Richardson, Megan/Thomas, Julian, Fashioning Intellectual Property. Exhibition, Advertising and the Press, 1788-1918 (= Cambridge Intellectual Property and Information Law). Cambridge University Press, Cambridge 2012. 190 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Menschen ist gekennzeichnet durch wachsenden Wohlstand. Aus dem von Augenblick lebenden Tier sind nacheinander Jäger und Sammler, Viehzüchter und Ackerbauern, Händler und Gewerbetreibende, Unternehmer und Arbeiter geworden, die teils große Vermögen und teils zumindest ein genügendes Auskommen erreicht haben. Die hervorragendsten Einkünfte haben aber zuletzt, wie Microsoft, Apple, Nokia, Facebook, Twitter und andere schlagend erweisen, die Erfinder und ihre Verwerter erzielt.
Möglich geworden ist dies dadurch, dass im Gegensatz zu Altertum und Mittelalter die Neuzeit vor allem über den Schutz des Buchdrucks die Idee als wirtschaftlichen Wert erkannt und verrechtlicht haben. Seitdem hat, vor allem außerhalb Deutschlands, die Vorstellung des wie der körperliche Gegenstand durch die Strafvorschrift des Diebstahls als unkörperlicher Gegenstand durch Urheberrechtsstrafnormen gesicherten geistigen Eigentums Bedeutung erlangt. Ihr widmet sich das glänzende, schmale Werk der beiden in Melbourne tätigen Verfasser.
Sie gliedern ihre einfallsreiche Studie klar und übersichtlich in insgesamt drei Teile. Nacheinander behandeln sie die Presse (the journalism age), die Ausstellungen (the exhibition effect) und die Urheberschaft (the author-brand continuum). Insgesamt halten sie es ansprechend für möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass den vielen neuen technischen Möglichkeiten auch wesentliche neue Entwicklungen auf dem Bereich des intellectual property folgen können oder werden.
Innsbruck Gerhard Köbler