Family Law in Early Women’s
Rights Debates. Western Europe and the
United States in the nineteenth and early twentieth centuries, hg. v. Meder,Stephan/Mecke,
Christoph-Eric (= Rechtsgeschichte und Geschlechterforschung 14). Böhlau,
Köln 2013. 411 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Angesichts der wohl vielen Jahrzehntausende, in denen innerhalb der Menschen die Männer auf Grund ihrer körperlichen Überlegenheit gegenüber den Frauen die patriarchalische Familienstruktur in wichtigen Teilbereichen der irdischen Entwicklung durchgesetzt haben, hat sich die weitgehende Gleichstellung beider von der Natur vorgegebenen Geschlechter in der sehr kurzen Zeitspanne von zwei Jahrhunderten vollzogen. Stephan Meder hat sich diesem Vorgang mit seinem personellen Umfeld schon früh gewidmet. Ein wichtiges Ergebnis dieser wissenschaftlichen Zuwendung ist die den vorliegenden Band einschließende Reihe, die inzwischen bereits Bände umfasst.
Der vorliegende Band vereint vor allem Studien, die in Hannover auf einer international besetzten Tagung vom 30. September und ersten Oktober 2011 von Historikern, Soziologen und Juristen vorgetragen wurden. Hinzukommen drei zusätzliche Beiträge Elisabeth Dickmanns, Catherine Jacques‘ und Anja Schülers, die den Blick nochmals erfreulich weiten. Gegliedert ist das Werk nach einem Vorwort und einer kurzen Einführung in den Gegenstand durch die Herausgeber in einen allgemeineren Teil in internationaler Perspektive, sechs jeweils auf einzelne Länder oder Ländergruppen bezogene besondere Teile und einen abschließenden Blick auf das unterschiedlich verwertete antike römische Recht, wobei sich an die Referate grundsätzlich Diskussionen anschließen.
Die internationale Perspektive über grenzüberschreitende Debatten zur Stellung der Frau im neueren Familienrecht wird durch Ute Gerhard eröffnet und durch Karen Offen und Anja Schüler fortgeführt. Danach werden Frankreich, Belgien, Italien, England und Wales, die Vereinigten Staaten von Amerika und Skandinavien angesprochen. Abgerundet wird der weiterführende, auf dem Umschlag französisch illustrierte, durchweg englisch gehaltene Band durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis, während ein Sachregister leider fehlt.
Innsbruck Gerhard Köbler