Andermann, Kurt, Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive aus Gemmingen und Fürfeld. Regesten 1331-1849, hg. v. Heimatverein e. V. (= Sonderveröffentlichung Nr. 37). Verlag für Regionalkultur. Uibstadt-Weiher 2011. 184 S. 4 Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Gemmingen bei Sinsheim im Kraichgau wird als Gemmincheim anlässlich einer Gabe an Lorsch erstmals 769 erwähnt (Teilansicht des südlichen  Teiles des 1785 113 Herdstätten umfassenden Fleckens von 1546 auf S. 10). Seit dem 13. Jahrhundert benannten sich nach ihm Herren von Gemmingen. Das später der Reichsritterschaft Schwaben und Franken aufgeschworene Geschlecht zählte in seinen verschiedenen Linien sowohl an Zahl wie auch an Bedeutung zu den wichtigsten Familien des Kraichgaus (mit heute noch weltweit rund 200 Namensträgern).

 

Der in Speyer 1950 geborene Verfasser wurde nach dem Studium der Geschichte, Germanistik, politischen Wissenschaften und deutschen Rechtsgeschichte in Mannheim und dem Besuch der Marburger Archivschule 1982 mit einer von Fritz Trautz betreuten Dissertation über pfälzischen Niederadel im späten Mittelalter promoviert. Seitdem ist er am Generallandesarchiv Karlsruhe bzw. am Landesarchiv Baden-Württemberg tätig. Mit Gemmingen hat er sich bereits 1986 in Angelegenheiten der Reichsritterschaft befasst, mit Regesteneditionen seit 1990 (Die Urkunden des Freiherrlich von Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, Nachträge 2003), so dass er als bester Kenner seines Gegenstands ausgewiesen ist.

 

In seiner Einleitung führt er vorsichtig und sachkundig in die Geschichte Gemmingens und Fürfelds sowie ihrer Archive ein. Erfasst sind in den Regesten alle in den bereits formierten Urkundenselekten des Karlsruher Bestands 69 von Gemmingen-Gemmingen und des Fürfelder Schlossarchivs versammelten Urkunden, zu denen noch Ergänzungen kommen. Dies führt im Ergebnis zu 253 und 32 Stücken, deren Inhalt zwei sehr ausführliche Indices der Personen und Orte bzw. Sachen und Begriffe benutzerfreundlich aufschließen.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler