Suchtext: Aargau
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Abs. 146 Die Bundesrepublik Deutschland (357092 Quadratkilometer, 82,4 Millionen Einwohner, davon mehr als ein Zehntel Ausländer) setzt sich aus den Bundesländern Baden-Württemberg (Stuttgart), Bayern (München), Brandenburg (Potsdam), Bremen (Bremen), Hamburg (Hamburg), Hessen (Wiesbaden), Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Niedersachsen (Hannover), Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), Rheinland-Pfalz (Mainz), Saarland (Saarbrücken), Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Schleswig-Holstein (Kiel), Thüringen (Erfurt) sowie Berlin zusammen. Österreich (83871 Quadratkilometer, 8,26 Millionen Einwohner) besteht aus den 9 Bundesländern Niederösterreich (seit 1986 Sankt Pölten), Steiermark (Graz), Tirol (Innsbruck), Oberösterreich (Linz), Kärnten (Klagenfurt), Salzburg (Salzburg), Burgenland (Eisenstadt), Vorarlberg (Bregenz) und Wien (Wien). Die zu rund 75 % deutschsprachige Schweiz (41285 Quadratkilometer, 7,48 Millionen Einwohner) gliedert sich in die (bis 1999 23, seitdem) 26 Kantone (davon 6 Halbkantone) Aargau (Aarau), Appenzell-Außerrhoden (Herisau), Appenzell-Innerrhoden (Appenzell), Basel-Stadt (Basel), Basel-Land bzw. Basel-Landschaft (Liestal), Bern (Bern), Freiburg (Freiburg), Genf (Genf), Glarus (Glarus), Graubünden (Chur), Jura (seit 1979) (Delsberg/Delémont), Luzern (Luzern), Neuenburg (Neuenburg), Sankt Gallen (Sankt Gallen), Schaffhausen (Schaffhausen), Schwyz (Schwyz), Solothurn (Solothurn), Tessin (Bellinzona), Thurgau (Frauenfeld), Unterwalden nid dem Wald bzw. Unterwalden-Nidwalden (Stans), Unterwalden ob dem Wald bzw. Unterwalden-Obwalden (Sarnen), Uri (Altdorf), Waadt (Lausanne), Wallis (Sitten), Zug (Zug) und Zürich (Zürich). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
1016 Aargau (Gau, Landschaft, Grafschaft,
Kanton). Das schon vorgeschichtlich besiedelte, dann von den Römern
beherrschte, seit dem 5. Jahrhundert von den Alemannen eroberte und im 6.
Jahrhundert dem fränkischen Reich eingegliederte Gebiet um die Aare wird 763
erstmals als A. bezeichnet. Um 861 wurde zwischen Oberaargau und Unteraargau
geschieden. Der Oberaargau stand zu Anfang des 15. Jahrhunderts unter der
Herrschaft Berns, der Unteraargau unter der Herrschaft der Grafen von Habsburg,
die ihn 1264/1400 von den Grafen von Lenzburg bzw. den diesen 1173/1174 folgenden
Grafen von Kiburg (Kyburg) ererbt hatten. 1415 eroberte die schweizerische
Eidgenossenschaft den Unteraargau. Danach unterstand der westliche Teil mit
Lenzburg, Zofingen, Aarau und Aarburg Bern, kleinere Teile Luzern und Zürich,
die Grafschaft Baden, die Städte Mellingen und Bremgarten sowie das Freiamt im
Osten seit 1443 als gemeine Herrschaft den acht eidgenössischen Orten. 1528
wurde im Berner Gebiet die Reformation eingeführt. 1798 entstanden die beiden
Kantone A. und Baden der Helvetischen Republik, die 1803 unter Einbeziehung des
österreichischen Fricktals vereinigt wurden. 1805 wurde der A. souveräner
Kanton der Schweiz. 1831 erhielt er eine liberale Verfassung. 1841 wurden im
aargauischen Klosterstreit die Klöster aufgehoben.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E2; Curs, O., Deutschlands
Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (zwischen Aare und Reuß, Kirchberg);
Aargauer Urkunden, Bd. 1ff. 1930ff.; Aargauische Heimatgeschichte, hg. v.
Ammann, H., Bd. 1ff. Aarau 1930ff.; Halder, A., Geschichte des Kantons Aargau, Bd. 1 (1803-1830) 1953; Tschopp, C., Der Aargau. Eine Landeskunde, 2. A. Aarau 1962; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 22, 23, 24, 27, S. 266,
Aragouwe, Argowe, Argue, Argoia, Oberargeuue, Araris pagus; Polenz, P. v.,
Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert,
Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 21
Aragouwe I (zwischen dem Unterlauf der Aare und der Reuß; Stettler, B., Studien
zur Geschichte des oberen Aareraums im Früh- und Hochmittelalter, 1964; Moreau,
J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 32 Argovie; Borgolte, M.,
Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 55;
Hartmann, M., Die Römer im Aargau, 1985;
Eichenberger, K., Verfassung des Kantons Aargau,
1986; Geissmann, H., Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch für den Kanton Aargau (1847-1855), 1991.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 1227 Aragouwe I s. Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
1372 Baden
(Grafschaft, Residenz Habsburgs). B. im Aargau
war bereits in römischer Zeit ein Bad (Aquae Helveticae). 1415 wurde der 1291
an Habsburg gelangte Ort von den Schweizer Eidgenossen erobert und Sitz des
Landvogts der Grafschaft B. 1712 kam B. an Zürich, Bern und Glarus. Von 1798
bis 1803 bildete die ehemalige Grafschaft mit dem Freiamt den Kanton B., der
dann zum Kanton Aargau kam.
L.: Wolff 528; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E1/2; Die
Urkunden des Stadtarchivs zu Baden, hg. v. Welti, E., Bd. 1f. 1896ff.; Mächler,
R., Baden, Bern 1955; Mittler, O., Geschichte der Stadt Baden, 1962ff.; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003,
1, 1, 37, 748, 1, 2,27.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
1437 Basel
(Fürstbistum, Hochstift, Residenz). B. wird erstmals durch Ammianus Marcellinus
zum Jahre 374 bezeugt, ist aber sowohl urnenfelderzeitlich wie auch keltisch
und römisch (ca. 15 v. Chr.) besiedelt. Im 5. Jahrhundert erscheinen die ersten
alemannischen, im 6. Jahrhundert die ersten fränkischen Gräber. Um die Mitte
des 8. Jahrhunderts setzt mit Bischof Wala eine einigermaßen durchgehende Liste
von in B. residierenden Bischöfen ein, deren Bistum dem Erzbistum Besançon
untersteht und vielleicht am Anfang des 7. Jahrhunderts von (Basel-)Augst
(Augusta Rauracorum) nach B. übertragen wurde. 1033 wurde B. durch
Eingliederung des Königreichs Hochburgund, dem es seit 912 angehörte, in das
Reich reichsunmittelbar. Die weltliche Herrschaft der Bischöfe wurde vor allem
durch die Schenkung Moutier-Grandvals (Münster-Granfelden) seitens Rudolfs III.
von Burgund (999/1000) begründet. Dazu kamen verschiedenartige Rechte und Güter
(Grafschaft Härkingen bzw. Herkingen 1080, Herrschaft Rappoltstein im Elsass
1163), die aber teilweise rasch wieder vorloren gingen (z. B. Vogtei über die
Stadt). Im 13. Jahrhundert wurden die Herrschaften und Vogteien Birseck
(Reichslehen), Asuel, Ajoi (= Elsgau), Sornegau, Saint-Ursanne (Saint Ursanne),
Moutier-Grandval, Biel, La Neuveville, Montagne de Diesse (Montagne de Disse,
Tessenberg), Erguel und die Grafschaften Homberg und Pfirt (bis 1324) erworben
bzw. gesichert, im 14./15. Jahrhundert die Herrschaften Chauvilier (Chauvelin),
Hartmannsweiler, Buchegg und Franquemont. Seit dem 13. Jahrhundert begann sich
allerdings gleichzeitig die Stadt aus der Herrschaft der bischöflichen
Stadtherren, die seit 1395 meist in Pruntrut oder Delsberg residierten, in B.
selbst aber noch 1460 eine neue Universität gründeten, zu lösen und eine eigene
Herrschaft aufzubauen (endgültige Ablösung der Ansprüche 1585). Der südliche
Jura geriet seit der Mitte des 14. Jahrhunderts allmählich unter den Einfluss
der Eidgenossenschaft. 1528 verbot die Reichsstadt B. den Katholizismus und zog
die hochstiftischen Güter im Sornegau, Buchsgau, Sisgau und Frickgau an sich.
Der Bischof verlegte seinen Sitz bleibend nach Pruntrut (Porrentruy) und
verband sich 1577 mit den katholischen Kantonen der Eidgenossenschaft. Zum
Hochstift gehörten schließlich Biel, Neuenstadt und die Herrschaften Erguel,
Ilfingen (Illfingen), Tessenberg, Delsberg (Reichslehen), Pruntrut, Zwingen,
Birseck (Reichslehen), Pfeffingen (Reichslehen), Schliengen (Reichslehen) und
Freibergen (Freienberge) (Reichslehen) mit 20 Quadratmeilen und 60000
Einwohnern. 1792 besetzen Revolutionstruppen Frankreichs die zum Reich
gehörigen Teile Basels, verwandelten sie in eine Raurakische Republik und
gliederten sie am 23. 3. 1793 Frankreich ein (Departement du Mont Terrible).
1793 wurden die eidgenössischen Teile Basels annektiert. Der kleine
rechtsrheinische Teil des Hochstifts kam 1803 an Baden. Der Wiener Kongress
(1815) bestätigte im Übrigen die Zugehörigkeit zur Schweiz (Kantone Bern [als
Ausgleich für die Verselbständigung des Aargaus und der Waadt], Basel [Birseck]
und Neuenburg) und zu Frankreich.
L.: Wolff 237, 539; Zeumer 552 II a 21; Wallner 695 OberrheinRK 8; Zeumer
552ff. II a 21; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, II 72 (bis 1797)
C1, III 38 (1789) C5; Trouillat, J., Monuments de l'ancien évêché de Bâle, Bd.
1ff. 1825ff.; Vautrey, L., Histoire des évêques de Bâle, Bd. 1f. 1884ff.; Rohr,
H., Die Entstehung der weltlichen Gewalt der Bischöfe von Basel, 1915; Gaus,
K., Geschichte der Landschaft Basel und des Kantons Basel, 1932; Hieronymus,
K., Das Hochstift Basel im ausgehenden Mittelalter, 1938; Mayer-Edenhauser, T.,
Zur Territorialbildung der Bischöfe von Basel, ZGO N.F. 52 (1939); Seith, G.,
Die rechtsrheinischen Gebiete des Bistums Basel und ihr Übergang an Baden,
Diss. jur. Freiburg 1950; Fellmann, R., Basel in römischer Zeit, 1955; Bühler,
M., Gewohnheitsrecht und Landesherrschaft im ehemaligen Fürstbistum Basel,
1972; Marchal, G. u. a., Basel, LexMA 1 1980, 1505ff.; Kümmell, J., Bäuerliche
Gesellschaft und städtische Herrschaft im Spätmittelalter. Zum Verhältnis von
Stadt und Land im Fall Basel/Waldenburg 1300-1535, 1983; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 503, 1, 2, 39;
Gröbli, F., Bibliographie von Basel, 2005; Meyer, W., Da verfiele Basel
überall, 2006. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
1553 Bern
(Reichsstadt, Kanton). B., dessen Name wohl dem vorher zähringischen Verona
nachgebildet ist, wurde 1160/1191 von Herzog Berthold V. von Zähringen auf
ursprünglich burgundischem, später deutschem Königsgut gegründet. Nach dem
Aussterben der Herzöge fiel es 1218 an das Reich zurück und erlangte von Rudolf
von Habsburg 1274 die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit (Reichsstadt). Im
14. Jahrhundert erwarb die Stadt Güter im Umland (1323 Thun, 1324 Laupen, 1334
Reichsvogtei über Hasli, außerdem durch Schutzverträge 1265/1323 Interlaken,
1317 Sumiswald, 1329 Buchsee bzw. Münchenbuchsee). 1353 verbündete sie sich in
einem ewigen Bund mit der innerschweizerischen Eidgenossenschaft. Vor allem im
15. Jahrhundert baute sie ihr Gebiet durch Kauf und Eroberung vom Oberland bis
zum Jurasüdfuß zum größten Stadtstaat nördlich der Alpen aus (1377 Aarberg,
1382/1384 Burgdorf und Thun, 1388 Nidau und Büren, 1400 Frutigen, 1406
Landgrafschaft Burgund, 1413 Bipp bzw. Oberbipp, 1415 Aargau,
1535/1536 von Savoyen die Waadt [1564 Verzicht auf Gex und Thonon], insgesamt
100000 Untertanen bei 5000 Einwohnern). 1528 führte B. die Reformation ein.
Sein Gebiet umfasste schließlich mit 13000 Quadratkilometern rund ein Drittel
der heutigen Schweiz. 1798 verlor es Waadt, Aargau
und Oberland an die Helvetische Republik, wurde aber deren Hauptstadt. 1814/1815
erhielt B. als Entschädigung für die Verselbständigung des Aargaus und der
Waadt große Teile des Hochstifts Basel. Seit 1848 ist die Stadt B. Hauptstadt
der Schweiz.
L.: Wolff 519f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) C3; Die
Rechtsquellen des Kantons Bern, Bd. 1ff. 1902ff.; Rennefahrt, H., Grundzüge der
bernischen Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1928; Strahm, H., Studien zur
Gründungsgeschichte der Stadt Bern, 1935; Feller, R., Geschichte Berns, Bd.
1ff. 1946ff.; Gmür, R., Der Zehnt im alten Bern, 1954; Planungsatlas Kanton
Bern. Historische Planungsgrundlagen, hg. v. Grosjean, G., 1963; Ortsnamenbuch
des Kantons Bern (Alter Kantonsteil), Bd. 1 Dokumentation und Deutung, T. 1f.,
hg. v. Zinsli, P. u. a., 1976ff.; Junker, B., Geschichte des Kantons Bern seit
1798, Bd. 1ff. 1982ff.; Gerber, B., Öffentliches Bauen im mittelalterlichen
Bern, 1994; Pfister, M., Im Strom der Modernisierung, 1995; Gerber, R., Gott
ist Burger zu Bern, 2001; Berns mutige Zeit, hg. v. Schwinges, R., 2003; Studer
Immenhauser, B., Verwaltung zwischen Innovation und Tradition, 2006.
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Abs.
1554 Bernau
(Herrschaft). Unter der Landeshoheit Österreichs hatten seit 1635 die
Freiherren von Roll die von den Freien von Bernau 1236 an die Freien von
Gutenburg und danach an Henman von Reinach bzw. Rinach und Jakob von Rotberg
bzw. Raperg sowie Österreich gelangte Herrschaft B. mit Gansingen, Galten,
Büren Schwaderloch und Leibstatt im Aargau. S.
Roll zu B. Aargau
L.: Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz 2 (1924), 187.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2734 Fricktal
(Tal, Herrschaft, Kanton). Das durch die Sisseln entwässerte, etwa 130
Quadratkilometer große F. zwischen Jura und Schwarzwald unterstand im 12.
Jahrhundert den Grafen von Homburg, von Kiburg (Kyburg), der Stadt Rheinfelden
und dem Kloster Säckingen. Ihre Rechte gingen seit dem ausgehenden 12.
Jahrhundert an Habsburg über, das 1408 schließlich die Städte Laufenburg und Säckingen
erwarb. Am 29. 1. 1802 kam das F. mit den österreichischen Herrschaften
Rheinfelden und Laufenburg an die Schweiz (Kanton F.) und wurde am 9. 2. 1803
dem Kanton Aargau angegliedert.
L.: Wolff 41; Großer Historischer Weltatlas II 72 b (bis 1797) D1; Stalder, P.,
Vorderösterreichs Schicksal und Ende, 1932; Jegge, E., Die Geschichte des
Fricktales bis 1803, 1943; Graf, W., Die Selbstverwaltung der fricktalischen
Gemeinden im 18. Jahrhundert, 1966; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A.
1978. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2942 Glarus
(Kanton). Das ursprünglich rätisch, seit dem 6. Jahrhundert alemannisch
besiedelte Tal der Linth kam vermutlich im 9. Jahrhundert an das Kloster
Säckingen, dessen Schutzpatron, der heilige Fridolin, es christianisiert haben
soll. Im späten 13. Jahrhundert wurde es durch die den Grafen von Lenzburg (bis
1173), Otto von Burgund und den Grafen von Kiburg (Kyburg) 1264 folgenden
habsburgischen Vögte (Habsburg) bedroht. Deshalb verband sich die erstmals 1289
fassbare Talschaft 1323 mit Schwyz und 1352 mit den Eidgenossen der Schweiz und
erlangte durch den eidgenössischen Sieg bei Näfels 1388 die Unabhängigkeit.
1395 kaufte der Ort G. sämtliche Rechte von Säckingen, 1415 erlangte er vom
König die Reichsunmittelbarkeit sowie den Blutbann. Daneben beteiligte sich G.
an der Eroberung des Aargaus, bekam Anteil an den sog. gemeinen Herrschaften,
nahm 1436 zusammen mit Schwyz Toggenburg ins Landrecht auf und sicherte sich
die Pfandschaft über Uznach und Gaster. 1473 wurde G. vollberechtigtes Mitglied
der Eidgenossenschaft. 1517 kaufte es die Herrschaft Werdenberg und die
Herrschaft Wartau (Untertanenlande). 1528 trat es überwiegend zur Reformation
über. 1798 wurde G. mit den gemeinen Herrschaften, den Untertanenlanden, dem
Rheintal und dem Oberen Toggenburg als Kanton Linth Teil der Helvetischen
Republik. 1803/1815 wurde das ehemalige Glarner Gebiet als Kanton anerkannt.
1836 gab es sich eine am 22. 5. 1887 abgeänderte Verfassung mit Landsgemeinde,
Landrat, Landammann und Obergericht.
L.: Wolff 523f.; Spälti, H., Geschichte der Stadt Glarus, 1911; Thürer, G.,
Kultur des alten Landes Glarus, 1936; Stucki, F., Beiträge zur Geschichte des
Landes Glarus, 1936; Winteler, J., Geschichte des Landes Glarus, Bd. 1f.
1952ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Glarus, hg. v. Stucki, F., 1984;
Steinmüller, J., Glarus um 1800, 1989; Hauser, W., Die Entwicklung der
Zivilrechtspflege des Kantons Glarus, 1989; Tremp, E., Glarus, LexMA 4 1989,
1476f. (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
2943 Glatt
(Herrschaft). 731/736 erscheint G. bei Sulz am Neckar in einer Urkunde Sankt
Gallens. Am Ende des 13. Jahrhunderts gehörte es mit dem halben
Dürrenmettstetten und einem Sechstel Dettingen den Herren von Neuneck. Nach
deren Aussterben (1678) kam es durch Testament an das Domstift Trier, durch
Verkauf an den Freiherren von Landsee und 1706 an das Stift Muri im Aargau, das Dettingen, Dießen (bei Horb), Dettlingen
(Dettensee) und Neckarhausen anfügte. Nach der Säkularisation fiel die
Herrschaft G. an Hohenzollern-Sigmaringen und bildete bis 1854 ein Oberamt.
Über Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam G. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wetzel, J., Das hohenzollerische Schwarzwalddorf Glatt und das Adelsgeschlecht
von Neuneck, Bll. d. württemberg. Schwarzwaldvereins 19 (1911), Neudruck 1966;
Ottmar, J., Geschichte der Burg Neuneck, 1963; Hermann, W., Die niederadelige
Herrschaft Glatt vom Ende des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Zs. f.
hohenzollerische Geschichte 24 (1988).
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3171 Habsburg
(Grafen, Residenz). Nach der um 1020 vom ihnen verwandten (oder verschwägerten)
Bischof Werner von Straßburg und Förderer von Muri errichteten Burg H.
(Habichtsburg) an der Aare im heutigen schweizerischen Kanton Aargau nannten sich erstmals 1090 (urkundlich 1108
comes de Hauichburch) seit 952 (Guntramus dives) nachweisbare Grafen
(Eberhardiner), die vielleicht von den Herzögen des Elsass, den Etichonen,
abstammen und mit den Welfen verwandt waren. Sie waren im Elsass, am Oberrhein
(Grafschaft Klettgau) und zwischen Aare und Reuß begütert. Durch Beerbung
anderer schwäbischer Geschlechter vermehrten sie ihre Güter weiter. Seit Kaiser
Heinrich V. (1125) hatten sie die Grafschaft im oberen Elsass inne, seit 1170
auch die Grafschaften im Zürichgau und später im Aargau,
Frickgau und Thurgau, so dass sie bereits in der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts das wichtigste südwestdeutsche und eines der bedeutendsten
süddeutschen Geschlechter waren. Zwischen 1232 und 1238 spaltete sich die
1408/1415 erloschene Linie Habsburg-Laufenburg von der Hauptlinie, welche die
meisten Eigengüter im Elsass, die Grafenrechte im Aargau
und Zürichgau und die Landgrafschaft im Oberelsass behielt, ab. Seit dieser
Zeit verlor die dabei an die ältere Linie gelangte Burg H. ihre Bedeutung. Nach
dem Interregnum wurde Graf Rudolf von Habsburg, für den Kaiser Friedrich II.
Pate geworden war, 1273 zum deutschen König gewählt. Er beerbte die Grafen von
Kiburg (Kyburg) bei Zürich, besiegte 1278 den König von Böhmen, Ottokar II.,
und belehnte 1282 seine beiden Söhne mit den Herzogtümern Österreich und
Steiermark. 1306 gewann sein Sohn Rudolf Böhmen, das jedoch 1308 an das Haus
Luxemburg überging. Im zähen Ringen mit den 1438 aussterbenden Luxemburgern und
den Wittelsbachern wurden 1335 Kärnten und Krain, 1363 Tirol, 1368 Freiburg im
Breisgau und 1382/1383 Triest gewonnen. Seit 1359 wurde auf Grund gefälschter
Urkunden (sog. privilegium maius) der Titel eines (Pfalz-)Erzherzogs in
Anspruch genommen. 1379 teilte sich das Geschlecht unter den Brüdern Rudolfs
IV. in die albertinische Linie (Albertiner) in Niederösterreich und
Oberösterreich und die leopoldinische Linie (Leopoldiner) in Innerösterreich
(Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien, Görz, Tirol, Vorderösterreich), 1409/1411
die Leopoldiner Linie in eine jüngere steirische und eine Tiroler Linie (Tirol,
Vorderösterreich). Aus der albertinischen Linie erwarb Albrecht V. durch seine
Ehe mit Elisabeth von Luxemburg 1437 Böhmen und Ungarn, die 1457 aber wieder
verlorengingen. 1438 wurde Albrecht V., der Schwiegersohn König Sigmunds, als
Albrecht II. König. Sein Nachfolger Friedrich III. aus der steirischen leopoldinischen
Linie gewann erneut und auf Dauer für H. die deutsche Krone. Außerdem erwarb er
zu den ererbten Ländern Steiermark, Kärnten und Krain 1457 nach dem Tod seines
Neffen Ladislaus Postumus Niederösterreich und 1463 nach dem Tod seines Bruders
Oberösterreich. Zugleich wurde 1453 der Vorsitz der nicht zu den Kurfürsten
gezählten Habsburger im Rat der übrigen Reichsfürsten anerkannt. 1490 trat
Friedrichs III. kinderloser Vetter Siegmund Tirol und Vorderösterreich an
Maximilian I., den einzigen Sohn Friedrichs III., ab, so dass dieser nach dem
Aussterben der Albertiner Linie und der Tiroler Linie wieder die Gebiete aller
Linien vereinigte. Hinzu kamen die durch die Heirat (1477) mit Maria von
Burgund († 1482) angefallenen Lande der Herzöge von Burgund sowie 1500 Görz und
1505 nach dem bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg die Landvogtei Hagenau
(von der Pfalz), die schwäbische Herrschaft Weißenhorn sowie Kufstein,
Rattenberg und Kitzbühel (von Bayern), doch waren im 14. und 15. Jahrhundert
der Tiroler Linie die althabsburgischen Güter in der Schweiz verlorengegangen
(1415 Aargau, 1450 Zürich, 1460 Thurgau).
Maximilians Sohn Philipp der Schöne († 1506) heiratete die Thronerbin Spaniens
(Johanna von Spanien), so dass Maximilians Enkel Karl V. nach dem Tod seines
Vaters Philipp die ehemals burgundischen Niederlande, nach dem Tod seines
mütterlichen Großvaters, Ferdinand des Katholischen von Spanien, 1516 Spanien
mit Neapel/Sizilien und den in Amerika neu gewonnenen Kolonien sowie 1519 die
österreichischen Lande erben konnte. Diese überließ er 1521/1522/1526 seinem
jüngeren Bruder Ferdinand, so dass sich das Haus H. in eine Linie Spanien und
eine Linie Österreich (ohne Niederlande, Freigrafschaft Burgund und Mailand)
teilte. Ferdinand eroberte als Schwager des letzten Königs von Ungarn und
Böhmen 1526 Böhmen (mit Schlesien) und Ungarn und wurde damit Begründer der
österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. 1564 teilte sich das Haus Österreich
(Maximilian II. erhielt Niederösterreich und Oberösterreich, Böhmen und Ungarn,
Ferdinand Tirol und Vorderösterreich, Karl Innerösterreich mit Steiermark,
Kärnten und Krain), wurde aber 1598/1619 unter Ferdinand II. (1619-1637) von
der jüngeren steirischen Linie wieder vereinigt, da die von Maximilian II.
gegründete Linie ausstarb und die Nachkommen Ferdinands aus morganatischer Ehe
stammten. 1623 kamen Tirol und die Vorlande an Ferdinands Bruder Leopold
Wilhelm und dessen Nachkommen, doch starb diese Linie bereits 1665 im
Mannesstamm aus und kam Tirol 1705 zurück. 1700/1701 starben die Habsburger in
Spanien aus. Von Leopolds I. beiden Söhnen verstarb Joseph I. 1711, so dass der
verbleibende Karl VI. von Rechts wegen auch die spanischen Güter erlangen
konnte, durch den spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) im Ergebnis aber auf den
Erwerb der meisten spanischen Nebenländer (Neapel-Sizilien, Mailand, um die
Generalstaaten geschmälerte spanische Niederlande) beschränkt wurde. Als
letzter Habsburger im Mannesstamm regelte Karl VI. 1713 in der Pragmatischen
Sanktion die Thronfolge nach dem Aussterben im Mannesstamm und legte die
Unteilbarkeit der Güter fest. Weiter gelang ihm 1718 die endgültige Bannung der
seit dem 15. Jahrhundert entstandenen Türkengefahr, doch musste er Sizilien,
das soeben durch Heirat gewonnene Lothringen (faktisch) sowie Serbien und die
Walachei (1736-1739) aufgeben. Seine Tochter Maria Theresia (1740-1780) verlor
in den schlesischen Kriegen (1740/1742, 1744, 1756/1763) Schlesien bis zur Oppa
und die Grafschaft Glatz an Preußen. Wegen ihrer Heirat mit Franz Stephan von
Lothringen wurde die Dynastie von nun an als Haus Habsburg-Lothringen
bezeichnet. Aus der kinderreichen Ehe stammten Joseph II., Leopold II. und
Ferdinand, der Gründer des Hauses Österreich-Este (Modena, bis 1859/1875).
Joseph II. vollendete im Geiste der Aufklärung die schon von Maria Theresia
begonnene Umformung der Erblande zu einem modernen absolutistischen und
zentralistischen Staat und erreichte zudem Landgewinne aus dem 1778/1779
ausgefochtenen bayerischen Erbfolgekrieg und der ersten Teilung Polens.
Leopolds II. Sohn Franz II. war letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
(deutscher Nation). Am 11. 8. 1804 nahm er als Reaktion auf die Selbsternennung
Napoleons zum Kaiser der Franzosen den Titel Kaiser von Österreich an. Am 6. 8.
1806 verzichtete er infolge der Bildung des Rheinbunds auf den deutschen
Kaiserthron. Die schweren Territorialverluste von 1801/1805/1809 wurden
1814/1815 wieder ausgeglichen. In Italien begründeten die Habsburg-Lothringer
Sekundogenituren und Tertiogenituren (Toskana, Modena), die im Zuge der
Einigung Italiens 1860 abgesetzt wurden. 1859 verlor Österreich auch die
Lombardei und 1866 Venetien an Italien. Als Folge des ersten Weltkrieges
verzichtete Kaiser Karl I. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften,
ohne abzudanken. Die dadurch entstehende, im Wesentlichen auf deutschsprachige
Gebiete beschränkte Republik (Deutschösterreich bzw.) Österreich hob durch
Gesetz vom 3. 4. 1919 alle Herrscherrechte des Hauses Habsburg-Lothringen auf.
In Ungarn verloren die Habsburger durch Gesetz vom 6. 11. 1921 den Thron.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Monumenta Habsburgica, Bd. 1ff. 1854ff.; Schulte, A., Geschichte der
Habsburger in den ersten drei Jahrhunderten, 1887; Luschin v. Ebengreuth, A.,
Österreichische Reichsgeschichte, Bd. 1f. 1895; Tezner, F., Der österreichische
Kaisertitel, seine Geschichte und seine politische Bedeutung, (Grünhuts)
Zeitschrift für das Privat- und öffentliche Recht der Gegenwart 25 (1898),
351ff.; Koehler, C., Stammtafel des Hauses Habsburg und Habsburg-Lothringen,
1900; Turba, G., Geschichte des Thronfolgerechts in allen habsburgischen
Ländern, 1903; Regesta Habsburgica. Bd. 1,1ff. Die Regesten der Grafen von
Habsburg bis 1281, bearb. v. Steinacker, H., 1905ff.; Kahler, E. v., Das
Geschlecht Habsburg, 1919; Ammann, H., Die Habsburger und die Schweiz, 1931;
Feine, H., Die Territorialbildung der Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA
67 (1950), 176; Wandruszka, A., Das Haus Habsburg. Die Geschichte einer
österreichischen Dynastie, 2. A. 1968; Hellbling, E. C., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, Wien 1956; Hantsch, H., Die Geschichte
Österreichs, Bd. 1 4. A. 1959, Bd. 2 2. A. 1953; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs, 8. A. 1990; Uhlirz, K./Uhlirz, M., Handbuch der Geschichte
Österreich-Ungarns, 2. A. 1963; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Appennin,
1964; Randa, A., Österreich in Übersee, 1966; Stadtmüller, G., Geschichte der
habsburgischen Macht, 1966; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Wandruszka, A., Das Haus Habsburg, 1978; Wachter, D., Aufstieg der Habsburger.
Das Reich und Europa im 13./14. Jahrhundert, 1982; Rieger, E., Das
Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984; Brauneder, W., Österreichische
Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Hödl, G., Habsburg und Österreich
1273-1493, 1988; Die Habsburger, Ein biographisches Lexikon, hg. v. Hamann, G.,
1988; Herm, G., Der Aufstieg des Hauses Habsburg, 1988; Evans, R., Das Werden
der Habsburgermonarchie 1550-1700, 1989; Scheibelreiter, G., Habsburger, LexMA
4 1989, 1815f.; Kann, R., Geschichte des Habsburgerreiches, 1990; Krieger, K.,
Die Habsburger im Mittelalter, 1994; Bérenger, J., Die Geschichte des
Habsburgerreiches, 1995; Die Habsburger im deutschen Südwesten, hg. v.
Quarthal, F. u. a., 1999; Nuss, P., Les Habsbourg en Alsace, 2002; Sauter, A.,
Fürstliche Herrschaftsrepräsentation, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 85, 1, 2,
245; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 503; Meier, B., Ein
Königshaus aus der Schweiz, 2008; Die Habsburger zwischen Aare und Bodensee,
hg. v. Niederhäuser, P., 2010.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
3959 Kiburg,
Kyburg (Grafen). 1027 ist die Burg K. südlich von Winterthur erstmals bezeugt.
Nach 1030 wurde sie vom König eingezogen. Sie fiel 1065 über die Erbtochter
Adelheid von Winterthur aus dem Geschlecht der Udalrichinger an die Grafen von
Dillingen, die sich seit der Mitte des 12. Jahrhunderts Grafen von K. nannten.
1172/1173 erlangten die Grafen von K. beim Aussterben der Grafen von Lenzburg
die Grafenrechte im Zürichgau. 1180 wurde in einen schwäbisch-dillingischen und
einen schweizerisch-kiburgischen Zweig (schweizerisch-kyburgischen Zweig)
geteilt. Weitere linksrheinisch gelegene Güter kamen 1218 aus dem Erbe der
verschwägerten Herzöge von Zähringen hinzu. Um 1255 wurde geteilt. Beim
Aussterben der Grafen von K. 1264 fiel das Erbe (u. a. Grafenamt im Thurgau,
Reichsvogteien Glarus und Zürich, nach 1273 [Verheiratung der Erbtochter Anna
mit Eberhard von Habsburg-Laufenburg] Güter im Aargau,
Zürichgau und den späteren Waldstätten) an Graf Rudolf von Habsburg. 1419 starb
die Habsburger Linie Kiburg (Neukiburg [Neukyburg], Kiburg-Burgdorf
[Kyburg-Burgdorf]) aus. 1452/1460 ging die Grafschaft K. über eine Verpfändung
an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren.
L.: Wolff 519; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Brun, D.,
Geschichte der Grafen von Kyburg bis 1264, Diss. phil. Zürich 1913;
Dürr-Baumgartner, M., Der Ausgang der Herrschaft Kyburg, 1918/1919; Feldmann,
M., Die Herrschaft der Grafen von Kyburg im Aaregebiet 1218-26, 1926;
Largiadèr, A., Die Kyburg, 1946; Die Grafen von Kyburg, 1981; Rieger, E., Das
Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984, Archiv für Diplomatik
Beiheft 5; Rieger, E., Das Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg,
hg. v. Härtel, R., 1986; Eberl, I., Kiburg, LexMA 5 1990, 1119; Marquardt, B.,
Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4049 Königsfelden
(im Aargau) Residenz des Grafen von Habsburg)
L.: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 305.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4192 Landgrafschaften
s. Aargau, (Albgau,) Baar, Breisgau, Elsass,
Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg,
Leuchtenberg, (Linzgau,) Nellenburg, Ortenau, Stühlingen, Thurgau, Thüringen.
L.: Mayer, T., Über die Entstehung und Bedeutung der Landgrafschaften, ZRG GA
58 (1938). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4236 Laufenburg
(Herrschaft, Grafen). Schon 1173 trug eine Linie der Grafen von Habsburg die
Burg L. am Rhein bei Waldshut vom Kloster Säckingen zu Lehen. 1232/1238
spaltete sich von Habsburg eine Linie Habsburg-Laufenburg ab. 1306 verkaufte
der letzte Graf die Herrschaft an die Grafen von Habsburg (und Herzöge von
Österreich). Damit zählte sie später zum österreichischen Reichskreis.
