Gmür, Rudolf/Roth, Andreas, Grundriss der deutschen Rechtsgeschichte, 14. Aufl. (= Academia iuris) Vahlen, München 2014. 257 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Rudolf Gmür wurde in Bern am 28. Juli 1913 als Sohn des Privatrechtlers Max Gmür geboren. Nach dem Studium in Bern, Zürich, Jena, Bern und Paris wirkte er in Gericht und Anwaltschaft und als nebenberuflicher Assistent Theo Guhls, wurde 1948 bei Peter Liver mit einer Dissertation über die Abgrenzung des Fischereiregals von den privaten Fischenzen im Kanton Bern promoviert und 1954 mit einer Schrift über den Zehnt im alten Bern habilitiert. 1957 wurde er nach Münster berufen, das nicht zuletzt durch das Repetitorium Alpmann-Schmidt große Bedeutung für alle deutschen Studierenden der Rechtswissenschaft erlangte.

 

1978 legte Rudolf Gmür seinen Grundriss der deutschen Rechtsgeschichte in erster Auflage im Umfang von XI und 121 Seiten als Sonderheft 2 der Juristischen Arbeitsblätter vor. Im Jahre 2000 trat ihm der in Münster 1956 geborene und ausgebildete Andreas Roth in der neunten Auflage zur Seite. Seit dem Tode Rudolf Gmürs am 23. 3. 2002 konnten fünf weitere Auflagen erscheinen. Insgesamt wanderte dabei das Werk allmählich über die Verlage Gieseking, Metzner, Luchterhand und Heymann im Jahre 2011 zu Vahlen im Hause Beck in München.

 

Nach dem kurzen Vorwort Andreas Roths wird in einer Zeit, in der das Recht einem ständigen und immer schneller werdenden Wandel unterworfen ist, die Besinnung auf die historischen Grundlagen immer wichtiger. Die Neuauflage trägt einige wenige aktuelle Entwicklungen nach, berücksichtigt an anderen Stellen neuere Forschungen und greift mitunter Anregungen von Lesern auf. Dadurch vermehrt sich der Text von 255 auf 257 Seiten, so dass der erfolgreiche, in erster Linie für Studierende der Rechtswissenschaft, die sich die historischen Wurzeln des Faches erarbeiten wollen, gedachte, in acht Kapitel mit sieben Zeitabschnitten gegliederte Grundriss seine Zielsetzung weiter überzeugend verfolgen kann.

 

Innsbruck                                                                              Gerhard Köbler