Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters. Äußere Merkmale - Konservierung - Restaurierung, hg. v. Fees, Irmgard/Hedwig, Andreas/Roberg, Francesco. Eudora-Verlag, Leipzig 2011. 381 S., 136 Abbild. und Tab. Besprochen von Gerhard Köbler.
Am 11. und 12. April 2008 fand in Zusammenarbeit zwischen Andreas Hedwig, dem Direktor des Hessischen Staatsarchivs Marburg, und Irmgard Fees, früher Marburg, jetzt München eine Tagung über die äußeren Merkmale der frühmittelalterlichen und hochmittelalterlichen Papsturkunde in einem weiten Sinne statt. Dabei sollten nicht nur Format, Layout, Schriftart, Schriftanordnung, graphische Zeichen und Symbole behandelt werden, sondern auch die Methoden der passiven und aktiven Bestandserhaltung durch Archive und Restauratoren. Die 14 zugehörigen Beiträge stellt der Band der Allgemeinheit zur Verfügung.
In der Einleitung weist Andreas Hedwig nachdrücklich auf die gemeinsamen Anliegen und Herausforderungen der Archive und der Urkundenforschung hin. Irmgard Fees beschreibt demgegenüber die äußeren Merkmale von Papsturkunden in der Form hilfswissenschaftlicher Fragestellungen und stellt die diesbezüglichen neuen Erkenntnisse zusammenfassend vor. Danasch gliedert sich der Band in die beiden Teile Bestanderhaltung und neue Erkenntnisse zu den äußeren Merkmalen der Papsturkunden Im Einzelnen.
Für die Bestanderhaltung werden in sechs Beiträgen Urkundenrestaurierung bei Pergament, Urkunden im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen (Abteilung Westfalen), Umlagerung von Urkundenbeständen, digitale Aufbereitung (Württembergisches Urkundenbuch Online, Marburger Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden online) und Widergabe der äußeren Merkmale von Papsturkunden in Regestenwerken und Editionen erörtert. Ebenfalls sechs Studien befassen sich mit karolingerzeitlichen Originalurkunden, dem Papstnamen in der Intitulatio der Urkunden Leos IX., dem monogrammatischen Schlussgruß (bene valete), der Unterfertigung in der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts (Anhang über die Originalurkunden der Päpste von 1055 bis 1099), den äußeren Merkmalen der Gattung Litterae im 12. Jahrhundert und kurialen Fälschungen von Papsturkunden. Register und Verzeichnisse schließen die vielfältigen Ergebnisse der einzelnen Forschungen angenehm auf.
Innsbruck Gerhard
Köbler