Suchtext: Bentheim
exakte Suche, Groß-/Kleinscheibung
Ausgabe: Absatz
58 Ergebnis(se) gefunden
63. (Westfälische Grafen) (von): 1. Markgraf von Ansbach wegen Sayn-Altenkirchen, 2. Burggraf von Kirchberg wegen Sayn-Hachenburg, 3. König in Preußen wegen der Grafschaft Tecklenburg, 4. Wied-Runkel wegen der oberen Grafschaft Wied, 5. Fürst zu Wied-Neuwied (Direktor dieses Kollegiums), 6. Landgraf von Hessen-Kassel und Graf zu Lippe-Bückeburg wegen der Grafschaft Schaumburg, 7. Herzog zu Holstein-Gottorp-Oldenburg bzw. Holstein-Gottorf wegen Oldenburg und Delmenhorst, 8. Grafen von der Lippe, 9. Graf von Bentheim, 10. König von England wegen der Grafschaft Hoya, 11. König von England wegen der Grafschaft Diepholz, 12. König von England wegen der Grafschaft Spiegelberg, 13. Fürst und Grafen von Löwenstein bzw. Löwenstein-Wertheim wegen Virneburg, 14. Fürst von Kaunitz wegen Rietberg, 15. Fürst von Waldeck wegen der Grafschaft Pyrmont, 16. Graf von Törring wegen der Grafschaft Gronsveld bzw. Gronsfeld, 17. Graf von Aspremont wegen der Grafschaft Reckheim oder Reckum, 18. Fürsten zu Salm wegen der Grafschaft Anholt, 19. Grafen von Metternich wegen der Herrschaft(en) Winneburg und Beilstein, 20. Fürst zu Anhalt-Bernburg-Schaumburg wegen der Grafschaft Holzappel, 21. Grafen von Sternberg wegen der Grafschaft(en) Blankenheim und Gerolstein, 22. Grafen von Plettenberg wegen Wittem, 23. Grafen von Limburg-Styrum wegen der Herrschaft Gemen, 24. Graf von Wallmoden wegen der Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, 25. Graf von Quadt wegen der Herrschaft Wickrath, 26. Grafen von Ostein wegen der Herrschaft Millendonk bzw. Myllendonk, 27. Grafen von Nesselrode wegen der Herrschaft Reichenstein, 28. Grafen zu der Mark wegen der Grafschaft Schleiden, 29. Grafen von Schaesberg wegen der Grafschaft Kerpen und Lommersum bzw. Kerpen-Lommersum 30. Grafen zu Salm-Reifferscheid wegen der Herrschaft Dyck, 31. Grafen zu der Mark wegen Saffenburg (Sassenburg), 32. Grafen von Platen wegen Hallermunt, 33. Grafen von Sinzendorf wegen Rheineck. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
8. Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis: Hochstift Münster, Herzogtum Kleve nebst den Grafschaften Mark und Ravensberg (1614 an Brandenburg), Herzogtümer Jülich und Berg (1614 an Pfalz-Neuburg), Hochstift Paderborn, Hochstift Lüttich, Hochstift Osnabrück, Fürstentum Minden, Fürstentum Verden, gefürstete Abtei Corvey, gefürstete Abteien Stablo und Malmedy, Abtei Werden, Abtei Kornelimünster, gefürstete Abtei Essen, Frauenstift Thorn, Frauenstift Herford, Lande der Fürsten zu Nassau-Diez, Fürstentum Ostfriesland, Fürstentum Moers, Grafschaft Wied, Grafschaft Sayn, Grafschaft Schaumburg (teils zu Hessen-Kassel, teils zu Lippe gehörig), Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, Grafschaft Lippe, Grafschaft Bentheim, Grafschaft Steinfurt, Grafschaften Tecklenburg und Lingen, Grafschaft Hoya, Grafschaft Virneburg, Grafschaft Diepholz, Grafschaft Spiegelberg, Grafschaft Rietberg, Grafschaft Pyrmont, Grafschaft Gronsveld (bzw. Gronsfeld), Grafschaft Reckheim, Herrschaft Anholt, Herrschaften Winneburg und Beilstein, Grafschaft Holzappel, Herrschaft Wittem, Grafschaften Blankenheim und Gerolstein, Herrschaft Gemen, Herrschaft Gimborn und Neustadt bzw. Gimborn-Neustadt, Herrschaft Wickrath, Herrschaft Millendonk (bzw. Myllendonk), Herrschaft Reichenstein, Grafschaft Kerpen und Lommersum (bzw. Kerpen-Lommersum), Grafschaft Schleiden, Grafschaft Hallermunt, Reichsstadt Köln, Reichsstadt Aachen, Reichsstadt Dortmund. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim (Grafschaft). Vermutlich
zwischen 1126 und 1137 übertrug Lothar von Süpplingenburg die Burg B. auf einem
schon von den Römern militärisch verwandten Felsberg an der Vechte nordwestlich
von Münster nahe dem 1050 erstmals erwähnten Dorf B. seinem Schwager, dem
Grafen Otto von Salm-Rheineck (Rieneck), dessen Witwe Gertrud von Northeim 1154
als Gräfin von B. bezeugt ist. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangte
die Grafschaft B. (Obergrafschaft) 1154/1165 auf dem Wege der weiblichen
Erbfolge Sophies von Rheineck an eine jüngere Linie der Grafen von Holland, die
sich als Grafen von B. benannte. 1178/1196 wurde die Lehnshoheit Utrechts
aufgehoben. Am Ende des 12. Jahrhunderts erhielten die Grafen das Gebiet um
Uelsen und Hilten (Niedergrafschaft B.), das noch 1131 Teil der zu Utrecht
gehörigen Twente gewesen war. Die wichtigsten Güter lagen um Bentheim, Schüttorf, Neuenhaus und Nordhorn. Bis um
1300 zwangen die Grafen die meisten adligen Familien in der Obergrafschaft und
Untergrafschaft in ihre Abhängigkeit. 1421 erlosch die männliche Linie der
Grafen. Eine neue Linie gründete sich auf den Enkel der Schwester des letzten
Grafen Everwin von Götterswick aus dem klevischen Geschlecht von Güterwyk (†
1454), der zudem durch Heirat 1421 die benachbarte Herrschaft (seit 1495
Reichsgrafschaft) Steinfurt erwarb. Beide Herrschaften wurden 1454 wieder
geteilt. 1486 trugen die Grafen ihre Grafschaft zur Abwehr Münsteraner
Ansprüche dem Kaiser auf und erhielten sie als Lehen zurück. Durch Heirat
Everwins III. († 1562) kamen die Grafschaft Tecklenburg und die Herrschaft Rheda,
durch Heirat Arnolds II. († 1606) die neuenahrische Grafschaft Hohenlimburg
(Limburg) und die rheinische Herrschaft Alpen zu B. 1606 wurde B. in die Linien
Bentheim-Tecklenburg, (Tecklenburg, Rheda,
Limburg [Hohenlimburg]), B. und Steinfurt (Bentheim-Steinfurt)
geteilt(, von denen Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt noch bestehen). Durch weitere
Teilung entstanden insgesamt 5 Linien. Die 1622 gegründete ältere Linie Bentheim-Tecklenburg-Rheda verlor 1699 zwei Drittel
von Tecklenburg und die Hälfte von Rheda nach längerem Rechtsstreit an Solms,
das diese 1707 an Preußen verkaufte. 1707/1729 verzichteten die Fürsten von Bentheim-Tecklenburg zugunsten Preußens auf
Tecklenburg, behielten aber die Herrschaft Rheda (teilweise) und Limburg
(Hohenlimburg). Die ebenfalls 1622 gegründete Linie Bentheim-Steinfurt
teilte sich in die Linien Bentheim-Steinfurt und
Bentheim-Bentheim.
Bentheim-Bentheim,
das dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörte, verpfändete 1752/1753
schuldenhalber seine Güter an Hannover und erlosch 1803. 1804 kam B. an
Steinfurt, 1806 an Frankreich. 1806 fielen alle Teile von B. mit insgesamt 17
Quadratmeilen und 28000 Einwohnern an das Großherzogtum Berg, am 10. 12. 1810
an Frankreich. 1815 kamen Rheda und Limburg (Hohenlimburg) als
Standesherrschaften zu Preußen, B. zu Hannover und Steinfurt zu Preußen. 1817
wurden die Linien Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt (B. und Steinfurt) in den
Fürstenstand Preußens erhoben. B. fiel 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 350f.; Zeumer 554 II b 63, 9; Wallner 702 WestfälRK 14; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) B2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Jung, J. H., Historia comitatus Benthemiensis
libri tres, 1773; Müller, J. C., Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim, 1879; Greinwing, J., Der Übergang der
Grafschaft Bentheim an Hannover, Diss. phil.
Münster 1934; Niedersachsen um 1780, Lief. 1, hg. v. Prinz, J., u. a., Bentheim, 1938; Sager, L., Die Grafschaft Bentheim in der Geschichte, 2. A. 1952; Der Landkreis
Grafschaft Bentheim, bearb. v. Specht, H., 1953;
Edel, L., Neue Bibliographie des landes- und heimatgeschichtlichen Schrifttums
über die Grafschaft Bentheim, 1962; Finkemeyer,
E., Verfassung und Verwaltung der Grafschaft Bentheim
zur Zeit der hannoverschen Pfandschaft 1753-1804, 1967 (= Osnabrücker
Mitteilungen 75 [1968], 1); Veddeler, P., Die territoriale Entwicklung der
Grafschaft Bentheim bis zum Ende des
Mittelalters, 1970; Gauß'sche Landesaufnahmen der durch Hannover erworbenen Gebiete,
bearb. v. Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte der Grafschaft Bentheim, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt,
1977ff.; Schoppmeyer, H., Bentheim, LexMA 1
1980, 1919f.; Der Landkreis Grafschaft Bentheim,
1986; Guttmann, H., Emsland, Grafschaft Bentheim,
1989; Marra, S., Allianzen des Adels, 2006; Veddeler, P., Die mittelalterlichen
Grafen von Bentheim (in) Osnabrücker
Mitteilungen 115 (2010), 29ff.Een cronike van den greven van Benthem, hg. v.
Roolfs, F. u. a., 2011. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Bentheim (Grafen). Das durch Teilung Bentheim-Steinfurts entstehende, dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörende, 1752/1753 seine Güter schuldenhalber an Hannover verpfändende B. erlosch 1803. S. Bentheim. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Steinfurt (Grafen). 1622 entstand durch
Teilung der Grafschaft Bentheim die Linie B. Sie
teilte sich in Bentheim-Bentheim
und B. B. erlangte 1804 die 1753 pfandweise an Hannover gelangten Güter der
1803 erloschenen Linie Bentheim-Bentheim, kam dann aber zum Großherzogtum Berg. S.
Steinfurt.
L.: Sager, L., Die Grafschaft Bentheim in der
Geschichte, 2. A. 1952.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Tecklenburg (Fürsten). B. entstand 1606/1609 entstand durch Teilung der Grafen von Bentheim und verlor 1699/1707/1729 zwei Drittel Tecklenburgs und die Hälfte Rhedas nach langem Rechtssteit über Solms-Braunfels (1707 Verkauf) an Preußen, behielt aber die Hälfte der Herrschaft Rheda (teilweise) und Limburg (Hohenlimburg). 1806 kamen die Güter an das Großherzogtum Berg, 1810 an Frankreich und 1815 an Preußen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Tecklenburg-Rheda (Fürsten) s. Bentheim-Tecklenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berg (Grafen, Herzöge, Grafschaft,
Herzogtum, Großherzogtum). In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erscheint
am Niederrhein ein Geschlecht mit den Leitnamen Adolf, Eberhard und Engelbert,
das sich nach dem Stammsitz B. an der Dhün (Altenberg, vor 1152 als
Zisterzienserabtei gestiftet) benannte, um 1150 ansehnliche Güter (Allod,
Vogtei über die Klöster Werden, Deutz, Siegburg) zwischen Sieg und Lippe
innehatte und in enger Verbindung zum Erzstift Köln stand. Um 1100 erwarb es
Güter aus dem Erbe der Grafen von Werl. Seit 1101 führte es den Grafentitel.
Von 1133 bis 1288 war der Hauptsitz B. (= Burg an der Wupper), das bis zum
Anfang des 16. Jahrhunderts Residenz blieb. 1160/1161/1163 teilten sich die
Grafen von B. in eine rheinische (B.) und eine westfälische Linie
(Berg-Altena[-Mark], Altena), diese sich am Ende des 12. Jahrhunderts in einen
märkischen und einen isenbergischen Zweig, von denen Isenberg rasch
bedeutungslos wurde, die Grafen von Mark dagegen erhebliches Gewicht gewannen.
Die Grafen von B., die 1176 Güter um Hilden und Haan und vielleicht um Duisburg
und 1189 um Düsseldorf erwarben und mehrfach den Kölner Erzbischofsstuhl
besetzten, starben 1225 in der Hauptlinie (rheinische Linie) aus. Sie wurden
über Irmgard von B. von dem Haus Limburg beerbt, dessen Angehörige Güter um
Duisburg, Mettmann und Remagen gewannen (Hauptort war seit 1280 Düsseldorf).
Diese wurden 1348 über die Schwestertochter Margarete von B. und Ravensberg von
dem Haus Jülich beerbt, das die letzten fremden Exklaven beseitigte (1355
Hardenberg, 1359 Solingen). Seit 1380 war B. Herzogtum. Ihm wurde die von
Margarete von B. vom Vater ererbte Grafschaft Ravensberg angegliedert. 1423
vereinigte sich B. durch Erbfall mit dem Herzogtum Jülich. 1427 wurde Elberfeld
gewonnen. 1511 starb das Haus Jülich (Jülich-Hengebach) aus und wurde durch die
Grafen von der Mark beerbt, die seit 1368 auch in Kleve (Herzöge von Kleve)
herrschten (Vereinigung von Jülich-Berg-Ravensberg mit dem Herzogtum
Kleve-Mark). 1609 erlosch der märkische Zweig (Kleve-Mark) des alten bergischen
Grafenhauses. Nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit kam 1614 (endgültig
1666) das katholisch gebliebene B. (mit den Städten Düsseldorf, Lennep,
Wipperfürth, Ratingen,Radevormwald [Rade vor dem Wald], Solingen, Gerresheim,
Blankenberg und Elberfeld, den Ämtern Düsseldorf, Angermund und Landsberg,
Mettmann, Elberfeld, Barmen und Beyenburg, Solingen und Burg, Schöller, Hilden
und Haan [Hahn], Bornefeld und Hückeswagen, Monheim, Mieseloh [Meiseloh], Porz
und Mülheim [Mühlheim], Odenthal [Odendahl], Scheiderhöh [Scheidenhöh],
Lülsdorf [Lüstorf], Steinbach, Löwenburg bzw. Löwenberg [Leuenberg], den freien
Herrschaften Hardenberg und Broich [Bruck] und der Herrschaft Schöller) mit
Jülich an Pfalz-Neuburg, 1685 an Kurpfalz, womit B. Nebenland wurde, und 1777
mit der Pfalz an Bayern. 1805/1806 an Napoléon I. abgetreten wurde B. unter
dessen Schwager Joachim Murat zusammen mit nassauischen und preußischen
Gebieten Großherzogtum (mit Herzogtum Münster, Grafschaft Mark, Tecklenburg, Lingen,
Reichsabtei Essen, Elten und Werden, insgesamt 315 Quadratmeilen mit 878000
Einwohnern). Dieses wurde in die vier Departements Rhein, Sieg, Ruhr und Ems
eingeteilt und erhielt Verfassung und Verwaltung nach dem Muster des
napoleonischen Frankreich. Auch der Code Napoléon wurde in Kraft gesetzt. 1809
wurde B. praktisch ein Teil Frankreichs, an das am 10. 12. 1810 Münster, Bentheim, Tecklenburg und Rheda mit insgesamt 87
Quadratmeilen ganz abgetreten werden mussten. 1813/1814 wurden die
französischen Einrichtungen aufgehoben. 1815 kam B. an Preußen (Rheinprovinz),
1946 das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 323ff.; Wallner 701 WestfälRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) D3, II 78 (1450) F3, III 22 (1648) C3; Die Territorien des Reichs 3, 86;
Goecke, R., Das Großherzogtum Berg 1806-13, 1877; Hengstenberg, H., Das
ehemalige Herzogtum Berg und seine nächste Umgebung, 2. A. 1897; Ilgen, T., Die
ältesten Grafen von Berg und deren Abkömmlinge, die Grafen von Altena
(Isenberg-Limburg und Mark), Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 36 (1903), 14ff.;
Schönneshofer, B., Geschichte des Bergischen Landes, 2. A. 1912; Melchers, B.,
Die ältesten Grafen von Berg bis zu ihrem Aussterben, Zs. d. Berg.
Geschichtsvereins 45 (1912), 5ff.; Somya, J., Die Entstehung der Landeshoheit
in der Grafschaft Berg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1926; Lülsdorff, J.
v., Zur Entwicklung der Landeshoheit in den einzelnen Teilen des Herzogtums
Berg, Zs. d. Berg. Geschichtsvereins 70 (1949), 255ff.; Hömberg, A., Geschichte
der Comitate des Werler Grafenhauses, WZ 100 (1950), 9ff.; Hashagen, J. u. a.,
Bergische Geschichte, 1958; Wisplinghoff, E./Dahn, H., Die Rheinlande, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schmale, F., Die Anfänge der Grafen von
Berg, FS Bosl, K., 1974; Kraus, T., Die Entstehung der Landesherrschaft der
Grafen von Berg bis zum Jahre 1225, 1981; Land im Mittelpunkt der Mächte. Die
Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, 3. A. 1985; Regierungsakte des Großherzogtums
Berg, hg. v. Rob, K., 1992; Lohausen, H., Die obersten Zivilgerichte im
Großherzogtum, 1995; Engelbrecht, J., Das Herzogtum Berg, 1996; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schmidt, C., Das Großherzogtum Berg, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 162; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 814 (Jülich und Berg); Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 422; Severin-Barboutie, B., Französische
Herrschaftspolitik und Modernisierung, 2008; Geschichte des Bergischen Landes,
hg. v. Gorißen, S. u. a., 2014.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Emblikheim(, Emlichheim) (Herrschaft). 1801
zählte die Herrschaft (Amt) E. über die Grafschaft Bentheim
zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis.
L.: Wolff 351; Wallner 702 WestfälRK 14.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Emsland (Gebiet). Seit 1300 bezeichnete
E. (Emslandia) ein Gebiet an der unteren Ems zwischen Rheine und Aschendorf-Papenburg,
erweitert um den Bereich am Unterlauf der Hase östlich von Meppen, den Hümmling
und das Bourtanger Moor. Es war 1252 zusammen mit Vechta von Ravensberg an das
Hochstift Münster verkauft worden. Zusammen mit dem 1394/1400 von Tecklenburg
veräußerten Amt Cloppenburg bildete es das Niederstift Münster. 1803 fiel das
Amt Meppen an Arenberg, 1815 mit diesem an Hannover, 1866 an Preußen und (in
allmählich auf die Niedergrafschaft Lingen und die Grafschaft Bentheim erweitertem Umfang) 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 312; Bickel, O., Geschichte des Emslandes, o. J.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Gronau (Herrschaft). 1371 erscheint die
Burg G. bei Ahaus. Die 1435 durch Güter Gisbertas von Bronkhorst (Bronckhorst)
aus der Erbschaft Solms-Ottenstein erweiterte Herrschaft G. war zwischen dem
Bischof von Münster als Lehnsherren und den Grafen von Bentheim-Steinfurt,
an die sie über Steinfurt (bis 1421) und Bentheim
gelangt war, bzw. seit 1638 den Bentheim-Tecklenburg-Rheda
als ihren Erben, umstritten. 1699 wurde G. durch Vergleich Unterherrlichkeit
des Hochstifts Münster. Nach 1803 wechselte die Herrschaft mehrfach (1803-1806
mit Horstmar Wild- und Rheingrafen zu Grumbach [Wildgrafen und Rheingrafen von
Salm-Grumbach], 1806-1810 Großherzogtum Berg, 1811-1813 Frankreich). 1815 kam
G. mit Münster an Preußen und 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Jesse, O., Geschichte der Herrschaft und Stadt Gronau, 1925; Gronau und
Epe. Landschaft, Geschichte, Volkstum, hg. v. Bremer, H., 1939. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hannover (Fürstentum, Herzogtum,
Kurfürstentum, Königreich, Provinz, Land, Residenz). Am Übergang der Straße von
Hildesheim nach Bremen über die Leine entstand vor 1100 die um 1150 erwähnte
Siedlung (vicus) Honovere, die durch Heinrich den Löwen so gefördert wurde,
dass sie 1189 als civitas (Stadt?) bezeichnet werden konnte. Seit 1235/1241
gehörte sie durch Erwerb von den Grafen von Roden den Herzögen von
Braunschweig-Lüneburg. Ansatzpunkt für das Land H. wurde dann die mittlere
Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Ihr unterstanden unter dem Namen
Braunschweig-Celle Lüneburg und Celle mit H. und Harburg. 1582 erwarb sie die
Reichsgrafschaft Hoya, 1585 die Reichsgrafschaft Diepholz. 1617 sprach Kaiser
Matthias das Herzogtum Grubenhagen Braunschweig-Wolfenbüttels zu. Nach dem
Aussterben Braunschweig-Wolfenbüttels (1634) fielen Wolfenbüttel sowie die
Reichsgrafschaft Regenstein und Blankenburg an die durch August von
Braunschweig-Lüneburg († 1666) begründete Linie. Die Herzogtümer Calenberg und
Göttingen sowie die Güter der 1642 ausgestorbenen Linie Harburg kamen 1635/1636
an seine Neffen Friedrich († 1648) und Georg († 1641), welche die Stadt H.
zwangen, Hofstaat und Soldaten aufzunehmen. 1648 erhielten die Lüneburger das
Kloster Walkenried, das sie gegen Dannenberg an Braunschweig gaben. 1636
verlegte Herzog Georg seine Residenz nach H. Herzog Ernst August (Regent seit
1679, † 1698) erwarb 1689 das Herzogtum Sachsen-Lauenburg und erreichte 1692/1708
die Erhebung zum Kurfürsten (Kurbraunschweig, später Kurhannover). Sein Sohn
erlangte 1700 die Herrschaft Wildeshausen und vereinigte nach dem Tode seines
Onkels und Schwiegervaters Georg Wilhelm von Braunschweig-Celle (1705) alle
nichtbraunschweigischen Güter der Welfen (Calenberg-Göttingen, Grubenhagen,
Lüneburg). 1714 begann auf Grund einer Sukzessionsakte von 1701 - Herzog Ernst
Augusts Gemahlin Sophie von der Pfalz war Enkelin des englischen Königs Jakob
I. - eine bis 1837 währende Personalunion mit England/Großbritannien. 1720
wurden durch Kauf die Herzogtümer Verden und Bremen von Schweden erworben, 1731
das Land Hadeln und 1741 das Amt Blumenthal und das Gericht Neuenkirchen gegen
Abtretung Vegesacks an die Reichsstadt Bremen. Damit war insgesamt ein
Herrschaftsgebiet von rund 700 Quadratmeilen mit 750000 Einwohnern geschaffen,
für das der Kurfürst sechs Stimmen im Reichsfürstenrat (Calenberg, Celle,
Grubenhagen, Bremen, Verden, Sachsen-Lauenburg) und drei Stimmen im
westfälischen Reichsgrafenkollegium (Hoya, Diepholz, Spiegelberg [, Hallermunt
an Graf Platen überlassen]) sowie 5 Stimmen im niedersächsischen Reichskreis
(Celle, Grubenhagen, Calenberg, Sachsen-Lauenburg, Bremen), 3 Stimmen im
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis (Hoya, Diepholz, Spiegelberg) und 1
Stimme im obersächsischen Reichskreis (Walkenried) hatte. 1737 gründete H. die
Landesuniversität Göttingen. 1752 gewann es die Pfandherrschaft über die
Reichsgrafschaft Bentheim. Dazu kam die
Schirmherrschaft über die Stadt Hildesheim, die Reichsstadt Goslar und die
Reichsabtei Corvey. 1801/1802 war H. von Preußen besetzt. 1803 erhielt es durch
§ 4 des Reichsdeputationshauptschlusses für seine Ansprüche auf die Grafschaft
Sayn-Altenkirchen Hildesheim, Corvey und Höxter sowie für seine Rechte und
Zuständigkeiten in den Städten Hamburg und Bremen und die Abtretung des Amtes
Wildeshausen das Hochstift Osnabrück, wurde aber durch Erwerbungen Preußens in
Westfalen von diesem umklammert. Von 1803 bis 1813 war es von Frankreich
besetzt (Regierung zuerst in Lauenburg, dann in Schwerin im Exil), 1806 für
wenige Monate Preußen einverleibt. Von 1807 bis 1813 gehörte der südliche Teil
Hannovers mit Göttingen, Grubenhagen und Clausthal zum Königreich Westphalen,
vom 10. 12. 1810 bis 1813 der nördliche Teil unmittelbar zu Frankreich. Seit
dem 12. 10. 1814 war H. ein Königreich, das 1815 um Osnabrück, Emsland, Lingen,
Meppen, Ostfriesland (im Tausch mit Preußen gegen Lauenburg), Hildesheim,
Goslar und das Untereichsfeld vergrößert und um Lauenburg verkleinert wurde.
1819 wurde eine Verfassung eingeführt, die 1833 durch ein neues
Staatsgrundgesetz ersetzt wurde (bis 1837, hannoverscher Verfassungskonflikt),
das seinerseits 1840/1848 reformiert wurde. Die nach 1848 geschaffene
Justizorganisation (Amtsgericht, Obergericht, Oberappellationsgericht)
beeinflusst die Gesetzgebung anderer Bundesstaaten und wirkt sich noch
auf die Reichsjustizgesetze von 1877/1879 aus. Am 20. 9./3. 10. 1866 wurde H.
von Preußen annektiert. Am 1. 10. 1867 wurde die preußische Verfassung
eingeführt. Der preußischen Provinz wurde 1922 die Grafschaft Pyrmont Waldecks
und 1932 gegen Abtretung des Kreises Ilfeld an die Provinz Sachsen der Kreis
Grafschaft Schaumburg zugeteilt. Am 23. 8. 1946 wurde das Land H.
wiedererrichtet, ging aber am 1. 11. 1946 in Niedersachsen auf, dessen
Hauptstadt die Stadt H. wurde.
L.: Wolff 436; Zeumer 554 II b 63, 10-12 (England); Großer Historischer
Weltatlas III 38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 227; Havemann, W.,
Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, Bd. 1ff. 1853ff.; Oppermann,
H., Zur Geschichte Hannovers 1832-1860, Bd. 1f. 2. A. 1968; Heinemann, O. v.,
Geschichte von Braunschweig und Hannover, Bd. 1f. 1884ff.; Hassell, W. v.,
Geschichte des Königreiches Hannover, Bd. 1ff. 1898ff.; Meier, E. v.,
Hannoversche Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte 1680-1860, Bd. 1f. 1898ff.;
Loewe, V., Bibliothek der hannoverschen und braunschweigischen Geschichte,
1908; Tecklenburg, A./Dageförde, K., Geschichte der Provinz Hannover, 3. A.
1921; Topographische Landesaufnahme des Kurfürstentums Hannover 1764-1786,
Begleitwort v. Wagner, H., 1924; Wolters, G., Das Amt Friedland und das Gericht
Leineberg, 1927; Schnath, G., Die kurhannoverische Landesaufnahme 1764-86,
Hannov. Magazin 7, 1931; Schnath, G., Die kurhannoverische Landesaufnahme des
18. Jh. und ihre Kartenwerke, Mitt. des Reichsamts für Landesaufnahme
1933-1934; Busch, F., Bibliothek der niedersächsischen Geschichte 1908-32,
1938; Schnath, G., Geschichte Hannovers im Zeitalter der neunten Kur und der
englischen Sukzession 1674-1714, Bd. 1ff. 1938-1982; Schnath, G.,
Geschichtlicher Handatlas Niedersachsens, 1939; Mundhenke, D., Das
Patrimonialgericht Adelebsen, 1941; Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2
1933-1935, 1953; Die Kurhannoversche Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts,
bearb. v. Engel, F., 1959; Schnath, G., Niedersachsen und Hannover, 4. A. 1964;
Kühlhorn, E., Ortsnamenlexikon für Südniedersachsen, 1964; Busch, S., Hannover,
Wolfenbüttel und Celle. Stadtgründungen und -erweiterungen in drei welfischen
Residenzen vom 16. bis 18. Jahrhundert, 1969; Hellfaier, D./Last, M.,
Historisch bezeugte Orte in Niedersachsen bis zur Jahrtausendwende, 1976;
Barmeyer, H., Hannovers Eingliederung in den preußischen Staat: Annexion und
administrative Integration, 1983; Dann, U., Hannover und England 1740-1760,
1986; Press, V., Kurhannover im System des alten Reichs 1692-1803, 1986;
Zimmermann, H., Hannover. Geschichte unserer Stadt, 1986; Müller, S., Stadt,
Kirche und Reformation, 1987; Müller, S., Hannover im 18. Jahrhundert, 1987;
Hannover und sein Umland, hg. v. Hauptmeyer, C., 1994; Hannovers Übergang vom
Königreich zur preußischen Provinz, hg. v. Sabelleck, R., 1995; Rechtsquellen aus
den hannoverschen Landen, hg. v. Oberschelp, R., 1999; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 250; Roolfs,
C., Der hannoversche Hof von 1814 bis 1866, 2005; Thompson, A., Britain,
Hanover and the Protestant Interest 1688-1756, 2006; Kempf, S., Wahlen zur
Ständeversammlung im Königreich Hannover 1848-1866, 2007; Boetticher, E. v.,
Die Justizorganisation im Königreich Hannover nach 1848 und ihre
Ausstrahlungskraft auf die Staaten des .Deutschen Bundes und das Reich bis
1879, 2014;Köster, F., Das Ende des Königreichs Hannover und Preußen, 2013.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hohenlimburg s. Bentheim, Isenberg, Limburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Isenberg-Limburg (Grafen). 1459 erlosch der in Limburg (seit 1879 Hohenlimburg) herrschende Mannesstamm der Grafen von Isenberg. Die Grafschaft Limburg fiel in raschem Wechsel an Neuenahr, Limburg-Broich, Daun (Dhaun), Neuenahr und 1589/1592 an Bentheim und von dort 1806 an Berg und 1815 an Preußen. 1946 kam ihr Gebiet zu Nordrhein-Westfalen. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg (Grafschaft). Nach der Hinrichtung
Friedrichs von Altena-Isenberg (1226) verblieb seinen Erben unter anderem die
Grafschaft L. zwischen Hagen und Iserlohn (ca. 120 Quadratkilometer) mit dem
Hauptort Limburg (seit 1871 Hohenlimburg) in Westfalen als Lehen Kleves. Hier
erlangten sie eine landesherrliche Stellung. Von den Söhnen Dietrichs I.
begründete Johann I. (1253-1275) die 1459 im Mannesstamm erloschene Linie
Hohenlimburg, Eberhard (1271-1304) die Linie Limburg-Styrum, die durch Heirat
die spätere Reichsherrschaft Gemen erwarb und von der sich die Grafen von
Limburg-Broich (bis 1508) abspalteten. Nach dem Aussterben des Geschlechts
(1511) kam L. von 1513 bis 1542 an die Grafen von Daun, dann an die Grafen von
Neuenahr. 1589/1592 fiel es an die Grafen von Bentheim,
1606/1638 an deren Zweig Tecklenburg-Rheda, der bis 1756 in L. saß. 1808 kam es
an das Großherzogtum Berg, 1815 an Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen. S.
Isenberg-Limburg.
L.: Wolff 319; Hülshoff, A., Geschichte der Grafen und Herren von Limburg und
Limburg-Styrum, Bd. 1ff. 1961ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limpurg-Speckfeld (Schenken, Herrschaft). Durch
Heirat des Schenken von Limpurg mit Gräfin Elisabeth von Hohenlohe-Speckfeld
fiel die Herrschaft Speckfeld im Erbgang 1413 an Limpurg. 1441 entstand durch
Teilung L., das 1705 im Mannesstamm ausstarb. 1774 wurde aufgeteilt in
Limpurg-Schmiedelfeld (Graf Prösning, Salm, 1781 an Württemberg),
Limpurg-Gröningen (Hessen-Homburg, dann Hohenlohe-Bartenstein, 1827 an
Württemberg), Limpurg-Michelbach, Limpurg-Sontheim (Limpurg-Obersontheim) (Graf
Löwenstein[Löwenstein-Wertheim-Virneburg] Pückler-Limpurg-Bentheim) und Limpurg-Gaildorf-Welzheim.
L.: Hölzle, Beiwort 50; Wunder, G./Schefold, M./Beutter, H., Die Schenken von
Limpurg und ihr Land, 1982.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Münster (Hochstift, Residenz). Am
Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen mit der Aa errichtete König Karl der
Große an der Stelle einer germanischen Siedlung des 3. Jahrhunderts und einer
sächsischen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts um 782 eine Befestigung, die der
Friese Liudger unter Gründung eines Klosters 793 zum Sitz seiner bischöflichen
Friesenmission machte (805 Weihe zum Bischof). Der Name Mimigernaford (819)
wich später dem 1068 bezeugten Namen Monastere (lat. monasterium, Kloster). Das
dem Erzbistum Köln angehörige Bistum umfasste das Gebiet zwischen dem Oberlauf
der Issel, Lippe und Ems sowie fünf/sieben friesische Gaue, die 1659 an
Groningen und Deventer (Hengelo, Borculo, Winterswijk [Winterswyk]) verloren
gingen. Wichtigste Abtei war Werden, das allerdings 864 von M. gelöst wurde.
Das weltliche Herrschaftsgebiet ging von der Goherrschaft in einigen
Großkirchspielen aus. Dazu kam 1122 der Erwerb der Grafschaft Cappenberg, der
Erwerb der Herrschaften Stromberg (vor 1170), Emsland (Grafschaft im Emsgau),
der zuvor ravensbergischen Güter Vechta und Aschendorf (1252), von Horstmar
(1269), Lohn (1316), Cloppenburg (1393/1400), Ahaus (1406) und Ottenstein
(1407), der zeitweise Erwerb von Delmenhorst (1482-1547) und Wildeshausen
(1428-1634) sowie die Verdrängung der Grafen von der Mark aus ihrer Stellung
nördlich der Lippe im späteren 14. Jahrhundert. 1173 wurde die Stiftsvogtei der
Grafen von Tecklenburg abgelöst. Unter König Otto IV. wurde der Bischof zum
Reichsfürsten erhoben. In seiner endgültigen Gestalt war das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörige Hochstift (1559) in das
Oberstift (Ämter Wolbeck [mit der Hauptstadt M. und den Städten Beckum, Ahlen,
Telgte, Sendenhorst und Steinfurt], Sassenberg [mit der Stadt Warendorf],
Stromberg, Werne, Dülmen, Lüdinghausen, Ahaus und auf der Bram [mit den Städten
Ahaus, Borken, Vreden, Stadtlohn], Horstmar [mit den Städten Horstmar,
Coesfeld, Billerbeck, Metelen und den Kirchspielen Borghorst, Holthausen],
Rheine [Rheina], Laer, Bevergern und Bocholt [mit den Städten Bocholt und
Werth]) (Regierungsbezirk M.) und das damit nur über eine schmale Landbrücke
bei Lingen verbundene, ab 1252 entstandene, aber erst 1667/1676 auch geistlich dem
Bistum M. unterstellte Niederstift (Meppen, Cloppenburg, Vechta, Bersenbrück)
geteilt. Vom Umfang her war es das größte geistliche Fürstentum in Deutschland.
Von 1450 bis 1457 war der Münsteraner Bischofsstuhl in der münsterschen
Stiftsfehde umkämpft. 1534/1535 errichteten die Täufer in M. ein
demokratisch-sozialistisches Reich. Der Versuch des Bischofs, M. in ein
weltliches Fürstentum umzuwandeln, scheiterte. Am 3. 10. 1571 verkündete der
Fürstbischof eine Landgerichtsordnung sowie eine Hofgerichtsordnung. Bentheim, Gronau, Oeding, Gemen und Werth gingen zum
Luthertum bzw. Calvinismus über. 1773 wurde in der Stadt M. eine Universität
gegründet. 1802/1803 wurde das Hochstift (Fürstentum) mit 194 Quadratmeilen und
310000 Einwohnern unter Preußen, das den östlichen Teil (die Ämter Sassenberg,
Stromberg, Werne, Lüdinghausen und Teile der Ämter Wolbeck, Dülmen, Horstmar,
Rheine [Rheina] und Bevergern) mit der Stadt M. erhielt, Oldenburg (die Ämter
Vechta und Cloppenburg), Arenberg (Amt Meppen), Looz-Corswarem (Amt Rheine bzw.
Rheina und Teile des Amtes Wolbeck), Wild- und Rheingrafen zu Grumbach
(Salm-Grumbach) (Teile des Amtes Horstmar), Salm-Salm (Ämter Bocholt und Ahaus
und zwar zu zwei Dritteln an Salm-Salm und zu einem Drittel an Salm-Kyrburg)
und Croy (Teil des Amtes Dülmen) aufgeteilt. 1806 sogen Arenberg und Salm die
bei Looz-Corswarem und Croy befindlichen Teile auf, kamen bald aber selbst an
Frankreich. 1807 wurde der preußische Teil mit dem Großherzogtum Berg vereinigt
und gelangte am 10. 12. 1810 unmittelbar zu Frankreich. 1815 fiel das Oberstift
größtenteils an Preußen (Provinz Westfalen), das Niederstift an Hannover (1866
Preußen) und Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 311ff.; Zeumer 552 II a 22; Wallner 701 WestfälRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Richtering,
H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Die Territorien des Reichs 2, 108; Bauer 1, 395; Westfälisches Urkundenbuch,
Bd. 1, 2, 3, 8 1847ff.; Olfers, C. v., Beiträge zur Geschichte der Verfassung
und Zerstückelung des Oberstifts Münster, 1848; Die Geschichtsquellen des
Bistums Münster, Bd. 1ff. 1851ff.; Brand, A., Geschichte des Fürstbistums
Münster, 1925; Braubach, M./Schultze, E., Die politische Neugestaltung
Westfalens 1795-1815, 1934; Friemann, H., Die Territorialpolitik des
münsterischen Bischofs Ludwig von Hessen 1310-1357, 1937; Handbuch des Bistums
Münster, hg. v. Börsting, H./Schröer, A., Bd. 1f. 1946ff.; Westfalia sacra, Bd.
