Meineke, Birgit, Die Ortsnamen des Kreises Herford (=
Westfälisches Ortsnamenbuch 4). Verlag für Regionageschichte, Gütersloh 2011. 416
S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die wissenschaftliche Neubearbeitung der deutschen Ortsnamen schreitet auf Grund der tatkräftigen Initiative Jürgen Udolphs weiter erfreulich voran. Für das in Münster bearbeitete Westfälische Ortsnamenbuch folgt den Bänden Soest (2009), Lippe (20120) und Münster und Warendorf (2011) als vierter Band der Kreis Herford (450 Quadratkilometer, knapp 250000 Einwohner) im Ravensberger Hügelland der Region Ostfalen-Lippe mit dem vielleicht schon vorsächsisch besiedelten Altenherford und dem im 9. Jahrhundert aufscheinenden Heriuurte.
Der Band umfasst rund 230 Ortsnamen in gewohnter alphabetischer Reihenfolge. Er beginnt mit der seit dem 15. Jahrhundert erkennbaren Flurbezeichnung Auffhüpperhöfe, die seit dem 19. Jahrhundert zum Ortsnamen wird. Den Beschluss bildet das vielleicht früh wüste, in der südwestlichen Radewiger Feldmark Herfords zu suchend Worden.
Als Grundwörter ermittelt die Bearbeiterin au, bant, baum, beke, bere, berg, brede, brok, brücke, burg, dal, dik, dorp, egge, feld, furt, ger, hagen, heide, hem, hof, holt, horst, husen, kamp, land, list, loh, mar, seti, siek, stede, stein, strate, strod, wik, winkel und wisch sowie die Suffixe dro, ing, ithi, k, l, n, r und str. Die häufigsten Bildungen werden mit hus (40) und dorp (19) vollzogen. Eine Übersichtskarte mit (notwendigerweise) kleinen Typen veranschaulicht den Bearbeitungsraum, eine umfangreiche Bibliographie weist die Grundlagen, ein ausführliches Register den Inhalt nach, so dass insgesamt wieder ein wichtiger Fortschritt auf einem langen Weg gelungen ist.
Innsbruck Gerhard Köbler