Recht ohne Grenzen. Festschrift für Athanassios Kaissis zum 65. Geburtstag., hg. v. Geimer, Reinhold/Schütze, Rolf A. Sellier, München 2012., XVIII, 1086 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Athanassios Kaissis wurde in Langadas am 17. März 1947 als Sohn eines Richters geboren, hat in Thessaloniki Schule und Studium glänzend absolviert und ist an der dortigen juristischen Fakultät ordentlicher Professor geworden. Obwohl bereits bei dem höchsten Gericht Griechenlands als Rechtsanwalt zugelassen, studierte er ab 1972 in Heidelberg deutsches Recht und promovierte mit einer Dissertation über die Verwertung unzulässig erlangter Beweismittel im Zivilprozess. Trotz seiner 1978 erfolgten Rückkehr ist er seiner zweiten Heimat immer eng verbunden geblieben und hat diese Verbundenheit in seinem einzigartigen deutsch-griechischen Rechtswörterbuch zum Ausdruck gebracht.

 

Recht ohne Grenzen ist bisher noch keine vollständige Wirklichkeit geworden. Gleichwohl ist das Motto vorbildlich und verdient rückhaltlose Unterstützung, die dem Jubilar von vielen deutschen Freunden unter Berücksichtigung der mit Georg Ludwig von Maurer (nicht Maur) einsetzenden deutsch-griechischen Rechtsfreundschaft zu Teil wird. Auf diese Weise ist ein Blumenstrauß vieler Freunde entstanden, der weit mehr als 65 rechtswissenschaftliche Schmuckstücke en in sich vereint.

 

In alphabetischer Ordnung seiner Verfasser beginnt er mit der Konsolidierung des europäischen Zivilverfahrensrechts und endet mit der internationalen Zuständigkeit und Anerkennung ausländischer Entscheidungen im chinesischen Insolvenzrecht. Dazwischen sind alle örtlichen, zeitlichen und fachlichen Grenzen in internationaler Zusammennarbeit aufgehoben. Möge das mit einem Schriftenverzeichnis in Auswahl endende Werk dazu beitragen, Griechenland, das dem Abendland so viel Licht und Glanz gegeben hat, einen würdigen Platz in Europa und dem Recht zu sichern.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler