann nunmehr über das ursprüngliche Gebiet zwischen Werra, Saale, Harz und
Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich der Saale und südlich des Thüringer
Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der ernestinischen Wettiner). 1933 wurde
die Landesregierung einem Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde
der bisher zur Provinz Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in
den Regierungsbezirk Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen
mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der
staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem
Umfang fiel T. im April 1945 unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter
sowjetische Besatzungsverwaltung. Am 17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog.
Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von Transporten auf der Eisenbahnlinie
Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach
und Hennigerode östlich der Bahnlinie an die sowjetische Besatzungszone
(Thüringen), Werleshausen und Neuseesen westlich der Bahnlinie samt einem
östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen an die amerikanische
Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine Verfassung. 1948 wurde
der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von 1949 bis 1990 war T.
Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 ging es in den
Bezirken Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10. 1990 (mit rund
2700000 Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise Altenburg,
Artern und Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen,
Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck
1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und
Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen
Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria
historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V.,
Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593,
1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O.
Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A.,
Geschichte der reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur
Einführung der Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert
thüringischer Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der
Reichsgeschichte, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937); Lauter,
K., Die Entstehung der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J.,
Beiträge zu einer Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des
19. Jahrhunderts, Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942);
Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts,
1951; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August,
O., Teil 1ff. 2. A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der
Machtkerne in Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H.,
Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H.,
Bibliographie zur thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte
Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der historischen
Stätten: Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen, 1983;
Geschichte Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze, H.,
1984; Hess, U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991;
Historische Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3.
A. 1991; Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen
Thüringen, Mühlhäuser Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum
Thuringie, DA 48 (1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche
der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und
Kultur in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8
1996, 747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter,
1997, Thüringen-Handbuch, hg. v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm
und Reich der frühen Thüringer, Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7;
Müller, C., Landgräfliche Städte in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten
der Landgrafen, 2005; Hoffmann, R., Die Domänenfrage in Thüringen, 2006;
Landstände in Thüringen, hg, v. Thüringer Landtag, 2008; Wittmann, H., Im
Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren von Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von
Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer, M., Der
NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher
Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 125ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Uckermark (Landschaft,
Verwaltungseinheit). Das Gebiet zu beiden Seiten der Ucker bzw. Uecker (zu
slaw. vikru, schnell) war ursprünglich von slawischen Ukranen bewohnt. Um 1172
überließ es Herzog Heinrich der Löwe von Sachsen den Fürsten von Pommern. Um
1230 brachten die Markgrafen von Brandenburg den
Barnim und das Flussgebiet der Finow unter ihre Herrschaft. 1250 trat ihnen der
Herzog von Pommern das übrige Gebiet (terra Ukera) ab. Seit dem 14. Jahrhundert
wurde von U. gesprochen. Von 1354 bis 1472 fiel der Nordteil um Pasewalk wieder
an Pommern zurück. Über Brandenburg zählte die
U. zum obersächsischen Reichskreis. Sie blieb bis 1816 Verwaltungseinheit in
Preußen. 1950 wurde in der Deutschen Demokratischen Republik ein Teil der U.
mit Teilen Pommerns und Mecklenburgs im Kreis Strasburg (Straßburg) und in
Neubrandenburg vereinigt. 1990 wurden die 1952/1958 aufgelösten (str.) Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
wiederhergestellt.
L.: Wolff 388; Wallner 708 ObersächsRK 1; Bruhns-Wüstefeld, Die Uckermark in
slawischer Zeit, ihre Kolonisation und Germanisierung, 1919; Lippert, W.,
Geschichte der 110 Bauerndörfer in der nördlichen Uckermark, hg. v. Heinrich,
G., 1968; Historisches Ortslexikon von Brandenburg,
hg. v. Enders, L., 1986; Enders, L., Die Uckermark, 1992; Escher, F.,
Uckermark, LexMA 8 1996, 1172.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Venningen (Freiherren, Reichsritter). Die
V. waren mit Dühren, Eichtersheim;, Grombach, Neidenstein, Rohrbach und Weiler
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Seit 1518 hatten sie
sieben Zwölftel von Königsbach bei Pforzheim als Lehen Brandenburgs,
die sie 1650 an Daniel Rollin de Saint-André (Saint André) verkauften. Von 1614
bis 1629 waren sie wegen eines Schlosses zu Talheim auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
166; Schulz 273; Lurz, M., Die Freiherren von Vennungen, 1997. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vierraden (Herrschaft). V. am Übergang
einer wichtigen Straße von Brandenburg nach
Pommern über die Welse erscheint erstmals 1265. Die zugehörige Herrschaft
wechselte oft zwischen Pommern, Brandenburg und
Mecklenburg. 1469 kam sie an Brandenburg und
wurde 1471 den Grafen von Hohnstein-Vierraden verliehen. Nach der
Reichsmatrikel von 1776 zählte die Herrschaft V. zum obersächsischen
Reichskreis. Mit Brandenburg kam V. von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Gumpelzhaimer 174; Wolff 389; Menschell, P., Geschichte der Stadt und des
Schlosses Vierraden, 1929.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vlotho (Herrschaft). Auf der Wasserburg
Scure bei V. an der Weser saßen seit 1180 nachweisbare Edelherren von V. 1219
kam das 1198 erstmals genannte V. an die Grafen von Ravensberg, die am Anfang
des 14. Jahrhunderts die Herrschaft endgültig gewinnen konnten. Ihnen folgten
1346 Jülich und 1609/1614/1647 Brandenburg. Am
Ende des 18. Jahrhunderts zählte die Herrschaft V. über die Grafschaft
Ravensberg zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1946 kam V. zu
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 320; Wallner 702 WestfälRK 3; Großmann, K., Geschichte des Amtes
Vlotho, 1963. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vogtland bzw. vogtländische Ritterschaft
(Ritterschaft). Seit 1615 stand die vogtländische Ritterschaft (Ritterschaft im
Vogtland) teilweise unter Landesherrschaft der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth (Bayreuth), bekam aber von diesen
gewisse Privilegien zugesichert. Seit 1626 war sie nach dem Vorbild der
Ritterkantone (Franken, Schwaben, Rheinstrom) organisiert. Ihre Mitglieder
gehörten auch dem Ritterkreis Franken an.
L.: May, H. Die vogtländische Ritterschaft. Eine verfassungsgeschichtliche
Studie, Diss. jur. Erlangen 1951 (masch.schr.)
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vorpommern (Landesteil). V. war der
westlich der Oder gelegene Teil Pommerns, der Stettin, Stralsund, Usedom,
Wollin, Rügen und die Stadt Cammin (Kammin) umfasste. Er wurde 1532 in einer
Landesteilung abgeteilt, von 1625 bis 1637 aber nochmals zusammen mit
Hinterpommern regiert. 1648 kam V. an Schweden, das Pommern seit 1630 besetzt hielt
und sich weigerte, das 1529 begründete Erbrecht Brandenburgs
nach den 1637 erloschenen Herzögen von Pommern anzuerkennen. 1720 musste
Schweden V. mit Ausnahme des nördlichen Teils (Stralsund, Greifswald, Rügen) an
Preußen abtreten. 1814 fiel der Schweden verbliebene Teil Vorpommerns, das 1792
im deutschen Reichstag zur weltlichen Bank des Reichsfürstenrates gehörte, an
Dänemark, das ihn letztlich 1815 Preußen überließ (Provinz Pommern). 1945 wurde
V. abgetrennt und mit Mecklenburg vereinigt. 1952/1958 wurde das Land
Mecklenburg innerhalb der Deutschen Demokratischen Republik (1949) beseitigt
(str.), 1990 aber als Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesrepublik Deutschland
wiederbegründet. S. Pommern.
L.: Wolff 404; Zeumer 553 II b 21; Backhaus, H., Reichsterritorium und
schwedische Provinz, 1969; Wagner, W., Vorpommern und die Konsolidierung des
schwedischen Rechts in der Gesetzessammlung von 1807, (in) Das schwedische
Reichsgesetzbuch (Sveriges Rikes Lag), 1986; Buchholz, W., Öffentliche
Finanzen, 1992; Ein Jahrtausend Mecklenburg und Vorpommern, 1995; Handbuch der
historischen Stätten, Bd. 12 Mecklenburg-Vorpommern, hg. v. Bei der Wieden, H.,
1995; Meier, M., Vorpommern nördlich der Peene unter dänischer Verwaltung 1715
bis 1721, 2007. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Waldmannshofen (reichsritterschaftlicher Ort).
W. (807 Uualtmannisoua) bei Creglingen zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. In W. saßen zunächst die Schenken von Limpurg, dann die
Hohenlohe. Die Lehnsherrlichkeit hatte Hohenlohe-Brauneck, seit dem 15.
Jahrhundert Brandenburg bzw. Ansbach. Sie
belehnten zunächst die Truchsessen von Baldersheim und die Herren von
Rosenberg, nach deren Aussterben 1603/1632 die Grafen von Hatzfeld mit W.
Später kam es zu Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Walkenried (Stift, Reichsstift). Um 1127
(1129?) gründete die Gräfin Adelheid von Klettenberg am Südrand des Harzes die
Zisterzienserabtei W. Sie wurde rasch zum reichsten Zisterzienserkloster
Norddeutschlands (mit Gütern vor allem in der Goldenen Aue bei Nordhausen und
in der Mark Brandenburg [seit 1236]) und
beanspruchte wegen ihres geschlossenen Herrschaftsgebiets (u. a. mit
Mönchpfiffel, Schauen bei Osterwieck) Stimmrecht im obersächsischen
Reichskreis, war aber nicht im Reichstag vertreten. Sie wurde 1525 im
Bauernkrieg zerstört. 1546 wurde die Reformation eingeführt. Die Vogtei über
das Kloster war Lehen Sachsens an die Grafen von Hohnstein, von denen sie auf
Grund eines Vertrags von 1574 an das Hochstift Halberstadt überging. Nach dem
Aussterben der älteren Grafen von Hohnstein 1593 belehnte Halberstadt die
Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1648 wurde das Kloster säkularisiert und kam
1648/1673/1694 an die Linie Braunschweig-Wolfenbüttel. Um 1800 umfasste sein
Gebiet etwa 3 Quadratmeilen. Über Braunschweig kam W. 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 410; Wallner 710 ObersächsRK 21; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F3; Niebelschütz, E. v., Kloster Walkenried, 1924; Kirchner, J., Das
Reichsstift Walkenried, 1971; Heutger, N., 850 Jahre Kloster Walkenried, 1977;
Germania Benedictina, Bd. 12, hg. v. Faust, U., 1994; Petke, W., Walkenried,
LexMA 8 1996, 1976; Urkundenbuch des Klosters Walkenried, Bd. 1 bearb. v.
Dolle, J., 2002.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werden (Reichsabtei, Residenz des
Reichsabts). Um (791 bzw.) 800 gründete der heilige Liudger in Nachfolge des
angelsächsischen Missionars Suitbert (um 700) in W. (loco Werithina) an der
Ruhr auf Eigengut eine Kirche. Wenig später entstand hier ein bedeutendes
Benediktinerkloster, das in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts (877) durch
Übertragung an das Reich überging (877 Immunität). 931 gewann es das Recht der
freien Abtwahl, 974 Marktrecht und Münzrecht. 1198 wurde der Abt Fürst
(princeps) genannt. Die Abtei bildete auf der Grundlage reicher Güter und
Nutzungen am Rhein, in Sachsen und Friesland (aufgezeichnet in den Werdener
Urbaren), deren Vögte im 11. Jahrhundert die Grafen von Berg, seit 1334 die
Grafen von der Mark, seit 1401 die Herzöge von Kleve-Mark und seit 1648 die
Markgrafen von Brandenburg waren, allmählich ein
kleines Herrschaftsgebiet um W. aus. Vom 16. Jahrhundert an gehörte sie zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1803 wurde sie mit 2,5 Quadratmeilen
Gebiet säkularisiert und kam an Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 334; Zeumer 552 II a 37, 5; Wallner 794 WestfälRK 36; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38 (1789) B2; Kötzschke, R.,
Studien zur Verwaltungsgeschichte der Großgrundherrschaft Werden, 1900; Die
Urbare der Abtei Werden, hg. v. Kötzschke, R./Körholz, F., Bd. 1ff. 1902ff.;
Körholz, F., Abriss der Geschichte des Stifts Werden, 1925; Elbern, V., St.
Liudger und die Abtei Werden, 1962; Brand, J., Geschichte der ehemaligen
Stifter Essen und Werden während der Übergangszeit von 1806-1813 unter
besonderer Berücksichtigung der großherzoglich-bergischen Justiz und
Verwaltung, 1971; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen
(1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 177; Stüwer, W., Die Reichsabtei Werden
an der Ruhr, 1980; Seibert, H., Werden, LexMA 8 1996, 2196f.; Das Jahrtausend
der Mönche, hg. v. Gerchow, J., 1999; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 699 (Werden und
Helmstedt), 1, 2, 622; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 666.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Werle (Herren, Fürstentum). Die Burg
W. der Abodriten in Mecklenburg wurde bei der Teilung Mecklenburgs um 1230
(1229?) Sitz einer Herrschaft. 1236 wurde diese durch Teile des Landes
Zirzipanien, 1256 durch Teile der Herrschaft Parchim, 1273 durch Parchim selbst
erweitert. Seit 1316 war W. seinerseits in Teilherrschaften (Güstrow, Goldberg,
bzw. Parchim [1316-1374] und Waren [1347-1426]) aufgeteilt. Werle-Waren trug
1415 sein Land dem Markgrafen von Brandenburg zu
Lehen auf. Seit 1418 nannten sich die Herren von W. Fürsten von Wenden und
bereiteten durch einen Erbvertrag die Vereinigung der Güter vor. 1426 fielen
die werlischen Güter an Werle-Güstrow, 1436 beim Aussterben dieser Linie an
Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stargard. Brandenburg
wurde 1442 durch Geldleistungen, Pfandrückgabe und Einräumung eines
Eventualerbrechts in Mecklenburg abgefunden. S. Mecklenburg.
L.: Witte, H., Mecklenburgische Geschichte, 1909; Ruchhöft, F., Das Territorium
der Herrschaft Werle, Mecklenburgische Jbb. 121 (2006), 7ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wernigerode (Grafschaft). 1121 verlegten die
aus dem Süden stammenden Grafen von Haimar (Haymar) bei Hildesheim, die neben
Grafschaftsrechten auch die Verwaltung des Reichsforstes am Nordostharz
innehatten, ihren Sitz auf die 1213 erstmals genannte, einer bedeutsamen
Straßenkreuzung benachbarte Burg W. am nördlichen Harz. Sie erlangten die
Vogtei über die Klöster Drübeck und Ilsenburg und 1343 von den Grafen von
Regenstein die Grafschaftsrechte um W. 1268 trugen sie W. den Markgrafen von Brandenburg zu Lehen auf, 1381 dem Erzstift Magdeburg.
1429 ging die Grafschaft nach dem Aussterben des Geschlechts an die Grafen von
Stolberg über. 1449 kam die Lehnsherrschaft von Magdeburg wieder an Brandenburg. Seit 1645 nannte sich eine der Linien der
früh der Reformation angeschlossenen Grafen von Stolberg Stolberg-Wernigerode.
Nach 1680 kamen die landesherrlichen Rechte mehr und mehr an Brandenburg/Preußen. 1714 wurden die zum
obersächsischen Reichskreis zählenden Grafen durch Übergang der Militär- und
Steuerhoheit zugunsten Preußens mediatisiert, behielten aber zunächst noch
einige Hoheitsrechte. 1807 kam die Grafschaft an das Königreich Westphalen,
1814/1822 wieder an Preußen. Bis 1876/1869/1931 behielten die 1890 in den
Fürstenstand erhobenen Grafen, deren Grafschaft 1876 Preußen gänzlich
inkorporiert wurde, standesherrliche Vorrechte. W. fiel über die Provinz
Sachsen Preußens von 1949 bis 1990 (in Sachsen-Anhalt) an die Deutsche
Demokratische Republik. S. a. Stolberg-Wernigerode.
L.: Wolff 415ff.; Wallner 710 ObersächsRK 17 c; Großer Historischer Weltatlas
II 66 (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2; Drees, H., Geschichte der
Grafschaft Wernigerode, 1916; Grosse, W., Geschichte der Stadt und Grafschaft
Wernigerode, 1929; Oelsner, M. u. a., Wernigerode, 2. A. 1964; Blaschke, K.,
Wernigerode, LexMA 9 1998, 11.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wesenberg (Land). Kurz nach 1300 erhielt
Mecklenburg von den Markgrafen von Brandenburg
das Land W. am Ausfluss der Havel aus der Woblitz zu Lehen, das bis 1276 zu
Werle/Mecklenburg-Werle gehört hatte.
L.: Wolff 443. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westpreußen (Landschaft, Gebiet, Provinz).
1466 trat der Deutsche Orden im zweiten Thorner Frieden Pommerellen, (Danzig,)
Kulm (mit Thorn) (Kulmerland), Elbing, Christburg und Marienburg samt den
Hochstiften Ermland und Kulm an Polen ab (Polnisch Preußen, Königlich Preußen).
Dieses versuchte die seitdem W. genannten Gebiete einzugliedern und zu
polonisieren. 1659 wurde W. Polen angegliedert. Das im Dreißigjährigen Krieg
und im Nordischen Krieg schwer verwüstete Land wurde mit Ausnahme der Städte,
des Ermlandes und Marienwerders in der Folge im Wesentlichen polnisch. 1772
fiel in der ersten Teilung Polens Preußens königlich-polnischer Anteil mit
Pommerellen, Culm (Kulm, (Kulmerland) ohne Thorn, Westpomesanien, Ermland und
den Kreisen Deutsch Krone (Deutschkrone) und Flatow, insgesamt rund 36000
Quadratkilometer mit 600000 Einwohnern, an Preußen, wodurch eine Landverbindung
zwischen der Mark Brandenburg und Ostpreußen
entstand, jedoch Polen von der Ostsee abgeschnitten wurde. 1773 erhielt dieses
sog. Neupreußen (ohne Ermland und Deutsch Krone bzw. Deutschkrone) die
Bezeichnung W. In der zweiten Teilung Polens (1793) kamen Danzig und Thorn
hinzu. Preußen förderte das Land in kurzer Zeit erheblich. Von 1807 bis 1813
war Danzig Freie Stadt. 1815 wurde die preußische Provinz W. neu errichtet und
1824 personal, 1828 real mit Ostpreußen vereinigt (Provinz Preußen). Seit 1878
bildete es wieder eine eigene Provinz Preußens. 1919 kam deren größter Teil
entgegen dem Grundsatz der Selbstbestimmung ohne Abstimmung als polnischer
Korridor zur Ostsee an Polen, Danzig wurde freie Stadt. Die östlich der
Weichsel gelegenen Gebiete (Marienburg, Marienwerder, Rosenberg, Stuhm) blieben
auf Grund einer Volksabstimmung vom 11. 7. 1920, bei der sich 93 % der
Einwohner für Deutschland entschieden, beim Reich und bildeten zusammen mit
Elbing den Regierungsbezirk W. der Provinz Ostpreußen. Die nicht an Polen gefallenen
südwestlichen Gebiete wurden mit dem Rest Posens zur preußischen Provinz
Grenzmark Posen-Westpreußen verbunden. 1939 wurden die ostpreußischen Kreise
Elbing, Marienburg, Marienwerder, Rosenberg und Stuhm mit Danzig und den
zurückeroberten Gebieten Polens zum Reichsgau Danzig-Westpreußen
zusammengefasst. 1945 kam das Gebiet unter die Verwaltung Polens und gelangte
1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Bär, M., Die Behördenverfassung in Westpreußen seit der
Ordenszeit, 1912; Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987;
Wermke, E., Bibliographie der Geschichte von Ost- und Westpreußen, 1933;
Schierling, C., Der westpreußische Ständestaat 1570-1586, 1966; Bibliographie
zur Geschichte von Ost- und Westpreußen 1939-70, bearb. v. Wermke, E., 2. A.
1974; Rauschning, H., Die Abwanderung der deutschen Bevölkerung aus Westpreußen
und Posen, hg. v. Kessler, W., 1988; Westpreußen im Wandel der Zeit, hg. v.
Heimatkreis Stuhm/Westpreußen, 1989; Rankl, M., Bibliographie zur Literatur
Ost- und Westpreußens mit Danzig, Bd. 1f. 1990; Boockmann, H., Deutsche
Geschichte im Osten Europas. Ostpreußen und Westpreußen, 1992; Handbuch der
Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., 2,1 1994; Bömelburg,
H., Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeitsstaat,
1995; Handbuch der Geschichte Ost- und Westpreußens, hg. v. Opgenoorth, E., Bd.
3 1998; Allgemeine Kartensammlung Westpreußen, bearb. v. Bliß, W., 2000; Mast,
P, Ost- und Westpreußen und die Deutschen in Litauen, 2000.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wettiner (Geschlecht). Die W. stammen
vielleicht von einem 822 genannten Grafen Rikbert in Sachsen oder von Herzog
Burchard (Burkhard) von Schwaben ab. Sie waren vermutlich zuerst im Liesgau und
im Harzgau (erster sicherer Ahnherr Graf Friedrich im Harzgau 875, dessen
Nachkommen mit den aus Schwaben stammenden Burchardingern (Burkhardingern) im
frühen 10. Jahrhundert in Verbindung traten,) begütert, wechselten bis zur
Jahrtausendwende aber in den Hosgau an der Saale. Danach wurden Eilenburg an
der Mulde, um 1030 als Lehen die Ostmark (Niederlausitz) und um 1050 Camburg
erlangt. Noch vor 1100 nannten sie sich nach der Burg Wettin bei Halle an der
Saale. 1089 erhielt Heinrich I. von Eilenburg die Markgrafschaft Meißen als
Lehen. Seit 1123 kam das Erbe des Hauses Groitzsch hinzu (Grafschaft Groitzsch
1143). Nach der Teilung von 1156 in die fünf Teilherrschaften Niederlausitz
(bis 1185), Wettin (bis 1217), Groitzsch (bis 1210), Brehna (bis 1290) und
Meißen wurden die meisten Güter bis 1290 in der Linie Meißen wieder vereinigt,
wobei die Grafschaft Brehna aber an Sachsen, die Grafschaft Wettin 1217 an
Brehna, 1288 an das Erzstift Magdeburg und damit 1680 an Brandenburg und die Grafschaft Groitzsch durch Verkauf
an das Hochstift Merseburg kamen. Markgraf Heinrich III. gewann im
thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg 1247/1264 Thüringen. 1307 konnte das
gesamte noch vorhandene Gebiet in der Schlacht bei Lucka gegen König Albrecht
von Habsburg verteidigt werden. 1344 wurde die Grafschaft Orlamünde erworben.
1379/1382 wurde vorübergehend in drei Teile geteilt (Osterland[, dazu 1353
Coburg], Thüringen[, dazu 1385 Grafschaft Käfernburg sowie durch Heirat
Hildburghausen und Heldburg], Meißen [dazu der größte Teil des Vogtlands]).
Hinzu kamen Gebiete in Böhmen und die Vogtei über Quedlinburg. Friedrich (IV.
bzw.) I. der Streitbare erhielt 1423 nach dem Aussterben der Askanier als Lohn
für seine Hilfe gegen die Hussiten das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der
Kurwürde. 1446 kam es zu einer weiteren Teilung. 1485 wurde in die
ernestinische Linie und die albertinische Linie geteilt.
L.: Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Eberhardt, H., Thüringen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Hofmeister, G., Das Haus Wettin, 1889;
Posse, O., Die Wettiner, 1897; Posse, O., Die Wettiner Genealogie, erg. v.
Kobuch, M., 1994; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1980; Streich, B.,
Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung. Der wettinische Hof im späten
Mittelalter, 1989; Sachsen, A. Herzog zu, Die albertinischen Wettiner,
Geschichte des sächsischen Königshauses, 1763-1932, 1989; 900-Jahr-Feier des
Hauses Wettin, Regensburg 26. 4.-1. 5. 1989, 1089-1989. Festschrift des Vereins
zur Vorbereitung der 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, hg. v. Polenz, H.
v./Seydewitz, G. v., 1989; Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen,
1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Pätzold, S., Die
frühen Wettiner, Diss. phil. Göttingen 1996; Pätzold, S., Die frühen Wettiner,
1997; Marquis, B., Meißnische Geschichtsschreibung des späten Mittelalters,
1998; Blaschke, K., Wettiner, LexMA 9 1998, 50; Leisering, E., Die Rechte der
Wettiner als Reichsfürsten, N. A. f. sächs. Gesch. 69 (1999), 233; Rogge, J.,
Herrschaftsweitergabe, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 213; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Rogge, J., Die Wettiner, 2005; Die Wettiner und ihre
Herrschaftsgebiete, bearb. v. Leisering, E., 2006; Gross, R., Die Wettiner,
2007; Wejwoda, M.Kirche und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die
Wettiner im 13. Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit); Winkel, H., Herrschaft und
Memoria. Die Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter, 2010; Kaiser, U.,
Das Amt Leuchtenburg 1479-1705, 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wittelsbach (Grafen). Vielleicht von den
Aribonen, die von 976 bis 1055 Pfalzgrafen von Bayern waren, und den
Liutpoldingern (Luitpoldingern) stammten die wahrscheinlich aus der gräflichen
Edelfreienschicht hervorgegangenen, mit Otto I. (Vogt des Hochstifts Freising)
sichtbaren, in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts urkundlich fassbaren,
wohl auch mit Welfen, Huosi, Fagana und den Grafen von Ebersberg zu
verbindenden Grafen von Scheyern (Skyrun, 1039/1047?, 1073) bei Pfaffenhofen an
der Ilm. Sie beerbten vermutlich die Grafen von Hörzhausen. Seit 1115/1116
nannten sie sich nach der Burg W. (Witilinesbac) bei Aichach. Zwischen
1111/1116 und 1120 erhielten sie das Pfalzgrafenamt für Bayern, 1180 die
Heinrich dem Löwen abgesprochene Herzogswürde von Bayern und nach Erlöschen des
bayerischen Pfalzgrafenamts (1208) 1214 die Pfalzgrafschaft bei Rhein. Auf der
Grundlage der Eigengüter ursprünglich zwischen Paar und Ilm, dann zwischen Lech
und Isar, und begünstigt durch das Aussterben von Nebenlinien der Grafen von
Scheyern (Grafen von Dachau 1180 bzw. 1182, Grafen von Valley 13. Jahrhundert
[1238]) und anderer Geschlechter (Grafen von Bogen 1242, Grafen von Andechs
1248, Staufer 1268) errichteten sie bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts das
mächtige Territorialherzogtum Bayern, das durch Landesteilungen von 1294/1329
bis 1799 von der Pfalz getrennt und mehrfach in verschiedene Teile (Oberbayern,
Niederbayern) aufgespaltet war. Am 15. 5. 1724 vereinbarten die Linien in der
Wittelsbacher Hausunion die wechselseitige Erbfolge der beiden katholischen
Häuser, die sich 1799 verwirklichte. In Bayern dankten die Wittelsbacher 1918
ab.
L.: Faden, E., Brandenburg, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Böhmer, J., Wittelsbachische Regesten, 1854; Wittmann,
F., Monumenta Wittelsbacensia, Bd. 1f. 1857ff., Neudruck 1969; Haeutle, C.,
Genealogie des erlauchten Hauses Wittelsbach, 1870; Heigel, K., Die
Wittelsbacher, 1880; Doering, O., Das Haus Wittelsbach, 1924; Tyroller, R.,
Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter, 1962; Handbuch der
bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1./2. A. 1969ff.;
Wittelsbach und Bayern, hg. v. Glaser, H., 1980; Das Haus Wittelsbach und die
europäischen Dynastien, 1981 (Zs. f. bay. LG. 44, [1981] 1); Boehm, L., Das
Haus Wittelsbach in den Niederlanden, Zs. f. bay. LG. 44 (1981), 93; Rall,
H./Rall, M., Die Wittelsbacher in Lebensbildern, 1986; Wittelsbacher
Hausverträge des späten Mittelalters. Die haus- und staatsrechtlichen Urkunden
der Wittelsbacher von 1310, 1329, 1392/93, 1410 und 1472, 1987; Hesse, W., Hier
Wittelsbach, hier Pfalz. Die Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von
1214-1803, 1989; Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Straub, E.,
Die Wittelsbacher, 1994; Schwertl, G., Wittelsbacher, LexMA 9 1998, 270; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a.,
2003, 1, 1, 218; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Menzel, M., Die
Wittelsbacher Hausmachterweiterungen in Brandenburg,
Tirol und Holland, DA 61 (2005), 103; Holzfurtner, L., Die Wittelsbacher, 2005.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Witten (Herrschaft). W. an der Ruhr
erscheint 1214 erstmals. Möglicherweise aus einem Königshof ging der
Schultenhof der Ritter von W. hervor, den diese den Grafen von Isenberg-Limburg
zu Lehen auftrugen. Seit dem 15./16. Jahrhundert bis 1806 war die daraus
entstandene Herrschaft innerhalb der Grafschaft Mark bzw. seit dem 17.
Jahrhundert Brandenburgs (bzw. Preußens) kaiserliches
Lehen. Über Preußen kam W. 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 319; Witten. Werden und Weg einer Stadt, 1961; Wüstenfeld,
G./Wüstenfeld, W., Witten - Stadt an der Ruhr, 1971; Zemter, W., Witten. Aus
alter Zeit, 1981; Schoppmeyer, H., Zur Siedlungsgeschichte des Raumes Witten im
Mittelalter, Jb. des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark
86, 1988; Schoppmeyer, H., Zur Siedlungsgeschichte Wittens, 1988.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wredenhagen (Land). 1317 übertrug Markgraf
Waldemar von Brandenburg Heinrich II. von
Mecklenburg die Anwartschaft auf das früher zu Werle gehörige Land W. bei
Waren. Nach dem Aussterben der askanischen Markgrafen (1319) ging das Land
über. Über Mecklenburg kam W. von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 443. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ziesar (Residenz des Bischofs von Brandenburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 657.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zossen (Herrschaft). Im 13. Jahrhundert
wurde die Burg Z. (slaw. sosna, Föhre) an der Notte bei Potsdam errichtet. Sie
wurde Mittelpunkt der kleinen Herrschaft Z. Diese kam in der Mitte des 14.
Jahrhunderts als Lehen der Markgrafen von Meißen an die Herren von Torgau bzw.
Torgow, 1370 mit der Lausitz an Böhmen und 1478/1490 von Georg von Stein als
Nachfolger der Torgow 1490 an Brandenburg/Preußen
und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 388; Spatz, W., Der Teltow, Bd. 3 1912, 344ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Altmark* (Mk) Brandenburg, Derenburg, Kurmark, Preußen, Sachsen (Prov), Schulenburg, Verden, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ansbach* (Ftm, MkGt, Residenz) Altenkirchen, (Althausen,) Auhausen, Bayern, Bayreuth, Berkley, Beuthen, Brandenburg, Brauneck, Crailsheim, Dörzbach, Eichstätt, Erkenbrechtshausen, Feuchtwangen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Fränkischer Reichskreis, Freusburg, Geyern, Gröningen, Hausen, Hofer von Lobenstein, Hohenlohe-Brauneck, Hohenzollern, Holtz, Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Jägerndorf, Jagstheim, Kitzingen, Langenburg, Lobenhausen, Mainbernheim, Nürnberg, Preußen, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schwarzenberg, Seefeld, Streitberg, Vestenberg, Waldmannshofen, Weißenburg, Westfälisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Arnswalde Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Askanier* (Gt) Allstedt (Altstadt), Altmark, Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Köthen, Bayern, Brandenburg, Cottbus, Dannenberg, Diepholz, Friesack, Gernrode, Görlitz, Landsberg, Lauenburg, Lindau, Nordmark, Oberlausitz, Orlamünde, Prignitz, Ruppin, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Wittenberg, Wettiner, Wittenberg, Zerbst (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Barnim, Brandenburg, Uckermark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bayreuth* (Ftm, MkGt, Residenz) Andechs, Ansbach, Bayern, Berkley, Brandenburg, Egerland, Franken, Fränkischer Reichskreis, Giech, Hohenzollern, Kotzau, Kulmbach, Lichtenberg (BgG), Neustadt an der Aisch, Nürnberg (BgG), Preußen, Sechsämterland, (Straubing,) Windsheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beeskow* (Ht) Bärwalde, Brandenburg, Kurmark, Sachsen, Storkow (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Beeskow-Storkow Beeskow, Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berlin* (S, L, Residenz) Bonn, Brandenburg, Deutsche Demokratische Republik, Göttingen, Preußen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bobersberg Brandenburg, Crossen, Glogau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bomst Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg* (Hochstift, Mk, MkGt, KFtm, Residenzen) Absberg, Ahrensberg, Altmark, Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Ansbach, Arnstein-Barby, Barby, Bärwalde bzw. Bärenwalde, Bayern, Bayreuth, Beeskow, Blankenburg, Boitzenburg, Brnadenburg-Schwedt, Burgsinn, Cadolzburg, Cammin (Kammin), Cottbus, Crossen, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Dinslaken, Doberlug, Draheim, Duisburg, Eldenburg, Essen (RAbtei), Friesack, Gans von Putlitz, Gardelegen, Gimborn-Neustadt, Glogau, Görlitz, Grabow, Grumbach, Hadmersleben, Halberstadt, Havelberg, Herford, Hildburghausen, Hohenschwangau, Hohenzollern, Hohnstein, Hörde, Jägerndorf, Jerichow, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Klettenberg, Kleve, Kolberg, Königsbach, Königswusterhausen, Kulmbach, Kurfürstenkollegium, Kurland (Hochstift), Kurmark, Landsberg/Warthe, Lebus, Liegnitz, Lippehne, Lychen, Magdeburg, Mainz, Mansfeld, Mark, Mecklenburg, Mecklenburg-Stargard, Meyenburg, Minden, Naugard, Neumark, Niederlausitz, Niedersächsischer Reichskreis, Nordhausen (RS), Nordmark, Nürnberg (BgG), Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Österreichisch Schlesien, Ostfriesland, Ostpreußen, Peitz, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Pommern, Pommern-Wolgast, Potsdam, Preußen, Prignitz, Quedlinburg, Ratibor, Ravensberg (Gt), Regenstein, Rhinow, Ruppin, Sachsen,-Sachsen (PfGt), Sachsen-Hildburghausen, Samland, Sayn-Wittgenstein, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein, Schlesien, Schweden, Sechsämterland, Seefeld, Senftenberg, Serrey, Soest, Sonnewalde, Spandau, Stargard, Stendal, Sternberg, Stolp, Storkow, Tangermünde, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüngen, Thüringen, Uckermark, Venningen, Vierraden, Vlotho, Vorpommern, Waldmannshofen, Werden, Werle, Wernigerode, Wesenberg, Westpreußen, Wettiner, Witten, Wredenhagen, Wusterhausen, Ziesar, Zossen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg* (bei Dietenheim) (rriHt) Dietenheim, Fugger-Dietenheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg* (bei Lauchröden) (Ganerbschaft) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Ansbach* (Ftm, MkGt) Brauneck, Hausen, Hohenlohe-Brauneck, Langenburg, Ostpreußen, Preußen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schwarzenberg, s. Ansbach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Bayreuth* (Ftm, MkGt) Kitzingen, Kotzau, s. Bayreuth (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Culmbach* bzw. Brandenburg-Kulmbach (Ftm, MkGt) s. Bayreuth (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth Bayreuth (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Küstrin Neumark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Onolzbach* (Ftm, MkGt) s. Ansbach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Preußen Anhalt, Wernigerode, Witten, Zossen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburg-Schwedt* (MkG) Schwedt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brandenburger zu Riet* (RRi) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Brieg* (Ftm, Residenz) Brandenburg, Breslau (Hochstift), Grottkau, Kreuzburg, Liegnitz, Namslau, Niederschlesien, Österreichisch-Schlesien, Piasten, Schlesien, Wohlau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bundesrepublik Deutschland Anhalt, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bonn, Brandenburg, Bremen, Deutsche Demokratische Republik, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Mundatwald, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Burggrafen von Nürnberg (Abenberg, Altenmuhr, Andechs, Ansbach, Aufkirchen, Bayreuth, Brandenburg, Crailsheim, Egerland, Erkenbrechtshausen, Erlendorf, Errendorf, Feuchtwangen, Frankenberg, Gender von Heroldsberg, Giech, Guttenberg, Heldburg, Heroldsberg, Hildburghausen, Hohenzollern, Kitzingen, Kulmbach, Lobenhausen, Meinbernheim, Nürnberg, Orlamünde, Raabs, Rieder zu Kornburg, Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg, Schmalkalden, Sechsämterland, Truhendingen, Vogtland, Weida) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bütow (im Bezirk Köslin) Brandenburg, Pommern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cammin*, Kammin (Hochstift, Ftm) Brandenburg, Gülzow, Kolberg, Köslin, Lippehne, Massow, Naugard, Obersächsischer Reichskreis, Polen, Pommern, Pommern-Wolgast, Vorpommern, Wollin (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Chorin Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Cottbus* (Ht) Boitzenburg, Brandenburg, Neumark, Niederlausitz, Peitz, Sachsen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Crossen* (an der Oder) (Ht, Residenz) Brandenburg, Neumark, Niederschlesien, Schlesien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutsche Demokratische Republik* (Staat) Blankenburg (Gt, Ftm), Bonn, Brandenburg, Eichsfeld, Erfurt, Gotha, Ilfeld, Köthen, Kranichfeld, Lauenstein, Lauterstein, Leisnig, (Lengsfeld,) Lobdeburg, Lychen, Magdeburg, Mansfeld, Mecklenburg, Meißen (Hochstift), Meißen (MkGt), Neuhaus, Merseburg, Neschwitz, Nordhausen, Oebisfelde, Oppurg, Parchim, Peitz, Plauen, Pommern, Potsdam, Prignitz, Quedlinburg, Ranis, Regenstein, Reinsberg, Reuß, Römhild, Ronneburg, Rostock, Rudolstadt, Ruppin, Saalburg, Saalfeld, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sachsen-Zeitz, Sayda, Schauen, Schleiz, Schlesien, Schleusingen, Schlotheim, Schmalkalden, Schönburg, Schraplau, Schwarzburg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg, Senftenberg, Sonnewalde, Stadtlengsfeld, Stargard, Stein, Sternberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Stralsund, Tautenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Torgau, Treffurt, Uckermark, Vierraden, Vogtland, Vorpommern, Waldenburg, Walldorf, Warmsdorf, Weesenstein, Weida, Wernigerode, Wildenfels, Weimar, Wittenberg, Wolgast, Wolkenstein, Wredenhagen, Wurzen, Wusterhausen bzw. Wusterhausen-Teupitz, Wustrow, Zeitz, Zerbst, Zossen, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Deutscher Orden* (RF) Absberg, Althausen, Altshausen, Ansbach, Aschausen, Baden, (Baussau), Bayern, Brandenburg, Busau, Culm (Kulm), Danzig, Edelfingen, Elbing, Ellingen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Ermland, Etsch (BaDO bzw. DOBa), Estland, Franken (BaDO bzw. DOBa), Freudenthal, Heuchlingen, Hohenfels, Hohenzollern-Sigmaringen, Horneck, Koblenz (BaDO bzw. DOBA), Königsberg, (Kulm, Kulmerland,) Kurland, Landsberg an der Warthe, Lettland, Lichtel, Livland, Mainau, Marienburg, Memelgebiet, (Bad) Mergentheim, Neckarsulm, Neuhaus, Neumark, Obergriesheim, Offenau, Österreich (BaDO bzw. DOBa), Österreichischer Reichskreis, Ostpreußen, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Preußen, Riga, Rohr-Waldstetten, Rüdt von Collenberg, Samland, Scheuerberg, Schwertbrüderorden, Siebenbürgen, Stolp, Talheim, Templerorden, Tengen, Thüringen, Ungarn, Untergriesheim bzw. Untergrießheim, Wenden in Lettland, Westpreußen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dietenheim* (Ht) Brandenburg (rriHt), Fugger-Dietenheim (Fugger-Dietenheim-Brandenburg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Donau* (Ka bzw. RiKa) Bemelberg bzw. Bömelburg, Bernhausen, Biberachzell, Brandenburg (rriHt), Burtenbach, Delmensingen, Ehingen, Eisenburg, Eyb, Freiberg bzw. Freyberg (Hohenfreyberg), Gammertingen, Giel von Gielsberg, Grönenbach (Grünenbach), Herman von Hermansdorf, Heuß, Hohenfreyberg, Hornstein, Ichenhausen, Illereichen, Illertissen, Jettingen, Kaltenburg, Lasser genannt von Halden, Laußheim, Liebenstein, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neufra, Neuhausen, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Oberdischingen, Oberstotzingen, Orsenhausen, Osterberg, Rassler von Gamerschwang, Raunau, Reichlin von Meldegg, Riedheim, Risstissen, Roth von Bußmannshausen, Schenk von Castell, Schenk von Stauffenberg, Schwaben (RiKreis bzw. schwäbischer Ritterkreis), Schwendi, Speth, Stein (rriHt), Stein zum Rechtenstein, Stotzingen, Tänzl von Trazberg, Ulm, Ungelter, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Volmar, Welden, Wertingen, Westernach (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Draheim Brandenburg, Pommern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Dramburg Brandenburg, Neumark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frankfurt (an der Oder) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friedeberg (in der Neumark) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Friesack* (Ht, Ländchen) Brandenburg, Rhinow (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Fugger-Dietenheim*(-Brandenburg) (RG) Dietenheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glien Bärwalde, Brandenburg, Rhinow (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Glien-Löwenberg Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Görlitz* (Hztm) Bautzen, Brandenburg, Lebus, Luxemburg, Niederlausitz, Oberlausitz, Oberlausitzer Sechsstädtebund, Oels, Sachsen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Grenzmark Posen-Westpreußen Brandenburg, Netzedistrikt, Posen, Westpreußen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Groß-Berlin Berlin, Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Halberstadt* (Hochstift, Ftm, Residenz) Anhalt, Anhalt-Aschersleben, Asseburg, Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Derenburg, Gröningen (Kloster Gröningen), Hasserode, Helmstedt, Hohnstein, Klettenberg, Mainz (EStift), Mansfeld, Merseburg, Niedersächsischer Reichskreis, Paderborn, Preußen, Quedlinburg, Regenstein, Sachsen, Sachsen (Prov), Schauen, Seehausen, Walkenried, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Havelberg* (Hochstift, Residenz) Brandenburg, Magdeburg, Mainz, Prignitz, Putlitz, Wittstock (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hinterpommern* (Lschaft, Teil eines Hztm) Brandenburg, Naugard, Pommern, Schwedt, Vorpommern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohnstein* (bei Neustadt am Harz) (Gt) Arnstadt, Brandenburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Ilfeld, Klettenberg, Lohra, Nordhausen, Obersächsischer Reichskreis, Preußen, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Schlotheim, Schwarzburg, Schwarzburg-Blankenburg, Schwedt, Sondershausen, Stolberg, Vierraden, Walkenried, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hoyerswerda* (Ht) Brandenburg, Oberlausitz, Sachsen, Schlesien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ketzin Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kirchberg* (Oberkirchberg) (Gt) Bayern, Brandenburg, Dietenheim, Eglofs, Fugger, Fugger-Kirchberg-Weißenhorn, Illertissen, Königsegg-Rothenfels, Laupheim Rothenfels, Weißenhorn, Wiblingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kleve* (im Kreis Kleve) (Gt, Hztm, Residenz) Appeldorn, Berg, Borth, Brandenburg, Broich, Bühl, Dinslaken, Duisburg, Düsseldorf, Elten, Gahlen, Geldern, Haffen, Hamminkeln, Heinsberg, Hülchrath, Hünxe, Jülich, Köln, Limburg, Mark, Mehr, Meiderich, Moers, Preußen, Rheinbund, Rheinprovinz, Saffenburg, Soest, Veen, Voerde, Wees bzw. Weeze, Westfalen, Winnenthal, Wissen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königsberg (in der Neumark) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Königshorst Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurbrandenburg* s. Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kurmark* (M) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Küstrin Beeskow, Brandenburg, Crossen, Lebus, Storkow, Templerorden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Kyritz Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Landsberg* (im Saalekreis bzw. Saalkreis) (Mk, Ftm, Residenz) Brandenburg, Doberlug, Finsterwalde, Osterland (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Landsberg* (an der Warthe) (L) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lauenburg* (Hztm, Residenz) Askanier, Brandenburg, Dänemark, Deutscher Bund, Frankreich, Hannover, Niedersachsen, Pommern, Ratzeburg, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Wittenberg, Schleswig-Holstein, Westphalen, Wursten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lausitz* (MkGt, Mk, Grafentum) Böhmen, Brandenburg, Dohna, Eilenburg (Eulenburg), Friedland, Niederlausitz, Oberlausitz, Österreich, Polen, Sachsen, Schönburg, Teupitz, Ungarn (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lebus* (L, Hochstift, Residenz) Beeskow, Brandenburg, Fürstenwalde, Gnesen, Göritz, Magdeburg, Polen, Sternberg (L), Storkow (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lehnin Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Leitzkau Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Lenzen Brandenburg, Gans von Putlitz (Putlitz) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Liegnitz* (Ftm, Residenz) Brandenburg, Breslau, Brieg, Jauer, Lehnhaus, Löwenberg, Münsterberg, Niederschlesien, Österreichisch-Schlesien, Piasten, Schlesien, Wohlau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Luxemburg* (Gt, Hztm, GroßHztm, Residenz) Baden-Baden, Bar, Belgien, Bettlern, Böhmen, Bolchen, Bouillon, Brabant, Brandenburg, Brünn, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Chiny, Cleeberg, Cottbus, Deutscher Bund, Diedenhofen, Echternach, Egerland, Frankreich, Habsburg, Hagenau (LV), Hesperingen (Hespringen), Jülich-Kleve-Berg, Karlstein, Kronenburg, Kuttenberg, Landsberg an der Warthe, Limburg (Hztm), Manderscheid, Namur, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Neuerburg, Niederlande, Prag, Přemysliden, Raugrafen, Rheinprovinz, Rodemachern, Salm, Sankt Maximin, Schleiden, Schlesien, Semgallen, Solms, Ungarn, Vianden, Wenzelstein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Magdeburg* (EStift, Hztm, Residenz, Prov, S) Altmark, Anhalt, (Arnstein-Barby), Barby, Berge, Brandenburg, Calbe, Gardelegen, Gera, Giebichenstein, Gnesen, Görlitz, Hadmersleben, Halberstadt, Halle an der Saale, Havelberg, Jerichow, Jüterbog, Landsberg, Lebus, Leiningen, Mainz (EStift), Mansfeld, Meißen (Hochstift), Merseburg, Niederlausitz, Niedersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Paderborn, Peitz, Posen, Preußen, Querfurt, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Wittenberg, Schraplau, Seehausen, Sommerschenburg, Stade, Sternberg (L), Stettin, Wernigerode, (Westfalen,) Westphalen, Wettiner, Wollmirstedt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mark* (bei Hamm in Westfalen) (Gt, G) Altena, Ardey, Arenberg, Berg, Bouillon, Brackel, Brandenburg, Dinslaken, Dortmund (RS), Dortmund (Gt), Düsseldorf, Elmenhorst, Essen (RAbtei), Fredeburg, Hörde, Huckarde-Dorstfeld, Kerpen (Ht), Kleve, Lüttich, Manderscheid-Schleiden, Münster (Hochstift), Plettenberg, Saffenburg, Schleiden, Sedan, Volmarstein, Werden, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Witten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mecklenburg* (F, Hztm, L) Ahrensberg (Arensberg), Boizenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Deutsche Demokratische Republik, Doberan, Eldenburg, Gadebusch (Gadelsbusch), Grabow, Greifswald, Güstrow, Lübeck (RS), Lychen, Mecklenburg-Stargard, Mecklenburg-Strelitz, Niedersächsischer Reichskreis, Meyenburg, Parchim, Pommern, Preußen, Prignitz, Putbus, Ratzeburg, Rostock, Rügen, Sachsen, Schweden, Schwerin (Gt), Schwerin (Hochstift), Stargard, Stralsund, Tecklenburg, Uckermark, Vierraden, Vorpommern, Werle, Wesenberg, Wismar, Wolgast, Wredenhagen, Wustrow (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Meseritz Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Minden* (in Westfalen) (Hochstift, FBtm, Ftm, Residenz) Brandenburg, Diepholz, Hallermunt, Köln (EStift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Paderborn, Petershagen, Ravensberg, Westfalen, Westphalen, Wölpe, Wunstorf (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Mittelmark Bärwalde, Brandenburg, Kurmark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nauen Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neckar-Schwarzwald-Ortenau* (Neckar) (Ka bzw. RiKa) Albertini, Angeloch, Anweil, Arz, Attems, Barille, Behr von Behrental, Bentzel von Sternau, Berkheim, Bernerdin, Beroldingen, Berstett, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Böcklin von Böcklinsau, Bodeck von Ellgau, Botzheim, Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Bubenhofen, Candel, Closen, Corray, Dachenhausen, Dettingen, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dungern, Eck und Hungersbach, Ehingen, Enntzlin, Erlach, Erthal, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, (Frankenberg bzw.) Frankenberg zu Riet (RRi), Frankenstein (Franckenstein), Frauenberg, Freiberg bzw. Freyberg, Fuchs, Gail, Gailing von Altheim (Gayling von Altheim), Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gemmingen, Girger von Grünbühl, Goll (Gollen), Goßbach, Grafeneck, Gremlich von Jungingen, Grünthal, Gültlingen, Gut von Sulz, Habsberg, Hagenmann (Hagemahn), Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Helmstadt, Herter von Herteneck, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), (Höfingen) (Truchsess von Höfingen), Hoff, Hohenberg, Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenheim, Holdermann von Holderstein, Holtz, Hornstein (FreiH), Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen), (Hürrlingen,) Ifflinger von Graneck, Imhof von Kirchentellinsfurt (bzw. Imhoff von Kirchtellinsfurt), Jäger von Gärtringen, Janowitz, Karpfen (bzw. Karpffen), Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kirchentellinsfurt, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Kolb von Rheindorf, Landenberg, Landsee, Laymingen, Leutrum von Ertingen, Liebenstein (FreiH), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linden, Lützelburg, Macaire, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Merz von Staffelfelden, Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neipperg zu Freudental, Neuenstein, Neuhausen, Neuneck, Nippenburg, Oberkirch, Offenburg, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Ostheim, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Plato von Janersfeld, Pletz von Rottenstein (Bletz von Rotenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Pürckh, Rammingen, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Rauch von Winnenden, Reckenbach, Reischach, Remchingen, Rieppur bzw. Rüppurr, Ritz, Röder, Röder von Diersburg, Rost, Rotenhan, Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint André, Schauenburg, Scheer von Schwarzenberg, Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmitz-Grollenburg, Schöner von Straubenhardt, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schütz von Eutingertal, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Sigelmann von Delsberg (Sigemann von Delsberg), Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Spreter von Kreidenstein, Starschedel, Stein zum Rechtenstein, Sternenfels, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Sturmfeder, (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein bzw. Syrg von Syrgenstein, Tegernau, Tessin, Themar, Thumb von Neuburg, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Türckh, Türckheim bzw. Türkheim, Ulm (FreiH), Unterriexingen, Urbach, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Wächter, Waldner von Freundstein, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallstein, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Wellendingen, Wellenstein, Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Wernau, Westernach, Widmann zu Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen, Witzleben, Wobidezgi, Wurmser von Vendenheim, (Zilhart,) Zimmern, Zorn von Bulach, Zott von Perneck (Zott von Berneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neumark* (Mk) Brandenburg, Cammin bzw. Kammin, Crossen, Deutscher Orden, Kurmark, Templerorden (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nürnberg* (BgG, BgGt, RS, Residenzen) Abenberg, Altenmuhr, Altmark, Andechs, Ansbach, Askanier, Aufkirchen, Baunach, Bayern, Bayreuth, Brandenburg, Cadolzburg, Cammermeister, Crailsheim, Egerland, Eichstätt, Erbendorf, Erkenbrechtshausen, (Erlendorf,) (Ervendorf,) Feuchtwangen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenberg (rriOrt), Fränkischer Reichskreis, Geuder von Heroldsberg, Giech, Gräfenberg, Guttenberg, Haller von Hallerstein, Hamburg, Heideck, Heidingsfeld, Heldburg, Heroldsberg, Hilpoltstein, Hildburghausen, Hohenzollern, Kitzingen, Kulmbach, Lobenhausen, Mainbernheim, Neustadt an der Aisch, Orlamünde, Pfalz, Raabs, Rieter von Kornburg (Rieder zu Kornburg), Rothenberg, Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg, Schlüsselberg, Schmalkalden, Sechsämterland, Seefeld, Truhendingen, Vogtland, Weida (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Oberlausitz* (MkGt, Markgrafentum) Bautzen, Brandenburg, Finsterwalde, Görlitz, Hoyerswerda, Königsbrück, Lausitz, Niederlausitz, Oberlausitzer Sechsstädtebund, Reibersdorf, Sachsen, Schirgiswalde, Schlesien, Seidenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Peitz* (Ht) Brandenburg, Cottbus, Neumark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Perleberg Brandenburg, Gans von Putlitz, Kurmark, Mecklenburg-Vorpommern, Putlitz bzw. Gans von Putlitz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pfalz-Neuburg* (Ftm, Hztm) Bayerischer Reichskreis, Bayern, Bensberg, Berg (G), (Bleistein,) Brandenburg, Breiteneck, Dischingen, Düren, Düsseldorf, Eglingen, Ehrenfels, Frechen, Geldern, Hambach, Heideck, Heinsberg, Hilpoltstein, Höchstädt, Jülich, Kerpen (Ht, RGt), Laaber, Lauingen, Lommersum, Neuburg, Nideggen, (Niederbayern,) Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oberpfalz, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pleystein (Bleistein), Ravensberg, Sulzbach (G) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Plattenburg Brandenburg, Havelberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Polen* (KgR, Rep) Amtitz, Auschwitz, Berg (Ht), Beuthen, Bielitz, Böhmen, Brandenburg, Breslau (FBtm), Breslau (FBtm), Brieg, Cammin (Kammin), Carolath, Cosel, Crossen, Culm (Btm, L) (Kulm), Danzig, Deutscher Orden, Elbing, Ermland, Falkenberg, Frankenstein (Ftm), Galizien, Glatz, Glogau, (Glogau-Sagan,) (Glogau-Steinau,) Gnesen, Goschütz, Grottkau, Grüssau, Habsburg, Hinterpommern, Hummel, Jauer, (Kammin,) Kolberg, Kreuzburg, Kulm, Kulmerland, Kurland (Land), Landsberg/Warthe, Lebus, Lehnhaus, Leslau, Lettland, Liechtenstein, Liegnitz, Lippehne, Litauen, Livland, Loslau, Lothringen, Löwenberg, Mähren, Militsch, Münsterberg, Muskau, Namslau, Naugard, Neiße, Netzedistrikt, Neumark, Neuschloss, Niederlausitz, Niederschlesien, Nostitz, Oberglogau, Oberschlesien, Odescalchi, Oppeln, Österreichisch-Schlesien, Ostpreußen, Pfalz-Zweibrücken, Pless, Pomerellen (Pommerellen), Pomesanien, Pommerellen (Pomerellen), Pommern, Posen, Přemysliden, Preußen, Priebus, Proskau, Ratibor, Riga, Sachsen, Sagan, Schlawe, Schlesien, Schwarzwasser, Schweidnitz, Seidenberg, Siebenbürgen, Skotschau, Sorau, Sprottau, Steinau, Sternberg (L), Stettin, Stolp, Südpreußen, Sulau, Teschen, Tost, Trachenberg, Triebel, Troppau, Tschechoslowakei, Ungarn, Wartenberg, Westpreußen, Wohlau, Zator, Zips, Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pommern* (Hztm) Barth, Boitzenburg, Brandenburg, Cammin (Kammin), Everstein, Geuder von Heroldsberg, Greifen, Gützkow, Heroldsberg, Hinterpommern, (Kammin,) Kolberg, Neumark, Obersächsischer Reichskreis, Polen, Pommern-Barth, Pommern-Wolgast, Putbus, Rheinbund, Rügen, Rügenwalde, Sachsen, Schlawe, Schweden, Stargard, Stavenhagen, Stettin, Stolp, Stralsund, Uckermark, Vierraden, Vorpommern, Wollin (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Potsdam* (Ht) Brandenburg, Preußen, Prignitz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Prenzlau Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Kurmark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Prignitz* (Lschaft) Brandenburg (Mk), Kurmark, Putlitz bzw. Gans von Putlitz, Quitzow (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pritzerbe Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pritzwalk Brandenburg, Putlitz bzw. Gans von Putlitz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rathenow Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ravensberg* (bei Borgholzhausen) (Gt) Berg, Brandenburg, Diepholz, Düsseldorf, Emsland, Fresenburg, Herford (Frauenstift), Jülich, Kleve, Mark, Meppen, Minden, Münster (Hochstift), Osnabrück, Paderborn, Vechta, Vlotho, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ravenstein (in der Provinz Nordbrabant) Bayern, Brandenburg, Kleve, Neuburg, Pfalz-Neuburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rhinow* (L) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Riet* (RRi) Enntzlin (Entzlin,) Eyb, s. Brandenburger zu Riet, Frankenberg zu Riet (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Roppen Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ruppin* (H, G) Arnstein, Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen* (Hztm, KFtm, KgR, PfGt, Prov, Freistaat, Land) Allstedt, Altmark, Altzelle, Anhalt, Arnstein-Barby, Askanier, Beeskow, Bernburg, Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Brehna, Chemnitz (RKl), Colditz, Cottbus, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Döben, Doberlug, Dresden, Eichsfeld, Einsiedel, Eisenach, Elbingerode, Elstra, Erfurt, Ernestiner, Finsterwalde, Fränkischer Reichskreis, Freiberg, Frohndorf, Gandersheim, Gera, Glachau, Görlitz, Gotha, Groningen, (Hadeln Gebiet dort lebender Sachsen), Halberstadt, Hamburg, Hannover, Hartenstein, Heldburg, Heldrungen, Henneberg, Henneberg-Schleusingen, Herford (Frauenstift), Hersfeld (RAbtei), Hessen, Holstein, Hoyerswerda, Ilfeld, Jever, Jüterbog, Kamenz, Klettenberg, Königsbrück, Krottorf, Kuenringer, Kurfürstenkollegium, Kurmark, Kursächsische Lande, Landsberg, Lauenstein, Lauterstein, Leipzig, Lichtenstein, Lippe, Magdeburg, Mansfeld, Marienstern, Mecklenburg, Meißen (MkGt), Meißen (Hochstift), Merseburg, Mühlhausen, Muskau, Naumburg, Neschwitz, Niederlausitz, Norddeutscher Bund, Nordhausen, Oberlausitz, Obersächsischer Reichskreis, Oebisfelde, Oels, Oldenburg, Orlamünde, Österreich, Ostheim (Ganerbschaft), Pappenheim, Peitz, Penig, Plauen, Pleißen bzw. Pleißenland, (Porschenstein,) Preußen, Priebus, Purschenstein (Porschenstein), Quedlinburg, Querfurt, Ranis, Ratzeburg, Ravensberg, Reinhardsbrunn, Reinsberg, Remse (Remissau,) Rheinbund, Rochsburg, Römhild, Saalfeld, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Merseburg, Sachsen-Römhild, Sachsen-Teschen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Wittenberg, Sagan, Sayda, Schauen, Schirgiswalde, Schleiz, Schlesien, Schönburg, Schönburg-Glauchau, Schönburg-Waldenburg, Schramberg, Schwarzburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenberg (Ht), Schwerin (Gt), Seehausen, Senftenberg, (Siebenbürgen,) Sommerschenburg, Sonnewalde, Sorau, Stargard, Stein (Ht), Stolberg, Stolberg-Roßla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stollberg, Storkow, Teschen (Hztm), Thüringen, Torgau, Treffurt, Truchsess von Wetzhausen, Uckermark, Vogtland, Waldeck, Waldenburg (Ht), Walkenried, Wechselburg, Weesenstein, Weimar, Welfen, Werden, Wernigerode, Westfalen, Wiehe, Wildenfels, Wildeshausen, Wittenberg, Witzenhausen, Wolkenstein, Württemberg-Oels, Wurzen (L, Stift), Zeitz, Zwickau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salzwedel Askanier, Brandenburg, Braunschweig-Dannenberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwerin (an der Warthe) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schwiebus Brandenburg, Glogau, Neumark, Österreichisch-Schlesien, Schlesien (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Serrey* (Ht) Brandenburg, Tauroggen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Soldin Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sommerfeld (im Kreis Crossen) Brandenburg, Crossen, Glogau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sowjetische Besatzungszone Anhalt, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Deutsche Demokratische Republik, Eichsfeld, Gera, Görlitz, Gotha, Magdeburg, Mansfeld, Mecklenburg, Merseburg, Mühlhausen, Neuhaus, Niedersachsen, Nordhausen, Plauen, Regenstein, Reuß, Rostock, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Wittenberg, Schmalkalden, Schraplau, Sonnewalde, Stargard, Sudetenland, Thüringen, Wismar (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Spandau* (Residenz) Berlin, Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stargard* (Burg Stargard) (Ht, Residenz, L) Ahrensberg, Brandenburg, Cammin (Kammin), (Kammin,) Mecklenburg, Mecklenburg-Güstrow, Mecklenburg-Strelitz (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Stendal* (Residenz) Askanier, Brandenburg, Kurmark (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Storkow* (Ht) Bärwalde (Bärenwalde), Brandenburg, Kurmark, Lebus, Sachsen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Süpplingenburg Blankenburg, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg, Chemnitz (RKl), Chemnitz (RS), Hamburg, Holstein, Holstein-Segeberg, Northeim, Regenstein, Sachsen, Scharzfeld (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tauroggen* (Ht) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teltow* (L) Brandenburg (Hochstift), Brandenburg (Mk) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Templin Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Teupitz* (Ht) Bärwalde, Brandenburg, Köngiswusterhausen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Thüringen* (LGt, L, FS) Allstedt, Altenburg (Ftm), Altenburg (RS), Arnstadt, Beichlingen, Beilstein (Ht), Berka, Bibra, Blankenburg, Blankenhain, Brandenburg (Ganerbschaft), Braunschweig-Lüneburg, Burgk, Deutsche Demokratische Republik, Duderstadt, Ebeleben, Ebersdorf, Eisenach, Erfurt, Ernestiner, Eschwege (RS), Farnroda, Gehren, Gera, Gotha, Greiz, Hartenberg, Heldburg, Heldrungen, Henneberg, Hersfeld (RAbtei), Hessen, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Rotenburg, Hildburghausen, Hohnstein, Ilfeld, Jena, Käfernburg, Klettenberg, Kranichfeld, Lengsfeld (Stadtlengsfeld), Lobdeburg, Lobenstein, Lohra, Mainz (EStift), Meiningen, Meißen (MkGt), Mühlhausen, Münden, Nordhausen, Oppurg, Orlamünde, Osterland, Ostheim (Ganerbschaft), Paulinzella, Peitz, Pfersdorf (Pferdsdorf), Pleißen (Pleißenland), Preußen, Ranis, Reichenfels, Reinhardsbrunn, Reuß, Reuß-Gera, Reuß-Schleiz, Römhild, Ronneburg, Rossdorf, Rotenburg, Rudolstadt, Saalburg, Saalfeld, Sachsen, Sachsen (PfalzGt), Sachsen-Altenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Eisenach, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Weimar-Eisenach, Schleiz, Schlesien, Schleusingen, Schlotheim, Schmalkalden, Schwarzburg, Schwarzburg-Käfernburg, Schwarzburg-Sondershausen, Sommerschenburg, Sondershausen, Stadtlengsfeld, Staufer, Tautenburg, Träbes, Walldorf, Wartburg, Weida, Weimar, Wettiner, Wildungen (Bg) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Uckermark* (Mk, Lschaft) Brandenburg, Cammin (Kammin), (Kammin,) Kurmark, Mecklenburg, Pommern, Schwedt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Vormark Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Weißwasser Brandenburg, Sachsen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wernigerode* (Gt) Brandenburg, Obersächsischer Reichskreis, Preußen, Sachsen, Sachsen (Prov), Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Westphalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wittelsbach* (G) Askanier, Babonen, Bayern, Bayern-Burghausen, Biberachzell, Boitzenburg, Brandenburg, Burghausen, Cham, Cottbus, Dachau, Donauwörth, Ebersberg, Freising, Geisenfeld, Hennegau, Hildesheim, Hirschberg (G, Ht), Holland, Jülich, Konstanz (Hochstift), Landsberg/Warthe, Leuchtenberg, Lorsch, Neumarkt, Nordgau, Prignitz, Scheyern, Seeland, Valley, Vorderösterreich, Waldsassen, Wartenberg (G), Wertingen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wittstock* (Residenz) Brandenburg, Havelberg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wohlau* (im Kreis Wohlau) (Ftm, Hztm, Residenz) Brandenburg, Brieg, Glogau, Liegnitz, Niederschlesien, Oels, Österreichisch-Schlesien, Piasten, Schlesien, Steinau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wusterhausen-Teupitz* (Ht) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zauche Bärwalde (Bärenwalde), Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zehden Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Ziesar* (Residenz) Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Zossen* (Ht) Bärwalde, Brandenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Züllichau Brandenburg, Crossen, Glogau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)