Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden (Verdener Urkundenbuch, 1. Abteilung) Band 3 1380-1426, bearb. v. Mindermann, Arend (= Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 39 = Veröffentlichungen der historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 260). Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2012. LXXXVIII, 1485 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

In den Jahren 2001 und 2004 erschienen, bearbeitet durch Arend Mindermann (* 1961, seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden in Stade), die beiden ersten Bände des Urkundenbuchs der Bischöfe und des Domkapitels von Verden. Sie reichten von den Anfängen des vielleicht am Ende des 8. Jahrhunderts von Karl dem Großen während seines Kampfes gegen die Sachsen gegründeten, nur ein bescheidenes weltliches Hoheitsgebiet erreichenden Bistums bis zum Jahre 1380 und umfassten 772 und 1087 Nummern, die anfangs die Texte vollständig, angesichts der ständig wachsenden Überlieferung allmählich vielfach nur im Regest wiedergaben. Diese beeindruckende Leistung erweckte naturgemäß den Wunsch nach rascher Fortsetzung.

 

Diese ist dem Bearbeiter in erfreulich kurzer Zeit mit dem dritten Band auch tatsächlich gelungen, Er eröffnet die Urkunden vom Beginn des Pontifikats Bischof Johanns II. von Zesterfleth bis zum Rücktritt des Bischofs Heinrichs  II. von Hoya. Aus diesen 46 Jahren, in denen sich fast ständig mehrere Geistliche gleichzeitig als rechtmäßige Bischöfe von Verden betrachteten und demgemäß Urkunden ausstellten, konnte der Bearbeiter insgesamt 951 Urkunden ermitteln, die er ganz überwiegend erstmals veröffentlicht.

 

In der kurzen Einleitung weist der Bearbeiter darauf hin, dass bei dem hier vorliegenden zweiten (?) Band des Urkundenbuchs der Bischöfe und des Domkapitels von Verden gegenüber dem 2001 erschienenen ersten Band und dem 2004 erschienenen zweiten (!) Band keine grundlegenden konzeptionellen Änderungen vorgenommen wurden, wenn auch die Aufnahme der Überlieferung aus dem vatikanischen Archiv angesichts ihrer großen Fülle eingeschränkt wurde. Die Texte setzen mit dem 9. April 1380 ein und schließen mit dem 14. August 1426. Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis, Siegelabbildungen, eine Karte und je ein Index der Orts- und Personennamen sowie ausgewählter Sachen runden die eindrucksvolle Leistung ab und verstärken den Wunsch, dass die bereits konzipierten Bände 4 und 5, die den Pontifikaten von Bischof Johann III. von Asel (1426-1470) und Bertold von Landesbergen (1470-1502) entsprechen sollen, in absehbarer Zeit in gleicher Güte vorgelegt werden können wie die bisherigen Teile des auf Sammlung des gesamten mittelalterlichen Urkundenmaterials der Bischöfe und des Domkapitels gerichteten, wichtigen Unternehmens.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler