Beaupré, Nicolas/Hirschfeld, Gerhard/Krumeich, Gerd/Kruse, Wolfgang/Müller, Christian Th./Rose, Andreas/Ulrich, Bernd, Der erste Weltkrieg, hg. in Zusammenarbeit mit DAMALS- Das Magazin für Geschichte. Theiss/Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013. 128 S. Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Zum Wesen des Menschen gehört allem Anschein nach auch die Aggression. Wohl seit den ersten Anfängen führt dies zur Auseinandersetzung, bei der die Kräfte gemessen werden und der Unterlegene vielfach geschädigt und manchmal sogar vernichtet wird. Auch wenn die dabei entstehenden Schäden zumindest als solche vorausgesehen werden könnten, fällt die Entscheidung für den Einsatz von Gewalt, obwohl aus der nachträglichen Betrachtung besser die Vernunft hätte siegen sollen.

 

Schlagende Beispiele hierfür sind vermutlich alle Kriege der Menschen untereinander. Unter ihnen ist der Weltkrieg von 1914 bis 1918 aus vielen Gründen besonders bedeutsam. Da sich sein Beginn im nächsten Jahr zum hundertsten Male jährt, werden im Vorfeld dieses Ereignisses zahlreiche Darstellungen veröffentlicht.

 

Die Bearbeiter des vorliegenden schlanken instruktiven Überblicks gliedern ihr ansprechendes Werk in insgesamt 13 Abschnitte einschließlich eines kurzen Vorworts, zweier Karten Europas von 1914 und von 1918-1937 sowie einiger Literaturhinweise. Dabei schildert Gerd Krumeich das von massiven Fehlentscheidungen und mangelnder Konfliktentschärfungsfähigkeit gekennzeichnete Nahen des Krieges und die Juli-Krise von 1914, Gerhard Hirschfeld Deutschland (das Deutsche Reich) im August 1914, Bernd Ulrich die Kriegsschauplätze und die Front im Westen, Wolfgang Kruse die Heimatfront mit Kriegsausgang und Andreas Rose die erfolglose Diplomatie im Krieg, während Christian Th. Müller Deutschland (das Deutsche Reich) im Kriegsjahr 1918 behandelt und Nicolas Beaupré die Brutalisierung und die Folgen bilanziert. Zahlreiche Abbildungen (darunter deutsche Soldaten im Schützengraben mit unbekanntem Aufnahmedatum und Aufnahmeort) veranschaulichen das auf Grund technischen Fortschritts den Tod vieler einfacher Menschen verursachende grausame Geschehen, das im Grunde wohl vermeidbar gewesen wäre.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler