CISG vs. Regional Sales Law Unification - with a Focus on the New Common European Sales Law, hg. v. Magnus, Ulrich. Sellier, München 2012. 237 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Die Menschen stehen als soziale Wesen von Anfang an in Verbindung zueinander, die mit der Verdichtung der Gesellschaften in vielen Bereichen zu Wettbewerb geworden ist. Mit der Ökonomisierung der Verhaltensweisen hat dieses gemeinsame Ringen um die vorteilhaftesten Gestaltungen auch erhebliches wirtschaftliches Gewicht gewonnen. Davon kann das Recht auf Dauer nicht ausgeschlossen bleiben.
Im Bereich des Kaufrechts ist aus diesen Überlegungen im Kontext der neuesten internationalen Privatrechtsgeschichte der Vorschlag eines gemeinsamen europäischen Kaufrechts entstanden, den die Europäische Kommission am 11. Oktober 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt hat (in der vorliegenden Veröffentlichung abgedruckt auf den Seiten 153-237). Mit dem Ziel seiner wissenschaftlichen Bewertung wurde am 11. und 12. Mai 2012 im Max-Planck-Institut in Hamburg eine internationale Konferenz abgehalten. Ihre sechs Beiträge mit einer einleitenden Einführung und einer abschließenden Zusammenfassung stellt der Sammelband leicht greifbar (aber ohne Sachregister) der Allgemeinheit zur Verfügung.
Am Beginn berichtet Harry M. Flechtner von den Erfahrungen der Vereinigten Staaten von Amerika mit UCC (Uniform Commercial Code) und der von 78 Staaten ratifizierten CISG (Convention on International Sales of Goods). Danach vergleicht Larry A DiMatteo CESL, CISG und UCC, Bruno Zeller aus australischer Sicht CISG und Common Law, Franco Ferrari CISG und afrikanisches OHADA Sales Law, Ulrich Magnus CISG und SESL sowie Robert Koch CISG, CESL, PUCC und PECL. Da es keinen verbindlichen Weltgesetzgeber gibt, wird man wohl letztlich am besten die Märkte darüber entscheiden lassen, welche Regeln ihren Bedürfnissen für den internationalen Güterkauf unter Wahrung der Interessen der Verbraucher und der Allgemeinheit am besten entsprechen.
Innsbruck Gerhard Köbler