1 1948; Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd. 1f. 1949f.; Börsting, H.,
Geschichte des Bistums Münster, 1951; Hömberg, A., Studien zur
mittelalterlichen Kirchenorganisation in Westfalen, 1953; Engel, J., Die Karten
des Johannes Gigas vom Fürstbistum Münster, Westf. Fgn. 12 (1959); Theuerkauf,
G., Land und Lehenswesen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Ein Beitrag zur
Verfassung des Hochstifts Münster und zum norddeutschen Lehensrecht, 1961;
Weiers, H., Studien zur Geschichte des Bistums Münster im Mittelalter, 1984;
Germania Sacra N. F., Bd. 17, 2: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln: Das
Bistum Münster; Bockhorst, W., Geschichte des Niederstifts Münster bis 1400,
1985; Kirchhoff, K., Forschungen zur Geschichte von Stadt und Stift Münster,
1988; Geschichte der Stadt Münster im Stadtmuseum Münster, hg. v. Galen, H.,
1989; Fahlbusch, F./Hergemöller, U., Münster, LexMA 6 1992, 914; Geschichte der
Stadt Münster, hg. v. Jakobi, F., 1993; Das Bistum Münster, bearb. v. Kohl, W.,
1999ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 574, 1, 2, 398; Schumacher. S., Das Rechtssystem im Stift Münster
in der frühen Neuzeit, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
424, 2, 438; Balzer, E., Adel - Kirche - Stiftung. Studien zur Geschichte des
Bistums Münster im 11. Jahrhundert, 2006; Korsmeier, C., Die Ortsnamen der
Stadt Münster und des Kreises Warendorf, 2011.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, westfälischer
Reichskreis. Der häufig nur westfälischer Reichskreis genannte, 1500
geschaffene niederrheinisch-westfälische Reichskreis umfasste die Gebiete
zwischen Weser und späterer Grenze der Niederlande, in dem aber auch Teile des
zum kurrheinischen Reichskreis gehörigen Erzstifts Köln lagen. Kreisstände
waren nach der 1548 vertragsweise erfolgten Ausgliederung Utrechts, Gelderns
und Zütphens Kleve-Mark-Ravensberg, Jülich-Berg, die Hochstifte Münster,
Paderborn, Lüttich, Osnabrück, Minden und Verden, die Abteien Corvey, Stablo
und Malmédy, Werden, Kornelimünster, Essen, Thorn, Herford, die Grafschaften
und Herrschaften Nassau-Diez, Ostfriesland, Moers, Wied, Sayn, Schaumburg,
Oldenburg und Delmenhorst, Lippe, Bentheim,
Steinfurt, Tecklenburg, Hoya, Virneburg, Diepholz, Spiegelberg, Rietberg,
Pyrmont, Gronsfeld (Gronsveld), Reckheim, Anholt, Winneburg, Holzappel, Witten,
Blankenheim und Gerolstein, Gemen, Gimborn-Neustadt, Wickrath, Millendonk
(Myllendonk), Reichenstein, Kerpen-Lommersum, Schleiden, Hallermunt sowie die
Reichsstädte Köln, Aachen und Dortmund. Kreisausschreibender Reichsstand (seit
dem 17. Jahrhundert Kreisdirektor) war zunächst der Herzog von Jülich, seit dem
Anfang des 17. Jahrhunderts der Bischof von Münster, der das Amt nach dem
jülich-klevischen Erbfolgestreit mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg teilen
musste. Im 18. Jahrhundert wurde der niederrheinisch-westfälische Reichskreis,
dessen wenige Kreistage in Köln stattgefunden hatten und dessen Kreisarchiv in
Düsseldorf lag, weitgehend handlungsunfähig. 1806 löste er sich auf.
L.: Gumpelzhaimer 145; Wolff 310; Casser, P., Der Niederrheinisch-westfälische
Reichskreis, 1934, (in) Der Raum Westfalen 2, 2; Hastenrath, W., Das Ende des
Niederrheinisch-westfälischen Reichskreises, 1949; Der Kulturraum Niederrhein,
1996. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Osnabrück (Hochstift, Residenz). In O. an
der Hase wurde im Zuge der Christianisierung Sachsens vor 787 (780?, 785?) eine
dem Bistum Lüttich unterstehende Kirche und vor 803 (?) ein der Erzdiözese Köln
zugehöriges, 803 erstmals genanntes Bistum (Bischof Wiho) gegründet, das
zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald von der Ems bis zur Hunte und von
Oldenburg bis zum Weserbergland reichte (Tecklenburg, Ravensburg, Niederstift
Münster) und das besonders durch den Streit mit Corvey und Herford um den
Zehnten (1068) und die hierfür erstellten Urkundenfälschungen hervortrat. 1236
gelang dem Bischof der Rückkauf der Vogtei über das Kirchengut einschließlich
der Stadt O. von den Grafen von Tecklenburg, die seit etwa 1180 die Vogtei
innegehabt hatten. Die weltliche Herrschaft erlangten die Bischöfe vor allem im
frühen 13. Jahrhundert in der Umgebung Osnabrücks, im sog. Osnabrücker Nordland
mit Fürstenau und Bersenbrück sowie um Iburg und Wiedenbrück (Amt Reckenberg).
Gegenüber dem größten Umfang um 1250 traten Verluste des um 1400 in die Ämter
Fürstenau, Vörden, Hunteburg, Wittlage, Grönenberg (Grönenburg), Iburg und
Reckenberg gegliederten Hochstifts dadurch ein, dass das Niederstift Münster
(1667) an Münster fiel und Grafschaften unabhängig wurden. Die Stadt O. löste
sich teilweise aus der Herrschaft des Bischofs und konnte bis in das 17.
Jahrhundert ihre Stellung einer fast reichsunmittelbaren Stadt bewahren. Im
Wesentlichen verblieb dem Hochstift der südöstliche Teil der Diözese
(Osnabrück, Bersenbrück, Melle, Wittlage sowie die Exklave Reckenberg). 1543
führte der Bischof eine lutherische Kirchenordnung ein, Residenz wurde
Fürstenau. 1559 wurde die Diözese durch Zuweisung der Grafschaft Lingen an das
Bistum Deventer und 1667 durch Abtrennung der zum Niederstift Münster gehörigen
Gebiete verkleinert. Auf Grund des westfälischen Friedens wurden die Pfarreien
des Hochstifts 1650 auf die lutherische (20 Pfarreien) und die katholische (30
Pfarreien und 6 Klöster) Konfession verteilt. Im Hochstift, das zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählte, regierten seit 1648
abwechselnd ein katholischer Fürstbischof und ein lutherischer Prinz aus dem
Hause Braunschweig-Lüneburg. 1802/1803 fiel das Hochstift mit 56 Quadratmeilen
und 116000 Einwohnern an Hannover, das Bistum wurde aufgelöst, 1824/1857 in
größerem Umfang neu errichtet und 1929 Köln unterstellt. 1807 kam O. an das
Königreich Westphalen und am 10. 12. 1810 zu Frankreich. 1813/1815 fiel es
wieder an Hannover zurück (1823 Landdrostei O. einschließlich der ehemals
münsterischen Güter im Emsland, der Grafschaft Bentheim
und der Niedergrafschaft Lingen). Mit Hannover kam O. 1866 an Preußen, das 1885
einen Regierungsbezirk O. bildete. Dieser ging 1946 im Land Niedersachsen auf.
1824 wurde erneut ein Bistum O. eingerichtet, das 1929 Köln unterstellt wurde.
L.: Wolff 329; Zeumer 552 II a 23; Wallner 702 WestfälRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) C/E3, III 38 (1789) B/C1; Schnath,
G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 130; Bauer 1, 429; Möser, H.,
Osnabrücksche Geschichte, fortges. v. Stüve, C., (unter dem Titel) Geschichte
des Hochstifts Osnabrück, Bd. 1ff. 1853ff., Neudruck 1970; Osnabrücker
Geschichtsquellen, hg. v. hist. Verein zu Osnabrück, Bd. 1-15 1891ff.;
Osnabrücker Urkundenbuch, hg. v. Philippi, F./Bär, M., Bd. 1ff. 1892ff.;
Düring, A., Ortschaftsverzeichnis des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, Mitt.
Ver. Gesch. Osnabrück 21 (1897); Hoffmeyer, L., Chronik der Stadt Osnabrück,
Bd. 1ff. 1918ff.; Prinz, J., Das Territorium des Bistums Osnabrück, 1934; Bär,
M., Abriss einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirkes Osnabrück, 1934;
Rothert, H., Geschichte der Stadt Osnabrück im Mittelalter, Bd. 1f. 1937ff.;
Niedersachsen um 1780, Lief. 1, Prinz, J., Bentheim-Osnabrück
u. a., 1938; König, J., Das fürstbischöfliche Osnabrückische Amt Reckenberg in
seiner territorialen Entwicklung, 1939; Berning, W., Das Bistum Osnabrück vor
Einführung der Reformation, 1940; Schröder, A., Geschichte der Stadt Fürstenau,
1951; Niedersächsischer Städteatlas, Abt. 2, Einzelne Städte, u. a. Osnabrück,
1953; Du Plat, J., Die Landesvermessung des Fürstentums Osnabrück 1784-1790,
hg. v. Wrede, W., 1955ff.; Das Osnabrücker Land in alten Karten, Plänen und
Bildern. Katalog Städt. Museum Osnabrück, 1959; Hillebrand, W., Die Besitz- und
Standesverhältnisse des Osnabrücker Adels 800-1300, 1962; Jäschke, K., Studien
zu Quellen und Geschichte des Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV., DA
9/10 (1963/1964), 112ff., 11/12 (1965/19666), 280ff.; Hoffmeyer, L./Bäte, L.,
Chronik der Stadt Osnabrück, 4. A. 1982; Handbuch des Bistums Osnabrück, 1968;
Hirschfelder, H., Herrschaftsordnung und Bauerntum im Hochstift Osnabrück im
16. und 17. Jahrhundert, 1971; Wrede, G., Fürstbistum Osnabrück, 2 Teile, (in)
Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen 1975-1977; Heuvel, Chr. van
den, Beamtenschaft und Territorialstaat: Behördenentwicklung und Sozialstruktur
der Beamtenschaft im Hochstift Osnabrück 1550-1800, 1984; Schindling, A.,
Westfälischer Frieden und Altes Reich. Zur reichspolitischen Stellung
Osnabrücks in der frühen Neuzeit, Osnabrücker Mitteilungen 90 (1985); Haack,
G., Das Landgericht Osnabrück, 1989; Boeselager, J. Frhr. v., Die Osnabrücker
Domherren des 18. Jahrhunderts, 1990; Fahlbusch, F., Osnabrück, LexMA 6 1993,
1509; Rudolph, H., Eine gelinde Regierungsart, 2001; Steinert, M., Die
alternative Sukzession im Hochstift Osnabrück, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 582, 1, 2, 436;
Der Dom als Anfang, hg. v. Queckenstedt, H., 2005; Heuvel, G. van den, Adlige
Herrschaft, bäuerlicher Widerstand und territorialgeschichtliche Souveränität,
2011 (Freiheit Gesmold).
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda (Herrschaft). Die um R. (Burg im
11. Jahrhundert?) an der Ems südwestlich Bielefelds gebildete Herrschaft kam
nach 1190 erbweise von den um 1170 erscheinenden Herren von R., die das
Freigericht bei R. und die Vogtei über die Klöster Freckenhorst und Liesborn
hatten, an Bernhard II. zur Lippe. 1365 fiel sie über die Erbtochter an die
Grafen von Tecklenburg. Durch Heirat Everwins III. von Bentheim
(1562) kam die Herrschaft R. wie Tecklenburg 1557 an die Grafen von Bentheim. 1565 gewannen die Grafen nach langem
Grenzstreit die Herrschaft über das vorher fürstbischöflich-osnabrückische
Gütersloh. 1606/1609 fiel R. der Linie Bentheim-Tecklenburg(-Rheda)
zu. Diese erbte 1618 die Grafschaft Limburg, verlor aber um 1700 Tecklenburg.
Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte R., für das die Inhaber 1770 die Aufnahme
in das westfälische Reichsgrafenkollegium beantragten, mit einem Gebiet von 3
Quadratmeilen (160 Quadratkilometer, 1786 mit 9674 Einwohnern, Kirchspiele
Rheda, Clarholz, Herzebrock, Gütersloh, Lette) zu den nicht eingekreisten
Reichsteilen des Heiligen Römischen Reiches. 1808 wurde R. dem Großherzogtum
Berg einverleibt. 1813/1815 kam R. an Preußen (Provinz Westfalen), 1946 zu
Nordrhein-Westfalen. Das Grafenhaus gewann 1817 den Fürstenstand in Preußen.
L.: Wolff 495; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 38 (1789) B3;
Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, 1921;
Richter, H., Chronik der Stadt Gütersloh, 1933; Aders, G., Urkunden und Akten
der Neuenahrer Herrschaften und Besitzungen Alpen, Bedburg, Hackenbroich,
Helpenstein, Linnep, Wevelingshoven und Wülfrath sowie der Erbvogtei Köln,
1977; Meier, J./Ossenbrink, J., Die Herrschaft Rheda, 1999; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 500; Schaub, H., Die Herrschaft Rheda und ihre
Residenzstadt, 2006.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,]
Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren
Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam
mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl
dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert,
Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9.
Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868)
die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger
zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto
II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973)
mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen
Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des
Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die
Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180
bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber
wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem
Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw.
welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht
auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083)
beruhte, 1137 aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich
den Stolzen aus dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der
Erzbischof von Magdeburg und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten.
Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche
Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine
Stelle trat neben dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von
Köln, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und
Weser sowie den Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften
(Oldenburg, Hoya, Diepholz, Schaumburg, Bentheim
u. a.) im Westen das um diese Gebiete verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden
Gebieten bestehende neue Herzogtum S. der Askanier (Bernhard von Anhalt) in
Ostsachsen (Ostfalen). Dieses gründete sich auf das Land Hadeln zwischen
Unterweser und Unterelbe, auf einst billungisches Gebiet an der Unterelbe
(Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus sowie altes askanisches Gut um Wittenberg an
der mittleren Elbe. 1260/1296 teilte sich dieses verbleibende Herzogtum S., das
1227 die Grafschaft Ratzeburg erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg
und Sachsen-Wittenberg. Das Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch
die Goldene Bulle die sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von
Sachsen-Wittenberg fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre
Hilfe im Kampf gegen die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen
seit 1089/1125 herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon
die Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die
wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im
Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen
sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge
gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die
Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im
meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von
Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von
Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und
Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485
wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder
zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die
albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst
(Ernestiner) erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark
Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna,
Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil
Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische
Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die
Reichsgrafschaft von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg.
Herzog Albrecht (Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den
Hauptorten Dresden und Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg,
Zörbig, die Pfalzgrafschaft S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen
Thüringen, die Schutzherrschaft über das Bistum Merseburg und über die
Reichsgrafen und Herren von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein,
Beichlingen, Leisnig, Querfurt und Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft
in Schlesien und den Lausitzen sowie die Schutzherrschaft über Erfurt,
Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das Hochstift Meißen. Die ernestinische
Linie stiftete 1502 für das verloren gegangene Leipzig die Universität
Wittenberg, von der die Reformation ihren Ausgang nahm und förderte Luther und
die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige Kaiser
Karl V., der daraufhin das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg) der albertinischen
Linie übertrug, die seitdem die Kurwürde führte. Die ernestinische Linie behielt
nur die Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie Coburg
und erhielt 1554 noch die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und
Eisenberg. ----- Das 1531 einen Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende
ernestinische Herzogtum teilte sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen
Erbteilungen zersplitterten es in eine Vielzahl kleiner Länder. Dabei
entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach (1572-1596) und Sachsen-Weimar
(1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich 1596 in Sachsen-Coburg
(1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg erlosch 1633 und
vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach endete 1638. Ihre
Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und zu einem Drittel
an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus Sachsen-Weimar
entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in die Linien
Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und Sachsen-Gotha
(1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die Güter je zur
Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter Sachsen-Altenburgs
fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter Coburg) an
Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr teilte sich
Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach (1672-1741) und
Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und seine Güter an
Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach wiederum fiel
1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen deutschen
Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die sieben Linien
Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699),
Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710),
Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen
(1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735,
Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an
Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an
Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und
Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an Sachsen-Weimar
(Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile verfassungsmäßig bis
1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806 traten die sächsischen
Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann Sachsen-Coburg-Saalfeld das
Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31. 5. 1834 an Preußen verkaufte.
Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum, erhielt einen Teil des Erfurter
Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach (Dernbach) und die
königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla (Neustadt-Orla) und
gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb,
wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die Herzogtümer
Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie
Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von
Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm,
Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige
Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion
vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen
Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten,
traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871
dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in
Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus
den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land
Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit
1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte,
Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg), Sagan (bis 1547) und
Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der Gebiete der ernestinischen
Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat und 1572 in den
Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen versuchte,
erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und
Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile der Herrschaft Schönburg sowie
1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte sich im Dreißigjährigen Krieg an
Österreich/Habsburg an und erlangte dafür 1620/1635 die Niederlausitz, die
Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das 1648/1680 aber an Brandenburg kam.
Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis
1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg,
Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück.
Unter August dem Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als
Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab
die Rechte an Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg,
das Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg),
Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an
Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine
Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450
Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich
August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich
Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde 1807 in
Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite Frankreichs
erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813 zunächst
unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen Gouverneurs. Am
12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg,
Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer Kreis, Mansfeld,
Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer, 860000 Einwohner,
57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an Preußen abtreten
(Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna und
Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück
<Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft
Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten
Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin],
Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und
Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz
(Görlitz, Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der
erst 1807 von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz
Brandenburg und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der
Grafschaft Brehna, die Hochstifte Merseburg und Naumburg (Naumburg-Zeitz), die
Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter Kreises
(Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit
Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den
Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift
Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der
Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4.
1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte
(Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der
Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld
hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum
Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven
aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und
Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und
Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des
Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an
Thüringen) und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg
aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten
von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu
diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.)
das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die Bezirke
Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen
Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815
nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen)
verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau,
Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz,
Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau,
Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna,
Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000
Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er
eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens
einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch.
1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf
Betreiben Bismarcks erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten.
1903 errangen die Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes
S.). Am 10. 11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten
die Republik S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den
Thron. Am 1. 11. 1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft
gesetzt. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das
Land S. 14995 Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst
von amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen Besatzungszone.
Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen Provinz
Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S. eingegliedert. Die
östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises Zittau mit
Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und den später
im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam unter die
Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der Landtag
eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen
Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die
Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990
wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen
Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden
Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg,
Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach
[Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von
Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II
34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789)
E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die
Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen
(950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von
Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff.
1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v.
d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste
Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. Ruge, S., 1889; Kirchhoff, A.,
Karte der territorialen Zusammensetzung der Provinz Sachsen, 1891; Beschorner,
H., Denkschrift über die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses für
das Königreich Sachsen, 1903; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der
sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Geschichte der
sächsischen Kartographie im Grundriss, 1907; Hänsch, E., Die wettinische
Hauptteilung von 1485 und die aus ihr folgenden Streitigkeiten bis 1491, Diss.
phil. Leipzig 1909; Bibliographie der sächsischen Geschichte, hg. v. Bemmann,
R./Jatzwauk, J., Bd. 1ff. 1918ff.; Friedensburg, W., Die Provinz Sachsen, ihre
Entstehung und Entwicklung, 1919; Treitschke, C., Die Landesaufnahmen Sachsens
von 1780-1921, Beiträge zur deutschen Kartographie, hg. v. Praesent, H., 1921;
Kessler, E., Die Ämter und Kreise im Gebiete des Kurfürstentums Sachsen mit
Einschluss der Lausitzen von den Anfängen bis 1815, 1921; Kretzschmar, H.,
Historisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Magdeburg, Bd. 1
1926; Meiche, A., Historisch-topographische Beschreibung der
Amtshauptmannschaft Pirna, 1927; Beschorner, H., Der geschichtliche Atlas von
Sachsen, 1931, Amt und Volk 5; Schnath, G., Hannover und Westfalen in der
Raumgeschichte Nordwestdeutschlands, 1932; Mörtzsch, O.,
Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Großenhain,
1935; Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1f. 1935,
Neudruck 1965; Mitteldeutscher Heimatatlas, hg. v. d. Hist. Kommission für die
Provinz Sachsen, 1935-1943; Mentz, G., Weimarische Staats- und
Regentengeschichte 1648-1750, 1936; Flach, W., Die staatliche Entwicklung
Thüringens in der Neuzeit, Zs. d. V. f. thür. G. N.F. 35 (1941); Freytag, H.,
Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, 1951; Brather, H., Die ernestinischen
Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Helbig, H., Der wettinische
Ständestaat, 1955; Blaschke, K., Historisches Ortsnamensverzeichnis von
Sachsen, 1957; Lütge, F., Die mitteldeutsche Grundherrschaft, 2. A. 1957;
Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957;
Hömberg, A., Westfalen und das sächsische Herzogtum, 1958; Atlas des Saale- und
mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., 1959f.; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51, 52, III, 30,
Sahsonolant, Saxonia, Saxones Volksname, Sachsen; Schnath, G./Lübbing,
H./Möhlmann, G./Engel, F., Geschichte des Landes Niedersachsen, 1962;
Schlesinger, W., Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1f. 1962;
Sächsische Bibliographie, hg. v. d. Sächsischen Landesbibliothek, 1962ff.;
Handbuch der historischen Stätten, Bd. 8, hg. v. Schlesinger, W., 1965;
Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff.
1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der Reformation, 1970; Klein, T.,
Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945,
hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T., Sachsen, 1982; Geschichte Sachsens, hg.
v. Czok, K., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990;
Sachsen. Eine politische Landeskunde, hg. v. Gerlach, S., 1993; Sachsen und
Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a., 1995; Meyn, J., Vom
spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen
”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.;
Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma,
1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische
Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig,
S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a.,
1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R.,
Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000;
Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches
Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der
NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen,
2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn
des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R.
u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates
Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C.,
Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W.,
Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd.
1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006;
Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen,
hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das
albertinische Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16.
Jahrhundert, 2008; Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E.,
2008; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20.
Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinfurt (Herrschaft, Grafschaft). Nach
der 1129 erwähnten Burg S. (Stenvorde, Burgsteinfurt) an der Aa im Norden der
Münsterschen Bucht nannten sich Edelherren von S., die eine aus Grundrechten,
Vogteirechten und Gerichtsrechten bestehende Herrschaft aufbauten (Kirchspiel
Steinfurt, Vogtei über Borghorst ab 1270, Freigrafschaft Laer, Amt Rüschau ab
1279, Gronau 1365). 1357 wurde Laer an das Reich aufgetragen. Nach dem
Aussterben der Herren fiel die Herrschaft S. über die Erbtochter 1421 an
Everwin von Götterswick, der im gleichen Jahr die Grafschaft Bentheim erbte, und damit an die Grafen von Bentheim. 1454 wurden Bentheim
und S. in zwei Linien verselbständigt. 1495 wurde S. zum Schutz vor dem
Hochstift Münster dem Reich als Lehen aufgetragen und zur Reichsgrafschaft
erhoben. Sie zählte, vermindert um das im 16. Jahrhundert an das Hochstift
Münster gelangte Amt Rüschau, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und
zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. 1716 wurde sie nach einem 1547
eingeleiteten Prozess auf Stadt und Kirchspiel Burgsteinfurt beschränkt. 1804
wurde Bentheim durch die Linie S. (Bentheim-Steinfurt) wieder mit ihr vereinigt. 1806 kam
sie mit 1,5 Quadratmeilen Gebiet zum Großherzogtum Berg, 1811 an Frankreich,
1815 an Preußen. 1946 gelangte Burgsteinfurt an Nordrhein-Westfalen. S. Bentheim-Steinfurt.
L.: Wolff 312, 351f.; Wallner 704 WestfälRK 41; Großer Historischer Weltatlas
III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182;
Castelle, F., Unse stat to Stenvorde, 1947; Köbler, G., Gericht und Recht in
der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1981, 171; Steinfurt.
Bibliographie, hg. v. Pries, H., 1989; Hemann, F., Steinfurt, LexMA 8 1996, 99.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinfurt-Bentheim (Grafschaft). 1421/1432 fiel die Herrschaft Steinfurt an
die Grafen von Bentheim. S. Steinfurt, Bentheim.
L.: Gumpelzhaimer 157.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg (Grafschaft). Die Burg T.
südwestlich Osnabrücks im westlichen Teutoburger Wald wurde um 1100 vermutlich
von den Grafen von Zutphen erbaut. 1129 ist der vielleicht aus dem
Mittelrheingebiet stammende, aus der Familie der die Grafen von Zutphen
beerbenden Grafen von Saarbrücken kommende Graf Ekbert bzw. Egbert, 1184 der
Name T. bezeugt. 1184 wurde die Burg T. an das Erzstift Köln verkauft und als
Lehen zurückgenommen. Obwohl 1173 die Vogtei über das Hochstift Münster und
1236 die seit etwa 1180 gehaltene Vogtei über das Hochstift Osnabrück
aufgegeben werden mussten, gewannen die Grafen eine ansehnliche Herrschaft
zwischen Hunte und Ems (1189 Ibbenbüren). 1248 wurden Güter um Vechta und im
Emsland an das Hochstift Münster verkauft. 1263 starben die ekbertinischen
Grafen von T. aus. Ihre Güter fielen über eine Erbtochter (Heilwig) an die
jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich seit dem Erwerb der Obergrafschaft
Bentheim 1154/1165 Grafen von Bentheim nannte und vor 1309 das Recht ihrer
Dienstmannen besonders aufzeichnete. 1327/1328 kam T. an die landfremden
verwandten Grafen von Schwerin, die (zwischen 1343 und) 1358 Schwerin an
Mecklenburg verkauften und den Namen T. fortführten. Um 1375 umfasste das
Herrschaftsgebiet neben der an der oberen Ems gesondert liegenden, 1365
erworbenen Grafschaft Rheda südwestlich Bielefelds einen breiten Streifen auf
dem rechten Emsufer zwischen Münster und Lingen und Gebiete des südlichen
Oldenburg mit Cloppenburg, Friesoythe einschließlich des Saterlandes und des
Hümmlings. 1385 wurde Iburg gewonnen. Um 1400 verlor T. in Auseinandersetzungen
mit den Hochstiften Münster und Osnabrück und dem Erzstift Köln mit
Cloppenburg, Friesoythe und Bevergern bei Rheine etwa die Hälfte seines Gebiets
an Münster und wurde auf zwei nur durch einen schmalen Landstreifen verbundene
Teile um Lingen und um T. beschränkt. 1493 wurde in T. (mit Rheda) und Lingen
geteilt. 1548 wurde wegen der Zugehörigkeit des letzten Grafen der Schweriner
Linie zum Schmalkaldischen Bund Lingen entzogen und an Kaiser Karl V. als
Herzog von Geldern gegeben (1632/1633 an Oranien, 1702 an Brandenburg). 1557
kam das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende T. (mit Rheda)
über eine Erbtochter wieder an Bentheim. Dieses
wurde 1606/1610 in die Linien Bentheim-Tecklenburg
mit T., Rheda und Limburg (Hohenlimburg) und Bentheim
und Steinfurt geteilt. 1696 kam es zur Wiederaufnahme von bereits 1576 vor dem
Reichskammergericht begonnenen Erbstreitigkeiten mit den Grafen von
Solms-Braunfels, die durch Urteil den größten Teil der Grafschaft T. erhielten.
1707/1729 fiel das zum westfälischen Reichsgrafenkollegium zählende T. (Bentheim-Tecklenburg) unter Abfindung der Grafen von
Solms-Braunfels und der Grafen von Bentheim-Tecklenburg,
denen die Herrschaft Rheda verblieb, an Preußen. 1807/1808 kam T., das mit der
Reichsgrafschaft Lingen ein Gebiet von 14 Quadratmeilen mit 45000 Einwohnern
umfasste (die Städte T., Lengerich und Kappeln (Westerkappeln) und die
Kirchspiele Lengerich, Kappeln (Westerkappeln), Lienen [Linen], Ladbergen,
Wersen, Lotte, Leeden, Ledde und Schale), zum Großherzogtum Berg, 1810-1813 zu
Frankreich. Danach fiel es mit der Obergrafschaft Lingen an Preußen (Provinz
Westfalen) zurück und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen. Die Niedergrafschaft
Lingen gelangte über Hannover 1866 an Preußen (Provinz Hannover) und damit 1946
zu Niedersachsen.
