Festschrift für Jan Schröder zum 70. Geburtstag am 28. Mai 2013., hg. v. Kiehnle, Arndt/Mertens, Bernd/Schiemann, Gottfried. Mohr (Siebeck), Tübingen 2013. X, 810 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Berlin 1943 als Sohn des späteren deutschen Außenministers Gerhard Schröder geborene Jubilar hat sich vor allem um die Geschichte der juristischen Methodenlehre in hervorragender Weise verdient gemacht. Deswegen haben ihm 40 Freunde, Schüler und Kollegen aus dem Inland und dem Ausland bei Gelegenheit seines 70. Geburtstags eine gehaltvolle Festschrift gewidmet. Sie greift zahlreiche von Schröder behandelte Themen auf, führt aber auch weit darüber hinaus.

 

Gegliedert ist sie in drei Abteilungen. Davon widmet sich die erste der Methodengeschichte des Rechts, der sich  Schröder nach einer noch strafrechtlichen Promotion im Hamburg vorrangig verpflichtet gefühlt hat. Die zweite Abteilung greift drüber weit hinaus auf die juristische Wissenschaftsgeschichte und Dogmengeschichte insgesamt aus, während die dritte Abteilung von der Vielfalt neuzeitlicher Rechtsgeschichte Zeugnis ablegt.

 

Dementsprechend beginnt Christian Baldus unter den Worten Verfahren, Wahnsinn und Methode mit der politischen Methodengeschichte der Jurisprudenz und endet Dietmar Willoweit mit dem neuen Naturalismus. Dazwischen werden etwa der zweite Entwurf des Bürgerlichen Gesetzbuchs, das Systemverständnis bei Donellus, die authentische Interpretation, die Bestreitung der gesetzespositivistischen Umwälzung des hohen Mittelalters, die Gesetzgebung der Fürstbischöfe von Bamberg, die Observationen des Andreas Gaill, die juristische rechtswissenschaftliche Methode, Wandlungen in der Ordnung des kirchlichen Rechtswissens, gesundes Volksempfinden, die Revisibilität der Auslegung von Willenserklärungen und viele andere bedeutsame Fragestellungen mehr behandelt und eindringlich erörtert. Ein Sachregister hätte das Auffinden der wichtigsten Erkenntnisse vielleicht noch erleichtern können.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler