Die evangelischen Kirchenordnungen
des 16. Jahrhunderts. Band 24 Das Fürstentum Siebenbürgen. Rechtsgebiet und
Kirche der Siebenbürger Sachsen, bearb. v. Armgart, Martin unter
Mitwirkung von Karin Meese. Mohr (Siebeck), Tübingen 2012. XIV, 534 S.
Besprochen von Gerhard Köbler.
Wie der Herausgeber in seinem kurzen
Vorwort deutlich macht, waren bei der Vorstellung des Editionsprogramms der
evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts im Jahre 1902 durch Emil
Sehling an Territorien außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches zwar die
Ostseeprovinzen, Österreich und die Schweiz einbezogen, war aber Siebenbürgen
nicht berücksichtigt. Demgegenüber regte bei der Wiederaufnahme der Arbeiten
nach Ende des zweiten Weltkriegs der aus Siebenbürgen gebürtige Heidelberger
Diakoniewissenschaftler Paul Philippi auch die Aufnahme dieses Landes an.
Konkretisiert wurde dies aber erst bei der Evaluierung der 2002 eingerichteten
Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Jahre 2006
zwecks Vermeidung eines endgültigen Datenverlusts.
Nach Übernahme der dafür
erforderlichen Kosten durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien (Referat wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen zur Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa konnte Martin Armgart im April
2008 mit der notwendigen Arbeit beginnen. Zwar gelang ihm der fristgerechte
Abschluss des Manuskripts im Wesentlichen bereits bis zum Juni 2010. Wegen der
durchgängigen Unzulänglichkeit und
Fehlerhaftigkeit derabgelieferten Vorlage war aber eine aufwendige Überprüfung
aller Texte erforderlich, die Karin Meese anvertraut wurde, wodurch schließlich
die Publikationsfähigkeit der Edition erreicht wurde.
Gegliedert ist das die Gesamtedition
zahlenmäßig als Band 24 abschließende Werk in die beiden Teile das Fürstentum
Siebenbürgen und das Rechtsgebiet und die Kirche der Siebenbürger Sachsen. Nach
je einer ausführlichen Einleitung enthält der erste Teil 26 Landtagsabschiede
von 1552 (Thorenburg) bis 1619 (Weißenburg), der zweite Teil 82 Texte von einem
in zwei Fassungen wiedergegebenen Reformationsbüchlein des Jahres 1543 bis zu
einer Eheordnung von 1620. Durch Register der Bibelstellen, Personen, Orte,
Lieder und Gesänge sowie der Sachen wird das vervollständigende und sichernde
Werk ansprechend abgerundet, womit zugleich ein weiterer Schritt auf einen
vollständigen sachgerechten Abschluss des gewichtigen Gesamtunternehmens
gelungen ist..
Innsbruck Gerhard Köbler