Macht – Herrschaft – Regierung. Herrschaftslegitimation in Geschichte und Theorie, hg. v. Darmstädter Atheneforum. Nomos, Baden-Baden 2014. 256 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Nach dem kurzen Vorwort der Herausgeber ist das Darmstädter Atheneforum eine im Jahre 2010 an der Technischen Universität Darmstadt gegründete studentische Initiative. Es besteht aus acht Mitgliedern aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit verschiedenen angestrebten Studienabschlüssen. An der Entstehung des vorliegenden Sammelbands waren Alexander Vögeler, Robert Eydam, Stefanie Theuerkauf, Sven Weber, Christina Heeb und Joy-Antoinette Aselmann beteiligt.

 

Ziele des Forums sind die Schaffung von Möglichkeiten erster Schritte auf dem wissenschaftlichen Parkett für angehende Akademiker und frühzeitiger interdisziplinärer Austausch. Auf einer jährlichen Nachwuchstagung sollen Studierende mit den anderen Teilnehmern in einen Austausch treten, wobei die Referenten an einem wissenschaftlichen Sammelband mitwirken können. Das erste Ergebnis eines derartigen Prozesses ist der vorliegende Band, der im Anschluss an das Vorwort von den Herausgebern inhaltlich kurz vorgestellt wird.

 

Insgesamt enthält er elf Referate, die nach einer theoretischen Einleitung Stefanie Theuerkaufs mit Vincent Rzepkas symbolischer Legitimation der Demokratie bei Niklas Luhmann beginnen. Danach werden Herrschaft durch Sicherheit, die stabilisierende Wirkung von externen Renten, Legitimität im Zeitalter des Hellenismus, die Bedeutung der Aeneis für die augusteische Legitimationspolitik, die Motivation der tetrarchischen Christenverfolgung, die mittelalterliche Herrschaftslegitimation zwischen Geblütsrecht und Sakralkönigtum, die Gerichtsbarkeit als Mittel zur Erweiterung von Landesherrschaft im 15. Jahrhundert, die Herrschaft der Vereinigten Staaten über Kuba nach 1898, die deutschsprachige Oper des 19. Jahrhunderts sowie Raum und Macht in den Reformschulen Schnepfenthal und Haubinda angesprochen. Literaturhinweise finden sich jeweils am Ende der vielfältigen Studien, während eine sachliche Aufschließung der Inhalte jenseits der Einführung etwa durch ein Sachregister fehlt.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler