Globale Rivalitäten. Staat und Staatensystem im globalen Kapitalismus, hg. v. Brink, Tobias ten (= Staatsdiskurse 16). Steiner, Stuttgart 2011. 225 S., 2 Tab. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der
in Frankfurt am Main 1976 geborene Herausgeberstudierte seit 1997 an der Universität
Frankfurt am Main Politologie. Seinem erfolgreichen Abschluss als
Diplom-Politologe folgte 2007 die Promotion mit der ausgezeichneten Dissertation
über imperialistische Phänomene an Hand der Struktur und Geschichte
kapitalistischer Staatenkonkurrenz. Der vorliegende Sammelband setzt die
diesbezügliche Diskussion für das Zeitalter des globalen Kapitalismus in erweitertem
nationalem Rahmen fort.
In der Einleitung behandelt der Herausgeber selbst die fortwährende Bedeutung von Staat und Staatensystem im globalen Kapitalismus. Daran schließen sich zehn Beiträge in zwei Teilen an. Davon behandelt der erste Teil theoretische Perspektiven der Relevanz des internationalen Staatensystems. Demgegenüber untersucht der zweite Teil tatsächliche Erscheinungsformen globaler Rivalitäten im frühen 21. Jahrhundert.
Die theoretischen Studien betreffen etwa die Bedeutung des Staatensystems im Neorealismus, in der kritischen Geographie oder im Neogramscianismus. Die praktischen Beispiele befassen sich mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskriese des Jahres 2008, der Außenpolitik der Regierung Obama, dem Aufstieg Chinas, den europäischen Ambitionen oder dem schwierigen Zivilisierungspotenzial westlicher Demokratien. Die dabei sichtbare Spannung zwischen subjektivem Vorteil und objektiver Harmonie wird von allen Referaten in vielfältiger Weise ausgeleuchtet und dem Leser aus jeweiliger eigener Sicht verständlich gemacht, so dass er in der Summe ein eigenes, zeitgemäßes Bild des behandelten Gegenstandes gewinnen kann.
Innsbruck Gerhard Köbler