Constructing International Law - The Birth of a Discipline,
hg. v. Nuzzo, Luigi/Vec, Miloš (= Studien zur europäischen
Rechtsgeschichte Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für europäische
Rechtsgeschichte Frankfurt am Main Band 273). Klostermann, Frankfurt 2012. XVI,
543 S.
Internationales Recht wurde bereits in dem Augenblick möglich, in dem Recht und Internationalität entstanden waren. Zu einem eigenen Fach der Rechtswissenschaft wurde es allerdings erst mit der allgemeinen Verbesserung der Infrastrukturen für die Menschen. Dementsprechend können die beiden Herausgeber die Geburt in das 19. Jahrhundert verlegen und dies im internationalen Gespräch mit Hilfe des vorliegenden Sammelbands verorten.
Dem zur Seite
steht eine umfangreiche Untersuchung Luigi Nuzzos über Origini
di una Scienza. Diritto internazionale e colonialismo nel XIX secolo (= Studien
zur europäischen Rechtsgeschichte - Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts
für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main 274). Klostermann, Frankfurt
am Main 2012. IX, 329 S., auf die bereits hingewiesen werden konnte. Ihr
nochmals vorausgegangen war eine von der Universität von Salento (Lecce) und dem
Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte gemeinsam organisierte Tagung,
die in Lecce in Apulien vom 20. bis zum 22. Mai 2009 stattgefunden hatte. Die
dortigen Beiträge stellt der vorliegende Band der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die insgesamt in diesem Zusammenhang vereinigten 15 Studien
werden dabei in drei Abteilungen über die geschichtlichen Grundlagen des
modernen internationalen Rechts, das internationale Recht im Verhältnis zur
diplomatischen Praxis und dem Kolonialismus und die Überlegungen zu einer
Staatengemeinschaft mit Konfliktlösungsmöglichkeiten gegliedert. Dementsprechend
beginnt etwa Martti Koskenniemi mit der Beziehung zwischen dem ius gentium und
der Geburt der Moderne, legt Miloš Vec die Grundsätze der Lehre vom internationalen
Recht im 19. Jahrhundert dar oder beschreibt Laura Passero die Problematik von
Krieg und Recht. Leider werden die vielfältigen weiterführenden Einsichten dem
Benutzer nicht durch Register aufgeschlossen.
Innsbruck Gerhard Köbler