Bogaerts,
Pierrre/Dupon, Frédéric u. .a. 1812-2012. 200 Jaar Orde van Advocaten te
Antwerpen. Die Keure, Brügge 2012. XI, 327 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der Advokat
ist seit dem 5. Jahrhundert in der christlichen Kirche ein Funktionsträger,
dessen Zuziehung in weltlichen Streitigkeiten der Geistlichen noch im
Frühmittelalter vorgeschrieben wird. Am Ende des 14. Jahrhunderts findet das
Wort als Fremdwort Aufnahme im deutschen Sprachraum. Im Prozess verfasst der
Advokat als Berater und Vertreter einer Partei Klageschriften und andere
Stellungnahmen und trägt sie vor Gericht mündlich vor.
Das Jahr
1812 ist für die Advokaten in Antwerpen von besonderer Bedeutung. Deswegen ist
zur zweihundertsten Wiederkehr dieses einschneidenden Zeitpunkts die
vorliegende Festschrift als Gemeinschaftswerk elfer Bearbeiter erschienen.
Dieses gliedert sich nach einem kurzen Vorwort in zwei Teile.
Der erste
Teil befasst sich mit der Rechtsorganisation und behandelt nach der Abschaffung
der Advokatur in napoleonischer Zeit die Verhältnissen in den Niederlanden und Belgien und dem
Demokratisierungsprozessw bis zu dem Gesetz vom 21. Juni 2006. Der zweite Teil
stellt die wichtigsten Personen und die bedeutendsten geschichtlichen
Zeitabschnitte bis zum Ende des zweiten Weltkriegs vor. Zahlreiche Abbildungen
veranschaulichen die vielfältigen interessanten Gegebenheiten, während eine
umfassende biographische Zusammenstellung die gewichtigsten Funktionsträger der
Antwerpener Advokatur von Henri Baas in den Jahren 1812-1816 bis zur
Amtsperiode 2011-2012 und für die Vlaamse Conferentie Antwerpens von 1895 bis
2012 bietet, so dass jeder an der Geschichte der Advokatur Antwerpens
Interessierte in dem stattlichen Werk eine feste und verlässliche Grundlage für
weitere detailliertere Einzelforschungen finden wird.
Innsbruck Gerhard Köbler