L.: Wolff 352f.; Zeumer 554 II b 63, 3; Wallner 703 WestfälRK 16; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die
Territorien des Reichs 3, 182; Holsche, A. K.,
Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg,
1788; Reismann-Grone, T., Geschichte der Grafschaft Tecklenburg bis zum
Untergang der Egbertiner 1263, 1894; Fressel, R., Das Ministerialenrecht der
Grafen von Tecklenburg, Diss. jur. Münster 1907; Gertzen, B., Die alte
Grafschaft Tecklenburg 1400, 1939 (Diss. phil. Münster); Hunsche, F., 250 Jahre
Landkreis Tecklenburg, 1957; Hillebrand, W., Besitz- und Standesverhältnisse
des Osnabrücker Adels, 1961; Gladen, A., Der Kreis Tecklenburg an der Schwelle
des Zeitalters der Industrialisierung, 1970; Köbler, G., Gericht und Recht in
der Provinz Westfalen (1815-1945), FS Schmelzeisen, G. 1980, 169; Köln
Westfalen 1180-1980, 1980; Mersiowsky, M., Tecklenburg, LexMA 8 1996, 518; 850
Jahre Ibbenbüren, 1996; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 198 (mit
genealogischer Übersicht). (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Utrecht (Hochstift, Herrschaft,
Oberstift, Residenz des Bischofs). Am Ort einer ehemaligen römischen
Militärstation Traiectum (Übergang) ad Rhenum entstand nach mehreren
erfolglosen Versuchen (1. Hälfte 7. Jh., 690 Willibrord) erst in der zweiten
Hälfte des 8. Jahrhunderts ein (friesisches) Bistum, das dem Erzbischof von
Köln untergeordnet war und das Gebiet der heutigen Niederlande nördlich der
Waal bis fast zur Ems umfasste. Unter Bischof Adalbold (1010-1026) wurde 1024
die Grafschaft Drente südlich von Groningen gewonnen, danach weitere Güter und
Rechte (Teisterbant 1026, Grafschaft am Ostufer der Zuiderzee 1042, Grafschaft
im Hamaland 1046, Westfriesland 1064, Staveren 1077, Oostergo (Ostergau),
Westergo (Westergau) 1086, Ijsselgau 1086). Später entzogen sich die
reichsfürstlichen Bischöfe zunehmend dem königlichen Einfluss und verfolgten
eigene herrschaftliche Interessen, zu denen allerdings die Grafen von Holland,
die Stadt Utrecht sowie die Grafen von Geldern in Wettbewerb traten. Ihr
Herrschaftsgebiet zerfiel in die nach 1108 durch Geldern getrennten Teile um U.
im Westen (später sog. Niederstift mit U. zwischen Rhein und Zuiderzee) sowie
im Osten das Land zwischen Deventer und Groningen (später sog. Oberstift bzw.
Overijssel, zwischen Ijssel, Bentheim und
Münster). Seit 1439 beanspruchte Burgund die Schutzherrschaft über U. (sowie
Lüttich und Cambrai). 1528/1529 übertrug Bischof Heinrich von Bayern, der sich
mit Geldern in Krieg befand und einem Aufruhr im eigenen Herrschaftsgebiet
gegenüberstand, das Hochstift an Kaiser Karl V. als Nachfolger Burgunds. In der
Folge annektierte Habsburg das Herrschaftsgebiet. Das Niederstift wurde 1536
verwaltungsmäßig mit Holland vereinigt und damit vom Oberstift (Overijssel)
getrennt. Es trat 1579 als Provinz U. mit rund 25 Quadratmeilen (U.,
Amersfoort, Rhenen, Wijk-bij-Duurstede bzw. Wijk-bij-Duurstedt, Montfoort,
Oberquartier, Niederquartier, Eemland, Quartier Montfoort) der Union der
Niederlande (Generalstaaten) bei. (1579/)1648 löste sich U. (Overijssel mit
Drenthe) mit der Union der Niederlande (Generalstaaten) vom Reich. Am Ende des
18. Jahrhunderts bildete U. unter der Herrschaft Frankreichs mit einem Teil
Hollands das Département Zuidersee (Zuiderzee), kam 1815 aber wieder zum Königreich
Niederlande.
L.: Wolff 72f.; Großer Historischer Weltatlas II 74 (1363-1477) E1; Oppermann,
O., Untersuchungen zur Geschichte von Stadt und Stift Utrecht, vornehmlich im
12. und 13. Jahrhundert, Westdt. Zs. 27/28 (1908/09); Oorkondenboek van het sticht
Utrecht tot 1301, hg. v. Muller, S. u. a., Bd. 1ff. 1920ff.; Berkelbach van der
Sprenkel, J., Geschiedenis van het bisdom Utrecht van 1281-1305, 1923; Reese,
W., Die Niederlande und das Reich, Bd. 1 (bis 14. Jh.) 3. A. 1943; Blijstra,
R., 2000 jaar Utrecht, 1968; Große, R., Das Bistum Utrecht und seine Bischöfe
im 10. und frühen 11. Jahrhundert, 1987; Utrecht, 1988; Vlierden, M. van,
Utrecht, 1988; Utrecht tussen kerk en staat, hg. v. Stuip, R. u. a., 1991;
Große, R., Utrecht, LexMA 8 1996, 1351; Bauer, T., Lotharingien als
historischer Raum, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 620, 1, 2, 604; Kuys, J., Kerkelijke
organisatie in het middeleeuwse bisdom Utrecht, 2004; Verortete Herrschaft, hg.
v. Lieven, J., 2014, 133.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfalen (Herzogtum, Provinz,
Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern
und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten
vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken
aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen besetzte Gebiet zwischen unterer
Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im 12. Jahrhundert wurde der Name W.
wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser und Rhein ausgedehnt, wobei
gleichzeitig Engern als Gebietsbezeichnung schwand. Beim Sturz Heinrichs des
Löwen 1180 wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens (östliches Sauerland mit
nördlich angrenzenden Gebieten südlich der Lippe) das Herzogtum W. mit dem
Mittelpunkt Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in W. und Engern) an das
Erzstift Köln kam, das bereits Arnsberg, Werl, Rüthen und die Grafschaft
Volmarstein innegehabt hatte. Das kölnische Herrschaftsgebiet umfasste später
nur den Kern des heutigen W. Im übrigen kam dieser Raum zu den
Landesherrschaften der Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn
sowie der Grafen zur Lippe, von der Mark und Ravensberg (daneben Tecklenburg,
Limburg, Steinfurt, Gemen, Hoya, Schaumburg, Pyrmont, Waldeck, Rietberg,
Everstein, Schwalenberg, Sternberg, Spiegelberg). 1368 wurde von Köln die
restliche Grafschaft Arnsberg erworben. 1444/1449 ging Soest an Kleve verloren
und Arnsberg bzw. Brilon wurde Vorort. Das kölnische, seit 1512 dem
kurrheinischen Reichskreis angehörige Westfalen, ohne Vest Recklinghausen, kam
1803 mit rund 3965 Quadratkilometern und 195000 Einwohnern mit Ausnahme des an
Hessen-Kassel gefallenen Volkmarsen an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt.
Andere Teile Westfalens fielen an Preußen, Arenberg, Croy und Salm, während
Lippe und Waldeck fortbestanden. Außer Hessen-Darmstadt, Lippe und Waldeck
wurden diese Staaten 1807/1810 beseitigt, wobei westfälisches Gebiet im Norden
an das Großherzogtum Berg und im Süden an Hessen-Darmstadt kam und Napoleon
unter anderem aus Braunschweig, dem größten Teil Hessen-Kassels, hannoverschen
und sächsischen Gebieten sowie den preußischen Stücken Paderborn, Minden,
Ravensberg, Münster, Hildesheim, Goslar, Altmark, Magdeburg, Halberstadt,
Hohnstein, Quedlinburg, Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen und
Stolberg-Wernigerode das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel
bildete. Dieses wurde 1810 um Gebiet Hannovers vergrößert, zugleich aber durch
Abtrennung des Nordwestens (westlich der Linie Bielefeld-Lauenburg) an
Frankreich verkleinert. 1813 zerbrach es. 1815/1816 fiel das heutige W.
(westfälische Güter Preußens außer Kleve und Nieder-Lingen [Niederlingen],
Herzogtum W. mit Wittgenstein, weiter Korvei [Corvey] Dortmund [durch Tausch
mit Hannover], Amt Reckenberg, Arenberg, Salm, Steinfurt, Gemen, Gronau,
Rietberg, Rheda, Limburg, durch Tausch mit Nassau-Weilburg Kreis Siegen) mit
Ausnahme von Osnabrück, Lippe und Waldeck an Preußen (30. 4. 1815 Provinz W.
[auch mit Oberstift Münster, Vest Recklinghausen, Anholt, Bentheim, Dülmen, Rheine <Rheina> Bocholt,
Horstmar, Neunkirchen <Neukirchen>, ohne Niederstift Münster], seit 1816
mit Herzogtum W. und Grafschaften Wittgenstein, seit 1851 mit Lippstadt,
zuletzt 20214 Quadratkilometer), am 23. 8. 1946 - zusammen mit (Teilen) der
preußischen Rheinprovinz und Lippe – an das neugebildete Land
Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums
Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J., Urkundenbuch zur Landes- und
Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A.,
Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;) Hammerschmidt, W., Die
provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909; Hartmann, J., Geschichte der
Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg. v. Aubin, H./Philippi, F., Bd.
1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der Provinz Westfalen (1933);
Braubach, M./Schulte, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815,
1934; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch 1939-1974, Bd. 3, Rothert, H.,
Westfälische Geschichte, Bd. 1ff. 1949ff., 2. A. 1962; Teilband 2; Wrede, G.,
Die westfälischen Länder im Jahre 1801, Politische Gliederung, Übersichtskarte,
1953; Westfälische Bibliographie, bearb. v. d. Stadt- und Landesbibliothek
Dortmund, Bd. 1ff. 1952ff.; Engel, J., Karten des westfälischen Raums aus dem
16. Jahrhundert, 1957; Le Coq, Topographische Karte von Westfalen im Jahre
1805, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III,
10, Westfalahun, Volksname, Landname (Westfala); Krauss, G., Geschichtliche
Entwicklung der topographischen Landesaufnahme in den Rheinlanden und
Westfalen, Rhein. Vjbll. 29 (1964); Gemeindestatistik des Landes
Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1816-1871 und 1871-1961, Beitr.
zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, 3
c u. d, 1966; Hömberg, A., Westfälische Landesgeschichte, 1967; Engel, G.,
Politische Geschichte Westfalens, 3. A. 1970; Kunst und Kultur im Weserraum
800-1600, Ostwestfäl. weserländische Forschungen zur gesch. Landeskunde, hg. v.
Stoob, H., 3 (1971); (Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im
Königreich Westphalen, 1973; )Leesch, W., Quellen und Erläuterungen zur Karte
„Politische und administrative Gliederung um 1590“ im geschichtlichen Handatlas
von Westfalen, Westfäl. Forschungen 26 (1974); Zur Karte „Gemeindegrenzen
1965“, Westfäl. Forschungen 24 (1972); zur Karte „Gemeindegrenzen 1897“,
Westfäl. Forschungen 26 (1974); Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v.
Hartlieb, A. v./Wallthor, U./Kohl, W., 1. Lief. 1975; Westfälischer
Städteatlas, hg. und bearb. v. Stoob, H., 1. Lief. 1975; Köbler, G., Gericht
und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980,
166ff.; Klueting, H., Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1802-1834,
1980; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 4. A. 1980; Geschichtlicher
Handatlas von Westfalen, hg. v. Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und
Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2. Lief., 1982; Westfälische
Geschichte, hg. v. Kohl, W., 1983f.; Klein, H., Kartographische Quellen zur
westfälischen Landeskunde, Zusammenstellung der in Berlin vorhandenen Bestände
des 16. bis 19. Jahrhunderts, T. 2, Spezialkarten und Register zu den Teilen 1
und 2, Westfälische Forschungen 35 (1985); Engel, G., Die Westfalen. Volk,
Geschichte, Kultur, 1987; Keinemann, F., Westfalen im Zeitalter der
Restauration und der Julirevolution 1815-1833. Quellen zur Entwicklung der
Wirtschaft, zur materiellen Lage der Bevölkerung und zum Erscheinungsbild der
Volksabstimmung, 1987; Rösener, W., Grundherrschaft und Bauerntum im
hochmittelalterlichen Westfalen, Westfälische Zs. 139 (1989); Bockhorst, W.,
Westfalen. Ein Gang durch die Geschichte, 1991; Westfalen und Preußen, hg. v. Teppe,
K. u. a., 1991; Kohl, W., Kleine westfälische Geschichte, 1994; Engelbrecht,
J., Landesgeschichte Nordrhein-Wetfalens, 1994; Janssen, W., Territorialbildung
und Territorialorganisation niederrheinisch-westfälischer Grafschaften, (in)
Hochmittelalterliche Territorialstrukturen in Deutschland und Italien, 1996,
71; Johanek, P., Westfalen, LexMA 9 1998, 22ff.; Klueting, H., Geschichte
Westfalens, 1998; Westfälischer Flurnamenatlas, Bd. 1ff. 2000ff.; Zunker, A.,
Adel in Westfalen, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411;
Das Herzogtum Westfalen. Das kurkölnische Herzogtum Westfalen, hg. v. Klueting,
H., 2009. (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium
(Grafenkollegium). Zu dem 1653 aus dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium mit
Genehmigung des Fürstenrats entstehenden W. gehörten schließlich
Sayn-Altenkirchen (1741 Ansbach bzw. 1791 Preußen), Sayn-Hachenburg (Burggraf
von Kirchberg, danach [1799] Nassau-Weilburg), Tecklenburg (Preußen), Wied,
Schaumburg (Hessen-Kassel und Schaumburg-Lippe), Oldenburg (Gottorp, Gottorf)
(Delmenhorst, [Gottorp, Gottorf]) Lippe, Bentheim,
(Steinfurt,) Hoya (Hannover), Diepholz, Spiegelberg, Virneburg
(Löwenstein-Wertheim), Rietberg (Kaunitz), Pyrmont (Waldeck), (Gronsfeld)
Gronsveld (Törring-Jettenbach), Reckheim (Aspremont), Anholt (Salm-Salm),
Winneburg und Beilstein (Metternich), Holzappel (Anhalt-Bernburg), Blankenheim
und Gerolstein (Sternberg [Sternberg-Manderscheid]), Wittem (Plettenberg), Gemen
(Limburg-Styrum, 1801 Bömelberg bzw. Boyneburg-Bemelberg), Gimborn-Neustadt
(Wallmoden), Wickrath (Quadt), Millendonk (Myllendonk) (Ostein), Reichenstein
(Nesselrode), Schleiden (Mark, 1773 Arenberg), Kerpen und Lommersum
(Schaesberg), Dyck (Salm-Reifferscheid), Saffenburg (Mark, 1773 Arenberg),
Hallermunt (Platen), Rheineck (Sinzendorf) sowie Bretzenheim und Regenstein
(Rheinstein).
L.: Zeumer 553 II b 63; Kesting, H., Geschichte und Verfassung des
niedersächsisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums, Westfäl. Zs. 106 (1956);
Arndt, J., Hochadel in Nordwestdeutschland. Die Mitglieder des
niederrheinisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums zwischen individuellem
Aufstieg und korporativer Selbstbehauptung (1653-1806), Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 185ff.; Arndt, J., Das niederrheinisch-westfälische
Reichsgrafenkollegium und seine Mitglieder 1653-1806, 1991.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Wetterauisches Reichsgrafenkollegium
(Grafenkollegium). Das seit dem 15. Jahrhundert allmählich entstandene
wetterauische Reichsgrafenkollegium umfasste ursprünglich nur die
(wetterauischen) Grafen von Nassau, Hanau, Solms, Stolberg, Isenburg,
(linksrheinisch) die Rheingrafen, die Grafen von Leiningen und Falkenstein
sowie die Grafen von Sayn, Wied und Waldeck. Nach 1579 wurden weiter entfernt
aufgenommen die Grafen Bergen-op-Zoom (Bergen op Zoom), Schaumburg, Bentheim, Oldenburg, Lippe, Ostfriesland, Hohenlohe,
Erbach, Schenk von Limpurg, Löwenstein-Wertheim und Castell, doch wurden die
westfälischen Grafen 1653 im westfälischen Reichsgrafenkollegium
verselbständigt. Das Direktorium stand bis 1754 Hanau, danach Isenburg und
Solms-Laubach zu. Am Ende des alten Reiches waren außer den alten Wetterauer
Grafen noch Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt als Erben von Hanau, die Grafen
von Reuß, von Schönburg, von Ortenburg und von Wied-Runkel als Nachfolger der
Grafen von Kriechingen Mitglied des wetterauischen Reichsgrafenkollegiums.
Dieses erlosch 1806.
L.: Zeumer 553 II b 60; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein. Organisation
und Politik einer Reichskorporation zwischen Reformation und Westfälischem
Frieden, 1989; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten
hg. v. Speitkamp, W., 2014, 328.
(held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Alpen Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim* (Gt) Bentheim-Steinfurt, Bentheim-Tecklenburg, Berg, Emlichheim (Emblikheim), Gronau, Hannover, Isenberg-Limburg, Limburg (Gt), Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Osnabrück, Rheda, Sachsen, Steinfurt, Steinfurt-Bentheim, Tecklenburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Bentheim* (G) (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Steinfurt* (G) Gronau, Steinfurt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Tecklenburg* (F) Bentheim, Rheda, Tecklenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Bentheim-Tecklenburg-Rheda* (F) Gronau (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Berg* (G, Ht, RRi) Altena, Arenberg, Bayern, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Broich, Burg an der Wupper, Dortmund, Drachenfels, Düsseldorf, Elten, Essen (RAbt, RS), Frankreich, Gemünden, Gimborn-Neustadt, Hambach, Hardenberg, Homburg, Horstmar, Huckarde-Dorstfeld, Jülich, Jülich-Kleve-Berg, Kaiserswerth, Kerpen (Ht, RGt), Kleve, Köln (EStift), Königswinter, Landskron, Leiningen, Limburg, Lingen, Lommersum, Looz-Corswarem, Lüdinghausen, Mark, Münster, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Siegen, Neuburg, Odenthal, Pfalz-Neuburg, Recklinghausen, Remagen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Salm-Horstmar, Schöller, Siegburg, Siegen, Tecklenburg, Trier, Weltersburg, Werden, Westerburg, Westfalen, Wildenburg, Wolkenburg (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Frankreich* Aachen, Aalst, Ahaus, Altkirch, Andechs, Anholt, Annweiler, Ansbach, Aosta, Arenberg, Arles, Artois, Asti, Bar, (Barbelstein bzw. Berwartstein), Barr, Basel (FBtm, Hochstift), Basel (RS), Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Beinheim, Belgien, Bellelay, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Bentinck, Berg, Bergzabern, Berwartstein, Besançon (EStift), Besançon (RS), Biel, Birkenfeld, Blankenberg, Blankenheim, Blieskastel, Bolchen, Bonn, Boppard, Bouillon, Brabant, Breisach, Bremen, Bretzenheim, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Cambrai, Chablais, Chalon, Chatillon, Clermont-en-Argonne, Cochem, Colmar, Cremona, Croy, Dagsburg, Dagstuhl, Dahn, Dann, Danzig, Daun, Dauphiné, Diedenhofen, Dillingen, Dörrenbach, Dreis, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Echternach, Eilendorf, Elsass, Elsass-Lothringen, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy, Finstingen, Flandern, Fleckenstein, Florenz, Frankfurt, Freckenhorst, Freiburg, Freudenburg, Fulda, Geizkofler, Geldern, Gemen, Generalstaaten, Genf, Genua, Germersheim, Gerolstein, Giech, Görz, Graubünden, Gronsfeld (Gronsveld), Habondange bzw. Habudingen, Hagenau, Hamburg, Hanau, Hanau-Lichtenberg, Hannover, Helfedange bzw. Helflingen, Hessen, Hessen-Kassel, Hohlandsburg, Holland, Homburg, Horburg, Hörstgen, Hoya, Illyrien, Istrien, Italien, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jülich, Kaiserslautern, Kärnten, Kaysersberg, Kehl, Kempfer, Kerpen, Kleve, Kobern, Köln (EStift), Köln (RS), Koßweiler, Krain, Kranichfeld, Kriechingen, Kronenburg, Kulmbach (Ht, Gt), Küstenland, Laer, Landau in der Pfalz, Leiningen, Lichtenberg, Lingen, Lombardei, Looz-Corswarem, Lothringen, Lübeck, Lüttich, Lützelstein, Luxemburg, Mailand, Mainz, Manderscheid, (Manderscheid-Gerolstein,) Mantua, Mark, Marlenheim, Mechernich, Metz (Hochstift), Metz (RS), Michelbach, Millendonk (bzw. Myllendonk), Minden, Modena, Moers, (Moers-Saarwerden,) Mömpelgard, Monaco, Mühlhausen, Munster, Münster, Münzenberg, Myllendonk, Namur, Nassau, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Neuenburg, Neuwürttemberg, Niederlande, Nizza, Novara, Oberehnheim, Oberelsass, Oberstein, Oldenburg, Oranien, Ortenberg, Osnabrück, Österreich, Ostfriesland, Parma, Pfalz, Pfirt, Piemont, Piombino, Preußen, Provence, Püttlingen, Rappoltstein, Ravenna, Ravensberg, Reckenheim, Reichenweier, Reifferscheid, Reipoltskirchen, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck, Rheingrafen, Rheinischer Ritterkreis (Rhein RiKreis bzw. Ritterkreis Rhein), Rheinprovinz, Richold, Rochefort, Rosheim, Romansweiler (Rumolsweiler), Saarbrücken, Saarburg, Saargebiet, Saarwerden, Sachsen-Lauenburg, Sachsenburg, Saffenburg, Salm, Salm-Anholt, Salm(-Reifferscheid)-Krautheim, Savoyen, Schleiden, Schleithal, Schlettstadt, Schweiz, Sedan, Seeland, Selz, Spanien, Speyer, Stablo und Malmedy, Stein, Steinfeld, Steinfurt, Straßburg, Sundgau, Tecklenburg, Thüringen, Tirol, Toul, Tournai, Trier, Triest, Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft), Utrecht (Ht), Utrecht (Hochstift), Venaissin, Venedig, Verdun, Vicenza, Vienne, Virneburg, Volterra, Vorderösterreich, Waldstädte, Wallis, Warspach, Wartenberg, Wasselnheim, Weilertal, Weißenburg (RS), Weißenburg (RPropstei), Werd, Westfalen, Westphalen, Wickisau (Willisau), Wickrath, (Wijlre,) Windisch Matrei, Windsheim, Winneburg, Wittem, Wolbeck, Worms, Württemberg, Wylre (Wijlre), Zürich (Ka), Zweibrücken (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Güterwyk Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hannover* (Ftm, Hztm, Residenz) Arenberg, Auburg, Bentheim, Bevern, Blumenthal, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Bremen, Calenberg, Celle, Dassel, Deutscher Bund, Diepholz, Duderstadt, Ebstorf, Eichsfeld, Emsland, Esens, Frankreich, Goslar, Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen, Grubenhagen, Hadeln, Hallermunt, Harlingerland, Hessen-Nassau, Hildesheim, Hohnstein, Hoya, Ilfeld, Jennelt, Kehdingen, Kurfürstenkollegium, Lauenburg, Lingen, Looz-Corswarem, Lüneburg, Mühlhausen, Münden, Neuenburg, Neuengleichen, Neuhaus (Amt), Niedersächsischer Reichskreis, Oldenburg-Wildeshausen, Osnabrück, Ostfriesland, Papenburg, Petkum, Platen(-Hallermunt), Plesse, Preußen, Ratzeburg, Regenstein (Reinstein), (Risum), Roden, Rotenburg, Rysum (Risum), Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Scharzfeld, Schweden, Spiegelberg, Stade, Sternberg, Stotel, Tecklenburg, Valangin, Verden, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Welfen, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westphalen, Wildeshausen, Wittmund, Wunstorf, Wursten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Hilten Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Holland* (Gt) Bayern, Bentheim, Burgund, Den Haag, Friesland, Generalstaaten, Hagestein, Hooge-Zwaluwe, Horstmar, Isselstein (bzw. Ijsselstein), Lage-Zwaluwe, Leerdam, Nassau-Dillenburg, Niederlande, Ostfriesland, Seeland, Tecklenburg, Utrecht, Zevenbergen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Limburg* (Hohenlimburg) (Gt) Are, Bedburg, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Broich, Isenberg, Isenberg-Limburg, Limburg-Styrum, Mark, Rheda, Tecklenburg, Westfalen, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Neuenhaus Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Niedersachsen* (L) Amelungsborn, Arenberg, Auburg, Bentheim, Bevern, Braunschweig, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Lüneburg, Bremen (EStift), Bruchhausen, Calenberg, Celle, Cloppenburg, Dannenberg, Dassel, Delligsen, Delmenhorst, Diepholz, Dinklage, Duderstadt, Ebstorf, Eichsfeld, Emsland, Esens, Everstein, Fischbeck, Gandersheim, Goslar (RS), Göttingen (ruS), Grubenhagen, Hadeln, Hallermunt, Hamburg, Hannover, Harlingerland, Helmstedt, Hildesheim, Homburg (Ht), Hoya, Jennelt, Jever, Kehdingen, Klettenberg, Kniphausen, Lingen, Lüneburg, Lütetsburg, Mecklenburg, Meppen, Münden, Münster, Neuengleichen, Neuhaus (Amt), Oldenburg, (Oldenburg-Wildeshausen,) Osnabrück (Hochstift), Ostfriesland, Papenburg, Petkum, Plesse, Preußen, Riddagshausen, Risum (Rysum), Rotenburg (Ht), Rüstringen, Sachsen, Saterland, Scharzfeld, Schaumburg (Gt), Spiegelberg, Stade, Stedingen, Stoteln, Tecklenburg, Varel, Vechta, Veltheim, Verden (Hochstift), Walkenried, Wildeshausen, Wittmund, Wolfenbüttel, Wunstorf, Wursten (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Nordhorn Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Preußen* (Hztm, KgR) Absberg, Adendorf, Ahaus, Altenkirchen, Altmark, Anhalt, Anholt, Ansbach, Appeldorn, Ardey, Arenberg, Arenfels, Arnsberg, Arnstein, (Arnstein-Barby bzw. Barby), Auburg, Auersperg, Baden-Württemberg, Barby, Barmstedt, Bayern, Bayreuth, Bedburg, Beilstein, Belgien, Bengel, Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Berg (G), Berleburg, Bettingen, Beuthen, Bevern, Birkenfeld, Blankenheim, Blieskastel, Blumenthal, Böhmen, Bonn, Boppard, Borken, Borth, Brackel, Brakel, Brand, Brandenburg (Mk), Braubach, Braunschweig-Celle, Braunschweig-Dannenberg, Braunschweig-Grubenhagen, Braunschweig-Harburg, Braunschweig-Lüneburg, Braunschweig-Oels, Brehna, Breidenbacher