Corpus Iuris Civilis - Die Institutionen. Text und
Übersetzung, hg. v. Knütel, Rolf/Kupisch, Berthold/Lohse, Sebastian/Rüfner,
Thomas., 4. Aufl. C. F. Müller, Heidelberg 2013. XIX, 317 S. Besprochen von
Gerhard Köbler.
Die von dem oströmischen Kaiser Justinian (527-565 n. Chr.)
mit Wirkung vom 30. Dezember 533 mit Gesetzeskraft ausgestatteten Institutionen
sind nach dem kurzen Vorwort der Herausgeber das maßgebliche Lehrbuch des
römischen Rechtes, das den Anfänger einführen und zugleich eine Art rechtlicher
Grammatik und systematischer Essenz des Privatrechts bieten will. Ihr Text
beruht hauptsächlich auf den um 160 n. Chr. verfassten Institutionen des Gaius
und daneben auf Auszügen aus Lehrwerken Rechtskundiger der Zeit des Prinzipats
(z. B. Ulpian, Florentin), gelegentlich unterbrochen von Reformgesetzen
Justinians. Auf Grund ihrer mehr als tausendjährigen großen Bedeutung für die
Rechtswissenschaft und bis zum 20. Jahrhundert auch für die Rechtspraxis ist
ihre Übersetzung in die deutsche Sprache in einer Zeit schwindender
Lateinkenntnisse sehr hilfreich.
Ihr haben sich im Rahmen eines umfassenden Unternehmens Okko
Behrends, Rolf Knütel, Berthold Kupisch und Hans Hermann Seiler seit dem Februar
des Jahres 1985 hingebungsvoll, ausdauernd und mit großem Erfolg gewidmet. Dementsprechend
konnte 1997 die erste Ausgabe des zweisprachigen Textes der Institutionen
vorgelegt werden, der 1999 eine zweite und 2007 eine dritte Auflage folgen
konnte. Die danach notwendig gewordene vierte Auflage bringt schon durch den
Wechsel zweier der Bearbeiter eine Änderung mit sich.
Inhaltlich konnte darüber hinaus die Übersetzung in
verschiedenen Einzelheiten verbessert werden wie etwa der Terminologie zu den
Verwandtschaftsgraden oder den Sachkategorien. Zusätzliche Änderungen ergaben
sich auch aus der im Jahre 2012 bis zu dem Band 5 der Digestenübersetzung
(Bücher 28-34) fortgeschrittenen Übersetzung der Digesten. Schließlich konnten
der neuen Auflage verschiedene überarbeitete und ergänzte Anhänge aus der
Ausgabe der Institutionen des Jahres 1997 angefügt werden, so dass nunmehr die
Institutionen für jedermann in verbesserter Gestalt und um rund 20 Seiten
erweitertem Umfang zur hoffentlich andauernden Nutzung zur Verfügung stehen,
wofür allen Herausgebern sehr zu danken ist.
Innsbruck Gerhard Köbler