1408/1415 erlosch die Linie endgültig. 1801 kam L. zum Aargau
der Schweiz. Das rechtsrheinische Kleinlaufenburg/L. in Baden fiel 1805 an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Hölzle, Beiwort 1; Wernli, F., Die
Stadt Laufenburg von 1386-1496, 1912; Schib, K., Geschichte der Stadt
Laufenburg, 1951; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 339.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4320 Lenzburg
(Grafen). Von den Grafen des Aargaus fiel die L. 976 an den Reichsvogt von
Zürich, dessen Familie sich später nach der L. nannte. Sie hatte die Vogtei
über Schänis (Schännis), Beromünster, Zürich, Säckingen und Einsiedeln und die
Grafschaft im Zürichgau. Die 1101 durch Teilung entstandene, 1172 ausgestorbene
Linie Baden der Grafen von L., die von den Staufern die Grafschaften Blenio und
Leventina erhalten hatten, vererbte ihre Güter (Reichsvogtei von Zürich,
Grafschaft im Zürichgau) über die Erbtochter Richenza an die Grafen von Kiburg
(Kyburg) die 1173 ausgestorbene Linie L. durch Testament an Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, der Teile der Reichslehen an die Grafen von Habsburg und an seinen
Sohn Pfalzgraf Otto sowie an die Herzöge von Zähringen (Kirchenvogtei in
Zürich) gab. Von ihm kamen die Güter an die Grafen von Habsburg und Kiburg
(Kyburg).
L.: Wolff 519; Attenhofer, E., Die Grafen von Lenzburg, Lenzburger
Neujahrsblätter 1943, 5ff.; Kläui, H., Das Aussterben der Grafen von Lenzburg
und die Gründung der Stadt Winterthur, Winterthurer Jb. 1973, 39ff.; Eberl, I.,
Lenzburg, LexMA 5 1991, 1874.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
4924 Muri
(Abtei). Um 1027 wurde M. an der Bünz als Eigenkloster der Grafen von Habsburg
gegründet und von Einsiedeln aus besetzt. Güter lagen in Muri, Hermetschwil,
Küssnacht, Gersau, Buochs, Thalwil, Rufach (Ruoffach) und Bellingen (Breisgau).
1415 kam die Vogtei von Habsburg an die Eidgenossen der Schweiz (gemeine
Herrschaft). 1622/1649 wurde das Kloster exemt und 1701 zur Fürstabtei erhoben.
1706 erwarb es die Herrschaft Glatt. 1798 fielen seine Güter in der Schweiz an
die Helvetische Republik, im Übrigen 1802/1803 an Württemberg und
Hohenzollern-Sigmaringen. 1803 erneuert, wurde es 1841 aufgehoben und 1843/1845
nach Gries bei Bozen verlegt.
L.: Wolff 529; Das Kloster Muri im Kanton Aargau,
hg. v. Kiem, M., 1883; Kiem, M., Geschichte der Benedictinerabtei Muri-Gries,
Bd. 1,2 1888, 1891; Rösener, W., Grundherrschaft im Wandel, 1991;
Gilomen-Schenkel, E., Muri, LexMA 6 1992, 943.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5216 Oberargeuue
s. Aargau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 301; Polenz, P. v.,
Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert,
Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 21
Aragouwe I (zwischen dem Unterlauf der Aare und der Reuß). (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
5848 Rheinfelden
(Reichsstadt, Herrschaft). Um 1130 gründeten die Herzöge von Zähringen als
Erben älterer, von den Königen von Burgund abstammender Herren bzw. Grafen von
R. im Aargau die Stadt R. Nach dem Aussterben
der Herzöge von Zähringen (1218) wurde R. Reichsstadt. Später wurde es an
Habsburg verpfändet. Zur Grafschaft R., die am Ende des 18. Jahrhunderts über
den Breisgau Österreichs zum österreichischen Reichskreis zählte, gehörte seit
dem 14. Jahrhundert auch Wyhlen. Napoleon I. vereinigte 1802 das Fricktal samt
R. und Laufenburg mit dem Aargau. Am 9. 2. 1803
wurden die Gebiete dem Aargau und damit der
Schweiz eingegliedert.
L.: Wolff 41; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Schib, K., Stadtgeschichte von Rheinfelden,
1961; Die Salier und das Reich, Bd. 1 1991; Struve, T., Rheinfeldener, LexMA 7
1995, 783; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 517.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
6538 Schweiz
(Land). Nach der Aufteilung des karolingischen Reiches gehörte das Gebiet der
späteren S. im westlichen Teil zu Burgund, im östlichen Teil zum deutschen
Reich. 1032/1033 kam das Königreich Burgund zum Reich. 1127 traten die Herzöge
von Zähringen, die während des Investiturstreites Zürich als Reichslehen
gewonnen hatten, als Rektoren von Burgund die Nachfolge der ausgestorbenen
Grafen von Burgund an. Bei ihrem Aussterben 1218 zerfiel ihr Herrschaftsgebiet
in teilweise reichsunmittelbare Teilherrschaften. 1231 kaufte König Heinrich
(VII.) zur Sicherung des Gotthardpasses den Grafen von Habsburg, die über die
Grafen von Kiburg (Kyburg) das Erbe der Herzöge von Zähringen erlangt hatten,
die Leute von Uri ab und versprach ihnen ewige Reichsunmittelbarkeit. 1240
erlangten die Leute von Schwyz ein ähnliches Privileg von Kaiser Friedrich II.,
konnten sich aber gegen Habsburg nicht durchsetzen. Am Anfang des Monats August
1291 schlossen sich wenige Tage nach dem Tod Rudolfs von Habsburg die drei im
ehemaligen Herzogtum Schwaben gelegenen Landschaften (Waldstätte) Uri mit
Altdorf, Schwyz mit Schwyz und Unterwalden (Nidwalden mit Stans und Obwalden
mit Sarnen) in einem ewigen Bündnis gegen die Grafen von Habsburg und jede
andere herrschaftliche Einmischung zusammen. König Heinrich VII. dehnte am 3.
6. 1309 die Reichsunmittelbarkeit auf Unterwalden aus. Das Gebiet der drei
Bündnispartner wurde ein einem Reichsvogt unterstellter Gerichtsbezirk. Als die
Herzöge von Österreich aus dem Hause Habsburg auf Grund eines Überfalles von
Schwyz auf Kloster Einsiedeln gegen die Schwyzer militärisch vorgingen, wurden
sie am 15. 11. 1315 bei Morgarten besiegt. Als Eidgenossen bekräftigten Schwyz,
Uri und Unterwalden (Waldstätte), auf die bald auch der Name der Schwyzer
(Switenses, Swicenses, Anfang 14. Jahrhundert Sweizer) allgemein überging,
daraufhin ihren Bund. 1318 begaben sich die Herzöge ihrer gräflichen Rechte.
Bald verlor der Reichsvogt seine Bedeutung. 1332 schloss sich Luzern dem Bund
an, 1351 die freie Reichsstadt Zürich, 1352 Glarus und Zug, 1353 das 1218
Reichsstadt gewordene Bern (achtörtiger Bund, Eidgenossenschaft der acht alten
Orte, Bezeichnung als Orte seit 1426). 1386 und 1388 wurde Habsburg bei Sempach
und Näfels erneut geschlagen. 1411 schloss sich Appenzell, das der Herrschaft
Sankt Gallens entkommen wollte, an, 1415 wurde der restliche Aargau als Untertanenland einverleibt. Im Süden griff
Uri nach dem Wallis, dem Urserental und dem Tessin aus. 1450 wurde nach einer
durch den Streit um Toggenburg ausgelösten Entfremdung Zürich zurückgewonnen,
1460 dem habsburgischen Erzherzog von Tirol der Thurgau entrissen. 1481 wurden
Freiburg und Solothurn aufgenommen, womit die Eidgenossenschaft erstmals über
den deutschsprachigen Raum hinausgriff. 1495 lehnten die Eidgenossen Beschlüsse
des Reichstags, die sie mit der Einführung des gemeinen Pfennigs und des
Reichskammergerichts an das Reich binden wollten, ab. 1499 lösten sie sich
tatsächlich vom Reich. 1501 zwangen sie Basel und Schaffhausen zum Eintritt.
1513 wurde Appenzell als 13. Ort aufgenommen. 1512/1526 wurde ein Teil der
Lombardei (Tessin, Veltlin), 1563 von Bern das Waadtland gewonnen. Die durch
die Reformation (Zwingli, Calvin) drohende Spaltung konnte verhindert werden,
doch wurde die S. konfessionell gespalten, wobei sieben Orte katholisch
blieben. 1648 schied die Eidgenossenschaft mit 13 Orten und 10 zugewandten
Orten (Reichsabtei und Stadt Sankt Gallen, Biel, Rottweil, Mülhausen, Genf,
Neuenburg, Hochstift Basel [1579], Wallis, Graubünden) aus dem Reich aus, dem
seitdem aus dem betreffenden Gebiet nur noch der Reichsabt von Sankt Gallen und
der Bischof von Basel angehörten. Die einzelnen Orte entwickelten bis zum 17.
Jahrhundert überwiegend eine aristokratische Verfassung und verwalteten ihre
Landgebiete wie die ihnen gemeinsam gehörenden Gebiete in deutlicher
Abhängigkeit. 1798 griff auf Ruf der Anhänger der revolutionären Ideen
Frankreich ein und errichtete die Helvetische Republik. Seitdem heißen die Orte
Kantone. Mülhausen, das Hochstift Basel, Biel, Neuenburg und Genf kamen zu
Frankreich, das Veltlin zur Zisalpinischen Republik. Auf Grund eines Aufstands
gab Napoleon am 19. 2. 1803 eine neue Verfassung für die 13 alten und 6 neuen
Kantone (Sankt Gallen, Graubünden, Aargau,
Thurgau, Tessin und Waadt). Wallis wurde verselbständigt und 1810 Frankreich
einverleibt, Neuenburg von 1806 bis 1813 ein Fürstentum des französischen
Marschalls Berthier. 1814 kamen die von Frankreich entrissenen Gebiete mit
Ausnahme Veltlins zurück. Das Hochstift Basel fiel an Bern. Genf, Wallis und
Neuenburg vermehrten die Zahl der Kantone auf 22. 1815 wurde die dauernde
Neutralität des am 7. 8. 1815 errichteten lockeren Staatenbundes anerkannt. Die
Verfassung vom 12. 9. 1848 machte die S. zu einem Bundesstaat. Die Verfassung
vom 29. 5. 1874 verstärkte die Bundesgewalt. 1978 spaltete sich von Bern der
Kanton Jura ab, so dass seitdem insgesamt 26 Kantone und Halbkantone bestehen.
Da die Halbkantone bei dem für Verfassungsabstimmungen erforderlichen sog.
Ständemehr (Mehrheit der Ständestimmen) nur eine halbe Stimme haben, setzt sich
die S. verfassungsrechtlich aus 23 Ständen zusammen. Zum 1. 1. 2000 wurde die
Verfassung überarbeitet (z. B. Streikrecht, Sozialziele, Recht des Kindes).
L.: Wolff 517; Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 278; Dierauer, J., Geschichte der
schweizerischen Eidgenossenschaft, Bd. 1ff. 4. A. 1912ff.; Heusler, A.,
Schweizerische Verfassungsgeschichte, Basel 1920; Gagliardi, E., Geschichte der
Schweiz, Bd. 1ff. 3. A. 1938; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz,
hg. v. Türler, H. u. a., Bd. 1-8 1921ff.; Gasser, A., Die territoriale
Entwicklung der Schweizer Eidgenossenschaft 1291-1797, 1932; Quellenwerk zur
Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft, Abt. 1ff. 1933ff.; Näf, W., Die
Eidgenossenschaft und das Reich, 1940; Mayer, T., Die Entstehung der Schweizer
Eidgenossenschaft und die deutsche Geschichte, DA 6 (1943); Blumer, W.,
Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz von Anfang bis 1802, hg. v. d.
Schweizerischen Landesbibliothek Bern, 1957; Historischer Atlas der Schweiz,
hg. v. Ammann, H./Schib, K., 2. A. 1958; Pfister, R., Kirchengeschichte der
Schweiz, 1964; Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 1f. 1971f.; Meyer, B.,
Die Bildung der Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert, 1972; Bohnenblust, E.,
Geschichte der Schweiz, 1974; Ruffieux, R., La Suisse de l’entre-deux-guerres,
e 1974; Im Hof, U., Geschichte der Schweiz, 5. A. 1991, 7. A. 2001, 8. A: 2007;
Peyer, H. C., Verfassungsgeschichte der alten Schweiz, Zürich 1978, Neudruck
1980; Braun, R., Das ausgehende Ancien Régime in der Schweiz, 1984;
Schuler-Adler, H., Reichsprivilegien und Reichsdienste der eidgenössischen Orte
unter König Sigmund 1410-1437, 1985; Mattmüller, M., Bevölkerungsgeschichte der
Schweiz, Bd. 1f 1987; Furrer, N., Glossarium Helvetiae Historicum, Ortsnamen
1991; Greyerz, H. v. u. a., Geschichte der Schweiz, 1991; Schweizer Lexikon,
Bd. 1ff. 1991ff.; Handbuch der historischen Stätten der Schweiz, hg. v.
Reinhardt, V., 1996; Böning, H., Der Traum von Freiheit und Gleichheit, 1998;
Kästli, T., Die Schweiz, 1998; Historisches Lexikon der Schweiz, hg. v. d.
Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1ff. 2002ff.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7534 Waninctal
(Gau im Aargau) S. Wehntal.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 67, 90, III, 8,
28, 29, Waninctal, ‚Wehntal‘.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
7581 Wehntal
(Gau im Aargau, Wanincta)l
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 67, 90, III, 8,
28, 29 Waninctal, ‚Wehntal‘.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs.
8038 Zürich
(Reichsstadt). Am Ort des römischen Turicum (am Lindenhof) gründete Kaiser Karl
der Große neben einem Königshof das Chorherrenstift Großmünster Z. (810/820
Zurih), König Ludwig der Deutsche 853 die Reichsabtei Fraumünster
(Frauenmünster). Die Reichsvogtei (Kastvogtei) hierüber kam 1098/1173 als Erbe
der Grafen von Lenzburg (10. Jahrhundert) an die Herzöge von Zähringen. Mit
deren Aussterben 1218 erlangte Z. Reichsunmittelbarkeit. Mit Hilfe König
Rudolfs von Habsburg unterwarf Z. den umwohnenden Adel. Am Ende des 13.
Jahrhunderts brachte es das Fraumünster (Frauenmünster) und das Großmünster
unter seine Herrschaft. 1291 schloss es ein erstes Bündnis mit Uri und Schwyz.
Von 1313 bis 1336 verband es sich mit den Habsburgern. 1351 schloss es sich der
Eidgenossenschaft der Waldstätte an. Bald wurde es, begünstigt durch die Lage
an der Straße vom Sankt Gotthard nach Basel, Mittelpunkt der Eidgenossenschaft
der Schweiz. Bereits im 14. Jahrhundert erlangte es ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet am Zürichsee (Wädenswil 1342, Zollikon 1358, Küsnacht am
Zürichsee 1384, Thalwil [Talwil] 1385). Zwischen 1400 und 1415 erwarb es die
Herrschaften am See Greifensee (1402), Grüningen (1408), Regensberg (1409), die
Reichsgrafschaft Kiburg (Kyburg) (1424/1452) und ein Stück des östlichen
Aargaus (Freiamt, Kelleramt, Steinhausen [1415], Andelfingen [1434]). In der
Reichsmatrikel von 1521 wurde es nicht mehr geführt. Unter Zwingli setzte sich
seit 1523 die Reformation durch. 1648 erlosch die Reichszugehörigkeit mit der
übrigen Eidgenossenschaft der Schweiz. Seit 1712 übernahm Z. zusammen mit Bern
wieder die 1531 verlorene Führung der Eidgenossenschaft. S. Zürich (Kanton).
L.: Wolff 518f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F2; Bluntschli,
J., Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt und Landschaft Zürich, 2 Teile 2. A.
1856; Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1ff. 1888ff.;
Dändliker, K., Geschichte der Stadt und des Kantons Zürich, Bd. 1ff. 1908ff.;
Largiadèr, A., Die Anfänge der zürcherischen Landschaftsverwaltung, 1932;
Weiss, L., Verfassung und Stände des alten Zürich, 1938; Largiadèr, G.,
Geschichte von Stadt und Landschaft Zürich, Bd. 1f. 1943 ff; Kunz, E., Die
lokale Selbstverwaltung in den zürcherischen Landgemeinden im 18. Jahrhundert,
Zürich 1948; Kläui, P./Imhof, E., Atlas zur Geschichte des Kantons Zürich,
1951; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 30, 31,
32, Zurihgouwe, pagus Thuregum, Duricinum, Turegia provincia, ‚Zürichgau‘;)
Karte des Kantons Zürich aus dem Jahre 1667 in 56 Messtischblättern von Gugger,
H. C., hg. v. Imhof, E./Winkler, E., 1967; Raiser, E., Städtische
Territorialpolitik im Mittelalter, Diss. phil. Hamburg 1969; Plattner, A., Die
Herrschaft Weinfelden, 1969; Vogt, E./Meyer, E./Peyer, H. C., Zürich von der
Urzeit zum Mittelalter, 1971; Dietrich, C., Die Stadt Zürich und ihre Landgemeinden
während der Bauernunruhen von 1489 bis 1525, 1985; Zürich. Geschichte einer
Stadt, hg. v. Schneebeli, R., 1986; Geschichte des Kantons Zürich, Bd. 1 1995;
Hürlimann, K., Zürich, LexMA 9 1998, 790; Kleine Zürcher Verfassungsgeschichte
1218-2000, hg. v. Staatsarchiv des Kantons Zürich 2000; Koch, B., Neubürger in
Zürich, 2002; Vonrufs, U., Die politische Führungsgruppe Zürich (1450-1489),
2002; Müller, M., Gesellschaftlicher Wandel und Rechtsordnung, 2005; Die
Entstehung der neuen Zürcher Kantonsverfasssung, 2006; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 261.
(held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8064 Aarau Aargau, Konstanz (Hochstift) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8068 Aarburg Aargau, Toggenburg (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8071 Aargau* (Gau, Lschaft, Gt, Ka) Baden, Basel (FBtm, Hochstift), Bern, Bernau, Fricktal, Glarus, Habsburg, Kiburg (Kyburg), Laufenburg, Lenzburg, Rheinfelden, Schweiz, Zürich (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8487 Aragouwe I s. Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 8712 Baden* (Kanton Aargau) Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9001 Bern* (Ka, RS) Aarberg, Aargau, Baden, Basel (FBtm), Biel, Burgdorf, Echallens, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Grandson, Greyerz, Haslital, Jura, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Moutier, Murten, Neuenburg, (Neuveville,) Neuenstadt, Payerne, Rapperswil, Sankt Gallen (RAbtei), Saint-Maurice, (Sankt Moritz,) Schweiz, Solothurn, Waadt, Wangen, Zähringen, Zehngerichtenbund, Zürich (RS) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9003 Bernau* (bei Leibstadt im Aargau) (Ht) Roll (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 9513 Bremgarten (im Kanton Aargau) Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 11197 Fricktal* (Tal, Ht, Ka) Aargau, Breisgau, Rheinfelden, Vorderösterreich (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 11903 Grüth (bei Rothrist im Aargau) s. Greith (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 11998 Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 12377 Helvetische Republik Aargau, Appenzell, Basel, Basel-Land bzw. Basel-Landschaft, Bern, Breisgau, Gersau, Glarus, Graubünden, Luzern, Muri, Sankt Gallen, Schaffhausen, Schweiz Schwyz, Thurgau, Unterwalden, Uri, Waadt, Waldstätte, Zürich (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 12857 Homberg (bei Wittnau im Kanton Aargau) Basel (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 13445 Kiburg* (G) (Kyburg) Aargau, Breisgau, Burgdorf, Dillingen, Freiburg, Fricktal, Glarus, Habsburg, Hauenstein, Lenzburg, Lützelstein, Schweiz, Thurgau, Wangen, Winterthur, Zähringen, Zug (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 13907 Landgrafschaften s. Aargau, (Albgau,) Baar, Breisgau, Elsass, Hessen, Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Leuchtenberg, Nellenburg, Ortenau, Stühlingen, Thurgau, Thüringen (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14150 Lenzburg* (G) Aargau, Glarus, Hauenstein, Kiburg (Kyburg), Säckingen, Schwaben (Hztm), Schwyz, Unterwalden, Uri, Zähringen, Zürich (RS) (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14558 Luzern* (Kl, S, Ka) Aargau (Ka), Murbach, Sankt Gallen, Schweiz, Sitten, Unterwalden, Waldstätte, Wallis (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 14847 Mellingen (im Kanton Aargau) Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 15821 Oberaargau Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 15823 Oberargeuue Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 19419 Unteraargau Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 20325 Wettingen* (im Kanton Aargau) (Kl) Uri (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 20840 Zofingen Aargau (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Abs. 20870 Zürich* (Ka, RS, RAbtei, Reichsstift) Aargau, Baden (Gt), Genf (Ka), Greifensee, Habsburg, Kiburg, Lenzburg, Rapperswil, Sankt Gallen, Sax, Schweiz, Schwyz, Stein am Rhein, Thurgau, Uri, Winterthur, Zähringen, Zehngerichtenbund (held11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)