Grund, Breisig, Bremen (EStift), Bremen (freie RS), Breslau (Hztm), Breslau (Hochstift), Bretzenheim, Brieg, Broich, Büren, Burglayen, Burtscheid, Calenberg, Camberg, Canstein, Cappenberg, Celle, Cochem, Cosel, Cottbus, Crailsheim, Croy, Culm (Btm, L), (Kulm), Dagstuhl, Dassel, Daun, Derenburg, Deutsche Demokratische Republik, Deutscher Bund, Diepholz, Dietkirchen, Dinkelsbühl, Dithmarschen, Doberlug, Dohna, Dollendorf, Dortmund (RS, G), Dörzbach, Drachenfels, Dreis, Duderstadt, Duisburg, Dülmen, Dünwerde, Düren, (Düsseldorf, Dyck, Eberbach, Ebernburg, Ebersberg (RRi, Ht) bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Ebstorf, Ehrenburg, Eichsfeld, Eichstätt, Eiderstedt, Eilenburg, Eilendorf, Elben, Elbing, Elbingerode, Elkerhausen, Ellingen, Elmenhorst, Elten, Eltz, Emsland, Erfurt, Ermland, Erp (Erb), Eschwege, Eschweiler, Esens, Essen (RAbtei, RS), Esterau, Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenberg, Falkenstein (Ht, Gt), Fehmarn, Feuchtwangen, Finsterwalde, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankenberg (rriOrt), Frankenstein, Fränkischer Reichskreis, Frechen, Freckenhorst, Fredeburg, Fresenburg, Freudenburg (BgGtm), Freusburg, Fritzlar, Frohndorf, Frohnenbruch, Fulda (Abtei), Gammertingen, Geilenkirchen, Geldern, Gelnhausen, Gemen, Gemünden, Gerolstein, Gersfeld, Geseke, Geyern (G), Gimborn-Neustadt, Glatt, Glatz, Glogau, Glückstadt, Goschütz, Görlitz, Goslar (RS), Goslar Sankt Peter, Goslar Sankt Simon und Judas, Göttingen (ruS), Greifswald, Grenzau, Gronau, Gröningen (Ganerbschaft), Gröningen (Ht), Grottkau, Grubenhagen, Grumbach (G), Grüssau, Gudensberg, Gürzenich, Guttenberg, Gymnich, Habsburg, Hachenburg, Hadamar, Hadeln, Haffen, Hafner, Haigerloch, Halberstadt, Hallermunt, Hamb, Hamburg, Hammerstein, Hamminkeln, Hanau, Hanau-Münzenberg, Hannover, Harburg, Hardenberg, Harlingerland, Hasserode, Hattstein, Haun, Hechingen, Heimbach, Heisterbach, Heinsberg, Heldrungen, Helgoland, Helmarshausen, Henneberg, Herford (Frauenstift, RS), Hersfeld (RAbtei), Herstal, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Rotenburg, Hettingen, Hildesheim, Hohensolms, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Hohnstein, Holzappel, Holzhausen, Homburg vor der Höhe, Homburg (Ht), Hönningen, Hörde, Hörstgen, Horstmar, Hoya, Huckarde-Dorstfeld, Hückeswagen, Hülchrath, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Hünxe, Hutten, Hüttersdorf, Idstein, Ilfeld, Isenberg-Limburg, Isenburg, Isenburg-Birstein, Isenburg-Büdingen-Meerholz, Isenburg-Büdingen-Wächtersbach, Isenburg-Grenzau, Itter, Jägerndorf, Jauer, Jennelt, Jülich, Jungnau, Jünkerath, Jüterbog, Kaiserswerth, Kamenz (Stift), Kanstein (Canstein), Kassel, Katzenelnbogen, Kaufungen, Kehdingen, Kerpen (Ht), Kinderbeuern, Kinheim, Kirchberg, Klettenberg, Kleve, Knechtsteden, Kobern, Köln (EStift), Köln (freie RS), Königsberg, Königstein (Gt), Königswinter, Kornelimünster, Kranichfeld, Kreuzburg, Kreuznach, Kronberg, Kronenburg, Krottorf, Kröv, Kulm, Kulmbach, Kulmerland, Kurmark, Kyll, Laer, Landsberg, Landskron, Langenschwarz, Lauenburg, Lauschied, (Layen) (Burglayen), Lembeck, Leslau, Lichtenau, Lichtenberg, Liebenscheid, Liegnitz, Limburg (Gt), Limburg an der Lahn, Lindschied, Lingen, Lippe, Lixfeld, Lobenhausen, Lohra, Lommersum, Looz-Corswarem, Loslau, Löwenberg, Lübeck (Hochstift), Lübeck (RS), Lüdinghausen, Lüneburg (Ftm), Luxemburg, Machwitz, Magdeburg (EStift), Mainbernheim, Mainz (EStift), Mainz (Rep), Malmedy, Manderscheid, Manderscheid-Blankenheim, Manderscheid-Gerolstein, Manderscheid-Schleiden, Mansbach, Mansfeld, Marburg, Mark, Martinstein, Mechernich, Mecklenburg, Mecklenburg-Strelitz, Meerfeld, Mehr, Meiderich, Meisenbug, Memelgebiet, Mensfelden (Münzfelden), Meppen, Merseburg, Merxheim, Meschede, Messkirch, Meudt, Michelbach, Militsch, Millendonk bzw. Myllendonk, Minden, Moers, Molsberg, Monschau, Moresnet, Mühlhausen (RS), Münden, Münster (Hochstift), Münsterberg, (Münzfelden,) Myllendonk, Nalbach, Namslau, Nassau, Nassau-Diez, Nassau-Oranien, Nassau-Saarbrücken, Nassau-Siegen, Nassau-Usingen, Naumburg, Neiße, Netzedistrikt, Neuenahr, Neuenburg (Gt, Ka), Neuengleichen, Neuenheerse, Neuerburg, Neufra, Neuhaus (Amt), Neumark, Neuwied(, Niederisenburg), Niederlausitz, Niedersachsen, Nievern, Norddeutscher Bund, Nordhausen (RS, ruStift), Nordstrand, Nörvenich, Nürburg, Nürnberg (RS), Oberlausitz, Oberschlesien, Oberstein, Oberwesel, Odenthal, Oderberg, Oels, Oettingen, Olbrück, Oldenburg, Oppeln, Oranien, Osnabrück, Osterburg, Osterland-Föhr, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Osterspai, Ostfriesland, Ostpreußen, Ostrach, Ottweiler, Padberg, Paderborn, Papenburg, Pappenheim, Peitz, Petkum, Pfalz, Pfalz-Simmern, Pinneberg, Pless, Plesse, Plön, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Posen, Potsdam, Preetz, Preuschen, Priebus, Prüm, Quedlinburg, Ramholz, Ranis, Rantzau, Rath, Ratibor, Ratzeburg, Ravensberg, Recklinghausen, Regenstein, Reichenstein, Reifferscheid, Reizberg, Remagen, Rendsburg, (Rhade,) Rhaunen, Rheda, Rheina-Wolbeck, Rheinbund, Rheineck (BgGt), Rheingau, Rheingrafen, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Rietberg, Risum bzw. Rysum, Rödelheim, Rotenburg, Rüdesheim, Rügen, Rümmelsheim, Runkel, (Rysum,) Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Sachsen, Sachsen (Prov), Sachsen-Anhalt, Sachsen-Lauenburg, Sachsen-Weißenfels, Saffenburg, Sagan, Salm, Salm-Anholt, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Vallendar, Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Sayn, Scharzfeld, Schauen, Schaumburg, Schaumburg-Lippe, Schiffelbach, Schleiden, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein-Sonderburg, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Schlüchtern, Schmalkalden, Schöller, Schönau (ruHt), Schönau (Kl), Schönborn, Schönstadt, Schraplau, Schüller, Schwanenberg, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzenholz, Schweden, Schweidnitz, Schweighausen, Schweppenhausen, Seefeld, Seehausen, Senftenberg, Siegburg, Siegen, Sigmaringen, Simmern bzw. Pfalz-Simmern, Sinzig, Soden, Soest, Solms, Solms-Braunfels, Spiegelberg, Sprottau, Stablo, Stablo und Malmedy, Stade, Stapelholm, Stein (ruHt), Steinau, Steinfeld, Steinfurt (Ht), Stettin, Stolberg, Stolberg-Rossla, Stolberg-Stolberg, Stolberg-Wernigerode, Stormarn, Stotel, Stralsund, Straßberg, Südpreußen, Sugenheim, Sulau, Sulzbach (RDorf), Sylt, Tann, Tauroggen, Tecklenburg, Teltow, Teupitz, Thüringen, Thurn und Taxis, Torgau, Trachenberg, Treffurt, Triebel, Trier (EStift), Trier (freie RS), Troppau, Uckermark, Ungarn, Usingen, Valangin, Vallendar, Veen, Velen, Verden, Vestenberg, Veringen, Vetzberg, Vianden, Virneburg, Volmarstein, Vorpommern, Wächtersbach, Waldeck, Waldeck-Pyrmont, Waldkappel, Warburg, Wehrheim, Wehrstein, Weida, Weilburg, Weilnau, Weißenburg (RS), Welfen, Weltersburg, Werden, Werl, Wernigerode, Werth, Westerburg, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Westhofen, Westpreußen, Wetterau, Wetzlar, Weyhers, Wickrath, Wied, Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Wiesbaden, Wildenburg, Wildungen, Winden, Windsheim, Winneburg, Winnenthal, Witten, Wittenberg, Wittgenstein, Wittmund, Witzenhausen, Wohlau, Wolbeck, Wolgast, Wolkenburg, Wunstorf, Wursten, Württemberg-Oels, Ziegenhain, Züschen, Zyfflich-Wyler (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Pückler-Limpurg-Bentheim Limpurg-Speckfeld (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rheda* (bei Rheda-Wiedenbrück) (Ht) Bentheim-Tecklenburg, Berg, Freckenhorst, Lippe, Tecklenburg, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Rieneck* (Gt, RRi) Bentheim, Bickenbach, Burgsinn, Fränkischer Reichskreis, (Geyer,) Geyer von Giebelstadt(, Geyer zu Giebelstadt), Giebelstadt, Looz-Corswarem, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Reinhardsbrunn, Thüringen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Salm-Rheineck Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Schüttorf (Schüttdorf) Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Solms* (H, G) (Assenheim,) Bentheim, Bentheim-Tecklenburg, Braunfels, Butzbach, Falkenstein (Ht), (Freienseen), Freyensee, Gleiberg, Greifenstein (Ht), Hessen, Hungen, Laubach, Münzenberg, Neufürstliche Häuser, Oberrheinischer Reichskreis, Rödelheim, Solms-Assenheim, Solms-Hungen, Solms-Laubach, Solms-Münzenberg, Solms-Rödelheim, Sonnewalde, Wetterau, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinfurt* (Ht, Gt) Bentheim, Bentheim-Steinfurt, Gronau, Laer, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Staden, Steinfurt-Bentheim, Westfalen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Steinfurt-Bentheim* (Gt) Steinfurt (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Tecklenburg* (Gt) Bentheim, Berg, Bruchhausen, Emsland, Freckenhorst, Horstmar, Lingen, Münster (Hochstift), Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oldenburg, Oldenburg-Wildeshausen, Osnabrück, Preußen, Rheda, Saterland, Schwerin, Westfalen, Westfälisches Reichsgrafenkollegium, Wildeshausen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Twente Bentheim s. Twianta (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Uelsen Bentheim (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Utrecht* (Ht, Niederstift, Hochstift, Residenz) Anholt, Bentheim, Deutscher Orden, Deventer, Drente, Geldern, Groningen, Holland, Köln (EStift), Lorsch, Niederlande, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Oranien, Overijssel, Stoutenburg, Ter Horst, Vollenhove, Wijk-bij-Duurstede, Zutphen (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)
Westfälisches Reichsgrafenkollegium* (Arnstein-Barby,) Askanien, Barby (Arnstein-Barby), Bentheim, Blankenburg, Blankenheim, Bretzenheim, Delmenhorst, Diepholz, Dyck, Edelstetten, Fagnolle (Fagnolles), Gemen, Gimborn-Neustadt, Gronsfeld, Gundelfingen, Hallermunt, Hannover, Hoya, Kerpen (Ht, Gt), Kirchberg (BgGt), Ligne, Lingen, Lippe, Lösenich, Mark, Metternich, Millendonk bzw. Myllendonk, Moers, Nassau-Dillenburg, Nesselrode, Oldenburg, Ostfriesland, Platen (Platen-Hallermunt), Plettenberg, Pyrmont (Ht), Pyrmont (Gt), Rantzau, Ravensberg, Reckheim, Regenstein (Rheinstein), Reichenstein, Rheda, Rheineck, (Rheinstein,) Rietberg, Saffenburg, Salm-Reiffenscheid, Sayn-Altenkirchen, Sayn-Hachenburg, Sayn-Hachenburg-Kirchberg, Schaesberg, Schaumburg, Schleiden, Schlenacken, Schwarzenberg, Steinfurt, Sternberg, Tecklenburg, Virneburg, Waldeck, Wallmoden, Wetterauisches Reichsgrafenkollegium, Wickrath, (Wied,) Wied-Neuwied, Wied-Runkel, Winneburg, Wittem (held10aktuellmitregisterfürheld11NURHIERARBEITEN20150514.docx)