Yearbook of Private International Law. Vol. 13 (2011), hg. v. Bonomi, Andrea/Romano, Gian Paolo. Sellier, München 2012. XIII, 701 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Internationales Privatrecht ist das Sachverhalte mit Fremdrechtsberührung betreffende Privatrecht, für das noch das römische Recht des Altertums nur wenige Ansätze bietet. Es entwickelt sich im Spätmittelalter, in dem der Grundsatz des Ortsrechts des entscheidenden Richters auf das Verfahrensrecht eingeschränkt und das materielle Recht besonderen Kollisionsnormen oder Verweisungsregeln unterworfen wird. In Deutschland (1986), Österreich /1978) und der Schweiz (1989) wird es am Ende des 20. Jahrhunderts modernisierend neu gefasst.

 

Wenig später fanden sich Petar Sarčević und Paul Volken zur Gründung einer internationalen, jährlich erscheinenden Zeitschrift zusammen, deren erster Band 1999 vorgelegt werden konnte. Dieses in Verbindung mit dem Schweizer Institut für Rechtsvergleichung in Lausanne veröffentlichte Werk stieß auf so großes Interesse, dass es Herausgeberwechsel wie Verlagswechsel unbeschadet überstand. Inzwischen liegt der 13. stattliche Band des von Gelehrten aus Mailand, Hamburg, Paris, Lund, London, Madrid, Wuhan, Den Haag, Lissabon, Tokio und Salem (Oregon) beratenen Unternehmens vor.

 

Er enthält insgesamt mehr als dreißig Einzelstücke. Sie sind nach einem kurzen Vorwort und einem Abkürzungsverzeichnis gegliedert in Doctrine, europäisches internationales Familienrecht, Anwendung fremden Rechts, Neues aus Brüssel, Neues aus Rom, einzelstaatliche Berichte, Gerichtsentscheidungen, Forum, Texte, Materialien und neue Entwicklungen. Ein Index erschließt den etwa Jan von Heins Bemerkungen über zwei Entscheidungen des Bundesgerichtshofs Deutschlands zum Verhältnis von Arztrecht und internationalem Privatrecht enthaltenden, vielseitigen, gediegen gestalteten Band, der jeden an den neuesten Forschungserkenntnissen interessierten Internationalprivatrechtler wertvolle Hilfe sein kann..

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler