Die Wörterbücher des Deutschen – Entwicklungen und neue Perspektiven, hg. v. Calañas Continente, José-Antonio/Robles i Sabater, Ferran (= Spanische Akzente 2). Lang, Frankfurt am Main 2015. 369 S., 33 Abb., 27 Tab., 34 Graf. Besprochen von Gerhard Köbler.
Wie die Herausgeber in ihrem einführenden Vorwort zutreffend hervorheben, sind Wörterbücher Nachschlagewerke und strukturierte Wissensbestände, die seit vielen Jahrhunderten als Werkzeuge in mehrsprachigen und interkulturellen Kontexten Verwendung finden. In der Gegenwart geschehen angesichts der globalen Verdichtung des menschlichen Zusammenlebens demgegenüber zahlreiche tiefgreifende Veränderungen. Dementsprechend stellt sich auch für die Wörterbücher des Deutschen die Frage notwendiger Veränderungen des historisch gewachsenen Zustands.
Auf dieser Grundlage lud im Oktober 2013 eine Gruppe von Dozenten der germanistischen Sektion des Instituts für englische und deutsche Philologie an der Universität Valencia zu einem Kongress ein, der sich selbst als Treffpunkt für lexikographische Spezialisten des Deutschen verstand und Form, Funktion und Konzeption von Wörterbüchern diskutieren sollte, weil Wörterbücher ständig überdacht werden müssen. Das vorliegende, aus diesem Gedankenaustausch entstandene Werk stellt der Öffentlichkeit eine Reihe von Beiträgen zur Verfügung, die aus dem Kongress hervorgegangen sind. Gegliedert sind die insgesamt 15 vielfältigen Studien in drei Gruppen über die Konzeption von Wörterbüchern insgesamt, idiomatische Wörterbücher im Besonderen sowie Wörterbuchgebrauch und Fachlexikographie.
Dem Vorwort der Herausgeber folgend eröffnet dabei den Band eine Beschreibung des Fachkommunikationssystems WSK durch Stefan J. Schierholz. Das Werk beschließt eine Untersuchung der lexikographischen Behandlung einiger Bewegungsverben im Spanischen und Deutschen durch Laura Ramírez Sainz. Die zwischen diesem weiten Spannungsbogen eingebetteten vielfältigen Erkenntnisse verdienen die uneingeschränkte Aufmerksamkeit aller Interessenten, auch wenn sie leider nicht durch ein Sachregister benutzerfreundlich aufgeschlossen sind und nicht alle die Wörterbücher des Deutschen, die zweifelsohne von Übersetzern gebraucht werden, betreffenden Fragen einbezogen werden konnten.
Innsbruck Gerhard Köbler